6 vor 9
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “ARD-Skandal: Es kann nur eine geben”
(faz.net, Michael Hanfeld)
Eine Zwischenabrechnung im Fall der NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze ergibt sieben Bücher unter falschem Namen – “die Summen, die dem NDR unter falschen Voraussetzungen in Rechnung gestellt worden sein dürften, erhöhen sich damit selbstverständlich auch, wir bewegen uns in sechsstelligen Dimensionen.”
2. “Den öffentlich-rechtlichen Anstalten eine Zukunft stiften”
(boell.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel von perlentaucher.de über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Anstalten: “Alle Welt debattiert über die höchst unwahrscheinliche Einführung einer Kulturflatrate und vergisst dabei, dass es so etwas wie eine Kulturflatrate in Deutschland längst gibt. Sie wird allmonatlich von der GEZ eingezogen.”
3. “Paid Content – Mein Déjà-vu-Erlebnis”
(axel-springer-akademie.de/blog, Markus Hofmann)
Markus Hofmann zeigt mit Zitaten auf, wie oft schon der Tod von kostenlosen Inhalten im Internet vorhergesagt wurde und erklärt in sechs Argumenten, warum es, “rein ökonomisch betrachtet”, keine Zukunft gibt für “die alte Tante Paid Content”.
4. “DFB ./. Weinreich: Abrechnung der Spenden”
(jensweinreich.de)
Sportjournalist Jens Weinreich nimmt den Fall Jako zum Anlass, die Kosten seines mit Spenden finanzierten Rechtsstreits gegen DFB-Präsident Theo Zwanziger minutiös aufzulisten.
5. “Wie gut ist ‘Dein Spiegel’?”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Eine Blattkritik des neuen Kindermagazins aus dem Hause “Spiegel”.
6. “How far in advance do newspapers write obituaries?”
(slate.com, Christopher Beam, englisch)
Nachrufe werden gerne mal länger im Voraus geschrieben. So war der Nachrufschreiber von Gerald Ford bei dessen Tod 2006 selbst schon elf Monate tot.


![Ausriss: "Auto Bild" Die Geschichte des Goldenen Lenkrads. Mit der Verleihung der Goldenen Lenkräder sind seit 34 Jahren viele Geschichten verbunden. Eine wurde legendär. [...] Eine Verleihung wurde allerdings aus einem ganz anderen Grund legendär. Es war das 14. Goldene Lenkrad am 6. November 1989. Nachdem die Preisträger im Erdgeschoss des Berliner Verlagshauses (direkt an der ehemaligen Mauer gelegen) geehrt waren, fuhren die Gäste in den Journalistenklub im 18. Stock zur Feier. Und erlebten dort live, was die Welt veränderte: Die Mauer ist offen. Bürgermeister Walter Momper eilte sofort an den Ort des Geschehens, und viele Gäste taten es ihm gleich. Wer dabei war, wird das Goldene Lenkrad ewig mit dem Anfang vom Ende der deutschen Teilung in Verbindung bringen. [...] 6. November 1989. Die Mauer ist offen. Zigtausend stürmen die Grenzübergänge nach Westberlin. Die ganze Stadt wird zur riesigen Partymeile. Deutschland jubelt. [...] Friede Springer am 6. November 1989 mit Berlins Bürgermeister Walter Momper. Der verließ die Feier im Laufschritt, als die Nachricht vom Mauerfall kam.](https://www.bildblog.de/wp-content/autobild_6november.gif)

PS: Die Provokation des von ihr verhassten Berliner Anwaltes findet sich exklusiv in der Berlin-Brandenburger Ausgabe von “Bild”. Überregional nimmt Dirk Bach seinen Platz in der, äh, satirischen Aufzählung ein (siehe Ausriss links).