Suchergebnisse für ‘spiegel online’

Falsche “Horror-Kita”, Lügen im Ukraine-Konflikt, neue Buchcharts

1. Die Wahrheit auf der letzten Seite
(taz.de, Aziz El Massassi)
Das ägyptische Regime um General al-Sisi habe vor knapp zwei Jahren eine Verfassung verabschiedet, die Pressefreiheit garantiert. In der Realität gelte diese Freiheit allerdings nur für einen Teil der Medien: Wer die Regierung kritisiert, werde beschuldigt, “den Terror zu unterstützen”. Aziz El Massassi gibt Einblick in eine Gesellschaft, die nur formell eine Demokratie sei, und zitiert eine Kollegin: “‘Für die Journalisten und für die Meinungsfreiheit insgesamt ist dieses Regime schlimmer als das der Muslimbrüder — und sogar schlimmer als das Mubarak-Regime.'”

2. Die “Horror-Kita” in Mainz, die keine war
(tagesspiegel.de, Kai Müller)
“Kinder missbrauchen Kinder: Ermittlungen in Horror-Kita” — diese Schlagzeile der “Bild”-Zeitung löste im Sommer eine Welle teils hysterischer Berichterstattung aus, üble journalistische Fehler inklusive. So wurde etwa aus “53 Blessuren” die Meldung “schwere sexuelle Gewalt, Übergriffe und Erpressung unter 53 Kindern”. Ende November stellte sich schließlich heraus, dass ein Großteil der Vorwürfe haltlos war, die Staatsanwaltschaft sprach von “überwiegend entlastenden Erkenntnissen”.

3. “Ich hoffe, dass es Stop Fake in fünf Jahren nicht mehr gibt”
(de.ejo-online.eu, Stella Venohr)
Um den Propagandalügen im Ukraine-Konflikt entgegenzuwirken, haben Studenten und Absolventen der Kiewer Mohyla Journalistenschule 2014 die Plattform “Stop Fake” gegründet. Seitdem entkräften sie Meldungen über vermeintliche Verstöße bei Kommunalwahlen oder angebliche neue Gesetze. Stella Venohr hat mit “Stop Fake”-Faktenchecker Artem Babak gesprochen.

4. Universitätsklinikum Mannheim: Wie ein Unternehmen gegen Medien auf die Straße geht
(kress.de, Nora Jakob)
Vergangenes Jahr wurde bekannt, dass im Universitätsklinikum Mannheim mit unzureichend sterilisiertem Besteck operiert wurde. Die Medien schlachteten den “Hygieneskandal” aus und übertrieben es dabei, sagt zumindest das Krankenhaus und insbesondere der Vorsitzende des Betriebsrats: Die Journalisten von “Spiegel” und “Zeit Online” hätten “immer wieder dafür gesorgt, dass sich die Bilder in den Köpfen der Menschen festsetzen, egal ob sich mittlerweile bei uns etwas geändert hat oder nicht.” Der Betriebsrat hat vor einigen Wochen Anzeigen im “Mannheimer Morgen” geschaltet und sogar eine Demonstration gegen die unfaire Berichterstattung organisiert. Die Journalisten weisen die Kritik zurück: “Schmutzig waren die Instrumente in Mannheim, unsere journalistische Berichterstattung darüber ist sauber.”

5. BILD “Journalisten” sind Journalisten in Anführungszeichen
(hogymag.wordpress.com, almasala)
Für “Bild” ist Russland kein Partner, sondern nur ein “Partner”. Und für “almasala” ist die “Bild”-Berichterstattung mit ihren “subtilen Anführungszeichen als rhetorisches Stilmittel” nur eine “Berichterstattung”: “Für einen Anführungszeichen-Journalisten ist eine ‘Quelle’ eine vertrauenswürdige Quelle ohne Anführungszeichen, sobald sie die gewünschten Aussagen tätigt.”

6. Inklusive eBooks: Bild publiziert Amazon-Buchcharts
(lesen.net, Johannes Haupt)
Seit gestern gibt es eine neue Bücher-Bestsellerliste, herausgegeben von “Bild” und Amazon. Johannes Haupt sieht darin “vor allem eine erhebliche Werbemaßnahme für die Kindle-Plattform”: Die Aussagekraft der neuen Bücher-Charts sei “in vielerlei Hinsicht überschaubar, Amazon und Bild machen aber sicherlich einen guten Schnitt.”

Gewalt bei “Pegida”, Rügen für “Bild”, Journalisten und Social Media

1. “Grenzüberschreitungen jeglicher Art”
(taz.de, Daniel Bouhs)
Nadine Lindner berichtet für das “Deutschlandradio” aus Sachsen und nimmt “auf Facebook und in der Hörerpost (…) seit einem guten Jahr eine radikalere Sprache und höhere Aggressivität wahr.” Insbesondere auf “Pegida”-Demos komme “es mittlerweile leider regelmäßig zu tätlichen Übergriffen.” Um Journalistinnen und Journalisten zu schützen, wünscht sie sich “ein höheres Maß an Sensibilität bei der Polizei und dass sie auch mal von sich aus eingreift.” Passend zur “Pegida”-“Lügenpresse”-Debatte: Im “Tagesspiegel” fasst Maria Fiedler einen Redaktionsworkshop zusammen, bei dem eine Frage im Mittelpunkt stand: “Warum verlieren Medien an Glaubwürdigkeit?”

