Aufruf zum Warnstreik, Influencer im Stadion, Was ist Extremwetter?

1. Aufruf zum Warnstreik bei Funke-NRW
(djv-nrw.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband Nordrhein-Westfalen hat die Redakteurinnen und Redakteure der Funke Mediengruppe NRW für heute zu einem Warnstreik aufgerufen. Es gehe um die “Unterstützung der Verhandlungen zur Durchsetzung eines Haustarifvertrages”: “Funke möchte in einem Haustarifvertrag Arbeitsbedingungen festschreiben, die weit hinter dem zurückbleiben, was in den Tarifverträgen vorgesehen ist. Das ist eine ganz klare Abwertung Eurer Arbeit und des Redakteur:innen-Berufes. Das können wir nicht hinnehmen!”

2. »Was ist eigentlich Extremwetter, Herr Sippel?«
(spektrum.de, Florian Sturm)
In den Nachrichten und in Wetterberichten ist immer wieder von “Extremwetter” die Rede. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Der Klimaforscher Sebastian Sippel erklärt im Interview, was Extremwetterereignisse auszeichnet und wie sie durch den Klimawandel häufiger und intensiver werden. Er verdeutlicht den Unterschied zwischen Wetter und Klima und beschreibt, wie “Extremwetter” definiert wird.

3. Ehemalige RBB-Justiziarin Lange: Kündigung war rechtens, Anspruch auf Altersversorgung bleibt bestehen
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg habe entschieden, dass die fristlose Kündigung der ehemaligen RBB-Justiziarin Susann Lange im Jahr 2022 rechtens gewesen sei und sie deshalb keinen Anspruch auf Übergangsgeld habe. Langes betriebliche Altersversorgung nach Renteneintritt bleibe jedoch bestehen.

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4. Den Blick auf die Realität in Taiwan richten, nicht auf Chinas Propaganda
(uebermedien.de, Klaus Bardenhagen)
In den vergangenen Jahren haben wir in den “6 vor 9” immer wieder auf Beiträge von Klaus Bardenhagen hingewiesen, der als freier Auslandskorrespondent aus Taiwan berichtet und dabei auch einen Blick darauf hat, wie westliche Medien auf den Inselstaat blicken. Nun hat Bardenhagen ein Buch über das Land geschrieben (“Die wichtigste Insel der Welt – Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen”), in dem es auch um diesen medialen Aspekt geht. “Übermedien” veröffentlicht ein Kapitel des Buches.

5. Urheberrecht auf Social Media – Willkür bei Parodie- und Pastiche-Rechtsprechung?
(youtube.com, Chan-jo Jun, Video: 42:03 Minuten)
Der Anwalt Chan-jo Jun thematisiert in seinem Vortrag die Herausforderungen und rechtlichen Unsicherheiten im Bereich Urheberrecht auf Social Media, insbesondere im Zusammenhang mit KI-generierten Inhalten. Er erläutert, dass Künstliche Intelligenz grundsätzlich alles verarbeiten dürfe, was auch Menschen zugänglich ist, und dass der Output von KI-Anwendungen oft nicht urheberrechtlich geschützt sei. Allerdings bleibe der Umgang mit Parodie und Pastiche weiterhin komplex und fallabhängig.

6. Fußballfans fordern separate Plätze für Influencer im Stadion
(spiegel.de)
Einige Fußballfans sind zunehmend genervt von den Influencern und Influencerinnen, die dank Freikarten in die Stadien strömen und dort ihrer, nun ja, Arbeit nachgehen. Thomas Kessen, Sprecher der Fanvereinigung “Unsere Kurve”, schlägt eine räumliche Trennung vor: “Kommt jemand in ein Stadion als Fan und aus Interesse am Spiel? Dann gibt es die ganz normalen Tribünenbereiche. Oder kommt er ins Stadion, um zu arbeiten und mit einer Art Gewinnabsicht? Dann gibt es dafür die Pressetribüne.”

EU-Vorwürfe gegen Meta, “taz” schreibt Lindner, Presseausweise

1. EU-Kommission wirft Meta Bruch von Wettbewerbsregeln vor
(spiegel.de)
Die EU-Kommission habe Vorwürfe gegen Meta erhoben, weil das Bezahlmodell von Facebook und Instagram gegen den Digital Markets Act verstoße. Meta zwinge die Nutzerinnen und Nutzer, persönliche Daten preiszugeben; sie hätten keine echte Wahl, personalisierte Werbung abzulehnen, ohne auf die kostenpflichtige Abo-Option umzusteigen.

2. taz-Chefredaktion schreibt an Christian Lindner
(blogs.taz.de, Barbara Junge & Ulrike Winkelmann)
Barbara Junge und Ulrike Winkelmann, Chefredakteurinnen der “taz”, haben einen Brief an Finanzminister Christian Lindner geschrieben, in dem sie dessen Rechtfertigung für ein Interview mit der “unappetitlichen, rechtslastigen” Internetseite “Nius” kritisieren. Junge und Winkelmann seien “irritiert und ratlos”, dass Lindner die “taz” und “Nius” als Teil einer pluralistischen Medienlandschaft gleichsetze, und betonen, dass die “taz”-Redaktion im Gegensatz zu “Nius” nach presseethischen Grundsätzen arbeite.

