Falsche Fitz, Klicks mit Neonazi, Viel zu tun bei Deutscher Welle

1. “Die Aussage von Lisa Fitz ist nachweislich falsch”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
In der ARD-Sendung “Spätschicht” von SWR und 3sat kritisierte die Kabarettistin Lisa Fitz die Corona-Politik und behauptete fälschlicherweise, es gäbe EU-weit 5.000 Corona-Impftote. Darauf folgte verständlicher Protest. Nach anfänglichem Widerstand hat nun der SWR die Sendung aus der ARD-Mediathek genommen und auch beim SWR depubliziert. Selbstkritisch räumt SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler ein: “Meinungsfreiheit ist für uns ein hohes Gut. Dennoch war die erste Reaktion falsch, weil es hier eben nicht um eine Meinungsäußerung geht. Die dadurch ausgelöste Diskussion trifft uns im SWR, aber wir möchten allen Kritikerinnen und Kritikern ausdrücklich danken.”

2. Wäre ein nach ihm benannter Platz nicht eine “schöne Erinnerung” an einen Neonazi?
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
“Am Freitag hat das Online-Magazin ‘Ruhr24’ einigen Rechtsextremisten eine Freude gemacht. Es lud zur Abstimmung, ob in Dortmund ein Platz nach Siegfried Borchardt benannt werden sollte, dem als ‘SS-Siggi’ überregional bekannten Neonazi, der im Oktober gestorben ist.” Stefan Niggemeier berichtet über die fragwürdige Masche eines sogenannten “Reichweitenportals”, hinter dem der Verlag Lensing Media (u.a. “Ruhr Nachrichten”) und die Verlagsgruppe Ippen (u.a. “Münchner Merkur”) stecken.

3. Noch viel zu tun bei der Deutschen Welle
(sueddeutsche.de, Moritz Baumstieger)
Nachdem sich Mitarbeiter der Arabisch-Redaktion der Deutschen Welle in Sozialen Medien antisemitisch geäußert hatten, hat der deutsche Auslandssender eine Untersuchung eingeleitet, die von der ehemaligem Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und dem deutsch-israelischen Psychologen und Autor Ahmad Mansour geleitet werden. Außerdem sorgen neue Vorwürfe, die die Wahl von Partnermedien betrafen, für Unruhe. Ein grundsätzlicher Kulturwandel scheine auch nach den jüngsten Enthüllungen nicht in Sicht, so “SZ”-Redakteur Moritz Baumstieger.

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4. Das Beste zum Schluss: Der journalistenfilme.de-Jahresrückblick 2021
(journalistenfilme.de, Patrick Torma)
Seit 2015 bespricht Patrick Torma auf seinem Filmblog Kino- und TV-Produktionen mit direktem oder indirektem Journalismus-Bezug: Welche journalistischen Werte vermittelt ein Film? Welche realen Scoops liegen den Beiträgen zugrunde? Auf welche Dramatisierungen und Klischees greift eine Serie zurück? Zum Jahresausklang zieht Torma Bilanz und verrät seine liebsten Filme des Jahres.

5. Christine Strobl: Die Dirigentin der Vielstimmigkeit
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Seit nicht mal acht Monaten leitet Christine Strobl die Programmdirektion des ARD-Gemeinschaftsprogramms Das Erste. In dieser Zeit seien ihr bislang einige Neuerungen gelungen, lobt Uwe Mantel: “Dass sie diese vielstimmige ARD-Kappelle zu dirigieren weiß, hat sie nun bewiesen. Bleibt ihr, der ARD und allen Beitragszahlerinnen und -zahlern zu wünschen, dass sie in ihrem Reformeifer nicht nachlässt.”

6. Satirepreis: “heute-show” verleiht Markus Söder den “Goldenen Vollpfosten”
(rnd.de)
Der CSU-Politiker und bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist beim Jahresrückblick der “heute-show” mit der vielleicht wichtigsten Trophäe der deutschen Satireszene ausgezeichnet worden: dem “Goldenen Vollpfosten”. Weitere “Vollpfosten” gingen unter anderem an den Messengerdienst Telegram, den Kölner Kardinal Woelki und Ex-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.