Archiv für 6 vor 9

Hypo Real Estate, Hans Sarpei, Heimat

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Verschlossene Türen: Intransparenz bei Bad Bank”
(ndr.de, Video, 6:46 Minuten)
Die 2009 verstaatlichte Bankenholding Hypo Real Estate gibt der Öffentlichkeit kaum oder nur sehr eingeschränkt Auskunft. “Die Bad Bank – für ihre Kontrolleure wie für die Öffentlichkeit eine Black Box”.

2. “Befremden über ägyptisches TV-Interview mit Shalit”
(nzz.ch, Kristina Bergmann)
Der freigelassene israelische Soldat Gilad Shalit wird von Shahira Amin für das ägyptische Fernsehen interviewt. “Wegen ihrer erstaunlichen Fragen und der zwielichtigen Umstände fragten sich viele, ob Shalit das Interview freiwillig gegeben hatte.” Siehe dazu auch jpost.com (“The reporter is seated beside an Egyptian flag – as if she were not the interviewer but an Egyptian government interviewee. Schalit, by contrast, sits next to a houseplant”) oder derstandard.at.

3. “Das ‘Blick’-Girl vom Salon nebenan”
(20min.ch, A. Mustedanagic)
A. Mustedanagic spricht mit einer Frau, die von “Blick” bei der Wahl des “Girl des Jahres” als “kaufmännische Angestellte aus Birsfelden” angepriesen wird. Sie arbeitet aber auch in einem Erotikclub in Zürich.

4. “Angst, Hass, Titten, Hans!”
(schalkefan.de)
Fußballer Hans Sarpei macht Werbung für “Bild” (1/2). “Er sah die Möglichkeit, durch scheinbar harmlose und scheinbar ironische Werbespots ein Honorar für zwei von ihm ausgewählte soziale Projekte zu generieren. Dass er soziale Projekte unterstützt ehrt ihn. Das macht die Sache – für mich – jedoch nicht besser. Denn am Ende steht Werbung für ein Medium, das ich nicht beworben sehen möchte.”

5. “Sie haben mich gehackt!”
(taz.de, Steffi Dobmeier)
Steffi Dobmeier hat eines Morgens keinen Zugang mehr auf ihr E-Mail- und ihr Facebook-Konto. Ein Protokoll.

6. “Meine Heimat Internet”
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Sascha Lobo erinnert sich an seine Ankunft in der “Heimat Internet”: “Da waren Menschen, direkt hinter meinem Bildschirm. Und sie waren mir näher als die meisten in der Offline-Welt. Wo ich zuvor nur auf Medien und Datenbanken von Unternehmen gestoßen war, gab es Leute, die meinen Humor teilten, die diskutierten, die mich liebevoll und weniger liebevoll beschimpften – Menschen, die mich wirklich interessierten.”

RTL Extra, Panorama, Hitlerwitze

6 vor 9

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1. “Der RTL-Taxitest”
(gestern-nacht-im-taxi.de)
Ein Taxitest von “RTL Extra” in der Analyse: “Eine vermeintliche Aufklärungssendung, die Betrüger davonkommen lässt, nicht einmal das Subjekt ihrer Nachforschung genau umreissen kann, reisserisch Bericht erstattet, das genaue Gegenteil von analytischer oder auch nur halbwegs durchdachter Arbeit ist und all das noch gelegentlich durch das mildtätige Lächeln von Birgit Schrowange so einlullend macht, dass auch die letzte Gehirnzelle einschläft, die kann ich nur als intellektuelles Abführmittel bezeichnen.”

2. “Stellungnahme von Detlef Seif MdB zur ‘Panorama’-Berichterstattung vom 29.09.2011”
(detlef-seif-cdu.de)
Der Abgeordnete Detlef Seif erklärt, warum er sich von einem “Panorama”-Beitrag (Video, 3:35 Minuten) zur “Aufstockung des so genannten europäischen Rettungsschirms” nicht angemessen dargestellt fühlt. “Einige Zeitungen haben die Sendung und den vermittelten Eindruck ungeprüft übernommen und nochmals verfälscht. So berichtete der Express Köln nun wahrheitswidrig, dass mir der Haftungsbetrag von 211 Mrd. Euro nicht bekannt sei.” Siehe dazu auch den Beitrag “Abgeordnete: Interviews unfair geschnitten?” im “Panorama”-Blog.

