Wir freuen uns riesig über jede und jeden, die oder der uns bei Steady unterstützt, nur über einen nicht: Julian Reichelt. Der “Bild”-Chef schickt uns jedes Jahr 120 Euro. Und die wollen wir gern wieder loswerden.
Daher haben wir Reichelts 120 Euro vorhin an die von Klaas Heufer-Umlauf und Jan Böhmermann ins Leben gerufenen Spendenkampagne für private Seenotretter, die Crew der “Sea Watch 3” und die inhaftierte Kapitänin Carola Rackete weitergeleitet:
Und noch ein Tipp für jede und jeden, die oder der ein paar Euro übrig hat: Es ist ganz einfach mitzumachen.
1. TV-Kritik zu Markus Lanz: Niveaumäßig auf Grasnarben-Höhe (fr.de, Daland Segler)
Bei Markus Lanz waren zuletzt die Grünen-Politiker Annalena Baerbock und Robert Habeck zu Gast und wurden von diesem teilweise scharf angegangen. Daland Segler kritisiert: “… ein Moderator, der nicht moderiert, sondern Fragen abschießt, der in seiner typischen Haltung, ganz vorne auf der Stuhlkante sitzend, als wolle er sich auf das Gegenüber stürzen (und so seine Nervosität und Überforderung zeigt) fast nie schafft, seine Gäste ausreden zu lassen und dann irgendwann sagt: “Lasst uns diese Schärfe rausnehmen” — die er selbst hineingebracht hat in das Gespräch: Solch ein Mann dürfte nie und nimmer eine Talkshow leiten. Nun tut das aber Markus Lanz seit Jahren, und es ist eines der großen Rätsel der bundesdeutschen Fernsehlandschaft, dass er das trotz seiner offensichtlichen Unfähigkeit immer noch tut.”
2. “Ich war die einzige Frau” (taz.de, Doris Akrap)
Die bekannte Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen arbeitete 16 Jahre für die “FAZ”, 27 Jahre für den “Spiegel” und seit nunmehr drei Jahren schreibt sie für die “Welt”. Im Interview spricht sie über ihren beruflichen Werdegang, die Besonderheiten des NSU-Prozesses und darüber, mit welchem Blick sie auf eine Gerichtsverhandlung schaut.
3. «Journalismus ist nicht marktfähig»: Warum Verlage nun experimentieren müssen (tagblatt.ch, Michael Genova & Kaspar Enz)
Den Zeitungsverlagen brechen mehrheitlich die Einnahmen weg. Was tun? Der Medienwissenschafter Guido Keel plädiert für Hinwendung zum Digitalen, spricht sich für Bezahlschranken aus und rät den Lokalzeitungen zu Experimenten.
4. Der Altkanzler und die Knarre – wenn Fotos einen schlechten Eindruck machen (maz-online.de)
Vor ein paar Tagen postete die “heute show” ein Bild von Ex-Kanzler Gerhard Schröder, das diesen in James-Bond-Pose mit seiner Frau im Arm und einer Pistole zeigte. Daraufhin hagelte es in den Sozialen Medien Kritik und Häme. Entstanden war das Bild anlässlich der Kieler Woche. Bei der “Waffe” handelte es sich um die Startpistole für eine Segelregatta. Anders als der Altkanzler hätten andere Politiker solch ein Bild nicht zugelassen: “Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) meidet zum Beispiel jegliches Kriegsgerät im Hintergrund, das sich später wieder als zu teuer oder zu kaputt oder als ethisch umstritten herausstellen könnte, also zum Beispiel Kriegsdrohnen. Sucht man nach “Startschuss”-Fotos von ihr, wirft sie deshalb eher eine Sektflasche gegen einen Schiffsrumpf oder hält einen symbolischen Schlüssel oder eine Korvetten-Silhouette in die Höhe.”
5. Journalistin Jana Avanzini wegen Hausfriedensbruch verurteilt (sueddeutsche.de, Isabel Pfaff)
Nun ist es tatsächlich so gekommen, wie es viele Schweizer Medienschaffende befürchtet haben: Das Luzerner Bezirksgericht hat die Journalistin Jana Avanzini wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Die Journalistin hatte für eine Recherche ein besetztes Haus betreten. Die Buße beträgt 500 Franken, doch dazu kommen Gerichtskosten und die Anwaltskosten der Klägerin, so dass Avanzini insgesamt etwa 4.300 Franken berappen muss.
6. Warum wir uns für uns und andere schämen (deutschlandfunknova.de, Dominik Schottner, Audio: 24:08 Minuten)
Im “Ab 21”-Podcast auf “Deutschlandfunk Nova” geht es um Peinlichkeit. Warum schämen wir uns, und warum hat das Filmpublikum ein so hohes Interesse an schambesetzten Themen? Darüber geben der Peinlichkeitsforscher Paulus Frieder (Uni Lübeck) und der Filmexperte und Youtube-Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt (“Die Filmanalyse”) Auskunft.