3. Nur echte Presseausweise anerkennen
(verdi.de, Jasper Prigge)
Wie der Jurist Jasper Prigge berichtet, haben der Deutsche Presserat und die Innenministerkonferenz vereinbart, dass nur hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten einen bundeseinheitlichen Presseausweis erhalten sollen, um dessen Akzeptanz bei Behörden sicherzustellen und das Vertrauen in einen solchen Ausweis zu stärken. Die Verbände, die den Ausweis ausstellen, müssen demnach strenge Kriterien prüfen und erfüllen. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts bestätige, dass Unternehmen keine Presseausweise ausstellen dürfen, da dies die einheitlichen Standards untergrabe.

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4. Instagram: Erste Creator können eine KI-Version von sich erstellen – wozu das gut ist
(t3n.de, Sebastian Milpetz)
Instagram habe in den USA einen Test für eine Funktion gestartet, mit der Influencer eine KI-Version von sich selbst erstellen können, um die Kommunikation mit ihren Fans zu erleichtern. Diese KI-Influencer sollen vor allem in Nachrichten auftauchen und als solche gekennzeichnet werden.

5. Uefa zählt mehr als 4.600 beleidigende Postings zur EM
(zeit.de)
Der europäische Fußballverband Uefa habe während der EM-Gruppenphase mehr als 4.600 beleidigende, rassistische oder homophobe Beiträge in Sozialen Medien registriert: “71 Prozent der missbräuchlichen Beiträge würden von den Plattformen selbst verfolgt, teilte die Uefa dazu mit. Etwa 94 Prozent der gekennzeichneten Beiträge enthielten allgemeine Beleidigungen, weitere 4,5 Prozent rassistische und 1,5 Prozent homophobe Beschimpfungen.”

6. 25 Jahre “Wer wird Millionär?” – was der Quiz-Boom hinterlassen hat
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 26:52 Minuten)
In diesem Jahr wird die Unterhaltungsshow “Wer wird Millionär?” mit Günther Jauch 25 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums spricht Alexander Matzkeit mit dem Medienwissenschaftler und Fernsehhistoriker Christian Richter über die RTL-Quizshow: Warum war der Erfolg der Sendung anfangs keineswegs sicher? Was macht den Erfolg der Sendung aus? Und warum sind die vielen Klonformate gescheitert?

Joe Bidens Zustand, Bücher egal?, Grimme Online Award

1. Und plötzlich stellt sich die Frage nicht mehr, ob Medien über Joe Bidens Geisteszustand berichten sollten
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Dürfen Medien über die schlechte gesundheitliche Verfassung eines Politikers berichten, auch wenn zu befürchten ist, dass rechte Kreise sich dies für ihre Propaganda zunutze machen? Ja, findet Medienkritiker Stefan Niggemeier mit Blick auf den Wahlkampf in den USA: “Das Beispiel Joe Biden mahnt, dass Verschweigen oder Herunterspielen keine gute Idee ist. Zu oft erscheint aber gerade das der erste und dominierende Gedanke von links in medienkritischen Diskussion in sozialen Medien: die Forderung, über bestimmte Themen, Personen oder Probleme nicht zu berichten, weil man damit nur ‘der anderen Seite’ in die Hände spielt.”

2. 1 Jahr Hinweisgeberschutzgesetz: Evaluation unerwünscht?
(whistleblower-net.de)
Das vor einem Jahr in Kraft getretene Hinweisgeberschutzgesetz soll Whistleblower vor Repressalien schützen und Whistleblowing erleichtern. Trotz rechtlicher Verbesserungen würden in der Praxis in vielen Kommunen und Unternehmen oft die notwendigen internen Meldestellen fehlen. Das Whistleblower-Netzwerk kritisiert, dass der Anwendungsbereich des Gesetzes zu eng sei, nationale Sicherheit und Nachrichtendienste ausgenommen seien und der Gang an die Öffentlichkeit “nur in Ausnahmefällen geschützt, langwierig und rechtsunsicher” sei.

3. Bücher? Uns doch egal!
(taz.de, Dirk Knipphals)
“Etwas ist zerrissen zwischen den öffentlich-rechtlichen Medien und der Literaturszene. Der Verdacht ist längst da: Zur Literatur gibt es von den Managern der Sender aus in Wirklichkeit gar kein Verhältnis mehr”. “taz”-Literaturredakteur Dirk Knipphals schreibt sich in seinem “Wutausbruch” den Frust über die erneute Streichung von Literatursendungen von der Seele. Proteste seien sinnlos, so Knipphals: “Weil die Managerriegen der Sender längst illiterat sind.”

