Vorgestern twitterte “Bild”-Chef Julian Reichelt das hier:
Das Foto mit Mesut Özil sei Teil von Erdogans “bisher größtem Propaganda-Erfolg in Deutschland”, und das auch dank deutscher Medien — ja, da könnte Julian Reichelt recht haben. Man erinnere sich nur mal daran, wie häufig diese Fotos von Erdogan mit Özil und mit Ilkay Gündogan und mit beiden deutschen Fußballern seit dem 14. Mai in Zeitungen und bei Onlineportalen zu sehen waren.
Manche Redaktionen waren besonders besessen von dem Bild haben dem türkischen Präsidenten bei diesem PR-Coup besonders fleißig geholfen. Dazu gehören ganz sicher Bild.de, “Bild” und “Bild am Sonntag”, die alle von Julian Reichelt verantwortet werden:
(Ohne Anspruch auf Vollständigkeit — draufklicken für größere Version)
Dazu kommen noch einige Fotos, die nur Erdogan und Gündogan zeigen, die wir hier aber weggelassen haben.
Gestern twitterte “Bild”-Chef Julian Reichelt dann das hier:
In puncto “Propaganda-Tür” öffnen: siehe oben. Zu Reichelts Aussage, dass Deutschland jetzt “wegen Özil” als rassistisch gesehen werde: Klar, Erdogans Partei AKP und einige ihrer Anhänger schlachten die Sache jetzt auf üble Weise aus. Mesut Özil aber hatte in seinem dreiteiligen Statement nie behauptet, dass der Rassismus vom gesamten Land komme. Im Gegenteil. Er schrieb zum Beispiel …
I don’t want to even discuss the hate mail, threatening phone calls and comments on social media that my family and I have received. They all represent a Germany of the past, a Germany not open to new cultures, and a Germany that I am not proud of. I am confident that many proud Germans who embrace an open society would agree with me.
… und nannte die Leute, die ihn aus seiner Sicht rassistisch angegangen seien, größtenteils namentlich.
Die Erzählung, Özil habe mit ganz Deutschland abgerechnet, gibt es auch. Sie stammt von “Bild” und Julian Reichelt:
Dazu auch: