1. “Inside PBN”
(juliane-wiedemeier.de)
“Für wahre redaktionelle Freiheit muss man selber gründen”, schreibt Juliane Wiedemeier von den Prenzlauer Berg Nachrichten: “Ich war dabei, als ein großer Anzeigenkunde absprang, nachdem ich seine Scheckübergabe als nicht berichtenswert eingestuft hatte. Trotzdem gab es über die redaktionelle Entscheidung keine Diskussion. Anderswo habe ich das anders erlebt.” Siehe dazu auch “Das Ende des Hypes” (taz.de, Anne Fromm) und “Handreichung zum Umgang mit dem Troll” (thomastrappe.wordpress.com).
2. “Journalismus ist reiner Luxus”
(persoenlich.com, René Zeyer)
René Zeyer ist freier Journalist in der Schweiz: “Meine Unabhängigkeit erkaufe ich mir damit, dass ich schon seit vielen Jahren zu den ‘Verrätern’ gehöre, die kommunikative Strategien und Konzepte im Sold von Auftraggebern verfassen, als selbständiger Kleinstunternehmer. Da ich das Privileg habe, mir diese auch nach diesem Kriterium aussuchen zu können, hat es noch nie einen Versuch gegeben, meine journalistische Tätigkeit zu beeinflussen, zu steuern, zu instrumentalisieren.”
3. “Der ledige Bauer und der Service public”
(nzz.ch, Dominik Kaiser)
TV-Unternehmer Dominik Kaiser fragt, was sein Unternehmen vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen unterscheidet: “Durch unsere Sendung ‘Bauer, ledig, sucht!’ haben wir unzählige glückliche Paare zusammengebracht. Vierzehn Paare haben gar geheiratet, und 17 Babys sind zur Welt gekommen. Gibt es stärkere Beweise für den Service-public-Charakter einer Sendung? Die Nachhaltigkeit ist offensichtlich. Demgegenüber zeigt SRF 1 Dok-Sendungen wie ‘Liebesglück in Odessa – von der Suche nach der Traumfrau’, ‘Beruf Domina, das Geschäft mit Lust und Peitsche’, ‘Oh Boy – Wenn Frauen jüngere Männer lieben’ oder ‘Callboys – Männer für gewisse Stunden’. Ist das kein Boulevard?”
4. “Puppen ohne Ende”
(tokyofotosushi.wordpress.com, fritz)
Fritz Schumann reflektiert seine immer noch von neuen Medien aufgenommene Videoarbeit “The Valley of Dolls”: “Ich würde sie nicht als meine beste Arbeit bezeichnen wollen, aber es ist definitiv die erfolgreichste. Es hat Türen geöffnet und war ein gewisser Wendepunkt für mich als junger Journalist. Ich konnte lernen, wie die Medienlandschaft heute funktioniert. Ich habe auch verstanden, dass eine Geschichte, die keiner am Anfang haben will, nicht schlecht sein muss. Nirgends, wo ich sie angeboten hatte, wurde sie genommen. Alle Veröffentlichungen oder Verkäufe konnten nur entstehen, weil das Video ein Selbstläufer online war.”
5. “Wie deutsche Medien unwissentlich für rechtswidrige Abzock-Seiten werben”
(om8.de, Johannes Haupt)
Warnung vor und Werbung für Angebote: “Teilweise finden sich Warnungen für Penny-Auktionen und Werbung dafür sogar auf exakt der gleichen Seite. So gibt es in einem alten Stern-Artikel, Titel ‘Abgezockt beim Höchstgebot’, einen Text-Bild-Anzeigeblock des Vermarkters Ligatus, bei dem MadBid offenbar ein gern gesehener Werbekunde ist.”
6. “Der Böse ist immer der griechische Finanzminister”
(stefan-niggemeier.de)
Siehe dazu auch “Waterboarding für den gemeingefährlichen Irren! Deutsche Journalisten über Claus Weselsky” (stefan-niggemeier.de).