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Frankfurter Rundschau, Brigitte, Luxusreisen

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Einfach, aber effektvoll”
(berliner-zeitung.de, Ulrike Simon)
Die Trennung zwischen Werbung und Inhalten im Verlag Gruner + Jahr. “In der aktuellen Brigitte schreibt eine namentlich genannte Ressortleiterin der Zeitschrift über ihr ‘perfektes Wohlfühl-Wochenende’ im ‘Romantik-Hotel Lindslerhof’ im Saarland. Der Direktor des Hotels bestätigt: Die Kosten für den Aufenthalt hat das Hotel übernommen. Er nennt die PR-Agentur mitsamt der Telefonnummer ihrer Chefin, die den Vorgang ebenfalls bestätigt.”

2. “Luxusreisen für Journalisten”
(ndr.de, Video, 6:10 Minuten)
Medien, die von der “Welt am Sonntag” als Teilnehmer von Luxusreisen auf Kosten von ThyssenKrupp identifiziert werden, berichten nicht über die Debatte dazu. Autor Jörg Eigendorf: “Es wird totgeschwiegen.”

3. “‘Frankfurter Rundschau’: 1/5 der 500 Beschäftigten sind in der Redaktion”
(neunetz.com, Marcel Weiss)
Marcel Weiss kommentiert den Insolvenzantrag der “Frankfurter Rundschau”: “Die Frage lautet nun, ob zwingend 400 Personen beschäftigt werden müssen, um 100 Stellen in einer Redaktion unterstützen zu können. Wahrscheinlich nicht. Das Verhältnis ist geprägt vom Arbeitsaufwand, um Nachrichten auf Papier zu drucken und dieses Papier dann in der Bundesrepublik zu verbreiten.”

4. “Zeitungskrise? Zeitungsende!”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Für Christian Jakubetz sind Tageszeitungen – “man muss das in den Endzeittagen der FR und wohl auch der FTD nochmal festhalten – eine sterbende Gattung. (…) Mach’s gut, Tageszeitung, Ende und aus. Es war trotzdem schön mit dir.”

5. “Papier ist geduldig”
(coffeeandtv.de, Lukas Heinser)
Lukas Heinser stellt fest, dass er kaum noch Geld ausgibt für Printprodukte: “Ich liebe gut gemachte Zeitungen, trotzdem lese ich sie nicht.”

6. “Meine Frustration mit Paid Content am Beispiel des NewScientist”
(blicklog.com, Dirk Elsner, 9. November)
Dirk Elsner will den “New Scientist” online erwerben: “Ich wollte ein Heft kaufen und mich weder registrieren, noch ein Vorteilsabo oder 6 Monatsabo erwerben. Warum muss ich mich registrieren, wenn ich doch ohnehin ein Zahlverfahren wie Paypal nutzen kann?”

Süddeutsche Zeitung, nytimes.com, Apple Store

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1. “Was geht uns Mr. Murdochs Skandal an?”
(falter.at, Armin Thurnher)
“So mies sind unsere Medien” titelt das Wiener Stadtmagazin “Falter”. “Möglicherweise werden bei uns keine Handys gehackt, aber die Sitten der Medien, der Politik und auch der Polizei im Umgang miteinander sind offenkundig verrottet. Die Zitierten sind anonym gemacht, denn sie haben Angst, geklagt zu werden oder ihre Geschäftsbasis, also ihr Amt zu verlieren, wenn sie offen über die medialen Zustände sprechen. Sie erzählen von Erpressung und offener Drohung, wenn sie nicht Geschichten liefern. Sie reden von gekauften Geschichten und korrupten Praktiken.”

2. “Geplante BILDstörung”
(fr-online.de, Ulrike Simon und Joachim Frank)
Eine angeblich geplante “Bild”-Serie zur ARD und eine angeblich geplante Gegenkampagne lösen bei einigen Journalisten Aufregung und Spekulationen aus. “Nun ist nichts dagegen einzuwenden, dass sich ARD-Programme mit Bild-Machenschaften beschäftigen. Anders liegt der Fall, wenn es sich dabei um von oben verordnete Krisen-PR handelt, die als Journalismus getarnt daherkommt.”

3. “Was aus dem gekündigten SZ-Abo wurde!”
(wasmitmedien.de, Daniel Fiene)
Dennis Horn kündigt sein Abo der “Süddeutschen Zeitung”. Der Verlag nimmt die Kündigung zwar an, liefert sie aber unverlangt einen Monat weiter, “um Ihnen noch einmal die vielen Vorzüge der Süddeutschen Zeitung aufzuzeigen”.