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4. Grimme Online Award findet 2024 doch noch statt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Lange Zeit stand zu befürchten, dass der Grimme Online Award aufgrund der desolaten Finanzlage des zuständigen Grimme-Instituts in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Nun ist das Land Nordrhein-Westfalen eingesprungen und hat wesentliche Teile der Finanzierung übernommen. Nominierungen seien den ganzen Juli über möglich.

5. Newsletter Netzwerk Recherche
(netzwerkrecherche.org, Daniel Drepper)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche (NR). Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einigen Worten von Daniel Drepper zur bevorstehenden NR-Jahrestagung. Außerdem gibt es wie immer einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

6. Die Renaissance des Handwerks
(netzpolitik.org, Vincent Först)
Vincent Först beschreibt, wie Content Creator in Sozialen Medien traditionelle Handwerkskunst wiederbeleben, indem sie ihre handwerklichen Prozesse filmen und als Videos hochladen. Dies ermögliche den Zuschauerinnen und Zuschauern, die Schönheit und den Wert von Handarbeit zu schätzen und gleichzeitig die Content Creator durch Werbeeinnahmen und Sponsoren zu unterstützen.

KW 26/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. European Publishing Congress 2024
(spotify.com, Su Holder & Chris Guse, Audio: 41:04 Minuten)
Wer sich für das Thema Podcasten interessiert, kennt vielleicht schon das Format “Übers Podcasten” von Su Holder und Chris Guse. Bei der hier verlinkten Folge handelt es sich um ein (erstaunlich gut gelungenes) Experiment vom European Publishing Congress 2024: “Vor Ort haben wir live die Keynotes mithilfe von KI in fünf verschiedene Sprachen übersetzt. Aus den Transkripten haben wir dann diese Podcast-Folge erstellt, indem wir mit einem KI-Modell die Vorträge zusammengefasst und sie anschließend mit KI-Stimmen neu vertont haben.”

2. Historische Medien und Maschinelles Lernen
(youtube.com, Marten Düring, Video: 45:41 Minuten)
“Impresso – Media Monitoring of the Past” ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich mit der Digitalisierung und Analyse historischer Zeitungen und Radiosendungen beschäftigt. Marten Düring stellt das Projekt vor, bei dem es um das “Zusammenspiel von Infrastrukturen, Methoden und Akteuren” geht. Ein Fachvortrag, der aber auch für interessierte Laien etwas sein dürfte. Und der zeigt, was man aus historischen Texten und Nachrichten alles herausholen kann.

3. Italien
(ardaudiothek.de, Holger Klein, Audio: 40:57 Minuten)
In den radioeins-“Ferngesprächen” lässt Holger Klein Korrespondentinnen und Korrespondenten über ihre Region und ihre Arbeit vor Ort zu Wort kommen. Diesmal ist Jörg Seisselberg dabei, der nach seiner Zeit als NDR-Parlamentskorrespondent seit Anfang 2019 für die ARD aus dem Studio Rom über Italien, den Vatikan und Malta berichtet.

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4. ZDF-Chef im Interview: Rundfunkgebühren, Jan Böhmermann & Satire
(youtube.com, Philipp Westermeyer, Video: 1:28:45 Stunden)
In diesem Gespräch mit ZDF-Intendant Norbert Himmler geht es um die Rundfunkgebühr und ihre Rechtfertigung, um die Bedeutung der ZDF-Programme und ihre Wirkung auf unterschiedliche Zielgruppen sowie um die Herausforderung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, junge Zuschauerinnen und Zuschauer zu erreichen. Und natürlich geht es ums liebe Geld, denn das ZDF hat zwar einen Milliardenetat, muss aber trotzdem sparen.

5. Janique Johnson – RTL Wettermoderatorin & RTL Zwei News-Moderatorin
(spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 35:41)
In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Inside Medien” ist die deutsch-US-amerikanische Moderatorin Janique Johnson zu Gast, die bei RTL als Wetter- und bei RTL 2 als News-Moderatorin tätig ist. Mit Lisabell Shewafera hat sie sich über ihren Werdegang und ihre laufenden Projekte unterhalten.

6. Das Ende von Social Media?
(youtube.com, Christian Jakubetz, Video: 29:22 Minuten)
Kommt Social Media, wie wir es kennen, langsam an sein Ende? Darüber spricht Christian Jakubetz mit Dominik Ruisinger, der dazu gerade ein Buch veröffentlicht hat. Es geht um Ziele und Zielgruppen, um Originalität und Qualität und um die Frage, wie man in dem Rennen um Aufmerksamkeit und in dem Überangebot von Inhalten überhaupt noch gesehen werden kann.

