Suchergebnisse für ‘LINK’

Spiegel, Kriegsfotografinnen, Werbung

1. “Die Zwei-Klassen-Gesellschaft beim ‘Spiegel'”
(wiwo.de, Bettina Röhl)
Bettina Röhl beleuchtet das “sozialistische Experiment” der Mitarbeiterbeteiligung beim “Spiegel”: “Links schreiben, rechts leben ist kein unbekanntes Phänomen. Tatsächlich wurden die Redakteure schnell zu saturierten Kapitalisten, die ihre Pfründe unter keinen Umständen und zu keinem Zeitpunkt mit irgendjemand wieder teilen wollten. Und da ist man schnell bei dem aktuellen Geschehen im Spiegel. Eigentlich könnte die Mitarbeiter-KG selbstherrlich durchregieren. Doch dazu ist sie aufgrund innerer Befindlichkeit offenkundig nicht in der Lage, obwohl sie in einer sehr komfortablen Lage ist.”

2. “‘Print und Online! Macht endlich gemeinsame Sache!'”
(jensrehlaender.tumblr.com)
Jens Rehländer hat Ideen, wie die “Spiegel”-Print-Redaktion aktiviert werden könnte: “Vielleicht ist der Kulturkampf zwischen Print- und Online ja auch bloß wieder eine Frage des Geldes. Auch beim SPIEGEL. Denn offenbar gibt es eine enge Relation zwischen festem Monatseinkommen und persönlicher Innovationsfähigkeit. So lange das Konto zu jedem Ersten verlässlich gefüllt ist, lahmt der Wille zum Wandel. Ist das Geld aber gefährdet ist man plötzlich zu vielem fähig. Vielleicht ja auch zur Kooperation mit jenen, die man vorher noch als Gegner betrachtet hat?”

3. “‘Gaza ist eigentlich ein hübscher Ort'”
(freitag.de, Tracy McVeigh und Joëlle Weil)
Tracy McVeigh und Joëlle Weil sprechen mit vier Kriegsfotografinnen: Loulou d‘Aki, Lynsey Addario, Alixandra Fazzina und Maggie Steber.

4. “‘RP Online’ hat das Rätsel gelöst: So wird der Journalismus im Netz finanziert!”
(tobiasgillen.de)
“Konsequentes Leservergraulen, maximale Ausschlachtung der Werbeplätze, minimale Aufmerksamkeit für die eigenen Inhalte”, so funktioniere die Finanzierung von Journalismus online, stellt Tobias Gillen fest, der eigentlich nur einen Artikel lesen wollte: “Statt einen Text über ‘Funkschalter und Funkempfänger’ zu lesen, sah ich VW-, Aldi- und Hemden-Werbung, die dann aber von einem fahrenden Auto-Duo inklusive Banner und Stadtpanorama überdeckt wurde.”

5. “Werbespot vor der Hinrichtung”
(medienblog.blog.nzz.ch, Rainer Stadler)
In einem von Werbung unterbrochenen Beitrag kritisiert Rainer Stadler Werbung vor einem Reuters-Video “mit der minutenlangen, erzwungenen Deklaration” des Journalisten James Foley “kurz vor seiner Ermordung”.

6. “‘Glaubst du, dass du mir helfen kannst?'”
(tagesspiegel.de, Alexandra Rojkov)

Einmal Ente mit ohne Katze

Eine Nachricht schockiert die Welt.



Dieser “Aufreger” geht ursprünglich auf die L.A. Times zurück. Dort hatte eine Anthropologin vor zwei Tagen behauptet (Übersetzung von uns):

Mir wurde [von der Herstellerfirma] gesagt, dass Hello Kitty keine Katze ist. Sie ist eine Cartoon-Figur. Sie ist ein kleines Mädchen. Sie ist ein Freund. Aber sie ist keine Katze. Sie wurde nie auf allen Vieren gesehen. Sie geht und sitzt wie ein zweibeiniges Wesen. Sie hat selbst eine Katze als Haustier.

Okay. Nehmen wir mal an, das stimmt alles so. Aber was ist dann zum Beispiel mit Micky Maus? Der geht und sitzt schließlich auch auf zwei Beinen und hat sogar einen Hund als Haustier. Aber würde jemand bezweifeln, dass er eine Maus ist? Und was ist mit Donald Duck? Und Bugs Bunny? Und Tom & Jerry? Und Winnie Puuh?

Das englische Blog Kotaku wollte dem katzenfreien Braten auch nicht so recht trauen und hat bei Sanrio, der Herstellerfirma von Hello Kitty, nachgehakt.