4. “Horrible Bosses – Fox News Won’t Dumpster Dive”
(thedailyshow.com, Video, 4:14 Minuten, englisch)
Wie “Fox News” (News Corp.) über die Abhörmethoden von “News of the World” (News Corp.) berichtet. Ab 3:50 Minuten ein Interview von “Fox News” mit Rupert Murdoch von 2009.

5. “The nytimes they are a-changin'”
(okayfail.com, Video, 5:36 Minuten, englisch)
Die Frontseite von nytimes.com im Zeitraffer. “Having worked with and developed on a number of content management systems I can tell you that as a rule of thumb no one is storing their frontpage layout data. It’s all gone, and once newspapers shutter their physical distribution operations I get this feeling that we’re no longer going to have a comprehensive archive of how our news-sources of note looked on a daily basis.”

6. “Are you listening, Steve Jobs?”
(birdabroad.wordpress.com, englisch)
Ein Besuch in einem Laden in Kunming, der sich “Apple Store” nennt. “Apple never writes ‘Apple Store’ on it’s signs – it just puts up the glowing, iconic fruit.”

Diamanten, Desinformationen, Homöopathie

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1. “Diamonds are Gala’s best friends”
(klatschkritik.blog.de, Antje Tiefenthal)
Die Zeitschrift “Gala” setzt ihren Werbekunden und Veranstaltungspartner Tiffany & Co. auch im redaktionellen Teil groß in Szene: “Auf der sieben Seiten langen Strecke trägt das Model neben Kleidung von verschiedenen Herstellern auch Schmuck — und der stammt ausschließlich von Tiffany & Co. Die gezeigten Klunker haben insgesamt einen Wert von über einer Million Euro.”

2. “Kachelmann und die Desinformations-Industrie”
(nzz.de, Rainer Stadler)
“Was bleibt nach dem Gerichtsfall um Jörg Kachelmann? Nichts.”

3. “Stuss und Fehlurteil”
(berlinonline.de, Ulrike Simon)
Kachelmann-Anwalt Johann Schwenn behauptet im ZDF über den Burda-Verlag: “Der Verlagsvorstand Philipp Welte hat jeden deutschen Chefredakteur von Bedeutung angerufen und versucht, ihn für eine negative Berichterstattung gegen Kachelmann zu gewinnen.”

4. “‘Nie wieder Malaria’ – Tagesschau.de über Homöopathen in Afrika”
(beim-wort-genommen.de, Jonas Schaible)
Jonas Schaible vermisst in einem Artikel über “Homöopathen ohne Grenzen” jede kritische Einordnung und findet stattdessen PR-Formulierungen und eine Verklärung der “Wunderheilerinnen”.

5. “Quo vadis, Gurke?”
(juliane-wiedemeier.de, Juliane Wiedemeier)
Der Fluch der täglichen Katastrophenbebilderung: Wie die Hintergrundgrafikengestalter der “Tagesthemen” die Suche nach dem Ehec-Erreger in Szene setzen.

6. “Ich kann mir die nicht alle vorstellen, es sind einfach zu viele”
(zeit.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein schafft es nicht mehr, sich all die als glückliche Menschen vorzustellen, von denen die Medien ihm sagen, er müsse sie sich als glückliche Menschen vorstellen.

Strauss-Kahn, Meinungsfreiheit, Brügelmann

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1. “nr-Mediendisput zur Bild-Zeitung”
(ustream.tv, Video, 102 Minuten)
Bela Anda, Markus Feldenkirchen, Wolfgang Storz, Ulrike Simon, Harald Schumann und Thomas Leif diskutieren über “Bild”. Ab 2 Minuten stellt Hans-Jürgen Arlt die “Bild-Studie” vor: “Das Wesentliche an der Bild-Zeitung kriegt man nicht mit, wenn man sie journalistisch und politisch beobachtet.” Über den Abend berichtet auch Sonja Pohlmann für Tagesspiegel.de.

