Autoren-Archiv

Olympia, Supertalent, Galileo

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Patriotisch auf Gefühligkeit fixiert”
(zeit.de, René Martens)
Die auf deutsche Medaillen zentrierte Olympia-Berichterstattung von ARD und ZDF: “Die Livestreams im Netz können sehr erholsam sein – vor allem, wenn sie nicht kommentiert werden. Da kann man all die nationalistische Fixiertheit vergessen – und eine gewisse meditative Qualität genießen.”

2. “Ganz unten: Zu Besuch bei der RTL-Erfolgsshow ‘Das Supertalent'”
(stefan-niggemeier.de)
Keine Monitore, wenig Wasser, kaum Unterhaltung: Stefan Niggemeier langweilt sich an einer Aufzeichnung der RTL-Sendung “Das Supertalent”.

3. “Zu viele Patzer bei ‘Galileo'”
(sueddeutsche.de, Katharina Mittelstaedt)
“Falsche Tatsachenbehauptungen” in der ProSieben-Infotainmentsendung “Galileo”: “Im Jahr 2010 wurde im Zuge des ‘Grundschulwissenstest’ beispielsweise erklärt, dass die Nadel eines Kompasses auf die ‘riesigen Eisenvorkommen’ am Nordpol reagieren werde, ‘sofern sie magnetisch ist’. Es wurde auch schon behauptet, dass der Mond ein Planet sei, man CDs nur von innen nach außen säubern dürfte, um eine Verschiebung der Daten zu vermeiden und dass die Farbe des Hühnereis auf das Gefieder des brütenden Huhns zurückzuführen sei.”

4. “Weshalb ich das Degen-Bargespräch trotzdem publiziert habe”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Wie die Fußballprofis David Degen und Philipp Degen sowie der FC Basel auf ein veröffentlichtes Interview reagieren: “Ich habe mich schliesslich dennoch entschieden, das Gespräch von unserer Plattform Bar-Storys.ch zurückzuziehen und habe unsere Content-Partner entsprechend angewiesen, es mir gleich zu tun. Ich bedauere dies sehr, denn auf diese Weise laufen wir Journalisten Gefahr, zu Marionetten von wie auch immer gelagerten prominenten Befindlichkeiten zu werden.”

5. “Warum noch Feuilleton?”
(kopfzeiler.org, Johannes Kuhn)
Bei Funktionären der Universitätslehre und des Kulturbetriebs werde das Feuilleton noch am stärksten wahrgenommen und bestimme dort wirklich Diskurse, schreibt Johannes Kuhn. “Einzig: Die Aufgabe des Feuilletons der Gegenwart kann es nicht sein, Funktionäre zu bedienen.”

6. “Peter Studer: ‘Dieses Inserat ist skandalös'”
(infosperber.ch, Kurt Marti)
Die Mitarbeiter der Tageszeitung “Walliser Bote” werden in einem Inserat des Verlags als PR-Dienstleister angeboten.

Prinz Harry, Silbermedaillen, LOL

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “The ‘date’ that wasn’t”
(tabloid-watch.blogspot.de, englisch)
Wie britische Medien ein “Date” zwischen Laura Trott und Prinz Harry von Wales konstruieren.

2. “‘Silber ist das neue Gold'”
(sueddeutsche.de, Verena Wolff)
Silbermedaillen können einige deutsche Fernsehkommentatoren nicht zufriedenstellen – sie erwarten Gold.

3. “Forscher: ‘Es gibt keine schwulen Tiere'”
(science.orf.at, Mark Hammer)
Zwei Biologen sehen ein Problem, wenn Medien bei naturwissenschaftlichen Studien zu sexuellem Verhalten bei Tieren die Begriffe “schwul” und “lesbisch” verwenden: “Diese Begriffe beziehen sich auf menschliches Verhalten. Und zu diesem gehören neben dem genetisch und hormonell gesteuerten Sexualverhalten auch Lebensstil, Partnerpräferenzen und Kultur.”

