Archiv für 6 vor 9

Gerhard Schröder, Seeschlachten, Gegenlesen

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Markus Wiegand: Vom Wahnsinn des Gegenlesens”
(newsroom.de, Markus Wiegand)
Medienjournalist Markus Wiegand zeigt auf, wie Journalisten darauf bestehen, Artikel über sie vor Erscheinen komplett gegenzulesen: “Viele Journalisten finden es inzwischen selbst total normal, zum Beispiel Porträts komplett vor der Veröffentlichung an den Porträtierten rauszugeben.”

2. “‘Team Wallraff’: RTL hält Kurs in Richtung Relevanz”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Thomas Lückerath lobt RTL für die erste Folge von “Team Wallraff”: “RTL lieferte Erkenntnisse, die weit tiefer und wichtiger sind als wenn der ‘Markencheck’ im Ersten doch tatsächlich enthüllt: Mit dem Junior Menü will McDonalds Kinder locken! Nein! Doch! Oh! Wie kurios das Jahr 2014 doch ist, wenn RTL die Öffentlich-Rechtlichen bei einer investigativen Verbraucherstory in diesem Fall sehr alt aussehen lässt.”

3. “Moralischer Fehlschluss in der Sache Schröder”
(hogymag.wordpress.com, almasala)
Almasala wendet sich gegen die breite Kritik deutscher Medien an der Tatsache, dass Gerhard Schröder seinen 70. Geburtstag zusammen mit Wladimir Putin in St. Petersburg feiert. “Anscheinend kommt den Schreiberlingen einfach nicht in den Sinn, dass es auch andere legitime Standpunkte als den eigenen geben könnte; das nicht jeder Putin als den rücksichtslosesten und gefährlichsten Mann für den Weltfrieden seit Ende des kalten Kriegs sieht, sondern man auch eine völlig andere Sicht auf den aktuellen Konflikt in der Ukraine haben kann, bei der die USA und Europa in ihrer Doppelmoral und Selbstgerechtigkeit ebenfalls reichlich bekleckert dastehen.”

4. “Die mysteriöseste Seite des Internets: Was ich gefunden habe, ist heftig und macht mich wütend”
(rhein-zeitung.de, Lars Wienand)
Lars Wienand beschäftigt sich mit der Website Heftig.co.

5. “Plagiatsvorwurf gegen Historiker: C.H.-Beck-Verlag stoppt Auslieferung der ‘Großen Seeschlachten'”
(spiegel.de, aar)
Der Verlag C.H. Beck reagiert auf die Plagiatsvorwürfe gegen das Buch “Große Seeschlachten” mit einer Stellungnahme (chbeck.de, PDF-Datei) und einer Überprüfung der Vorwürfe: “Aufgrund der Prüfung hat der Verlag beschlossen, das Buch nicht weiter auszuliefern.”

6. “China nimmt ‘The Big Bang Theory’ aus dem Netz”
(blog.zeit.de/china, Felix Lee)
“Die amtliche Behörde für Medienkontrolle” in China untersagt einem Internetportal ohne Vorwarnung, verschiedene US-Serien weiterhin auszustrahlen. “Mithilfe der Zensurbehörden wollen die Staatssender offenbar verlorenes Terrain zurückgewinnen. Offensichtlich sind nicht mehr politisch fragwürdige Inhalte für die chinesischen Behörden das Kriterium für eine Absetzung einer Sendung, sondern allzu hohe Zuschauerzahlen.”

Team Wallraff, Roboterjournalismus, Siezen

6 vor 9

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1. “Eine Ente geht um die Welt: Medien lassen Schumacher aufwachen”
(meedia.de, Marvin Schade)
Verschiedene Medien melden, Michael Schumacher sei aus dem Koma erwacht: “Die Suche nach der Quelle der Falschmeldung bleibt bisher erfolglos.”