2. “Falsche Fotos, falsche Fakten”
(spiegel.de, Stefan Kuzmany)
Der in Peking lebende Autor Christian Y. Schmidt hält Teile der westlichen China-Berichterstattung für Propaganda: “In den westlichen Medien wird zum Teil Propaganda betrieben, wenn es um China geht. Und das wird in China gerade von den Nationalisten immer wieder aufgegriffen: Falsche Fotos, falsche Fakten, das wird alles mit großer Begeisterung im chinesischen Internet aufgelistet. Die Fallbeispiele sind sehr umfangreich.”

3. “Schwarm-Intelligenz und Schwarm-Feigheit”
(sprengsatz.de, Michael Spreng)
Die Meinungsfreiheit ist (neben seiner Frau) die grosse Liebe des Lebens von Michael Spreng: “Meinungsfreiheit ist nicht von Generationen vor mir mit Blut und Opfern erkämpft worden, um im Internet zu anonymer Denunziation zu verkommen. (…) In einer freien Gesellschaft, in der man seine Meinung offen äußern darf, gehört zur Meinungsäußerung, erst recht zur Entblößung anderer, auch der Absender. Das bisschen Mut muss sein.”

4. “Die mediale Vorverurteilung von Strauss-Kahn”
(ndr.de, Video, 6:39 Minuten)
Dominique Strauss-Kahn wird von einer Hotelangestellten der Vergewaltigung beschuldigt. “Spekulationen gibt es viele, Tatsachen bislang nur wenige. (…) Er ist noch nicht einmal angeklagt, doch in den Medien schon verurteilt.”

5. “Hamburger Anzeigenblatt”
(golfnerd.de, Denis Krah)
Denis Krah über das Golfmagazin “Eagle”, das unter der Marke “Hamburger Abendblatt” erscheint. “500 Euro werden für ein redaktionelles Clubporträt plus 1/4-Seiten-Anzeige verlangt. Einen Hinweis auf diese bezahlte Berichterstattung sucht man in ‘Eagle’ vergebens. Keine ‘Sonderveröffentlichung’ und auch keine ‘Anzeige’ prangt über den Auftragsarbeiten/Advertorials.”

6. “Mit den Millionären kann man es ja machen”
(sportmedienblog.de)
Matthias Brügelmann, Chefredakteur von “Sport Bild”, fordert in einem Editorial sowas wie ein Berufsverbot für Fußballspieler Diego: “Spieler wie Diego, die so drastisch gegen ihren Arbeitsvertrag verstoßen, müssen für Vereine in der ganzen Welt gesperrt werden können bei gleichzeitigem Gehaltsstopp. Das wäre die einzig wirksame Abschreckung für solche Typen.”

Bild, Olympia 2018, Wolfgang Nadvornik

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1. “Zu Guttenbergs Beziehungen zur Springer-Presse”
(ndr.de, Video, 5:49 Minuten)
Die Beziehungen der “Bild”-Mitarbeiter Kai Diekmann, Nikolaus Blome und Anna von Bayern zu Karl-Theodor zu Guttenberg.

2. “Guttenberg und die Bild-Zeitung”
(fr-online.de, Ulrike Simon)
Für Ulrike Simon entscheidend ist Chefredakteur Kai Diekmann: “Anders als andere Zeitungen, in denen Chefredakteure ihren Redakteuren und Ressortleitern Freiheiten lassen, funktioniert Bild nach dem Flaschenhals-Prinzip: Alles muss durch das Büro des Chefredakteurs, Bild ist das Produkt von Kai Diekmann. Bild ist Diekmann.”

3. “Das Augenzwinkern der BILD”
(wwwagner.tv, Jörg Wagner, Video, 1:39 Minuten)
Medienjournalist Jörg Wagner fragt den Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, wie die “Bild”-Anzeige mit dem Brief von Judith Holofernes in der “taz” mit dem Ruf nach einem Leistungsschutzrecht zu vereinen ist.

4. “Bei Olympia unkritisch”
(taz.de, Sebastian Kemnitzer)
Die Kandidatur von München für die Olympischen Winterspiele 2018 und die Journalisten. “Aktuell werden die rund 150 Journalisten, die wegen des Besuchs der IOC-Evaluierungskommission nach München gekommen sind, bestens von der Bewerbungsgesellschaft betreut. Im Pressezentrum mangelt es an nichts, das Rahmenprogramm mit diversen Abendveranstaltungen erhöht den Wohlfühlfaktor.”

5. “Moderator Nadvornik: Angeblicher Haftbefehl”
(sueddeutsche.de, C. Rost u. P. Crone)
Die “Abendzeitung” meldet fälschlicherweise, es sei ein Haftbefehl gegen Fernsehmoderator Wolfgang Nadvornik erlassen worden.

