1. “Titanic-Chef Tim Wolff: ‘Wir sind die freieste Redaktion der Republik'” (meedia.de, Christopher Lesko)
Christopher Lesko spricht mit “Titanic”-Chefredakteur Tim Wolff über Satire, den “Postillon” und über die Reaktionen auf ein “Titanic”-Titelbild mit Michael Schumacher: “Die Wut, die sich da entlädt, müsste sich eigentlich auf Boulevard-Medien entladen. Und im Fall Schumacher nicht nur auf Boulevard-Medien, sondern auch auf die Tagesschau, die minutenlang über eigentlich Nichts berichtete: Als der Reporter erzählte, er habe mit dem Arzt gesprochen, und der habe ihm nichts Neues mitgeteilt, fragte ich mich, was genau die Nachricht daran sei und dachte: Lass den Arzt doch einfach in Ruhe seine Arbeit machen.”
2. “Über den Wert von Freunden und Mitläufern” (persoenlich.com, Peter Wälty)
Peter Wälty widmet sich der Anzahl “Social-Media-Leser” von Schweizer Zeitungsmarken. Und er notiert, mit was diese im Internet Geld verdienen: “Mit Traffic. Oder präziser: mit Page Impressions, mit plump angeklickten Artikeln also, die Ad Impressions (Werbeeinblendungen) generieren oder dereinst Leser zu einer Paywall führen sollen.”
3. “Breaking News. 23 Thesen” (23thesen.tumblr.com)
Jessica Binsch, Ole Reißmann und Hakan Tanriverdi stellen 23 Thesen auf, unter anderem dabei sind “5. Weg mit den Ressorts!”, “11. Vergesst die Nische!” und “15. Leser belohnen harte Arbeit”.
5. “Eine Ignoranz, die den Rechten nutzt” (tagesspiegel.de, Harald Schumann)
Harald Schumann beklagt “das debile Niveau der Plakatwerbung” im Wahlkampf zur Europawahl 2014: “Mit provozierender Ignoranz verweigert die Führungsriege der Parteien die Auseinandersetzung darüber, wie die EU künftig funktionieren soll. Stattdessen inszenieren sie den Europawahlkampf einmal mehr als Low-Budget-Programm, das mit minimalem Aufwand maximale Erträge für die Parteikassen aus der staatlichen Kostenerstattung erzielen soll.”
Sie wollen wissen, wie supertoll und megaluxuriös das “fliegende Hotelzimmer” wird, das die Fluggesellschaft Etihad Airways plant? Nun, dann können Sie sich entweder das 90-sekündige Werbevideo des Unternehmens anschauen, oder Sie investieren ein bisschen mehr Zeit und lesen diesen Artikel beim Onlineauftritt der “Welt”:
Das Werbevideo können Sie sich danach immer noch anschauen — die “Welt” hat es am Ende des Textes freundlicherweise gleich eingebettet, für alle Fälle.
Aber das ist eigentlich nicht nötig, denn nach der Lektüre des 5.000 Zeichen langen Textes werden Sie ohnehin schon längst überzeugt sein von der unschlagbaren Grandiosität der Etihad-Luxus-Suite. Die “Welt” gibt sich jedenfalls größte Mühe, kein einziges der vielen fantastischen Details zu vernachlässigen.
Schon die ersten beiden Sätze machen die Marschrichtung klar.
Wer dachte, mit der First Class sei der ultimative Luxus im Linienflugzeug bereits erreicht, muss sich von der arabischen Etihad Airways eines Besseren belehren lassen. Denn der neue Wohnraum “The Residence” fängt dort an, wo die First aufhört.
(Im Original liegt hinter “‘The Residence'” ein Link zur Unternehmensseite.)
Der “Gipfel des Genusses”, meint die “Welt”, werde
eine immerhin fast zwölf Quadratmeter große Wohnfläche sein, die ein Maß an Luxus und Privatsphäre bieten wird, wie es sonst nur in Privatjets vorgefunden wird.