2. “‘Die Personifizierung des Roboterjournalisten ist absurd'”
(barnabyskinner.com)
Cord Dreyer erklärt in einem Interview, weshalb er nur wenig hält vom Wort “Roboterjournalismus”: “Die grossen journalistischen Leistungen, die Reportage, einen politischen Zusammenhang erklären, Menschen kennen lernen – das kann eine Maschine in absehbarer Zeit nicht leisten. Was sie kann, ist Routinearbeiten übernehmen.”

3. “Die Glaubwürdigkeit der Medien steht auf dem Spiel”
(salzburg.com, Manfred Perterer)
“Fast alles Geld fließt direkt an die großen Wiener Boulevard- und Gratisblätter. Regionalzeitungen werden mit Brosamen abgespeist”, schreibt Manfred Perterer über die Inserate-Vergabe “von öffentlichen und halböffentlichen Stellen” in Österreich, “mit denen eine wohlwollende Berichterstattung erkauft werden soll”.

4. “‘Jeder macht mal Fehler – aber bei uns Journalisten stehen sie gleich in der Zeitung'”
(hogn.de, Helmut Weigerstorfer)
Helmut Weigerstorfer befragt Lokaljournalist Jörg Homering-Elsner, der die Facebook-Seite “Perlen des Lokaljournalismus” ins Leben gerufen hat.

5. “Dann bleiben wir doch lieber per Sie”
(medienwoche.ch, Antonio Fumagalli)
Sollen sich Politikjournalisten und Parlamentarier duzen oder siezen? Antonio Fumagalli versucht, “zumindest in der Grussform eine Abgrenzung aufrechtzuhalten. Die Parlamentarier sind nicht unsere Feinde. Sie sind aber auch nicht unsere Freunde – obschon einem gewisse Parlamentarier selbstverständlich sympathischer sind als andere.”

6. “Team Wallraff – Reporter undercover – Folge 1”
(rtl-now.rtl.de, Video, 50:05 Minuten)
Siehe dazu auch “Das darf nicht sein, das darf nicht sein” (spiegel.de, Stefan Kuzmany).

Kopp-Verlag, Dummschwätzer, Clickbaiting

6 vor 9

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1. “Wir Dummschwätzer?”
(zeit.de, Stefan Willeke)
Stefan Willeke besucht “Zeit”-Leser, die sich “vehement” aufgeregt haben über die Buchkritik “Volle Ladung Hass” von Ijoma Mangold. Kritisiert wurde darin das Buch “Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer” von Akif Pirinçci, das in diesen Wochen in den Bestseller-Listen weit vorne anzutreffen ist.

2. “Brücke nach rechts”
(kontextwochenzeitung.de, Anna Hunger)
Anna Hunger reist nach Rottenburg am Neckar, wo der Kopp-Verlag “in seinem kargen Verlagsgebäude inmitten saftiger, grüner Idylle” beheimatet ist und spricht mit Verlagschef Jochen Kopp. “‘In jeder Meinung, und sei sie noch so abstrus, kann immer ein Körnchen Wahrheit stecken’, sagt er. Das ist seine Verlagsphilosophie. Nur wenn man ihn fragt, ob es den Holocaust gegeben hat, sagt er: ‘Dazu gibt es in Deutschland eine gesetzlich festgeschriebene Meinung. Als gesetzestreuer Bürger teile ich diese selbstverständlich.'”

3. “Undercover: Die Süddeutsche besuchte die DWN – aber keiner hat sie gesehen”
(deutsche-wirtschafts-nachrichten.de)
Die “Deutschen Wirtschafts Nachrichten” reagieren auf einen Bericht über sie in der “Süddeutschen Zeitung”: “Selbstverständlich glaubt oder behauptet niemand bei den DWN, dass die Welt von einer geheimen Weltregierung systematisch gesteuert wird. Das ist blanker Unfug. Die Welt wird nicht von dunklen Mächten regiert, sondern vor realen, einzelnen Menschen – guten wie schlechten, gierigen wie verantwortungsbewussten, Kriminellen und Wohltätern.”