6. “Von Gefahren bei der Wohnungssuche, oder: Wie man mit Betrügern Spaß haben kann”
(lastknightnik.wordpress.com)

Iran, 300, Geplante Obsoleszenz

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1. “Alles andere als Helden”
(fr-online.de, Willi Germund)
Willi Germund über die Freilassung der im Iran festgehaltenen “Bild-am-Sonntag”-Journalisten Jens Koch und Marcus Hellwig: “In Ländern wie Birma oder Iran ist es oft nahezu unmöglich, ein Journalistenvisum zu erhalten. Aber alle Journalisten wissen – oder sollten sich zumindest darüber im Klaren sein: Wer in solchen Staaten mit einem Touristenvisum einreist, bewegt sich auf schwankendem Boden. Denn wer auffällt, gerät wie die beiden Springer-Reporter schnell in Teufels Küche.” Siehe dazu auch “Bei aller Freude” von Ulrike Simon.

2. “Döpfners Entschuldigungsbrief an die iranische Justiz”
(sueddeutsche.de, Marc Felix Serrao)
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Verlags, schreibt an Sadegh Laridschani, Chef des iranischen Justizsystems: “Wir bedauern es zutiefst, dass Herr Hellwig und Herr Koch ohne die korrekten Visa in die Islamische Republik Iran eingereist sind und ihre journalistische Arbeit dort ohne die notwendige Akkreditierung aufgenommen haben.”

3. “Guttenberg verhöhnt das Leistungsprinzip”
(zeit.de, Meike Fries)
Meike Fries kommentiert den Plagiatfall Guttenberg: “Nähmen sich Schüler und Studenten Guttenberg großflächig zum Vorbild, würde sich Kanzlerin Merkels immer wieder ausgerufene Bildungsrepublik in eine verdummte Gesellschaft verwandeln.” Siehe dazu auch “Vgl. auch Guttenberg 2009” (faz.net, Jürgen Kaube).

4. “My Work and Life with the Cloud”
(webciety.de, Sascha Lobo)
Wie arbeitet Sascha Lobo, welche Geräte, welche Software benutzt er?

5. “Kaufen für die Müllhalde”
(youtube.com, Video, 74:52 Minuten)
Glühbirnen, Drucker, iPods, Strumpfhosen könnten eine lange Lebensdauer haben, doch sie gehen geplant kaputt. Ein arte-Film über Geplante Obsoleszenz: “Ethik zählt nichts mehr in einer Businesswelt, die nur eins im Sinn hat: Den häufigen Neukauf.”

6. “Großes Kino…”
(brennesselplantage.wordpress.com)
“Bild” schreibt über den Film 300, der die Schlacht bei den Thermopylen thematisiert.

Kai Diekmann, Pferdekutschen, Götz George

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1. “Kai Diekmann im Glashaus”
(fr-online.de, Ulrike Simon)
Ulrike Simon schreibt zum zehnjährigen Wirken von Kai Diekmann als “Bild”-Chefredakteur. Viele Medien würden Diekmanns Kampagnen kritisieren: “Von der politischen Seite 2 lassen sie sich dennoch inspirieren. Und braucht Diekmann aus der Branche Mitstreiter in eigener Sache, kann er der Unterstützung sicher sein.”

2. “Gratiskultur Print”
(stefan-niggemeier.de)
“Bild” findet weniger Käufer, aber Umfragen gemäß mehr Leser: “Man muss diese Leute nicht gleich Raubkopierer nennen, um festzustellen: In der Printwelt hat sich eine gewaltige Kostenloskultur entwickelt. (…) Und die Verlage stören sich nicht daran, sondern sind auch noch stolz darauf.”

3. “Wirre Aussagen zum Medienwandel von der neuen ARD-Vorsitzenden”
(neunetz.com, Marcel Weiß)
Marcel Weiß kommentiert Aussagen der Vorsitzenden der ARD, Monika Piel, im “Handelsblatt” und im “Tagesspiegel”: “Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, in welcher Situation Google gefährlich für die ARD ist. Google hilft wie bei den privaten Angeboten auch bei den Öffentlich-Rechtlichen bei der Verbreitung ihrer Inhalte. Da diese Inhalte vom Gebührenzahler finanziert sind, ist eine maximale Verbreitung wünschenswert.”

