Archiv für 6 vor 9

Punkt 12, Meinungsfreiheit, Borgen

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “RTL täuscht die Zuschauer”
(zapp.blog.ndr.de, Tina Schober)
Die RTL-Sendung “Punkt 12” verkauft eine im Herbst 2010 gedrehte und im Juni 2011 gesendete Geschichte als aktuell. “Die Zuschauer werden getäuscht und in die Irre geführt. Fünf Tage lang wird eine Aktualität suggeriert, die so nicht vorliegt. Der Fall ist längst geklärt – seit mehr als einem Jahr!”

2. “Der eisige Hitler”
(reflexion-blog.com)
“Bild” nimmt eine Meldung der Nachrichtenagentur “Ria Novosti” auf und macht daraus eine “Irre Russen-Theorie”: “Aus die­ser merk­wür­di­gen Mit­tei­lung bas­telte die BILD-Zeitung trotz­dem den noch merk­wür­di­ge­ren Arti­kel über Adolf Hit­ler, der ‘im ewi­gen Eis begra­ben sein’ könne. Die Ein­ord­nung, die die Nach­rich­ten­agen­tur vor­nahm, wird dort ver­schwie­gen. Von ‘Mythen’ ist in der BILD-Zeitung nichts zu lesen. Dafür heißt es in Anfüh­rungs­zei­chen: ‘Hit­ler liegt im ewi­gen Eis der Ant­ark­tis begra­ben’. Die­ses angeb­li­che Zitat, das als rei­ße­ri­sche Über­schrift ver­wen­det wurde, fin­det sich aller­dings nicht in der Mit­tei­lung der Nach­rich­ten­agen­tur.”

3. “Schluss mit dem Casting-Wahn!”
(focus.de, Alexander Kissler)
“Castingshows gaukeln uns eine Welt vor, in der sich Unterordnung lohnt – und in der das Denken verzichtbar ist. Hauptsache, man trifft die Töne oder hat die richtigen Magermaße. Hauptsache, man entblößt sich weit genug.”

4. “Noch’n Bild”
(ad-sinistram.blogspot.com, Roberto J. De Lapuente)
Roberto J. De Lapuente macht sich Gedanken über die Meinungsfreiheit: “Gratuliert man zu verunglimpften Mohammad-Zeichnungen, so gratuliere man auch zu gemalten Nazi-Merkels! Das ist der konsequente Imperativ. Regt man sich darüber auf, so liegt einem die allgemeine Meinungsfreiheit nicht besonders am Herzen – oder es geht wieder mal nur um die freie Meinung, die man selbst meint.”

5. “What happened in Vegas”
(harpers.org, englisch)
Ein Dialog zwischen Faktenprüfer Jim Fingal und Autor John D’Agata. “FINGAL: Well, OK… I guess… but this still seems to violate about ten different rules of journalistic integrity. D’AGATA: I’m not sure that matters, Jim. This is an essay, so journalistic rules don’t belong here.”

6. “Borgen, Gefährliche Seilschaften”
(arte.tv)
Seit gestern Donnerstag und bis zum 8. März 2012 strahlt arte jeweils am Donnerstagabend die dänische Politserie “Gefährliche Seilschaften” aus. Während einer Woche sind Folge 1 und Folge 2 online frei verfügbar.

Anonymous, Heute, Krystian Woznicki

6 vor 9

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1. “Anonymous veröffentlicht alte Dokumente des Bundestages”
(golem.de, Nico Ernst)
“Zahlreiche Medien berichten, Anonymous hätte Server des Bundestages gehackt und geheime Dokumente zur Kunduz-Affäre veröffentlicht – doch das stimmt nicht. Die Unterlagen waren schon lange allgemein zugänglich, und das mit voller Absicht. Sie gehören zum Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses.”

2. “‘Heute’-Chefredakteur Ainetter kritisiert ‘Einflussnahme’ auf Zeitung”
(medianet.at, fej)
Wolfgang Ainetter, scheidender Chefredakteur der Gratiszeitung “Heute”, hält fest, dass die Trennung aus eigener Initiative erfolgt sei. “Unabhängiger, kritischer Journalismus wäre aus meiner Sicht nicht mehr möglich gewesen. Bei den Gesprächen mit der Geschäftsführung ging es nie um die Frage der Qualität, sondern immer um die Frage von politischer und ökonomischer Einflussnahme auf die Redaktion.”