3. “Mitschuld an der Finanzkrise?”
(nzz.ch, Stephan Russ-Mohl)
Das Buch “Bad News” von Anya Schiffrin beleuchtet die Rolle der Wirtschaftsjournalisten an der Finanzkrise.

4. “Hacker klaut Nacktfotos – ‘Österreich’ veröffentlicht sie”
(kobuk.at, Susanna Fellner)
Auch “Österreich” und Heute.at veröffentlichen gestohlene Nacktbilder von Scarlett Johansson.

5. “Hitlers zweiter Frühling”
(klartext-magazin.de, Video, 4:12 Minuten)
Die Veränderung des Hitlerwitzes durch das Web. Mit Daniel Erk vom Hitler-Blog auf taz.de.

6. “Liebe Nachbarn”
(notesofberlin.com)
“Im fehlgeleiteten Versuch mein Leben zu retten, verursachte mir heute jemand enorm viel Ärger.”

Tatort, Arne Friedrich, Natascha Sagorski

6 vor 9

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1. “Gab nie ein Österreich-Interview zu meinem Buch”
(kurier.at)
Eine Journalistin von “Österreich” ruft Hugo Portisch an und fragt nach einem Interview. Obwohl dieser ablehnt, erscheint die kurze Plauderei als Interview. Siehe dazu auch “Ein Interview ist ein Interview!” (diepresse.com, Thomas Kramar)

2. “Im Angesicht des Todes”
(uni-muenster.de)
Stephan Völlmicke untersucht in seiner Doktorarbeit die Darstellung des Todes in der Krimiserie “Tatort”: “Im Verlauf der untersuchten 40 Jahre hat sich die Bebilderung des Todes deutlich verändert. Die Todesdarstellungen sind heute so intensiv und direkt wie nie zuvor.”

3. “Unsere Kunden erwarten, dass wir ein Convenience-Produkt liefern”
(persoenlich.com, Edith Hollenstein)
Die Meldungen der inzwischen einzigen Schweizer Nachrichtenagentur SDA “werden häufig 1:1 von Onlineportalen übernommen und auch in den Printausgaben gedruckt.” Ein Interview mit dem Chefredakteur Bernard Maissen.

4. “Die Medien zum Feind”
(zeit.de, Steffen Dobbert)
Fußballer Arne Friedrich und die Medien. “Nach der WM in Deutschland bemerkte er, wie die veröffentlichte Meinung sich von der vieler Menschen unterscheidet. Während der WM machten ihn die Medien für einige Gegentore in der Vorrunde verantwortlich. Dabei hatte er nur, wie vom Trainer verlangt, nicht auf Abseits gespielt.”

5. “Baron Münchhausens Ururenkelin oder nur die nervigste Tratschtante, auch modisch gesehen?”
(horstson.de)
Horston schreibt über Natascha Sagorski: “Wenn man es in das Allerheiligste eines TV-Senders geschafft hat und drinnen ist, rafft man dann alles an Schnipseln zusammen, das es an elektronischen und gedruckten Fakes und aus der Luft gegriffenen Erfindungen und unbewiesenen Gerüchten über Prominente gibt, weil man von der Weiterverwertung solcher Meldungen, die eigentlich gar keine sind, lebt oder sich dann einfach mehr leisten kann, so man nebenbei auch noch einen richtigen Beruf erlernt hat und dem auch tätig nachgeht.”

6. “E-Book meldet sich, wenn’s im Text spannend wird”
(welt.de, Hans Zippert)

Piratenpartei, Beißreflexe, Säbel

6 vor 9

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1. “Stille Post sie spielen”
(scilogs.de, Anatol Stefanowitsch)
Wie “Spiegel Online” eine dpa-Meldung über eine neue Studie umschreibt, “ohne die Studie zu kennen und verstanden zu haben”.

2. “Piratenpartei: Humor ist, wenn man trotzdem lacht”
(panorama.blog.ndr.de, Andrej Reisin)
Andrej Reisin reagiert auf wütende Reaktionen von Mitgliedern und Sympathisanten der Piratenpartei, die sich von einem NDR-Beitrag “verhöhnt” fühlen. “Über Inhalt und Qualität des Films lässt sich selbstverständlich streiten – und der NDR bietet dafür mit seiner Kommentarfunktion ja auch breiten Raum. In den Reaktionen kommt allerdings auch etwas anderes zum Vorschein, nämlich ein Gestus, der sich jedwede Kritik oder Satire schlicht und ergreifend verbitten will.”

