Archiv für 6 vor 9

Lichtenhagen, Berliner Kurier, Bubble Tea

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Rostock-Lichtenhagen, die Opfer und die Medien”
(waschbaerpower.de, joerg)
Joerg erinnert an Medienberichte zu den Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen vor zwanzig Jahren.

2. “‘In Diktaturen werden auch die Lebenspartner eingesperrt'”
(zeit.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein geht ein auf einen “taz”-Kommentar von Erik Peter zum Beziehungsleben der Ruderin Nadja Drygalla: “Leute können nur für das haftbar gemacht werden, was sie selber tun oder selber sagen – ist dieses Prinzip wirklich so schwer zu kapieren? Man nennt das auch ‘Rechtsstaat’, nur zur Erinnerung. Das andere heißt ‘Diktatur’, da werden immer auch die Lebenspartner eingesperrt.”

3. “‘Geradezu besessen'”
(juedische-allgemeine.de, Detlef David Kauschke)
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, erinnert an eine Karikatur im “Berliner Kurier”: “Der Berliner Kurier hat am 17. Juli eine Karikatur veröffentlicht, auf der man einen alten, sehr krummnasigen Mann sieht, der gerade einem Jungen den ganzen Penis abgeschnitten hat und das blutverschmierte Messer noch in der Hand hält. Darunter steht eine witzig gemeinte, aber sehr plump daherkommende Bemerkung – eine Karikatur, die genausogut im ‘Stürmer’ hätte erscheinen können.”

4. “Gift im Bubble Tea? Oder Unsinn im Fernsehen?”
(intaiwan.de, Klaus)
Ein Arzt sagt im ZDF-Morgenmagazin, in Taiwan würden “Lebensmittel überhaupt nicht überprüft” und “überhaupt nicht kontrolliert”.

5. “Kein Kommentar”
(coffeeandtv.de, Lukas Heinser)
Lukas Heinser vermisst in Deutschland eine Diskussionskultur wie im angelsächsischen Raum: “Mehr noch, im Fernsehen bekommen wir täglich – und ich wünschte, ‘täglich’ wäre hier eine Übertreibung – gezeigt, wie man mit Menschen umgeht, die anderer Meinung sind: Unterbrechen, Anschreien, alle Argumente für nichtig erklären. Rhetorische Grundprinzipien werden in die Tonne gekloppt, auf der dann laut rumgetrommelt wird.”

6. “kooperationsanfrage”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Eine “Kooperationsanfrage” von Groupon.de an Felix Schwenzel.

Beschneidung, Paywalls, Carly Rae Jepsen

6 vor 9

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1. “Chronik einer beispiellosen Debatte”
(tagesspiegel.de, Jost Müller-Neuhof)
Anfang Mai fällt das Kölner Landgericht ein Berufungsurteil zur rituellen Beschneidung von Jungen. Sechs Wochen lang passiert gar nichts, dann beginnt eine beispiellose öffentliche Debatte, gesteuert von einem Rechtsprofessor, einer Staatsanwältin und einem Richter, anfangs nur von einzelnen Journalisten unterstützt.

2. “Einmal zahlen, überall lesen”
(medienwoche.ch, Nick Lüthi)
Während viele Verlage noch daran arbeiten, im Internet mit ihren Inhalten Geld zu verdienen, sind drei osteuropäische Länder schon weiter: In Polen, Slowenien und vor allem der Slowakei gibt es “nationale Paywalls” als verlagsübergreifende Bezahllösung für Online-Inhalte. Ein Experiment mit erstaunlichen Nebeneffekten: “Erfreuliche Auswirkungen hat die Paywall auf die Leserkommentare. ‘Mit der Paywall hat sich die Qualität der Kommentare schlagartig verbessert’, sagt Radoslav Augustin, Projektmanager beim Portal der Tageszeitung SME.”

3. “The fight for control of the internet has become critical”
(guardian.co.uk, John Kampfner, Englisch)
Das Internet droht immer mehr zum Opfer staatlicher Kontrolle und Zensur zu werden. “All governments, whatever their hue, cite similar threats: terrorism and organised crime, child pornography and intellectual property are the ones most commonly used. Unsurprisingly these, and local variants, are used by dictatorships, who need merely to point to precedents set in the west to counter any criticism with the charge of hypocrisy.”

