Skepsis ist eigentlich immer dann angebracht, wenn “Bild” behauptet, die Wahrheit über irgendwas zu verkünden. Heute beispielsweise steht auf der Titelseite:
Und als wäre das noch nicht genug, verspricht “Bild” über dem eigentlichen Artikel auch noch:
Dabei fangen die Probleme schon in der Überschrift an: Was genau meint “Bild” mit dem “Soli”? Eigentlich steht Soli umgangssprachlich für den Solidaritätszuschlag und nicht für den Solidarpakt II, dessen Abschaffung kürzlich mehrere Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen gefordert hatten.
Zuschlag vs. Pakt Der Solidaritätszuschlag wurde eingeführt, um zu helfen, die Kosten der Wiedervereinigung zu decken. Allerdings ist er eine Steuer (die übrigens sowohl in West- als auch in Ostdeutschland erhoben wird), die allein dem Bund zusteht und nicht zweckgebunden eingesetzt werden muss. Der Solidarpakt II hingegen ist eine Vereinbarung, nach der der Bund sich verpflichtet, den neuen Bundesländern von 2005 bis 2019 im Zuge des Länderfinanzausgleichs insgesamt 156,5 Milliarden Euro zukommen zu lassen.
Obwohl der Solidaritätszuschlag also weder mit der aktuellen Debatte noch mit dem Solidarpakt zu tun hat, bezieht sich “Bild” mehrfach darauf — etwa gleich im ersten der “zehn harten Fakten über den Soli”:
Seit wann gibt’s den Soli?
Eingeführt wurde er 1991 – damit die neuen Bundesländer auf die Beine kommen. 5,5 % der Einkommenssteuer – gezahlt von west- und ostdeutschen finanzieren den Solidarpakt (so der korrekte Name). Über den Länderfinanzausgleich erhalten die Ost-Länder bis 2012 zusätzliche 156 Mrd. Euro.
“Bild” mixt hier zusammen, was nicht zusammen gehört: Der Solidaritätszuschlag ist in der Tat eine direkte Steuer des Bundes, die jeder Deutsche in Ost und West gleichermaßen berappen muss. Die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag finanzieren jedoch nicht – wie von “Bild” behauptet – den Solidarpakt, sondern fließen direkt in den Haushalt des Bundes, wo sie für alles mögliche verwendet werden. Der Solidarpakt wiederum, der eigentlich nicht als “Soli” bezeichnet wird, wurde erstmals im Jahre 1993 beschlossen. Der Solidarpakt I trat 1995 in Kraft und lief Ende 2004 aus. Der Solidarpakt II läuft von 2005 bis 2019.
Die beiden folgenden “harten Fakten” (“Nicht jeder zahlt Soli!”, “Nicht der ganze Soli fließt in den Osten!”) beziehen sich ausschließlich auf den Solidaritätszuschlag, bevor es dann plötzlich heißt:
Die Kommunen im Westen werden von ihren Landesregierungen geschröpft!
Die Länder treiben das Geld, das sie für den Aufbau Ost zahlen müssen, bei ihren eigenen Städten und Gemeinden ein!
Merken Sie was? Nun geht es nicht mehr um den Solidaritätszuschlag, der von den Bürgern gezahlt wird, sondern um den Solidarpakt II, der ja das eigentliche Thema sein sollte.
“Harter Fakt” Nummer 5 lautet folgendermaßen:
Die Ost-Länder hängen noch voll am Tropf!
2011, 21 Jahre nach der Wiedervereinigung, flossen aus dem Solidarpakt 12,2 Mrd. Euro Richtung Osten.
Vier Autoren haben die “zehn harten Fakten” zusammengetragen und dabei zwei völlig verschiedene Konzepte zusammengeworfen. In der “Bild”-eigenen Arithmetik ist es da nur konsequent, dass die zehn Fakten in Wahrheit nur neun sind.
