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Schamhaar-Verlängerung

Immer mal wieder bricht die “Bild”-Zeitung eine “große Schamhaar-Debatte” vom Zaun und quetscht Promis und Passanten über deren Intimfrisuren aus.

Die jüngste Debatte vor ein paar Wochen war eigentlich schon beendet, doch nun gibt es eine (eher unfreiwillige) Fortsetzung:

(Klick für größere Version.)

GEGENDARSTELLUNG - in der BILD-Zeitung vom 02.04.2014 wurde ich auf Seite 5 in einem Artikel mit der Überschrift

Wer tickt hier nicht richtig?

“Hoffentlich ist das kein böses Omen”, schreibt “Bild Hamburg”:Die Uhr tickt schon nicht mehr...

Gestern um 23.20 Uhr in der Imtech Arena: Die HSV-Uhr, die die Bundesliga-Zugehörigkeit des HSV anzeigt, wird plötzlich schwarz! Nichts geht mehr, der Strom ist weg – nach 50 Jahren, 264 Tagen, 7 Stunden und 20 Minuten! Und das ausgerechnet nach dem 0:0 gegen Fürth im Kampf gegen den ersten Bundesliga-Abstieg.

Und Bild.de fragt:

Ist es nur ein dummer Zufall? Oder gar ein böses Omen? Glaubt man in Hamburg nicht mehr an die Rettung?

Naja:

Mit Dank an Katharina C. und Anonym.

Staatsfeuilleton, Schließfach, Schirrmacher

1. “Transatlantik – Journalisten unter Bündnisverdacht”
(ndr.de, Video, 4:33 Minuten)
Daniel Bröckerhoff fragt, wie transparent Journalisten ihre Verbindungen zu Lobbygruppen machen – Stefan Kornelius von der Süddeutschen Zeitung antwortet.

2. “‘Wir müssen verhandeln, welchen Wert Qualitätsjournalismus hat'”
(horizont.net, Jürgen Scharrer)
Ein langes Interview mit FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher: “Wir müssen wieder stärker an unsere Inhalte glauben, statt ständig darüber nachzudenken, mit welchen Maßnahmen wir unsere Reichweiten erhöhen können.”

3. “Das neue Staatsfeuilleton”
(sueddeutsche.de, Johan Schloemann)
Johan Schloemann erkennt aus der öffentlichen Hand finanzierte Konkurrenz für die klassischen Feuilletons: “Manches am Staatsfeuilleton ist Volksbildung, anderes aber ist eher ‘Corporate Publishing’, nur dass die Firma hier der Staat ist und der Kunde sein Steuerzahler.”

4. “Schwarzes Schaf im Schließfach”
(art-magazin.de, Almuth Spiegler)
Ein aufgetauchtes Bild wird von den Medien Vincent van Gogh zugeschrieben: “Man würde doch mit freiem Auge sehen, dass hier höchstens ein Hobbymaler nach einem Kalenderblatt gemalt habe. (…) Zwischenzeitlich sei es anscheinend ganz normal, derartige Meldungen unkritisch zu übernehmen, es scheine nur um den berühmten Namen zu gehen.”

5. “News of the World royal editor: I hacked Kate Middleton 155 times”
(theguardian.com, Lisa O’Carroll, englisch)
Der frühere Königshaus-Reporter von “News Of The World”, Clive Goodman, steht vor Gericht, weil er sich illegal Zugang zu Mobilfunk-Mailboxen verschafft hatte: “He told jurors he hacked Prince William 35 times, Prince Harry nine times and the Duchess of Cambridge 155 times.”

6. “Wer zahlt, der findet”
(perlentaucher.de, Anja Seeliger)
Anja Seeliger kommentiert das EuGH-Urteil gegen Google: “Der EuGH hat uns gestern im Handstreich eine Zweiklassen-Informationsgesellschaft beschert. Die, die für Informationen bezahlen, wissen, wer pleite gemacht hat, wer schon mal verurteilt wurde oder wer vor zwanzig Jahren eine karriereschädliche Bemerkung gemacht hat. Die anderen – lernen von den Chinesen oder wissen es eben nicht. So wird die Informationshierarchie der vordigitalen Zeit langsam wieder restauriert.” Siehe dazu auch “Nach EuGH-Entscheidung: So stellen Sie einen Löschantrag bei Google” (spiegel.de, Markus Böhm).