4. “‘kicker’ & Co.: Wer gibt den Fans den größten Kick?”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Vier Sonderhefte zur neuen Fußball-Bundesligasaison im Test: “Kicker”, “SportBild”, “Sport1”, “11 Freunde”.

5. “Newspaper apologizes for adding LOL to dead man’s photo caption”
(poynter.org, Craig Silverman, englisch)

6. “Leute, die mich kritisieren”
(graphitti-blog.de, katja)

Dressurreiten, Feuilleton, Idil Baydar

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Ausbeutungsmaschine Journalismus”
(marue23.tumblr.com)
Eine 22-Jährige bewirbt sich für ein journalistisches Volontariat und ärgert sich bei den Bewerbungsgesprächen.

2. “‘Das Medium verliert an Profil'”
(vocer.org, Ulrike Langer)
Thierry Chervel, Geschäftsführer des Perlentaucher, fragt sich, warum die Online-Leute nicht in die Print-Redaktion hereingeholt werden: “Mit den Online-Redaktionen als Parallelwelten hat man etwas erzeugt, was schizophren ist: Man hat unter derselben Marke Produkte völlig unterschiedlichen Charakters geschaffen. Die ‘SZ’ gilt als eine seriöse Zeitung, online war das lange Zeit mehr oder weniger, wie soll man sagen, ein ziemlich rudimentäres Schaufenster mit recht boulevardesken Elementen.”

3. “Neigh, that’s not the British Olympians”
(guardian.co.uk, Roy Greenslade, englisch)
Statt den britischen Goldmedaillengewinnern im Dressurreiten zeigen zwei britische Zeitungen das Bronze gewinnende niederländische Team: “Apparently, Getty Images sent out a wrongly tagged picture, which was featured on the front page of the Daily Express and got a big show in the Daily Mirror.”

4. “Solche Beiträge sind der Grund, warum ich jedes Mal über den Titel ‘Nachdenkseiten’ lachen muss”
(plus.google.com, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz analysiert diesen gestern bei “6 vor 9” verlinkten Beitrag der “Nachdenkseiten”: “Muss man auf Verzerrungen der Wahrheit mit anderen Verzerrungen begegnen?”

5. “Schafft das Feuilleton ab!”
(taz.de, Georg Seeßlen)
“In Westdeutschland aber wurde das Feuilleton zum ausführenden Organ eines Oberlehrer- und Kulturbeamtenjargons. Es wurde zur Fortsetzung des Gymnasialunterrichts mit anderen Mitteln, und die Kritik arbeitete und arbeitet am liebsten mit den Mitteln von Korrektur und Zensurenverteilen. Aus einem Projekt zur Öffnung und Erweiterung der Diskurse wurde das Instrument zum Inkludieren und Exkludieren.”

6. “‘Ich bin voooll sauer!'”
(dradio.de, Johannes Nichelmann)
Der Deutschlandfunk stellt die Figuren Gerda Grischke und Jilet Ayse der Berlinerin Idil Baydar vor. Videos auf youtube.com/user/IdilBaydar.

Leichtathletik, Harald Stenger, Blick

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wo die Liebe hinfällt”
(tagesspiegel.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein schreibt über die Berichterstattung deutscher Medien zur Gesinnung des Partners der Ruderin Nadja Drygalla: “Gefahr für die Demokratie geht bis auf Weiteres nicht von Nadja Drygalla aus, sondern von denen, die diese Hetzjagd auf eine 23-Jährige veranstalten. Wenn schon der Kontakt zu einer irgendwie belasteten Person in Deutschland ausreicht, um eine Karriere zu beenden, stellt sich die Frage, wo da die Grenze zu ziehen ist. Ein Bruder, der bei den Islamisten mitmacht? Eine Mutter, die bei der Stasi war? Ein Freund bei Scientology? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, auch nicht der Willkür.”