Eine übersichtlichere Zusammenfassung der Debatte, in der der Unterschied zwischen Solidaritätszuschlag und Solidarpakt ausführlich erklärt werden, findet sich auf sueddeutsche.de:
Ende September 2001 verschwand der damals fünfjährige Pascal aus Saarbrücken. Bei den polizeilichen Ermittlungen machten Zeugen widersprüchliche Aussagen, von denen sie die meisten widerriefen, Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte wegen des Verdachts der Aussageerpressung und der Körperverletzung im Amt wurden eingeleitet und wieder eingestellt, ein Jahr später behauptete ein weiterer Junge, er und Pascal seien von einer Gruppe sexuell missbraucht worden. Zeugen beschuldigten sich gegenseitig, widerriefen ihre Aussagen und Geständnisse.
Dennoch kam es vor dem Landgericht zu einem Prozess gegen vier Frauen und neun Männer, denen vorgeworfen wurde, Pascal missbraucht und ermordet zu haben. Brauchbare Beweise gab es keine, eine Leiche wurde nie gefunden, den Ermittlungsbehörden wurde vorgeworfen, die Beschuldigten, die zum Teil als geistig minderbegabt und alkoholkrank beschrieben wurden, bei ihren Aussagen psychisch und auch körperlich unter Druck gesetzt zu haben. Der Prozess, den die renommierte “Spiegel”-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen als “den vielleicht schlimmsten GAU der Justiz” beschrieb, endete mit Freisprüchen für alle Angeklagten, der Bundesgerichtshof verwarf die Revisionen der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil.
Der Dramatiker Franz Xaver Kroetz hat aus diesem Stoff ein Theaterstück gemacht. Genauer: Sein Drama “Du hast gewackelt. Requiem für ein liebes Kind” setzt die staatsanwaltschaftlichen Vorwürfe eines Kinderschänderrings im Hinterzimmer einer Gaststätte als Fakten voraus und lässt fünf Männer über ihre Taten sprechen. Kroetz darf das, denn ein Theaterstück ist nicht dem Grundsatz der Wahrhaftigkeit unterworfen.
Egbert Tholl ist Journalist und damit der Wahrheit verpflichtet, auch wenn er nur eine Theateraufführung rezensiert. Am Münchner Residenztheater hat er sich am Wochenende die Uraufführung von “Du hast gewackelt” angesehen, fast zehn Jahre nach der Entstehung des Textes.
Tholl beginnt seine Rezension im Münchner Regionalteil der “Süddeutschen Zeitung” mit folgender Tatsachenbehauptung:
Vor mehr als zehn Jahren wurde der fünfjährige Junge Pascal ermordet. Auch wenn man wohl die genauen Umstände seines Todes nie mehr wird feststellen können, so weiß man doch, welches Martyrium der Junge durchlitten haben muss. Er wurde über einen längeren Zeitraum vergewaltigt, musste eine Vielzahl von Männern befriedigen, mit der Hand, mit dem Mund, mit seinem Körper.
Der Ort, in welchem dies stattfand, war eine Hölle in Deutschland: Im schmierigen Hinterzimmer der “Tosa-Klause” in Saarbrücken-Burbach wurde der Leib des Jungen verkauft, 20 Mark kostete eine Penetration, die Wirtin kassierte, und alle sahen zu, wussten Bescheid. Nicht nur die Männer, die ihre perverse Geilheit befriedigten, auch die Frauen, die es geschehen ließen. Die Tosa-Klause war ein Sammelbecken für degenerierte Menschen. So makaber es klingt, ihre mangelnden geistigen Fähigkeiten wurden den Tätern zur Rettung: Zeugenaussagen erwiesen sich als unbrauchbar. Der Prozess endete im Fiasko, es gab keinen Schuldspruch, und im Jahr 2009 wurde die Akte endgültig geschlossen.
Noch einmal die Fakten: Die Beschuldigten wurden freigesprochen, die Revision der Staatsanwaltschaft vom Bundesgerichtshof verworfen.
