Autoren-Archiv

Peter Frey, Markus Somm, Berlin

1. “Manchmal muss man in Rollen schlüpfen”
(planet-interview.de, Laura Bähr und Jakob Buhre)
Ein Interview mit Peter Frey, Chefredakteur des ZDF: “Man darf sich nichts vormachen: Die Nähe zu den Mächtigen, dass man im Fernsehen mit Ihnen gesehen wird, wirkt sich auf das eigene Wichtigkeitsgen aus. Damit kühl umzugehen und davon irgendwann auch Abschied zu nehmen, ist notwendig, aber auch gar nicht so einfach.”

2. “Berlin ist ein klassischer ‘failed state'”
(welt.de, Christopher Lauer)
Christopher Lauer schreibt über den Zustand von Berlin: “Die wurstige politische Klasse Berlins kommt damit nur durch, weil sie die Öffentlichkeit, insbesondere die Medienöffentlichkeit, gewähren lässt. Was vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass Lokaljournalisten in Berlin gerne auch mal von Senatsverwaltungen oder Fraktionen des Abgeordnetenhauses als Moderatoren von Podien gebucht werden. Ein Schelm, wer sich denkt, das könnte sich in irgendeiner Form auf die Berichterstattung auswirken.”

3. “‘Ein Akt der Liebe'”
(taz.de, Jocelyn Gecker und Thanyarat Doksone)
Vergewaltigungen in Thai-TV-Soaps: “Mann trifft Frau, Mann vergewaltigt Frau, Mann heiratet Frau – das ist ein typischer Handlungsstrang in Thailands Seifenopern zur Hauptsendezeit am Abend. Aber die Rufe nach einer Änderung werden lauter.”

4. “Der gewandelte Intellektuelle”
(persoenlich.com, Matthias Ackeret)
Ein Interview mit Markus Somm, Chefredakteur der “Basler Zeitung”: “Ich habe in den letzten Jahren viele gute linke Journalisten verloren, weil sie den Gruppen­druck innerhalb unseres journalistischen Milieus, das mehrheitlich links von der Mitte steht, nicht mehr ertragen haben. Der Druck wird meistens subtil ausgeübt: Wie kannst du bloss für einen solchen Chefredaktor arbei­ten, der solche Ansichten vertritt? Dass sie selbst jederzeit schreiben durften, woran sie glaubten: Es half ihnen in solchen Gesprä­chen nichts.”

5. “Advisory on Ebola coverage”
(blog.ap.org, englisch)
Die Nachrichtenagentur AP rät zur Vorsicht bezüglich der Berichterstattung zu Ebola-Verdachtsfällen in Europa und den USA: “Most of these suspected cases turn out to be negative. Our bureaus monitor them, but we have not been moving stories or imagery simply because a doctor suspects Ebola and routine precautions are taken while the patient is tested. To report such a case, we look for a solid source saying Ebola is suspected and some sense the case has caused serious disruption or reaction.”

6. “‘Heftig’-Schlagzeilenredakteur mit emotionaler Erschöpfung in Psychiatrie eingeliefert”
(der-postillon.com)

Ebola, Dave Winer, Livebloggen

1. “Panik, Schlagzeilen und Leichenbeschau”
(cicero.de, Petra Sorge)
Die Berichterstattung über Ebola, zum Beispiel von “Bild”: “Die Boulevardzeitung schickte eigene Reporter in die Seuchenregion und titelte am 4. Oktober: ‘Bild in der Ebola-Hölle’. Nicht die Toten, nicht die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen und Gesundheitshelfer vor Ort waren die Nachricht, sondern die Tatsache, dass Bild vor Ort war.”

2. “Unter dem Deckmantel des Journalismus”
(alexandervonbeyme.net)
Alexander von Beyme beschäftigt sich mit dem Text “Unter dem Deckmantel der Vielfalt” (faz.net, Antje Schmelcher): “Der Artikel lässt nicht nur wesentliches weg, sondern reißt Zitate manipulativ aus dem Zusammenhang und enthält böswillige Verkürzungen.”

