Archiv für 6 vor 9

AppleInsider, Amanda Knox, Temporärjobs

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Deutsche Zeitungen stehen kaum noch online”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
“Könnte es sein, dass die Zeitungen systematisch versuchen, die Leser aus dem Netz zu holen?”, fragt Thierry Chervel, der beobachtet, dass sich deutsche Zeitungen aus dem freien Netz in die geschlossene Welt der Apps zurückziehen: “Bestimmte Eigenschaften, die das Netz so faszinierend machen, drohen dort wieder zu verkümmen: die Offenheit, das Kooperative, die Diskussionkultur, die Verweisstruktur der Links und Empfehlungen.”

2. “Der Mann, der Apple wurmt”
(spiegel.de, Kirsten Rulf)
Ein Besuch bei “Gerüchte-Blogger” Josh Ong von appleinsider.com: “Ong berichtet von Hedgefonds, die Bloggern wie ihm selbst über Mittelsmänner hohe Summen anbieten. Sie sollen im Gegenzug ihr Wissen über Apple nicht veröffentlichen, sondern an Investoren verkaufen – so Ongs Darstellung. Er habe solchen Verlockungen nie nachgegeben.” Siehe dazu auch: “From media reports and previews, you’d think there’s an iPhone 5. There isn’t.” (regrettheerror.com, englisch).

3. “Daily Mail jumps gun on ‘Amanda Knox guilty’ story”
(malcolmcoles.co.uk, englisch)
Der Kampf um den ersten Artikel zur Gerichtsverhandlung im Mordfall Meredith Kercher: “At the sound of the word ‘guilty’, they hit publish on a story about her appeal being rejected that includes reactions from the family and prosecutors being delighted – reactions that can’t have happened as she was found NOT guilty of murder.”

4. “‘Bild’-Zeitung hilft dem Innenminister bei der Extremistenjagd”
(l-iz.de, Ralf Julke)
Ralf Julke schreibt über den Artikel “Innenminister warnt vor getarnten Radikalen!” der Dresdner Regionalausgabe von “Bild”.

5. “Unnecessary Journalism Phrases”
(unnecessaryjournalismphrases.tumblr.com, englisch)
“This blog was created to showcase linguistic crutches journalists employ. Each entry looks at a particular phrase, an unnecessary one, if you will, and links to the offending article.”

6. “Wirtschaftsflüchtling Vera Schulz – Aus Deutschland in die Schweiz vertrieben”
(videoportal.sf.tv, Video, 22:27 Minuten)
“Irgendetwas läuft falsch in diesem Deutschland, das sich als Exportweltmeister feiern lässt, dessen Wirtschaftszahlen gar nicht so schlecht sind. Doch viele der neuen Arbeitsplätze sind nur Leiharbeitstellen – mies bezahlte Temporärjobs.”

Wissenschaftsverlage, Urban Priol, RTL

6 vor 9

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1. “Dagegen ist Murdoch ein Sozialist”
(freitag.de, George Monbiot)
George Monbiot über die monopolistischen Praktiken der Wissenschaftsverlage: “Zuerst wird eine öffentliche Ressource monopolisiert, um ihre Nutzung dann mit exorbitanten Gebühren zu belegen. Ein anderer Begriff für diese Praxis wäre ökonomischer Parasitismus. Um an Wissen zu gelangen, dessen Enstehung bereits bezahlt wurde, müssen Lehen an die Gutsherrn entrichtet werden.”

2. “Der Fips Asmussen von Phnom Penh”
(farorientalism.blogspot.com)
Wie sich “Die Wochenshow” und Urban Priol über den Bundesvorsitzenden der FDP, Philipp Rösler, lustig machen.

3. “Antwort auf RTL”
(fernsehkritik.tv)
Die Pressestelle von RTL reagiert auf den Beitrag von Fernsehkritik.tv zur Sendung “Die Super Nanny”, Holger Kreymeier antwortet.

4. “Talkshow-Berater”
(sprengsatz.de, Michael Spreng)
“Wenn Politiker und Wirtschaftsführer in Talkshows gehen, dann kommen sie nicht allein.”