Und plötzlich klang die Sache dann doch ganz anders:

Als wir in Sanrios Hauptquartier in Tokio fragten, ob Hello Kitty wirklich eine Katze sei, erklärte eine Sprecherin: “Hello Kitty wurde nach dem Vorbild einer Katze erschaffen. Es würde zu weit gehen zu sagen, dass Hello Kitty keine Katze ist. Hello Kitty ist eine personifizierte, eine vermenschlichte Katze.”

Um sicherzugehen, fragte ich noch einmal: “Also würde es zu weit gehen zu sagen, dass Hello Kitty keine Katze ist?” Die Sprecherin antwortete: “Ja, das würde zu weit gehen”.

Dieser Blogeintrag ist heute Morgen unter dem schönen Titel “Seid nicht bescheuert, Hello Kitty ist eine Katze” erschienen und pflückt die Geschichte von der angeblichen Nicht-Katzen-Katze sehr schön auseinander, was Journalisten wie die von “Spiegel Online”, Stern.de, “Focus Online”, dpa und Süddeutsche.de aber nicht davon abgehalten hat, sie im Laufe des Tages trotzdem zu verbreiten. Letztere haben es immerhin geschafft, die neuesten Erkenntnisse in den Text einzubauen und die Überschrift (ursprünglich: “Hello Kitty ist keine Katze”) in “Mensch, Kätzchen!” zu ändern.

Na, wenigstens bei einem sollte es in Zukunft keine Missverständnisse mehr geben:

Mit Dank an den Hinweisgeber

Doppelpass, Gerigate, Stinkefinger

1. “Journalismus von morgen – Die virtuelle Feder”
(arte.tv, Video, 89:37 Minuten)
Eine Dokumentation über die Zukunft der Zeitung: “Wie müssen sich Zeitungen verändern, um zu überleben? Oder ist es schon zu spät?”

2. “Exekution durch Hamas: ‘Sehr sozial abgelaufen'”
(ruhrbarone.de, Martin Niewendick)
Martin Niewendick befasst sich mit einem Blogbeitrag von Journalist Martin Lejeune: “Die Frage, die Lejeune hier elegant umschifft, lautet aber: Wie legal ist die Justiz einer Gruppierung, die als Terrororganisation eingestuft wird (und sich entsprechend verhält); die Menschen an Motorräder bindet und bis zum Tod durch die Straßen schleift; die die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilder missbraucht? Fragen über Fragen, und Martin Lejeune stellt keine einzige davon.” Siehe dazu auch “Distanz als Lernprozess” (anlasslos.de, Tilo Jung) und “Stellungnahme zum taz-Vorwurf” (ruhrbarone.de).

3. “Da platzt das Phrasenschwein”
(zeit.de, Christian Spiller)
Christian Spiller würdigt die Fußball-Talkshow “Doppelpass”: “Das ist die Qualität am Doppelpass: Man wird verschont von den großen Problemen der Fußballwelt, die das Ganze vielleicht mal zum Implodieren bringen könnten. Stattdessen lieber fünf Superzeitlupen von Jürgen Klopps Torjubel plus Interpretation allerseits. Leider ist Udo Lattek nicht mehr dabei.”

4. “‘Gerigate’ – Märchen für Erwachsene”
(suedostschweiz.ch, Dennis Bühler)
Dennis Bühler blickt zurück auf die ersten zehn Tage der “Nacktselfie-Affäre” um den Schweizer Nationalrat Geri Müller: “In vielem ist der Fall Müller ein Paradebeispiel eines Medienskandals – denn erst durch die Berichterstattung der ‘Schweiz am Sonntag’ wurden die Nacktselfies von Geri Müller zum Skandal, erst die Veröffentlichung und die darauf folgenden Recherchen und aufgedeckten politischen Verstrickungen schufen eine (Schein-)Relevanz.”

5. “Potsdams Linke-Chef zeigt Reporter den Stinkefinger”
(tagesspiegel.de, Henri Kramer)
Sascha Krämer, Kreisvorsitzender der Partei “Die Linke” in Potsdam, zeigt “einem Reporter der Boulevardzeitungen ‘Bild’ und ‘BZ'” den Stinkefinger: “Linke-Politiker und die Parteizentrale sahen sich genötigt, auf Distanz zu Krämer zu gehen, der in Potsdam als Direktkandidat zur Wahl antritt.”

6. “Is this the new iPhone 6?”
(youtube.com, Video, 2:20 Minuten, englisch)

Hinrichtungsbilder, Syrien, Klicks

1. “Wie Bilder inszeniert werden”
(deutschlandradiokultur.de, Stefan Maas)
Fernsehbilder als Kompromiss zwischen Politikern und Journalisten.