2. “Die ‘Wahrheiten’ der Bild-Zeitung über die Reichen-Steuer”
(nachdenkseiten.de, Wolfgang Lieb)
“Bewusste Irreführungen oder glatte Lügen” erkennt Wolfgang Lieb im “Bild”-Artikel “7 Wahrheiten über die Reichen-Steuer”.

3. “Abschied auf Raten”
(11freunde.de, Philipp Köster)
Der Vertrag des Pressesprechers der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Harald Stenger, wird nicht verlängert. Philipp Köster sieht seine größte Leistung darin, “die Nationalmannschaft aus dem Würgegriff des Boulevards” befreit zu haben. “In den Achtziger- und Neunziger Jahren hatte insbesondere die Bild-Zeitung eine eigene Busspur zur Nationalelf, Aufstellungen wurden dem Blatte ebenso bevorzugt durchgestochen wie wichtige Personalien. Stenger verstand es meisterhaft, Chancengleichheit der Medien herzustellen, ohne allerdings die Boulevardzeitungen schlechter zu behandeln.”

4. “Mein lieber Herr Gesangsverein”
(sueddeutsche.de, Gökalp Babayigit)
Olympia auf Eurosport, zum Beispiel Leichtathletik mit Dirk Thiele und Sigi Heinrich: “Weder sind die Erfolge der deutschen Athleten Anlass für ausgelassenstes Feiern – Thiele und Heinrich freuen sich international, zum Beispiel auch mit Weißrussinnen. Noch ist ihr Scheitern Grund für atemlose Enttäuschung – Thiele und Heinrich schelten auch international, zum Beispiel auch Weißrussinnen (Thiele: ‘Die Weißrussin darf sich aus meiner Sicht ruhig mal ein bisschen freuen. Man wird ja schließlich nicht jeden Tag Olympiasieger. Aber sie nimmt das hin, als wenn sie gerade ‘n Stück Brot isst’)”.

5. “‘Blick’ und der ‘Lügen-Bolt'”
(persoenlich.com, Benedict Neff und Edith Hollenstein)
Heftige Kritik des “Blick” an einem Leichtathletik-Reporter des Schweizer Fernsehens. Siehe dazu auch “Wie viel Lüge erträgt das Schweizer Fernsehen?” (persoenlich.com, Matthias Ackeret).

6. “Das Fest Des Huhns”
(youtube.com, Video, 55:44 Minuten)
Der Film “Das Fest des Huhnes” von 1992 zeigt ein afrikanisches Reporterteam, das in Oberösterreich für die Reihe “Fremde Länder, fremde Sitten” dreht.

Ups, verdrahtet

Die gute Nachricht: Dieser Mann auf Seite 52 der heutigen NZZ heißt tatsächlich Chris D’Elia:

Ausriss NZZ vom 7. August 2012

So steht es ja auch in der Bildunterschrift:

Die Serie “The Wire” (im Bild Chris D’Elia) handelt vom Niedergang einer amerikanischen Innenstadt.

Die schlechte Nachricht: Das Bild stammt nicht aus der Serie “The Wire”, um die es in dem Artikel unter anderem geht (und bei der D’Elia auch gar nicht mitgewirkt hat), sondern aus der Sitcom “Whitney”, deren fünfte Episode der ersten Staffel zufälligerweise den Titel “The Wire” trägt.

Nachtrag, 15.40 Uhr: Im Beitrag auf nzz.ch wurde das Bild ausgetauscht.

tz, Deutschlandradio, die Anderen

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Bekenntnisse: So führt man Medien in die Irre”
(diepresse.com, Anna-Maria Wallner)
Hauptsächlich über die Website “Help A Reporter Out” diente sich Ryan Holiday Medien als Experte für alles Mögliche an – und war erfolgreich, unter anderem bei der “New York Times” und bei Reuters: “Holiday stellte fest, wie schlampig manche Journalisten und Blogger recherchieren. Kaum jemand habe sich die Mühe gemacht, die Quelle zu überprüfen. Nur wenige wollten mit ihm telefonieren, den meisten reichte sein Statement per E-Mail.” Siehe dazu auch “How This Guy Lied His Way Into MSNBC, ABC News, The New York Times and More” (forbes.com, Dave Thier, englisch) und “Mr Rent-a-Quote fools mainstream media” (independent.co.uk, Guy Adams, englisch).