2. Türkei: Das Ende der Pressefreiheit
(daserste.de, Halil Gülbeyaz, Video, 8:53 Minuten)
Halil Gülbeyaz spricht mit Journalisten, Journalistenvertretern und Abgeordneten über “die Abschaffung der Pressefreiheit in der Türkei”.

3. Rügen des Presserrats: “Bild” wieder ganz vorn
(ndr.de, Fiete Stegers)
Bis zum 1. Dezember wurden beim Deutschen Presserat seit Jahresanfang 2200 Beschwerden eingereicht — so viele wie nie zuvor. Während die Gesamtzahl steigt, bleibt eines konstant: “Acht Mal sprach der Presserat eine Rüge für die Berichterstattung der ‘Bild-Zeitung’ aus (…). Damit wurde die ‘Bild’-Zeitung wie in den vergangenen Jahren wieder weit häufiger als alle anderen Redaktionen für Verstöße gegen den Pressekodex bestraft.” Immerhin liegt dieser Anteil diesmal ‘leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre’. Ebenfalls zur aktuellen Presseratsentscheidung: queer.de über eine Rüge für den “Abdruck eines homophoben Leserbriefs”.

4. Die Kaste der Verweigerer
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz wundert sich über neue Zahlen, die nahelegen, dass rund die Hälfte der deutschen Journalisten mit Social Media nichts anfangen kann. Allerdings wundert er sich nur auf den ersten Blick, denn wenn er seine Filterblase verlässt, stellt er fest, dass die Branche eben auch nur ein Abbild der Gesellschaft ist. Und auch die Journalisten immer noch “ein tiefer digitaler Graben trennt.” Zum Thema: Nach einer Studie des “American Press Institutes” erhöht es die Glaubwürdigkeit von Journalisten, wenn sie auf Twitter unterwegs sind und mit anderen Nutzern — und ihren Lesern — interagieren.

5. Missachtung des Urheberrechts oder “public service”?
(onlinejournalismus.de, Andrej Reisin und Fiete Stegers)
Armin Wolf hat auf seiner Facebook-Seite die Übersetzung einer kompletten Reportage aus der “New York Times” veröffentlicht (Post mittlerweile offline), nachdem er das Original als einen “der eindrucksvollsten (und bedrückendsten) Texte, die ich bisher über das IS-Kalifat gelesen habe” bezeichnet hatte. Das Problem: Er besaß keinerlei Urheberrechte an dem Text und hatte die “New York Times” nicht angefragt. Andrej Reisin und Fiete Stegers sehen darin einen “Bärendienst für alle Journalisten als Urheber — denn ignoriert wurden letzten Endes eben nicht die Rechte der mächtigen ‘New York Times’, sondern die der einzelnen Autorin.”

6. Wie Jugendliche Politik und Nachrichten konsumieren
(deutschlandfunk.de, Johannes Nichelmann, Audio, 18:17 Minuten)
“Für mich ist Instagram mehr so: Leute teilen ihren privaten Inhalt. Und ‘Tagesschau’ so bei Instagram. Keine Ahnung, ob ich das so gut finde.”

Reporter beim Schlussverkauf, Mediengipfel, Übergriffe in Sachsen

1. Die Reporter am Wühltisch greifen, was sie kriegen können
(faz.net, Nina Rehfeld)
Fotos, Bücher, Kontoauszüge — nichts war sicher vor den zahlreichen Journalisten, die die Wohnung der Täter von San Bernardino durchwühlt haben. Dieser “Tiefpunkt des amerikanischen Nachrichtenfernsehens” erinnert Nina Rehfled eher an “Szenen bei einem Schlussverkauf” als an ordentliche Berichterstattung. Und auch andere Einschätzungen sind deutlich: “Ein medialer Sündenfall”, kommentiert Frank Patalong. Marlis Prinzing schreibt von einem Versagen der Medien. Für Johannes Kuhn handelt es sich um “ein Debakel für den Journalismus.” Allie Jones hat einige Beispiele von “CNN”, “MSNBC” und “Fox News” gesammelt.

2. Amerikas Waffengesetze — “ein moralisches Verbrechen und eine nationale Schande”
(sueddeutsche.de)
Die “New York Times” hat nach den Schüssen von San Bernardino das erste Mal seit 95 Jahren wieder einen Leitartikel auf Seite 1 gedruckt. Unter dem Titel “The Gun Epidemic” fordert die Chefredaktion der Zeitung, dass die amerikanischen Waffengesetze verschärft werden. Hier ist der Artikel in der Onlineversion.

3. Der Mediengipfel: “Es gibt keine wertfreie Einschätzung.”
(parisprotokoll.de, Hanna Halfon, Video, 4:10 Minuten)
Der Klimagipfel in Paris ist auch ein Mediengipfel: “Über 3000 Journalisten” seien derzeit in der französischen Hauptstadt, um über die Konferenz zu berichten, so Hanna Halfon. Dabei seien sie oft auf Einschätzungen von Lobbyisten angewiesen. Wie gefährlich ist das? Wie einflussreich? Halfon spricht mit Journalisten, Lobbyisten und Delegierten.