Medien kuppeln Osten ab, Hörer-Beteiligung, Kriminalstatistik

1. Medien kuppeln Ostdeutschland vom Fernverkehr ab
(uebermedien.de, Sebastian Wilken)
Beim “Spiegel” erschien Mitte der Woche ein Bericht (nur mit Abo lesbar), laut dem die Deutsche Bahn zahlreiche Fernverkehrsverbindungen abschaffen werde, was angeblich vor allem ostdeutsche Städte betreffe. Dabei kam es zu mehreren Fehlern und Falschdarstellungen, wie die Redaktion in einer Anmerkung einräumen muss. Sebastian Wilken hat die Berichterstattung dazu analysiert und rekonstruiert. Medien sollten der Bahn kritisch auf die Finger schauen, so Wilkens, “wenn sie aber einen Vorwurf wie ‘Deutsche Bahn hängt Osten weiter ab’ in ihren Überschriften und Texten formulieren, sollte das zumindest von Fakten gedeckt sein.”

2. Stimmungsmache mit Kriminalstatistik?
(ndr.de, Lea Eichhorn, Video: 24:35 Minuten)
Jedes Jahr stellt das Bundeskriminalamt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) vor, und jedes Jahr nutzen Politik und Medien die Daten für allerlei Fehlschlüsse und Fehlinterpretationen. So würden, obwohl die begrenzte Aussagekraft der PKS längst erwiesen sei, mit ihr immer wieder ausländerfeindliche Vorurteile geschürt. “Zapp”-Reporterin Lea Eichhorn ist der Sache nachgegangen.

3. Sinn und Unsinn von Sendungen mit Hörerbeteiligung
(deutschlandfunk.de, Sören Brinkmann, Audio: 40:51 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Für den Publizisten Matthias Warkus jedes Mal Anlass, fluchtartig das Weite zu suchen: “Wenn im Deutschlandfunk zwischen zehn und elf Uhr vormittags der erste Hörer durchgestellt wird, schalte ich quasi reflexhaft den Sender um.” Warkus beklagt, dass eine echte Diskussion mit den Anrufenden meist nicht zustande komme. Darüber diskutieren mit ihm die Moderatorin Carmen Thomas und Moritz Küpper vom DLF.

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4. “Ein bisschen überwältigt”: Katrin Vernau ist die neue WDR-Intendantin
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Joachim Huber berichtet über die Intendantenwahl beim WDR, bei der sich gestern die kommissarische Intendantin des RBB, Katrin Vernau, letztlich durchsetzen konnte: “Wie knapp das Rennen war, bewies die Auszählung der 55 abgegebenen Stimmen – alle Mitglieder des Rundfunkrates waren anwesend – im ersten Wahlgang. Während sich Katrin Vernau (17 Stimmen) und Helge Fuhst (16 Stimmen) für die zweite Runde qualifizierten, schieden WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn (15 Stimmen) denkbar knapp und der Leiter des ZDF-Studios in Washington, Elmar Theveßen (sieben Stimmen), relativ deutlich aus.”

5. Realitätsnaher Krisenjournalismus und Emotionen: ein Gespräch mit Johana Kotishova
(de.ejo-online.eu, Oleksandra Yaroshenko)
Im Gespräch mit der Kommunikationswissenschaftlerin Johana Kotišová geht es um die herausfordernde Arbeit von Krisenreportern in Konfliktgebieten wie der Ukraine. Kotišová spricht über den Umgang mit physischen und psychischen Belastungen und betont die Notwendigkeit von emotionaler Kompetenz, Sicherheitstrainings und Unterstützung für Journalistinnen und Journalisten, die mit Traumata konfrontiert sind.

6. TV, Podcast, Instagram: Neue Moderationen braucht das Land
(dwdl.de, Thomas Lückerath & Alexander Krei)
Gestern Abend wurde wieder der Stuttgarter Moderationspreis verliehen. Thomas Lückerath und Alexander Krei sind bei “DWDL” voll des Lobes: “Der zweite Stuttgarter Fernsehpreis hat mit seinen Preisentscheidungen im zweiten Jahr ein sehr breites Spektrum journalistischer Moderationen abgebildet – und dabei den Blick auf manche Plattformen, Formate und Themen geworfen, die bei anderen Preisverleihungen manchmal aus Formgründen gar nicht im Rennen wären. Damit holt die noch junge Auszeichnung, wenn gleich von einer Hochschule ausgelobt, die Bewertung von Moderationsleistungen raus aus der Gefahrenzone einer elitären Debatte um Ausbildungen und Qualifikationen.”

Umstrittener Gesetzentwurf, KI-Resilienz, Glücksspiel-Problem

1. Wer Terror im Netz gutheißt, soll gehen
(tagesschau.de)
Das Kabinett habe einem Gesetzentwurf zugestimmt, nach dem Ausländer ausgewiesen und abgeschoben werden können, wenn sie im Internet Terrortaten billigen. Es sei jedoch noch unklar, was genau unter einer Billigung zu verstehen ist. So habe die Innenministerin gesagt, es gehe dabei nicht “um den kleinen Klick und den kurzen Like”. Die rechtspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Clara Bünger, halte die Entwicklung für “den vorläufigen Höhepunkt einer besorgniserregenden Entwicklung”.