4. “Wie wir Sportjournalistinnen fördern wollen”
(blogs.taz.de/hausblog, Andreas Rüttenauer)
Andreas Rüttenauer schreibt zum Männerüberschuß im Sportjournalismus: “Wir hoffen schon bald, einen Workshop für junge Frauen veranstalten zu können, die für Journalismus im Sport brennen. Und noch viel mehr hoffen wir, dass etliche der Teilnehmerinnen bald schon regelmäßig für uns schreiben werden.” Zu fehlenden Frauen siehe auch “Debattenkultur: Wir brauchen eine Frau! Mal Alice anrufen” (spiegel.de, Sibylle Berg).

5. “Hat Welke Recht? Hält uns das Fernsehen für doof?”
(dwdl.de, Peer Schader)
Halten die TV-Programmmacher, auch jene der Öffentlich-Rechtlichen, ihr Publikum für zu doof? Peer Schader kommt zum Schluß: “Das Vorurteil stimmt.”

6. “Anatomie des Clickbaiting: So ködern uns Upworthy, BuzzFeed und Co.”
(netzpiloten.de, Jakob Steinschaden)

Michael Ringier, Egomanie, Google Maps

6 vor 9

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1. “‘Jeder Trottel kann sich im Internet verbreiten'”
(bazonline.ch, Benedict Neff, Markus Somm)
Ein ausführliches Interview mit “Blick”-Verleger Michael Ringier: “Das Internet ist ein Schlötterliinstrument, es ist ein Querulantenmedium. Jeder Trottel kann sich da verbreiten. Die Journalisten müssen wahnsinnig aufpassen, dass sie sich nicht auf dieses Niveau herunterlassen.”

2. “Wie sich die Egomanie in den Journalismus frisst”
(cicero.de, Petra Sorge)
Das “Ich-Narrativ” mache sich im Journalismus breit, beobachtet Petra Sorge: “Wo Facebook-Nutzer ihre digitalen ‘Freunde’ mit belanglosen Status-Posts nerven – ‘Stehe gerade am Bahnhof. Zug hat mal wieder Verspätung’ –, ärgert der Ich-Reporter seine Leser mit Betroffenheitsbröckchen: ‘Mich trifft ein Regentropfen an der Stirn. Das passt jetzt gar nicht.'”

3. “Wo gerade viel von ‘Native Advertising’ gesprochen wird”
(facebook.com)
Native Advertising eigne sich “maximal für Boulevard- und reine Unterhaltungsmedien, deren journalistischer Anspruch ohnehin mit angezogener Handbremse daherkommt”, glaubt Sascha Lobo. “Redaktionell ernsthaft kritisch-journalistische Medien sollten sich meiner derzeitigen Überzeugung nach davon fernhalten, und zwar deutlich.”

4. “Keine Russen-Bomber im NATO-Luftraum”
(augengeradeaus.net, Thomas Wiegold)
Thomas Wiegold widerspricht Medienberichten: “Beim Flug russischer Langstreckenbomber vom Typ Tu-95, NATO-Codename Bear, am (gestrigen) Mittwoch sind die russischen Maschinen zu keinem Zeitpunkt in den Luftraum eines NATO-Mitgliedslandes eingedrungen.”

5. “Google Maps Russia claims Crimea for the federation”
(theguardian.com, Alex Hern, englisch)
Wie Google Maps die Grenzen zur Krim in verschiedenen Ländern anzeigt: “Visitors to the company’s Ukrainian website, google.com.ua, will find a map of Crimea as they remember it. (…) Russian visitors to Google get a very different picture. In no uncertain terms is the area marked as a separate country from wider Ukraine.” Siehe dazu auch “Google Maps spaltet Krim für die Russen ab” (sueddeutsche.de, Markus C. Schulte von Drach).

6. “Fotografen gegen die Apartheid: Der Bang Bang Club”
(arte.tv, Video, 55 Minuten)

Leserkommentare, Drohnen, Fuldaer Zeitung

6 vor 9

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1. “‘Topmodel’-Kandidatin rassistisch beleidigt”
(tagesspiegel.de, Sonja Álvarez)
Eine Kandidatin bei “Germany’s Next Topmodel” wird auf Facebook rassistisch beschimpft. “Aminata selbst will die beleidigenden Kommentare nicht von ihrer Facebookseite entfernen: ‘Denn ich möchte dass deutschland sieht was für menschen es noch LEIDER in unserer generation gibt!'”