4. “… im Osten”
(thomastrappe.wordpress.com)
Wenn der freie Journalist Thomas Trappe über Rumänien schreibt, “über die deutsche Minderheit in Siebenbürgen”, fügt er Pferdekutschen hinzu – da so ein Abnehmer der Geschichte wahrscheinlicher wird: “Tatsächlich habe ich drei größere Geschichten für Ost- wie Westzeitungen geschrieben, die allesamt nichts mit der Pferdezucht zu tun hatten, aber unabhängig voneinander mit Kutsche und Pferd bebildert wurden.”

5. “Die Neujustierung der Meinungsfreiheit”
(geografitti.de, ttm)
Für Timo Thalmann ist die Meinungsfreiheit im Umbruch, an eine bedingungslose Verteidung durch die traditionellen Journalisten glaubt er nicht: “Das Internet ist für einen Vollblutjournalisten alter Schule eine permanente narzisstische Kränkung. Vor allem deswegen ist diese eigentlich dafür prädestinierte Berufsgruppe als Verteidiger der Meinungsfreiheit nahezu ein Totalausfall. Dabei müssten sie allen Schreibern im Netz beispringen, wenn Abmahnungen und Klagen die Freiheit einschränken.”

6. “Es gilt das gestrichene Wort”
(noz.de, Joachim Schmitz)
“Kein Interview mit Götz George”

Staatsanwälte, Sunshine, Retweets

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1. “Amoklauf-Berichte: Und stündlich grüßt der Staatsanwalt”
(telemedicus.info, Adrian Schneider)
Der Amoklauf von Lörrach: Adrian Schneider erschreckt, “dass ausgerechnet die Staatsanwaltschaft als schnellste und zuverlässigste Quelle für die Details des Geschehens Spalier steht. Hat ein Oberstaatsanwalt in einer solchen Situation nicht Besseres zu tun, als so schnell und oft wie möglich Interviews zu geben? Sollten nicht gerade die Ermittlungsbehörden so kurz nach der Tat zurückhaltend mit Einzelheiten sein?”

2. “Warum der Journalismus überleben muss”
(medienheft.ch, Roman Berger)
Roman Berger stellt in einem langen, grundsätzlichen Text fest, dass sich im Newsgeschäft mit den Gratismedien die Rollen vertauscht haben: “Der Leser, der User, der sich bisher als Kunde sah, ist Ware geworden. Kunde ist derjenige, der die Werbung schaltet.”

3. Interview mit Claudia Mast
(fr-online.de, Ulrike Simon)
Für Kommunikationswissenschaftlerin Claudia Mast ist das Streben nach Exklusivität zweischneidig. Wenn eine Schein-Exklusivität produziert werde, “wenn Details, Nebensächlichkeiten oder vermeintliche Widersprüche mit dem Vergrößerungsglas betrachtet und ‘hochgezogen’ werden, kostet diese Aufgeregtheit der Berichterstattung langfristig die Reputation der Zeitungen.”

4. “Geistige Gemeingüter”
(graubrotblog.de, Björn Grau)
Björn Grau philosophiert über Retweets: “Wenn die Textrecycler nett sind, machen sie Quellenangaben beim Weiterverwenden. Und dann kann es ihnen doch gehen wie mir heute am Vormittag. Sie treffen auf automatisierte und humanoide Recycler recycleter Texte, die warum auch immer diese Nettigkeit nicht mehr bis ins x-te Glied zurück bedienen und werden auf einmal zu Autoren, die sie nicht sind und Plagiatoren, die sie nicht sein wollen.”

5. “Wenn der Sonnenschein das Hirn verbrutzelt”
(technoarm.de, Martin Böttcher)
Martin Böttcher testet zwei Tage lang Radio Sunshine Live: “Der Sender hat etwas Gekünsteltes, ‘Fakes’ an sich. Noch mal: Muss elektronische Musik so verkauft werden, als stamme sie von Gehirnamputierten für Gehirnamputierte?”

6. Warnhinweise für Journalismus
(ihrwebprofi.at, Robert Harm)
Robert Harm hat die als Aufkleber ausdruckbaren “Journalism Warning Labels” auf Deutsch übersetzt.

