CDU-Race-Berichterstattung, Contentboxen, Pornoröder Forst

1. Das komplett sinnlose Personalorakeln
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell, Audio: 4:24 Minuten)
Das Rennen um den CDU-Vorsitz wird von einem aufgeregten Horse-Race-Journalismus begleitet. Matthias Dell plädiert in seiner Deutschlandfunk-Kolumne für ein eingeschränktes Zeitfenster für diese Form der Berichterstattung: “Personalbingo wie aktuell beim CDU-Vorsitz wird medial künftig nur noch zehn Tage vor der jeweiligen Wahl gespielt. Und der Rest der Zeit wird in die Beschreibung der Komplexität von Klimapolitik, Steuerungerechtigkeit und sozialem Wohnungsbau investiert.”

2. That’s not my name
(taz.de, Carolina Schwarz)
Schauspieler Elliot Page machte auf Instagram öffentlich, dass er trans ist. Carolina Schwarz hat sich angeschaut, wie Medien mit dieser Meldung umgehen: “Gerade deutsche Medien zeigten, wie wenig sensibilisiert ihre Redaktionen sind. Ob beim ZDF, dem Spiegel, n-tv oder RND, in fast allen Texten wurden falsche Pronomen, in diesem Fall also weibliche, und der Deadname, also der vorher bekannte Name der Person, genutzt. Das kann unabsichtlich passieren, ist aber auch ein Machtinstrument, um einer Person die Identität abzusprechen.”

3. Kultur aus der Contentbox
(verdi.de, Günter Herkel)
Beim RBB sind für das nächste Jahr schmerzhafte Einsparungen geplant: Um rund 30 Millionen Euro soll der Etat knapper ausfallen. Der Sender wolle dazu die Programmstruktur überarbeiten und sogenannte Contentboxen einführen. Von den Kürzungen wahrscheinlich besonders betroffen: die freien Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

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4. Medien 2020: Der ZAPP-Jahresrückblick
(ndr.de, Video: 29:31 Minuten)
Wir haben erst Anfang Dezember, aber bei “Zapp” gibt es bereits einen Jahresrückblick. In der halbstündigen Sendung geht es um Corona, Proteste gegen die Maßnahmen der Regierung, Verschwörungsmythen, Hass in Sozialen Netzwerken und Empörungswellen nach Satiren.

5. Für eine Medienpolitik mit Zukunft
(medienwoche.ch, Robert Ruoff)
In seinem Essay überlegt Robert Ruoff, wie das Schweizer Mediensystem der Zukunft aussehen könnte. Seine 18 Kerngedanken ermöglichen einen guten Überblick über die derzeitigen Herausforderungen der Medien in der Schweiz und könnten Auslöser für eine weitere Debatte sein.

6. Twitter-Bildersuche zu Protesten im Dannenröder Forst wegen Pornofilter gesperrt?
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
netzpolitik.org berichtet über ein offensichtliches Beispiel von Overblocking: Wer bei Twitter Aufnahmen zu den Protesten im Dannenröder Forst suchte, erhielt keine Treffer, obwohl es unzählige Bilder und Videos gibt. Des Rätsels vermutliche Lösung: Twitter hatte den Hashtag #danni wahrscheinlich mit Pornografie beziehungsweise mit Darstellenden aus dem Erotikgewerbe assoziiert und deshalb unterdrückt.