Archiv für Juni, 2012

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Stadt, Land, Krebs

Fußball, Stars, Brüste und Krebs — es fehlen eigentlich nur noch niedliche Tiere und die heutige Titelseite von “Bild” Leipzig wäre perfekt gewesen:

Krebs! Der große Report für Sachsen

(Tatsächlich ist unter dem Bruch ein Foto von toten Walen im blutroten Wasser zu sehen, aber das dürfte nirgendwo als niedlich durchgehen.)

Der “große Krebs-Report für Sachsen” wartet mit ein paar knackigen Zahlen und trockenen Daten auf. Sie stammen offenbar aus dem aktuellen “Kreisdatenblatt”, einer Veröffentlichung (PDF) des Gemeinsamen Krebsregisters der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen.

Leider haben sich die Redakteure nicht mit dem Weitertragen nackter Zahlen und dem Zitieren von fachkundigen Wissenschaftlern zufrieden gegeben, sie haben sich auch an einer eigenen Einordnung versucht:

Auch auffällig: Bei der Brustkrebshäufigkeit zeigt sich ein deutliches Stadt- Land-Gefälle. Während z.B. in Leipzig durchschnittlich insgesamt 437 Neuerkrankungen pro Jahr diagnostiziert werden, sind es etwa im Landkreis Leipzig “nur” 233.

Das musste natürlich schief gehen: Während in der Stadt Leipzig 517.157 Einwohner leben, sind es im Landkreis Leipzig 270.770. Die Stadt kommt also auf 84,5 Brustkrebsneuerkrankungen pro 100.000 Einwohner, der Landkreis mit 86,1 sogar auf einen etwas höheren Wert.

Noch deutlicher ist das Stadt-Land-Gefälle übrigens bei den gesamten Krebsneuerkrankungen — wie man auch in dieser Tabelle ablesen kann, die “Bild” heute gedruckt hat:

Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner/Jahr: Leipzig 608,4, Landkreis Leipzig 621

Mit Dank an Rico K.

Lisa Feldmann, Luka Rocco Magnotta, Closer

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Ist das Wirtschaftsjournalismus?”
(falter.at, Reinhard Christl)
Die Ressorts Politik und Wirtschaft hängen eng zusammen, deshalb sollten sie sich einerseits vermehrt füreinander interessieren, sich andererseits mehr der Sache als den Personen zuwenden. Die “Intelligenteren unter den Lesern” würden nämlich den Eindruck gewinnen, “dass es herzlich wenig bringt, sich etwa ein TV-Interview mit einem österreichischen Minister zur Finanzmarktkrise anzusehen. Denn erstens hat er keine Lösung anzubieten. Und zweitens spricht er über Dinge, die er selber bestenfalls halb, das Publikum oft gar nicht versteht: über EFSF, ESM, CDS, CDO und Acta.”

2. “Zweitabdruck statt Unterlassung”
(sueddeutsche.de, Katharina Riehl)
Das Klatschmagazin “Closer” druckt zwei mal ein Foto, das die Ehepaare Günter Jauch, Thomas Gottschalk und Guido Westerwelle beim Abendessen zeigt. Auf eine Unterlassungsforderung geht der Bauer-Verlag nicht ein.

3. “Kioskklatsch (KW 23): Brad, Bushido, Babs & Boris”
(klatschkritik.blog.de, Antje Tiefenthal)
Antje Tiefenthal gleicht verschiedene Klatschmagazine der Woche mit der Realität ab.

4. “Ein Drink an der Bar mit Lisa Feldmann”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Christian Nill spricht mit Lisa Feldmann, Chefredakteurin der Schweizer Frauenzeitschrift “Annabelle”: “Sagen wir, dass eine Frauenzeitschrift auch eine Ghettoisierung ist: Jedes special interest schliesst immer andere Themen aus. Positiv gesagt ist es eine Auswahl, die mich daran hindert, jeden Mist lesen zu müssen, der mich gar nicht interessiert.”

5. “The Queen Who Stares at Boats”
(thedailyshow.com, Video, 4:35 Minuten)
Wie begeistert CNN das 60. Thronjubiläum von Queen Elisabeth II. feiert.

6. “Das Berliner Opfer des Kanada-Kannibalen”
(vice.com, Johannes Niederhauser)
Johannes Niederhauser besucht Kadir Anlayisli in Berlin Neukölln. Er machte die Polizei darauf aufmerksam, dass sich der international gesuchte Luka Rocco Magnotta aktuell im Internet-Café befindet, in dem er angestellt ist, worauf dieser verhaftet wurde. Nun wird der Laden von Reportern belagert, Umsatzeinbussen sind die Folge.

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Was macht eigentlich … Gina-Lisa?

Um die Frage gleich vorweg zu beantworten:

Was macht Boateng mit Gina-Lisa im Hotel?

So wirklich genau weiß es auch “Bild” nicht. Die einzige beteiligte Person, der “Bild” ein Statement entlocken konnte, ist Gina-Lisa Lohfink selbst — und ihre Antwort dürfte nicht ganz dem entsprochen haben, was sich die “Bild”-Redakteure erhofft hatten:

Was lief in der Nacht in Zimmer 248?

Die TV-Blondine: “Wir haben uns nur unterhalten!”

Aber wer ist überhaupt diese Gina-Lisa Lohfink? Also mal ab von den Bezeichnungen “Nacktmodel”, “Ex-Topmodel”, “sexy Blondine”, “TV-Blondine” bzw. schlicht “Blondine”, die ihr “Bild” allein in diesem einen Artikel verpasst?

Die Zeitung erklärt es ihren Lesern gerne:

Die Blondine wurde “berühmt”, als sie 2008 in der Model-Show “Germany’s Next Topmodel” mitmachte.

Diese Anführungszeichen um “berühmt” sind natürlich eine Gemeinheit. Frau Lohfinks Teilnahme bei Heidi Klums Casting-Show liegt immerhin schon vier Jahre zurück und sie wäre vermutlich schon vergessen wie so viele andere Kandidatinnen, wenn — ja, wenn eine Zeitung sie nicht seit vier Jahren immer wieder mit Aufmerksamkeit beschenken würde:

“Bild”, 10. Juni 2008:

Das Top-Model als Popp-Model: Sexskandal um schöne Gina-Lisa

“Bild”, 11. Juni 2008:

Heidi Klums schönes TopModel Gina-Lisa: Alkoholfahrt mit 1,68 Promille

“Bild”, 16. Juni 2008:

Warum sucht Gina-Lisa einen Mann im Internet?