2. “Leserkommentare: Die ‘schreibende Minderheit’ nimmt Einfluss”
(newsroom.de)
Eine Studie von ECCO PR-Agenturnetz und newsroom.de befasst sich mit Leserkommentaren: “Erstaunlich ist nach wie vor die Abstinenz der Journalisten bei der eigenen Nutzung der Kommentarfunktion. Die Möglichkeit zum direkten Dialog mit dem Leser wird offensichtlich nur selten genutzt.”

3. “Öffentliche Werbung: Aufsicht gibt’s nicht”
(derstandard.at)
“201 Millionen Euro im Jahr, zum Großteil Steuermittel”, wurden 2013 in Österreich verwendet, um in den Medien zu werben, siehe dazu auch diesen Artikel vom 15. März. “‘Eindeutige Unterscheidbarkeit’ vom redaktionellen Teil werde ‘weitgehend ignoriert’. Kogler: ‘Im Rundfunk nennt man das Schleichwerbung.’ Verpflichtende Kennzeichnung von Inseraten scheine der Bürokratie ‘weitgehend unbekannt’.”

4. “Unter Beobachtung”
(taz.de, Daniel Bouhs)
Aufgrund von “Regelungen im Luftfahrtgesetz” benötigen Journalisten, anders als Hobbypiloten, Genehmigungen, um Menschenansammlungen mit Drohnen zu filmen. “Wer Drohnen kommerziell steigen lassen möchte, muss sich strengen Auflagen unterwerfen. Es braucht Aufstiegsgenehmigungen.”

5. “Fehlgeleitete Mail von Birgit Kömpel sorgt für Empörung”
(fuldaerzeitung.de)
Ungenannte Teile der Redaktion der “Fuldaer Zeitung” sind empört, nachdem eine E-Mail einer Bundestagsabgeordneten offensichtlich nicht den beabsichtigen Adressaten erreicht. “Die Mail der SPD-Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel offenbart uns ihr Medien- und Demokratieverständnis. Deshalb möchten wir sie transparent machen.”

6. “Abschreiben bei Wikipedia: Zwei Historiker geraten in Plagiatssturm”
(spiegel.de, Anna-Lena Roth)

Objektivität, Automatisierung, Shops

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1. “Objektivität im Journalismus: Ende einer Illusion “
(message-online.com, Eugen Epp)
Eugen Epp denkt nach über die Objektivität im Journalismus: “Es mag eine Illusion sein, mit Journalismus die Welt verbessern zu können. Objektive Redaktionen sind jedoch ebenso unrealistisch. Und so stößt jeder Journalist, der Friedrichs’ Zitat außerhalb des luftleeren Raumes von Lehrbüchern und Seminaren reflektiert, sehr bald auf ein zweites Problem: Jeder Journalist ist auch Mensch.”

2. “Die Journalistin ist frei geboren”
(kontextwochenzeitung.de, Nina Marie Bust-Bartels)
Nach vier Wochen Volontariat bei “Kontext Wochenzeitung” fasst Journalistenschülerin Nina Marie Bust-Bartels Erkenntnisse über den Journalismus zusammen: “Immer weniger Männer gehen in den Journalismus. 1969 waren noch 85 Prozent aller Redakteure männlich, 2005 immer noch 63 Prozent. Heute sind nur noch 43 Prozent der Volontäre männlich. Das ist oft ein Indikator für den Niedergang eines Berufsstands. Denn Männer wählen ihre Berufe immer noch stärker als Frauen nach Verdienstmöglichkeiten aus. Es sieht so aus, als schwände langsam das gesellschaftliche Ansehen meines Berufsstands.”