2. Schläge ins Gesicht, Knie im Rücken
(taz.de, Joscha Frahm)
Wie die “taz” berichtet, wurde bei der Besetzung der Berliner Humboldt-Uni im Mai ein Journalist mutmaßlich von einem Polizisten verletzt. Ignacio Rosaslanda, ein Videoreporter der “Berliner Zeitung”, sei während seiner Arbeit von einem Polizeibeamten angegriffen und fast eine Stunde auf dem Boden fixiert worden. Die Berliner Polizei habe eine Anfrage der “taz” zu dem Vorfall nicht beantwortet – sie habe derzeit zu viel mit der Fußball-EM zu tun, eine rechtzeitige Beantwortung sei daher nicht möglich.

3. Verkaufen Redaktionen ihre Seele?
(journalist.de, Stephan Weichert)
Beim “journalist” macht sich Stephan Weichert Gedanken über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Redaktionen und empfiehlt Medienhäusern, Schnittstellenressorts aufzubauen und die Möglichkeiten von KI für sich auszuloten: “KI-Resilienz wird deshalb eine Schlüsselkompetenz werden. Journalisten brauchen sie, um den Ausgleich hinzukriegen: zwischen machtvollen KI-Systemen in ihren Redaktionen und den Ansprüchen einer unabhängigen, demokratisch legitimierten Medienöffentlichkeit.”

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4. Österreichs Medien haben ein Glücksspiel-Problem
(kobuk.at, Andrea Gutschi)
“In vielen österreichischen Onlinemedien erscheint regelmäßig Werbung für illegale Online-Casinos. Dazu kommt noch Werbung für legales Glücksspiel, die oft nicht als solche zu erkennen ist.” Das ist das Ergebnis einer “Kobuk”-Recherche, die zeigt, dass es sich dabei keineswegs um Einzelfälle handelt, sondern dass das Ganze offenbar System hat.

5. Wie gut gemacht ist die neue „Tagesschau“ in Einfacher Sprache?
(uebermedien.de, Holger Klein, Video: 16:52 Minuten)
Vor knapp zwei Wochen haben wir in den “6 vor 9” darauf hingewiesen, dass die “Tagesschau” seit Kurzem eine Sendung in Einfacher Sprache anbietet, um den rund 17 Millionen Menschen in Deutschland, die Schwierigkeiten haben, komplexe Texte zu verstehen, den Zugang zu Nachrichten zu erleichtern. Holger Klein hat im “Übermedien”-Podcast mit Andrea Halbritter, Germanistin und Übersetzerin für Leichte und Einfache Sprache, gesprochen: Was ist der Unterschied zwischen Leichter und Einfacher Sprache? Welche Reaktionen hat sie von Menschen aus der Zielgruppe erlebt? Und kann man jede komplexe Nachricht vereinfachen?

6. Beinahe-Boykott: Autorenverband im Clinch mit Münchner Filmfest
(dwdl.de, Torsten Zarges)
Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) beklage, dass Drehbuchautoren und -autorinnen beim Filmfest München nicht angemessen gewürdigt würden, was fast zu einem Boykott des Festivals geführt hätte. Trotz jahrelanger Beschwerden und Proteste werde die Berufsgruppe immer noch nur im Kleingedruckten erwähnt, während Regisseure und Regisseurinnen einen prominenten Platz bekämen. Nun hätten die Festivalmacher dem DDV ein Gesprächsangebot gemacht.

Reaktionen auf Assange-Deal, 900.000 neue Zahler, KI und Kunst

1. Jubel über Freilassung
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Nachricht von der Freilassung des Wikileaks-Gründers Julian Assange und zeigt Verständnis für dessen Entscheidung, sich in einem Anklagepunkt für schuldig zu bekennen: “Wenn er diesen Preis für seine Freiheit zahlen will, ist das in Anbetracht der unsäglichen Haftstrafe, die ihm in den USA gedroht hat, natürlich nachvollziehbar”. Auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union begrüßt den Deal zwischen Assange und der US-Justiz. Und Daniel Drepper, Vorsitzender von Netzwerk Recherche zeigt sich erleichtert: “Dies war längst überfällig. Die fünf Jahre dauernde Haft unter teilweise widrigsten Bedingungen wirft ein schlechtes Licht auf alle demokratischen Staaten, die ihren Teil dazu beigetragen haben.” Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “Assange wurde für Handlungen verfolgt, die zum Kern journalistischer Arbeit gehören: Missstände aufdecken und Geheimnisse enthüllen, an denen ein öffentliches Interesse besteht. Dass genau das nun dem Spionagegesetz unterliegen soll, schafft einen gefährlichen Präzedenzfall – einen Dammbruch mit unabsehbaren Folgen.” Auch “stern”-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz findet es gut, dass Assange freikommt, doch man solle ihn nicht verklären. Assange sei “kein Heiliger der Pressefreiheit” (youtube.com, Video: 2:06 Minuten).

