1. Journalisten verlassen Pentagon aus Protest
(tagesschau.de)
Fast alle US-Journalistinnen und -journalisten hätten aus Protest gegen neue Restriktionen des Kriegsministers Pete Hegseth ihre Büros im Pentagon verlassen und ihre Zugangsausweise abgegeben, darunter auch Reporter von Medien wie Fox News, wo Hegseth selbst früher gearbeitet habe: “Den Angaben nach verließen etwa 40 bis 50 Journalisten gemeinsam das Gebäude und trugen Stühle, einen Kopierer, Bücher und Fotos auf den Parkplatz des Ministeriums.”
2. Das bisschen Überwachung
(journalist.de, Daniel Moßbrucker)
Daniel Moßbrucker kritisiert, dass die geplante Vorratsdatenspeicherung von Union und SPD kaum noch Widerstand bei Journalistinnen und Journalisten hervorrufe, obwohl die Branche jahrzehntelang dagegen gekämpft habe. Er erklärt das damit, dass sich der Journalismus vollständig digitalisiert habe, die Ängste nach den Snowden-Enthüllungen sich nicht realisiert hätten, neue Bedrohungen wie die aus Russland die Debatte verändert hätten, und Medienschaffende selbst massenhaft Daten sammeln würden.
3. Bleib wach – sonst stirbst du!
(taz.de, Christof Meueler)
In einem Gastbeitrag für die “taz” wirbt Christof Meueler, Feuilletonleiter des “nd”, dafür, die in finanzieller Not steckende linke Tageszeitung mit mindestens 150.000 Euro zu retten, damit sie ihren 80. Geburtstag im April feiern könne. Er betont, dass das “nd” viel moderner sei als sein Ruf, aber der Kostendruck so hoch sei, “dass die Zeitung mit dem Sparen kaum mehr hinterherkommt. Es ist wie in einem Actionfilm. Das nd liegt schwer getroffen am Boden, lebensgefährlich verletzt.”
4. Verschwörungstheorien und was sie anrichten
(verdi.de, Till Schmidt)
Till Schmidt hat mit dem Verschwörungstheorie-Experten Michael Butter über die Verbreitung und die Gefahren von Verschwörungserzählungen in Deutschland gesprochen. Butter erklärt, dass Verschwörungstheorien nicht per se gefährlich seien, sondern erst dann zum Problem würden, wenn sie sich mit “dicken Ideologien” wie Antisemitismus oder Rassismus verbinden und zu Gewalt oder demokratiefeindlichem Verhalten führen. Butter plädiert dafür, differenzierter hinzuschauen und investigativen Journalismus als “Gegengift” zu stärken.
5. Zugriff auf taz-Laptop “sehr wahrscheinlich”
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat den Laptop der “taz”-Journalistin Serena Bilanceri untersucht, der im Juli neun Tage lang von israelischen Sicherheitskräften am Flughafen in Tel Aviv konfisziert worden war. Sie kommt zu dem Schluss, dass “sehr wahrscheinlich” auf die Daten zugegriffen worden sei. Man habe Hinweise gefunden, dass der Laptop gewaltsam geöffnet wurde. Reporter ohne Grenzen und die “taz” kritisieren das Vorgehen als Verletzung internationaler Standards, des Quellenschutzes und des Redaktionsgeheimnisses.
6. Ein Stück Berliner Fußballseele geht verloren: Mit der “FuWo” verschwindet mehr als eine Zeitung
(tagesspiegel.de, Michael Perlinski)
Michael Perlinski trauert um die nach 102 Jahren eingestellte Berliner “Fußball-Woche” (“FuWo”), die für ihn und viele andere weit mehr als nur eine Zeitung gewesen sei. Er kritisiert sowohl den Berliner Fußball-Verband als auch die Politik scharf dafür, dass sie die Tradition nicht gerettet haben, obwohl Geld vorhanden gewesen wäre. Mit der “FuWo” verschwinde ein Stück Berliner Fußballkultur, das ehrlich über den Sport auf den Plätzen berichtete und nicht aus den VIP-Logen.