3. “Genies nach Maßgabe des deutschen Journalismus”
(antimedien.de, Hektor Haarkötter)
“Deutschland hat wirklich einige Geistesgrößen zu bieten. Gescheite, unglaublich belesene Leute, die aus ihrem enormen Wissensschatz unter Anwendung der Gesetze der Logik (und machmal auch unter Umgehung derselben) zu brillanten Schlüssen kommen. Die ‘Zeit’- und ‘Spiegel’-Redakteure könnten vermutlich lebenslänglich suchen, sie würden diese echten ‘Genies’ nicht finden.”

4. “Das Scheißleben der Feuilletonisten”
(spiegel.de, Georg Diez)
Das Ich und das Wir im deutschen Feuilleton. “Was hier von unterschiedlicher Seite versucht wird, ist eine Umdeutung der Gegenwart mit den Mitteln der Literaturkritik.”

5. “Alte Beißreflexe”
(faz.net, Johannes Warda)
Es bestehe kein Zweifel, “dass sich die Bürgerbewegung von G8- und Bildungsprotest über den arabischen Frühling bis zu ‘Occupy Wall Street’ großer Medienaufmerksamkeit” erfreue, findet Johannes Warda. “So mancher Vorwurf an die sogenannten Mainstream-Medien erinnert da an alte Beißreflexe: ein anachronistisches Verhaltensmuster aus der Zeit der Blockkonfrontation, das gerade die Indie-Medien und die Netzkultur überwunden zu haben glaubten.”

6. “Symbolträchtiger Mongolismus und eine Wiener Leiche auf Abwegen”
(mediensalat.info, Ralf Marder)
Aus welchem Bild ein von express.de, mopo.de und berliner-kurier.de eingesetztes Symbolfoto eines Säbels ausgeschnitten wurde.

Blick, AKP, Ombudsleute

6 vor 9

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1. “‘Blick’ beschuldigt falschen Mann”
(20min.ch, Amir Mustedanagic)
Ein Mann wird von der Boulevardzeitung “Blick” beschuldigt, einen Busfahrer verprügelt zu haben. “Sein einziges Vergehen ist, dass er einen ähnlichen Vornamen hat wie der Täter und keinen tadellosen Ruf in Glarus geniesst.”

2. “(Kleiner) Sieg über ‘Bild'”
(onlinejournalismus.de, Fiete Stegers)
Nach einer Beschwerde beim Presserat nimmt Bild.de eine beanstandete Fotogalerie “aus dem Netz”, wie es im Protokoll der Beschwerderatssitzung heisst: “Dieser Satz (…) freute mich noch mehr als die vom Presserat ausgesprochene ‘Missbilligung’ des Vorgehens von Bild Online wegen der Herabwürdigkung von der abgebildeten Frauen. Zumindest bis zu dem Augenblick, als ich durch kurzes Googlen feststellte, in wie vielen anderen Artikeln auf Bild.de die ‘Galerie der Schande’ derzeit weiterhin eingebunden ist.”

3. “Operation ‘Hackerazzi'”
(welt.de, Uwe Schmitt)
Ein US-Amerikaner wird verdächtigt, “zwischen dem 3. November 2010 und dem 10. Februar dieses Jahres systematisch die E-Intimsphäre von Stars ausgespäht zu haben”, darunter Nacktbilder von Schauspielerin Scarlett Johansson.

4. “Kritische Journalisten nicht erwünscht”
(dradio.de, Gunnar Köhne)
Die türkischen Medien stehen zunehmend unter dem Druck der Regierungspartei AKP: “Reine Medienkonzerne gibt es in der Türkei nicht. Die Besitzer von Zeitungen und TV-Stationen sind meistens auch noch in anderen Branchen tätig, etwa im Bau- oder Energiebereich. Somit sind sie abhängig von Staatsaufträgen. Mit einer 50-Prozent-Partei will sich niemand von ihnen auf Dauer anlegen.”

5. “Wachhund und Moralapostel”
(wissen.dradio.de, Michael Meyer, Audio, 8:18 Minuten)
Woher das Wort Ombudsmann kommt, was Ombudsleute tun. “Experten zufolge ist die Kontrollinstanz aber immer gut für die journalistische Glaubwürdigkeit, obendrein fördere sie das präzise Arbeiten. Weltweit leisten sich allerdings nur rund 100 Redaktionen Ombudsleute.”