Angelehnt ist das Stück an den realen Fall des kleinen Pascal von 2003, dessen Leiden und dessen Tod nie gesühnt wurde, weil das Gestrüpp aus Geständnissen und Widerrufen aus Beschuldigungen und mangelnden Beweisen am Ende für eine rechtsstaatliche Eindeutigkeit nicht ausreichte.
Und die “FAZ” bemerkt in ihrer Rezension, dass sich “das Verbrechen vielleicht so niemals zugetragen” habe:
Bis heute ist der Tod des fünfjährigen Pascal ungesühnt, aus Mangel an Beweisen. Gleichwohl ist sein Fall zum Synonym für pervertierte Sexualität geworden, die Klause zum Sinnbild für Abgründe, die das Vorstellungsvermögen übersteigen. Über Pascal wurden Bücher geschrieben, Zeitungsartikel verfasst, Filme gedreht, Kunstwerke geschaffen. Und sein Fall löste einen der spektakulärsten Prozesse der Geschichte aus, der das Rechtswesen an seine Grenzen führte.
Wir haben gestern bei der Lokalredaktion der “Süddeutschen Zeitung” nachgefragt, ob Sie nicht der Ansicht sei, dass Egbert Tholl hier eine mindestens irreführende, wenn nicht gar falsche Beschreibung des tatsächlichen Sachverhalts abgegeben habe, und sich als Journalist die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu eigen zu mache, die vom Gericht nicht bestätigt werden konnten.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Die IVW-und-AGOF-Tricks der News-Sites” (meedia.de, Jens Schröder)
Die Zugriffszahlen von Nachrichtenwebsites wie Focus Online oder N24 werden mit Besuchern von Partnerwebsites verstärkt. “Legalität hin oder her, die Methoden, völlig inhaltsfremde Websites zu einem namensgebenden Angebot hinzuzuzählen, verwässern die eigentlich starken Währungen der IVW und AGOF immer mehr und machen die Zahlen auf Dauer irrelevant.”
2. “Promis im Interview: Diese Stars streichen statt zu sprechen” (20zwoelf.de, Nicola Erdmann und Nina Dinkelmeyer)
20zwoelf.de, ein Portal der Axel-Springer-Akademie zur Pressefreiheit, notiert Erfahrungen von Journalisten mit Forderungen von “Sängern oder Schauspielern beziehungsweise ihren Agenturen”.
3. “Verdammt und vergöttert – die mediale Achterbahnfahrt der Spieler” (fanorakel.de, Oliver Kahn)
Ex-Fußballtorwart Oliver Kahn kommentiert die Extreme der medialen Berichterstattung zum FC Bayern München. “Da wird Mario Gomez nach der vergebenen Großchance gegen Leverkusen zum ‘Gurken-Gomez’ gemacht und wenige Tage später als ‘Gomessi’ überhöht. Noch vor kurzem wurde die Spielweise von Arjen Robben als zu egoistisch eingestuft, heute wird wieder vom Traumduo ‘Robbery’ (Robben und Ribery) gesprochen. Bayern-Präsident Uli Hoeneß sagte nach dem Sieg gegen Basel: ‘Vor 14 Tagen waren alle Bratwürste, jetzt sollen alle Super-Stars sein. In diesem Umfeld möchte ich nicht leben.'”
4. “Fakten zählen. Emotionen zählen. Und die Wahrheit?” (notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz fragt, ob die komplexe Wahrheit zu viel ist für uns Medienkonsumenten. “Als Journalist muss ich mich täglich damit herumschlagen, wie weit man die ‘Wahrheit’ herunterkochen kann. Wenn man immer alle Seiten und Standpunkte wiedergibt, entsteht allzu leicht unverständliches Wischi-waschi, das den Leser ratlos zurücklässt. Wir müssen auswählen, was wir transportieren. Und auf diesem Wege konstruieren wir ein Zerrbild, eine andere Realität.”