2. “Bitte nicht wieder Exekutionsbilder!”
(journal21.ch, Peter Studer)
Peter Studer erinnert sich, wie er im Schweizer Fernsehen Hinrichtungsbilder veröffentlicht hatte, und zu was das geführt hatte: “Man sah, wenn ich mich recht erinnere, das Stammesgericht über einen angeblichen Ehebrecher, dem zuguterletzt der Hals aufgeschlitzt wurde. Zwei, drei Sekunden davon samt Blutstrahl zeigte unser Sender. Kurz darauf gab es eine wahre Flut von Hinrichtungsbildern der Dschihad-Kämpfer im arabischen Raum: Kniendes Opfer, zum Beispiel eine britische Sozialarbeiterin oder ein gefangener amerikanischer Soldat, Exekution mit dem Schwert, am Boden rollender Kopf. Immer dieselbe Quelle: Der Jihad selber. Er wollte damit ein Allmachtgefühl seines Zugriffs, Schrecken bei den Gegnern erzeugen.”

3. “Journalisten in Syrien leben gefährlich, aber wir brauchen sie!”
(blog.amnesty.de, Geoffrey Mock)
Viele Nachrichtenagenturen und Medieneinrichtungen ziehen ihre Reporter aus Syrien zurück, “und diejenigen, die bleiben, sind auf ihren Reisen extrem vorsichtig”, berichtet Geoffrey Mock: “Wenn Reporter wie James Foley ihre Arbeit nicht machen können, verbreiten sich schnell wieder stereotype Einstellungen und Vorurteile über Gesellschaften, über die wir nichts wissen. Die Kommentare und Analysen bleiben dann denjenigen überlassen, die die Situation nur aus zweiter Hand kennen.”

4. “The New Editors of the Internet”
(theatlantic.com, Dan Gillmor, englisch)
Dan Gillmor fragt, nach welchen Grundsätzen Medienplattformen Inhalte entfernen: “What actual policies are at work? Are the policies being applied consistently? If it’s appropriate to take down these videos and pictures, why not the images of so many others who’ve been the victims of ISIS and other criminals?”

5. “News Feed FYI: Click-baiting”
(newsroom.fb.com, Khalid El-Arini und Joyce Tang, englisch)
Facebook reagiert mit zwei Updates auf klick-ködernde Schlagzeilen: “If people click on an article and spend time reading it, it suggests they clicked through to something valuable. If they click through to a link and then come straight back to Facebook, it suggests that they didn’t find something that they wanted. With this update we will start taking into account whether people tend to spend time away from Facebook after clicking a link, or whether they tend to come straight back to News Feed when we rank stories with links in them.”

6. “Der Wolfgang-Büchner-Preis 2014 geht an den Branchendienst meedia.de”
(blog.borrowfield.de, twschneider)

Sachsen, Trolle, Mindestlohn

1. “Im Krieg der Worte und der Bilder”
(falter.at, Ruth Eisenreich)
Die Reporter Richard C. Schneider, Cathrin Kahlweit und Wolfgang Bauer erzählen, wie sie damit umgehen, wenn sie mit drastischen Bildern konfrontiert werden. “Die Dinge sind oft schwierig. Auch sorgfältig recherchierende Journalisten sind nicht davor gefeit, durch Propaganda instrumentalisiert zu werden.”

2. “Live is life”
(kreuzer-leipzig.de, Juliane Streich)
Juliane Streich besucht “Die Wahl-Debatte”, ein Rededuell zwischen Stanislaw Tillich (CDU) und Rico Gebhardt (Die Linke) im Vorfeld der Landtagswahl in Sachsen: “Zwischen den beiden Politikern stehen die Chefredakteure der drei sächsischen Tageszeitungen und sind stolz, dass sie schaffen, was der Heimatsender MDR nicht hinbekam. Schließlich hatte sich Tillich immer geweigert, an einem TV-Duell teilzunehmen, so dass der Fernsehsender einknickte und jetzt ein Format sendet, bei dem Tillich von irgendwo, wo er es schön findet, zugeschaltet wird. (…) Ausverkauft, 450 Leser sollen hier sein. Doch wer sich umschaut, entdeckt in fast jeder Reihe leer gebliebene Plätze. Ein Großteil der Anwesenden scheinen Journalisten, Pressesprecher und Funktionäre der Dresdner Oberschicht zu sein.”

3. “Was bei Verleger Ippen als ‘grob illoyal’ gilt”
(zeitungszusteller.verdi.de)
Der Redaktionsleiter eines Anzeigenblattes wird fristlos entlassen, nachdem er ein Foto veröffentlicht, das ein Transparent mit der Aufschrift “Mindestlohn – auch für Zeitungszusteller” zeigt. Siehe dazu auch “Pressefreiheit in Witzenhausen ein Witz” (verdi.de, 12. August).

4. “Die Berichterstattung über Kai Diekmanns Tweets”
(mobilerocketscience.com, Mario Havanna)
Mario Havanna wertet aus, welche Tweets von “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann welche Storys ausgelöst haben.