4. “Zwischenbilanz zu Spitzers ‘DigitaleDemenz'”
(carta.info, Martin Lindner)
Martin Lindner liest und kommentiert Manfred Spitzers medial durchgefeaturetes Buch “Digitale Demenz”: “Es liest sich über weite Strecken wie eines dieser osburen Bücher im Eigenverlag, mit denen selbsternannte Warner und Weltretter in der untergegangenen Gutenberg-Galaxis ihre wirren Meinungen mikropublizierten, vor der Erfindung des Blogs.”

5. “The New Rise of a Summer Hit: Tweet It Maybe”
(nytimes.com, Ben Sisario, Englisch)
Carly Rae Jepsens “Call Me Maybe”, der Sommerhit des Jahres, wurde nicht durch Plattenfirmen-PR und Radioeinsätze zum Megahit, sondern durch Justin Bieber, Twitter, YouTube und jede Menge Fan-Videos. “‘Call Me Maybe’ is a watershed case for the use of social media as a marketing tool, but the song’s success will be difficult to replicate — even for Ms. Jepsen as she prepares to release her album. No matter how hard a record company might push, popularity online depends on the enthusiasm of individual fans.”

6. “Neu am Kiosk: ‘Schöner Wohnen’ in Botschaften – Assange-Special!”
(extra3.blog.ndr.de)

Scripted Reality, Gerhard Köfer, Tine Wittler

6 vor 9

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1. “Frank Schmidt: ‘Fiction geht auch für die Hälfte'”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Ein Interview mit Scripted-Reality-Produzent Frank Schmidt: “In meinen Augen ist Scripted Reality sogar das ehrlichere Fernsehen. Wir führen keine Menschen vor und wir sagen ganz offen, dass alles ausgedacht ist. Bei ‘Schneller als die Polizei erlaubt’ steht das vor jedem Fall in einer Bauchbinde für 5 Sekunden: ‘Handlung dieses Falls nachgestellt’. Selbst wenn die Hinweise noch größer und noch länger eingeblendet wären, würde das die Leute meiner Meinung nach nicht vom Einschalten abhalten.”

2. “Sechs Gebote für besseren Journalismus”
(cicero.de, Alexander Kissler)
“1. Legt den Werkzeugkasten weg! 2. Raus aus der Verkündermaske! 3. Zügelt eure Egos! 4. Misstraut dem Bild! 5. Verlasst das Aquarium! 6. Werdet erwachsen!”

3. “Beckedahls Rant: Was bringen Kommentare?”
(meedia.de, ag)
Verschiedene Verantwortliche deutscher Nachrichtenportale äussern sich zum Mehrwert von Leserkommentaren.

4. “Journalistische Qualität in Österreich: Ja/Nein…oder doch Enthaltung”
(reimon.net, Michel Reimon)
Wie der österreichische Abgeordnete Gerhard Köfer zum ESM-Vertrag abgestimmt hat. “Als Politiker kann man in Österreich so gut wie alles sagen und fast nie wird ein Redakteur danach schreiben: Ich hab’s nachgeprüft. Das ist schlicht und einfach falsch. Punkt.”

5. “Abt. Studien-PR – heute: Intrum Justitia”
(infam.antville.org, patpatpat)
Patpatpat nimmt eine Studie unter die Lupe, die durch die Nachrichtenagentur sda in verschiedene Schweizer Medien gelangt.

6. “Die Drapier-Expertin”
(juliane-wiedemeier.de)
Wie “RTL-Wohnexpertin” Tine Wittler konkret mithilft bei den Renovationen der Sendung “Einsatz in 4 Wänden spezial”.

Futur III, Syrien, OpenLeaks

6 vor 9

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1. “Einfach mal die Kommentare schließen?”
(netzpolitik.org, Markus Beckedahl)
Markus Beckedahl schaut kritisch auf die Kommentare seines Blogs: “Es ist nicht mein Job, mir als Community-Manager das alles anzutun, aber ich mache es jetzt seit acht Jahren. Ich habe in der Zeit rund 130.000 Kommentare gelesen und leider waren die meisten Zeitverschwendung. Muss man echt mal sagen. Weil sie mir, dem Artikel und der Diskussion keinen Mehrwert brachten.”