2. Prozess gegen Evan Gershkovich beginnt
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) macht auf den heute in Russland beginnenden Prozess gegen den inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich aufmerksam, der seit mehr als einem Jahr wegen vager Spionagevorwürfe in Untersuchungshaft sitze: “Evan Gershkovich soll dem Kreml zufolge ein CIA-Agent sein – ein absurder Vorwurf, den wir scharf zurückweisen. Gershkovich sitzt im Moskauer Lefortowo-Gefängnis ein, das für die fast vollständige Isolation seiner Insassen bekannt ist. Wir fordern die russische Regierung auf, die Haftbedingungen für den Journalisten schnellstmöglich zu verbessern und ihm einen fairen Prozess zu gewähren”, so RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.

3. Rundfunkbeitrag bringt erstmals mehr als 9 Milliarden ein
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie “DWDL” berichtet, spült ein bundesweiter Meldedatenabgleich frisches Geld in die Kassen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Es seien rund 900.000 Wohnungen zusätzlich erfasst worden: “Erstmals waren mehr als 40 Millionen Wohnungen beim Beitragsservice angemeldet, erstmals gab es über 47 Millionen Beitragskonten und erstmals wurden mehr als neun Milliarden Euro an Rundfunkbeitrag innerhalb eines Jahres eingenommen.”

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4. Deutschlandweit erste Studie zu Auswirkungen von KI auf Bildende Kunst
(urheber.info)
Die Stiftung Kunstfonds und die Initiative Urheberrecht haben eine Studie zu den Chancen und Risiken von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildenden Kunst in Auftrag gegeben (PDF). Sie zeige auf, dass KI als kreatives Werkzeug in der Kunstwelt bereits etabliert ist, viele Künstlerinnen und Künstler aber auch Risiken wie Einkommensverluste befürchten und fordern, dass ihre Werke nur mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung für KI-Trainings verwendet werden dürfen.

5. Neu: “Meine tagesschau” mit ARD-Konto
(tagesschau.de)
Die “Tagesschau” informiert in eigener Sache über die neue Funktion “Meine tagesschau”, die es Nutzerinnen und Nutzern mit einem ARD-Account ermöglicht, personalisierte Nachrichtenbereiche auf tagesschau.de zu erstellen: Sie können bestimmte Themen und Regionen abonnieren und eine auf ihre Interessen zugeschnittene Nachrichtenübersicht erhalten. Darüber hinaus sei der ARD-Account mit weiteren Angeboten wie der ARD-Mediathek und der “Sportschau” kompatibel.

6. Ideologie im Film (mit Wolfgang M. Schmitt)
(auf-der-rechten-spur.podigee.io, Audio: 31:31 Minuten)
Der Podcast der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz zu rechten Politiken und Strategien hat sich mit dem Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt über die Funktion von Ideologie im Film unterhalten. In dem Gespräch geht es darum, “was neue Player in der Filmbranche für Ideologieproduktion und -reproduktion im Kino bedeuten werden, welche Formen von Ideologie am gefährlichsten sind und wie Zuschauende Ideologie erkennen und mit Ideologie umgehen können.”

Assange handelt Deal aus, Kindliche Fantasie, EM des Meckerns

1. Julian Assange handelt Deal mit US-Behörden aus – und hat London verlassen
(spiegel.de)
Im Fall Julian Assange scheint sich etwas zu tun: Der Wikileaks-Gründer hat offenbar einen Deal mit den US-Behörden ausgehandelt und werde in einem Punkt einen Verstoß gegen US-Spionagegesetze zugeben. Die Strafe dafür gelte durch den Gefängnisaufenthalt in Großbritannien als verbüßt. Assange habe die britische Haftanstalt Belmarsh bereits verlassen und sei unterwegs nach Australien. Der Weg dorthin führe ihn über die Marianen-Inseln, wo er sich vor einem US-Gericht schuldig bekennen und von dort weiter in seine australische Heimat reisen werde.

2. Wenn kindliche Fantasie auf journalistische Verantwortungslosigkeit trifft
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Medienkritiker Stefan Niggemeier beschreibt bei “Übermedien”, wie Boulevardmedien aus einer Kinderfantasie eine reißerische Sensationsmeldung machen: Indem sie den Konjunktiv weglassen, nicht bei der Polizei nachfragen, die vermeintliche Tat blutrünstig ausschmücken und Dinge hinzuerfinden.

3. Content aus dem Schützengraben
(zeit.de, Vincent Först)
Vincent Först berichtet über Ruslan, einen ukrainischen Soldaten, der durch die Aufnahmen seiner Helmkamera berühmt wurde und sich aktiv am Informationskrieg in Sozialen Medien und Kanälen wie Telegram beteiligt. Die ukrainische Armee verwende gezielt Helmkameraaufnahmen, um ihre Sicht des Krieges auf Plattformen wie Youtube und Instagram zu verbreiten. Die Videos hätten eine starke emotionale Wirkung, könnten jedoch auch zu einer vereinfachten und weniger kritischen Wahrnehmung des Krieges führen.

