… und solange die Erde eine Scheibe ist, hat Franz Josef Wagner mit seinen Astronomiekenntnissen recht.
Mit Dank an Dieter E. für den Hinweis!
… und solange die Erde eine Scheibe ist, hat Franz Josef Wagner mit seinen Astronomiekenntnissen recht.
Mit Dank an Dieter E. für den Hinweis!
Am vergangenen Samstag ist Jens Büchner gestorben. Büchner, auch “Malle-Jens” genannt, war durch zahlreiche Auftritte in TV-Shows (unter anderem “Goodbye Deutschland”, “Ich bin ein Star, holt mich hier raus”, “Das Sommerhaus der Stars”) bekannt geworden und hatte sich jahrelang von Kamerateams im Alltag begleiten lassen. Er hatte aus seinem Leben ein Geschäft gemacht.
“Bild” macht eins aus seinem Tod.
(Alle Unkenntlichmachungen in diesen Beitrag durch uns.)
So protokollieren “Bild” und Bild.de seit Tagen das Leben und Sterben des “Kult-Auswanderers”. Mit Sätzen wie:
[Seine Frau Daniela und ein paar Freunde] fuhren in ein Hotel in Can Pastilla, etwa acht Kilometer von Palma entfernt. Dort verbrachte Daniela einige Stunden im Hotel. Der Grund: Sie war informiert worden, dass Reporter vor ihrem Haus auf sie warteten.
“Bild” machte jedenfalls fleißig weiter.
Warum sein Tod die “Bild”-Redaktion so berührt, ist kein großes Rätsel — das Thema gehört seit Tagen zu den meistgeklickten auf Bild.de, viele der Artikel sind kostenpflichtig. So wie dieser:
Das (offenbar heimlich gefilmte) Video gibt es nur für zahlende Kunden.
Mit trauriger Klaviermusik unterlegt, zeigt Bild.de, wie die Witwe aus dem Krematorium kommt, die Urne mit der Asche ihres Mannes fest umschlossen. Das Bild friert ein, zoomt immer näher an die weinende Frau heran, während “Bild” kommentiert: “Kaum vorstellbar, was in diesem Moment in ihr vorgehen muss.”
1. “Dass jetzt diese Verlage loslegen, ist mindestens fragwürdig”
(deutschlandfunk.de, Stefan Fries)
Fünf bedeutende Medienkonzerne haben eine “Agenda für True Media” beschlossen. “Wir sichern das publizistische Fundament für die pluralistische Demokratie”, heißt es dort in einer Mischung aus Stolz, Selbstbewusstsein und Hybris, unterschrieben von Axel Springer, der Bauer Media Group, Gruner+Jahr, der Funke Mediengruppe und Hubert Burda Media. Das Manifest handelt von so hehren Zielen wie publizistischer Verantwortung, Wahrheit, Aufrichtigkeit, Sicherheit und Transparenz. Im Interview mit dem “Deutschlandfunk” verrät BILDblog-Chef Moritz Tschermak, was er von den wohlklingenden Worten der Medienkonzerne hält.
2. Vernünftige Argumente haben häufig keine Wirkung mehr.
(planet-interview.de, Laura Bähr)
“Planet Interview” hat mit Kultur- und Wissenschaftsjournalist Gert Scobel gesprochen, der seit über drei Jahrzehnten für Rundfunk und Fernsehen arbeitet. Scobel spricht unter anderem über die Rolle von Kultur im Fernsehen, Unterforderung der Zuschauer, asoziale Netzwerke, die Bedeutung von Quoten und Satireformate. Und er denkt zurück an die Zeit ohne Internet: “Natürlich war es damals schwieriger an Informationen zu kommen, aber die Schnelligkeit und der Wahrheitswert der Informationen war gemessen an der damaligen Zeit nicht schlechter als heute. Heute habe ich eher das Problem, dass ich in Echtzeit so viele unterschiedliche Informationen zu einem Thema reinbekomme, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich das filtern soll.”
3. Im Rundfunk sind Frauen in Spitzenpositionen die Minderheit
(sueddeutsche.de)
Der Verein “Pro Quote” hat eine vom Bundesfamilienministerium geförderte Studie zur Geschlechterverteilung in journalistischen Führungspositionen durchgeführt. Eine Erkenntnis daraus: Der Rundfunkjournalismus ist mehrheitlich weiblich, in Spitzenpositionen dominieren jedoch weiterhin die Männer.
4. Tim Cook als Präsident 2020? So hat Facebooks PR-Agentur Schmutzkampagnen gesteuert
(meedia.de, Robert Tusch)
Nach Angaben der “New York Times” soll die Firma Public Definers im Auftrag von Facebook und anderen Firmen Konkurrenten diskreditiert haben. Robert Tusch hat für “Meedia” die Erkenntnisse der amerikanischen Kollegen zusammengefasst und aufgeschrieben, mit welchen zweifelhaften Methoden die Agentur gearbeitet hat und welche Schmutzkampagnen von ihr angestoßen wurden.
5. “Unsere Stimme zählt”
(de.ejo-online.eu, Johanna Mack)
Johanna Mack hat für “EJO” mit dem preisgekrönten pakistanischen Reporter, Moderator und Menschenrechtsaktivisten Saddam Tufail Hashmi gesprochen. Im Interview geht es um die Schwierigkeiten und Gefahren, denen Journalisten in Pakistan täglich ausgesetzt sind. Mit deutlichen Worten kritisiert Hashmi die pakistanischen Medienunternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht ausreichend schützten: “Wir sind denen völlig egal. Was sie wollen sind Breaking News, so schnell wie möglich.” Dazu gibt es gleich das passende Beispiel: “Einmal durfte ich nicht in die Redaktion zurückkehren, um mir eine schusssichere Weste zu holen, bevor ich von einer Schießerei berichten musste — ich sollte nicht langsamer sein als die Konkurrenz.”
6. Warum BuzzFeed kein Clickbait macht
(buzzfeed.com, Ben Smith)
“Buzzfeed”-Chefredakteur Ben Smith schreibt über Clickbait: “Wenn du nicht willst, dass deine Leser etwas teilen, dann ist der beste Weg dafür, sie auszutricksen. Jeder, der die letzten 20 Jahre im Netz verbracht hat, kennt dieses nervige Gefühl, wenn eine Überschrift ihr Versprechen nicht einhält. Es ist das Gefühl, das man hat, wenn man in einen glänzenden, aber verdorbenen Pfirsich beißt. Die Webseite hat den Klick bekommen, die Klickzähler registrieren deine Wut nicht — aber deinen Freunden und deiner Familie wirst du das niemals zumuten.”