2. “Wo ‘Titel, Thesen, Temperamente’ seine Witze klaut”
(stern.de, Niels Kruse)
Dieter Moor verwendet die Idee der Postillon-Story “Neue Zeitform Futur III eingeführt, um Gespräche über Berliner Flughafen zu ermöglichen” ohne Quellenangabe in der Sendung “Titel, Thesen, Temperamente” (mediathek.daserste.de, Video, 1:26 Minuten). Es folgt eine Entschuldigung auf Facebook: “Wir entschuldigen uns. Und empfehlen den Postillon…”

3. “Die Kamera als Waffe”
(faz.net, Karen Krüger)
Manipulationen in der Berichterstattung aus Syrien: “Jeder Krieg ist auch eine Medienschlacht. Die Seite, die mehr Nachrichten öffentlich machen kann, schafft Fakten. Doch nie zuvor gab es eine solche Flut von Bildern und Filmen, die im Internet gepostet oder direkt an Medien auf der ganzen Welt versendet werden, wie jetzt aus Syrien.”

4. “Further Decline in Credibility Ratings for Most News Organizations”
(people-press.org, englisch)
Die Glaubhaftigkeit etablierter US-Medien sinkt gemäß einer neuen Untersuchung erneut.

5. “Aus-checken, bitte! Die ARD und ihr nerviger ‘Check’-Schluckauf”
(faz-community.faz.net, Peer Schader)
Gute Einschaltquoten führen zu einer “Check”-Flut der ARD.

6. “OpenLeaks – das ewige Projekt”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michal fragt sich, was aus der Whistleblower-Plattform OpenLeaks geworden ist.

Julia Friedrichs, Ringier, Touristen

6 vor 9

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1. “nachrichten sind flüsse, kein seen”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Statt RSS-Feeds zu kürzen, schlägt Felix Schwenzel vor, Werbung direkt in den Text einzubauen: “was spricht denn dagegen werbung in den inhalten einzubetten? ein bild, ein bisschen text, einen link — jeder VHS-HTML-kurs-absolvent kann das in einen RSS-artikel einbetten. wahrscheinlich sogar meine oma.”

2. “Ein offener Brief an Julia Friedrichs”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Julia Friedrichs nervt sich auf Deutschlandradio Kultur über Facebook, was Thomas Knüwer veranlasst, ihr einen Brief zu schreiben.

3. “‘Neue Lage’: Wie der ‘Spiegel’ aus einem Kritiker einen Gejagten macht”
(deutsch-tuerkische-nachrichten.de, Michael Maier)
In einem langen Artikel (und einem Nachfolgeartikel) schreibt Michael Maier über eine Auseinandersetzung zwischen den “Deutsch Türkischen Nachrichten” und dem “Spiegel”. “Spiegel”-Redakteure kommen hier zu Wort: “Michael Maier und der Spiegel im Clinch” (meedia.de, cm).

4. “Erneute Mea Culpa von Ringier”
(nzz.ch, ras.)
Der Ringier-Verlag zieht einen Vergleich mit Carl Hirschmann, über den “teilweise unzutreffende Vorwürfe” verbreitet wurden, die sich auf “Behauptungen anonymer Informanten stützten oder in der Weitergabe blosser Gerüchte bestanden”. “Das Medienhaus verpflichtet sich im Weiteren, die Mea Culpa auf den Frontseiten von ‘Blick’, ‘Blick am Abend’ sowie während vierzehn Tagen auf blick.ch und der Website der ‘Schweizer Illustrierten’ zu veröffentlichen. (…) Ringier wird zudem die betreffenden Publikationen im Internet und auf Datenbanken löschen. Überdies unterlässt Ringier künftig Berichte über Hirschmann.”

5. “Journalists Dancing on the Edge of Truth”
(nytimes.com, David Carr, englisch)
David Carr denkt über Wahrheit im Journalismus nach: “I once lost a job I dearly wanted because I had misspelled the name of the publisher of the publication I was about to go to work for. Not very smart, but I learned a brutal lesson that has stayed with me.”

6. “Herr Tao Qu im Paradies”
(sonntagszeitung.ch, Gabi Schwegler)
Wie eine Gruppe von dreissig chinesischen Touristen in zwei Tagen die Schweiz erlebt.

Kolumnen, Günter Wallraff, Kärnten

6 vor 9

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1. “Über Menschen mit Behinderungen berichten”
(leidmedien.de)
Die Website Leidmedien.de “will Journalistinnen und Journalisten für die Berichterstattung über Behinderung sensibilisieren. Floskeln wie ‘an den Rollstuhl gefesselt’ oder ‘trotz der Behinderung’ reduzieren behinderte Menschen auf ihre ‘Defizite’ und verstärken abwertende Bilder von Hilflosigkeit und Leid.”

