1. Compact klagt vor dem Bundesverwaltungsgericht
(lto.de, Markus Sehl)
Nach dem Verbot des rechtsextremen “Compact”-Magazins durch das Bundesinnenministerium klagen nun die Betreiber vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die Schließung und die Beschlagnahme ihres Vermögens. Das Ministerium argumentiere, die Zeitschrift habe eine verfassungsfeindliche Grundtendenz und rufe zum Kampf gegen die verfassungsmäßige Ordnung auf. Das Gericht werde zu entscheiden haben, inwieweit “die Bedeutung der Pressefreiheit gegenüber dem Totalverbot von Compact” zu bewerten ist, schreibt Markus Sehl bei “Legal Tribune Online”.
2. “Die Rechten sehen Medien als Feinde, aber auch als nützliche Deppen”
(journalist.de, Sonja Peteranderl)
Die Historikerin, Journalistin und USA-Expertin Annika Brockschmidt erklärt im Interview mit dem “journalist”, wie sich die Republikanische Partei in den USA über Jahrzehnte radikalisiert hat, und warnt vor der Übernahme rechter Narrative durch Medien: “Die amerikanische Rechte hat eigene Medienimperien geschaffen, die bei ihrem Aufstieg eine wichtige Rolle spielen. Aber Schuld tragen auch etablierte Medien. Die Aufmerksamkeitsökonomie belohnt Empörung. Leute regen sich gern auf oder jubeln jemandem zu. Medien inszenieren das, sie produzieren steile Schlagzeilen oder laden umstrittene Politiker*innen ein.”
3. Warum die Talkshow-Kritik der EU-Politiker etwas irreführend ist
(stefan-fries.com)
In einem parteiübergreifenden Brandbrief kritisieren Europaabgeordnete die geringe Präsenz von Europapolitikerinnen und -politikern in den Talkshows von ARD und ZDF nach der Europawahl. Der Brief liegt dem Medienjournalisten Stefan Fries vor. Er hat nachgezählt und nachgerechnet, was an den Vorwürfen dran ist. Sein Fazit: “Natürlich kann man beklagen, dass die Europawahl überhaupt so wenig Thema war, und sicherlich hätten da auch mehr EU-Politiker sitzen können/müssen. Auch, dass einige Talkshows nach einer letzten Ausgabe nach der Wahl in die Sommerpause gegangen ist, beklagen die Unterzeichner des Briefes zurecht. Und sie loben auch die Berichterstattung insgesamt. Aber ihre Rechnung ist einfach zu platt.”
4. Föderl-Schmid kommt anders zurück
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Wie die “taz” berichtet, kehrt Alexandra Föderl-Schmid, bislang stellvertretende Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, im September zur “SZ” zurück, scheidet aber aus der Chefredaktion aus und wird Nachrichtenchefin. Zuvor hatte Föderl-Schmid wegen (inzwischen von der Universität widerlegten) Plagiatsvorwürfen eine Auszeit genommen.
5. US-Schauspieler treten gegen Videospielbranche in den Streik
(zeit.de)
Die US-Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA habe einen Streik gegen die Videospielindustrie ausgerufen, nachdem Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen gescheitert seien. Ein zentraler Streitpunkt sei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, den die Schauspielerinnen und Schauspieler kontrolliert sehen wollen, um Missbrauch zu verhindern. Außerdem würden sie höhere Löhne für ihre Arbeit fordern, einschließlich Synchronisation und Motion Capturing, nachdem ein Streik in der Filmbranche bereits ähnliche Forderungen erhoben hatte.
6. »Darum werde ich meine Frau nicht zurückbringen in dieses Land«
(spiegel.de)
Prinz Harry hat in einer neuen Doku erklärt, dass Großbritannien wegen der aggressiven Berichterstattung der Boulevardpresse zu gefährlich für seine Frau Meghan geworden sei. Das Paar sei in den vergangenen vier Jahren stark von der Presse verfolgt worden, was auch zu einer Kluft zwischen ihm und der königlichen Familie geführt habe.