EuGH, Gabriele Pauli, Homosexuelle

1. “Über die Kraft einer positiven Sogwirkung und wie verfrühte Kritik sie verhindert”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert beobachtet, wie unterschiedlich neue Projekte in Schweden und in Deutschland aufgenommen werden: “Für Deutsche ist ein frühzeitiges Diskutieren aller Vor- und Nachteile ein Muss. Wird ein neues, herausforderndes Vorhaben angeschoben, dann müssen sich die Initiatoren darauf einstellen, dass selbst womöglich vorhandene ehrenwerte Ziele und ein eventuelles allgemeines öffentliches Interesse an der Verwirklichung nicht vor ausgedehnten, mit negativer Tonalität untermalten Analysen schützen.” Siehe dazu auch “kritik-kritiker kritik” (wirres.net, felix schwenzel).

2. “Zensur bei der taz?”
(blogs.taz.de/hausblog, tazkommune)
Die “tazkommune” antwortet auf den Beitrag “Warum ich nicht mehr für die TAZ schreibe” von Schriftsteller Raul Zelik: “Die allgemeinen Vorwürfe von Zelik gegen die taz können wir nicht nachvollziehen. Wir verstehen bereits nicht, wie man die Ablehnung eines Textes durch eine Redaktion als ‘Zensur’ bezeichnen kann.”

3. “Bild darf Ex-Landrätin Pauli nicht als ‘durchgeknallte Frau’ bezeichnen”
(juraforum.de)
Ein Rechtsstreit zwischen “Bild” und Gabriele Pauli vor dem Oberlandesgericht München behandelt einen Text von Franz Josef Wagner.

4. “EU Wants a ‘Right to Be Forgotten,’ But the Internet Never Forgets”
(mashable.com, Lance Ulanoff, englisch)
Lance Ulanoff kommentiert ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), das Suchmaschinen dazu verpflichtet, personenbezogene Daten von Privatpersonen auf Anfrage aus ihren Ergebnissen zu streichen: “You’ve got it all wrong, EU. I say this not as someone who enjoys a level of popularity on the web, but as a regular person who managed to anger a powerful few (at least online).” Siehe dazu auch “Wer gegen Netzsperren ist, muss auch das EuGH-Urteil zu Löschpflichten von Google ablehnen” (internet-law.de, Thomas Stadler) und “EuGH: Suchmaschinen und Datenschutz” (telemedicus.info, Adrian Schneider).

5. “10 Tipps auf dem Weg zur Normalität”
(journalist.de, Jennifer Stange)
Jennifer Stange gibt Tipps, wie man beim Schreiben über Homosexuelle “jenseits von übereuphorischen Riesenschlagzeilen, Klischees und peinlicher Verschwiegenheit die Dinge beim Namen nennt”.

6. “Wie man eine Geschichte schnell erhitzt”
(faz.net, Michael Hanfeld)
Als PR-Mann von McDonald’s, wie ihn den “Spiegel” darstellt, tauge Günter Wallraff nicht, schreibt Michael Hanfeld: “Günter Wallraff ist nämlich nicht nur Enthüllungsjournalist, sondern auch so etwas wie ein Mediator: Er verfolgt Geschichten weiter, selbst wenn sie keine Schlagzeilen mehr machen, und schaltet sich in Fällen ein, die nicht groß genug für eine Story sind. Nur zum PR-Mann von McDonald’s, als der er im ‘Spiegel’ mehr oder weniger erscheint, taugt er nicht.”

Bild.de hat einen Super-Vogel

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un hat sich ein neues Flugzeug zugelegt. Oder, wie Bild.de schreibt:Schau mal, Barack! - Das ist MEINE Air Force UN - Nordkoreas Doktator präsentiert seinen neuen Super-Vogel

Schau mal Barack, was Du kannst, kann ich schon lange…

Wir sehen Nordkoreas Diktator Kim Jong-un und seine Ehefrau Ri Sol-ju – sie steigen aus ihrer Air Force UN! Eine russische Maschine vom Typ IL62 – mit auffallender Ähnlichkeit zur Air Force One des US-Präsidenten Obama!

Auffallende Ähnlichkeit?

Das hier ist das Flugzeug von Kim Jong-un (Typ Iljuschin Il-62):Die AIR FORCE UN: Groß, weiß, mächtig - sie transportiert in Zukunft Nordkoreas Diktator Kim Jing-un [sic!]

Und das hier das Flugzeug von Barack Obama (Typ Boeing 747-200B):Das Original: Barack Obamas AIR FORCE ONE - hier Anfang Mai in Californien

Tatsächlich: Beide sind groß und haben Tragflächen. Verblüffend.

Mit Dank an max_m3000.