“Bild”, 18. Juni 2008:

Freispruch! Suff-Gina-Lisa weinte im Gericht

“Bild”, 12. September 2008:

Sorge um Gina-Lisa: Arterien-Riss bei “Topmodel”

“Bild”, 3. Januar 2009:

Marc Terenzi lässt es krachen: Jetzt ist Sarah Connors Ehemann an Gina-Lisa dran

“Bild”, 13. Februar 2009:

“Klick – die Bohne” – Gina-Lisa bloggt für BILD.de
“Germany’s Next Topmodel” – wer zickt, wer nervt, wer hat Chancen auf den Titel? Für BILD.de bloggt Gina-Lisa Lohfink (22)! Die Blondine (Kultspruch: Zack, die Bohne!) schaffte es im letzten Jahr unter die Top 20. Seitdem ist sie erfolgreich im TV zu sehen. Jetzt drückt sie den neuen Kandidatinnen die Daumen. Gina-Lisas “GNTM”-Blog – heute ab 15 Uhr bei BILD.de!

“Bild”, 7. Mai 2009:

Hier kommt “Zack die Bohne”! Gina-Lisa Lohfink (22), Ex-Topmodel-Hoffnung von Heidi Klum, zeigt sich in sexy Spitzen-wäsche. Für die “FHM”-Juni-Ausgabe posierte die Blondine in einem Schloss – zeigte dabei ganz stolz, dass ihr Körper in den vergangenen Monaten “verschönert” wurde. “Ich fühle mich total wohl”, sagt sie. Gerüchte, dass derzeit nur Marc Terenzi, der Ex von Sarah Connor, an diesen Körper darf, kommentiert sie mit einem Lächeln …

“Bild”, 8. Mai 2009:

Hier knutscht Gina-Lisa den Ex von Sarah Connor

“Bild”, 14. Mai 2009:

In einer Woche gibt es ein neues “Germany’s Next Topmodel” – dann entscheidet die Jury um Heidi Klum (35) live im TV, welche Kandidatin auf den Schönheitsthron darf.

Eine hat sich schon heute entschieden: Exklusiv für BILD bewertet Kult-Blondine und Ex-Kandidatin. Gina-Lisa Lohfink (22) die verbleibenden fünf Kandidatinnen!

Wer hat Chancen, wer versagt: Check, die Bohne!

Marie (20) wird gewinnen

(Gewonnen hat letztlich Sara, über die Gina-Lisa gesagt hatte, es sei “vielleicht noch nicht die richtige Zeit für sie, ‘Topmodel’ zu werden.”)

“Bild”, 20. Mai 2009:

Wer sind die erotischsten Frauen Deutschlands? Wer ist WIRKLICH sexy? Wer hat die tollste Ausstrahlung – und versüßt uns den Tag?

BILD hat die 100 Top-Promi-Frauen gewählt. (…)

100. Gina-Lisa Lohfink (22), Model

“Bild”, 8. Juni 2009:

Gina-Lisa knutscht den Connor-Ex

“Bild”, 2. Juli 2009:

Sie liebt es sexy UND blutig …

Gina-Lisa (23) hat mit ihrem Freund Marc Terenzi (31) einen Horrorfilm gedreht. Titel: “The Vampires Club” (dt.: “Der Vampir-Club”). Die Ex-“Topmodel”-Kandidatin spielt einen erotischen Blutsauger!

“Bild”, 22. Juli 2009:

BILD-Leser-Reporter: Gina-Lisa mit neuem Busen und Marc Terenzi am Pool

“Bild”, 24. Juli 2009:

TV-Rolle für Gina-Lisa Lohfink (22). Das Ex-Topmodel ergatterte einen Part in der ARD-Soap “Marienhof”. Ende September ist die Freundin von Marc Terenzi (31) als “Hannah” zu sehen. Um was geht’s? Gina-Lisa: “Es geht um Verführung. Einer der Hauptdarsteller wird vielleicht meinen Reizen erliegen.”

Der Wechsel ins Schauspielfach fiel ihr nicht leicht. “Es ist anstrengend, auf Knopfdruck eine andere Person zu spielen.”
Viel zu sehen für die TV-Gebühr. Gina-Lisa Lohfink (22) drehte gestern beim “Marienhof” und zeigte ihre frisch gemachten XXL-Brüste.

“Bild”, 28. Juli 2009:

Marc Terenzi & Gina-Lisa: Alles aus!

“Bild”, 1. August 2009:

Nach Liebes-Aus mit Gina-Lisa: Marc Terenzi flieht nach China

“Bild”, 24. August 2009:

Ist das nicht …?

… JA, das ist Schön-Single Sarah Connor (29)! Aber: Mit wem turtelt der Popstar da? Samstagnachmittag am Weserstrand. Ihr Neuer – nach dem Liebes-Aus mit Star-Kicker Diego (24)? Nein! Der coole Typ an Sarahs Seite ist Noch-Ehemann Marc Terenzi (31), frisch getrennt von Kult-Blondine Gina-Lisa Lohfink (22).

“Bild”, 1. September 2009:

Ex-“Topmodel”-Kandidatin Gina-Lisa Lohfink (22) gibt’s in Mehrfachausführung: Bei der Audi-Night in Frankfurt zeigte sie sich jetzt mit ihrer süßen, rothaarigen Schwester Angelina (16). Und schon im Mai war bei der “Comet”-Verleihung auch Schwesterchen Lolo (15, l.) mit von der Partie. Beide Mädels schwärmen von Gina-Lisa. Schülerin Angelina: “Sie ist mein Vorbild. Ich bewundere alles, was sie macht.”

“Bild”, 4. September 2009:

Kult-Blondine Gina-Lisa (23, Foto) enthüllt in BILD die Wahrheit über ihren Busen: “Ja, ich habe ihn operieren lassen!”

“Bild”, 5. September 2009:

Millionen Frauen (und Männer) träumen davon, ihren Körper verschönern zu lassen. Doch nur wenige sprechen so offen darüber wie Kult-Blondine Gina-Lisa Lohfink (23), die stolz ist auf ihren neuen Busen (BILD berichtete).