4. Über 25 Übergriffe auf Journalisten in Sachsen
(andi-szabo.de, Andreas Szabo)
Vom 12. Januar in Leipzig (“Fahrzeug MDR-Technikers wird bei Legida-Demo beschädigt.”) bis zum 25. November in Dresden (“Kameramann wird bei Pegida-Demo geschlagen, kommt leicht verletzt ins Krankenhaus. Der Angreifer und seine Begleiter werden ermittelt.”): Andreas Szabo hat 26 Angriffe auf “Journalisten, Redakteure, Techniker, Fotografen, Kameraleute oder Twitter-Reporter” in Sachsen zusammengetragen.

5. Eine Hose ist eine Hose keine Slim-Fit Blue Acid Washed Streched-Jeans
(wuv.de, Peter Breuer)
Werbetexter Peter Breuer findet, dass sich Schreiber häufiger an Romanautor Georges Simenon und seinen “Mots matière”, den Sachwörtern, orientieren sollten. “Klare Aussagen werden viel zu häufig durch sprachliche Konventionen, berufsspezifische Floskeln und Anglizismen verstellt.”

6. Warum haben die Medien so ein Problem mit Jan Böhmermann?
(realvirtuality.info, Alexander Matzkeit)
Alexander Matzkeit wundert sich darüber, “was die restlichen Medien des Landes für ein Problem mit Jan Böhmermann​ haben”, und fragt: “Ist die deutsche Medienkaste wirklich immer noch nicht aus ihrem Jacuzzi aus Selbstgefälligkeit und Intrigantentum aufgestanden?” Aber nicht nur in den traditionellen Medien gibt es Problemhaber: Der Youtuber “theclavinover” antwortet auf Böhmermanns “Ich hab Polizei”: “Du hast ZDF — #WirHamInternet”.

“Bild”-Montage, Olympia, sonntägliche Einschlafprobleme

1. Die etwas andere “Bild”-Montage
(tagesspiegel.de, Robert Klages)
Das “Erzgebirgsbad” in Thalheim wurde zu einer Unterkunft für Geflüchtete umgebaut. Um zu verdeutlichen, wie es dort aussieht, zeigt die “Bild”-Zeitung betende Muslime in der ehemaligen Sauna und überschreibt ihren Artikel mit “Gebetsraum in der 90-Grad-Sauna”. Das Foto ist allerdings eine Montage — und werde von rechtsradikalen Medien dankend aufgegriffen, schreibt Robert Klages.

2. Das plumpe Hurra-Kostüm zieht nicht
(taz.de, Jürn Kruse)
Wenn “die ARD ihre Berichterstattung nach einer Bundestagswahl aus dem Konrad-Adenauer-Haus übertragen” würde, dürfte das Erstaunen groß sein. Wenn der NDR seine Sondersendung zum Volksentscheid live aus der Hamburger “Barclaycard-Arena” sendet, wo die Befürworter der Olympiabewerbung feiern wollten, dann stört das nur wenige. Einer davon ist “taz”-Redakteur Jürn Kruse, der den Medien zum Olympia-Referendum eine plumpe Pro-Hamburg-Kampagne attestiert.

3. Wer uns totschiesst, den schweigen wir tot
(nzz.ch, Stephan Klapproth)
Nach den Attentaten in Paris beobachtete Stephan Klapproth, dass die vielen Live-Berichte und dramatischen Überschriften eine “falsche Gesamtgeschichte” erzählten und die Terroristen größer machten als sie tatsächlich waren. In einem Gastkommentar denkt er daher über eine “Pressefreiheit 2.0” nach: “Die Medien geben sich die Freiheit, ihr aufklärerisches Recht zu nutzen nach einer Verantwortungsethik, die nach dem Resultat fragt, und nicht nach einer Gesinnungsethik, die auf einem abstrakten Prinzip beharrt.”

4. “The Hunger For Good Journalism Is Not Dead” — What’s Getting Shared Online?
(newswhip.com, Liam Corcoran)
Der Forscher Satu Vasantola hat für das “Reuters Institute” untersucht, welche Inhalte online geteilt werden: “One of the most striking features was the absence of news. News is not that widely shared, unless in breaking news situations.” Ebenfalls interessant: “The vast majority of the most shared BBC headlines were traditional fact-based news headlines. They told what happened to whom, where and when.”

5. Entdecke Neues und rede darüber
(de.ejo-online.eu, Stephan Russ-Mohl)
Universitäten bauen ihre Kommunikationsabteilungen aus, Stiftungen finanzieren die Wissenschaftsberichterstattung von Gratisblättern — Stephan Russ-Mohl über die Situation der Wissenschaftskommunikation an Unis und des Wissenschaftsjournalismus in Medien in der Schweiz.