2. “Warum Sie zu uninspiriert sind. Zu langweilig. Und Ihre Meinungen nichts wert sind”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Beim Schreiben von Kolumnen vertraue man besser nicht auf die Inspiration oder die eigene Meinung. Man baue auch besser nicht auf dem Privatleben auf.

3. “Ganz unten? Vielleicht, mal sehen”
(freitag.de, Klaus Raab)
Klaus Raab befasst sich mit aktuellen Vorwürfen gegen Günter Wallraff: “Mal angenommen, all das, was in diesen Tagen über den Mann kolportiert wird, würde tatsächlich zutreffen, hat dann vielleicht Mutter Teresa auch ein Bordell betrieben und die Gewinne in Waffen investiert?” Siehe dazu auch “Der ‘gute Mensch’ von Köln und die Justiz” (heise.de/tp, Peter Nowak).

4. “Ich muss Journalist sein, ich halte ja das Mikrofon”
(pantelouris.de, Michalis Pantelouris)
Die Berichterstattung zum Besuch von Angela Merkel in Kanada: “(…) AP ist keineswegs allein damit, einfach Merkel nachzubeten und Kanadas Politik damit als ein Beispiel des Gegenteils von dem zu verkaufen, was sie ist – in den meisten Medien wird mit diesem Tenor berichtet.”

5. “Eklat: Fotograf aus Landtag verwiesen”
(kaernten.orf.at)
Ein Fotograf der Nachrichtenagentur APA wird aus dem Kärtner Landtag verwiesen. Nachtrag, 11:30 Uhr: Diskutiert wird über diese Szene (youtube.com, Video, 1:52 Minuten).

6. “ARD und ZDF überrennen die Olympischen Spiele”
(welt.de, Hans Zippert)
ARD und ZDF hätten die Olympischen Spiele in einem beispiellosen Kraftakt gewonnen, schreibt Hans Zippert: “Beide Sender nahmen mit insgesamt 480 Athleten an den Wettbewerben teil und übertrumpften damit deutlich die deutschen Sportler, die nur mit einer Delegation von 392 Personen angereist waren.”

dpa, Sky, Friede Springer

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1. “Digitaler Demenzpatient”
(theeuropean.de, Gunnar Sohn)
Gunnar Sohn beschäftigt sich mit dem Bild.de-Artikel “Macht uns die moderne Technik dumm?”, der mit Aussagen von “Deutschlands berühmtestem Hirnforscher”, Manfred Spitzer, gespickt ist.

2. “Deutsche Behörden-Agentur, dba”
(stern.de/blogs, Hans-Martin Tillack)
Zu großes Vertrauen in die Behörden wirft Hans-Martin Tillack der Nachrichtenagentur dpa vor: “Ich bin mir eigentlich ganz sicher, dass bei dpa viele professionelle Journalisten arbeiten. Aber irgend etwas in dieser Agentur drängt deren Mitarbeiter dazu, sich zu allererst an offizielle Statements zu halten. Behörden haben irgendwie immer recht – das scheint man bei dpa allzu oft zu glauben.”

3. “Nachrichten sind uns egal – Gut so!”
(freitag.de, Heinz-Günter Weber)
Eine Studie zeigt “ein geringes Wissen insbesondere der jungen Deutschen über aktuelle Ereignisse”. Heinz-Günter Weber kommentiert die Ergebnisse: “Nachrichtensendungen sind heute viel zu sehr Teil des politischen Spiels – man könnte sie als von verschiedenen Interessen geradezu ‘verzinkt’ betrachten – als dass die Nachrichten per se Informationen wären.”

4. “Q2/12: SKY sieht schwarz – schwarze Zahlen”
(allesaussersport.de, Kai Pahl)
Eine Analyse der aktuellen Quartalszahlen des Bezahlsenders Sky.

5. “ZDFzoom, Ihre Desinformationssendung im ZDF”
(ratioblog.de, Michael Hohner)
Der Beitrag “Giftiges Licht” von ZDF Zoom in der Analyse von Michael Hohner.