“Das Wohnzimmer” sei
unter anderem mit einem 1,50 Meter breiten Zweisitzersofa (ausklappbar zu einem Liegesofa), ausklappbaren Ottomanen, Intarsien-Esstisch, gekühlter Minibar und 32-Zoll-TV-Bildschirm ausgestattet.
“Im Schlafbereich” stehe
ein 205 mal 120 Zentimeter großes Doppelbett mit Leselampen und Stimmungslicht, ein Nachtschrank, Kleiderschrank, hinterleuchtete holzgeschnitzte Wände und ein 27-Zoll-Fernseher.
Und das “private Duschbad” ermögliche
eine vier Minuten währende Dusche sowie Toilette, Waschtisch mit Kosmetikspiegel und Föhn.
Wir erfahren, dass jedem Gast “ein persönlicher Butler zur Verfügung” steht und dass diese “qualifizierten Servicekräfte” an der “Londoner Savoy Butler Academy speziell geschult” werden.
Wir erfahren, dass ein “‘Fünfsterne-Verpflegung'” dazugehört und der Chefkoch “auf Wunsch eine persönliche Menüplanung berücksichtigt”. Dass der Fluggast “mit luxuriöser Bettwäsche, Schlafanzug” und anderem Schnickschnack “umsorgt” wird. Dass sich “ein spezielles VIP-Reise-Concierge-Team um die Top-Gäste” kümmert und “dafür sorgt, dass jedes Reisedetail, einschließlich Bodentransport, Küche und Annehmlichkeiten, optimal auf die Anforderungen des Gastes zugeschnitten sind.”
Dann folgen Angaben zum Preis, zu den geplanten Strecken, den kooperierenden Flughäfen, den angepeilten Terminen und den Platzkapazitäten des Flugzeugs.
Anschließend darf der Etihad-Chef noch persönlich erklären, dass diese “neuartigen Wohnräume” die “Erwartungen von Flugreisenden in Bezug auf Bordkomfort und Luxus nachhaltig verändern [werden]”. Und die Konkurrenz darf er auch noch niedermachen erwähnen:
Mit Blick auf Mitbewerber um begehrte First-Class-Passagiere wie die Golf-Rivalen Emirates und Quatar Airways, aber auch Singapore Airline und British Airways habe man sich entschlossen, die größten “First Class Suites” anzubieten.
Aber auch das ist noch lange nicht alles.
Und so plant der Carrier neben dem Top-Produkt “The Residence by Etihad” auch noch eine Vielzahl weiterer Service-Veränderungen.
Die kürzen wir aber jetzt mal ab.
… “First Apartments” (neun Stück in einer 1-1-Anordnung also mit nur einem Gang) … 1,60 Meter hohen Schiebetür … Liegesessel … Ottomane … Full-Flat-Bett mit einer Länge von 2,03 Metern … gekühlte Minibar … persönlicher Waschtisch … schwenkbarer TV-Monitor zur Nutzung vom Sitz oder vom Bett aus … 74 Prozent größere Grundfläche als die aktuellen, preisgekrönten First Class Suites … verbesserte “First Suite” … acht Suiten (in 1-2-1-Anordnung) … großen Sitz … Ottomane … Full-Flat-Bett von 2,05 Metern Länge … lassen sich die Armlehnen zurückschieben … können zwei Suiten in eine Einheit mit Doppelbett umgewandelt werden … gekühlte Minibar … 24-Zoll-TV-Monitor … 20 Prozent mehr persönlichen Platz bieten … direkten Zutritt zum Gang … Full-Flat-Bett mit einer Länge von 2,05 Metern …
… und so weiter.
Der Artikel ist (inklusive Etihad-PR-Video und zehnteiliger Klickstrecke) vergangenen Montag erschienen, im redaktionellen Bereich des Online-Ablegers der “Welt”.
In der Print-Ausgabe, zumindest in der “Welt kompakt”, suchte man ihn vergeblich. Dort wurde stattdessen auf die klassische Weise für “The Residence” geworben — per Anzeige über drei ganze Seiten.