5. “Der Mensch hinter der Kamera” (journal21.ch, Stephan Wehowsky)
Ein Interview mit Alessandro della Valle von der Bildagentur Keystone: “Wir haben die ganz strenge Regel, dass in die Gestaltung der Bilder nachträglich nicht mehr eingegriffen werden darf. Für die Bildagenturen haben sich da sehr strenge Codes durchgesetzt. Vorbildlich ist in dieser Hinsicht der im Internet einsehbarer Ethik-Code der Agenturen AP und Reuters. Dazu kommt noch Folgendes: Entfernt ein Fotograf von seinem Bild zum Beispiel einen Gegenstand aus einem Raum, weil der die Bildkomposition beeinträchtigt, werden wir in kürzester Zeit Internetkommentare von denjenigen haben, die auch am Ort waren und die Manipulation bemerken und entsprechend anprangern.”
6. “Wer hat die Bundeskanzlerin geohrfeigt?” (faz.net)
Ein schmerzlich ausführlicher Report von fünf FAZ-Mitarbeitern fasst die wenigen, vom Fernsehen mit grosser Hingabe begleiteten Ereignisse der sonntäglichen Bundespräsidentenwahl zusammen: “13.45 Uhr, ARD: Senta Berger ist der Höhepunkt in der heutigen ARD Berichterstattung. ‘Was kann ich Ihnen noch sagen, was nicht schon andere gesagt haben?’.”
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1. “Mit Journalismus nichts mehr zu tun” (diepresse.com, Felix Lill)
Ein Interview mit Richard Peppiatt, Ex-Mitarbeiter der britischen Boulevardzeitung “Daily Star”: “Die meisten Storys bewegen sich in Grauzonen. Du lügst nicht, aber du sagst auch nicht die Wahrheit. Ich lernte schnell, bestimmte Fakten zu ignorieren, damit die Story den vorgesehenen Ton traf: Drogen und Einwanderung sind schlecht, Strafen müssen härter werden. In der Regel wurde den Reportern ein Thema samt Standpunkt von oben aufgedrückt.”
2. “Die Magazinmacher leiden unter dem wahren Burnout” (faz.net, Christian Geyer)
Wie Medien den Burnout zuerst hoch-, und dann wieder niederschreiben. “Und all das, obwohl Burnout im medizinischen Sinne gar keine Diagnose sei, sondern in einem Teil der Fälle nur ein neues Wort für Depression.”
3. “Die Alzheimer-Kampagne” (medien-monitor.com, Julian Pfahl)
Julian Pfahl versucht, herauszufinden, wie es zu den gleichzeitig erschienenen Beiträgen verschiedener Medien zur Alzheimer-Erkrankung von Rudi Assauer kam. “Es scheint unwahrscheinlich, dass Assauer selbst noch für diese Punktlandung verantwortlich ist, die dem Thema maximale Aufmerksamkeit beschert hat. Laut Focus hat er immerhin den Kontakt zu BILD hergestellt. Verleger Christian Jund vom riva-Verlag hingegen kümmerte sich wohl um den großen Rest.” Was Christian Jund bestätigt (faz.net, Bettina Weiguny): “Die Medien so zu koordinieren war harte Arbeit.”
5. “Medizinberichterstattung: Die Rolle der Pressemitteilungen” (medien-doktor.de, Marcus Anhäuser)
“Die Qualität der Pressemitteilungen scheint die Qualität der journalistischen Artikel zu beeinflussen. Und zwar im Guten wie im Schlechten. Gute Pressemitteilungen führten zu guten Presseartikeln, während schlechte Pressemitteilungen zu eher schlechten Artikel führten.”
6. “Planet der Nichtigkeiten” (wahrheitueberwahrheit.blogspot.com, Thomas)
Meldungen aus der Wissenschaft, die dazu dienen “das jeweilige Forschungsfeld attraktiver für finanzielle Förderungen zu machen”.