3. “Happy Blog”
(freitag.de, John Naughton)
John Naughton schreibt über Blogger Dave Winer: “In den zwei Jahrzehnten, seit Dave Winer das Genre mehr oder weniger erfunden hat, hat das Bloggen den üblichen Internet-Hype-Kreislauf durchgemacht: Atemlose Lobpreisungen als das nächste große Ding, rasant schnelle Verbreitung, dann das Einsetzen von Langeweile und der Beginn der Suche nach dem nächsten großen Ding.” Siehe dazu auch “20 years of blogging” (scripting.com, englisch).

4. “Internet ohne Pressefreiheit”
(faz.net, Jürg Altwegg)
Jürg Altwegg stellt Gesetzvorlagen in Frankreich vor: “In der vorbereitenden Kommission wurde noch ein zusätzlicher Paragraph in den Gesetzesentwurf genommen: Die Pressefreiheit gilt hier demnach in vollem Umfang nur für die ‘traditionelle Presse’, nicht aber für ausschließlich im Internet präsente Info-Portale (wie etwa Rue.89, Slate, Médiapart oder auch die Huff-Po). Wenn Letztere auf Terror-Seiten verlinken oder diese zitieren, können sie bestraft werden; und Journalisten dieser Portale, die für ihre Recherchen diese Seiten besuchen, können gegen Strafandrohungen nicht die Pressefreiheit geltend machen, so wie das ihren Kollegen in den Printmedien möglich ist. Bis zu sieben Jahren Gefängnis und 100 000 Euro Strafgeld sollen verhängt werden können.”

5. “7 Regeln, damit ein Liveblog gelingt”
(journalist.de, Hannah Beitzer)
Sieben Tipps von Hannah Beitzer zum Livebloggen – eine Aufgabe, die “dem Job eines Fernseh- oder Radiokommentators” ähnelt.

6. “Mama Leaks”
(dasnuf.de)

Peter Frey, DNN, Tatort Autobahn

1. “Es ist ein Kampf. Sagt Herr Allenstein.”
(tagesspiegel.de, Lucas Vogelsang)
Zu Besuch in einem Kiosk in Berlin-Mitte: “Früher, sagt Frau Allenstein, haben sie fünfzehn ‘Spiegel’ verkauft. Heute werden sie in einer Woche noch zwei los. Vielleicht auch mal fünf. Kommt auf den Titel an.”

2. “Deo? Gratias!”
(stefanolix.wordpress.com)
Das “Canaletto-Gespräch” in den Dresdner Neuesten Nachrichten: “Wie stark dürfen sich die Tätigkeiten Journalismus und PR miteinander verbinden? Und: Wie unabhängig kann eine Lokalredaktion über Interviewpartner eines solchen Gesprächs berichten, wenn mit dem Unternehmen mal etwas schiefgeht?”

3. “‘Wir versuchen so objektiv wie möglich zu berichten'”
(medienpolitik.net)
“Die Zuschauer hören und sehen genau hin und sie teilen uns oft sehr unverblümt mit, womit sie nicht einverstanden sind”, stellt ZDF-Chefredakteur Peter Frey fest: “Dabei werden wir in Einzelfällen auch darauf aufmerksam gemacht, dass die Berichterstattung nicht hundertprozentig exakt war. Wir hatten zum Beispiel ein Problem mit der Übersetzung eines O-Tones, wo der Korrespondent eine Passage übernommen hatte, die nicht so übersetzt wurde, wie sie im Russischen gesagt worden war. Es stellte sich heraus, dass das, was übersetzt wurde, im Interview vorkam, aber nicht an der Stelle, die dann im Programm zu hören war.”

4. “Clickbaiting auf Kosten der GEMA”
(netzpiloten.de, Lars Sobiraj)
Lars Sobiraj beschäftigt sich mit dem Artikel “Finanziert die GEMA indirekt den IS-Terror mit?” (heise.de/tp, Peter Mühlbauer), der auch von Bild.de aufgegriffen wurde.