6. “A Magazine Is an iPad That Does Not Work”
(youtube.com, Video, 1:26 Minuten)

Piratenpartei, Commentarist, Volltext

6 vor 9

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1. “Was Chefs in den Zeitungen zu lesen wünschen”
(nzz.ch, Sergio Aiolfi)
Firmenvertreter bringen Journalisten immer leichter dazu, das zu schreiben, was sie “am nächsten Tag gerne in der Zeitung lesen würden”.

2. “Ein Lehrstück”
(haekelschwein.de)
“Der NDR verhöhnte heute in ‘Menschen und Schlagzeilen’ die Piratenpartei mit einer ganz einfachen Methode, die sonst vornehmlich gegen extremistische Parteien und Sekten angewendet wird, worüber wir dann gerne lachen, die aber prinzipiell gegen jeden eingesetzt werden kann.”

3. “Orientierung im Dschungel der Fakten”
(taz.de, Jakob Schulz)
Ein Interview mit Eric Hauch, Gründer von Commentarist.de: “Für den Leser unterscheiden sich inzwischen die verschiedenen faktenorientierten Angebote immer weniger voneinander. Die Meinung kompetenter Journalisten gibt Medien die Möglichkeit, sich klar von der Konkurrenz zu differenzieren. Ich denke, dass die Nutzer zukünftig wesentlich stärker nach Einordnung und Einschätzung verlangen.”

4. “Nummernzauber: Autoren ohne Namen”
(umblaetterer.de, Luisa)
In der Printausgabe der Literaturzeitschrift “Volltext” werden die Verfasser der Artikel als Nummern angegeben. Auf volltext.net kann man nachsehen, um wen es sich handelt.

5. “Haltet den Dieb!”
(welt.de, Günther Lachmann)
Hans-Peter Buschheuer, Chefredakteur der Boulevardzeitung “Berliner Kurier”, sucht den potenziellen Dieb seiner Brieftasche im Netz.

6. “Entwurf eines P2P Social Networks”
(schockwellenreiter.de, Jörg Kantel)
Jörg Kantel fragt sich, wie ein soziales Netzwerk aussehen müsste, “in dem der Nutzer immer und zu jedem Zeitpunkt Herr seiner Daten bleibt, das Kommentare und Like-Buttons ermöglicht und das notfalls sogar auf minimalem Webspace mit statischen Seiten funktioniert”.

Die Kuh Elsa, Klaus Wowereit, Realität

6 vor 9

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1. “Mehr Realität statt Reality”
(sueddeutsche.de, Dominique Klughammer)
Dem Fernsehpublikum könne die Realität durchaus zugemutet werden, auch vor Mitternacht, findet Dokumentarfilmerin Dominique Klughammer. Das Recherchieren für echte Dokus werde aber immer schwieriger: “Deutschland ist durchgecastet. Viele Menschen standen schon einmal vor einer Kamera und gehen, wenn sie mit dem Privatfernsehen zu tun hatten, grundsätzlich davon aus, honoriert zu werden. Sie wissen um die Manipulationsmöglichkeiten des Fernsehens und möchten schon deswegen Geld bekommen.”

2. “Wowigate: Wie die Süddeutsche Zeitung vertrauliche Schulunterlagen besorgt”
(nice-bastard.blogspot.com, Dorin Popa)
Für einen Seite-3-Artikel besorgt sich die “Süddeutsche Zeitung” das Abiturzeugnis von Klaus Wowereit (“ein Panoptikum eher begrenzter Strebsamkeit”) und zitiert daraus. Dorin Popa hält “weder die Art der Informationsbeschaffung, noch die Veröffentlichung der Schulnoten” für zulässig.

3. “Das Prinzip Kuh Elsa”
(faz.net, Jörg Thomann)
Das Prinzip von Klatschblättern sei es, das Kuh-Elsa-Prinzip umzukehren, schreibt Jörg Thomann.

4. “Nur zwei Cent”
(begleitschreiben.net, Gregor Keuschnig)
Die Meinungen der Journalisten seien derart festge­schrieben, dass oft nur noch darum herum geschrieben (bzw. gesendet) werde, stellt Gregor Keuschnig fest. “Statt ein bisschen länger zu recher­chieren und sich vom Resultat dieser Nachforschungen gegebenenfalls selbst über­raschen zu lassen, werden die üblichen Phrasen und Parolen gedroschen. Für den Leser heißt das: Er kann schwer unterscheiden, ob der Journalist seine Meinung wiedergibt oder ein recherchiertes Ergebnis präsentiert.”