3. “Falk Schreiber, Kulturjournalist”
(wasmachendieda.de)
Kulturjournalist Falk Schreiber schreibt auf, was er macht: “Ich bemühe mich aber in meinen Texten, meine Person nicht draußen zu lassen. Es geht immer darum, wie ich etwas empfinde, auch aus Fairness. Selbst wenn mich ein in Tränen aufgelöster Künstler am nächsten Tag anrufen würde, hätte ich noch die Möglichkeit zu sagen, das ist ja nur meine persönliche Meinung, es gibt sicher andere Leute, die das anders sehen. Allerdings habe ich so ein Feedback nie.”

4. “Nach dem ZDF-Urteil”
(funkkorrespondenz.kim-info.de, Dietrich Schwarzkopf)
Rundfunkhistoriker Dietrich Schwarzkopf schreibt zum zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über den ZDF-Staatsvertrag: “Die Verringerung der Zahl der politisch-staatlich Exponierten in den Rundfunkanstalten wird nicht den Umfang von Versuchen jenes Einflussnehmens verringern, das durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts beschränkt werden soll.”

5. “Roboterjournalismus als Totengräber?”
(netzpiloten.de, Lars Sobiraj)
Der Stand der Automatisierung der Textverfassung: “Noch sind derartige Programme nicht dazu in der Lage, Sprache in alle Bestandteile zu zerteilen, um den vollständigen Sinn der Sätze zu erfassen und korrekt wieder zu geben. Roboterjournalismus funktioniert bisher nur auf Grundlage von einfachen Datensätzen, die strikt einem vorgegebenen Standard folgen müssen.”

6. “Skandal-Porno in Gummistiefeln”
(taz.de, Deniz Yücel)
Deniz Yücel stöbert in den Shops von Medienhäusern und stößt auf Hundeleinen, Seidenschals und Kapuzenshirts.

Native Advertising, Flattr, Babyhandel

6 vor 9

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1. “Breiter geht’s nicht”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Hat die “Tagesschau” ein Foto eines Strands in Südkorea verfälscht? Kai Gniffke, Chefredakteur ARD-aktuell, nimmt wie folgt Stellung: “Bei der Bildbearbeitung gelten bei uns strenge journalistische Kriterien. Das Foto vom Strand wurde inhaltlich nicht verfälscht. (…) Dennoch haben wir beschlossen, solche Veränderungen künftig nicht mehr zuzulassen, damit kein Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Tagesschau aufkommt.”

2. “Flattr: Der Button für Häme und Schadenfreude”
(blogs.taz.de/hausblog, Sebastian Heiser)
Für welche Storys “taz”-Leser den Flattr-Knopf drücken: “Unsere Leser honorieren nicht die Artikel am stärksten, bei denen der Rechercheaufwand am größten ist, wir besonders ausführlich über Hintergründe berichten oder über Themen aus Regionen berichten, über die sonst niemand berichtet. Unsere Leser klicken auf den Flattr-Button, wenn es im Artikel gegen die Lieblingsfeinde unserer Leser geht. Und je deftiger wir austeilen, desto klicker.”

3. “Die Seelen-Verkäufer von ‘Spiegel Online'”
(stefan-niggemeier.de)
Was der “Spiegel” über Native Advertising schreibt und wie “Spiegel Online” damit umgeht.

4. “Gelöschte Kommentare sind keine Zensur: Was ist ‘Meinungsfreiheit’?”
(scienceblogs.de, Florian Freistetter)
Florian Freistetter behandelt die Freiheit der Meinungsäußerung: “Ich habe sehr viele Meinungen zu sehr vielen Themen – aber ich habe deswegen zum Beispiel nicht das Recht, meine Meinung auch in der ‘Tagesschau’ verkünden zu dürfen oder meine Meinung in einem Leitartikel in der FAZ zu veröffentlichen. Ich kann zwar der Chefredaktion einen Brief schreiben und sie bitten, meine Meinung zu publizieren. Aber wenn sie das ablehnt, dann ist das keine Einschränkung meines Rechts auf freie Meinungsäußerung.”