5. “Tatort Autobahn | Walulis sieht fern”
(youtube.com, Video, 3:13 Minuten)
“Der ganz normale Alltag auf deutschen Autobahnen.”

6. “Designierter Digital-Kommissar Oettinger täglich online”
(donaukurier.de)

Wolfgang Bosbach, FAZ, 112

1. “Wolfgang Bosbach: ‘Pro und Contra können in Bild nicht stattfinden'”
(vocer.org, Maren Christoffer)
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach spricht über “Bild”: “Das Wichtigste, was man in der Politik machen sollte, nämlich einen Abwägungsprozess der verschiedenen Argumente, der Pros und Contras, kann der Natur der Sache nach in der Bild-Zeitung gar nicht stattfinden. Es sei denn, man ist Obama oder Helmut Kohl und bekommt dann genügend Zeit, Gedanken auszubreiten. Ansonsten nicht. Und zweitens – das ist für mich ein markanter Unterschied zu anderen Medien: Gelegentlich habe ich das Gefühl, dass die Geschichte eigentlich schon fertig ist und es bei der Anfrage nicht mehr darum geht, die Meinung des Politikers zu erfahren. Es geht dann viel mehr darum, ein Zitat zu bekommen, das nötig ist, damit die Geschichte rund wird.”

2. “Dahinter steckt immer ein Dummkopf”
(buggisch.wordpress.com)
Christian Buggisch ist unzufrieden mit den Angeboten und dem Service der FAZ: “Alle diskutieren über die Zukunft des Journalismus, über Digitalstrategien von Verlagshäusern und drehen das ganz große Rad. Dabei scheitern Leserbindung und Kundenzufriedenheit daran, woran sie schon immer gescheitert sind: an Werbung, die einen für dumm verkaufen will, und an beschissenem Service.”

3. “Wie der ‘Blick’ die Frauen in Angst versetzt”
(edito.ch, Bettina Büsser)
“Vom 7. bis 9. Oktober erzählte ‘Blick’ also dreimal, dass ein Asylbewerber aus Eritrea eine junge Schweizerin angegriffen und verletzt hatte”, berichtet Bettina Büsser: “Am 10. Oktober legte der ‘Blick’ nach dem Muster ‘ist kein Einzelfall’ ein viertes Mal nach, fragte bang ‘Sind Frauen in der Schweiz noch sicher?’ und beantwortete die Frage gleich im Lead: ‘Jede Frau kann Opfer werden. Täter werden immer skrupelloser.'”

4. “Als die Fotos lügen lernten”
(spiegel.de/einestages, Marc von Lüpke)
Eine 37-teilige Klickstrecke mit manipulierten Bildern aus der Geschichte der Fotografie.

5. “Finde ich gut, dass die @BILD keine Panik schürt und die 112 Hotline nicht überlastet”
(twitter.com/FranzNestler)
“Bild” empfiehlt, bei einem Ebola-Verdacht den “Notruf unter 112” zu wählen.

6. “Ein offener Brief eines Nicht-Erasmus-Studenten an die Uni Wien”
(vice.com, Tori Reichel)

Jaron Lanier, Oliver Pocher, Rankings

1. “RTL spaltet Katalonien ungewollt von Spanien ab”
(dwdl.de, Alexander Krei)
RTL zeigt eine Karte von Spanien ohne Katalonien. Gegenüber dpa sagt ein RTL-Sprecher: “Eine studentische Aushilfe hatte für den Landesumriss Spaniens in der Grafik eine falsche Vorlage aus dem Archiv verwendet.”

2. “Was unser Leben bislang ausmacht”
(ueberschaubarerelevanz.com, Muriel)
Muriel befasst sich mit dem Artikel “Der Mensch als Schöpfung” (faz.net, Michael Hanfeld) zur Verleihung des Friedenspreis des deutschen Buchhandels an Jaron Lanier. Siehe dazu auch “Die Phase des Aufräumens” (perlentaucher.de, Thierry Chervel).