2. “Die da!”
(sueddeutsche.de)
“Fahrlässiger Abdruck von Fotos” der Boulevardzeitung “tz”: “Die Zuschauerin hatte in der Zeitung zwar nicht das Gesicht der Betroffenen erkennen können, wohl aber deren Schuhe. Auf einem der Fotos trug sie zufällig dasselbe Paar wie später beim Prozess ihres Freundes.”

3. “Aldi-Filialleiter wird nach ‘Spiegel’-Geschichte von Nachbarn und Kunden geschnitten”
(echo-online.de, Reinhard Jörs)
Der Leiter der Aldi-Filiale in Dieburg erzählt, wie es ihm nach der Veröffentlichung der “Spiegel”-Aldi-Titelgeschichte erging.

4. “In eigener Sache”
(dradio.de, Peter Lange)
Deutschlandradio Kultur stellt einen zwischenzeitlich entfernten Beitrag wieder online: “Die Redaktion hatte den Beitrag ohne Rücksprache entfernt. Aus journalistisch plausiblen Gründen.”

5. “Sieg für die Heimat”
(fr-online.de)
Verschiedene Kürzel tragen zusammen, wie Olympia im chinesischen, russischen, französischen, italienischen, mexikanischen, US-amerikanischen und thailändischen Fernsehen gesendet wird.

6. “Best of: Die Überschriften der Anderen”
(tagesspiegel.de, Sebastian Leber)

Spiegel Online, Boris Becker, Norbert Gastell

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Zeit ist Macht”
(zeit.de, Jochen Bittner)
Jochen Bittner beschäftigt sich mit der Hektik in der Politik, getrieben von den Medien, zum Beispiel von “Spiegel Online”: “Eine ganze Schar von Hauptstadtreportern ist, bildlich gesprochen, damit beschäftigt, tagsüber die Sauen durchs Dorf zu jagen, die sie morgens selbst losgelassen haben. Jeden Vormittag, so der Anspruch der Redaktion, soll auf dem ‘HP1’ (Homepage-Platz 1) eine eigene Exklusivmeldung stehen. Bis 14 Uhr müssen die Reporter dazu weitere Zitate und Reaktionen eingeholt haben. Aus ihnen wird die sogenannte ‘Nachdrehe’ geschrieben. Danach recherchieren die Redakteure die Nachricht für den nächsten Morgen. Bis 19 Uhr geht die ‘Analyse’ online, ein Text, der zusammenfasst und zuspitzt, wie sich die Nachricht den Tag über entwickelt hat.”

2. “Die ZEIT zensiert die Welt”
(blog.felixvictor.net, Felix Victor Münch)
Was die “Zeit” über Google, Amazon, Apple und Facebook schreibt. “Schon die Überschrift ‘Vier Sheriffs zensieren die Welt’ ist so reißerisch, dass es schwer vorstellbar ist, dass es überhaupt möglich ist, sie durch den Text zu decken.”

3. “Wehrbeauftragter sorgt für Medien-Eklat”
(spiegel.de, Severin Weiland)
Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus, reagiert auf einen Kommentar bei Deutschlandradio Kultur und erwartet, dass dieser “in der Audio- wie in der Textvariante schnellstmöglich aus dem Internetangebot” gelöscht werde. “Der Chefredakteur von Deutschlandradio Kultur, Peter Lange, sorgte dafür, dass der Kommentar gelöscht wurde. Er habe, so heißt es aus der Pressestelle des Senders, mit den ‘Qualitätsstandards kollidiert’, sei aber strafrechtlich nicht zu beanstanden.”