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1. “RTL täuscht die Zuschauer” (zapp.blog.ndr.de, Tina Schober)
Die RTL-Sendung “Punkt 12” verkauft eine im Herbst 2010 gedrehte und im Juni 2011 gesendete Geschichte als aktuell. “Die Zuschauer werden getäuscht und in die Irre geführt. Fünf Tage lang wird eine Aktualität suggeriert, die so nicht vorliegt. Der Fall ist längst geklärt – seit mehr als einem Jahr!”
2. “Der eisige Hitler” (reflexion-blog.com)
“Bild” nimmt eine Meldung der Nachrichtenagentur “Ria Novosti” auf und macht daraus eine “Irre Russen-Theorie”: “Aus dieser merkwürdigen Mitteilung bastelte die BILD-Zeitung trotzdem den noch merkwürdigeren Artikel über Adolf Hitler, der ‘im ewigen Eis begraben sein’ könne. Die Einordnung, die die Nachrichtenagentur vornahm, wird dort verschwiegen. Von ‘Mythen’ ist in der BILD-Zeitung nichts zu lesen. Dafür heißt es in Anführungszeichen: ‘Hitler liegt im ewigen Eis der Antarktis begraben’. Dieses angebliche Zitat, das als reißerische Überschrift verwendet wurde, findet sich allerdings nicht in der Mitteilung der Nachrichtenagentur.”
3. “Schluss mit dem Casting-Wahn!” (focus.de, Alexander Kissler)
“Castingshows gaukeln uns eine Welt vor, in der sich Unterordnung lohnt – und in der das Denken verzichtbar ist. Hauptsache, man trifft die Töne oder hat die richtigen Magermaße. Hauptsache, man entblößt sich weit genug.”
4. “Noch’n Bild” (ad-sinistram.blogspot.com, Roberto J. De Lapuente)
Roberto J. De Lapuente macht sich Gedanken über die Meinungsfreiheit: “Gratuliert man zu verunglimpften Mohammad-Zeichnungen, so gratuliere man auch zu gemalten Nazi-Merkels! Das ist der konsequente Imperativ. Regt man sich darüber auf, so liegt einem die allgemeine Meinungsfreiheit nicht besonders am Herzen – oder es geht wieder mal nur um die freie Meinung, die man selbst meint.”
5. “What happened in Vegas” (harpers.org, englisch)
Ein Dialog zwischen Faktenprüfer Jim Fingal und Autor John D’Agata. “FINGAL: Well, OK… I guess… but this still seems to violate about ten different rules of journalistic integrity. D’AGATA: I’m not sure that matters, Jim. This is an essay, so journalistic rules don’t belong here.”
Seit Montag war “Bild” da einer ganz großen Sache auf der Spur:
Gut, das “renommierte Forscher-Team” ist kein “renommiertes Forscher-Team”, wie “Spiegel Online” kurz zusammenfasst:
Wissenschaft kann so einfach sein. Der RWE-Manager Fritz Vahrenholt und der ebenfalls bei dem Energiekonzern arbeitenden Geologe Sebastian Lüning haben ein Buch geschrieben, in dem sie die Klimakatastrophe absagen.
Und zur Person und Rolle Vahrenholts hatte die “Zeit” schon vor zwei Wochen geschrieben:
So meint Hermann Albers, der Präsident des Bundesverbands Windenergie, dass der RWE-Manager “versucht, den Prozess der Energiewende deutlich abzubremsen, um so Marktanteile für den Monopolisten RWE zu erhalten” – produziert der doch rund 56 Prozent seines Stroms mit dreckiger Kohle.