3. “Why I stopped reading/hearing/watching the news”
(medium.com/@thehandsomepig, Alejandra Quintero, englisch)
Alejandra Quintero stellt Fragen zum Nutzen von News: “I know, you might be thinking that news is necessary because it keeps us informed about the world, but first ask yourself these questions. Does it really improve your life in any way? Does it affect you personally? Your family, your businesses or your career? Is it a true representation of our world? Does it encourage thinking? Does it encourage acting? Think about it. In the last year, has any piece of news changed your life? In a way that if you hadn’t read it, your personal or professional life would have be different?”

4. “Miese Zahlenspiele”
(nzz.ch, Urs Hafner)
Urs Hafner schaut sich “schlicht absurde” Rankings von Städten, Hochschulen und Ökonomen an: “Ihr Aussagewert ist gleich null. Von den undurchsichtigen Zahlenspielen profitieren einzig ihre Produzenten und die beteiligten Medien, welche die Ergebnisse als ‘Primeurs’ veröffentlichen.”

5. “Oliver Pocher verdient sein Geld jetzt als DJ”
(welt.de, Kathrin Spoerr)
Oliver Pocher habe bisher “fast alles eigentlich” gemacht, “was im Unterhaltungsprogramm der deutschen Fernsehsender vorkommt”, schreibt Kathrin Spoerr: “Kleine Shows, große Shows, eigene Shows, fremde Shows, auch Ausflüge in die Schauspielerei. Er war Hauptdarsteller und Sidekick, 14 Jahre lang geht das jetzt und irgendwie hört es nicht auf, obwohl es seit Jahren immerzu so aussieht, als würde es bald aufhören.”

6. “Glenn Greenwald: Why privacy matters”
(youtube.com, Video, 20:41 Minuten)
Siehe dazu auch “These Are the Emails Snowden Sent to First Introduce His Epic NSA Leaks” (wired.com, Andy Greenberg, englisch).

Quassel-Imam, Ebola, Stephanie Nannen

1. “Wie Medien Wörter machen”
(sprachlog.de, Anatol Stefanowitsch)
Die Erfindung und Verbreitung von Wortschöpfungen wie “Döner-Morde” oder “Quassel-Imam”.

2. “Wie der Mindestlohn tatsächlich die Pressefreiheit gefährdet”
(surfguard.wordpress.com)
SurfGuard erzählt von einer Begegnung mit dem Auslieferer seiner Zeitung: “Menschen, die sich für niedrig qualifizierte Arbeit interessieren, machen einen Bogen um Zeitungsboten-Jobs, weil sie anderswo den Mindestlohn bekommen, dort aber nicht.”

3. “Verehrte Verleger”
(welt.de, Stephanie Nannen)
Stephanie Nannen, Enkelin von Henri Nannen, vermisst die Verleger: “Ein guter Verleger stellt sich in der Not vor seine Redaktionen und lässt ihnen ansonsten Freiheit. John Jahr war so einer. ‘Ihr könnt über alles schreiben’, hat er gesagt. ‘Es muss nur stimmen.’ Jahr war Verleger, nicht nur einfach jemand, der seine Arbeit liebte – er war, was er tat.”

4. “Geächtet aus Angst vor Ebola”
(berliner-zeitung.de, Johannes Dieterich)
Johannes Dieterich kehrt aus Liberia zurück, und wird gemieden: “In den folgenden Tagen und Wochen werde ich auf der Straße umgangen, vom Zahnarzt und Friseur nach Hause geschickt und zu Festen wieder ausgeladen. ‘Wegen der Kinder’ will eine Cousine meiner Frau das jüdische Neujahrsfest lieber alleine feiern. Da helfen auch sämtliche Erläuterungen über die tatsächlichen Infektionswege nicht weiter – die Angst wird als irrational und damit als vernunftresistent erklärt. Selbst meine Frau wird zur Einschränkung ihrer Sozialkontakte gezwungen, schließlich könnte auch sie inzwischen kontaminiert sein.”