“Bild”, 22. Oktober 2009:

Sie haben sich in kürzester Zeit mit mehr oder weniger Klasse, aber viel nackter Haut ins Rampenlicht gedrängelt. Doch welche von diesen drei TV-Zicken kann ein echtes “Topluder” werden?

Tessa (20, “Tussi-Tessa”) Bergmeier bepöbelte in der vierten “Topmodel”-Staffel die Konkurrentinnen. In einem Hamburger Coffee-Shop jobbte sie, putzte Klos. Gerade wieder sorgte sie für Aufsehen, weil sie angeblich eine Model-Kollegin mit einer Bratpfanne bewarf (BILD berichtete).
“TOPLUDER”-POTENZIAL: 30 Prozent

Gina-Lisa Lohfink (23) hat aus ihrer Casting-Prominenz bisher am meisten gemacht: Nach ihrem Auftritt in der Klum-Show präsentierte die Blondine mit den gemachten Brüsten eine eigene Sonnenbrillen-Kollektion, ein Nintendo-DS-Spiel und eine TV-Show. Hungerte sich von drall (62 Kilo) auf 48 Kilo runter.
“TOPLUDER”-POTENZIAL: 60 Prozent.

“DSDS”-Dritte Annemarie Eilfeld (19) geriet mit ihren frechen Sprüchen immer wieder mit Pop-Titan Dieter Bohlen (54) anein-ander. Sorgte mit sexy Fotos für Wirbel bei der RTL-Show. Jetzt will sie sich vorerst nur noch auf Musik konzentrieren.
“TOPLUDER”-POTENZIAL: 10 Prozent.

“Bild”, 28. Oktober 2009:

Amy Winehouse: Warum kostet ihr neuer Busen 38659 Euro? (…)

Best of Silikon (…)

Gina-Lisa Lohfink
Die Blondine brüstet sich seit Sommer mit 300 Milliliter Silikon pro Seite. Das füllt einen BH mit Körbchengröße C

“Bild”, 6. November 2009:

Neue Brüste bei Sat.1: Aus Britt wird BriDD (…)

Brust-Vergrößerung: Wem hat’s geholfen, wem nicht? (…)

GINA-LISA LOHFINK (22)
Die Ex-“Topmodel”-Kandidatin nahm zwölf Kilo ab und je 300 Milliliter Silikon obenrum zu. Jetzt noch kultiger, noch schärfer!

“Bild”, 7. November 2009:

Heidis Ex-“Topmodel”-Kandidatin Gina-Lisa Lohfink (23) kam im gruseligen Gothic-Queen-Outfit.

“Bild”, 14. November 2009:

Fashion-Schlagabtausch: Daphne Guinness (42, Aristokratin, Stilikone, Bier-Erbin) gegen Gina-Lisa Lohfink (23, Model mit Plastikbusen). Die Guinness erinnert an Cruella De Vil (aus “101 Dalmatiner”), Gina-Lisa sieht aus wie Barbie nach einer durchzechten Nacht. Bitte, liebe Kinder, nicht zu Hause nachahmen!

“Bild”, 24. November 2009:

BILD enthüllt Gagen unserer TV-Stars BILD enthüllt die TV-Gagen, Teil 2 (…)

Gina-Lisa Lohfink: 4000 Euro pro Sendung
Sie flog 2008 aus Heidi Klums Castingshow “Germany’s Next Top-model” – doch ihre Fans lieben sie. Für die Moderation der Pro7-Casting-Show “Best Buddy” (wöchentlich) bekommt sie 4000 Euro pro Sendung. In 2010 soll sie wieder mit einer eigenen Show im TV durchstarten.

“Bild”, 9. Dezember 2009:

Brust an Brust: Gina-Lisa Lohfink mit ihrem Friseur Francek

“Bild”, 3. Februar 2010:

Gina-Lisa Lohfink versucht Oli Pocher (l.) zu busseln

“Bild”, 11. Februar 2010:

Diese Promi-Frauen stehen zu ihren gekauften Rundungen (…)

Gina-Lisa Lohfink (23), Kult-Blondine
“Ein großer Busen ist einfach cool! Also habe ich mich unters Messer gelegt – ein volles C-Körbchen! Mich regt das total auf, wenn man so eine OP nicht zugibt – und es JEDER sieht.”

“Bild”, 18. Februar 2010:

Sie waren mal die dicksten Busenfreundinnen. Doch jetzt ist ihre Freundschaft geplatzt!
Millionen TV-Zuschauer kennen Gina-Lisa Lohfink (23) und Sarah Knappik (23) als unzertrennliches Gespann aus Heidi Klums (36) “Topmodel”-Show. Vorbei!

Sarah (momentan in der “Model-WG” bei Pro7 zu sehen): “Gina-Lisa ist nur noch ein Plastikpüppchen – gemachter Busen, nur noch Party. Gina umgibt sich mit falschen Freunden und hungert sich auf ihre angebliche Idealfigur. Das ist nicht mehr die Gina, die ich so mochte. Mehr eine Barbie-Puppe auf Red Bull.”

“Bild”, 19. Februar 2010:

Showdown der Super-(Pampel-)Musen! Auf der “Richie Rich A Muse”-Modenschau lieferten sich die Mutter aller Busenwunder Pamela Anderson (42) und Ex-“Germany’s Next Topmodel”-Kandidatin Gina-Lisa Lohfink (23) ein heißes Brust-an-Brust-Rennen!

“Bild”, 12. Juni 2010:

Südafrika, wir kommen!

Beim Abenteuer-Trip zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010(TM), der natürlich Flüge, Tickets, Transfers beeinhaltet, mit dabei: Topmodel Gina-Lisa Lohfink (23). Die sexy Blondine fliegt mit den Fans nach Durban und ist schon ganz heiß auf die Reise: “Das wird sicher toll! Ich freue mich total aufs Spiel – und bin mir sicher, dass unsere Jungs mit einem Sieg in die WM starten!”

“Bild”, 13. Juli 2010:

Mit dem WM-Titel ist es ja leider nichts geworden. Aber wenigstens DIESEN Männer-Traum können wir erfüllen. Super-Blondine Gina-Lisa Lohfink (23) zeigt uns heute endlich alles – und zwar auf Seite 5. Für den Playboy (August-Ausgabe) zog sie sich an der sizilianischen Küste aus. “Wer mich kennenlernen will”, sagt sie, “muss mich nur zum Kaffee einladen.” Tja, Gina-Lisa – wenn’s weiter nichts ist: Zack, die Bohne!

