Springer wird aufgespalten, Herbe Niederlage, Befeuerter Nicht-Skandal

1. Medienkonzern Axel Springer wird aufgespalten
(tagesschau.de)
Der Axel-Springer-Konzern teilt sein Geschäft auf: Der Medienbereich (unter anderem “Bild”, “Welt”, “Politico”) bleibe unter vollständiger Kontrolle von Mathias Döpfner und der Familie Springer. Das lukrativere Kleinanzeigengeschäft (unter anderem “Stepstone”, Immobilienportale) werde als eigenständiges Joint Venture mit Mehrheitsbeteiligung der Investoren von KKR und CPP Investments geführt. Die Pläne stünden jedoch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.
Weiterer Lesetipp mit Informationen zu den Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Springer-Führungsspitze: Springer kündigt nach Aufspaltung Umbau der Unternehmensführung an (turi2.de, Björn Czieslik).

2. Wie (soziale) Medien einen Nicht-Skandal befeuern
(dwdl.de, Alexander Krei)
“Seit Tagen wird ein Mann mit Hassnachrichten überschüttet, nachdem er die AfD in der ARD-Show ‘Die 100’ als ‘Wolf im Schafspelz’ bezeichnete. Dabei ist der auch von seriösen Medien verbreitete Vorwurf, er sei für den Auftritt bezahlt worden, völlig aus der Luft gegriffen.” Alexander Krei ist dem Fall nachgegangen und hat mit dem Betroffenen gesprochen.

3. Wahlberichterstattung: Tierschutzpartei gewinnt gegen RBB
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Jochen Zenthöfer nennt es eine “herbe Niederlage für den RBB”: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg habe entschieden, dass der öffentlich-rechtliche Sender nicht in seiner Rundfunkfreiheit verletzt sei, wenn er die Wahlergebnisse kleinerer Parteien wie der Tierschutzpartei gesondert nenne. Der RBB habe einen diesbezüglichen Rechtsstreit verloren und müsse die Kosten beider Instanzen tragen. Der Beschluss des Gerichts sei unanfechtbar.

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4. Peinlich: “WELT”-Chef teilt gefälschte ÖRR-Grafik
(volksverpetzer.de)
“Welt”-Chefredakteur Ulf Poschardt habe laut “Volksverpetzer” bei X/Twitter eine gefälschte Grafik geteilt, die vermeintlich die ideologische Ausrichtung von Gästen des ARD-“Presseclubs” zeige. Dabei sei die Grafik bereits zuvor als Manipulation entlarvt worden. Sie basiere auf einer Studie, die zeige, dass die öffentlich-rechtlichen Sender genauso ausgewogen berichten wie andere Medien, sei aber vom “ÖRR Blog” bewusst verfälscht worden. Poschardt habe den Tweet nach Kritik kommentarlos gelöscht, ohne eine Richtigstellung zu veröffentlichen, was sein problematisches Verhältnis zu Fakten unterstreiche, so der “Volksverpetzer”.

5. Mangel an Vielfalt? Die deutschen Medien und die Migration
(ardaudiothek.de, Marie-Christine Werner, Audio: 44:32 Minuten)
Bilden Medien das Thema Einwanderungspolitik angemessen ab? Wie kann man sprachlich berichten, ohne Klischees zu bedienen? Und wie gelingt es, mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in die Redaktionen zu bekommen? Darüber spricht Marie-Christine Werner mit Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität Bochum, Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks, und der Kommunikationswissenschaftlerin Nadja Zaboura.

6. Luxuskonzern LVMH verbietet Beschäftigten offenbar Kontakt zu Medien
(spiegel.de)
Bernard Arnault, Chef des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, habe seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Kontakt zu bestimmten Medien strikt untersagt, wie aus einem veröffentlichten Dokument hervorgehe. Verstöße gegen das Redeverbot, das unter anderem für “Mediapart” und “Le Canard enchaîné” gelte, würden als schweres Fehlverhalten gewertet und mit Konsequenzen wie Entlassung geahndet.