Aber als Debattenbeitrag könnte man das von “Bild” beworbene Buch von Vahrenholt und Lüning ja trotzdem sehen, wenn sie halbwegs wissenschaftlich argumentieren und sich an die Fakten halten würden. Das tun sie aber nicht, schreibt das Team vom Klima-Lügendetektor:
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1. “9Live hat sich selbst ein Bein gestellt” (dwdl.de, Thomas Lückerath) Max Schradin, ehemaliger Mitarbeiter des 2011 eingestellten Call-In-Senders 9Live, gibt Auskunft über seine damalige Arbeit. “Wenn 9Live von Anfang an zusammen mit der BLM klare Spielregeln formuliert hätte, dann hätte es vielleicht am Anfang nicht so ein exorbitantes Umsatzwachstum bei dem Sender gegeben, aber 9Live wäre jetzt noch auf Sendung, weil man sich dann sowas wie den Stirnlappenbasilisk gar nicht hätte ausdenken müssen.”
2. “batz.ch ungefragt in den Schaffhauser Nachrichten” (batz.ch, Monika Bütler) Monika Bütler, Professorin an der Universität St. Gallen, erfährt über Leser, dass ein im Juni 2011 publizierter Blogeintrag in den “Schaffhauser Nachrichten” abgedruckt wurde – “ohne mein Wissen, geschweige denn Einverständnis”.
4. “Der ‘Blick’ entschuldigt sich wegen des ‘Foltercamps'” (tagesanzeiger.ch, Edgar Schuler)
Die Boulevardzeitung “Blick” entschuldigt sich in ihrer heutigen Ausgabe bei Beat Dünki. Ausserdem erhält dieser “von Ringier eine Genugtuungssumme, über die er sich ausschweigt, die aber mehrere Hunderttausend Franken betragen dürfte”. Siehe dazu auch “Späte Genugtuung für Medienopfer” (tageswoche.ch, Monika Zech).
5. “Das große Reissackschubsen” (philibuster.de, Michael Stepper)
“Don’t feed the troll!”, erinnert Michael Stepper die “Netzgemeinde” hinsichtlich der “arg inszenierten Kampfansage an das Social Web” von CDU-Politiker Ansgar Heveling. “Beim Handelsblatt wird man sich ins Fäustchen gelacht haben, dass die (Marketing- respektive Traffic-)Strategie so schön aufgegangen ist (aber nur ein Schelm vermutet Absicht).” Siehe dazu auch “Netzstreithähne, gemeinsam könnt Ihr den Kampf gewinnen!” (carta.info, Hans F. Bellstedt)
6. “Vom Mythos des Realen” (vocer.org, Tom Kummer)
Interviewfälscher Tom Kummer hält Objektivität, genauso wie Wahrheit und Wirklichkeit in den Medien, für einen reinen Mythos. “Klar fände ich – und die ganze Kummer-Familie – es heute schön, wäre ich für irgendetwas Seriöses berühmt geworden, etwas, das die Menschheit weiterbringt. Aber ich bin berühmt, weil ich Interviews mit Stars teilweise inszeniert habe.”
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2. “Das Handelsblatt – der Boulevard-Troll” (indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer reagiert auf einen Gastkommentar des Politikers Ansgar Heveling, der derzeit “die Netzgemeinde” anregt. “Der Abdruck des unfassbar dummen Textes von Heveling ist nichts anderes als der Versuch des Handelsblattes, die Klick-Zahlen nach oben zu treiben und einen leider absehbaren Shitstorm zu erschaffen.” Siehe dazu auch Lukas Heinser in “Es ist das Bildblog. Jemand muss es machen”: “Ich möchte mich nicht mehr über Dinge aufregen, die fünftklassige Politiker gesagt haben und die eh nie Gesetz werden. Diese ganze Empörungsmaschinerie, die dann aber trotzdem bei Twitter und den ganzen Blogs durchläuft, fand ich einfach zu anstrengend.”
3. “Kleiner Faktencheck” (absolutobsolet.blogspot.com)
Fünf Fehler in einer Bildunterschrift eines Bild.de-Artikels über Achterbahnen entdeckt das Blog “absolut obsolet”.
Im vergangenen November wurde Dortmund von etwas erschüttert, das die Lokalpresse als “handfesten Pädagogik-Skandal” und “Psychoterror” bezeichnete — oder schlicht als “Hamster-Affäre”.