6. Nach Jauch-Aus: Millionen Deutsche befürchten Einschlafprobleme am Sonntagabend
(der-postillon.com)

Journalisten über Terrorismus, Xavier Naidoo, Copyright bei blick.ch

1. Medien, Polizei und die Inszenierung des Terrorismus
(zeit.de, Yassin Musharbash)
In einer Rede bei der Herbsttagung des Bundeskriminalamts hat “Zeit”-Redakteur Yassin Musharbash über die Dilemmata gesprochen, “mit denen wir Journalisten konfrontiert sind, wenn wir über Terrorismus und Terroristen berichten.” Das Manuskript hat “Zeit Online” veröffentlicht.

2. Kindern im Umgang mit Medien — wie können Eltern helfen?
(srf.ch, Claudio Fuchs)
Die ausgiebige Berichterstattung über die Attentate in Paris bekommen natürlich auch Kinder und Jugendliche mit. “Die ständige Konfrontation mit solchen verstörenden Bildern kann ernsthafte Konsequenzen auf das Wohlbefinden haben”, schreibt Claudio Fuchs beim SRF. Tipp vom Medienwissenschaftler: “offene Kommunikation zwischen den Generationen” sei wichtig. Dazu gibt’s auch ein Video — allerdings in Schweizerdeutsch.

3. Ex-Ministerin macht auf Ex-Bundespräsident
(spiegelkritik.de)
Die evangelische Nachrichtenagentur “Idea” veröffentlicht einen kritischen Kommentar, der “rund zwei Tage nach Erscheinen” wieder aus dem Internet verschwindet. Die Löschung soll laut “Spiegelkritik” auf einen Eingriff von Irmgard Schwaetzer, ehemalige Bundesministerin und heutige Vorsitzende der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, zurückzuführen sein. Ebenfalls zum Thema: Timo Rieg mit “‘Idea’ ist journalistisch unten durch”.

4. Xavier Naidoo beim ESC ist ein schlechter Scherz
(sueddeutsche.de, Carolin Gasteiger)
Es sei “blanker Hohn”, so Carolin Gasteiger, dass die ARD im kommenden Jahr Xavier Naidoo zum “Eurovision Song Contest” schicken will: “Wenn Xavier Naidoo Deutschland beim ESC vertritt, wirkt das so, als würde man Matthias Matussek zum Bundespräsidenten küren.” Hans Hoff schreibt über die “ziemlich einsame Entscheidung” der “Showstrategen der ARD”. Johannes Kram ärgert sich im “Nollendorfblog”, dass die Rechtfertigung der ARD “Homophobie und Rassismus in einer Aktion” sei. Und Patrick Gensing schreibt beim — für den ESC federführenden — NDR: “Nicht in meinem Namen”.

5. Faszinierendes Copyrightverständnis bei blick.ch
(facebook.com, Jörgen Camrath)
Jörgen Camrath, Social-Media-Leiter bei der “Morgenpost”, wundert sich über die Quellen- und Copyrightlage bei einem “Telegraph”-Video, das auf der Facebook-Seite von blick.ch auftaucht. Auf seine Nachfrage bekommt er eine interessante Antwort. “Blick”-Vizechef Thomas Benkö revidiert später das eindeutige “Jain” seiner Social-Media-Kollegen.

6. IS bedankt sich bei Medien für Hilfe bei Verbreitung von Angst und Schrecken
(der-postillon.com)

Terror-Porno, Schweiger-“Tatort”, “Friesischer Rundfunk”

1. “Ich steh direkt hinter den Polizisten mit gezogener Waffe”: Der Terror-Porno des “Stern”
(stefan-niggemeier.de)
Mit seinem gezogenen Handy läuft und filmt “Stern”-Reporter Philipp Weber den Polizisten mit gezogener Waffe hinterher, als die gestern durch den Pariser Vorort Saint-Denis jagen. Stern.de stellt Webers Aufnahmen unkommentiert ins Internet. Nicht nur sei das Verhalten der Reporters gefährlich, findet Stefan Niggemeier, sondern sein Video auch ein “reiner Terror-Porno, den der ‘Stern’ seinen Zuschauern zum gemeinsamen Aufgeilen zur Verfügung stellt.”

2. Was jetzt passiert und sofort berichtet wird
(konradlischka.info)
Konrad Lischka blickt — mit einer Kolumne von Sascha Lobo im Hinterkopf — auf die Berichterstattung von gestern und sieht überall nur Polizisten im Einsatz: “In der Wucht der Berichterstattung wirkt diese Verengungen auf Polizeieinsätze wie die von Lobo gemeinte Abkürzung. Es geht jetzt sofort und zeigt eine Reaktion und Handlungsbereitschaft. Die Ursachen und die lösbaren Probleme analysiert das nicht.”

3. Nach den Pariser Anschlägen: Zensiert sich das Fernsehen selbst?
(blog.ekkikern.com)
Das Erste verschiebt den Til-Schweiger-Doppel-“Tatort”, der WDR nimmt den Spielfilm “Rekruten des Todes” aus dem Programm. Beide Schritte begründen die Programmverantwortlichen mit dem “Respekt vor den Opfern” der Anschläge in Paris. Ekki Kern meint, dass das nicht zu dem Mantra passe, “dass es gerade jetzt wichtig sei, so weiterzumachen wie bisher.”

