Presseunfreiheit im Iran, Massenentlassungen?, Papierkrise

1. Wer Journalist ist, wird weggesperrt
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die landesweiten Proteste im Iran und die Reaktionen des iranischen Regimes darauf gehen laut Reporter ohne Grenzen (RoG) damit einher, dass immer mehr Medienschaffende in Gefängnissen verschwinden. Nur in China und Myanmar gebe es mehr Inhaftierte: “Wer derzeit im Iran auch nur unter Verdacht steht, journalistisch zu arbeiten, wird weggesperrt”, so RoG-Geschäftsführer Christian Mihr: “Teheran geht in einem alarmierenden Tempo gegen unabhängige Medienschaffende vor, momentan sind so viele von ihnen inhaftiert wie seit über 20 Jahren nicht mehr.”

2. Erster Prüfbericht wirft Ex-Intendantin Schlesinger Verstöße vor
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz & Joachim Huber)
Die vom RBB beauftragte Anwaltskanzlei hat einen ersten Zwischenbericht zur Affäre um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger vorgelegt. Demzufolge soll Schlesinger unter anderem eine private Reise über den Sender abgerechnet haben. In einer Presseerklärung des Senders heißt es dazu: “So wurde etwa bei einer aus [Sicht der Kanzlei] objektiv nicht als dienstlich zu begründenden Reise nach London festgestellt, dass die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger diese Reise inklusive Verpflegungs- und Übernachtungskosten trotz des insgesamt fehlenden dienstlichen Charakters über den rbb abgerechnet und dabei zudem verschwiegen hat, dass sie in Begleitung ihres Mannes verreist war.”

3. Wie Katar vor der Fußball-WM mit der Presse umgeht
(deutschlandfunk.de, Maximilian Rieger, Audio: 5:15 Minuten)
Deutschlandfunk-Sportredakteur Maximilian Rieger berichtet von einer Recherchereise nach Katar. Vom Glanz der Metropole Doha und der WM-Glitzerwelt sei wenige Kilometer entfernt in der sogenannten Industrial Area nichts zu sehen und zu spüren. Und dann war da noch das Fahrzeug, das Rieger und weitere Journalistinnen und Journalisten gefolgt sei. Auf die engmaschige Überwachung reagiert die ARD, die während der WM aus Katar berichten wird, mit einem besonderen Tipp: “Wir raten grundsätzlich, keine privaten und dienstlichen Geräte mitzunehmen. Wir stellen allen Mitarbeitenden der ARD dienstliche Laptops und Handys vom SWR zur Verfügung, und die werden dann hinterher auch alle wieder plattgemacht.”

Bildblog unterstuetzen

4. Musk soll Massenentlassungen planen, Twitter beruhigt Mitarbeiter
(zeit.de)
Einem Bericht der “Washington Post” zufolge will Twitter-Eigentümer in spe Elon Musk bei dem Unternehmen etwa drei Viertel der Stellen streichen. Twitter selbst hatte einen Abbau von einem Viertel der Belegschaft ins Auge gefasst. Die Übernahme durch den Tech-Milliardär ist aber anscheinend immer noch nicht rechtsgültig vollzogen. Die von einer Richterin dafür verhängte Deadline läuft in einer Woche ab.

5. Newsletter Netzwerk Recherche 214
(netzwerkrecherche.org, Kuno Haberbusch & Albrecht Ude)
Stets eine Empfehlung wert, nicht nur für Journalistinnen und Journalisten aus dem Investigativbereich: der Newsletter des Netzwerk Recherche (NR). Die neueste Ausgabe liefert einen Überblick über aktuelle Nachrichten, Veranstaltungen, Seminare, Stipendien und Preise. Außerdem gibt es eine Nachlese zur NR-Jahreskonferenz (Schwerpunkt: Recherche in Krisenzeiten) mit vielfältigem Material, Videos und Fotoeindrücken.

6. Mangelwirtschaft
(journalist.de, Anna Friedrich)
Die Verlage leiden unter steigenden Stromkosten, müssen sich aber auch noch mit dem Problem der Papierknappheit herumschlagen. Die Papiernachfrage steige auf dem gesamten Weltmarkt. Gleichzeitig hätten viele Papierfabriken ihre Produktion auf Verpackungsmaterial umgestellt. Anna Friedrich erklärt das erstaunlich vielschichtige Phänomen und hat bei Verlagen und Druckereien nachgefragt, wie sie mit der Papierkrise umgehen wollen.