3. “Die Fixer von Gaza: Journalismus nach Rezept”
(derstandard.at, Andreas Hackl)
Fixer besorgen nicht nur Kontakte, organisieren Fahrer und übersetzen, manchmal führen sie auch gleich Interviews. “200 US-Dollar pro Tag ist die übliche Rate. Dabei ist egal ob man den Fixer für drei oder sechs Stunden in Anspruch nimmt. Und am Ende folgt meistens dennoch ein Feilschen um alle möglichen Extras.”

4. “Die Verballhornung im Ersten”
(kehraus.blogspot.com)
Die ARD-Sendung “Börse im Ersten”: “Nur ca. 5% der Deutschen besitzen überhaupt Aktien. Schwer vorstellbar, dass diese irgendeinen Informationsgewinn aus den Schüttelreimen der Moderatoren für ihr Depot ziehen.”

5. “Krystian Woznicki: Netzpionier als Autodidakt”
(politik-digital.de, Charlie Rutz)
Ein Porträt von Krystian Woznicki, Herausgeber der “Berliner Gazette”.

6. “Kontextsensitive Werbung”
(notes.computernotizen.de, Torsten)
Zwei Beispiele von Anzeigenplatzierung auf Bild.de.

Norbert Neininger, Brettspiele, Schwänzen

6 vor 9

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1. “Die Vorwürfe waren absolut nicht berechtigt”
(persoenlich.com, Edith Hollenstein)
Beat Dünki, bei dem sich der “Blick” gestern auf der Titelseite entschuldigt hat und dem eine Genugtuung ausbezahlt wurde, erzählt, wie sich die damaligen Berichte auf sein Leben ausgewirkt hatten. “Durch die Berichterstattung habe ich die Hälfte der Leute in meinem sozialen Umfeld verloren. Viele Freunde und Bekannte liessen bis heute nichts mehr von sich hören. Ausserdem gehe ich heute nicht mehr in Lokale, in denen der ‘Blick’ gelesen wird.”

2. “Fotografen im Visier”
(welt.de, Andreas Rickmann)
Konzertmanager, Konzertfotografen und das Urheberrecht.

3. “batz.ch ungefragt in den Schaffhauser Nachrichten (Fortsetzung)”
(batz.ch, Monika Bütler)
Monika Bütler liefert weitere Informationen zu ihrem ungefragt in den “Schaffhauser Nachrichten” abgedruckten Blogbeitrag. Der Chefredakteur der Zeitung, Norbert Neininger, legt seine Sicht der Lage auf persoenlich.com dar. Auf swiss-lupe.blogspot.com sind Fotos der Zeitungsartikel zu sehen.

4. “Wie uncool ist der WDR?”
(spielbar.com, Peer Sylvester)
Peer Sylvester beschäftigt sich mit dem Beitrag “Sind Brettspiele uncool?” der “Aktuellen Stunde” im WDR. Ein besonders mutiger Reporter hatte es gewagt, auf der Spielwarenmesse bei Jugendlichen nachzufragen, ob sie Brettspiele spielen.

5. “Kampf der Prokrastination!”
(zeitjung.de, Julia)
Julia stellt vier Programme vor, mit denen zur Ablenkung einladende Websites vorübergehend gesperrt werden können.

6. “Vom Schwänzen”
(fraufreitag.wordpress.com)
Nicht nur Schüler schwänzen die Schule. Auch Lehrer.

Max Schradin, Blick, Schaffhauser Nachrichten

6 vor 9

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1. “9Live hat sich selbst ein Bein gestellt”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Max Schradin, ehemaliger Mitarbeiter des 2011 eingestellten Call-In-Senders 9Live, gibt Auskunft über seine damalige Arbeit. “Wenn 9Live von Anfang an zusammen mit der BLM klare Spielregeln formuliert hätte, dann hätte es vielleicht am Anfang nicht so ein exorbitantes Umsatzwachstum bei dem Sender gegeben, aber 9Live wäre jetzt noch auf Sendung, weil man sich dann sowas wie den Stirnlappenbasilisk gar nicht hätte ausdenken müssen.”