4. “Alles außer live – ARD und ZDF veräppeln Zuschauer”
(welt.de, Paul-Nikolas Hinz)
“Dauernde Aufzeichnungen führen irgendwann dazu, dass überhaupt nichts mehr live zu sehen ist”, schreibt Paul-Nikolas Hinz über die Olympia-Berichterstattung von ARD und ZDF: “Sätze wie ‘Hier verliert sie Zeit’ oder ‘Das sieht langsamer aus’ sind leichtes Expertentum, wenn der Reporter schon weiß, wie das Rennen ausgeht. Das ist nicht authentisch.”

5. “Bobeles Märchenstunde”
(kicker.de, Stefan Bomhard)
Boris Becker kritisiert in der ARD deutsche Tennisspieler, die bei den olympischen Spielen in London nicht antreten: “Man hätte Becker bei dieser Gelegenheit mal fragen sollen, wie es damals war, wenn er sich unpässlich fühlte und im Davis Cup nicht antrat.”

6. “Durch dick und dünn mit Homer Simpson “
(sueddeutsche.de, Michael Zirnstein)
Norbert Gastell, die 82-jährige Synchronstimme von Homer Simpson, im Porträt.

Medaillenziele, Liveticker, Beach Volleyball

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Olympia: Gericht entscheidet für uns – Medaillenziele werden öffentlich”
(derwesten-recherche.org, Daniel Drepper)
Das Bundesinnenministerium muss die Medaillenvorgaben aller Sportverbände offenlegen, entscheidet das Verwaltungsgericht Berlin. “Da uns auf mehrmalige Anfrage weder DOSB noch Ministerium die Vorgaben an die Verbände mitteilen wollten, reichten wir am 6. Juli Klage beim Verwaltungsgericht Berlin ein. Unsere Begründung: Hier wird Steuergeld ausgegeben, das muss öffentlich sein.” Siehe dazu auch dieses Interview mit Daniel Drepper (newsroom.de, Bülend Ürük).

2. “2,5 Millionen Mails”
(journalist.de, Max Ruppert)
“Stern” und NDR durchforsten derzeit die anfangs Juli von Wikileaks öffentlich gemachten Syria Files.

3. “Gericht beschwert sich über VOL.AT-Liveticker und fordert Verbot”
(vol.at, Andreas Haller)
Ein Richter kritisiert nach der Urteilsverkündung im Testamentsfälscherprozess, die Internet-Live-Berichterstattung habe Zeugen vor ihrer Befragung beeinflusst: “Sie hätten aufgrund des VOL.AT-Livetickers gewusst, was sie gefragt werden. Der Richter regt nun in einem Schreiben an das Justizministerium eine gesetzliche Änderung für Berichte aus dem Gericht mittels Liveticker an.”

4. “Twitters folgenloser Fauxpas”
(zeit.de, Juliane Leopold)
Juliane Leopold befasst sich mit dem zwischenzeitlich gesperrten Twitter-Konto @guyadams: “Es stimmt, Twitter hat versagt, als es NBC selbst auf den kritischen Tweet hinwies und damit gegen seine eigene Regel verstieß, Inhalte nicht aktiv zu überprüfen. Aber die Sperrung des Accounts, basierend auf einem Tweet, der private Informationen preisgab, entsprach geltendem Twitter-Regelwerk.”

5. “Ein Jahr als Videojournalist unterwegs – Fazit vom Praktikum”
(blog.meugster.net)
Michael Eugster zieht nach einem Jahr Videojournalismus ein Fazit.

6. “What if every Olympic sport was photographed like beach volleyball?”
(metro.us, Fotos)

Umfragen, Kommentare, Pferde

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Eine Umfrage – und was daraus wird…”
(blog.tagesschau.de, Jörg Schönenborn)
Wie man mit Umfragen zum Euro “fast jedes Ergebnis behaupten und jede Schlagzeile gestalten kann”.