Die “Westfälische Rundschau” fasste die Ereignisse damals so zusammen:
Auslöser für den Vorgang, der auch die Bezirksregierung in Arnsberg beschäftigt, war die Bitte einer Lehrerin an der […]-Realschule im Ortsteil […] am ersten Tag nach den Sommerferien, die Kinder sollten doch am nächsten Tag etwas mitbringen, was ihnen besonders am Herzen liegt.
Carina, neu in der Stadt und und neu an der Schule, fragte, ob sie auch ihren Goldhamster Attila mitbringen könne, wie sie es an der Grundschule auch schon getan habe. Die Antwort der Lehrerin “Das halte ich für keine gute Idee” verstand das Kind nicht als Absage. Als die Zehnjährige am nächsten Tag das Tier in einem so genannten Race-Ball, einem handelsüblichen runden Laufball für Hamster mitbrachte, nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Für das “Verhängnis” hatte die “WR” einen Kronzeugen, den Patenonkel der kleinen Carina. Die sei “sofort von der Lehrerin als Tierquälerin beschimpft worden”, erzählte der Mann der Zeitung.
Und weiter:
Die irritierte Nachfrage des Kindes, sie habe doch den Hamster tags zuvor angekündigt, habe die Lehrerin mit den Worten quittiert: “Du bist genauso verlogen wie dein Bruder.”
Die Zehnjährige sollte daraufhin ihre Sachen packen und den Unterricht verlassen. “Carina hatte noch kein Schokoticket und kannte nicht mal den Fußweg nach Hause”, erläutert [D.] die prekäre Situation des Kindes, das eigentlich nach Schulschluss mit dem großen Bruder heimfahren sollte. Ein Weg, der über 6,5 Kilometer zu Fuß zunächst an verkehrsreichen Straßen, später durch einsamen, dichten Wald führt. Einmal versicherte sich das Mädchen bei einem Taxifahrer, dass es noch auf dem richtigen Kurs sei. “Absolut unverantwortlich”, kommentiert der Patenonkel den Rausschmiss der Lehrerin.
Es waren schwere Vorwürfe, die der Mann gegen die Lehrerin erhoben hat und die sich die “WR” zueigen machte. Doch damit nicht genug:
Doch damit nicht genug. Am nächsten Tag wurde es erst richtig perfide. Die Mitschüler sollten Aufsätze über die vermeintliche Tierquälerei Carinas schreiben. Nach dem Wochenende musste die Zehnjährige sich neben die Lehrerin setzen und das Tribunal öffentlicher Denunzierung ertragen. Pädagogik wie im Mittelalter. Nein, nach diesen seelischen Grausamkeiten wollte das Kind nicht länger zu dieser Schule gehen. Inzwischen erhielt Carina an einer Realschule in einem anderen Stadtteil einen Platz.
“Die Kleine war fertig”, schüttelt der Patenonkel nur den Kopf. “Das war Psychoterror!” Er half den polnischen Eltern beim Abfassen einer Dienstaufsichtsbeschwerde, die nach Arnsberg ging.
Für die Position der Gegenseite fand die “WR” genau einen Satz:
Schulleiter […], den die WR in den Ferien erreichte, hält die ganze Sache für “aufgebauscht” und möchte auch unter Hinweis auf das schwebende Verfahren “nichts dazu sagen”.
Die Kommentare unter dem Artikel im Online-Portal “Der Westen” der WAZ-Regionalzeitung deckten ein breites Spektrum von Meinungen ab: Mal war die Lehrerin eindeutig die Böse, mal die Eltern des Kindes. In jedem Fall waren sie, wie “Der Westen”-Kommentare immer sind: Laut, wild und ungestüm, manche mussten gar von der Redaktion entfernt werden.
Einen halben Tag später hatte die “Hamster-Affäre” die Aufmerksamkeit, die sich die “WR” gewünscht hatte: Der zuständige Regierungspräsident in Arnsberg schaltete sich ein und “Der Westen” titelte, der Lehrerin drohten Konsequenzen.