2. “batz.ch ungefragt in den Schaffhauser Nachrichten”
(batz.ch, Monika Bütler)
Monika Bütler, Professorin an der Universität St. Gallen, erfährt über Leser, dass ein im Juni 2011 publizierter Blogeintrag in den “Schaffhauser Nachrichten” abgedruckt wurde – “ohne mein Wissen, geschweige denn Einverständnis”.

3. “Digitales Fact-Checking verändert Journalismus”
(derstandard.at, Tatjana Rauth)
Tatjana Rauth stellt verschiedene Portale vor, die sich dem Prüfen von Fakten verschrieben haben.

4. “Der ‘Blick’ entschuldigt sich wegen des ‘Foltercamps'”
(tagesanzeiger.ch, Edgar Schuler)
Die Boulevardzeitung “Blick” entschuldigt sich in ihrer heutigen Ausgabe bei Beat Dünki. Ausserdem erhält dieser “von Ringier eine Genugtuungssumme, über die er sich ausschweigt, die aber mehrere Hunderttausend Franken betragen dürfte”. Siehe dazu auch “Späte Genugtuung für Medienopfer” (tageswoche.ch, Monika Zech).

5. “Das große Reissackschubsen”
(philibuster.de, Michael Stepper)
“Don’t feed the troll!”, erinnert Michael Stepper die “Netzgemeinde” hinsichtlich der “arg inszenierten Kampfansage an das Social Web” von CDU-Politiker Ansgar Heveling. “Beim Handelsblatt wird man sich ins Fäustchen gelacht haben, dass die (Marketing- respektive Traffic-)Strategie so schön aufgegangen ist (aber nur ein Schelm vermutet Absicht).” Siehe dazu auch “Netzstreithähne, gemeinsam könnt Ihr den Kampf gewinnen!” (carta.info, Hans F. Bellstedt)

6. “Vom Mythos des Realen”
(vocer.org, Tom Kummer)
Interviewfälscher Tom Kummer hält Objektivität, genauso wie Wahrheit und Wirklichkeit in den Medien, für einen reinen Mythos. “Klar fände ich – und die ganze Kummer-Familie – es heute schön, wäre ich für irgendetwas Seriöses berühmt geworden, etwas, das die Menschheit weiterbringt. Aber ich bin berühmt, weil ich Interviews mit Stars teilweise inszeniert habe.”

Jehova, Veronica Ferres, Detlef Soost

6 vor 9

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1. “Wolf Schneider hat ‘Jehova’ gesagt”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier analysiert einige Blogeinträge zum “Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus” von Wolf Schneider und Paul-Josef Raue: “Die Kritiker tun Wolf Schneider unrecht, und das ärgert mich schon deshalb, weil es dadurch so wirken könnte, als hätte Wolf Schneider recht.”

2. “taz versus Veronica Ferres”
(medien-monitor.com, Tobias Fülbeck)
Tobias Fülbeck sammelt taz-Texte über Veronica Ferres: “Kein anderes tagesaktuelles Medium hat kontinuierlich so gehässig über eine deutsche Schauspielerin geschrieben wie die taz.”

3. “Internetabmahnungen bei Künstlern”
(3sat.de, Stefan Braunshausen)
Bariton Peter Schöne muss insgesamt 1400 Euro an die “Süddeutsche Zeitung” und die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” zahlen, weil er, “ohne zu fragen, Kritiken über sich aus dem Blatt auf seine Homepage gestellt” hatte.

4. “D! makes you sexy – Unser neuer Personal Coach heißt Detlef”
(horstson.de)
Horstson zweifelt am “10 Weeks Body Change Programm” von Detlef Soost: “Wir bekommen ja ausnahmslos alle Muskeln. Sagt D! Und das mit nur zweimal zwanzig Minuten Workout in der Woche.”

5. “ORF.at kippt Big Ben nach ‘links'”
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)

6. “Nimm drei”
(freitag.de, Mikael Krogerus)
Politberater Parag Khanna beantwortet 40 Fragen von Mikael Krogerus zur Weltpolitik.

