1. Ein TV-Desaster? Die unbequeme Wahrheit des Nebenkostenprivilegs
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Mit dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs im Juli dieses Jahres müssen Mieterinnen und Mieter in Deutschland einen gewünschten TV-Kabelanschluss direkt bezahlen. Zuvor wurde dieser über die Mietnebenkosten durch den Vermieter abgerechnet. Während Anbieter wie Vodafone und IPTV-Dienste wie Waipu und MagentaTV einige Kunden gewinnen konnten, bleiben Millionen Haushalte ohne neue Verträge und nutzen nun Kabel-TV möglicherweise illegal weiter. “DWDL”-Chefredakteur Thomas Lückerath beschreibt die Konsequenzen, die von erheblichen Einnahmeverlusten der Netzbetreiber und Content-Produzenten bis zu einem möglichen Schrumpfen der Reichweite des linearen Fernsehens reichen.
2. Verbraucherschützer reichen Sammelklage gegen Meta ein
(spiegel.de)
Der Verbraucherzentrale-Bundesverband habe eine Sammelklage gegen Meta eingereicht, um Betroffenen des Facebook-Datenlecks von 2021 Schadensersatzansprüche zu ermöglichen. Über 500 Millionen Telefonnummern seien damals durch den Missbrauch der Suchfunktion entwendet und teils veröffentlicht worden, allein in Deutschland betreffe dies sechs Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofs erleichtere die – wenn auch niedrigen – Ansprüche.
3. Altersdiskriminierung beim WDR?
(verdi.de, Ullrich Schauen)
Ein Beschluss der WDR-Geschäftsleitung soll freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Erreichen des Rentenalters grundsätzlich von weiteren Aufträgen ausschließen, was von Betroffenen und Gewerkschaften als Altersdiskriminierung kritisiert werde. Während der öffentlich-rechtliche Sender eine Verjüngung seines Teams als Ziel anführe, würden Kritiker bemängeln, dass durch den Beschluss eine Menge der über Jahre aufgebauten Kompetenzen verloren gehen und die Qualität der Berichterstattung leiden könnte.
4. Wie steht es um Reformen und Finanzierung
(deutschlandfunk.de, Sören Brinkmann, Audio: 38:30 Minuten)
Die Debatte über Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk dauere seit Jahren an. Zwar gebe es politische Einigungen zu einzelnen Aspekten, die Frage der zukünftigen Finanzierung bleibe jedoch offen. Beim Deutschlandfunk fragen sich Diemut Roether von “epd medien” und Christoph Sterz aus der Deutschlandfunk-Redaktion “mediasres”: “Wie steht es um Reformen und Finanzierung?”
5. Medienmogul erleidet Rückschlag
(tagesspiegel.de)
Ein Nachlassgutachter in Nevada habe Rupert Murdochs Plan, seinem Sohn Lachlan die alleinige Kontrolle über das Medienimperium zu übertragen, vorläufig zurückgewiesen. Das Gutachten habe die Gleichberechtigung der Geschwister innerhalb der Familienstiftung gestärkt, die bisher gemeinsam über das Unternehmen entschieden hätten. Lachlan Murdoch stehe für die konservative Ausrichtung des Konzerns.
6. Das deutsche Trauma weggelacht
(taz.de, Andreas Rüttenauer)
Andreas Rüttenauer schreibt in der “taz” über eine neue Doku des Hessischen Rundfunks, in der es um Entertainer Heinz Schenk und dessen Show “Zum Blauen Bock” geht (“Der 20 Millionen Mann – Entertainer Heinz Schenk”). Die Produktion beleuchte Schenk als Symbol einer Zeit, in der volkstümlicher Witz, derbe Sprüche und fragwürdige Pointen Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen begeisterten und halfen, die Traumata der Kriegsgeneration wegzulachen. Rüttenauer ordnet dieses Phänomen ein und zieht Verbindungen zur heutigen Festzeltkultur.