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4. Hat die Kritik geholfen?
(taz.de, Joscha Frahm)
Das öffentlich-rechtliche Youtube-Format “Strg_F” hatte nach massiver Kritik an verschiedenen Reportagen Besserung und mehr journalistische Sorgfalt versprochen. Nach einem halben Jahr Pause hat “Strg_F” nun einen Neustart gewagt und neue Beiträge veröffentlicht. Joscha Frahm ist mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden: “Der Weg, den Output zu reduzieren, mag der richtige sein, wenn dafür mehr Zeit in einzelne Produktionen fließen kann. Doch das wird nicht reichen. Es fehlt eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den eigenen boulevardesken Inhalten, die keine echten Antworten auf politische und gesellschaftliche Fragen liefern – sondern wo es nur um Skandale geht.”

5. SWR kündigt deutliche Einschnitte im Programm an
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Der öffentlich-rechtliche SWR muss massive Einsparungen im linearen Programm vornehmen. Die stärksten Einschnitte werde es im Unterhaltungsbereich geben, wo beispielsweise statt fünf Ausgaben von “Verstehen Sie Spaß?” nur noch drei pro Jahr produziert werden sollen. Man werde sich aber auch von “sanierungsbedürftigen, ineffizienten oder nicht mehr unbedingt erforderlichen” Immobilien trennen.

6. Die EM des Meckerns: Ein Nationalhobby
(diekolumnisten.de, Heinrich Schmitz)
Heinrich Schmitz nimmt die derzeit stattfindende Fußball-Europameisterschaft zum Anlass, um über privates und mediales Meckern nachzudenken: “In einer Gesellschaft, die oft als distanziert und kühl beschrieben wird, wirkt das gemeinsame Meckern wie ein sozialer Kitt. Es ist die perfekte Gelegenheit, um mit Fremden ins Gespräch zu kommen, um Gemeinsamkeiten zu entdecken und sich in der kollektiven Empörung zu vereinen. Wo sonst kann man so ungezwungen und emotional miteinander diskutieren, ohne dass es als unhöflich oder aufdringlich empfunden wird?”

Unter Druck, Grenzüberschreitungen, Christian Drostens Hadern

1. Journalismus unter Druck
(reporter-ohne-grenzen.de)
Wegen der zunehmenden Gewalt gegen Medienschaffende in Deutschland wurde von verschiedenen Organisationen ein Schutzkodex entwickelt, der “Standards für Medienhäuser und konkrete Schutzmaßnahmen zur Unterstützung von Journalist*innen” umfasse. Auf einer Veranstaltung der Initiatorinnen und Initiatoren des Schutzkodex ist nun auch “Correctiv” dem Netzwerk beigetreten: Die Redaktion erlebe die Bedrohungen selbst “sehr konkret” und wolle daher “Kolleginnen und Kollegen bestmöglich schützen. Vor allem aber müssen wir alles dafür tun, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der es selbstverständlich ist, ohne Angst vor Gewalt oder Drohungen berichten zu können”, so “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels.

2. Der SPIEGEL siegt gegen Sesselmann
(spiegel.de, Markus Verbeet & Steffen Winter)
Wie der “Spiegel” in eigener Sache berichtet, habe der erste AfD-Landrat Robert Sesselmann dem Nachrichtenmagazin wesentliche Auskünfte über seine Amtsführung verweigert. Dagegen habe sich die Redaktion erfolgreich gewehrt: Das Verwaltungsgericht Meiningen habe Sesselmanns Landkreis zur Beantwortung von Fragen des “Spiegel” verpflichtet. Der Gerichtsbeschluss sei noch nicht rechtskräftig.

3. Herder-Verlag: Grenzüberschreitungen als Markenzeichen
(fr.de, Matthias Meisner)
“17 Autorinnen und Autoren aus der Sparte Pädagogik des traditionell konservativen Herder-Verlags haben sich an die Öffentlichkeit gewandt und eine zunehmend rechtspopulistische Ausrichtung des Programmbereichs Politik und Geschichte kritisiert.” Nun habe es Gespräche mit dem Verlag gegeben. Matthias Meisner gibt einen Überblick über den Stand der Diskussion, die Hauptakteure und deren Positionen.

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4. Christian Drosten hadert mit Vorgehensweise von Medien
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der Virologe Christian Drosten hat zusammen mit dem Journalisten und ehemaligen “Spiegel”-Chefredakteur Georg Mascolo ein Buch über die Corona-Zeit geschrieben. Im “Spiegel” standen die beiden dazu Rede und Antwort (nur mit Abo lesbar). Timo Niemeier fasst bei “DWDL” die aus seiner Sicht wichtigsten Erkenntnisse zusammen, die sich vor allem auf die Reflexion der medialen Aspekte beziehen.