“Bild”, 14. Juli 2010:

Dieser Anblick ist für viele Männer ein Traum. Doch für Gina-Lisa Lohfink (23) war ihr knackig-praller Busen ein Albtraum…

IHRE BRÜSTE HÄTTEN DAS SCHÖNE EX-“TOPMODEL” FAST UMGEBRACHT!

“Bild”, 16. Juli 2010:

Zack, der Nächste!

Gina-Lisa Lohfink (23, gerade im “Playboy” zu sehen) trennt sich nach nur vier Monaten von Kevin Kuranyi-Bruder Romulo (21).
Ihr Neuer, Überraschung: Rapper Kay One (25, bürgerlich Kenneth Glöckler, “Fackeln im Wind”).

“Bild”, 19. Juli 2010:

Klick, die Bohne!

Wie BILD berichtete, knutscht Gina-Lisa Lohfink (23, aktuell im “Playboy” zu sehen) zurzeit ganz heiß mit Rapper Kay One (25, bürgerlich Kenneth Glöckler). Ein BILD-Leser traf die beiden jetzt im Stuttgarter Szene-Club “Perkins Park” und durfte das 1. gemeinsame Foto schießen.

“Bild”, 24. Juli 2010:

Alte Liebe rostet nicht… Gina-Lisa Lohfink (23) möchte ihren Ex-Freund Romulo Kuranyi (21) zurück.

“Bild”, 8. November 2010:

Powerblondine Gina-Lisa Lohfink (24) scheint frisch verliebt: und zwar in den Stuttgarter Abwehrspieler Arthur Boka (27). Gina-Lisa zu BILD: “Wir sind noch nicht fest zusammen, treffen uns seit etwa fünf Monaten aber immer wieder. Arthur ist liebevoll, herzlich, respektvoll und weiß, wie man mit Frauen umgeht.”

“Bild”, 24. Dezember 2010:

Zum Fest der Liebe gab’s Beistand von der Liebsten… VfB-Verteidiger Arthur Boka (27) bekam am Abend nach der 3:6-Pokal-Pleite gegen Bayern noch im Stadion Trost von seiner Freundin, Top-Model Gina-Lisa Lohfink (24/Foto). Die Blondine, die inzwischen bei dem Ivorer eingezogen ist, hatte sich das Spiel zusammen mit Schwester Lorraine (18) angeschaut.

“Bild”, 29. Dezember 2010:

Billig-Blondine und Busenmacherwitwe Tatjana Gsell (39) geht nicht ins RTL-Dschungelcamp (Start: 14. Januar 2011). (…)

Stattdessen reist nun “Kay One” (26, bürgerlich Kenneth Glöckler) in den Busch. Der Rapper ist Ex-Liebhaber von Gina-Lisa Lohfink (24).

(Letztlich nahm auch “Kay One” nicht an “Ich bin ein Star, holt mich hier raus” teil.)

“Bild”, 19. Januar 2011:

Auch Gina-Lisa Lohfink (23), bei den “Topmodels” noch Sarahs beste Freundin, ist die Tierliebe neu: “Wir haben bei ihrer Mutter schon Spaghetti Bolognese verdrückt. Und zum Frühstück gab’s Eier mit Speck. Ich lach mich kaputt über die Vegetarier-Nummer. Sie isst auch gerne Burger!”

“Bild”, 24. Februar 2011:

Sind Sie schlauer als Gina-Lisa? … dann machen Sie erst mal diesen Test!

Super-Blondine Gina-Lisa Lohfink (24) landete beim IQ-Test von RTL II abgeschlagen auf dem letzten Platz (99 Punkte). Immerhin: 90 bis 109 Punkte bedeuten “durchschnittliche Intelligenz”.

“Bild”, 25. März 2011:

Super-Blondine Gina-Lisa Lohfink (24) wird Lehrerin! Bei der Frankfurter Ausgabe des Erfolgsmusicals “Grease” steht sie als strenge Lehrerin “Miss Lynch” auf der Bühne. In Berlin übernahm diese Rolle Kult-Blondine Daniela Katzenberger (24).

“Bild”, 28. April 2011:

Der Abstiegskampf artete gestern beim Training des VfB Stuttgart in eine Abstiegs-Prügelei aus.

Verteidiger Arthur Boka (28), der Freund von “Topmodel” Gina-Lisa Lohfink (24), geht auf den suspendierten Stürmer Ciprian Marica (25) los.

“Bild”, 28. Juni 2011:

Abpfiff für die Liebe!

Nach nur acht Monaten hat sich Ex-“Germany’s Next Topmodel”-Kandidatin Gina-Lisa Lohfink (24) von Fußball-Star Arthur Boka (28, VfB Stuttgart) getrennt. Nach einem heftigen Streit zog die sexy Blondine aus der gemeinsamen Wohnung in Stuttgart aus. “Es hat einfach nicht mehr gepasst”, sagt Gina-Lisa zu BILD. “Wir hatten zu unterschiedliche Vorstellungen.” Ablenkung sucht sie jetzt auf Mallorca…

“Bild”, 1. Juli 2011:

Super-Blondine Gina-Lisa Lohfink (24) genießt ihr Single-Leben – aktuell auf Mallorca. Erst vor ein paar Tagen hat sich das Kurven-Model im Streit von Profi-Kicker Arthur Boka (28, VfB Stuttgart) getrennt. “Arthur hat mich mit einer anderen betrogen!” Und weiter sagt sie: “Wie kann man eine Superfrau wie mich betrügen? Ich hab für ihn Wäsche gewaschen, gebügelt, gekocht. Er hat jeden Tag Sex gekriegt. Ich bin so verletzt! Typen wie er kommen einfach nicht damit klar, treu zu sein. Es ist einfach unfair. Ich bin doch auch nicht fremdgegangen.”

Jetzt betäubt Gina-Lisa ihren Trennungsschmerz am Ballermann: Sie dreht mit der Sängerin Loona (36, “Bailando”) ein Musikvideo – und feiert!

“Bild”, 5. August 2011:

Ab dem 20. August (täglich live, 22.10 Uhr) stellen sich acht C-Promis auf einem 1775 Meter hoch gelegenen Bauernhof in Südtirol den Herausforderungen des TV-Irrsinns. Leben wie vor 100 Jahren, ohne Handy, Strom und fließend Wasser.