5. “‘Liebe ist kein Algorithmus'”
(jungewelt.de, Thomas Wagner)
Der Konzerngeschäftsführer “Public Affairs” bei der Axel Springer AG, Christoph Keese, befasst sich in einem Interview mit dem ehemaligen Zentralorgan der FDJ, der “jungen Welt”, mit dem “verlockenden und nachvollziehbaren” Gedanken der demokratischen Planwirtschaft: “Es könnte tatsächlich sein, dass die sozialistische Planwirtschaft an der damals noch nicht vorhandenen Technologie gescheitert ist und dass eine neue Planwirtschaft unter digitalen Vorzeichen möglich wäre. Die Cloud und das Internet sind die besten Instrumente dafür, denn sie würden die zentrale Planungsbehörde, die das Problem vieler sozialistischer Staaten war, überflüssig machen.”

6. “10 Top Tips For PRs Considering Whether To Phone The Register”
(theregister.co.uk, Gareth Corfield, englisch)

Deutsche Wirtschafts Nachrichten, Fehlerkultur, Trefferzahlen

1. “8 Gründe, warum ich ‘Deutsche Wirtschafts Nachrichten’ nicht lese”
(youtube.com, Video, 9:17 Minuten)
Rayk Anders analysiert die Deutschen Wirtschafts Nachrichten‎.

2. “Vom Gate-Keeper zum Sense-Maker”
(journalism-reloaded.ch, Alexandra Stark)
Journalisten, Daten, Experten und das Publikum: “Die technologische Entwicklung, einfachere Tools und eine bessere Zugänglichkeit zu Daten haben dazu geführt, dass die Journalisten theoretisch selber mit Daten arbeiten und so die Abhängigkeit von Experten und Institutionen, die eine eigene Agenda haben, verringern können. Und dennoch tun das nur ganz wenige Kolleginnen und Kollegen. Warum?”

3. “Ein Text aus purem Gold”
(tomhillenbrand.de)
Tom Hillenbrand denkt nach über Rechte, die beim Verkauf eines Texts abgetreten werden sollen.

4. “Macht mehr Fehler!”
(spiegel.de, Pauline Schinkels)
Pauline Schinkels schreibt über den Umgang mit Fehlern: “Meistens passieren uns Fehler schneller und häufiger als uns lieb ist. Auf dem Weg zur Arbeit, im Büro, auf dem Weg nach Hause. Es folgt betretenes Schweigen, Blick nach unten, Rapport beim Chef. Aber was wäre, wenn wir einfach einmal aufstehen und laut rufen würden: ‘Faszinierend, ich habe einen Fehler gemacht!'”

5. “google-trefferzahlen zur häufigkeitsbestimmung?”
(lexikographieblog.wordpress.com)
Michael Mann wertet über über 18 Monate hinweg Google-Trefferzahlen für bestimmte Suchbegriffe aus und findet heraus: “Man sollte Google-Trefferzahlen wirklich nicht verwenden, um Aussagen über die Verwendungshäufigkeit sprachlicher Ausdrücke zu geben — und wenn schon, dann sollte man im Abstand mehrerer Tage mehrere Trefferzahlen einholen und prüfen, ob die Häufigkeitsaussage nicht auf Ausreißern basiert.”

6. “Nach Kontakt mit Heute-Zeitung: Wienerin (72) steckt sich mit Ebola-Panik an”
(dietagespresse.com)

Frontal21, Mario Götze, Peter Wälty

1. “Ukraine-Konflikt: Kritik an Medienhäusern”
(ndr.de, Video, 6:21 Minuten)
Die Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt: Rund 300 Menschen demonstrieren vor dem Redaktionsgebäude des “Spiegel” in Hamburg, die ARD-Tagesschau und die ARD-Tagesthemen erhalten täglich stapelweise kritische Post (ab 4:28 Minuten).

2. “Als-ob-Information”
(demystifikation.wordpress.com)
Stefan Wagner misst eine von der ZDF-Sendung “Frontal21” in einem Beitrag (youtube.com, Video, ab 5:15 Minuten) verwendete Grafik nach.