Bei den Fluggesellschaften gebe es einen “Kampf um die zahlungskräftige Klientel”, schreibt die “Welt” noch. Gut für die, die ihre Verbündeten schon gefunden haben.
Mensch, dieser John Doe hat wirklich schon einiges erlebt.
Viele, viele Bücher hat er bereits geschrieben, ist in unzähligen Filmen und Serien aufgetreten, man hat Lieder über ihn komponiert und Kunstwerke nach ihm benannt.
Der mittlerweile 25-jährige Brite John Doe verklagt [den Regisseur Bryan Singer und einen Produzenten] wegen sexuellen Missbrauchs. […] Doe war damals 14!
Wenn “Bild”, wie gestern, so etwas auf der Titelseite verkündet:
Dann lässt das Gerumpel der “Bild”-Leserschaft nicht lange auf sich warten:
Aber bevor Sie jetzt den Rechner runterfahren und schon mal ins Wochenende gehen (“Sollen doch die Pleite-Staaten für uns schuften!”), lassen Sie uns kurz auf Folgendes hinweisen: “Bild” redet Unsinn.
Das Blatt behauptet:
In Wahrheit beziehen sich die 40,6 Wochenstunden aber ausschließlich auf Vollzeitbeschäftigte (das hat Bild.de an anderer Stelle auch selbst geschrieben). Der angegebene EU-Durchschnitt bezieht sich aber auf alle Erwerbstätigen (inklusive Teilzeit). Und deren durchschnittliche Arbeitszeit lag in Deutschland bei 35,3 Wochenstunden.
Eigentlich hätte die Schlagzeile also heißen müssen:
Deutsche arbeiten 1,9 Std. weniger als EU-Durchschnitt
Oder auch:
Griechen arbeiten 6,8 Std. mehr als Deutsche
Die griechischen Erwerbstätigen lagen nämlich weit über dem Schnitt und kamen auf stolze 42,1 Stunden. Aber das verschweigt “Bild” natürlich lieber ganz.
1. “Die Spiegel-Affäre” (ardmediathek.de, Video, 98:39 Minuten)
Der Fernsehfilm “Die Spiegel-Affäre” greift die Verhaftung von Rudolf Augstein und Mitarbeitern des “Spiegels” 1962 auf, nachdem in der Ausgabe 41/1962 der Text “Bedingt abwehrbereit” erschienen war.
2. “betr. Interview mit Dieter Lenzen” (planet-interview.de, Jakob Buhre) Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, streicht bei der Autorisierung eines Interviews mit ihm mehrere Antworten sowie die entsprechenden Fragen: “Nachdem wir gegenüber Lenzen ankündigten, zumindest unsere Fragen vollständig zu publizieren, drohte man uns, das Interview komplett zurückzuziehen.”
4. “Nicht Google, Europa ist das Problem” (futurezone.at, Gerald Reischl)
Gerald Reischl schaltet sich in die von der FAZ initiierte Debatte um die von Google ausgehenden Gefahren ein: “Warum sollte eine euro-politisch entwickelte Suchmaschine erfolgreich sein und plötzlich Google Paroli bieten können? Konsumenten nutzen ein Produkt nur dann, wenn sie es hilfreich und gut finden. Zu glauben, dass Konsumenten aus Europa eine europäische Entwicklung einer amerikanischen vorziehen würden, um den eigenen Kontinent zu stärken, entspricht leider nicht der Realität, sondern ist der Wunsch von EU-Politikern. Europa sollte lieber die Voraussetzungen dafür schaffen, dass auf diesem Kontinent Innovation möglich ist und sich erfolgreiche Unternehmen gründen können.”
5. “Gewalt-Statistik: So nahm die Falsch-Behauptung ihren Lauf” (kurzpass.ch, Daniel Ammann)
Nach einem Artikel in der “Sonntagszeitung” übernehmen die Nachrichtenagentur SDA und weitere Medien deren Interpretation von Statistiken zur Gewalt rund um Schweizer Fußballstadien. Daniel Ammann klärt den Sachverhalt direkt mit dem Bundesamt für Statistik.
