Wenn es irgendwo auf der Welt eine unglücklichere Kombination von Meldung und lustigem Ratespiel geben sollte als auf der Internetseite der “Westdeutschen Zeitung”, dann wollen wir sie definitiv nicht sehen:
Mit Dank an den Hinweisgeber.
Nachtrag, 13.26 Uhr: wz-newsline.de hat den gesamten Artikel ersatzlos gestrichen. Unser Leser Jörg O. schreibt uns, dass er zuvor in der Redaktion angerufen habe.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Mediale Planwirtschaft” (theeuropean.de, Martin Eiermann)
“Jahrzehntelang wurde Journalismus vor allem von alten, weißen Männern bestimmt, die pflichtbewusst die Weltsicht alter, weißer Männer in den Äther hinausposaunt haben”, konstatiert Martin Eiermann, der zudem mehr Plan- als Marktwirtschaft in der deutschen Medienlandschaft ausmacht: “Zentrale Produktionsketten, Mangelwirtschaft, monopolistische Vermarktung und Verbreitung. Eine Ausnahme mag der boulevardske Herdentrieb sein, der aber, wie wir alle wissen, nicht unbedingt zu den herausragenden Vorteilen des freien Marktes gehört.”
2. “Faschismus auf Hochglanzpapier” (taz.de, Margarete Stokowski)
Margarete Stokowski findet in Frauenmagazinen, die sich im Gegensatz zu “Emma” oder “Missy Magazine” nicht als feministisch verstehen, “menschenfeindliche, letztlich faschistische Botschaften”. “Ein Kollektiv zu konstruieren (‘wir, die Frauen’), das einem anderen gegenübersteht (‘sie, die Männer’), die Mitglieder dieses Kollektivs für unmündig und unzulänglich zu erklären und Lösungen für ihre vermeintlichen Probleme anzubieten – das alles sind Elemente faschistischer Ideologie.”
3. “Escortservice vom Dienst” (freitag.de, Thomas Leif)
“Warum ist die Geheimdienst-Berichterstattung ein Sonderbereich, in dem journalistische Grundregeln außer Kraft gesetzt sind?”, fragt Thomas Leif. “Wer den unausgesprochenen Kodex der Geheimdienste nicht akzeptiert, wird als Informationsempfänger abgeschaltet. In Nachrichtenmagazinen führt das dazu, dass bestimmte Kontakte in die Dienste und Ministerien nicht von allen Ressort-Kollegen wahrgenommen werden dürfen. Dieses System wird seit Jahrzehnten gepflegt und von keiner Seite infrage gestellt, weil Verlage und Sender vom spektakulären Material der Dienste profitieren.”
4. “Mexiko: Schreiben und filmen unter Todesgefahr” (sf.tv, Video, 13:39 Minuten)
Karin Bauer besucht Journalisten im mexikanischen Bundesstaat Veracruz: “Die Banden bringen die Menschen nicht einfach um, sie überbieten sich gegenseitig in Bestialität, um ihre Macht zu demonstrieren. Leichen baumeln von Brücken, abgehackte Glieder liegen neben den toten Körpern, die letzten drei toten Journalisten wurden zerstückelt in Plastiksäcken gefunden. Auf diese Art diktieren die Kartelle, was sie über sich in der Zeitung geschrieben sehen wollen und was nicht. Die meisten toten Journalisten sind lokale Verbrechensreporter.”
5. “How Journalism Works” (private-eye.co.uk, englisch)
Ein Foto eines neunjährigen, weinenden Mädchens wird trotz Intervention während Monaten nicht von der Website der “Daily Mail” genommen. “The photograph, captioned ‘Relatives of victims leave the hotel’, clearly violated clauses 3 (privacy), 5 (intrusion into grief or shock) and 6 (children) of the editors’ code of which Dacre is so fond – and yet the only UK newspaper to use it was the Daily Mail, on its website MailOnline.” Siehe dazu auch “Mail Online ‘invaded grieving family’s privacy during Leveson inquiry'” (guardian.co.uk, 26. Juni 2012).
6. “‘Total schwierig und konflikthaft'” (dradio.de, Stephan Karkowsky)
Das wichtigste Medium in Libyen ist nach Einschätzung von Anja Wollenberg von MICT das Radio. Eine Kultur des Zeitungslesens gebe es kaum: “Also ich selbst habe versucht, einen Zeitungskiosk zu finden, das ist wirklich nicht möglich. Also Zeitungen kauft man im Papiergeschäft, oder wie heißt das: Schreibwarengeschäft.”
Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, dass es vor vielen Jahren im Sommerloch die Forderung gab, Mallorca als 17. deutsches Bundesland zu installieren.