Döpfner, Wikileaks, Groebel

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1. “ZDF-Kooperationen”
(journalist.de, Peer Schader)
Peer Schader beleuchtet die Verbindung zwischen Audi und “Wetten, dass..?” im ZDF: “Manchmal ist nicht ganz klar, wo beim ZDF die größere Kreativitätsleistung erbracht wird. Bei der Entwicklung neuer Programmideen – oder doch eher beim Verschachteln undurchsichtiger Kooperationen mit Partnern aus der Industrie?”

2. “Eine Erwiderung des Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG”
(nzz.ch, Mathias Döpfner)
Mathias Döpfner verteidigt in einem langen Text das Leistungsschutzrecht und versucht, es auch Bloggern schmackhaft zu machen: “Nach dem Vorschlag der deutschen Verlage sollte ein Leistungsschutzrecht geschaffen werden, das auch Blogger schützt. Jeder Blogger, der sich selber neben seinem Status als Urheber zusätzlich als Verleger ansehen möchte, möge das Leistungsschutzrecht für sich in Anspruch nehmen.”

3. “5 todsichere Tipps, um aus ‘France Soir’ die französische Bild zu machen”
(cafebabel.de)
Aus “France Soir” könnte eine Boulevardzeitung werden. “Café Babel” gibt “5 todsichere Tipps”, wie das gelingt.

4. “tagesschau.de Archiv”
(depub.org/tagesschau)
Die Website depub.org stellt ein Archiv von tagesschau.de seit 1999 online. Mehr Informationen dazu unter depub.org.

5. “Fundiertes zu Wikileaks”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz fasst die “Ten Theses on Wikileaks by Geert Lovink and Patrice Riemens” zusammen.

6. Interview mit Jo Groebel
(fr-online.de, Ulrike Simon)
“Medienexperte” Jo Groebel nimmt dazu Stellung, dass er immer zu allem Stellung nimmt: “Wer sich auf den Boulevard begibt, wird nicht mit tiefgründigen wissenschaftlichen Äußerungen zitiert. Diesen Preis nehme ich bewusst in Kauf. Die Medien schätzen, wenn jemand einfach und prägnant zu formulieren weiß. Das ist unter Wissenschaftlern nicht unbedingt üblich.”

Count-Up, Riekel, HartzIV

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1. “Gerüchteköche”
(fr-online.de, Ulrike Simon)
Ulrike Simon fragt Joachim Widmann, Chefredakteur der Nachrichtenagentur ddp, wie es dazu kommen konnte, dass so viele deutschsprachige Medien eine angebliche Trennung des Schauspielerpaars Brad Pitt und Angelina Jolie vermeldeten. “Widmann erzählt, dass die Kollegin aus der Redaktion die Meldung der News of the World zunächst zur Seite gelegt habe. Sie habe sie erst veröffentlicht, nachdem im Internet drei Dutzend Medien darauf eingegangen waren.”

2. “Das Riekelsche Gesetz”
(print-wuergt.de, Michalis Pantelouris)
Michalis Pantelouris fühlt sich als freier Journalist von den Methoden der “Bunte”-Chefredakteurin Patricia Riekel beleidigt. “Wir sind Journalisten, keine Spanner, die im Gebüsch liegen um herauszufinden, ob und mit wem Parteivorsitzende ein Sexualleben haben.”

3. “Journalismus 2010: Drecksarbeit”
(wortvogel.de, Torsten Dewi)
“Mir sind diese Woche gleich zwei Dinge widerfahren, die aktuelle Probleme der gedruckten Presse dokumentieren, ohne gleich hochtrabende Begriffe wie ‘Qualitätsjournalismus’ oder ‘redaktionelle Autonomie’ zu strapazieren.”

4. “Käßmann, Mixa und die Kunst der Gegendarstellung”
(stern.de/blog, Artur Fischer-Meny)
Artur Fischer-Meny geht auf die schnelle mediale Verbreitung der “Alkoholfahrt” von Margot Käßmann ein und recherchiert Straßenverkehrsdelikte in der katholischen Kirche.

5. “Pingpong mit Westerwelle”
(nn-online.de, Hans-Peter Kastenhuber)
Die “Nürnberger Nachrichten” fassen nochmals zusammen, was “Bild” in den letzten zwei Monaten alles zum Thema HartzIV schrieb.

6. “Das unwürdige Count-Up”
(begleitschreiben.twoday.net, Gregor Keuschnig)
Gregor Keuschnig fragt sich, warum zum Erdbeben im Chile “trotz unsicherster Nachrichtenlage immer wieder sinnlose Zahlen von Todesopfern weitergemeldet” werden.

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