Und wer tut sich so was an? Zum Beispiel Gina-Lisa Lohfink (24)!

“Bild”, 9. August 2011:

GNTM-Vize Rebecca Mir (19) berichtet für “taff” (17 Uhr, Pro7) über den lustigsten Klatsch von der neuen Show “Die Alm” in Südtirol. Acht Promis wie Gina-Lisa Lohfink (24) und Carsten Spengemann (38) leben dort wie vor 100 Jahren …

“Bild”, 11. August 2011:

Das nächste Model macht sich fit für “Die Alm” (ab 20. August, Pro7): Tessa Bergmeier (22), bekannt als sehr temperamentvolle Kandidatin bei “Germany’s Next Topmodel”, zieht neben Kandidaten wie Gina-Lisa Lohfink (24) und Carsten Spengemann (38) auf die Promi-Berghütte.

“Bild”, 15. August 2011:

Silikon-Blondine Gina-Lisa Lohfink (24) kehrt zurück ins TV: Ab Samstag sehen wir die Ex-“Topmodel”-Kandidatin in der neuen Show “Die Alm” (Pro7).

“Bild”, 17. August 2011:

Gestern zog Super-Blondine Gina-Lisa Lohfink (24) für eine Nacht in den TV-Knast von “Big Brother” (RTL 2). Gina-Lisa zu BILD: “Es war toll, ich komme gerne wieder!” Selbst die Anbagger-Sprüche der anderen Bewohner nahm sie locker.

Natürlich ging’s im Bikini unter die Dusche – im Leoparden-Look. Gina-Lisa: “Ich dusche dreimal am Tag, das ist mir super wichtig.” Auf der Pro7-Show “Die Alm” (ab 20. August) stehen dafür aber nur Waschschüsseln bereit …

“Bild”, 19. August 2011:

Silikon-Berge treffen auf echte: Gina-Lisa Lohfink (24) will die Alm aufmischen. Bekannt wurde die Super-Blondine bei “Germany’s next Topmodel” mit ihrem Kult-Spruch “Zack, die Bohne!”

“Bild”, 22. August 2011:

Gina-Lisa, deine Welt sind ja tatsächlich die Berge…

UND ZWAR DIE ZWEI AUS SILIKON!

Auf der “Alm”, dem Pro7-Dschungelcamp der Berge (jetzt täglich 22.15 Uhr), hatte Gina-Lisa Lohfink (24) ihren ersten Fremdschäm-Auftritt. Denn die kunstblonde D-Promifrau (Verzeihung: Doppel-D!), die einst über Heidi Klums TV-Laufsteg stolzierte, will mal wieder in die Zeitung …

“Bild”, 23. August 2011:

Gestern berichtete Super-Blondine Gina-Lisa Lohfink (24) von ihren ganz, ganz schlimmen Erfahrungen mit einem Porno, der im Internet auftauchte. Mal wieder ganz schön peinlich.

Heute ist ihr eher nach Kuscheln zumute: Wir sehen die Silikon-Heidi im Bett mit dem “Checker” Thomas Karaoglan (18)!

“Bild”, 25. August 2011:

Der Berg glüht! Kandidaten-Flucht von der C-Promi-Alm – leider nur vorübergehend…

Dienstagnacht um 2.30 Uhr ließen Gina-Lisa Lohfink (24), Rolfe Scheider (56) und der “Checker” Thomas Karaoglan (18) die anderen Kandidaten zurück.

Magenknurrender Grund für den Ausbruch aus dem Bergbauern-TV-Knast: HUNGER!

“Bild”, 26. August 2011:

Ach Mädel, hättest du doch was Anständiges gelernt! “Model” Gina-Lisa Lohfink (24) bei der sogenannten Muh-Probe auf der Pro7-Alm: Sie reitet einen Elektro-Bullen. Ihre größte Angst beim Aufsitzen: “Sind Ärzte hier, wenn was mit den Brüsten passiert?” Nö! Ist ja auch nix passiert – weil Mist und Gülle um den Bullen herum die Stürze bremsen.

“Bild”, 29. August 2011:

Weil Kunst-Blondine Gina-Lisa Lohfink (24) einen auf krank macht, kraxelt Anna Heesch (39) als Ersatz auf die Fernseh-Alm von Pro 7.

“Bild”, 10. September 2011:

Dschungel-Indira spannt Alm-Gina-Lisa den Atzen aus!

“Bild”, 27. September 2011:

Kaum hat Gina-Lisa Lohfink (25) “Die Alm” verlassen, schon geht’s wieder auf Reisen – zur “Venus”. Lohfink tritt bei der Erotikmesse am 29. September in Berlin als Botschafterin für “Safer Sex” auf. Sie wolle Aufklärungsarbeit leisten. “Sexy mit Message ist mein Motto.” Aha …

“Bild”, 30. September 2011:

Gestern hat Ex-Topmodel Gina-Lisa Lohfink (25) die Erotikmesse “Venus” in Berlin eröffnet. D-Prominente Vorgängerinnen: Tatjana Gsell (40) oder Nadja (46). Willkommen ganz unten, Gina-Lisa? Die sieht das nicht so: “Ich bin nicht ganz unten, nächstes Jahr werde ich sogar das Gesicht der Venus.”

“Bild”, 6. Dezember 2011:

Prinz Frédéric von Anhalt (68, Mann von Zsa Zsa Gabor) will Busen-Wunder Gina-Lisa Lohfink (25) adoptieren! Ein Vertrag mit dem Ex-Model von Heidi Klum (Lieblingsspruch: “Zack, die Bohne!”) ist bereits aufgesetzt.

“Bild”, 24. Januar 2012:

Die Traumehe von Heidi Klum und Seal liegt seit gestern Morgen, 5.30 Uhr deutscher Zeit, ganz offiziell in Trümmern. (…)

Das sagen Topmodels und Juroren (…)

GINA-LISA LOHFINK (25, Kandidatin Staffel 3)
“Die Beziehung war schon immer komisch. Sie spielt in der Champions League -er in der Dorfliga. Wenn sie mag, kann sie jetzt natürlich jederzeit bei mir auf der Couch pennen.”