5. “Lasst die Trolle verhungern”
(zeit.de, Jochen Wegner)
“Die Freiheit im Netz ist auch immer die Freiheit der Trolle”, bemerkt Jochen Wegner, Chefredakteur von Zeit.de: “Die Trolle in Schach zu halten, ohne die Freiheit zu opfern, ist so einfach wie mühsam: Wir müssen uns täglich selbst einmischen. Millionen von Menschen, die zivilisiert debattieren, die falschen Informationen richtige entgegensetzen, die Störer gelassen übergehen und bei seltsamen Spam-Wellen aufmerksam werden, sind unbesiegbar. Einem aufgeklärten digitalen Bürgertum ist keine Troll-Armee gewachsen.”

6. “Behind the Best Pictures From Ferguson, With Getty Photographer Scott Olson”
(nymag.com, Joe Coscarelli, englisch)
Fotograf Scott Olson gibt Auskunft über Fotos, die während der Unruhen in Ferguson entstanden sind.

Bullshit im Sekundentakt

FOCUS Online ist eines der erfolgreichsten Online-Nachrichtenmedien in Deutschland. Mit schnellen Nachrichten und präzisen Analysen ist das Portal eine feste Adresse für Qualitätsjournalismus im Netz. FOCUS Online steht für hervorragenden Nachrichtenjournalismus.

(Zitat der Tomorrow Focus AG.)

Mein persönlicher Rekord im Surfen auf “Focus Online” liegt bei etwa zehn Minuten. Länger halte ich es da nicht aus.

“Focus Online” ist der Ein-Euro-Laden des deutschen Journalismus. Die ramschige Resterampe, auf der man alles findet, was selbst Klickfängern wie Bild.de zu billig war. “Focus Online” haut alles raus. Raus, raus, raus, irgendwer wird schon draufklicken.

Gerade bei medialen Großereignissen setzt “Focus Online” — hartnäckig wie kaum ein Medium sonst — auf die So-viel-wie-geht-Taktik.

Anfang vergangenen Jahres, nach dem Amoklauf im US-amerikanischen Newtown, veröffentlichte “Focus Online” in der ersten Woche nach der Tat 45 Artikel — nicht mal Bild.de hatte mehr zu bieten. Und dann diese Schlagzeilen: “Mutter des Amokläufers hatte Angst vor dem Weltuntergang”. “Schulkrankenschwester sah den Killer auf sich zukommen”. “Amokläufer nannte seine Mutter nur ‘Excuse Me'”. Solcher Quatsch, permanent.

Oder dieser unfassbare Live-Ticker zum Gesundheitszustand von Michael Schumacher, in dem dann verkündet wurde, dass der Verkäufer des Krankenhauskiosks nichts dazu wisse. Niemand sonst blies so lange und so ambitioniert irgendwelche Schumacher-Gerüchtefetzen in die Welt wie “Focus Online”.

Oder auch jetzt, nach dem Tod von Robin Williams. Allein in den ersten vier Tagen hat das Portal über 70 (!) Artikel dazu veröffentlicht:

  • Robin Williams stirbt im Alter von 63 Jahren
  • Fans trauern in Hollywood
  • Tod von Robin Williams
  • Schock und Trauer in Hollywood
  • Die Welt trauert um einen ihrer größten Schauspieler: Robin Williams ist tot
  • Robin Williams ist tot
  • Hollywood-Star Robin Williams ist tot
  • Williams’ langer Kampf gegen Alkohol und Depressionen
  • So emotional nehmen Freunde und Kollegen Abschied von Robin Williams
  • “Wir haben dich geliebt”: So trauert Hollywood um Robin Williams
  • Islamisten verhöhnen toten Schauspieler Robin Williams
  • Seine Tochter Zelda schreibt den wohl berührendsten Tweet
  • Sein letzter Tweet galt seiner Tochter
  • Zelda Williams’ rührender Abschieds-Tweet an ihren Vater
  • Sah Robin Williams den Suizid als letzten Ausweg?
  • Oscar-Academy verabschiedet sich mit herzzerreißendem Tweet von Robin Williams
  • Zitate zum Tod von Robin Williams
  • Video: Hollywood trauert um Robin Williams
  • Robin Williams – “Erfolg schützt nicht vor Depressionen”
  • Fragen und Antworten: “Erfolg schützt nicht vor Depressionen”
  • Warum wollte Robin Williams nicht mehr leben?
  • Williams hinterließ vier unfertige Filmprojekte
  • Fernsehsender ändern zum Tod von Robin Williams ihr Programm
  • Mehrere Fernsehsender ändern ihr Programm
  • Der Clown, der uns zum Weinen brachte: Robin Williams
  • Hintergrund: Seine wichtigsten Rollen
  • Dieses Grimassen-Gesicht werden wir vermissen!
  • Auf Tischen stehend: So nimmt das Netz Abschied von Robin Williams
  • Robin Williams und seine Susan – Ende einer großen Liebe
  • Oscar-Preisträger Robin Williams ist tot
  • Robin Williams – sein großes Leben in Bildern
  • Internet-Verwechslung von Robin und Robbie Williams
  • Fans verwechseln Robin und Robbie Williams
  • Robin Williams hat […]
  • Tod von Robin Williams erschüttert Hollywood
  • Tod von Robin Williams – Polizei schließt Fremdverschulden aus
  • Tod von Robin Williams: Polizei sieht kein Fremdverschulden
  • “Tagesthemen” ehren Williams mit “Dichter”-Anmoderation
  • ‘Hannoversche Allgemeine Zeitung’ zu Robin Williams
  • So fand sein Assistent den toten Robin Williams
  • “Robin Williams hatte das Bedürfnis, alle in Schenkelklopf-Ekstase zu versetzen”
  • Jetzt sprechen Robin Williams’ Kinder
  • Matt Damon: “Ich werde Robin Williams nie vergessen”
  • “Auf meinem Grabstein wird 1951-2014 stehen”
  • So moderierte Miosga die “Tagesthemen” für Williams auf dem Tisch
  • “O Captain! My Captain!” wird zum Twitter-Trend
  • So sorgte Robin Williams für seine Kinder vor
  • Pharell Williams trauert um Robin Williams
  • Die ergreifende Trauer seiner Kinder
  • Antisemitische Posts zum Tod von Robin Williams: Verroht das Internet?
  • Weltweit Betroffenheit nach Tod von Robin Williams
  • Robin Williams wird in “World of Warcraft” verewigt
  • “Was schuldet man einem derartigen Menschen? Alles!”
  • Robin Williams war kurz vor seinem Tod bei der Suchtberatung
  • Michael Mittermeier: “Wir machen mit einem Bruchteil seiner Möglichkeiten Comedy”
  • Abschied von Robin Williams: “Der Soldat hat die Waffen niedergelegt”
  • Wie Robin Williams’ Gorilla-Freundin trauert
  • Wurde Robin Williams am Set von “The Crazy Ones” rückfällig?
  • Kurz vor seinem Tod war Williams bei der Suchtberatung
  • Was dann folgte, war einmalig in meiner Laufbahn…
  • Twitter will auf Belästigung von Williams’ Tochter reagieren
  • Das Netz diskutiert: Durfte Miosga auf den Tisch steigen?
  • Darum stieg Caren Miosga auf den “Tagesthemen”-Tisch
  • Video: Broadway knipst für Robin Williams Lichter aus
  • Robin Williams litt an Parkinson im Frühstadium
  • Ehefrau: Robin Williams litt an Parkinson
  • Ehefrau offenbart: Robin Williams hatte Parkinson
  • Robin Williams hatte Parkinson: Das emotionale Statement seiner Frau im Wortlaut
  • Warum zerbrechen so viele Stars am Ruhm?
  • Robin Williams litt an Parkinson
  • User zwingen Zelda Williams, Twitter-Account zu löschen
  • (Details zu den Begleitumständen haben wir rausgekürzt.)

    Vieles davon ist Agenturmaterial, oft zusammengeschwafelt von “Spot on”, der von der dapd gegründeten Promi-Klatsch-Agentur. Aber auch solche Artikel werden auf der Startseite von “Focus Online” mitunter angeteasert wie eigene Beiträge:

    Jetzt mal ehrlich. Ein Gorilla, der den Schauspieler vor 13 Jahren mal getroffen … Als Nachricht? Auf der Startseite?

    Aber das ist das redaktionelle Konzept von “Focus Online”. Und es scheint zu funktionieren — die Williams-Artikel, egal wie bescheuert, zählten in den vergangenen Tagen immer zu den meistgelesenen auf “Focus Online”.

    Da juckt es dann auch niemanden, dass einige “News” gleich doppelt und dreifach veröffentlicht werden. Etwa die, dass Williams an Parkinson gelitten haben soll: Dazu gab es bei “Focus Online” einen Artikel von der dpa, einen von “Spot on”, einen eigenen Beitrag, noch einen von der dpa, ein Video sowie “das emotionale Statement” von Williams’ Witwe im Wortlaut.

    Bei dieser Artikelflut verlieren selbst die, die sie verantworten, den Überblick. Da kann es dann auch mal passieren, dass es zuerst heißt, der Tweet von Williams’ Tochter sei der “wohl berührendste Tweet des Jahres” — und nur drei Stunden später wird der Tweet der Oscar-Academy zum “emotionalsten” und “wahrscheinlich herzzerreißensten” Tweet hochstilisiert. Ein banales Beispiel zwar, aber bezeichnend dafür, wie “Focus Online” mit der gedankenlosen Raushau-Taktik auch noch den Rest der eigenen Seriosität aufs Spiel setzt.

