In Russland wird der Film über das Leben von Elton John offenbar nur in einer zensierten Version zu sehen sein, wenn er diese Woche dort in die Kinos kommt. Das berichten Journalisten, die “Rocketman” vorab sehen konnte. Demnach seien unter anderem “alle Szenen mit Küssen, Sex und Oralsex zwischen Männern” von der Vertriebsfirma herausgeschnitten worden.
Bild.de berichtet auch über diesen Vorgang und hat den Artikel zum Thema bei Facebook geteilt. Im Kommentarbereich auf der “Bild”-Facebookseite gibt es seitdem größtenteils Jubel: “Richtig!”, “Gut so!”, “Gute Idee”, “Ich verstehe die Russen.”, “Sollte aber komplett verboten werden”. Von “Homowahn” ist da die Rede, von “schwuppen kamelle”, von “Homo scheisse”. “Schwule-nein danke!” kommentieren “Bild”-Leserinnen und -Leser und: “Das ist die Version die ich mir ansehen würde. Danke! Spart mir den Kotzkrampf!”
Manche gehen aber noch ein bisschen weiter. Ein Nutzer bringt den inzwischen abgeschafften Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches ins Spiel, der noch bis 1994 sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte und das Leben vieler, vieler Menschen zerstörte:
Ein anderer bezeichnet Homosexualität als “trend krankheit”:
Und einer will “DIESE KRANKHEIT” gleich ganz “VERNICHTEN”:
Diese Kommentare sind seit Tagen online, ohne dass die “Bild”-Redaktion eingreift.
Mit Dank an Fabian für den Hinweis!
Nachtrag, 4. Juni: Auf die Nachfrage eines BILDblog-Lesers hat die “Bild”-Redaktion nun reagiert und den größten Teil der homophoben Kommentare gelöscht. Sie schreibt dazu im Kommentarbereich der “Bild”-Facebookseite:
Nein, solche Kommentare sind nicht normal, zutiefst verachtenswert und werden von uns nicht geduldet. Hier haben wir auf jeden Fall zu spät reagiert, zumal bei einer überschaubaren Gesamtzahl an Kommentaren. Wir sind dabei, Kommentare zu löschen und auch Nutzer zu bannen. Liebe Grüße.
Mit Dank an Marco S. und Sebastian K.!