5. “Bild.de vierteilt das ‘Supertalent'”
(meedia.de, Alexander Becker)
Klickoptimierung bei Bild.de: Das, was am Vortag im Fernsehen lief, wird über Tage in Häppchen nacherzählt.

6. “Ein Interview in der Bild…”
(farbwolke.de, Martin Neuhof)
Martin Neuhof lässt sich von “Bild” interviewen: “Die lustigste Frage war folgende: Welche Blogs liest du so? Antwort: Bildblog. Natürlich hat es diese Frage nicht in den Artikel geschafft, soviel Selbstkritik hätte ich der Bild nun auch nicht zugetraut.”

Mikrozeitungen, Cover my Song, Ungarn

6 vor 9

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1. “Für eine kritische Berichterstattung – Ungarische Journalisten wehren sich”
(youtube.com, Video, 7:11 Minuten)
Ungarische Websites weichen auf ausländische Server aus, berichtet “ttt” – “da sind sie vor der Medienbehörde sicher”.”Eines hat Ministerpräsident Orban nicht bedacht: Im Internetzeitalter kann er einen Krieg um die Meinungsfreiheit nicht einfach per Gesetz gewinnen.”

2. “Raus aus den Ritualen”
(funkkorrespondenz.kim-info.de, Rupert Neudeck)
Nach vier Ausgaben der Talkshow “Günther Jauch” zieht Rupert Neudeck eine Bilanz: “Die Zwangsjacke, Gäste einzuladen, die – schönes neues deutsches Wort – ‘talkshowfähig’ sind, scheint auch für Jauch knallhart verbindlich.”

3. “Respekt oder Reality? Warum Fernsehen auch ohne Grenzverletzungen unterhalten kann”
(faz-community.faz.net, Peer Schader)
Peer Schader empfiehlt die “Vox”-Sendung “Cover my Song”, in der Rapper und Schlagerstars gegenseitig ihre Songs covern: “Dabei zuzusehen macht ungeheuer gute Laune, vor allem, weil die beiden Seiten sich nicht nur mit großem Respekt aneinander herantasten, sondern in einigen Fällen sogar merken, dass sie einen ganz ähnlichen Zugang zur Musik haben: über ihre Motivation, die Erfahrungen, die Arbeitsweise.”

4. “Wir erhalten ständig Bewerbungen – für Wunschkandidaten führen wir bereits Listen”
(persoenlich.com, Corinne Bauer)
Urs Gossweiler plant, ab dem Dezember 2012 in Zürich zwölf Mikrozeitungen zu verlegen und sucht dazu Mitarbeiter: “Pro Mikrozeitung benötigen wir acht Journalisten, vier Verlags- und drei Produktionsspezialisten. Insgesamt also 12 x 15 Leute.”

5. “‘Die Presse’: Kommentare zu verkaufen!”
(kobuk.at, Sebastian Fellner)
Die Finanzierung der wöchentlich in der Zeitung “Die Presse” erscheinenden Rubrik “Baupanorama”.

6. “Das Recht auf Meinung”
(estherruppertlaemmer.wordpress.com)
“Ja, ich bin Journalistin. Und, ja: Ich habe eine eigene politische Meinung.”

OPAL, Apple, Staatstrojaner

6 vor 9

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1. “7 ultimative Tipps für Journalisten, damit Sie auch morgen noch einen Job haben”
(gutjahr.biz, Richard Gutjahr)
“Streichen Sie das Wort ‘Synergien’ bitte noch heute aus Ihrem Wortschatz. Verbrennen Sie Ihre Social Media Guidelines. Lesen Sie keine Zeitung mehr. Zerschnippeln Sie Ihren Presseausweis. Zertrümmern Sie Ihr iPad. Meiden Sie Bedenkenträger. Denken Sie nicht an Geld.”

2. “Und weiter geht’s: Bilds Ökostrom-Bashing”
(klima-luegendetektor.de)
Der “Klima-Lügendetektor” kritisiert die “Bild”-Titelgeschichte vom Samstag. Sie lautete: “Irrsinn: Deutschland verschenkt Strom ins Ausland … und wir kaufen ihn für teures Geld zurück”.

3. “Die LVZ und die Pipeline. Eine Liebesgeschichte.”
(somereason.blogsport.eu)
Berichte über die Erdgasleitung OPAL kommen in der “Leipziger Volkszeitung” als “Werbespecials” daher. “Wer sich darüber beschweren will, darf sich übrigens an den Deutschen Presserat wenden. Bester Ansprechpartner dort ist dessen Vorsitzender – der LVZ-Chefredakteur Bernd Hilder.”