“Bild”, 18. Februar 2012:

Küss die Hand, schöne Frau! Gastgeber Richard Lugner begrüßt Trash-Prinzessin Gina-Lisa Lohfink

“Bild”, 2. März 2012:

Wahrscheinlich gegen ihren Willen angezogen trafen zum ersten Mal Dschungelcamp-Nackedei Micaela Schäfer (28) und TV-Blondine Gina-Lisa Lohfink (25) aufeinander. Wo? Natürlich bei der Eröffnung eines Unterwäsche-Shops. Kennt man sich? “Nee, aber ich hab’ kein Problem mit der da!”, sagt Gina-Lisa. Klingt nicht nach großen Busenfreundinnen

“Bild”, 16. Mai 2012:

Vier Busen-Freundinnen für ein Balle-luja! Auf Mallorca ist die Saison eröffnet.

Auf diesem Foto im Wasser, ansonsten 2012 noch ganz oft auf der Ballermann-Bühne: Mia Magma (25), Micaela Schäfer (28), Gina-Lisa Lohfink (25) und Antonia aus Tirol (32).

Die 268 Treffer bei Bild.de können Sie ja selbst durchgehen!

Frauenzeitschriften, Fußball-EM, Urheber

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Verlage versuchen’s mit Fashion, Style und Kohlsuppe”
(haz.de, Imre Grimm)
Imre Grimm erklärt, wie man eine neue Frauenzeitschrift auf dem Markt einführt: “1. Suchen Sie einen griffigen Titel. 2. Wagen Sie bloß nichts Neues. 3. Benutzen Sie verbale PR-Nebelbomben! 4. Vermeiden Sie komplexe Inhalte. 5. Der Ton macht die Musik. 6. Verraten Sie nie, nie, niemals, … dass seit 1994 für deutsche Frauenmagazine kein einziges Wort neu geschrieben wurde.”

2. “Keine toreschießende Wollmilchsau”
(taz.de, Michael Brake)
Michael Brake liest vom “Kicker” über “11 Freunde” bis zur “Sport-Bild” Sonderhefte zur anstehenden Fußball-Europameisterschaft.

3. “Im Paralleluniversum”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Ein Blick auf einige TV-Alternativen zur Fußball-EM: “Wie schwer das im EM-Monat Juni für die anderen Fernsehsender wird, zeigt ein Blick auf die letzte Fußball-WM. Im Juni 2010 fiel der Marktanteil von Sat 1 von 10,9 auf 9,5 Prozent, bei Pro 7 von 11,4 auf 10,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, während die ARD ihren Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen dank WM-Übertragungen von 6,1 auf 12,4 Prozent mehr als verdoppelte.”

4. “Karl Valentin und die Anwälte”
(wdr.de, Insa Moog)
Zwei Personen aus Berlin erhalten Post von der Anwaltskanzlei aufgrund von beanstandeten Urheberrechtsverstößen: “Auf ihrer Webseite mit Einrichtungstipps nach Feng Shui-Prinzipien hatten sie in einem Blogeintrag einen unkommentierten Karl-Valentin-Spruch bestehend aus zwölf Worten veröffentlicht. Die Folge: ein Schreiben, in dem Anwaltskosten von insgesamt 891,31 Euro erhoben wurden. Die Summe ergab sich aus dem ‘Gegenstandswert von 10.000 Euro’.”

5. “Sind wir nicht alle ein bisschen Urheber?”
(heise.de/tp, Bettina Hammer)
Für Bettina Hammer ist “die Einteilung in Urheber und Nichturheber ist oftmals genauso willkürlich wie die in Produzent und Konsument. Gerade auch im Internet, und eine Vielzahl der Diskussionen beschränkt sich auf die digitalen Fragen des Urheberrechtes, sind diese Grenzen oft verschwommen oder nicht mehr vorhanden. Die Urheber sind gleichzeitig auch diejenigen, die von anderer Leute Inhalte profitieren und diese verwerten, sind, so diese wirtschaftlich ausgerichteten Begriffe verwenden will, Produzent und Konsument zugleich.”

6. “4 Ways the Face-Eater Zombie Craze Proves the Media’s Broken”
(cracked.com, Daniel O’Brien, englisch)

Schlecker aus dem Schneider

Wir wissen nicht, wie die wirklich arbeiten, bei der “Rheinischen Post”, aber als Arbeitshypothese halten wir seit heute zum Beispiel folgenden Ablauf für plausibel:

Antje? Sitzt du noch an dem Stück über die Schlecker-Pleite?

Ja, wieso?

Ich hätte noch ein exklusives Zitat für dich, das du einbauen könntest.

Okay, sag an.

Der Schneider lehnt staatliche Hilfen für Schlecker ab. “Es ist alles getan worden, die Abwicklung von Schlecker lässt sich jetzt nicht mehr verhindern”, sagt er. “Die Gemeinden und das Land können nichts tun: Sie haben weder die rechtlichen Möglichkeiten noch das Geld, Hilfen für einen maroden Betrieb zu zahlen. So bitter das für die Mitarbeiter ist.”

Sagt der Schneider?

Ja, der Schneider.

Ich bau’s ein. Wär auch was für die Unterzeile, oder?

Ja, und gib eine Vorabmeldung an die Agenturen.

Und so — oder ganz anders — kam es, dass die “Rheinische Post” am heutigen Montag meldete, dass der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider staatliche Beihilfen für Schlecker ablehne, obwohl die entsprechende Aussage in Wahrheit von Bernd Jürgen Schneider stammte, dem Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen.


Um kurz nach Mitternacht veröffentlichte die “Rheinische Post” die Falschmeldung stolz als Pressemitteilung. Von dort fand sie ihren Weg in den Dienst der Nachrichtenagentur dapd, die am frühen Morgen meldete:

SPD-Minister will keine Staatshilfe für Schlecker

Düsseldorf (dapd). Der Arbeitsminister von Nordrhein-Westfalen, Guntram Schneider, lehnt finanzielle Unterstützung für den insolventen Schlecker-Konzern durch die öffentliche Hand ab. “Die Gemeinden und das Land können nichts tun: Sie haben weder die rechtlichen Möglichkeiten noch das Geld, Hilfen für einen maroden Betrieb zu zahlen, so bitter das für die Mitarbeiter ist”, sagte Schneider der in Düsseldorf erscheinenden “Rheinischen Post” (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Eine Zukunft der Drogeriemarkt-Kette sieht Schneider nicht. “Es ist alles getan worden. Die Abwicklung von Schlecker lässt sich nicht mehr verhindern”, sagte er.