Und bei “RP Online” ist das sowieso alles dasselbe:
Also beginnen wir am besten grundlegend. Pottwale, liebe Medien, sind keine Blauwale. Andersrum auch nicht.
Der tote Wal, der in Kanada angespült wurde und jetzt zu explodieren droht, ist ein Blauwal. Und er hat nichts mit dem toten Wal zu tun, den eine kanadische Gemeinde bei Ebay versteigern wollte. Der ist nämlich ein Pottwal und sieht so aus.
Kleiner Tipp fürs nächste Mal: Pottwale haben keine Kehlfurchen.
Gestern berichtete “Bild” über den Tod der Tennisspielerin Elena Baltacha:
Das Foto zeigt jedoch nicht die Britin Baltacha, die Rechtshänderin war, sondern die Tschechin Petra Kvitová, die derzeit in Madrid um Weltranglisten-Punkte spielt.
1. “‘Jeder Scharlatan bekommt ein Forum für seinen Stuss'” (theeuropean.de, Thore Barfuss)
Ein Interview mit Jörg Kachelmann, der bedauert, “dass sich die meisten Medien in Duldungsstarre vor der ‘Bild’-Zeitung begeben haben”. “Das langsame Sterben der Printmedien” verwundere nicht: “Recherche bedeutet heute meistens, dass ein Mensch, der Zugang zu einem nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Papier hat, die Nummer eines sogenannten Investigativjournalisten kennt, der auf einen Anruf wartet.”
2. “Wie Putin seine Journalisten-Armee einsetzt” (welt.de, Julia Smirnova)
In Russland werden über 300 Journalisten von Wladimir Putin “mit Orden und Medaillen” ausgezeichnet. “Dass derartig viele willfährige Redakteure und Reporter für ihre Arbeit mit Orden behängt werden, ist beispiellos.”
3. “Der Fussballfan wird zum Staatsfeind geschrieben” (kurzpass.ch, Daniel Ammann)
Daniel Ammann beschäftigt sich mit einem Artikel in der “Sonntagszeitung”, der mit “258 Straftaten im Umfeld von Stadien” übertitelt ist, jedoch von “grossformatigen Fotos von bengalischem Feuer und schwarzem Rauch” begleitet wird. “Das Fazit des Artikels könnte alternativ auch heissen: 2013 wurden rund um Schweizer Sportstätten Polizisten häufiger beschimpft als im Jahr zuvor und es wurden mehr Ohrfeigen und Fusstritte verteilt, während die Gewalt innerhalb der Stadien sank.”
5. “‘Big things are happening in Denmark'” (b.dk, Edward Snowden, englisch)
Edward Snowden schreibt einen Brief zur Debatte um das Boulevardmagazin “Se og Hør”, das Kreditkarten-Daten von Prominenten gekauft haben soll.
1. “Karl Marx, übernehmen Sie!” (juliane-wiedemeier.de)
Juliane Wiedemeier notiert, dass Lokaljournalisten eigentlich gar keinen verzichtbaren Lokaljournalismus machen wollen – es dann aber oft doch tun: “Doch warum erstellen nun Journalisten Produkte, die sie offenbar selbst schrecklich finden? Zwei einfache Gründe: Sie haben keine Zeit, aber Angst.”
2. “Mein persönlicher Daten-GAU” (medienwoche.ch, Nik Niethammer)
Das Googlemail-Konto von Journalist Nik Niethammer wird von den USA aus geknackt: “Dieser Angriff hat mich in meinen Grundfesten erschüttert. Ich fühle mich wie ausgesperrt aus dem eigenen Haus. Stehe vor der Tür und da drinnen macht sich jemand an meinen persönlichen Sachen zu schaffen.”