4. Medien und Flüchtlinge — Perspektiven aus Afrika
(de.ejo-online.eu, Anna Carina Zappe)
Wenn hier (in Deutschland, in Europa) über die Flüchtlingsthematik berichtet wird, liegt der Fokus fast ausschließlich auf hier (Deutschland, Europa). “Dass auch viele afrikanische Länder Flüchtlingskrisen zu bewältigen haben, bleibt von den Medien nahezu unbeachtet — sowohl in Europa als auch in Afrika”, schreibt Anna Carina Zappe. Das solle sich durch eine neue Initiative ändern.

5. Friesischer Rundfunk von Mitarbeitern gekauft
(ndr.de, Caroline Ebner, Video, 4:56 Minuten)
Der “Friesische Rundfunk” (ja, genau, der mit der legendären Kater-Piepsi-im-Baum-Reportage) stand vor dem Aus, weil mehrere Zeitungsverlage aus der Region ihren Ausstieg ankündigten. Die Mitarbeiter des Senders kauften die Anteile, wurden zu Gesellschaftern und “senden nun auf eigene Rechnung.”

6. So bleibt Ihr Abschied unvergessen
(sueddeutsche.de, Carolin Gasteiger)
Es muss ja nicht immer gleich mit einem “durchgeknalltes Arschloch” enden. Carolin Gasteiger erklärt, wie sie auch ohne die angebliche Matussek-Methode “in fünf Schritten zur effektvollen Kündigung” kommen und nicht “schon in Vergessenheit geraten, bevor die Tür ins Schloss gefallen ist.” Ebenfalls zur Causa Matussek: “Kriegsreporterin” Silke Burmester in ihrer Kolumne sowie Sonja Álvarez und Joachim Huber im “Tagesspiegel”.

Die AfD und INSA, Matussek, rechtsextreme Gewalt in den Medien

1. AfD drittstärkste Partei? Zweifel an Umfrage
(ndr.de, Andrej Reisin)
Die AfD bei über zehn Prozent? Drittstärkste Partei auf Bundesebene? Doch, doch — hat schließlich das Meinungsforschungsinstitut INSA herausgefunden. Und viele Medien machen daraus eine Nachricht. Andrej Reisin hat bei der Sache allerdings größere Bedenken: “Der Leiter eines Meinungsforschungs-Instituts (das laut Medien gleichzeitig die AfD beraten soll), der in Artikeln einen mehr als wohlwollenden Ton gegenüber der AfD anschlägt, verantwortet Umfragen für die “Bild”-Zeitung, in denen die AfD zur drittstärksten politischen Partei wird: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.”

2. Die “Welt” schmeißt Matthias Matussek raus
(tagesspiegel.de, Joachim Huber und Sonja Álvarez)
“Meistgelesen ist derzeit nicht das Terrorthema, sondern der Rausschmiss Matusseks bei der ‘Welt’.” Das twitterte der Online-Chef des “Tagesspiegels” am frühen Dienstagabend. Der entsprechende Artikel erklärt, wie es zu Matusseks Engagement-Ende kam: erst das umstrittene Facebook-Posting, dann der Konter von Chefredakteur Jan-Eric Peters (“durchgeknallt”), die uneinsichtige Reaktion Matusseks (“Wahrheiten ausgesprochen”), schließlich der angebliche Eklat auf der Redaktionskonferenz der “Welt”, in der Matussek seinen Chef als “durchgeknalltes Arschloch” bezeichnet haben soll. Diesen Vorwurf weist Matusseks Anwalt allerdings als “absurd” zurück. Johannes Kram zieht Parallelen zu Akif Pirinçci, und Christoph Giesa meint: “Egal wohin es allerdings für Matthias Matussek geht, für den politischen Journalismus in Deutschland ist die Entscheidung der Welt eine gute.”

3. Kameradschaft vor der Kamera
(de.ejo-online.eu, Katharina Neumann)
In Deutschland gibt es drei rechtsextreme Gewalttaten pro Tag. Für Journalisten stellt sich die Frage, wie man darüber berichtet, ohne Nachahmer zu informieren oder sogar zu inspirieren. Eine Masterstudentin der LMU München beschäftigte sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Dilemma, sie führte Interviews mit Rechten. Das “European Journalism Observatory” stellt einige ihrer Erkenntnisse vor.

4. Alles wird schlimmer: Wie die News-Medien am falschen Weltbild basteln (müssen)
(pixeloekonom.de, Johannes Eber)
Kieze, in denen es knallt, “Jugendgewalt leicht angestiegen”, Großsiedlungen seien besonders schlimm. Das schreiben Nachrichtenportale über ihre Zusammenfassungen einer aktuellen Jugendgewaltstudie für Berlin (PDF). Dabei zeigt die im Kern: Die Jugendgewalt ist weiter rückläufig. “Jede Wette, dass die Mehrheit der Berliner vom Gegenteil überzeugt ist. Weil die Medien (mit Ausnahmen) das Gegenteil berichten. Weil das Gegenteil mehr Klicks bringt”, schreibt Johannes Eber.

5. Reicht der Hinweis “Sponsored” um Werbung im Netz zu kennzeichnen?
(internet-law.de, Thomas Stadler)
Erlaubt ist es. Aber ist es für die Leserschaft auch verständlich, wenn bezahlte Beiträge auf einer Website mit “Sponsored Post” überschrieben sind? Wird klar, dass es sich letztlich um Werbung handelt? Für einen Großteil nicht, meint Thomas Stadler, der sich auf eine Befragung von “Statista” zum Thema stützt.

6. Der kommende #Winter und der #Journalismus. Ein Drama in bisher 4 Akten.
(twitter.com, Jörg Kachelmann)
Jörg Kachelmann bekommt von der Agentur “Spot on News” ein Anfrage zu Winterwetter und Schneefall. Bei Twitter dokumentiert er seine Antworten.

Eine regelmäßig aktualisierte Linksammlung zur Berichterstattung über die Anschläge in Paris gibt es hier.

Fallen, Fake, Alarm: Die Paris-Berichterstattung von Bild.de

“Sehr reibungslos und sehr schnell und sehr professionell“ sei die “Bild”-Berichterstattung über die Anschläge von Paris abgelaufen, hat Bild.de-Chef Julian Reichelt gestern im “Aufwachen!”-Podcast erzählt. Die “Bild”-Medien hätten ihren Usern und Lesern …

alles geboten, was es an Nachrichtenlage gab, ohne, das kann man jetzt mit dem Rückblick sagen, in irgendeine Falle zu tappen, irgendeinen Fake zu veröffentlichen, der kursiert hat, ohne, aus meiner Sicht, eine zu alarmistische Sprache zu verwenden, was ja in dieser Situation gerade mit der Flüchtlingskrise in Deutschland meiner Meinung nach sehr wichtig ist, da nicht auf Sprache hereinzufallen, die sozusagen dann eine Religion kriminalisiert, sondern die nah bei den Fakten bleibt, und ich glaube, das ist uns sehr gut gelungen.

Es ist schon sehr bezeichnend für Julian Reichelt und sein Verständnis von Journalismus, dass er offenkundig stolz auf diese Punkte ist, aber es ist noch bezeichnender, dass keiner davon stimmt.

Fangen wir mit einem harmlosen Beispiel an:

Der Eintrag stammt aus dem Liveticker von Bild.de. Damit verbreitete das Portal einen der ersten Fakes, die nach den Anschlägen kursierten. In Wahrheit wurde die Beleuchtung des Empire State Buildings am Freitagabend ausgeschaltet. Rot-weiß-blau beleuchtet war es im Januar nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“.

Eine andere Falschmeldung, die (nicht nur) von Bild.de verbreitet wurde, ist die mit der Playstation.

Nach den Terror-Anschlägen in Paris hat Belgiens Innenminister davor gewarnt, dass die Playstation 4 sich bei Terroristen zunehmender Beliebtheit erfreut.

Grund: die Spielkonsole bietet ein eigenes Netzwerk für private Gruppen und Sprach-Chats. Zudem gibt es die Möglichkeit, direkt in Online-Spielen zu kommunizieren. (…)

Auch bei den Ermittlungen zu den Anschlägen in Paris sollen in Brüssel Beweise gefunden worden sein, die nahelegen, dass die Attentäter mindestens eine PS4-Konsole genutzt haben, berichtet „Forbes“.

Es stimmt, dass der belgische Innenminister gesagt hat, Terroristen könnten die Playstation als Kommunikationskanal benutzen. Das war allerdings am 10. November — drei Tage vor den Anschlägen in Paris.

Auch dass bei den Ermittlungen irgendwelche PS4-Beweise gefunden worden seien, ist falsch. Der Autor des „Forbes“-Artikels hat auf Nachfrage des Videospiel-Portals kotaku.com gestern eingeräumt:

“This was actually a mistake that I’ve had to edit and correct,” writer Paul Tassi told me this afternoon. “I misread the minister’s statement, because even though he was specifically saying that PS4 was being used by ISIS to communicate, there is no public list of evidence list of what was found in the specific recent raids. I’ve edited the post to reflect that, and it was more meant to be about discussing why or how groups like ISIS can use consoles. It’s my fault, as I misinterpreted his statement.”

Immerhin: Heute hat Bild.de den Artikel korrigiert.

Ein anderes Beispiel. In den ersten Stunden nach Bekanntwerden der Ereignisse verkündete Bild.de immer neue Opferzahlen:



Laut offiziellen Angaben (Stand 15. November) gab es 129 Tote.

Natürlich war die Lage in den Stunden nach den Anschlägen völlig chaotisch, niemand konnte genau sagen, wie viele Menschen getötet wurden oder was überhaupt passiert war. Aber wäre es nicht gerade in solchen Situationen die Aufgabe von Journalisten, die gesicherten Informationen zusammenzutragen, statt Gerüchte als Gewissheiten zu verkaufen und mit Ausrufezeichen in die Welt zu posaunen?

Welche Folgen so etwas unter Umständen haben kann, zeigt ein anderer Fall.

Am Samstag tauchten Berichte auf, nach denen an einem der Anschlagsorte der Pass eines syrischen Flüchtlings gefunden wurde. Wenig später teilte der griechische Minister für Migration mit, dass der Pass im Oktober von einem Flüchtling zur Einreise nach Griechenland benutzt worden sei.