2. “Man muss Heribert Prantl verteidigen”
(freitag.de, Michael Angele)
Michael Angele weist auf Heribert Prantls “man” hin: “Man muss erleben. Man! Hallo? Schon mal was von Heidegger gehört? Bei diesem vermutlich bedeutendsten Philosophen aller Zeiten ist das Man ja gerade das Gegenteil des Ich! ‘Abständigkeit, Durchschnittlichkeit, Einebnung’ zeichnen es aus.”

3. “Meinung mit Maske – Kommentare im Internet”
(ndr.de, Video, 5:14 Minuten)
Kommentieren im Internet zwischen Anonymität und Echtnamen. Siehe dazu auch “‘Nach diesem Urteil sollten wir uns über die NSU nicht mehr wundern'” (stefan-niggemeier.de, 19. Juli).

4. “Sterbenden Mann fotografiert – angeklagt”
(20min.ch, kle)
Einem 19-Jährigen wird in Schottland vorgeworfen, er habe einen verunfallten Mann fotografiert, statt ihm Nothilfe zu leisten – und das Foto wenige Minuten später bei Twitter hochgeladen.

5. “Am nächsten Tag im Kleingedruckten”
(facebook.com/kobuk)
Eine Geschichte mit je einer Meldung am Dienstag und Mittwoch in der “Kronen Zeitung”.

6. “Franz Josef Wagners Weisheiten (11)”
(mediensalat.info, Ralf Marder)
Franz Josef Wagner und sein Umgang mit olympischen Athleten, die keine Medaille erringen. Siehe dazu auch “Olympia: Deutsche Reiter müssen Medaillen an ihre Pferde abgeben” (eine-zeitung.net).

Jonah Lehrer, Martin Meyer, Attentäter

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Kein Podium für ruhmsüchtige Attentäter”
(lto.de, Henning Ernst Müller)
Der Presserat empfehle bislang nicht, die Identifizierung eines Attentäters oder die Verbreitung seines Fotos zu unterlassen. “Die Täter werden in ihrem Streben nach Prominenz bislang regelmäßig zufrieden gestellt: Nationale wie internationale Medien verbreiten meist schon kurz nach einem Anschlag Namen und Bild des Tatverdächtigen. Nicht etwa eine Goldmedaille bei den olympischen Spielen, sondern ein Anschlag mit möglichst vielen Toten scheint die effektivste Methode zu sein, weltweiten Ruhm zu erlangen, sei er auch noch so negativ besetzt.”

2. “US-Journalist erfindet Bob-Dylan-Zitate”
(zeit.de)
Der 31-jährige Journalist Jonah Lehrer kündigt seinen Job beim “New Yorker”, nachdem ihm Zitatfälschungen nachgewiesen werden.

3. “Der preussische Zürcher”
(bazonline.ch, Hansjörg Müller)
Ein Porträt des NZZ-Feuilletonchefs, Martin Meyer.

4. “Ich wünsche mir eine Deutsche Nationalmediathek, oder: Das kurze Gedächtnis von RTL”
(leitmedium.de, ccm)
Caspar Clemens Mierau fordert, dass “auch private Sender in die Pflicht genommen werden, ein Archiv zu führen. Mindestens alle ausgestrahlten Sendungen sollten vorgehalten werden, wie auch wichtige Begleitmaterialien, Verträge, Pressetexte, usw. Es ist einfach bedauerlich, wenn kulturelle Geschichte nur versendet wird.”

5. “Die Schweizerische Depeschenagentur erhält schon heute zu viele Subventionen, sie braucht nicht noch mehr Steuergelder”
(arslibertatis.com)
Ars Liberatis denkt nach über die Unabhängigkeit der Medien vom Staat.

6. “Machen Sie sich das ganze Bild!”
(fernsehkritik.tv)
Fernsehkritik.tv veröffentlicht von der Sat.1-Dokusoap “Schwer verliebt” einen Drehplan, einen Kandidatenvertrag und einen Einwilligungsvertrag für Angehörige.

Blättern:  1 ... 65 66 67 ... 219