    Der Veröffentlichungswahn macht aber nicht nur anfällig für Widersprüche und Ungenauigkeiten. Gerade im aktuellen Fall widerspricht das Dauerfeuer der Berichterstattung eben genau dem, was Medienforscher bei Suiziden von Prominenten immer wieder fordern: Zurückhaltung.

    “Focus Online” hält sich nicht zurück. “Focus Online” arbeitet stattdessen, wie andere auch, eifrig daran, die Selbstmordrate in die Höhe zu treiben. Das Portal berichtet sehr prominent, sehr detailliert und sehr emotional über den Suizid und missachtet (nicht nur) damit die wichtigen Richtlinien zur Verhinderung von Nachahmungstaten.

    Dass “Focus Online” und andere Medien die Berichte um Williams’ Tod ganz selbstverständlich mit Werbung zuballern, ist dabei noch das geringste Übel:

    “Focus Online” setzt auf Masse. Auf Emotionalisierung, Skandalisierung und Buzzfeedisierung — und ähnelt immer mehr dem, was “Bild” und andere Schundmedien in ihren Online-Portalen veranstalten. Nur dass die Leute von “Focus Online” immer noch so tun, als gebe es bei ihnen “Qualitätsjournalismus im Sekundentakt”.

    Mit Dank auch an Karl-Heinz U.

Randale auf Umwegen

Das Land Nordrhein-Westfalen will bei Fußballspielen künftig offenbar weniger Polizei einsetzen, was die “Bild”-Zeitung seit ein paar Tagen zum Anlass nimmt, das sportliche Sommerloch mit ein bisschen Hysterie zu füllen.

Für ihre gestrige Ausgabe hat sie sich diese neue Schreckensliste ausgedacht:

Minden, Mannheim, Hamm, Kassel, Würzburg, Magdeburg gehören zu den gefährlichsten Orten im deutschen Fußball.

Grund: Es sind sechs von zehn Umsteige-Knotenpunkten der Deutschen Bahn, an denen die Fans Wochenende für Wochenende aufeinander prallen.

Begleitend dazu haben die “Bild”-Onliner eine flotte Infografik gebastelt, deren Informationsgehalt sich bei näherem Hinsehen allerdings eher in Grenzen hält (Klick für größere Version):

Gut, inzwischen wurde der “sehr lange Text” ersetzt, aber viel besser ist es dadurch nicht geworden.

Ein paar Beispiele.

Am 23. August könnte es laut Bild.de in Minden gefährlich werden, weil dort Schalke-Fans (die nach Hannover wollen) auf Fortuna-Köln-Fans (die nach Bielefeld wollen) treffen könnten:

Allerdings: Von Köln fahren Züge direkt nach Bielefeld, die Fans müssen also gar nicht umsteigen. Und wenn, dann eher in Hamm, nicht in Minden.

Einen Tag später könnten sich laut Bild.de am selben Bahnhof die Duisburger Fans (nach Chemnitz) und die Mainzer (nach Paderborn) treffen:

Auch sehr unwahrscheinlich — von Minden gibt es gar keine direkte Zugverbindung nach Paderborn (dagegen aber aus Hannover und Kassel).

Für die Fans von Dortmund II dürfte es auch eher schwierig werden, auf dem Weg nach Bielefeld in Minden umzusteigen, die Züge fahren nämlich über Bielefeld nach Minden.

Und die Fans der Stuttgarter Kickers lässt Bild.de auf ihrem Weg nach Bielefeld sowohl in Frankfurt (Main) als auch in Mannheim, Minden, Hannover und Kassel umsteigen — was ebenfalls sehr unrealistisch sein dürfte.

Oder das Aufeinandertreffen von Rostockern (nach Regensburg) und Schalkern (nach Hannover) in Hannover: Wenn die Schalker in Hannover ankommen, dürften die Rostocker schon längst wieder weg sein, weil ihr Spiel anderthalb Stunden früher beginnt und allein die Fahrt von Hannover noch mindestens vier Stunden dauert.

Aber solche Details übersieht die “Bild”-Redaktion ganz gerne mal, wenn sie ihr nicht in den Kram passen.

Das Foto, auf dem der Bahnsteig in Bengalo-Flammen steht, stammt übrigens nicht von einem der genannten Randale-Bahnhöfe, sondern vom Hamburger Hauptbahnhof, wie an dem Schild “Hamburg Hbf” nicht allzu schwer zu erkennen ist — wenn man es denn sehen kann. In der Print-Ausgabe wurde es abgeschnitten; “Bild” brauchte den Platz für die Schlagzeile.