Im Laufe des Vormittages fiel der Fehler auf, und dapd zog die Meldung zurück:

Die Rheinische Post hat ihren Vorabbericht zurückgezogen und dies mit einer Verwechslung begründet. Verwechselt wurden NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider und der NRW-Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Bernd Jürgen Schneider.

Nicht jedes Nachrichtenangebot kam der Aufforderung nach, die Meldung nicht (mehr) zu verwenden: Bei “Welt Online” etwa steht sie immer noch unverändert. Auch die eigene Pressemitteilung hat die “Rheinische Post” nicht gelöscht.

Im eigenen Online-Angebot hat die Zeitung die falsche Passage unauffällig aus Überschrift und Inhalt des Original-Artikels herausoperiert — ohne irgendeinen Hinweis, eine Erklärung oder eine Korrektur für diejenigen Leser, die auf den peinlichen Fehler, der vorher da stand, hereingefallen sind.

Vermutlich muss man, anderseits, anerkennen, dass die “Rheinische Post” wenigstens nicht Bernd, Wolf, Martin, Helge oder Romy mit in die Sache gezogen hat.

Nachtrag, 6. Juni. “Welt Online” hat die Meldung korrigiert; die “Rheinische Post” ihre Pressemitteilung gelöscht.

Fußball-Experten unter sich

Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Bild.de möchte die Leser mit einem “großen EM-Quiz” darauf einstimmen und schreibt:

Das EM-Fieber steigt, Fußball-Deutschland wünscht sich den dritten EM-Titel nach 1972 und 1996. Doch was wissen die Fans eigentlich über die EM-Geschichte?

Wer sich auch nur rudimentär für Fußball interessiert, weiß zumindest schon mal mehr als die Redaktion von Bild.de: Deutschland hat nämlich schon drei EM-Titel — den von 1972, den von 1996 und den von 1980.

Mit Dank an Dirk B.

Nachtrag, 14.26 Uhr: Bild.de hat sich … zu korrigieren versucht:

Das EM-Fieber steigt, Fußball-Deutschland wünscht sich den dritten EM-Titel nach 1972, 1980 und 1996.

Nachtrag, 16.10 Uhr: Jetzt hat es Bild.de doch noch geschafft, bis vier zu zählen.

Die Wulff-Enthüllung, die keine war (2)

Am Samstag erschien auf Seite 2 der “Bild”-Zeitung folgende Gegendarstellung:

Gegendarstellung: In der BILD vom 18.02.2012, S. 5 schreiben Sie unter der Überschrift: "So deckte BILD die Wulff-Affäre auf" über mich folgendes: "8. Februar 2012: () BILD enthüllt: Der Filmproduzent David Groenewold hat 2007 für Wulff einen Luxusurlaub im "Hotel Stadt Hamburg"(HSH) auf Sylt gebucht und bezahlt." Hierzu stelle ich fest: BILD hat dies nicht enthüllt. Vielmehr haben meine Anwälte bereits am 24.1.2012 meine Buchung und Zahlung des gemeinsamen Sylt-Aufenthaltes im Jahr 2007 gegenüber dem NDR offengelegt und der Fernsehsender hat noch am selben Tag darüber berichtet. Berlin, 29.2.2012. Rechtsanwältin Julia Bezzenberger für David Groenewold. Zum Abdruck dieser Gegendarstellung sind wir gesetzlich verpflichtet - (die Redaktion)

Der Hinweis “Zum Abdruck dieser Gegendarstellung sind wir gesetzlich verpflichtet” ist blanker Hohn, denn “gesetzlich verpflichtet” wäre die Redaktion schon vor drei Monaten gewesen, als der Antrag auf Gegendarstellung bei ihr einging. Am 1. März erging sogar eine einstweilige Verfügung gegen “Bild” und Bild.de, die es beiden Redaktionen verbot, weiterhin zu behaupten, sie hätten dieses Detail “enthüllt”. Doch die Juristen der Axel Springer AG gingen durch die Instanzen — und scheiterten (BILDblog berichtete).

Ende Mai informierte das Berliner Kammergericht die Springer-Anwälte, dass es sich der Entscheidung des Landgerichts anzuschließen gedenke:

Der Senat teilt die Auffassung des Landgerichts, wonach durch die Mitteilung “Bild enthüllt: Der Filmproduzent David Groenewold hat 2007 für Wulff einen Luxusurlaub im “Hotel Stadt Hamburg” (HSH) auf Sylt gebucht und bezahlt.”, beim Durchschnittsleser der Eindruck entsteht, die Buchung und Bezahlung des Urlaubs auf Sylt sei erstmals durch die Recherchen der Antragsgegnerin [“Bild”] bekannt geworden. Dies ergibt sich schon aus der Stellung der Worte “BILD enthüllt:” vor der genannten Mitteilung. Denn der Antragsteller [David Groenewold] hat dargelegt, dass er der [sic!] bereits am 24. Januar gegenüber dem NDR Angaben zu der Buchung und Bezahlung des Urlaubs auf Sylt gemacht habe.

Bei Springer haben sie jetzt also schriftlich, dass die Formulierung “BILD enthüllt” so zu verstehen ist, dass “Bild” den nachfolgenden Sachverhalt tatsächlich auch enthüllt hat.

dapd  

Gemischtes Doppel (2)

Die Pressestelle des Hessischen Statistischen Landesamtes hatte offenbar bereits den einen oder anderen Clown gefrühstückt, als sie am Freitag diese Pressemitteilung veröffentlichte:

Mineralwasser für Mathematiker
Mineralwassererzeugung auf Rekordniveau

Nein, auch in Zukunft wird Mineralwasser natürlich nicht nur von Mathematikern getrunken. Doch in Hessen wurde 2011 so viel Mineralwasser getrunken, dass es dem Inhalt eines Würfels mit der Kantenlänge von knapp 114 Metern entspricht; eine Seite dieses Würfels hätte die Fläche von zwei nebeneinander liegenden Fußballfeldern, oder dem Inhalt einer Kugel mit dem Durchmesser von 141 Metern – der Durchmesser der Kugel hätte die Höhe des City-Hochhauses (früher Selmi–Hochhaus genannt) am Platz der Republik in Frankfurt am Main. Auf diese Weise lässt sich die in Hessen gewonnene Mineralwassermenge veranschaulichen.