3. “Von der Seifenoper zur Kunstform” (drama-blog.de, Thilo Röscheisen)
“Das goldene Zeitalter der Fernsehserie hat erst begonnen”, glaubt Thilo Röscheisen. “Nur durch die einzigartige wirtschaftliche Dynamik des amerikanischen Kabelfernsehmarktes konnte der Zuschauer wieder zum Kunden und die Serie wieder zum Produkt werden, das der sich aussucht. Erst die künstlerische Befreiung von der Diktatur der Quote hat zum neuen goldenen Zeitalter des Fernsehens geführt – und findet deshalb auch nach wie vor weitgehend abseits des klassischen linearen Fernsehens statt, dessen Abhängigkeit von der Quote durch stetig sinkende Marktanteile eher noch größer wird.”
4. “Die aufgedrängte Kostenloskultur: Zahlen wollen, aber nicht zahlen können?” (blog.zdf.de/hyperland, Torsten Dewi)
Torsten Dewi beklagt eine “aufgedrängte Kostenloskultur” und erinnert sich dabei an den Bildschirmtext: “Bei BTX gab es seit 1980 oben in der rechten Ecke einen kleinen Zähler mit den angefallenen Kosten. Wollte man eine kostenpflichtige Seite ansurfen, wurde der vom Anbieter dafür verlangte Preis transparent angezeigt – ‘ja oder nein?’ war die einzige Entscheidung, die man als Leser treffen musste.”
5. “The readers’ editor on… pro-Russia trolling below the line on Ukraine stories” (theguardian.com, Chris Elliott, englisch)
Chris Elliott, Leserredakteur beim “Guardian”, thematisiert die Flut von Leserkommentaren zum Ukraine-Konflikt, die eine Position pro russische Regierung einnehmen: “In fairness there is no conclusive evidence about who is behind the trolling, although Guardian moderators, who deal with 40,000 comments a day, believe there is an orchestrated campaign.”
Porree und Lauch werden neuerdings gern genommen, wenn es darum geht, die vermeintliche Regulierungswut der EU zu dokumentieren. Vorher war es jahrelang die Gurke gewesen. Gurken der Extra-Klasse durften (übrigens auf Wunsch des Handels) nicht mehr als zehn Millimeter auf zehn Zentimeter gekrümmt sein. Doch dass diese Norm abgeschafft wurde (übrigens unter Protesten des Deutschen Bauernverbandes), hat sich selbst unter Journalisten inzwischen herumgesprochen.
Aber der Porree!
Hans Magnus Enzensberger hat ihn vor einigen Jahren zu einem Symbol der Überregulierung gemacht. Wenn die “Welt” Europa als “Herrscherin über unseren Alltag” bezeichnet und die angeblich “absurdesten Gesetze” der EU-Kommission auflistet, darf er nicht fehlen:
Noch viel bizarrer als die mittlerweile revidierten Vorschriften zum Krümmungsgrad von Gurken sind die Vermarktungsnormen für Porree/Lauch: Die Färbung des Naturprodukts ist genauestens vorgeschrieben.
In der Verordnung der Brüsseler Beamten heißt es: “Mindestens ein Drittel der Gesamtlänge oder die Hälfte des umhüllten Teils muss von weißer bis grünlich-weißer Färbung sein. Jedoch muss bei Frühlauch/Frühporree der weiße oder grünlich-weiße Teil mindestens ein Viertel der Gesamtlänge oder ein Drittel des umhüllten Teils ausmachen.”
Nun ist es natürlich keineswegs so, dass Porree anderer Färbung nicht als Porree gilt — er darf nur nicht als “Klasse I” vermarktet werden. Warum es “absurd” sein soll, für unterschiedliche Handelsklassen bestimmte Qualitäts-Merkmale vorzuschreiben, lässt die “Welt” offen.
Vor allem aber: Die Norm gibt es gar nicht mehr. Sie wurde im Sommer 2009 aufgehoben, um dem Wunsch nach weniger Regeln und weniger Bürokratie nachzukommen. Und zwar gleichzeitig — mit den Krümmungsregeln für Gurken.
Nachtrag, 6. Mai. Die “Welt” hat ihren Fehler korrigiert.