Mit Dank an Ingo H., Peter M. und Tjalf P.!

Flatrate, Paywall, Migrantenkinder

1. “Anmerkungen eines ehemaligen Zeitungslesers”
(wiesaussieht.de, TeraEuro)
TeraEuro möchte gerne unkompliziert für Journalismus bezahlen und skizziert die Idee einer Flatrate: “Die ersten 100 Artikel sind für jeden frei (finanziert von mir aus über eine Kulturflatrate, freie Mittel nach Abschaffung des BND, der Mineralölsteuer oder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern abgezwackt, whatever), weitere Artikel kosten anschließend Geld.”

2. “Ein Duracell-Häschen namens Journalismus”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz hinterfragt die Atemlosigkeit im Journalismus: “Wenn wir wirklich wollen, dass Menschen Journalismus wertschätzen und in deshalb letztendlich auch finanzieren, dann sollten wir aufhören, ihn immer wahlloser zu betreiben. Manchmal erinnern mich Medien zunehmend mehr an einen vollgestopften Briefkasten, aus dem man genervt eine Menge Papier rausholt, um es dann ungelesen wegzuwerfen.”

3. “Sind Promis Opfer der Medien?”
(mainpost.de)
Medienethiker Alexander Filipovic stuft die Barmherzigkeit und Unbarmherzigkeit von Medien ein: “In der Berichterstattung über Tebartz-van Elst oder Wulff konnte man teilweise eine gewisse Unbarmherzigkeit beobachten. Die wurde dort deutlich, wo nicht zwischen Tat und Person unterschieden worden ist. Journalisten haben jedoch die Aufgabe zu differenzieren: Sie müssen Fehler klar benennen, dürfen aber nicht einen Menschen an den Pranger stellen.”

4. “Zigeunerschnitzel und Dönermorde?”
(zeitjung.de, Markus Ehrlich)
Daniel Bax von der “taz” erklärt, warum “nur jeder 50. Journalist” in Deutschland über einen Migrationshintergrund verfügt: “Natürlich sind die unsichtbaren Schwellen für Arbeiter und oder Migrantenkinder in diesem Bereich, wo es sehr stark auf kulturellen Habitus und kulturellen Background ankommt, sehr hoch. Medien sind Exzellenzbetriebe und Arbeitgeber stellen gerne Leute ein, die so ähnlich sind wie sie selbst.”

5. “Zu Hause im Kalten Krieg”
(fr-online.de, Stephan Hebel)
Stephan Hebel antwortet auf den Text “Linke Heuchler” (faz.net, Reinhard Mohr): “Leise stellt sich uns die Frage: Wenn wir schon gewonnen haben, wir linken Mainstream-Spießer, warum lesen wir dann immer noch von Kriegseinsätzen und Klimawandel, von kläglich ertrinkenden Flüchtlingen an unseren europäischen Grenzen?”

6. “Walt Disney hat ja schon 1991 eine Paywall eingeführt”
(twitter.com/uniwave)

Nacktbilder, Krankenakte, Deutschlands Beste

1. “Ein Jahr Leistungsschutzrecht: Außer Spesen bislang nichts gewesen”
(wsj.de, Stephan Dörner)
Eine Bilanz ein Jahr nach Inkrafttreten des Leistungsschutzrechts für Presseverleger: “Für Anwalt Kreutzer haben sich jetzt schon ‘die schlimmsten Befürchtungen’ realisiert ‘oder werden sich absehbar realisieren.’ Springer beurteilt den Fortschritt nach einem Jahr Leistungsschutzrecht dagegen positiv und sieht sich ‘genau im Zeitplan.’ Den Rest werden wohl Gerichte entscheiden.”

2. “Was ist öffentlich? – #selfiegate”
(schulesocialmedia.com, Philippe Wampfler)
Hinsichtlich der Medienberichte über Nacktbilder im Parlamentsgebäude (BILDblog berichtete) plädiert Philippe Wampfler für einen neuen Öffentlichkeitsbegriff: “Die Bundesangestellte wollte in ihrer Freizeit mit ihrem Körper und ihrer Sexualität ‘in public’ sein. Sie wollte, das ihre Bilder und ihre Videos gesehen werden, sie veröffentlichte sie für ein (großes) Publikum. Aber sie wollte keine öffentliche Figur sein und die Kontrolle darüber behalten, ob diese Bilder mit ihrem Arbeitsplatz in Verbindung gebracht werden.” Siehe dazu auch “Auch Bundeshaus-Sekretärinnen haben ein Recht auf Pornos und Privatsphäre” (watson.ch, Sven Zaugg).