Der “Vorschlag” war 1993 vom CDU-Bundestagsabgeordneten Dionys Jobst gekommen, der sich 15 Jahre später im Gespräch mit dem “Trierischen Volksfreund” so an die Geschichte erinnerte:
Ihre Forderung vor 15 Jahren, Mallorca als 17. Bundesland zu kaufen, hat sie zum König des Sommerlochs gemacht. Wie kam es dazu?
Jobst: Das war eine lustige Unterhaltung mit einem Vertreter der Bild-Zeitung über alles Mögliche im Verkehrsbereich, bei der wir irgendwann auf Mallorca kamen. Als wir feststellten, dass die meisten aus Deutschland dort hinfahren, haben wir gesagt, die Insel müsste eigentlich gekauft werden. Ich weiß nicht, ob Bild mich bewusst darauf zu gesteuert hat, jedenfalls hat sie daraus einen Wirbel gemacht…,
…der Sie völlig überrascht hat?
Jobst: Ja, ich habe zwar angenommen, dass dazu etwas in der Bild-Zeitung stehen würde. Aber mir wäre lieber gewesen, in einer moderaten Form und nicht so marktschreierisch, dass alle Urlauber an allen Stränden der Welt zum Zeitungsstand liefen und die Bild-Zeitung gekauft haben. Manche haben das ja als bare Münze genommen.
[…]
Haben Sie sich denn nicht vorgeführt gefühlt?
Jobst: Mir wäre es lieber gewesen, Bild hätte es in einer lustigen Form gebracht. Ich hab das der Zeitung schon verübelt.
Da sich Geschichte bekanntlich als Farce wiederholt, ist die Wiederholung dieser 19 Jahre alten Farce noch ein kleines bisschen irrer: Die griechische Insel Ikaria will angeblich zu Österreich gehören.
Als erstes berichtete am Montag die italienische Zeitung “Libero” über diesen merkwürdigen Wunsch. Wie es der Zufall so wollte, jährte sich am Dienstag nämlich zum hundertsten Mal die Revolution, mit der Ikaria sich im Handstreich vom Osmanischen Reich losgesagt hatte. Nach knapp vier Monaten Unabhängigkeit wurde der Freistaat Ikaria dann von griechischen Truppen besetzt und am 24. Juni 1913 formell von Griechenland annektiert. “Libero” berichtete nun, dass der Vertrag, der bei der Annexion geschlossen wurde, in Kürze auslaufen werde und die Bewohner darüber nachdächten, wieder unabhängig zu werden oder sich einem anderen Staat anzuschließen.
Es gibt viele, die zur Wahl gehen würden, um zu entscheiden, ob sie weiterhin von Griechenland regiert werden oder unabhängig werden. “Die Regierung hat uns über Jahre vergessen”, sagen sie. “Wenn sie jetzt nicht entscheidet, uns ein Krankenhaus und neue Straßen zu geben, könnten wir entscheiden, uns von Athen abzuspalten.”
(Übersetzung von uns.)
Das klingt reichlich nebulös, wird aber noch besser:
“Es wäre schwierig, unabhängig zu bleiben”, geben einige während einer der wenigen Veranstaltungen zu, die ein Vorspiel für die große Hundertjahrfeier zur Unabhängigkeit sind. “Aber wir können nach der Annexion durch einen anderen Staat fragen: sicher nicht die Türkei, höchstens Österreich.”
(Übersetzung von uns.)
Okay, das wirkt ein bisschen wahllos und allenfalls viertelseriös — aber für die österreichische Gratiszeitung “Heute” völlig ausreichend.
Laut italienischer Zeitung Libero wurde den Insulanern die Dauerkrise ihrer Regierung zu bunt. Sie fordern nun öffentlich: “Servus Athen, wir gehen nach Österreich!”
Ja, so kann man die butterweichen Nicht-Informationen vom “Libero” natürlich auch zusammenfassen.
Rätselhaft geht es weiter:
Bereits 1912 erkämpfte Ikaria die Unabhängigkeit, wurde aber 1913 von Athen annektiert. “Heute, am 17. Juli, läuft das 100-jährige Abkommen aus, dann können wir über unsere Zukunft neu bestimmen. Athen hat uns vergessen, deshalb denken wir über eine Angliederung an Österreich nach”, so ein Sprecher von Bürgermeister Christodoulos.
Wenn es ein solches 100-jähriges Abkommen überhaupt gäbe, liefe es vermutlich erst im Sommer 2013 aus, aber nicht vorgestern, zur 100-jährigen Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. Auch verdächtig, dass der “Sprecher” bei “Heute” ziemlich exakt das sagt, was beim “Libero” noch irgendjemand unbestimmtes geäußert hatte.