5. “Das wahre Leben im Netz”
(faz.net, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier denkt nach über die Echtheit von Beziehungen im Netz: “Unser Diskurs über das Internet wird von der Prämisse geprägt: Offline-Beziehungen seien richtige Beziehungen; Online-Gespräche seien keine richtigen Gespräche. Es ist, als würden im Internet die Computer miteinander kommunizieren, nicht die Menschen, die sie bedienen.”

6. “Mickey Mouse-Abhängigkeit”
(dasnuf.de)
Fahrradfahrsucht und die Droge “Mickey Mouse”.

Euro-Krise, Sexualisierung, Augustin

6 vor 9

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1. “Die Medien müssen die Euro-Krise besser erklären”
(tagesschau.de, Jörn Unsöld)
Gabriele Goderbauer-Marchner bringt Vorschläge, wie man die Euro-Krise besser erklären könnte: “Es kann nicht sein, dass um 12.50 Uhr eine Meldung veröffentlicht ist, fünf Minuten später schon die ersten Kommentare dazu auf Homepage sind – und nach weiteren drei Stunden womöglich alles schon wieder relativiert wird.”

2. “Peinlich-Auftritt von Herzlos-Vermieter”
(belleslettres.eu)
“Wo gar nichts Festes ist, schmie­den sie däm­liche Kom­posita”, schreibt “Belles Lettres” über “das In­fan­tile bei der Sprache der Bild­zei­tung und vom Spie­gel”. “Die sollen aussehen, als hätte der Redak­teur den Kern der Sache ge­fun­den, ein Wort, das alles erklärt. Aber in Wahr­heit ist nichts mehr im Fluß, wenn ein Be­griff erst ein­mal ge­bil­det ist, das Den­ken ist fest­gefügt und sim­ples Schema.”

3. “Der Abgeordnete 2.0”
(journalist.de, Wolfgang Lenders)
Eine Auswertung der Twitter- und Facebook-Nutzung von Bundestagsabgeordneten.

4. “Der Mediensport unter Sexualisierungsdruck”
(journalistik-journal.lookingintomedia.com, Jörg-Uwe Nieland und Daniela Schaaf)
Weil sowohl unter den Produzenten als auch unter den Rezipienten von Sportjournalismus vorwiegend Männer anzutreffen sind, seien Frauen dazu gezwungen, “ihre Weiblichkeit stärker zu betonen, um eine redaktionelle und werbliche Berücksichtigung zu erzielen”. “Anzumerken ist jedoch, dass die Sexualisierung nicht nur mehr die Sportlerinnen betrifft, sondern zunehmend auch ihre männlichen Kollegen.”

5. “‘Augustin’-Fälschung: Herausgeber fürchtet Nachahmer”
(diepresse.com)
Von der Wiener Straßenzeitung “Augustin” sind vermutlich gefälschte Ausgaben im Umlauf. “Hinter den Fälschungen sollen fünf Slowaken stecken, die den ‘Augustin’ in ihrer Heimat gefälscht und in Österreich mit falschen Ausweisen verkauft haben.”

6. “30 000 Jahre Fehlentwicklung”
(wahrheitueberwahrheit.blogspot.com, Thomas Steinschneid)

Super Nanny, Alessio Rastani, Eugen Russ

6 vor 9

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1. “Kommen jetzt die Dumm-Wörter?”
(translationspotting.blogspot.com, Torsten Gaitzsch)
Torsten Gaitzsch denkt über von “Bild” verwendete Komposita nach, die aus einem Adjektiv und einem Substantiv bestehen: “Herzlos-Vermieter, Billig-Mini, Gemein-Wurf, Nackt-Ukrainerinnen, Brutal-Attacke, Peinlich-Auftritt, Schrill-Outfit”.

2. “Ich bin ein Opfer der Super Nanny”
(fernsehkritik.tv, Video, 15 Minuten)
Zwei Teilnehmerinnen der RTL-Sendung “Die Super Nanny” berichten über ihre Eindrücke von den (2008 ausgestrahlten) Aufnahmen.

3. “TV-Sender nutzt Spielszenen, um Hubschrauber-Abschuss zu dokumentieren”
(de.ign.com)
In der Dokumentation “Exposure: Gaddafi and the IRA” wurden Spielszenen aus einem Computerspiel verwendet: “In der Dokumentation wurde dabei der Eindruck erweckt, als ob es sich um reale Aufnahmen handeln würde, die einen Angriff der irisch-republikanischen Organisation IRA zeigt.” Siehe dazu auch guardian.co.uk.