3. “Tragische Entwicklung im Fall ‘Schumacher'”
(nzz.ch, Marcel Gyr)
Ein Kadermitglied der Schweizer Rettungsflugwacht wird am Mittwochmorgen im Polizeigefängnis Zürich tot aufgefunden: “Der Rega-Mitarbeiter wird von den Untersuchungsbehörden verdächtigt, die Krankenakte des Ende letzten Jahres beim Skifahren in Méribel schwerverletzten Michael Schumacher gestohlen und für 60 000 Franken verschiedenen ausländischen Medien zwecks Veröffentlichung angeboten zu haben.”

4. “‘Deutschlands Beste!’ – ein Abschlussbericht”
(ndr.de, Boris Rosenkranz)
Weshalb hat das ZDF die Umfrage zur Sendung “Deutschlands Beste!” manipuliert? “Anfangs erklärte das ZDF, die Redaktion habe den Gästen der Shows ‘schmeicheln’ wollen. Im Abschlussbericht des ZDF-Programmdirektors steht nun, warum sie das angeblich wollte: ‘Durch eine möglichst gute Platzierung unter den Top 50 sollte die Wahrscheinlichkeit der Zusage der angefragten Gäste erhöht werden.'”

5. “Wo verkaufen sich Süddeutsche und FAZ am besten, wo am schlechtesten?”
(meedia.de, Jens Schröder)
Jens Schröder wertet die Verkaufszahlen der “Süddeutschen Zeitung” und der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” aus: “Die Süddeutsche Zeitung ist in München, Passau und zehn bayerischen Landkreisen erfolgreicher als die Bild, die FAZ einzig im Hochtaunuskreis.”

6. “‘Recht auf Vergessen’: Wikipedia zeigt gesperrte Links”
(heise.de, Torsten Kleinz)

Filterblasen, Allan Nairn, Tatort

1. “Statistik: Wo verkauft sich Bild am besten – wo am schlechtesten?”
(meedia.de, Jens Schröder)
Am besten verkauft sich “Bild” nach einer “Meedia”-Auswertung in den Städten Halle, Frankfurt und Neumünster sowie in den Landkreisen Stormarn, Leipzig und Pinneberg. Am schlechtesten in den Städten Berlin, Bonn und Köln sowie in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Tübingen und Oberhavel.

2. “‘Dieses Recht ist völlig verrückt'”
(nzz.ch, Stefan Betschon)
Bezüglich des durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) geschaffenen Rechts auf Vergessenwerden hat Google bisher “mehr als 91 000 Anträge auf die Entfernung von insgesamt 328 000 Verweisen auf Web-Seiten (URL) erhalten. Am meisten Anträge kamen aus Frankreich (17,500 Anträge mit 58,000 URL), Deutschland (16,500, 57,000 URLs) und Grossbritannien (12,000, 44,000). Mit Bezug auf die URL wurden mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Löschanträge ausgeführt, die entsprechenden Suchanfragen führen nun bei Google ins Leere.” Siehe dazu auch “Wikipedia link to be hidden in Google under ‘right to be forgotten’ law” (theguardian.com, Juliette Garside, englisch).

3. “Israel, Gaza, Krieg & Daten – Die Kunst, Propaganda zu personalisieren”
(de.globalvoicesonline.org, Gilad Lotan)
Eine Übersetzung des Texts “Israel, Gaza, War & Data” (medium.com, englisch), in dem Gilad Lotan über Propaganda und Filterblasen schreibt.

4. “Spy Agency Stole Scoop From Media Outlet And Handed It To The AP”
(huffingtonpost.com, Ryan Grim, englisch)
Die Exklusivität der Story “Barack Obama’s Secret Terrorist-Tracking System, by the Numbers” (firstlook.org/theintercept) wird von der US-Regierung hintertrieben. “The government’s decision to spoil a story on the topic of national security is especially unusual, given that it has a significant interest in earning the trust of national security reporters so that it can make its case that certain information should remain private.”

5. “Dürfen wir vorstellen: der Journalist, der Kriegsverbrecher vernichtet”
(vice.com, Max Metzger, englisch)
Max Metzger spricht mit Investigativjournalist Allan Nairn: “Oftmals besteht die Ironie darin, dass die Leute, die Nairn anprangert, ihn nicht töten oder foltern können, denn er ist US-Staatsbürger—das würde die amerikanische Förderung und Unterstützung gefährden.”

6. “‘Eine Leiche ist ausreichend'”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Susanne Schneider und Alexandros Stefanidis)
Ein Interview mit fünf “Tatort”-Kommissaren. Klaus J. Behrendt: “Wenn wir die Polizeiarbeit eins zu eins abbilden müssten, würden wir von den 90 Filmminuten etwa 70 oder 80 im Büro verbringen, in den Computer glotzen oder Akten lesen.”

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