Doch damit war die Meldung in der Welt. Weil man einer einzelnen Quelle ja nicht trauen kann, erklärte die österreichische Nachrichtenagentur APA “Heute” einfach zur zweiten Quelle und vermeldete stolz:
Die idyllische Insel Ikaria mitten in der Ägäis will die Loslösung von Athen und träumt davon, zu Österreich zu gehören. Am heutigen Dienstag läuft das 100-jährige Abkommen aus, mit dem sich Ikaria am 17. Juli 1912 die Unabhängigkeit vom türkischen Reich erkämpft und Griechenland angeschlossen hatte, so die italienische Tageszeitung “Libero”. Nun denkt Ikaria an die Angliederung an Österreich.
Auf der Insel überlegt man eine Volksabstimmung, um zu entscheiden, ob die 9.000 Einwohner weiter von Athen regiert oder unabhängig werden wollen, berichtete auch die Wiener Gratiszeitung “Heute”. “Die Regierung hat uns schon vor Jahren vergessen. Wenn man uns jetzt keine neuen Straßen und kein Krankenhaus zusichern kann, können wir die Loslösung von Athen beschließen”, drohen die Insulaner. “Unabhängig zu bleiben, ist für uns schwierig. Wir könnten aber den Anschluss zu einem anderen Staat fordern. Natürlich nicht zur Türkei, lieber zu Österreich”, sagten die Bewohner bei den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum ihrer Unabhängigkeit.
“Welt Online” bemühte sich um einen Hauch von Restzweifel:
“Athen hat uns vergessen, deshalb denken wir über eine Angliederung an Österreich nach”, sagte wohl ein Sprecher von Ikarias Bürgermeister Stafrinadis Christodoulos.
Der österreichische “Standard” schrieb zwar im Vorspann “Ikaria denkt über Loslösung von Griechenland nach – Einige Bewohner träumen davon, zu Österreich zu gehören”, hatte aber ansonsten schon mal ordentlich recherchiert:
Die Insel Ikaria sei ein untrennbarer Teil des griechischen Staatsgebiets, stellte die griechische Botschaft in Wien am Dienstagnachmittag fest. “Griechenland wird nicht föderalistisch, sondern einheitlich verwaltet.” Es bestehe somit “kein auslaufendes Abkommen zwischen der griechischen Regierung und der Insel” und handle sich in diesem Fall um die Privatmeinungen von Einzelpersonen.
“Am 17. Juli 2012 wird das 100-jährige Jubiläum der Revolution gefeiert, mit der die ostägäische Insel Ikaria ihre Selbstständigkeit vom Osmanischen Reich erlangt hat. Der Vertrag von Lausanne aus dem Jahr 1923 bestätigt in Artikel 12, dass die Inseln der Ostägäis, darunter auch Ikaria, zu Griechenland gehören”, so die Botschaft.
Ähnlich zitiert die “Kleine Zeitung” die griechische Botschaft in Wien, die sich sicherlich auch nicht hätte träumen lassen, sich mal zu einer solchen Fragestellung äußern zu müssen.
“Bild” griff zur üblichen Überschriften-Rhetorik, die aus einem Einzelfall den Beginn einer Serie ableitet, und titelte:
Österreichische Medien waren in der Zwischenzeit damit beschäftigt, sensationelle Zustimmungswerte in der eigenen Bevölkerung zu vermelden (“80%”!, “83%”!) und einheimische Völkerrechtler zu befragen, ob das glückliche Österreich denn einfach so eine griechische Insel übernehmen könne (“Österreich müsste natürlich zustimmen. Und der Bundespräsident müsste einen völkerrechtlichen Vertrag mit der Insel unterzeichnen.”).
Ausgerechnet die Boulevardzeitung “Österreich” rief auf der Insel an und erfuhr beim Gespräch mit dem Bürgermeister, dass es sich bei den Beitrittsplänen um einen “netten Scherz” handle. Es bestehe auch kein auslaufendes Abkommen zwischen Athen und Ikaria.
Die Geschichte von der geplanten Angliederung Ikarias an Österreich erreichte unterdessen immer neue Höhen. Wie Ikarus, der Namensgeber der Insel, stieg sie immer weiter empor.
Bei stern.de schließlich kam sie der Sonne gefährlich nahe — und das, wo der zuständige Autor offensichtlich noch nicht mal den Urknall gehört hatte:
Irgendjemand auf der Insel kam auf den Gedanken, sich vom griechischen Staat loszusagen und sich einem anderen Land anzuschließen. Da auch die Griechen auf Ikaria mehrheitlich keine Lust auf die ungeliebte Türkei haben, richtet sich das Augenmerk auf Österreich. Von einer Volksabstimmung ist die Rede. “Athen hat uns schon vor Jahren vergessen”, wird ein Sprecher von Ikarias Bürgermeister Stafrinadis Christodoulos in diversen österreichischen und italienischen Zeitungen zitiert. “Deshalb denken wir über eine Angliederung an Österreich nach.”
Aus der unbekannten (und – seien wir ehrlich – mutmaßlich nicht existenten) Quelle im “Libero” ist also “ein Sprecher von Ikarias Bürgermeister Stafrinadis Christodoulos” geworden, der “in diversen österreichischen und italienischen Zeitungen” zitiert wird.