6. “‘Herzlichen Glückwunsch, Friede Springer'”
(handelsblatt.com, Marek Dutschke)
Ein Text von Marek Dutschke anlässlich des 70. Geburtstags von Friede Springer: “Der Lebensleistung von Friede Springer möchte ich Respekt zollen. Aber einige Kritikpunkte kann ich mir auch jetzt nicht verkneifen. Denn auch unter der Herrschaft von ihr ist die Berichterstattung des Springer-Verlags weiterhin oft zu scharf und einseitig in der Darstellung von Ereignissen. Zwar sind solche Hetzkampagnen, wie gegen meinen Vater damals, heute kaum noch denkbar, aber Qualitätsjournalismus lassen die Publikationen des Hauses weiterhin vermissen.”

Kartell, Helena Fürst, Apple-Schraube

6 vor 9

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1. “Ein Kartell nutzt seine Macht: Wie die Verlage für das Leistungsschutzrecht kämpfen”
(stefan-niggemeier.de)
Ein Rückblick auf die Berichterstattung von Presseverlagen über das von ihnen angestrebte Leistungsschutzrecht für Presseverleger.

2. “Fürst Class abwärts”
(fernsehkritik.tv, Video, 11 Minuten)
“Helena Fürst – Anwältin der Armen” taucht als “Beistand” von Menschen, die Probleme mit den Behörden haben, unangemeldet im Jobcenter auf: “Eine Anfrage bei Jobcenter und Krankenkassen, die in der Sendung zum Thema gemacht wurden, ergab zunächst einmal die Bestätigung, dass es nie eine vorherige Anfrage seitens RTL gab. Damit wird schon deutlich: Man will den friedlichen Dialog gar nicht. Um krawallige Fernsehbilder zu bekommen, setzt man auf die Konfrontation und dringt einfach mal unangemeldet ein.”

3. “How we screwed (almost) the whole Apple community”
(day4.se, Lukasz Lindell, englisch)
Aus dem Blog eines schwedischen Unternehmens, das Grafikanimationen und Videos produziert: “One afternoon we sketched out a screw in our 3D program, a very strange screw where the head was neither a star, tracks, pentalobe or whatever, but a unique form, also very impractical. We rendered the image, put it in an email, sent it to ourselves, took a picture of the screen with the mail and anonymously uploaded the image to the forum Reddit with the text ‘A friend took a photo a while ago at that fruit company, they are obviously even creating their own screws’. Then we waited …” Siehe dazu auch “Asymmetrische Apple-Schraube war ein Schwindel” (golem.de)

4. “Bild: Stimmungsmache gegen Ökostrom-Förderung”
(klima-luegendetektor.de)
Der Klima-Lügendetektor thematisiert ein “Bild”-Interview mit Günther Oettinger zum Thema Strompreise.

5. “Wutreden: Buschmanns Lärm um nichts”
(hogymag.wordpress.com, almasala)
Eine Analyse einiger Artikel von Rafael Buschmann auf “Spiegel Online” zur Fußball-Nationalmannschaft.

6. “Macht mehr Feuilleton!”
(timklimes.de)
Nicht das Feuilleton, sondern der Rest der Zeitung gehöre abgeschafft, findet Tim Klimes: “Solange Zeitungen mehrheitlich aus Nachrichten bestehen, wie sie es heute tun, braucht sie kein Mensch mehr. Ich glaube stattdessen, dass dem Zeitungsfeuilleton, wie wir es heute kennen, die Zukunft gehört. Und zwar nicht die Zukunft kultureller Berichterstattung, sondern die Zukunft des Zeitungsjournalismus.”

Golf Time, Frauentausch, Trödel-King

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1. “Olympia bei ARD und ZDF: Mary Poppins schafft das Fernsehen ab”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Ein Blick zurück auf die Olympia-Berichterstattung von ARD und ZDF mit Vergleichen zur BBC.

2. “David fragt, McAllister antwortet – DJV übt scharfe Kritik”
(abendblatt.de, Ludger Fertmann)
Die CDU Niedersachsen bietet “allen Anzeigenblättern im Land ein fertiges Wortlaut-Interview kostenlos zur Verfügung” – inklusive Bildern.

3. “Gewinne, Gewinne, Gewinne: Zufalls-Sieger bei der Golf Time”
(der-linksgolfer.de)
Der Linksgolfer befasst sich mit den Teilnehmern einer von “Golf Time” ausgerichteten Reise: “Rechtlich gesehen befindet sich die Golf Time auf sicherem Territorium. Denn auch wenn sie in ihrem Artikel alles tut um es zwischen den Zeilen wirken zu lassen als hätten sie vier Reisen verlost, sprach die Gewinnspielausschreibung nur von einem zu verlosenden Platz – ein wichtiges Detail, das man in der Nachberichterstattung geschickt unter den Tisch fallen ließ um dem Leser zu suggerieren wie sehr sich die Zeitschrift doch um ihr Publikum kümmert.”