4. “Wie ein Freizeit-Börsianer die BBC narrte”
(spiegel.de, Carsten Volkery)
Ein BBC-Interview mit Alessio Rastani (youtube.com, 3:29 Minuten) erregt eine breite Aufmerksamkeit. “Inzwischen sieht es so aus, als sei der ‘BBC-Trader’, wie er im Netz genannt wird, einfach ein aggressiver Selbstvermarkter.” Siehe dazu auch telegraph.co.uk, forbes.com und das Statement der BBC.

5. “Sido versus ‘Krone’: Rapper schaltet Anwälte ein”
(diepresse.com)
Sido will gegen einen Artikel in der “Kronen Zeitung” vorgehen und gibt sich bereits siegessicher (Tweet vom 25. September). “Aus dem ORF kommt die Bestätigung: Sido hat zur Klärung der Angelegenheit und zur Richtigstellung der erhobenen Vorwürfe bereits seine Anwälte eingeschaltet.”

6. “Mehr mobile Nutzung”
(derstandard.at)
Die vermehrte mobile Mediennutzung werde ein Opfer fordern, sagt Printverleger Eugen Russ: “Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass in zwei Jahren das Web ziemlich tot ist, spätestens in drei Jahren.”

Michael Jeannée, Papstbesuch, Hongkong

6 vor 9

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1. “Schluss mit der arroganten Scheiße!”
(taz.de, Isolde Charim)
Isolde Charim bespricht einen Auftritt (Video, 7:55 Minuten) in der Sendung “Die große Chance” auf ORF1, dem ersten öffentlich-rechtlichen Kanal in Österreich. Beteiligt sind Michael Jeannée, “eine österreichische Version von Franz Josef Wagner”, als Begleiter eines Motorengeräusch-Imitators und Sido als Juror.

2. “Bischof unter Verdacht”
(mittelbayerische.de, Christine Schröpf)
“Spiegel Online” meint, Bischof Gerhard Ludwig Müller im Restaurant “Grill Royal” gesehen zu haben, während dieser an der Papstmesse im Berliner Olympiastadion weilte. “Spiegel-Online hatte den Regensburger Oberhirten mit einem anderen bayerischen Kirchenmann verwechselt: Prälat Wilhelm Imkamp, Direktor der Wallfahrtsstätte Maria Vesperbild, der – grob betrachtet – ansatzweise eine Ähnlichkeit besitzt. Der Fehler ist inzwischen auf der Spiegel-Homepage korrigiert.”

3. “Prädikat: ‘Besonders peinlich!'”
(giordano-bruno-stiftung.de)
Die Giordano-Bruno-Stiftung hält Medienberichte zum Papstbesuch in Deutschland für unkritisch: “Im Fernsehen, im Radio, in den Printmedien wurden regelrechte Jubelarien auf den Papst angestimmt. Unterschiede zwischen Boulevard-Journalismus und Feuilleton verschwanden zunehmend – nicht nur die BILD feierte ‘ihren’ Papst, auch die ‘seriöse’ FAZ stimmte fröhlich in den frommen Jubelchor ein.”

4. “Das Transmitter-Problem”
(freitag.de, 2. September 2011)
Drei Wissenschaftler schreiben darüber, was die Medien aus ihren Forschungen machen: “Haben Sie schon davon gehört, dass die verheerenden Ausschreitungen in England durch eine chemische Mangelerscheinung im Gehirn verursacht wurden? Und dass wir bald in der Lage sein werden, ein solches Verhalten mit einem Nasenspray zu behandeln? Im Verlauf der vergangenen drei Wochen konnten Millionen von Menschen auf mindestens drei Kontinenten derartige Geschichten aus der Presse erfahren. Sie sind komplett erfunden.”

5. “Schweizer Online-Portal baut 24-Stunden-Redaktion auf”
(tagesspiegel.de, Sonja Pohlmann)
Sonja Pohlmann stellt das Büro von 20min.ch in Hongkong vor.

6. “Günther meets Angie oder: Boulevard trifft Politik”
(heise.de, Rudolf Maresch)
Rudolf Maresch rezensiert den Besuch von Angela Merkel bei Günther Jauch (Video, 61 Minuten). Siehe dazu auch jacobjung.wordpress.com, nachdenkseiten.de oder welt.de.