Überhaupt lebt der Text von seinen gefühlten Wirklichkeiten:
Auch wenn bislang kein hochoffizielles Statement der Inselregierung vorliegt, geschweige denn eine Unabhängigkeitserklärung: Die Regierung in Athen nimmt die Sache bierernst. “Ikaria ist ein untrennbarer Teil des griechischen Staatsgebiets und es besteht kein auslaufendes Abkommen zwischen der griechischen Regierung und der Insel”, ließ die griechische Botschaft in Wien wissen.
Einmal in Fahrt, geht die Logik fröhlich winkend über die Klippen:
Der Diplomat wird mit den Worten zitiert: “Bei uns gab es dazu auch noch keine offizielle Anfrage.” Aber was heißt das schon? Nicht jede Drohung wird mit einem “offiziellen Antrag” bestätigt.
Wir würden an dieser Stelle gerne die offizielle Anfrage stellen, ob die bei stern.de eigentlich komplett verrückt geworden sind, oder es nur mit dem Thema angemessen Humor versuchen.
Andererseits:
Der Bürgermeister gibt keine Kommentare dazu ab, vielleicht hat er kalte Füße bekommen. Aber irgendjemand muss ja schließlich diesen einen Satz gesagt haben, der in etlichen Zeitungen wiedergegeben wird: “Wenn man uns jetzt keine neuen Straßen und kein Krankenhaus zusichern kann, können wir die Loslösung von Athen beschließen.”
Auf Ikaria gibt es einige antike Sehenswürdigkeiten. Vielleicht findet sich irgendwo eine Steinplatte, in die man den zentralen Gedanken dieses Artikels einmeißeln könnte:
Aber irgendjemand muss ja schließlich diesen einen Satz gesagt haben
Man könnte daraus ein Grabmal für den deutschsprachigen Journalismus bauen.
Mit Dank an M.S.
Nachtrag, 20. Juli: stern.de hat unter dem Artikel einen kleinen Hinweis platziert:
(Anmerkung der Redaktion: Der Bürgermeister erklärte nach Angaben österreichischer Medien inzwischen: “Das ist ein netter Scherz, nicht mehr. Weder wollen wir weg von Athen, noch planen wir Anschluss an Österreich.”)
Der Name des zuständigen Autors wurde entfernt, ansonsten aber offenbar nichts am Artikel geändert.
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1. “US campaigns seeking quote approval should beware German control” (guardian.co.uk, Ian Traynor, englisch)
Die in Deutschland weit verbreitete Praxis der Bestätigung von Zitaten stößt im englischsprachigen Raum auf Unverständnis: “If the big German media organisations play by these rules and seldom mount any challenge, there is little that the foreign media operating in Berlin can do to change the control freakery, unless they break the rules and find themselves cut out of access.” Siehe dazu auch “Journalists who allow quote approval become complicit in political spin” (guardian.co.uk, Jeff Jarvis, englisch)
2. “Ein Gewinn mit Nebenkosten” (fernsehkritik.tv)
In der RTL-Sendung “Punkt 12” gibt es ein Fertighaus zu gewinnen, ein Grundstück dafür muss der Gewinner aber selbst mitbringen. “Nun könnte man noch denken, dass der Gewinner sich die 250.000 Euro auch in bar auszahlen lassen könnte oder den Gewinn einfach auf jemand anderen überträgt, der vielleicht sowieso gerade bauen will – beides wird in den Teilnahmebedingungen ausdrücklich ausgeschlossen.”
3. “Nordkorea als Spekulationsobjekt” (nzz.ch, Beat U. Wieser)
Gegenüber Nordkorea hätten Experten und Journalisten längst den Blick von Paparazzi entwickelt, schreibt Beat U. Wieser: “Was ist falsch daran, über Ereignisse zu berichten, ohne sie einzuordnen, wenn sie sich nicht oder noch nicht einordnen lassen? Spekulationen stören die Wahrnehmung und verstellen den Blick auf die Realität. Sie fördern die Projektion eigenen Wunschdenkens auf eine dafür ungeeignete Wirklichkeit.”
Als die Boeing 757 von United Airlines am Sonntag von Washington, D.C. nach London von der Startbahn abhob, ahnten die 50 Passagiere an Bord vermutlich noch nicht, dass sie Zeugen und Opfer einer Beinahe-Katastrophe werden würden, die in deutschen Medien so aufbereitet wurde:
Die deutschen Medien berufen sich dabei auf Artikel ihrer englischen Kollegen, denn zuvor hatten etwa die “Daily Mail” und der “Daily Mirror” über den Zwischenfall berichtet.