4. “Schlag gegen die ‘mediale Hinrichtung'”
(sueddeutsche.de, Anna Bok)
Wie stark darf aufgenommenes Material in Doku-Soaps wie “Frauentausch” bearbeitet werden? Das Landgericht Berlin stellt dazu fest: “Wer in die Anfertigung von Filmaufnahmen für ein Fernsehformat mit Dokumentationscharakter einwilligt, muss mit derartigen nachträglich erfolgenden Bearbeitungen, die nur das Ziel der Verspottung haben, nicht rechnen.”

5. “Anmerkungen zur Diskussion um den ‘Sachsen-Trojaner'”
(flurfunk-dresden.de, owy)
Die Berichterstattung zu den Plänen der Regierung in Sachsen, “Software zur Beobachtung (Monitoring) der Kommunikation in sozialen Netzwerken und der Blogosphäre” bereitzustellen.

6. “WDR-‘Trödelking’ Roland Beuge packt aus – Fake beim Dreh”
(derwesten.de, David Schraven)
David Schraven spricht mit Roland Beuge über die WDR-Doku-Soap “Der Trödel-King”.

Olympia, Supertalent, Galileo

6 vor 9

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1. “Patriotisch auf Gefühligkeit fixiert”
(zeit.de, René Martens)
Die auf deutsche Medaillen zentrierte Olympia-Berichterstattung von ARD und ZDF: “Die Livestreams im Netz können sehr erholsam sein – vor allem, wenn sie nicht kommentiert werden. Da kann man all die nationalistische Fixiertheit vergessen – und eine gewisse meditative Qualität genießen.”

2. “Ganz unten: Zu Besuch bei der RTL-Erfolgsshow ‘Das Supertalent'”
(stefan-niggemeier.de)
Keine Monitore, wenig Wasser, kaum Unterhaltung: Stefan Niggemeier langweilt sich an einer Aufzeichnung der RTL-Sendung “Das Supertalent”.

3. “Zu viele Patzer bei ‘Galileo'”
(sueddeutsche.de, Katharina Mittelstaedt)
“Falsche Tatsachenbehauptungen” in der ProSieben-Infotainmentsendung “Galileo”: “Im Jahr 2010 wurde im Zuge des ‘Grundschulwissenstest’ beispielsweise erklärt, dass die Nadel eines Kompasses auf die ‘riesigen Eisenvorkommen’ am Nordpol reagieren werde, ‘sofern sie magnetisch ist’. Es wurde auch schon behauptet, dass der Mond ein Planet sei, man CDs nur von innen nach außen säubern dürfte, um eine Verschiebung der Daten zu vermeiden und dass die Farbe des Hühnereis auf das Gefieder des brütenden Huhns zurückzuführen sei.”

4. “Weshalb ich das Degen-Bargespräch trotzdem publiziert habe”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Wie die Fußballprofis David Degen und Philipp Degen sowie der FC Basel auf ein veröffentlichtes Interview reagieren: “Ich habe mich schliesslich dennoch entschieden, das Gespräch von unserer Plattform Bar-Storys.ch zurückzuziehen und habe unsere Content-Partner entsprechend angewiesen, es mir gleich zu tun. Ich bedauere dies sehr, denn auf diese Weise laufen wir Journalisten Gefahr, zu Marionetten von wie auch immer gelagerten prominenten Befindlichkeiten zu werden.”

5. “Warum noch Feuilleton?”
(kopfzeiler.org, Johannes Kuhn)
Bei Funktionären der Universitätslehre und des Kulturbetriebs werde das Feuilleton noch am stärksten wahrgenommen und bestimme dort wirklich Diskurse, schreibt Johannes Kuhn. “Einzig: Die Aufgabe des Feuilletons der Gegenwart kann es nicht sein, Funktionäre zu bedienen.”

6. “Peter Studer: ‘Dieses Inserat ist skandalös'”
(infosperber.ch, Kurt Marti)
Die Mitarbeiter der Tageszeitung “Walliser Bote” werden in einem Inserat des Verlags als PR-Dienstleister angeboten.

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