3. “Kein Liebling der Massen”
(wdr.de, Video, 8:35 Minuten)
Die WDR-Sendung “Sport Inside” beleuchtet die Abschottung von Fußballer Mario Götze durch PR und Werbung.

4. “Deshalb nervt PR”
(blog.tagesanzeiger.ch/offtherecord, Christian Lüscher)
Christian Lüscher listet zehn Methoden auf, wie Öffentlichkeitsarbeiter versuchen, Journalisten für ihre Sache zu gewinnen.

5. “‘Diese professionelle Demutsheuchelei ist mir auf Dauer zu anstrengend'”
(persoenlich.com, Matthias Ackeret)
Ein Interview mit Peter Wälty, Leiter Digitalentwicklung und stellvertretender Chefredaktor von “20 Minuten”: “Wir kriegen 5’000 Leserbilder im Monat, davon zeigen wir vielleicht 50. Dasselbe bei den Leserkommentaren. Wir kriegen täglich um die 5’000, aber nur deshalb, weil wir die Kommentarfunktion nach 24 Stunden schliessen. Würden wir das nicht tun, hätten wir doppelt so viele.”

6. “Helmut Markwort: ‘Ja, ich bin Moritz Rodach'”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
Helmut Markwort gibt zu, unter dem Pseudonym Moritz Rodach für “Focus Online” über den FC Bayern München geschrieben zu haben: “Ich bin ja nicht nur Fan, sondern auch Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern. Jeder weiß das. Natürlich auch die Kollegen von Online, als sie mich baten, ihnen ein paar Fakten von einer Reise mit den Bayern durchzugeben. Es war eine Gelegenheitsarbeit – und in meinem grundsätzlichen Bemühen, ein objektiver Journalist zu sein, meine subjektive Schwachstelle.”

Unfallbilder, Zensur, Google News

1. “In eigener Sache: Warum wir keine Unfallbilder zeigen”
(racingblog.de, Don Dahlmann)
Don Dahlmann schreibt nach dem Unglück von Jules Bianchi beim Formel-1-Rennen in Suzuka auf, wie er mit Bildern oder Videos von Unfällen umgeht: “Wenn die Gesundheitssituation eines Unfallbeteiligten unklar ist und wenn wir nicht wissen, ob der Unfall schwere, bleibende Schäden hinterlässt, werden wir keine Bilder zeigen.” Siehe dazu auch den Facebook-Eintrag zur Berichterstattung von “Bild”.

2. “In eigener Sache”
(dagmar-woehrl.de)
Die RTL-Sendung “Punkt 12” entschuldigt sich bei Dagmar Wöhrl, die falsch wiedergegeben wurde: “Wir möchten folgendes richtigstellen: Heute in der Sendung haben wir berichtet, die CSU-Politikerin Dagmar Wöhrl habe gefordert, jeder solle Flüchtlinge in seiner Wohnung aufnehmen. Wortwörtlich hat Frau Wöhrl aber gesagt: ‘Wenn hilfsbereite Mitmenschen ihre Türen für Flüchtlinge öffnen wollen, dann sollten wir diese nicht durch staatliche Schranken verschließen.'”

3. “Katz-und-Maus-Spiel mit dem Zensor”
(nzz.ch, Mike S. Schäfer und Adrian Rauchfleisch)
Freiräume und Zensur in der chinesischen Medienlandschaft: “30 Prozent der als problematisch angesehenen Beiträge werden innerhalb von 30 Minuten gelöscht, 90 Prozent innerhalb eines Tages.”

4. “Taking the fight for #transparency to court”
(blog.twitter.com, Ben Lee, englisch)
Twitter geht rechtlich vor gegen von der US-Regierung auferlegte Zensurmaßnahmen: “Our ability to speak has been restricted by laws that prohibit and even criminalize a service provider like us from disclosing the exact number of national security letters (‘NSLs’) and Foreign Intelligence Surveillance Act (‘FISA’) court orders received — even if that number is zero.”