Ein schönes, falsches Bild von Google

Wenn Digitalthemen Schlagzeilen machen, ist es ein Alptraum für Bildredakteure. Denn das Internet ist nicht fotogen. An Hackern in Skimasken, Snowden-Fotos und abfotografierten Bildschirmen hat sich das Publikum schon lange sattgesehen.

Nicht ganz so schlimm war es, als der Europäische Gerichtshof am Dienstagmorgen eine überraschende Entscheidung verkündete: Der Suchmaschinenkonzern Google wurde verpflichtet, bestimmte Artikel über den spanischen Kläger nicht mehr zu verlinken. Es war kein Problem, denn die dpa hatte das perfekte Bild im Angebot: Eine Google-Angestellte, die einsam zwischen den riesigen Serverschränken an einem Laptop sitzt und Wartungsarbeiten vornimmt. Das Foto ist so perfekt, dass es bei vielen Online-Portalen verwendet wurde.

Auf sueddeutsche.de, …

Screenshot: Sueddeutsche.de

… auf spiegel.de ,…

googlefoto-spon

welt.de

googlefoto-welt

… bei der Frankfurter Rundschau, beim Handelsblatt und vielen anderen.

Das Problem an dem Bild: Es ist eine Fälschung. Oder eine künstlerische Neuinterpretation des Google-Rechenzentrums in Oregon.

Es stammt aus der Hochglanzproduktion “Where the Internet lives“, mit dem sich Google 2012 von seiner besten Seite präsentieren wollte. Die Fotografin Connie Zhou hatte, wie Google nach herber Kritik schließlich einräumte, aus ästhetischer Gründen Korrekturen an den Originalbildern vorgenommen. Mal wurden die Kontraste bereinigt, mal ein störender Lichtfleck ausgeblendet, mal die Perspektive des Bildes digital verändert. Bei dem heute so prominenten Bild baute sie jedoch gleich das Gebäude um: Der breite Gang neben der Google-Mitarbeiterin — hier die Originalaufnahme — wurde kurzerhand in der Nachbearbeitung mit einem Serverschrank überdeckt, sodass sie komplett von Computern eingeschlossen scheint. Sehr symbolisch, aber eben auch falsch.

Die prominente Bildverfälschung, die zum Beispiel vor zwei Jahren von Zeit Online aufgegriffen worden war, war der Bildredaktion der dpa entgangen. Auf unsere Nachfrage hat ein Sprecher der Nachrichtenagentur nun Konsequenzen versprochen: “Wir ziehen das Bild jetzt aus dem Dienst zurück, denn Bildmanipulationen jeglicher Art sind mit den dpa-Standards nicht vereinbar.”

Nachtrag, 13:02 Uhr: Süddeutsche.de hat das Bild inzwischen transparent ersetzt.

Einzelfälle, Béla Anda, Krautreporter

1. “Medizinjournalismus: Die trügerische Kraft des Einzelfalls”
(medien-doktor.de, Marcus Anhäuser)
Weil die Auseinandersetzung mit Studien wenig TV-tauglich erscheint, setzen viele Journalisten auf den Einzelfall: “Jedes Mal, wenn ein Journalist seinen Beitrag auf die trügerische Aura des Einzelfalls stützt, heult irgendwo ein Mediziner auf, weil wieder einmal zweihundert Jahre Entwicklung in der Medizin ignoriert wurden, um die Wirksamkeit von Heilmitteln verlässlich zu überprüfen.”

2. “Wegen Conchita Wurst: BILD-Politikchef Anda gewinnt Homophobie-Bingo”
(nollendorfblog.de, Johannes Kram)
Johannes Kram beschäftigt sich mit dem “Zwischenruf” “Muss ich Conchita Wurst gut finden?” von Béla Anda auf Bild.de: “Ich finde es immer gut, wenn jemand zugibt, was ihn irritiert, und was ihn stört. Aber ich mache mir dann schon ein paar Gedanken über ein ‘Rollenverständnis von Mann und Frau’, das sich schon durch den Bart einer Travestie-Sängerin angegriffen fühlt. Wovor hat dieser Mann Angst? Dass seine Frau oder Frauen auf die Idee kommen könnten, Vollbart zu tragen? Dass er bärtige Frauen küssen muss?”

3. “Datenleck bei der Quizduell-Show – über 50.000 Nutzer betroffen”
(heise.de/security, rei)
Heise Security entdeckt ein Datenleck in der mit der interaktiven ARD-Sendung “Quizduell: Vier gegen Deutschland” verbundenen App Quizduell: “Mit einem einfachen Trick konnte man unter anderem auf die Klarnamen, Wohnorte, Geburtsdaten und sogar Mail-Adressen der Quizduell-Spieler zugreifen. Insgesamt sind die Daten von über 50.000 Nutzern betroffen.”