5. “‘Sunday Times’ trifft auf TV-Sender: Wenn Journalisten zu Babyhändlern werden”
(spiegel.de, fln)
Beim Versuch, Babyhandel in Bulgarien nachzuweisen, treffen britische und bulgarische Journalisten aufeinander.

6. “Ist es Liebe?”
(journal21.ch, Sabine Windlin)
Schweizer Behörden zweifeln an der Liebe zwischen Bergbauer Guido und Buchhalterin Odalys.

Königreich, Ehrenmal, Googleismus

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1. “König bei BILD – ein Märchen aus Wittenberg”
(ndr.de, Video, 6:25 Minuten)
Wie “Bild” und andere Medien einem Mann huldigen, der sich in Lutherstadt Wittenberg zum König des “Königreichs Deutschland” krönen hatte lassen.

2. “Ohne dass die Russen kommen”
(hellojed.de, moritz)
“Weg mit den Russen-Panzern!” am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten, fordert eine Petition von “B.Z.” und “Bild”. Moritz antwortet: “Man kann das Denkmal ästhetisch abstoßend finden, und tatsächlich funktioniert es am besten, wenn man aus der Ansicht von Panzern und Kanonen eine Abscheu gegenüber Krieg entwickelt. Doch auch wenn wir mittlerweile die vierte und fünfte Nachkriegsgeneration erleben, steht es uns nicht zu, den Alliierten des Zweiten Weltkrieges Vorschriften über die Ehrung ihrer Toten und die Gestaltung ihrer Friedhöfe zu machen.”

3. “Kritik von unten”
(freitag.de, Matthias Dell)
Was für Erfahrungen Maren Müller, die Initiatorin der Petition “Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag!”, mit Journalisten gemacht hat: “Die Journalisten regen sich nur auf, weil die Kritik mal von anderer Seite kommt. Von unten, von den Leuten, von denen sie leben. Es ist unverschämt, solche Dinge zu sagen: dass man den Leuten, von denen man abhängt, die Kritik verbieten will.”

4. “A German business model”
(buzzmachine.com, Jeff Jarvis, englisch)
Bezugnehmend auf den offenen Brief von Mathias Döpfner an Eric Schmidt macht sich Jeff Jarvis lustig über deutsche Printverleger, die Regulierungen für Google fordern, statt den Wettbewerb im freien Markt anzunehmen: “What a humiliating moment it must be for a powerful businessman to admit that he cannot compete in the marketplace. The entire letter struck me as an act of economic self-castration. (…) You’d think Döpfner lived in San Francisco and was a dancer in clown suit blocking Google buses. This is a call for big-government interference in the market we wouldn’t see even from the Guardian or The New York Times.”

5. “‘Enteignet Google!'”
(heise.de/tp, Markus Kompa)
Ein Kommando “Friede Springer” befinde sich im Kampf gegen den Googleismus, schreibt Markus Kompa.

6. “Storyseller – Wie Amazon den Buchmarkt aufmischt”
(arte.tv, Video, 53 Minuten)

Google, Frau aktuell, Syrien

6 vor 9

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1. “Die Ängste von Springer-Chef Mathias Döpfner”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert liest den heute in der FAZ veröffentlichten offenen Brief von Mathias Döpfner an Eric Schmidt: “‘Wem an einem intakten Netz gelegen ist, der muss Google kritisieren’, behauptet Döpfner. Einer der Vorkämpfer für das Leistungsschutzrecht, einem netzfeindlichen Gesetz, das niemandem etwas bringt, das Unsicherheit schafft und Innovation verhindert, erklärt den Menschen, wie sie zu einem intakten Internet kommen. Das ist, wie wenn Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un darüber plaudern würde, wie man eine erfolgreiche Demokratie aufbaut.”

2. “Wie man taz-Redakteur wird”
(blogs.taz.de, Sebastian Heiser)
Warum Redakteursstellen bei der “taz” nie öffentlich ausgeschrieben werden: “Wer als Berufseinsteiger an eine feste Stelle will, muss also erstmal fragen, wie man an eine befristete Stelle kommt.”