Hätten die Journalisten jedoch selbst ein wenig recherchiert (oder einfach mal in ihren zahlreichen Leserkommentaren nachgeschaut), wären sie schnell darauf gestoßen, dass das Flugzeug nicht “gestürzt”, “gefallen” oder “abgesackt” war, sondern die Piloten – weil es Probleme bei einem Triebwerk gab – aus Sicherheitsgründen bewusst niedriger geflogen sind.
Dementsprechend klingt die Version des “Aviation Herald” auch um einiges nüchterner:
Eine United Boeing 757-200, Kennzeichen N14118, Flug UA-130 von Washington Dulles, DC (USA) nach London Heathrow, EN (UK) mit 50 Passagieren und 9 Crew-Mitgliedern, war auf dem Weg auf Flugfläche 390 über den Atlantischen Ozean etwa 500 Nautische Meilen östlich von St. John’s, NL (Kanada), als die Crew über das Notfallmeldesystem erklärte, dass sie ein Triebwerk (RB211) abgeschaltet habe und auf Flugfläche 280 gesunken sei. Das Flugzeug kehrte um und steuerte St. John’s an, wo es etwa 130 Minuten später sicher auf Landebahn 29 landete.
Der Rest des Fluges wurde gestrichen.
Die Airline teilte mit, es sei ein technisches Problem mit einem Triebwerk aufgetreten. Als Vorsichtsmaßnahme sei das Triebwerk abgeschaltet worden. Die Passagiere wurden auf andere Flüge in Richtung London umgebucht.
(Übersetzung von uns).
Wie uns das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt auf Anfrage erklärte, ist es völlig normal, die Flughöhe zu reduzieren, wenn eines von zwei Triebwerken ausfällt oder abgeschaltet werden muss. Nur so kann in vielen Fällen der nächste Flughafen erreicht werden. Und das ist seit knapp 50 Jahren für zweistrahlige Flugzeuge wie die Boeing 757 sogar Vorschrift.
Davon abgesehen ist das Flugzeug laut “Aviation Herald” von Flugfläche 390 (etwa 39.000 Fuß/11.900 Meter) auf Flightlevel 280 (etwa 28.000 Fuß/8.500 Meter) gesunken – also nicht um 6.000 Meter, sondern um “nur” 3.400.
“Spiegel Online” immerhin hat die ursprüngliche Überschrift “Boeing sackt um 6.000 Meter ab” mittlerweile in “Triebwerksprobleme zwingen Boeing zum Umkehren” geändert.
Unter dem Artikel heißt es:
Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Meldung wurde der Eindruck erweckt, die Boeing sei nach einem Triebwerksausfall um 6000 Meter unkontrolliert abgesackt. Tatsächlich handelte es sich um ein kontrolliertes Manöver des Piloten. Wir bitten um Entschuldigung.
Mit Wolkenkratzern ist es wie mit Journalisten: Es ist quasi unmöglich, einen zu finden, der nicht irgendeine Auszeichnung trägt.
Neben ca. sieben Milliarden Journalistenpreisen gibt es auf der Erde auch ungefähr 828 verschiedene Ranglisten für das wirklich allerhöchste Hochhaus (mit und ohne Antenne auf dem Dach, mit und ohne Wohnungen im Gebäude, nach nutzbaren Etagen, nach Etagen insgesamt, …). Doch während die Journalisten den Hochhäusern reichlich egal sind, ist es umgekehrt anders. Und weil Journalisten auch Zahlen und Listen ganz besonders mögen, bauen sie gerne Artikel mit Bildergalerien, in denen dann Sätze wie dieser stehen:
Immer höher hinaus geht es, die durchschnittliche Höhe der zehn höchsten derzeit im Bau befindlichen Wolkenkratzer beträgt stolze 566 Meter.
Aber auch solche:
Neun der zukünftigen Top-10-Wolkenkratzer stehen in Asien. Besonders hoch hinaus möchte China: Dort werden derzeit sechs der zukünftig wahrscheinlich höchsten Wolkenkratzer errichtet, gefolgt von Südkorea, das zwei Wolkenkratzer bauen wird.
Die Nordhalbkugel wird nur einen einzigen Wolkenkratzer mit einer Höhe von über 500 Metern haben: das One World Trade Center in Lower Manhattan, New York (USA).
Als Nordhalbkugel bezeichnet man den Teil der Erde nördlich des Äquators. Die aktuell im Bau befindlichen Wolkenkratzer in China, Saudi-Arabien und Südkorea, die über 500 Meter hoch werden sollen, liegen damit ebenfalls alle auf der Nordhalbkugel.
Was Bild.de meint, ist die Westliche Hemisphäre, also der Teil der Welt westlich des Nullmeridians in Greenwich.