Offenbarungseid, Südsudan, Latzhosen

6 vor 9

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1. “Unverzichtbare Lichtgestalten”
(carta.info, Vera Bunse)
Vera Bunse über die Neigung der Medien zur Personalisierung im Politikjournalismus. Selbst wenn sich neue Kräfte wie die Piratenpartei explizit dagegen wehren, versuchen die Medien, sie in die bestehenden Verhältnisse zu pressen: “Journalisten hätten auf die Neulinge mit neugierigen und interessanten Fragen reagieren können. (…) Stattdessen gab es aufgeregtes Geschnatter über Latzhosen und Palitücher, die Unkenntnis der Höhe der Verschuldung des Landes Berlin und die Tatsache, dass dank der lustigen Rampensau Christopher Lauer tatsächlich in einer Talkshow gelacht wurde.”

2. “Keine Angst: wir sprechen Deutsch!”
(publikative.org, Sheila Mysorekar)
“Jeder fünfte Mensch in diesem Land hat Migrationshintergrund, aber nur jeder 50. Journalist”, stellt Sheila Mysorekar fest. “Und Ausländer sprechen halt kein Deutsch, das weiß ja jeder. Im Laufe meines Lebens ist mir buchstäblich schon Tausende Male gesagt worden: ‘Sie sprechen aber gut Deutsch!’ Darauf antworte ich gerne: ‘Ich wünschte, ich könnte das auch von Ihnen behaupten!'”

3. “Die Doppelmoral der Medien in der Wulff-Affäre”
(danielflorian.de, Ulrich Hottelet)
Ulrich Hottelet erinnert daran, dass Anfang Januar im Südsudan mehr als 3000 Menschen getötet wurden. “Ein derart hoher Verlust von Menschenleben verursachte in den Medien und in der Öffentlichkeit nicht einmal den Bruchteil des Furors, den die Umstände eines Hauskaufs in Niedersachsen hervorgerufen haben. Da ist die Frage nach den Maßstäben, die in der Bewertung angelegt werden, überfällig.”

4. “Verdrehte Welt”
(freitag.de)
Sieben Kulturschaffende leisten Offenbarungseide. Nicht nur die Politik werde vom Geld regiert, auch der Kulturbetrieb sei “natürlich verführbar”.

5. “The Washington Post tries a new weapon to fight the trolls: humans”
(niemanlab.org, Andrew Phelps, englisch)
Journalisten, die sich einbringen in den Kommentarspalten der eigenen Artikel: “By getting involved, reporters can also help fend off rumors, speculation, and flame wars.”

6. “Interview with a hoaxster: How I fooled the Daily Mail with fake pic”
(poynter.org, Craig Silverman, englisch)
Craig Silverman befragt Jody Kirton, der zu einer Falschmeldung beigetragen hat: “I don’t have any regrets in doing this, I feel it has proved how a joke between friends can make national news almost!”

Unschuldsvermutung, Chong Tese, Affektsucht

6 vor 9

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1. “Journalistisches Feingefühl vs. rechtliche Korrektheit”
(medien-monitor.com, Sophie Mono)
Der Zustand der Gerichtsberichterstattung in Deutschland. Rechtsanwalt Michael Schmuck: “Früher sind Journalisten freiwillig aus dem Gerichtssaal gegangen, wenn es um intime Details ging. Heute wollen viele von ihnen extra dann drinnen bleiben.”

2. “Sextremistinnen”
(heise.de/tp, Peter Mühlbauer)
Peter Mühlbauer macht darauf aufmerksam, dass die Zeitschrift “Emma” das Wort “Unschuldsvermutung” als “Unwort des Jahres” vorschlägt. “Die Unschuldsvermutung ist eine der tragenden Säulen jedes Rechtsstaats. Wer sie ablehnt, der kann schwerlich argumentieren, auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen.”

3. “Wo kommen diese kreischbereiten Dinger her?”
(berliner-zeitung.de, Carmen Böker)
Carmen Böker schaut die VOX-Sendung “Das perfekte Model”: “Wer sich eher nach innen freut, wenn ihm etwas gelingt, der hat im affektsüchtigen Privatfernsehen nichts verloren.”

4. “Kurzer Einwurf: Theaterkuchen”
(spox.com, donluka)
Fußball: Donluka befasst sich mit den Spekulationen der Boulevardzeitungen um den neuen Stürmer des 1. FC Köln: “Herzlich willkommen, lieber Chong Tese! Ich hoffe, Du liest keine ‘Zeitungen’ und schießt im ersten Spiel ein schönes Tor und zeigt es damit allen Superklugen, Stimmungsmachern und Stammtischbrüllern.”