3. “How to Lie with Data Visualization”
(data.heapanalytics.com, Ravi Parikh, englisch)
Drei Beispiele, wie Infografiken fehlleiten können.

4. “Wer zuletzt lacht”
(topfvollgold.de, Moritz Tschermak)
“Frau aktuell” liefert ihren Lesern eine Klarstellung zu einer eigenen Fehlinterpretation. Ein Foto zeigte Helene Fischer lachend (“Sie lacht!”) statt weinend (“Bittere Tränen um ihre große Liebe!”).

5. “Evaporated”
(vanityfair.com, James Harkin, englisch)
Journalisten in Syrien: “Syria is the most dangerous place in the world for journalists. In the last three years at least 60 of them have been killed while covering the conflict there, according to the Committee to Protect Journalists. (…) A few were crazy narcissists or war-zone tourists, but most were serious reporters. Four-fifths of all journalists working in Syria, according to one estimate, are freelance and answering to no one but themselves.”

6. “Kinderleicht 02 – Dabei sein ist alles”
(juiced.de, David)
David Vogt (25) wird Vater.

Augstein und Blome, Raketentest, Walkman

6 vor 9

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1. “‘Einfach einschalten wäre todesmutig'”
(taz.de, Jürn Kruse)
Oliver Kalkofe spricht über das Fernsehen: “Das Fernsehen hat uns in den vergangenen zehn bis 15 Jahren beigebracht, dass es ein toller Job sei, prominent zu sein: Man würde bewundert, auf der Straße mit Geld beworfen, und dafür müsse man nichts können – außer sich vielleicht mal auslachen zu lassen.”

2. “‘Die Bundesregierung stellt die Beziehungen zu den USA über die Privatsphäre'”
(tagesspiegel.de, Christian Tretbar und Harald Schumann)
Glenn Greenwald kritisiert das Verhalten anderer Journalisten zu den Snowden-Leaks: “Unsere führenden Kritiker sind Journalisten, die es falsch finden, Geheimnisse der US-Regierung zu veröffentlichen, obwohl genau das die Aufgabe von Journalisten ist. Es gibt eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen den führenden Medien und der amerikanischen Regierung. Die Medien prüfen und recherchieren die Behauptungen der Regierung nicht, sie verbreiten und verteidigen sie nur.”

3. “Das Ausländerproblem der Medien”
(tageswoche.ch, Jacqueline Beck)
Jacqueline Beck schreibt über den Umgang von Schweizer Medien mit Migranten: “Redaktoren, die sich auf ihre eigene Einschätzung verlassen, bewegen sich möglicherweise in einer Blase: Sie kommunizieren mit ihresgleichen, der Perspektivenwechsel ist gedanklich wie räumlich aufwendig, nicht selten fehlen dazu die Ressourcen. Wer sich an den Interessen einer vermeintlichen Mehrheit orientiert, läuft wiederum Gefahr, manche Themen zu Selbstläufern zu machen und leisere Stimmen, die ebenfalls relevant wären, zu überhören.”

4. “Augstein und Blome kochen!”
(quotenmeter.de, Rob Vegas, mit Video, 4:46 Minuten)
“Harald Schmidt hat im Twitter gesagt, dass ihm in unserer Sendung der Kochaspekt fehlt, und da möcht ich jetzt was machen”, sagt Jakob Augstein in der auf Phoenix ausgestrahlten Sendung “Augstein und Blome”. Rob Vegas schreibt dazu: “Der Fake-Account von Harald Schmidt ist keine neue Geschichte. Vielmehr weiß wohl langsam auch die letzte Bäckereifachverkäuferin, dass hinter diesem Twitterprofil Rob Vegas steckt. Doch fallen fast jede Woche wieder Journalisten und Gazetten auf die Einträge herein und halten die Einträge für echt.”

5. “Oops!… He did it again…”
(wahrheitueberwahrheit.blogspot.de)
Russische und US-amerikanische Raketentests im Vergleich.

6. “KIDS REACT TO WALKMANS (Portable Cassette Players)”
(youtube.com, Video, 7:23 Minuten, englisch)

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