Viele Medien warnten daraufhin vor voreiligen Schlussfolgerungen. Es sei „noch völlig unklar, ob es sich bei dem Mann, auf den der Pass ausgestellt ist, auch tatsächlich um den toten Attentäter handelt“, schrieb etwa sueddeutsche.de am Sonntagabend:

Zwischen all den Toten lag ein syrischer Pass. In der Nähe eines der Männer, die sich am Freitag während des Länderspiels in Paris am Stadion in die Luft sprengten, wurde das Dokument gefunden. Es wurde Anfang Oktober bei der Einreise nach Griechenland genutzt, der Besitzer ließ sich als Asylbewerber registrieren. Sollten einer oder mehrere Attentäter auf diesem Weg nach Europa gekommen sein, wäre das eine Steilvorlage für jene Politiker und Gruppen, die versuchen, das Attentat in Zusammenhang mit den gestiegenen Flüchtlingszahlen zu bringen. Sie wollen die Flüchtlingsdebatte mit jener über Terrorismus verknüpfen. Doch noch ist es zu früh, um eindeutig zu sagen, ob tatsächlich ein Syrer an den Anschlägen beteiligt war.

Dennoch verkündete Bild.de schon am Samstag:


Da war sie also, die Steilvorlage.



Noch einmal: Zu diesem Zeitpunkt war lediglich klar, dass der Pass eines angeblichen syrischen Flüchtlings in der Nähe des Stade de France gefunden wurde. Dass er dem Attentäter gehörte, war eine Mutmaßung, kein Fakt. Er hätte auch einem der Opfer gehören können. Oder jemand ganz anderem.

Es gab beispielsweise auch Berichte von einem ägyptischen Pass, der an einem Anschlagsort gefunden wurde. Einige Medien behaupteten auch in diesem Fall, er gehöre einem der Terroristen. Inzwischen hat der ägyptische Botschafter in Paris mitgeteilt, dass der Besitzer des Passes keiner der Attentäter sei, sondern eines der Opfer — ein Fußballfan, der bei den Anschlägen schwer verletzt wurde.

Was, wenn sich herausgestellt hätte, dass es im Fall des syrischen Passes ähnlich war?

Dieser Frage kann Bild.de jetzt allerdings locker aus dem Weg gehen, denn seit gestern gibt es neue Erkenntnisse: Die französische Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass die Fingerabdrücke eines der Attentäter zu denen eines Mannes passen, der im Oktober als Flüchtling in Griechenland registriert wurde.

Wie wir Julian Reichelt und seine Truppe kennen, werden sie darin vermutlich den Beleg sehen, dass sie von Anfang an Recht hatten, dass sie das mit dem Flüchtling schon wussten, bevor es die Staatsanwaltschaft wusste, weil sie ja so reibungslos und schnell und professionell arbeiten. Und nicht, dass sie einfach bloß geraten haben, bevor es überhaupt irgendwelche Belege gab.

Mit Dank an Martin, Christoph und Peter W.

Türkei, Vorratsdaten, Lügenpresse

1. Sätze, die nicht vergessen werden
(zeit.de, Özlem Topçu)
Gestern stürmten in Istanbul Polizisten die Redaktionsräume Erdoğan-kritischer Medien. Eine erneute Einschränkung der Opposition des türkischen Präsidenten — und das wenige Tage vor der Parlamentswahl. In ihrer Kolumne wirft Özlem Topçu einen generellen Blick auf die türkische Presse: “Es gäbe viel zu kritisieren an der türkischen Presse, nicht nur an jenen, die nicht viel Interesse an Demokratie zeigen, sondern eher an Gewalt (…). Auch die regierungskritischen Medien könnten sich manchmal mehr schämen.” Die “Reporter ohne Grenzen” verurteilen die “staatlichen Einschränkungen einer freien Berichterstattung”, Protest kommt auch vom DJV.

2. Der Tagesspiegel macht sich frei
(freischreiber.de)
Der “Tagesspiegel” will sparen. Heißt konkret: Die Redaktion hat all ihren freien Mitarbeitern die Aufträge gekündigt, bis Jahresende gibt es keine neuen. “Da wird mit Freien umgegangen wie mit Leiharbeitern. Dass sie aber oft die Experten für bestimmte Themen sind, das scheint den Sparfüchsen im Verlag keiner gesagt zu haben”, so die “Freischreiber” über die “Unverschämtheit”. “taz”-“Kriegsreporterin” Silke Burmester ist etwas deutlicher: “ein grober Scheiß.”

3. Vorratsdatenspeicherung gefährdet Informanten
(ndr.de, Caroline Ebner, Video, 5:18 Minuten)
Die Vorratsdatenspeicherung ist beschlossene Sache. Und könnte für Journalisten und ihre Informanten weitreichende Folgen haben: Durch aufgezeichnete Standortdaten, Verbindungsdaten von Telefonaten, gespeicherte IP-Adressen könnten Behörden sehr genau nachvollziehen, woher welche Information stammt. Caroline Ebner hat den Journalisten Daniel Moßbrucker besucht, der die Vorratsdatenspeicherung im Selbstversuch simuliert hat.