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1. “‘Missbrauchte Rechercheure'” (message-online.com, Michael Haller und Antje Glück)
“Stern”-Reporter Kuno Kruse gibt Auskunft über seine Recherchen zu den Hells Angels. Die Arbeit von Kollegen sieht er kritisch, die würden “zugesteckte Behauptungen als großartige Sensation” drucken und sich selbst “in der Rolle des investigativen Journalisten” feiern. “Den generellen Fehler sehe ich darin, dass die meisten Journalisten die Tendenz der Strafverfolgungsbehörden unreflektiert übernehmen, die Verdächtigen kriminalisieren und zu Schuldigen machen, noch ehe überhaupt über eine Anklageerhebung entschieden worden ist.”
2. “Der Rückgang, der keiner ist” (begleitschreiben.net, Gregor Keuschnig)
Die “Börse im Ersten” versucht, in einer Infografik das Wirtschaftswachstum von China darzustellen: “Wenn eine Wirtschaft um 14% wächst und danach um 7% beziehen sich die 7% auf die um 14% gewachsene Wirtschaft. Die Graphik hätte additiv sein müssen.”
3. “AFP-Chef wütend: ‘dapd-Gebaren schadet Image der ganzen Branche'” (newsroom.de, Bülend Ürük)
Clemens Wortmann, Geschäftsführer der Nachrichtenagentur AFP, wirft der Konkurrenz dapd vor, “den eigenen Textdienst dazu zu missbrauchen, Unwahrheiten über Wettbewerber zu verbreiten”. Weiter bestreitet er, dass die aufgrund Urheberrechtsverletzungen eingeforderten Lizenzgebühren ein Geschäftsmodell seien: “Die Anwälte und der Betreiber der Trackingsoftware erhalten ein angemessenes Honorar, durch das Einfordern von Schadenersatz sind diese Summen jedoch vergleichsweise geringer als bei anderen Modellen der Rechteverfolgung.”
5. “Mängel in Artikeln finden” (nzz.ch, Hanna Wick)
Hanna Wick schreibt über Artikel in Fachmagazinen, die nach der Publikation wegen Mängeln zurückgezogen werden müssen und stellt das Blog “Retraction Watch” vor.
Wenn Sie der Meinung sind, die Ehescheidung zwischen einer berühmten Schauspielerin und einem noch viel berühmteren Schauspieler sei unwichtig, deren Privatsache, jedenfalls kein Fall für die Presse, mögen Sie vielleicht Recht haben, aber das interessiert leider niemanden.
Sie unterschätzen sogar, was manche Journalisten darüber hinaus für erwähnenswert halten:
Während sich “Free Katie” fortan zur Kämpferin für Kindeswohl (Suri) und Frauenrechte (die eigenen) wandelte, alterte Tom Cruise, der weitab in Island einen Science-Fiction-Thriller drehte, optisch von Tag zu Tag. Gipfel der Demütigung: Ein Text in der britischen “Daily Mail”, in dem die Reporter anhand von Paparazzi-Bildern rekonstruierten, dass der gerade 50 Jahre alt gewordene US-Star angeblich innerhalb von “20 Minuten fünf Mal” die Toilette am Filmset aufgesucht habe. Der alte Mann und das Klo – ein neuerlicher Image-Gau für Tom “Top Gun” Cruise, vermutlich ein irreparabler.
Ja, echt jetzt: Die Journalistin Kerstin Rottmann hielt die Information, wie oft Tom Cruise am Filmset eine Toilette aufgesucht hat, für so wichtig, dass sie sie in ihren Artikel in “Welt Kompakt” einbaute.
Für so wichtig, dass sie dabei auf Details achtete oder auch nur simpelste englische Vokabeln korrekt ins Deutsche übersetzte, dann aber doch wieder nicht.
Der Artikel der “Daily Mail” trägt online jedenfalls diese Überschrift:
Es war eine dieser Überschriften, von der Boulevardjournalisten nachts träumen:
Die Geschichte allerdings auch: Das Opfer hatte seinen späteren Mörder im Internet kennengelernt. Die beiden Männer trafen sich zum Sex in der Wohnung des Täters, dabei kam das Opfer zu Tode. Der Täter zerstückelte sein Opfer und kochte dessen Kopf.
“Bild” druckte ein Porträtfoto des Opfers, daneben ein Bild des Täters.
Bild.de berichtete unter anderem so:
Die Parallelen zum Film “Hannibal” sahen dabei so aus:
Im Film muss das Opfer Teile seines Gehirns essen. Im realen Fall fanden die Ermittler den gekochten Kopf des Opfers in einem Topf.
Wollte der Mörder sein Opfer vielleicht verspeisen, zögerte aber dann doch? “Es liegen uns keine kannibalistischen Anzeichen vor”, sagt Justizsprecher Martin Steltner.
Ein Leser beschwerte sich beim Presserat. Die Veröffentlichung eines Fotos, auf dem das Opfer deutlich zu erkennen ist, sei im Zusammenhang mit den entwürdigenden Umständen seines Todes überflüssig. Er bemängelte weiter, dass auch der Täter eine Zeitlang auf der Startseite von BILD Online ungepixelt zu sehen war und dass seine HIV-Infektion erwähnt wurde.
