Riepl, Barbier, Tanzbein, Krise

Geschwungene Tanzbeine und Wettergötter in der Provinz, Don Alphonso erklärt das Bloggen, die Hypothese Rieplsches Gesetz und Krisen zuhauf in den Talkshows.

1. Interview mit Stephan Weichert

(fluter.de, Tobias Asmuth)

Stephan Weichert klärt auf, dass das Rieplsche Gesetz, an das sich so viele Menschen aus der Printbranche so hoffnungsvoll klammern, gar kein Gesetz ist, sondern eine Hypothese. “Für viele Journalisten gilt das Gleiche wie für die meisten Verleger: wenig Wille zum Experimentieren, eine fast schon pathologische Stutenbissigkeit gegenüber Bloggern und keinen Sinn dafür, warum das Netz-Medium den Journalistenberuf fast vollständig umkrempeln wird.”

2. Hans D. Barbier liebt den Journalismus nicht

(axel-springer-akademie.de/blog, Johannes Wiedemann)

Der FAZ-Kolumnist und Vorsitzende des Vorstands der Ludwig-Erhard-Stiftung Hans D. Barbier hat keine Erfahrungen mit dem Internet gesammelt und will das auch gar nicht. Er sagt es offen – ihm geht es um die Form, nicht um die Inhalte: “Ich liebe nicht den Journalismus, sondern die Zeitung.”

3. “Illner, Plasberg, Will: Wer ist ‘Krise’-Gewinner?”

(faz-community.faz.net/blogs/fernsehblog, Peer Schader)

Das Gefühl, es gehe zurzeit in jeder Talkshow um die “Krise”, wird von Peer Schader mit Fakten untermauert. Denn er hat nachgezählt. Bei Illner, bei Plasberg und bei Will.

4. “Neues von der Heimatfront”

(carta.info, Wolfgang Michal)

“Die Leser in der Provinz suchen nach einer ernst zu nehmenden Alternative. Sie haben die unerträgliche Mischung aus Agenturmeldungen, Hofberichterstattung, Honoratioren-PR und Allerweltsgewäsch aus Gesundheitsratgebern und Testberichten satt. Sie wollen nicht länger mit den 50er-Jahre-Phrasen ‘…wurde kräftig das Tanzbein geschwungen’ und ‘Der Wettergott hatte ein Einsehen’ veräppelt werden.”

5. “Wie das mit dem Bloggen geht”

(blogbar.de, Don Alphonso)

Don Alphonso eröffnet eine offenbar längere Serie, in der er Journalisten das Bloggen erklärt. In der ersten Folge lernen wir, dass es nicht um Subjektivität geht (“die erste zentrale Fehleinschätzung neubloggender Journalisten”) – sondern vor allem um Charakter: “Genau das ist aber der Unterschied zu jenen faulen Besitzstandswahrern, die genau wissen, dass Charakter in der Inhaltebehörde nur der Karriere schadet.”

6. “New Rules for Times Company Cell Phones”

(observer.com, John Koblin)

Die Journalisten der New York Times sollen ihr Firmenhandy im Ausland nicht mehr nutzen und ausserdem weniger simsen. Aus dem Memo: “Do not use Twitter via text messages; install a client like Twitterberry on your phone instead.”