4. Die Geschichte von Blogs, Teil 1
(basicthinking.de, Robert Basic)
„Als Blog-Opa werde ich euch also etwas erzählen, wie das damals mit der Bloggerei war.“ Robert Basic blickt zurück auf die Zeit kurz nach der Jahrtausendwende, als in Deutschland das große Bloggen begann.

5. Der Lügenpresse Konsens? Mögliche Entschlüsselung der medialen Vertrauenskrise
(blog.karlshochschule.de, Patrick Breitenbach)
Laut einer Forsa-Studie stimmt fast jeder zweite Deutsche dem Satz zu, dass die Medien “von ganz oben gesteuert” werden. Patrick Breitenbach sucht nach Ursachen für die Vertrauenskrise der Medien. Beim “European Journalism Observatory” können sich geplagte Journalistenseelen dann wieder erholen: Zwei Wissenschaftler finden nämlich, dass die Medien differenzierter berichten, als viele wahrhaben wollen.

6. Mittendrin statt nur dabei
(krautreporter.de, Dominik Wurnig)
Ist “Virtual Reality” das nächste große Ding im Journalismus? Das wissen die “Krautreporter” auch nicht. Dominik Wurnig hat sich das Thema aber mal genauer angeschaut.

Netzneutralität, neurechte Whistleblower, Sensor-Live-Reportage

1. Die EU entscheidet am Dienstag über die Netzneutralität: Was können wir gegen eine schlechte Entscheidung tun?
(netzpolitik.org, Barbara van Schewick, Übersetzung von Fabian Warislohner)
Heute werden die Abgeordneten des Europaparlaments aller Voraussicht nach neue Regeln zur Netzneutralität beschließen. Die renommierte Jura-Professorin Barbara van Schewick erklärt in vier Punkten, warum der Kompromissvorschlag eine Gefahr für das freie Web darstellt. Eine gute Zusammenfassung des Gesetzentwurfs gibt Patrick Beuth bei “Zeit Online”, die “Süddeutsche Zeitung” beantwortet einige grundlegende Fragen zur anstehenden Abstimmung.

2. Alles Lüge oder was? Wenn Nachrichten zur Waffe werden
(daserste.de, Klaus Scherer)
Noch nie war es für Journalisten so einfach, vom Schreibtisch aus an Videos und Fotos aus aller Welt zu kommen — und noch nie war die Gefahr so groß, dabei einer Manipulation aufzusitzen. Die “Story im Ersten” beschäftigt sich mit diesen “Fake News”, die dank Sozialer Medien und Video-Portalen wie “Youtube” mitunter Millionen Zuschauer erreichen. Die ARD stellt die komplette Dokumentation leider nicht in die Mediathek Inzwischen ist die komplette Dokumentation in der Mediathek zu finden, allerdings immer erst ab 20 Uhr abrufbar. Hier gibt es rund um die Uhr einen ausführlichen Hintergrundbericht des Autors Klaus Scherer mit Filmausschnitten und Interview-Manuskripten.

3. Neurechte betreiben eigene “Whistleblower-Seite”, um gegen Flüchtlinge zu hetzen
(vice.com, Theresa Locker)
Auf der Facebook-Seite “Halle-Leaks” behaupten selbsternannte besorgte Bürger, dass “Flüchtlinge die Klos von Reisebussen zerstören, Bundeswehrsoldaten aus ihren Kasernen verdrängen, deutsche Frauen vergewaltigen und möglicherweise sogar die Krätze an deutsche Schulen bringen.” Die “Vice” hat sich angeschaut, wie solche Gerüchte in die Welt gesetzt werden — und wer dafür verantwortlich ist.

4. Interview: Unterstützte YPS unwissentlich den Ku-Klux-Klan?
(lesenmitlinks.de, Jan Drees)
Jan Drees spricht mit Jacob Vicari über sein Roboterjournalismusexperiment, also diese “aktuelle Sau, die durchs journalistische Dorf getrieben wird. Alle Journalisten zittern”, wie Vicari sagt. Dabei will er vor allem die großen Datenmengen mithilfe von Computern in eine lesbare Form bringen. Mehr zur “Sensor-Live-Reportage” auch beim “Elektrischen Reporter”.

5. Der Fakten-Checker: Wie reagiert die “Superillu” auf Pegida?
(tagesspiegel.de, Frank Bachner)
Der “Tagesspiegel” porträtiert die “Superillu“ in Zeiten von “Pegida”. Die Zeitschrift spüre die Seele der Menschen zwischen Ostsee und Thüringer Wald, ihre Sehnsüchte, ihr Gefühl von Heimat. “Wir schreiben für Menschen, die ihrer Region verbunden sind”, sagt ihr Politikchef Gerald Praschl. Er erklärt auch, wie er “Pegida” thematisiert und warum er Akif Pirinçci ignoriert.

6. Der royale Journalistenfragebogen der Prinzessinnenreporter (31)
(prinzessinnenreporter.de, Robert Kisch)
Bei ihrer Mission, “den Online-Journalismus zu retten”, holen sich die “Prinzessinnenreporter” Hilfe von Kollegen und lassen sie den “royalen Journalistenfragebogen” ausfüllen. Dieses Mal ist Robert Kisch (Achtung, nur ein Pseudonym) dran.

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