Die “Bild”-Rechtsabteilung erwiderte, die Abbildung des Opfers stelle keinen Verstoß gegen Ziffer 8 des Pressekodex dar, da sie im öffentlichen Interesse sei. Der Beitrag befasse sich immerhin mit einem “spektakulären und aufsehenerregenden Kapitalverbrechen”.
Der Artikel sei eine “Folgeberichterstattung zu den Berichten über die polizeiliche Suche nach dem Vermissten”. Medien dürften laut Pressekodex vermisste Personen zeigen, wenn dies in Absprache mit den zuständigen Behörden erfolge. In diesem Vermisstenfall habe die Polizei das Foto im Rahmen eines Fahndungsaufrufs öffentlich gemacht, mit der erneuten Veröffentlichung sollte ein Bezug dazu hergestellt werden.
Die zeitweise Veröffentlichung des ungepixelten Fotos des Täters auf der Startseite von Bild.de hingegen sei ein bedauerliches Versehen gewesen, für das sich die Redaktion entschuldige, erklärte die Rechtsabteilung.
Davon ab habe Bild.de den Täter aber auch zeigen dürfen: Das öffentliche Interesses überwiege das Persönlichkeitsrecht des Täters. Es handele sich um einen spektakulären Kriminalfall, bei dem sich der Ablauf und die beteiligten Personen von anderen Kriminalfällen unterscheiden würden (sic!). Selbst wenn man von einem Verstoß ausginge, wäre dieser nicht schwerwiegend, weil der Teaser nur kurz, nämlich zwischen 0.22 und 9.26 Uhr, zu sehen gewesen sei.
Außerdem liege auch noch eine Situation vor, für die Richtlinie 8.1 Abs. 4 sogar ausdrücklich eine Ausnahme von dem generellen Verbot der Abbildung von Tatverdächtigen vorsehe.
Diese Stelle im Pressekodex lautet übrigens:
Die Nennung des vollständigen Namens und/oder die Abbildung von Tatverdächtigen, die eines Kapitalverbrechens beschuldigt werden, ist ausnahmsweise dann gerechtfertigt, wenn dies im Interesse der Verbrechensaufklärung liegt und Haftbefehl beantragt ist oder wenn das Verbrechen unter den Augen der Öffentlichkeit begangen wird.
Ob sie sich nun auf die Verbrechensaufklärung berufen (der Täter hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Geständnis abgelegt, bei dem er von einem “Sex-Unfall” als Todesursache gesprochen hatte) oder auf die Öffentlichkeit (das Opfer kam in der Zweizimmerwohnung des Täters zu Tode), ließen die Springer-Juristen offenbar offen.
Die Erwähnung der HIV-Infektion des Täters stelle ebenfalls keinen Verstoß gegen den Pressekodex dar. Sie ermögliche dem Leser eine Erklärung, warum der Mann sexuelle Dienste im Internet angeboten habe und es zu einem Treffen mit dem Opfer gekommen sei. Die Angabe trage damit dazu bei, dem Leser ein umfassendes Bild von der Tat zu ermöglichen.
Der Beschwerdeausschuss des Presserats hingegen kam zu der Einschätzung, dass Bild.de gegen den Pressekodex, Ziffer 8, verstoßen habe. Danach haben Opfer von Straftaten Anspruch auf besonderen Schutz. Bild.de aber habe das Opfer identifizierbar dargestellt, auf einem unverfremdeten Foto gezeigt, seinen Geburtsort und seinen letzten Wohnorts genannt und den Mann so für einen erweiterten Personenkreis identifizierbar gemacht. Dazu habe es keinen Anlass gegeben.
Die “Maßnahmen” des Presserates:
Hat eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein dazugehöriger Internetauftritt gegen den Pressekodex verstoßen, kann der Presserat aussprechen:
einen Hinweis
eine Missbilligung
eine Rüge.
Eine “Missbilligung” ist schlimmer als ein “Hinweis”, aber genauso folgenlos. Die schärfste Sanktion ist die “Rüge”. Gerügte Presseorgane werden in der Regel vom Presserat öffentlich gemacht. Rügen müssen in der Regel von den jeweiligen Medien veröffentlicht werden. Tun sie es nicht, dann tun sie es nicht.
Der Umstand, dass es um einen zunächst vermissten Mann gehe, rechtfertige keinen späteren Gebrauch des Fahndungsfotos (eine Tatsache, die “Bild” und Bild.de nichtakzeptieren).
Dass der Täter zunächst unverpixelt gezeigt wurde, sei aus Sicht des Beschwerdeausschusses presseethisch ebenfalls nicht vertretbar. Da Bild.de jedoch zeitnah reagiert hat, falle das nicht ins Gewicht. Dass der Täter in der gedruckten “Bild” dauerhaft unverpixelt zu sehen war, ist in diesem Fall unerheblich, da sich die Beschwerde gegen einen konkreten Artikel von Bild.de richtete.