4. “Apple-Bashing bei der SZ”
(kaliban.de)
Was der Ressortleiter und Chefreporter des Wirtschaftsteils der “Süddeutschen Zeitung” über Apple und Steve Jobs schreibt.

5. “Der börsennotierte Körper”
(freitag.de, Ronnie Vuine)
Ronnie Vuine staunt, “wie sehr man in Netz und Presse Technologieunternehmen mit Ponyhöfen verwechselt” und über die Reaktionen auf den Tod von Steve Jobs: “Beides, die Trauer wie das Urteil über den Charakter, nimmt eine Vertrautheit an mit einer Person, wo niemals eine war.”

6. “Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – von Bundestrojanern, Drohnen und allgemeiner Trotteligkeit”
(schmalenstroer.net)
“Kritiker und Gegner staatlicher Überwachungsmaßnahmen rechnen immer mit dem schlimmsten, dem perfekten Staatsapparat, der effizient arbeitet. In der Realität sieht dies immer wieder anders aus.” Siehe dazu auch “Der Staatstrojaner in dreieinhalb Minuten” (youtube.com, Video, 3:29 Minuten)

Alternativmedizin, Neon, Steve Jobs

6 vor 9

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1. “Wie sich Die Presse mit Homöopathie blamiert”
(scienceblogs.de, Ulrich Berger)
Ulrich Berger befasst sich mit dem Artikel “Was die Homöopathie kann – oder auch nicht”. “Die Presse hält die Leser von Artikeln zur Alternativmedizin offenbar für geistig beschränkt – eine Tendenz, die man übrigens auch in anderen Medien beobachten kann.”

2. “Serbisches TV mit falschem Nobelpreisträger”
(kurier.at)
“Eine der echten Internetpräsenz des Nobelpreis-Komitees ähnelnde Seite” bringt mehrere serbische Medien dazu, nicht Tomas Tranströmer, sondern Dobrica Ćosić als Träger des diesjährigen Literaturnobelpreises zu vermelden.

3. “Wie war nochmal die Frage?”
(griepentrog.org, Hannes Griepentrog)
Hannes Griepentrog liest im “Tübinger Wochenblatt” eine Umfrage zum Papst-Besuch: “Die Frage ist so offen, dass man alles und nichts darauf antworten kann. Um das zu kanalisieren, gibt es daher verschiedene Antwortvorgaben, die jeweils unterschiedliche Unterstellungen beinhalten.”

4. “Hölle! Hölle! Hölle! Klaut NEON wirklich Themen?”
(christoph-koch.net)
Christoph Koch schreibt zur Nominierung von “Neon” zum “Freischreiber”-“Hölle”-Preis. “Mal ehrlich: Das hätte man sich bei den Freischreibern früher überlegen müssen, bevor man so scharf schießt.” Siehe dazu auch: “Wie die Nominierungen für den Himmel-und-Hölle-Preis zustande gekommen sind” (freischreiber.de).

5. “Falschmeldung in der BZ”
(herthabsc.de)
Werner Gegenbauer, Präsident des Fußballvereins Hertha BSC Berlin: “Der Inhalt dieses Artikels entbehrt jeder Wahrheit. Wir haben uns in der beschriebenen Präsidiumssitzung nicht über die Genehmigung eventueller Neuverpflichtungen unterhalten.”

Hinweis, 13:00 Uhr: Der Beitrag auf herthabsc.de ist inzwischen nicht mehr verfügbar. Auf unsere Anfrage, warum dem so ist, antwortete die Pressestelle: “Natürlich stehen wir noch zu der Aussage. Aber der Artikel stand gestern in der Zeitung. Wir haben gestern darauf reagiert. Nicht mehr und nicht weniger.”

6. “Weltverbesserer für wenige”
(spiegel.de, Stefan Kuzmany)
Was bedeutet es, “den Geschäftsmann Steve Jobs zu einer Art religiöser Figur zu stilisieren, als größten praktischen Philosophen seiner Zeit?”, fragt Stefan Kuzmany. “Was sagt es aus, Jobs ernsthaft und so wie auch in der Apple-Eigenwerbung als einen zu bezeichnen, der die Welt zu einem besseren Ort gemacht hat? Es sagt viel über die Menschen, die das tun.”

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