5. “Google’s ‘In The News’ Box Now Lists More Than Traditional News Sites”
(searchengineland.com, Danny Sullivan, englisch)
“Google News” scheint seine Quellen erweitern zu wollen: “Google has confirmed that new ‘In The News’ box appearing in some of its search results now lists content from more than just the traditional news sites. Discussions at Reddit, blog posts, videos and more from non-news sites may turn up.”

6. “Süddeutscher Focus gibt Rätsel auf: Nordkoreaner bei Amazon zu verkaufen?”
(luisbl.wordpress.com)
Automatisierte Amazon-Links bei “Focus Online”.

Ursula von der Leyen, Creative Commons, Kronen Zeitung

1. “Den Krieg erklären”
(folio.nzz.ch, Balz Ruchti)
Ein Porträt des Kriegsreporters Kurt Pelda: “Es sei heuchlerisch, dass gespielte Gewalt in Krimis und Actionfilmen kein Problem sein soll, echte Bilder aus Syrien hingegen schon. Durch diese Haltung werde Krieg so virtuell, sagt Pelda.” Das “NZZ Folio” des Monats Oktober widmet sich dem “Beruf: Reporter”. Siehe dazu auch ein Interview mit Chefredakteur Daniel Weber (persoenlich.com, Adrian Schräder).

2. “Schreckensnachrichten: Hilft nur noch die News-Verweigerung?”
(beobachter.ch, Jürgen Krönig)
Jürgen Krönig befasst sich mit jenen, die sich dem Konsum negativer Nachrichten verweigern: “Der springende Punkt dabei ist, dass Demokratie ein Mindestmass an Teilhabe und Kenntnis verlangt über das, was vor sich geht. Informationsverweigerung um der privaten Ruhe willen kann deshalb ­keine Lösung sein. Zudem wird die Ruhe, die sich nach dem Medienverzicht einstellen mag, früher oder später doch als trügerisch entlarvt. Denn der Rückzug ins Pri­vate bedeutet nicht, dass die Welt da draus­sen im selben Zustand verharrt.”

3. “Endlich Creative Commons im öffentlich-rechtlichen Rundfunk?”
(irights.info, Leonhard Dobusch)
Leonhard Dobusch stellt den bisher nicht öffentlich zugänglichen Bericht “Creative Commons in der ARD” (irights.info, PDF-Datei) vor, den eine Arbeitsgruppe erarbeitet hatte: “Die AG kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von CC für ausgewählte ARD-Inhalte bei sorgfältiger Rechteprüfung sinnvoll ist.”

4. “Funke bestätigt ‘Krone’-Offensive: ‘Haben Syndikatsverträge gekündigt'”
(derstandard.at, fid)
Ein Machtkampf unter den Eigentümern der “Kronen Zeitung”: “Grotkamp und Schumann gestanden Dichand einen garantierten jährlichen Gewinn zu – rund zehn Millionen Euro, unabhängig vom damals prächtigen Geschäftsgang, und abgestuft weniger für seine Erben bis hin zu den Enkeln. (…) Die Syndikatsverträge verbieten den Funkes aber auch, etwa in der Mediaprint gegen die Dichands zu stimmen – Ausnahmen wie zuletzt bei Abopreisen bestätigen die Regel.”

5. “Josef Joffe und Jochen Bittner scheitern gegen Die Anstalt (ZDF)”
(heise.de/tp, Markus Kompa)
Markus Kompa liefert den neusten Stand in der Auseinandersetzung zwischen zwei “Zeit”-Journalisten und den Verantwortlichen einer ZDF-Satiresendung. Und fragt: “Wäre es nicht die politische Aufgabe freier westlicher Journalisten gewesen, dem Osten ein Vorbild in Sachen Pressefreiheit zu geben und wenigstens die Freiheit der Satire zu achten?”

6. “Zeitungen führen eigenes Ressort ‘Ursula von der Leyen’ ein”
(der-postillon.com)

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