Tod, Facebook, Korinthenkacker

6 vor 9

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1. “Der Tod in der Timeline”
(bjoern-sievers.de)
Björn Sievers fragt sich, wie wir in den Zeiten von internetbasierten sozialen Netzwerken mit dem Tod in unseren “Timelines” umgehen sollten. Auch Lucas Negroni beklagt in der Frankfurter Rundschau, dass der Umgang mit dem Tod in sozialen Netzwerken nicht richtig geklärt sei. Negroni hat aber die Hoffnung, dass ein “Trauerportal”, an dem die Süddeutsche Zeitung angeblich arbeitet, genau das ändert.

2. Facebook ist nicht AOL 2.0, Facebook ist das Gegenteil
(neunetz.com, Marcel Weiss)
Marcel Weiss widerspricht Frank Rieger, der in der FAZ behauptete, Facebook habe sich zum Ziel gesetzt, dass seine Nutzer im Web möglichst nirgendwo anders mehr hingehen und auf Facebook selbst verbleiben. Facebook sei laut Marcel Weiss eine Plattform, die deshalb gewinne, weil sie “Verbindung zwischen Facebook und dem Rest des Webs” und anderen “Webdiensten” ermögliche. Das Wort “offen” kommt aber auch Marcel Weiss nicht über die Lippen.

3. “Facebook responds to allegations of privacy violations via cookie tracking”
(venturebeat.com, Tom Cheredar, englisch)
Facebook hat auf die Vorwürfe von Nik Cubrilovic reagiert (siehe auch 6 vor 9 von gestern) und besteht darauf, dass man ausgeloggte Facebooknutzer zwar über das Netz verfolgen könne, das aber nicht tue. Die Trackingmechanismen würden ausschliesslich dem Wohl und der Sicherheit der Benutzer dienen.

4. “LandIdee redux: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Magazinen ist rein zufällig”
(wortvogel.de, Torsten Dewi)
Offensichtlich lassen sich Gartenbilder aus der Datenbank von Getty Images sowohl als Herbst-, als auch als Frühlingsmotive verwenden.

5. “DFB bestraft vorlaute BVB-Kommentatoren”
(spiegel.de)
Weil sie in einem vom Bundesligaverein Borussia Dortmund finanziertem Netzradio einen Schiedsrichter unter anderem als Blinden, Arschloch und Korinthenkacker bezeichnet haben, hat der DFB-Kontrollausschuss zwei BVB-Mitarbeiter mit einer Geldstrafe und einem Kommentarverbot belegt.

6. “Immer wieder Sonntags”
(kochsiek.org)
Jens Kochsiek zitiert Jan Georg Pambor, der sich auf Facebook fragt, ob das ZDF Humor habe oder häufig Leute mit eigenartig kontextsensitiven Namen beschäftige.

Deutungshoheit, Facebookangst, großer Geist

6 vor 9

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1. “Die Piraten und die Macht der alten Medien”
(sprengsatz.de)
Michael Spreng meint, die Piratenpartei habe mit ihrem “sensationellen 8,9-Prozent-Erfolg” bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl die Deutungshoheit über ihr Bild in der Öffentlichkeit verloren. Jetzt würden “das Fernsehen, die Zeitungen und Zeitschriften” das Bild der Piraten in der Öffentlichkeit prägen — mehr als es das Internet könne.

2. “Facebook is scaring me”
(scripting.com, Dave Winer, englisch)
Dave Winer nennt die neuen Facebookfunktionen, die es erlauben, Statusmeldungen, zum Beispiel über gelesene Artikel, ohne Zutun des Facebook-Benutzers öffentlich zu machen “cyber-stalking”. Facebook nennt das “reibungsloses Teilen” (frictionless sharing). Dave Winer empfiehlt sich stets aus Facebook auszuloggen, Nik Cubrilovic weist nach, dass das nicht ausreicht: “Even if you are logged out, Facebook still knows and can track every page you visit.”

3. “Großer Geist mit großer Verspätung”
(wahrheitueberwahrheit.blogspot.com, Thomas Steinschneid)
Thomas Steinschneid fragt sich was den Papst zu so einem angeblich so brillanten Intellektuellen unserer Zeit mache, freut sich aber darüber, dass “schlappe 465 Jahre” nach seinem Tod auch Martin Luther von einem Papst gewürdigt wird.