Wem da noch nicht der Schädel brummte, der bekam anschließend noch ein paar konkretere Informationen zu lesen, wie etwa diese hier:

Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes haben die hessischen Quellenbetriebe im Jahr 2011 insgesamt 1,467 Milliarden Liter natürliches Mineralwasser gewonnen, ein Plus von 42 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.

Leider geriet die Pressemitteilung nicht nur in die Hände von Mathematikern, sondern auch an den Hessischen Landesdienst der Nachrichtenagentur dapd.

Und der machte einen durchaus beliebten Denkfehler:

Die hessischen Quellbetriebe haben im vergangenen Jahr fast doppelt so viel Mineralwasser gewonnen wie im Jahr zuvor. Mit 1,467 Milliarden Litern wurde ein Plus von 42 Prozent verzeichnet, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Mit Dank an Alan Smithee.

Bild am Sonntag, UEFA, Bottrop

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Verlag muss wegen werblicher Vereinnahmung fiktive Lizenz für Veröffentlichung eines Promi-Fotos zahlen”
(beck-aktuell.beck.de)
2008 zeigte die “Bild am Sonntag” Gunter Sachs beim Lesen dieser Zeitung, worauf Sachs den Axel-Springer-Verlag verklagte. Nun fällte der Bundesgerichtshof sein Urteil. “Der beklagte Verlag könne sich demgegenüber nicht auf ein überwiegendes Informationsinteresse berufen. Vielmehr habe das Persönlichkeitsrecht des Klägers Vorrang gegenüber dem nur als gering zu veranschlagenden Interesse der Öffentlichkeit an der Neuigkeit, dass der Kläger auf seiner Jacht die Zeitung ‘Bild am Sonntag’ liest. Dabei sei auch berücksichtigt worden, dass der beklagte Verlag mit der Veröffentlichung des Fotos in unzulässiger Weise in die Privatsphäre des Klägers eingegriffen habe.”

2. “Die Herren des Weltbilds”
(faz.net, Harald Staun und Peter Körte)
Ein Ausblick auf die Fußball-Europameisterschaft mit einer Analyse der UEFA-Reglemente: “Alles ist mehr oder minder klar geregelt: Wann und wie oft etwa während des Spiels Zeitlupenwiederholungen gesendet werden, wie lange der Jubel auf den Rängen dauert, in welchen Spielsituationen ein Umschnitt von der Totalen in die Halbnahe fällig wird.”

3. “Der Igel frisst keine Artikel”
(sueddeutsche.de, Heribert Prantl)
Wenn das geistige Eigentum konsequent geschützt werde und geschützt bleibe, könne man auf ein zusätzliches Leistungsschutzrecht verzichten, schreibt Heribert Prantl in einem historischen Exkurs zum Leistungsschutzrecht für Presseverleger: “Es soll Leistungen honorieren, die nicht dem Urheberrecht unterliegen. (…) Wer die Informationsfreiheit verteidigen will, darf das Leistungsschutzrecht ablehnen. Das Urheberrecht muss er verteidigen, weil es den kenntnisreichen und geistreichen Umgang mit Information schützt.”

4. “Toter Bottroper Rocker – Presse berichtet fast richtig über Bottroper Verhältnisse”
(bottblog.de, Werner Boschmann)
Werner Boschmann liest verschiedene Berichte zu einem in Bottrop tot aufgefundenen Mann.

5. “Skizze für die Zeit nach ARD und ZDF”
(vocer.org, Lorenz Matzat)
Lorenz Matzat malt sich aus, wie eine “neu geschaffene öffentlich-rechtliche Internet & Medien Anstalt IMA” aussehen könnte.

6. “Günter Grass – Was gesägt werden muss”
(welt.de, Hans Zippert)

Bild  

Royal Mail from Wagner

Es ist eine Art Service am Leser. Immer wenn in “Bild” ein Beitrag erscheint, der noch schlechter recherchiert ist, als es der ohnehin schon niedrige Standard des Blattes erwarten lässt, dann wird dieser Beitrag mit einem Warnlogo versehen, damit der Leser gleich weiß, dass er den Inhalt nicht für voll nehmen darf. Dieses Warnlogo sieht so aus:

Liebe Queen Elizabeth II,

Immerhin, glaubt Wagner, der der englischen Königin anlässlich ihres Thronjubiläums schreibt, zu wissen, was sich gehört:

ich weiß, ein Brief an Sie hat mit “Madame” zu beginnen. “Liebe Queen” ist ungebührlich, zu nah.

Äh, nein. Ein formeller Brief an die Queen hat mit “Your Majesty” oder “Ma’am” bzw. “Madam” zu beginnen. Allerdings geht es laut der offiziellen Webseite der englischen Monarchie auch anders:

This traditional approach is by no means obligatory. You should feel free to write in whatever style you feel comfortable.

Wagner fährt in seinem ganz eigenen “style” fort:

Madame, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem diamantenen Thron-Jubiläum. Morgen, am 2. Juni vor 60 Jahren, wurden Sie in der Westminster Abbey zur Königin gekrönt. Sie waren 26. Heute sind Sie immer noch Königin.

Immerhin, wir wurden ja gewarnt (s.o.). Richtig ist, dass Elisabeth II. in diesem Jahr 60 Jahre als Königin regiert und aus diesem Grunde wird morgen auch das 60-jährige Thronjubiläum gefeiert. Königin ist sie aber bereits seit dem 6. Februar 1952, dem Todestag ihres Vaters. Offiziell gekrönt wurde sie erst über ein Jahr später am 2. Juni 1953, also morgen vor 59 Jahren.

Oh, und apropos “Sie waren 26”: Elisabeth II. war 25, als sie am 6. Februar 1952 Königin wurde, und 27, als sie gekrönt wurde.

Wagner schließt nach einer Aufzählung, was die Queen schon alles erlebt hat, und der eher befremdlichen Frage “Ich würde so gern wissen, wonach Sie riechen. Nach Rosen, Orangen, Zitronen?” so:

Herzlichst,

oder Englisch:

Yours sincerely,

F. J. Wagner

Die formal korrekte Schlussformel wäre übrigens diese gewesen:

I have the honour to be, Madam, Your Majesty’s humble and obedient servant

Mit Dank an Soe und Vera H.

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