5. “Liebe Zeitung, so wird das nichts”
(streim.de)
Andreas Streim kommentiert eine ganzseitige Anzeige von die-zeitungen.de (dahinter steht die Zeitungs Marketing Gesellschaft in Frankfurt).

6. “Kann man so sagen”
(hermsfarm.de)
Was nach der ersten Folge von “Shit Girls Say” folgte.

Stauffenberg, Privatdetektive, Ö1

6 vor 9

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1. “Die Schutzmechanismen haben versagt”
(journalist.de, Hans Hoff und Matthias Daniel)
In einer lesenswerten Nachbetrachtung der Causa Wulff kritisiert Friedrich Küppersbusch die FAZ und die SZ und nennt “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann den “Stauffenberg der Pressefreiheit”. “Ein Chefredakteur, der noch nie einen erbosten Politiker am Telefon hatte, muss sich fragen: Was habe ich falsch gemacht? Diese ganze Wehleidigkeitsnummer kotzt mich an. Es ärgert mich, dass alle sagen: Oh, Herr Diekmann hat einen erbosten Anruf entgegennehmen müssen. Amnesty! Anstatt zu sagen: Na klar, wir alle bekommen ständig diese Anrufe. Das ist unser Job. Wir kriegen das bezahlt.”

2. “Schnüffeln mit Privatdetektiven”
(nzz.ch, Rainer Stadler)
Setzen Schweizer Redaktionen Privatdetektive ein? Der Ringier-Verlag antwortet so: “Zur Tätigkeit der Redaktion und insbesondere zum Einsatz von Privatdetektiven gibt die Blick-Gruppe keine Auskünfte.”

3. “Kampf gegen den Abmahnwahn”
(berliner-zeitung.de, Simon Hurtz)
Für Frühjahr 2012 ist die Gründung eines Vereins geplant, der Blogger und freie Journalisten gegen Abmahnungen mit überzogenem Streitwert schützt. “Die vier Gründungsmitglieder haben reichlich schlechte Erfahrungen gesammelt. Stefan Aigner stritt sich mit dem Bistum Regensburg, Hubert Denk mit einem Passauer Klinikbetreiber, Peter Posztos bekam zweimal Brief vom Anwalt, und Hardy Prothmann hat gerade seine elfte Abmahnung mit dem Berliner Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele ausgefochten – der zog zurück, nachdem intensiv berichtet worden war.”

4. “ORF: ‘Ein Balanceakt am sozialen Abgrund'”
(kurier.at, Anna Gasteiger und Barbara Mader)
Zwei freie Mitarbeiter von Ö1 legen ihre Einkünfte offen.

5. “Sorgen um den Journalismus überhaupt”
(meedia.de, Alexander Becker)
“Tendenziell lässt sich der Online-Journalismus nicht vom Print-Journalismus unterscheiden”, sagt Wolf Schneider, Mitautor des Buchs “Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus”.

6. “Warum es albern ist, gegen die Facebook-Timeline zu rebellieren”
(fudder.de, Manuel)
Die Proteste gegen die neue Timeline von Facebook führen nicht zum Ziel, glaubt Manuel, denn Facebook sei monarchisch organisiert, nicht demokratisch: “Facebook ist ein Königreich, auf dessen Thron ein 27-jähriger Nerd namens Mark sitzt. In seine Knechtschaft haben sich seit 2004 mehr als 800 Millionen Menschen begeben – nennen wir sie Bauern. Dies haben sie aus freiem Willen getan, wahrscheinlich, um Freiheit zu erlangen.”

Bielefeld, Netzgemeinde, Schloss Bellevue

6 vor 9

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1. “Mythos Bielefeld”
(dradio.de, Audio, 54 Minuten)
Ursprünge, Muster und Folgen von Verschwörungstheorien (mp3 / Text / Text als PDF).

2. “Das Handelsblatt – der Boulevard-Troll”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer reagiert auf einen Gastkommentar des Politikers Ansgar Heveling, der derzeit “die Netzgemeinde” anregt. “Der Abdruck des unfassbar dummen Textes von Heveling ist nichts anderes als der Versuch des Handelsblattes, die Klick-Zahlen nach oben zu treiben und einen leider absehbaren Shitstorm zu erschaffen.” Siehe dazu auch Lukas Heinser in “Es ist das Bildblog. Jemand muss es machen”: “Ich möchte mich nicht mehr über Dinge aufregen, die fünftklassige Politiker gesagt haben und die eh nie Gesetz werden. Diese ganze Empörungsmaschinerie, die dann aber trotzdem bei Twitter und den ganzen Blogs durchläuft, fand ich einfach zu anstrengend.”