4. “Big media’s shameful news brownout on the Wall Street protests”
(philly.com, Will Bunch, englisch)
Will Bunch sieht in der kaum vorhandenen Berichterstattung über die Proteste an der Wall Street eine Art amerikanischen Tahrir-Moment. Selbst über die freundlichen Hinweise auf die Gefahren der Folgen der Finanzkrise berichtet kaum jemand.

5. “Wie ich Piratin wurde”
(faz.net, Julia Schramm)
Julia Schramm über ihren Weg von der FDP zu den Piraten und ihre Erfahrungen mit der Äußerung von “eigenwilligeren Gedanken” in (Piraten-) Parteistrukturen. Michael Seemann schlägt in eine ähnliche Kerbe und behauptet: “Das Konzept »Partei« und das Konzept »eigene Meinung« passen nur sehr bedingt zueinander.”

6. “Mönch gerät mit Plasberg aneinander”
(extratipp.com, Rubrik “Stars und Sternchen”)
Rhein-Main Extra Tipp berichtet am 25. September darüber, dass es in der ARD-Sendung “Hart aber Fair” vom 19. September tatsächlich zu Meinungsverschiedenheiten und Streit gekommen sei. Die Sendung lässt sich in der ARD-Mediathek bestaunen.

Trolle, Thomas Knüwer, Bleisatz

6 vor 9

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1. “Vom Elend der Nutzerkommentare”
(sueddeutsche.de, Leo Lagercrantz)
Leo Lagercrantz berichtet, wie ihn die Auseinandersetzung mit Leserkommentaren dazu gebracht hat, den Job aufzugeben: “Eines gibt es, was alle Trolle gemein haben: Sie geben nicht auf. Der durchschnittliche Troll liefert zehnmal so viel Textmenge wie ein gewöhnlicher Journalist. Und die Qualität seiner Arbeit ist, trotz allen Gerüchten, oft nicht schlechter als die eines etablierten Journalisten.”

2. “Fundiertes Wissen statt Baggerberichte”
(faz.net, Lisa Becker)
Technische Themen werden in Deutschland entweder mit Angst oder mit unkritischer Begeisterung aufgenommen, schreibt Lisa Becker.

3. “Wired – ein Anlass für olle Kamellen”
(nikolaus-roettger.de)
Nikolaus Roettger, Chefredakteur von “Business Punk”, wendet sich gegen einen vor rund zwei Jahren erschienenen Text von Thomas Knüwer, in dem er das damals neu herausgekommene Magazin in “ungerechtfertigter Weise der Lüge” bezichtigte.

4. “Was sich über die Bild-Zeitung in Bleisatz sagen läßt”
(blog.druckerey.de, Martin Z. Schröder)
“Aus dem Buch ‘Der Krapfen auf dem Sims’ von Max Goldt überließ mir der Autor einen Text für eine Karte, die in den letzten Tagen gesetzt und gedruckt wurde.”

6. “Akte 37/11: Kaputtgeschrieben auf BILD.de”
(mediensalat.info, Ralf Marder)

Nachtrag, 24. September: Ursprünglich hatten wir an Nummer 5 einen Artikel der “Jungen Freiheit” verlinkt. Obwohl der Text selbst nicht zu beanstanden war, haben wir uns nach längerer Überlegung entschieden, dass wir ein Medium wie die “Junge Freiheit” grundsätzlich nicht verlinken wollen, und den Link entfernt.

Lukas Heinser

Autojournalismus, WAP, Boris Rhein

6 vor 9

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1. “Gelenkte Berichte – Autokonzerne und Journalisten”
(ndr.de, Video, 5:57 Minuten)
Wie sich Autojournalisten von BMW neue Produkte vorführen lassen: “Kritisches findet sich in den Artikeln der Journalisten nach der Veranstaltung wenig. Bezahlte Reise oder nicht – nicht immer wird das klar.”