5. Wie konnte Medienmogul Murdoch so mächtig werden?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 28:00 Minuten)
Wie hat Medienmogul Rupert Murdoch sein Imperium aufgebaut? Wie sehr hat er Politik beeinflusst? Warum hatte er mit seinen Investitionen so oft Erfolg – nur in Deutschland nicht? Darüber spricht Linus Lüring mit den ARD-Korrespondentinnen Gabi Biesinger (London), Lena Bodewein (Australien), Charlotte Voß (New York) und dem Mainzer Medienökonom Bjørn von Rimscha.

6. Welt verbessern im Prada-Kleid
(taz.de, Laura Ewert)
Das aktuelle Cover der “Vogue” mit der 102-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer sorgte für großes Aufsehen in der Medienwelt. Anlass für Laura Ewert, darüber nachzudenken, inwieweit die deutsche “Vogue” sich politisiert hat, und wo die Licht- und Schattenseiten sind. Lesenswerte Gedanken, die die große Bandbreite des Themas abdecken.

KW 25/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Journalismus in der PR-Falle
(deutschlandfunk.de, Bastian Sorge & Stefan Fries, Audio: 35:59 Minuten)
Arne Semsrott hat in seinem Buch “Machtübernahme – Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren? Eine Anleitung zum Widerstand” ausführlich über den “Forderungsjournalismus” geschrieben, bei dem Redaktionen Forderungen von Politikerinnen und Politikern oft ungeprüft und ohne Einordnung als Meldung verbreiten. Bei “Nach Redaktionsschluss”, dem Medienpodcast des Deutschlandfunks (DLF), erklärt er, wie die Mechanismen dahinter funktionieren und was Jens Spahn damit zu tun hat. Mit Semsrott diskutieren rbb-Nachrichtenchef Bastian Sorge und Stefan Fries aus der DLF-Medienredaktion.

2. Worum geht es beim Skandal der “Washington Post”?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 28:59 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast geht es um den Rücktritt der Chefredakteurin der “Washington Post” Sally Buzbee. Sie hatte Konsequenzen gezogen, nachdem Verleger und Geschäftsführer William Lewis versucht hatte, kritische Berichterstattung des eigenen Blattes über ihn selbst und über seine Rolle im zurückliegenden Abhörskandal der britischen Zeitung “News of the World” zu verhindern: “Was ist das für eine ‘Daily Soap’? Was erfährt man dabei über Journalismus und Medienkritik in den USA? Und was macht eigentlich Amazon-Milliardär und ‘WaPo’-Eigentümer Jeff Bezos in dieser Situation?” Darüber spricht Holger Klein mit Christian Fahrenbach, der als freier Journalist aus den USA berichtet.

3. Louis Klamroth, wie ist man hart aber fair?
(youtube.com, Christoph Amend & Jochen Wegner, Video: 4:07:19 Stunden)
Der Journalist und “Hart-aber-fair”-Moderator Louis Klamroth war zu Gast bei “Alles Gesagt?”, dem Podcast der “Zeit”, der erst endet, wenn der Gast ein vorher vereinbartes Stichwort sagt: “Im unendlichen Podcast spricht Klamroth über die Folgen seines frühen Ruhms und seine Erfahrungen mit der Öffentlichkeit, über die Streitkultur in Deutschland und sein Talent als Fußballspieler, über seinen Vater, den Schauspieler Peter Lohmeyer, und über die öffentliche Debatte zu seiner Beziehung mit der Aktivistin Luisa Neubauer.”

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4. Staatsfunk für die Slowakei: Freie Medien unter Druck
(ndr.de, Tom Fugmann, Video: 12:41 Minuten)
Die slowakische Regierung wolle den öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTVS per Gesetz in einen patriotischen Staatssender verwandeln. Diese Entwicklung sorge unter vielen Journalistinnen und Journalisten für Existenzängste. “Zapp”-Reporter Tom Fugmann hat mit slowakischen Medienschaffenden über ihre Erfahrungen und die Furcht vor einer Rückkehr zum alten, repressiven System gesprochen.

5. “Äpfel, Birnen, verdrehte Wahrheiten”
(lobbyland.de, Marco Bülow, Audio: 38:20 Minuten)
“Lobbyland”-Podcaster und Politiker Marco Bülow wirft der Wissenschaftsredaktion von “Quarks” (ARD) in Zusammenhang mit einer Plastikbecher-Diskussion Unredlichkeit vor: “Ich muss leider der Redaktion vorwerfen, dass sie Politik damit macht. Sie macht sozusagen die Arbeit von Lobbyisten und bewertet es politisch.”

6. Was passiert, wenn TikTok verboten wird?
(spiegel.de, Lara Schulschenk, Video: 19:44 Minuten)
Im “Spiegel”-Videopodcast “Shortcut” spricht Moderatorin Lara Schulschenk mit Redakteur Max Hoppenstedt über die Entwicklung des umstrittenen und umkämpften Videoportals TikTok: Was passiert, wenn TikTok in den USA verboten wird? Und wie würde sich das auf die Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland auswirken?

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