3. “Kleiner Faktencheck”
(absolutobsolet.blogspot.com)
Fünf Fehler in einer Bildunterschrift eines Bild.de-Artikels über Achterbahnen entdeckt das Blog “absolut obsolet”.

4. “Der Schlosshund heult eins weiter”
(fastvoice.net, Wolfgang Messer)
Wolfgang Messer erklärt den Unterschied zwischen Schloss Bellevue und dem Bundespräsidialamt.

5. “Welcher Mann darf’s sein?”
(faz.net, Jörg Thomann)
Textbausteine für einen individuell gestalteten Beitrag zur aktuellen Geschlechterdebatte.

6. “Iran feiert, seit 20 Jahren kurz vor Fertigstellung von Atombombe zu stehen”
(der-postillon.com, Satire)

ZDF, Stuttgarter Zeitung, Brigitte Nielsen

6 vor 9

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1. “Die Bescheidwisser”
(peter-schumacher.net)
Peter Schumacher liest “Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus” von Wolf Schneider und Paul-Josef Raue. “Der Bescheidwisser-Ton der beiden ist im neuen Kapitel Online-Journalismus noch mal eine Spur nerviger als in den alten Auflagen zu den alten Themen. In Anbetracht des Wandels im Journalismus sind vermeintliche Wahrheiten dieser Art ähnlich wie Bauernregeln: Man weiß zwar nicht, warum es um einen herum stürmt, zimmert sich aber ein paar Glaubensätze, die nicht immer eine innere Logik haben müssen. Und der Jungbauer staunt.” Siehe dazu auch “Schneider&Raue: Wenn Blinde über Farbe schreiben” (blog-cj.de, Christian Jakubetz) und “Steinzeitansichten über Zukunfts-Journalismus” (medialdigital.de, Ulrike Langer).

2. “ZDF-Mitarbeiter fordern: ‘Freiheit für das Zweite!'”
(carta.info)
“Carta” dokumentiert einen Brief von ZDF-Mitarbeitern: “Die Verhältnisse, die beim ORF den Protest auslösten, lassen sich ‘eins zu eins’ auf das ZDF übertragen. Auch hier gibt es politische Einflussnahme und eine übergroße Nähe mancher Journalisten zur Politik (allein zwei ZDFler wurden als Kandidaten für Sprecher-Posten in der Bundesregierung genannt – einer ist es ja dann geworden).”

3. “Twitter verbessert sich und alle schreien ‘Zensur'”
(zapp.blog.ndr.de, Daniel Bröckerhoff)
Daniel Bröckerhoff reagiert auf empörte Stimmen zum (inzwischen erweiterten) Blogeintrag “Tweets still must flow” (blog.twitter.com).

4. “In dubio pro Video”
(dradio.de, Nikolaus Steiner)
Michael Wegener erklärt, wie bei der “Tagesschau” die Echtheit von Videos geprüft wird: 1. Redaktionelle Verifikation, 2. Quellenverifikation, 3. Abgleich mit Experten, 4. Technische Verifikation.

5. “‘Stuttgarter Zeitung’ meldet Merkel-Rücktritt”
(spiegel.de)
In der Onlineausgabe der “Stuttgarter Zeitung” war am Freitagmittag während einiger Minuten ein fiktiver Text mit der Überschrift “Merkel tritt zurück” zu lesen. Die Redaktion bittet, “dieses Versehen zu entschuldigen”.

6. “Die Offenbarung des Schokokeksriegels”
(taz.de, Daniela Zinser)
Daniela Zinser schreibt über die Gewinnerin der 6. Staffel von “Ich bin ein Star – holt mich hier raus!”, “die erste wahre Dschungelkönigin”. “Brigitte Nielsen stand da, groß, braungebrannt, blond und durchtrainiert, eine Kämpferin, und sie strahlte Würde aus, unbedingten Willen und wirkte stets so, als sei es das, worauf sie die 49 Jahre ihres Lebens gewartet hat.”

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