2. “Offener Brief an Bundeskanzlerin Merkel: Warum beleidigen Sie Menschen, die ein Grundrecht wahrnehmen?”
(pushthebutton.de, Hardy Prothmann)
“Qualitätsjournalismus lässt sich durch Blogger und Leserreporter nicht ersetzen, sondern nur ergänzen”, sagte Angela Merkel gemäß bundesregierung.de in einer Rede am BDZV-Kongress. Etwas anders (“Qualität lässt sich durch Blogger nicht ersetzen”) wird sie von ftd.de zitiert, was Hardy Prothmann zu einer Gegenrede veranlasst.

3. “Waperlapapp – der Gratis-Humbug des SF”
(20min.ch, Oliver Wietlisbach)
Als Alternative zu kostenpflichten Rufnummern bei Gewinnspielen bietet das Schweizer Fernsehen die “Uralttechnologie” WAP an. “Eine Farce. Die Teilnehmer werden so zum kostenpflichtigen Anruf verleitet.”

4. “Als die Bild mir eine Mail schrieb”
(grafsusanne.de)
Susanne Graf von der Berliner Piratenpartei schreibt an einen Chefreporter von Bild.de: “ich bin nicht bereit, der Bild ein Interview zu geben. Das wendet sich nicht gegen Sie persönlich sondern gegen Ihren Arbeitgeber.”

5. “Huren gegen Höllenengel”
(sueddeutsche.de, Marc Widmann)
CDU-Politiker Boris Rhein, ein “Bild”-Reporter und die Hells Angels. “Am Ende kann man dem Minister allenfalls vorhalten, dass er es mit der Lektüre der Bild-Zeitung übertrieben hat.”

6. “Ilse Aigner twittert (nicht)”
(netzpolitik.org, markus)

Supertalent, David Simon, Interessenskonflikte

6 vor 9

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1. “Eine verheerende Entwicklung”
(faz-community.faz.net, Peer Schader)
Die RTL-Sendung “Das Supertalent” werde prägend sein für unsere Fernsehkultur, ob wir das wollen oder nicht, schreibt Peer Schader. “Es geht darum, immer wieder neu, künstliche Paul-Potts-Momente zu schaffen, mit dem Spielsüchtigen, der sich hässlich findet, mit Ausgegrenzten, manchmal auch mit Gewaltopfern, die vor der Kamera erzählen, wie sie als Kind geschlagen wurden, als ob der Applaus des Publikums nachher alles ungeschehen machen könnte.”

2. “Mopo druckt unverpixelt gestohlene Nacktfotos und verhöhnt das Opfer im Text”
(journalist-und-optimist.de, Joachim Dethlefs)
Die “Hamburger Morgenpost” druckt Scarlett Johansson gestohlene Handyfotos.

3. “Burnout im Netz?”
(wolfgangmichal.de)
Keineswegs, findet Wolfgang Michal: “Die Zeit, in der Blogs, Social Media und Netzpolitik eine wirkliche Rolle spielen, fängt gerade erst an.”

4. “Die mutigsten Hurensöhne der ganzen TV-Branche”
(profil.at, Sebastian Hofer)
Sebastian Hofer spricht mit David Simon, unter anderem Drehbuchautor und Produzent von “The Wire”, über HBO und klassisches Fernsehen: “Fernsehen kam mir immer so vor, als würde es nur existieren, um mir etwas zu verkaufen. Alle zwölf Minuten bleibt die Geschichte stehen, um mir Bluejeans anzudrehen.”

5. “Interessenkonflikte: Wie sollten Journalisten darüber berichten?”
(medien-doktor.de)
Klaus Koch über den Umgang mit Interessenskonflikten: “Immer, wenn Menschen zueinander eine Beziehung haben, verändert das ihr Urteil übereinander. Wissenschaftler und Ärzte (und natürlich auch Journalisten) sind hier keine Ausnahme. Wenn eine Person, die in einem Beitrag als Experte zitiert wird, eigene (sekundäre) Interessen hat, kann es sein, dass sie wichtige Aspekte entweder über- oder unterbewertet.”

6. “‘Germans’ from Public Parts by Jeff Jarvis”
(scribd.com, Jeff Jarvis, englisch)
“Private Germans” und “The German Paradox” aus dem Buch “Public Parts” von Jeff Jarvis: “So, on the one hand, German politicians said Google was violating citizens’ privacy by gathering data. On the other hand, they were demanding that Google hold on to citizens’ private communication should government wish to use that information against them.”

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