Die Einschätzung des Presserates endet mit dem Satz:
Bei ausreichender Anonymisierung ist auch die Erwähnung einer HIV-Infektion nicht zu beanstanden.
Gemeint ist womöglich: “… wäre auch die Erwähnung einer HIV-Infektion nicht zu beanstanden gewesen”.
Der Beschwerdeausschuss urteilte, Bild.de habe ohne überwiegendes öffentliches Interesse tief in die Privatsphäre des Opfers und seiner Angehörigen eingegriffen. Er sprach eine öffentliche Rüge aus und bat die Redaktion traditionell, “die Rüge gemäß Ziffer 16 Pressekodex zeitnah zu veröffentlichen”.
Bild.de ist dieser Bitte nachgekommen.
Unter dem gerügten Artikel steht nun:
Hinweis der Redaktion:
Der Deutsche Presserat hat BILD.de für diese Veröffentlichung eine Rüge erteilt, weil das Opfer namentlich genannt, im Foto abgebildet und Stationen seines Lebens erwähnt wurden. Diese weitgehende Identifizierbarkeit ist nach Auffassung des Deutschen Presserates nicht mehr vom öffentlichen Interesse an dem spektakulären Mordfall gedeckt. Es lägen keine besonderen Begleitumstände vor, in denen eine Identifizierung in Einzelfällen erlaubt sei. Auch die Tatsache, dass es hier um einen zunächst vermissten Mann geht, rechtfertigt nach Meinung des Deutschen Presserates weder die Veröffentlichung des Fahndungsfotos noch die Abbildung eines anderen Fotos.
Über dem Artikel prangt weiterhin das beanstandete unverpixelte Foto des Opfers.
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1. “‘taz’ entschuldigt sich für Altmaier-Outing – zu Unrecht!” (queer.de, Micha Schulze)
Jan Feddersen spekuliert in einem Kommentar unter dem Titel “Pseudobarockes Geschwurbel” über die sexuelle Orientierung von Peter Altmaier. Daraufhin entschuldigt sich Ines Pohl, Chefredakteurin der “taz”, für den in der Montagsausgabe gedruckten Beitrag und lässt ihn von taz.de entfernen (“politisch wie moralisch ist die sexuelle Orientierung eines Menschen irrelevant. Sie ist Privatsache”). Micha Schulze sieht das anders: “Homo, hetero oder bi zu sein, ist kein Tabu und nichts, was man verheimlichen oder für das man sich schämen müsste. Darüber zu reden oder zu schreiben, ist weder eine Bedrohung noch eine Beleidung und schon gar keine ‘Hetzjagd’, wie selbst in der schwulen Blogosphäre zu lesen war. Mit dem bewussten Verschweigen unterstützt man stattdessen ein Klima, das es manchen Teenagern noch immer schwer macht, ihr Coming-out problemlos anzugehen.”
2. “Der ewige Junggeselle Peter Altmaier und die Selbstzensur der ‘taz'” (stefan-niggemeier.de)
Auch Stefan Niggemeier findet es “legitim, darüber zu spekulieren”. “Peter Altmaier ist entweder jemand, der glaubt, dass seine Homosexualität etwas ist, dass er verschweigen muss. Oder er wird für schwul gehalten, obwohl er es gar nicht ist. Wenn er selbst nicht bereit ist, für Aufklärung zu sorgen, muss man wenigstens darüber diskutieren dürfen.”
3. “Programmier-Crashkurs für Journalisten” (digitalerwandel.de)
“Dieser Beitrag erklärt erst die Grundlagen und die Grundausstattung der Web-Entwicklung und bietet dann einen Überblick über aktuelle Web-Techniken und Frameworks, die man als Journalist zumindest einmal gehört haben sollte.”
4. “Seinen Leser lieben – ein paar Gedanken zur Zukunft der Zeitung” (ankommen.nordbayerischer-kurier.de, Joachim Braun)
Die Verlagserlöse im Printgeschäft seien “wieder auf dem Stand von Anfang der 1990er Jahre”, bemerkt Joachim Braun in einem Beitrag zur Zukunft der Regionalzeitung. “In einer Zukunft, in der jeder User Zugang hat zu allen Informationen, zählen nur noch: Qualität, Unabhängigkeit und Kundennähe.”
6. “Wissenschafts-PR ist auch nur PR” (scilogs.de, Peter Zekert)
Peter Zekert bezweifelt die These von Florian Aigner, wonach Universitäten, die Forschungserfolge nach außen tragen, keine Werbung, sondern Information produzieren. “Am Ende handelt es sich auch hier um interessengeleitete Kommunikation (selbst wenn man der Meinung ist, die eigene Institution gehöre zu den ‘Guten’)”.