4. “Fünf Gründe, warum ich von dem Krautreporter-Konzept enttäuscht bin”
(datenjournalist.de, Lorenz Matzat)
Lorenz Matzat bleibt skeptisch, ob es dem Projekt Krautreporter “jenseits der Filterblase” gelingt, “die 15.000 Abonnenten zusammenzubekommen”: “Insgesamt ist es erstaunlich, dass das Crowdfunding für das Krautreporter-Magazin recht schlecht vorbereitet wirkt.”

5. “Krautdetective”
(neunetz.com, Marcel Weiss)
Dass es offenbar Bedarf an einem Projekt wie Krautreporter gebe, sei “ein Zeugnis des Versagens nicht nur der privaten Medien sondern auch und besonders der öffentlich-rechtlichen Medien”, schreibt Marcel Weiss. “Letztere setzen ihre Sonderstellung auf der Erlösseite nicht ein, um im Online-Kontext neue Wege zu gehen. Stattdessen machen sie mehr oder weniger das Gleiche wie die privaten Medien.”

6. “Grundschüler protestieren gegen jährliche Zuwanderung unqualifizierter Erstklässler”
(der-postillon.com)

Krautreporter, Günter Wallraff, Quizduell

1. “Journalist: Mach dich nicht zur Marke, mach einfach deinen Job”
(matthiasschwarzermedien.tumblr.com)
Journalisten, die sich zur Marke machen, “degradieren sich damit zu suchmaschinenoptimierten Selbstinszenierungsopfern”, glaubt Matthias Schwarzer.

2. “‘Wenn du einen Hintern in der Hose hast, dann melde dich'”
(sueddeutsche.de, Benjamin Romberg und Jana Stegemann)
Die missglückte Premiere der interaktiven Sendung “Quizduell: Vier gegen Deutschland”: “18.14 Uhr: Pilawa meldet sich zurück aus der Werbung und verkündet Schockierendes: ‘Wir sind gehackt worden.'”

3. “Bondage im Kinderbett oder: Wie man einen Skandal erzeugt”
(heise.de/tp, Bettina Hammer)
Bettina Hammer berichtet über einen Polizeieinsatz, bei dem auch ein RTL-Journalist als Tippgeber eine Rolle spielt (hier Teil 2): “Die Berichterstattung über ‘ausgehobene Pädoringe’, ‘Kinderpornoringe’ usw. beschränkt sich auf einen kurzfristigen medialen, oftmals überzogenen Panik-Chor, die leisen Stimmen werden längst nicht mehr vernommen.”

4. “Krautreporter”
(krautreporter.de)
Krautreporter stellt sich vor, als “tägliches Magazin für die Geschichten hinter den Nachrichten”. Erscheinen wird es ab September, vorausgesetzt, es wird zuvor ausreichend Geld dafür gesammelt. “Wer seid ihr genau? 25 Reporter im Alter von 27 bis 61, die nicht mehr darauf warten wollen, dass die großen Medienunternehmen sich endlich trauen, echten Journalismus im Netz zu ermöglichen. Wir alle arbeiten seit Jahren als Journalisten mit großem Engagement für die etablierten Medien. Und wir glauben: Jetzt ist es Zeit für etwas Neues.”

5. “Die Staatsmacht und der Journalismus”
(funkkorrespondenz.kim-info.de, Dietrich Leder)
Die Deutung der “Spiegel-Affäre” als Zweikampf zwischen Rudolf Augstein und Franz Josef Strauß befriedigt Dietrich Leder nicht. Ausserdem kritisiert er, dass die Verstrickungen verschiedener handelnder Personen in die NS-Zeit nicht thematisiert wurden.

6. “Sicherheitsrisiko Security”
(rtl-now.rtl.de, Video)
In der 3. Folge von “Reporter undercover” beschäftigt sich das “Team Wallraff” mit der Sicherheitsbranche und beleuchtet Sicherheitskräfte, die im Job-Center oder in Flüchtlingsheimen angestellt sind. Siehe dazu auch “Stellungnahme von Günter Wallraff zu SPIEGEL-Fragen” (rtl.de) und “Das Erfolgsgeheimnis von Günter Wallraff” (berliner-zeitung.de, Torsten Wahl).

Lustig, was die so schreiben

Der “Berliner Kurier” hat heute aufgedeckt:

Wikipedia lügt.

Und weil sie in der Redaktion von “Berlins ehrlicher Boulevard-Zeitung” (Eigenbeschreibung) immer äußerst viel Wert auf Wahrheit legen, wird die Sache natürlich gleich an die große Glocke gehängt:
Matthias Schweighöfer - Wikipedia schickt ihn in den Hafen der Ehe

Wenn es nach dem Online-Lexikon Wikipedia geht, hat Matthias Schweighöfer (33) längst eine Ehe hinter sich. Er sei von 2004 bis 2012 mit Ani Schromm verheiratet gewesen, steht da. Wir haben nachgehakt.

Was stimmt: Die beiden waren ein Paar. Und sind es inzwischen wieder. Aber Hochzeit? Fehlanzeige. “Ich habe keine Ahnung, warum das da drin steht”, sagt Matthias. “Ich bin und war nicht verheiratet. Finde es aber lustig, was die so schreiben …” Also: Wikipedia lügt.

Allerdings steht in Schweighöfers Wikipedia-Eintrag gar nichts von einer Hochzeit. Die beiden seien von 2004 bis 2012 “liiert” gewesen, heißt es da nur. Auch in früheren Versionen war von “verheiratet” keine Rede, wie die Versionsgeschichte zeigt.

Also: Der “Berliner Kurier” lügt.

Oder er ist zu doof, Wikipedia vom Google Knowledge Graph zu unterscheiden. Da steht es nämlich in der Tat falsch:

Mit Dank an Robi.

Nachtrag, 13. Mai: Im Online-Artikel hat der “Kurier” aus “Wikipedia” überall “Google” gemacht. In der Bildunterschrift steht es aber immer noch falsch.

Nachtrag, 13. Mai: Jetzt ist auch die Bildunterschrift unauffällig geändert worden.

Nachtrag, 14. Mai: Und in der heutigen Print-Ausgabe ist eine Korrektur erschienen.

PDF-Dateien, Raul Zelik, Niklaus Meienberg

1. “Hört endlich auf mit dem Unterhaltungsquatsch!”
(dwdl.de, Peer Schader)
Peer Schader befasst sich mit dem Unterhaltungsauftrag der Öffentlich-rechtlichen: “Das Problem an der Unterhaltung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist, dass sie – entgegen jeder Absicht des Verfassungsrichter – viel zu oft die erste Geige spielt. Eine uralte, schlecht gestimmte Geige, die sich niemand zu erneuern traut. Und die, weil sie so laut und schief vor sich hin geigt, auch das übrige Orchester aus dem Takt bringt.”

2. “Warum ich nicht mehr für die TAZ schreibe”
(raulzelik.net)
Schriftsteller Raul Zelik will nicht mehr für die “taz” schreiben: “Bei mir verfestigt sich damit der Eindruck, dass es in der TAZ handfeste Formen von politischem Ausschluss und Zensur gibt.”

3. “900.000 Euro per Crowdfunding: Warum das Vorhaben von Krautreporter gelingen oder scheitern kann”
(datenjournalist.de, Lorenz Matzat)
Zur Vorfinanzierung will ein journalistisches Projekt in vier Wochen 900 000 Euro sammeln, siehe dazu diese “Spiegel”-Vorabmeldung.

4. “Wollt ihr nur Raumpfleger sein?”
(derbund.ch, Daniel Di Falco)
Daniel Di Falco erinnert an Journalist Niklaus Meienberg: “Was wissen wir über die Fälle Mörgeli, Carlos oder Hildebrand? Alles, was das Fehlverhalten einzelner Akteure betrifft. Nichts aber von den gesellschaftlichen Zuständen und Zusammenhängen, denen diese Fälle entspringen. Ehrenwert zwar, dass die Medien heute – ‘wie bitte?’ – die CO2-Sünden von Bundesstellen oder den Sexismus von Verteidigungsministern beäugen. Aber vielleicht könnten Journalisten auch mehr sein als Inspektoren im Dienst der herrschenden amtlichen und moralischen Normen. Mehr als Raumpfleger im Innern des Systems.”

5. “The solutions to all our problems may be buried in PDFs that nobody reads”
(washingtonpost.com, Christopher Ingraham, englisch)
Die Weltbank analysiert den Traffic ihrer Website und findet heraus, dass fast ein Drittel der veröffentlichten PDF-Dateien noch nicht einmal heruntergeladen wurden. Man könne wohl annehmen, schreibt Christopher Ingraham, “that many big-idea reports with lofty goals to elevate the public discourse never get read by anyone other than the report writer and maybe an editor or two. Maybe the author’s spouse. Or mom.”

6. “OMG tötet es … BILD-Leser empören sich über Conchita Wurst”
(horstson.de)
Screenshots von Leserkommentaren auf der Facebook-Seite von “Bild”.

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