Regierungspräsident Gerd Bollermann hat schnell auf die “Hamster-Affäre” reagiert. Nach unserem Bericht über den extremen Fall von Mobbing an einer Realschule in Dortmund-[…] kümmert er sich persönlich um die Aufklärung der skandalösen Vorgänge. […]
“Kinder dürfen nicht gemobbt werden”, erklärt jetzt Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann. “Ein respektvoller Umgang mit Schülerinnen und Schülern ist eine Selbstverständlichkeit. Kinder dürfen an unseren Schulen nicht bloßgestellt oder gemobbt werden”.
Im letzten Moment muss dem zuständigen Lokalreporter Gerald Nill dann aber wieder eingefallen sein, dass die Unschuldsvermutung auch in diesem Fall gelten könnte, weswegen er die Vorwürfe ein wenig relativierte. Oder genauer: den Regierungspräsidenten die Vorwürfe ein wenig relativieren ließ.
“Falls sich die Vorwürfe bestätigen sollten, sind disziplinarische Konsequenzen nicht ausgeschlossen”, stellt Arnsberg klar. Jetzt erhalte die Lehrerin aber die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge darzulegen.
“Sollte sich das Verhalten der Lehrerin bestätigen, wäre dies pädagogisch nicht akzeptabel und bedarf einer intensiven Nachbereitung”, macht RP Dr. Bollermann nachdrücklich deutlich. “Für mich steht der sensible Umgang mit den Kindern an erster Stelle.”
In einem dritten Artikel verkündete der Reporter:
Die “Klärung” sah in seinen Augen so aus:
Die sogenannte “Hamster-Affäre” an der […]-Realschule ist weitgehend geklärt. Nach einem mehrstündigen Gespräch mit dem Regierungspräsidenten Dr. Gerd Bollermann sind die Angehörigen, die eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen eine Lehrerin wegen Mobbings gestellt hatten, zufrieden.
“Wir haben mehr erreicht, als wir geglaubt hatten”, erklärte Mittwoch der Patenonkel der zehnjährigen Carina, Christian [D.]. Er hatte die Westfälische Rundschau eingeschaltet, nachdem Carina wegen eines in die Schule gebrachten Hamsters schwer von einer Lehrerin gemobbt worden sein soll. Sie soll die Zehnjährige auf einen 6,5 Kilometer langen, noch unbekannten Heimweg geschickt haben, sie der Lüge “wie Dein Bruder” bezichtigt haben sowie Mitschüler Schmähaufsätze über die vermeintliche Tierquälerin schreiben und verlesen lassen.
Das Kind war danach zusammen gebrochen und musste an einer anderen Schule angemeldet werden. Als die Schulaufsicht dann noch nahe gelegt hatten, die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Lehrerin fallen zu lassen, hatte der Patenonkel die WR eingeschaltet.
Das war schon ein Hauch Distanz mehr als in den vorigen Artikeln, aber an den Fakten konnte eigentlich immer noch kein Zweifel bestehen: Durchgeknallte Lehrerin misshandelt armes Mädchen. Die Lehrerin oder ihre Schulleitung kam gar nicht erst zu Wort.
Dann passierte etwas, was Nill und der “WR” so gar nicht in den Kram passte: Die Lehrergewerkschaft “lehrernrw” forderte den Rücktritt des Regierungspräsidenten:
“Wie im Zusammenhang mit der so genannten ‘Hamster-Affäre‘ eine Lehrkraft an den Pranger gestellt wird, ist ungeheuerlich”, kommentiert Brigitte Balbach, Vorsitzende von “lehrer nrw”, die Vorgänge an der […] Realschule.
“Der Arnsberger Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann lässt zu, dass eine Lehrerin öffentlich gebrandmarkt wird. Er inszeniert sich als Kindesbeschützer, trifft sich höchstpersönlich mit den Eltern – aber mit der beteiligten Lehrerin haben bis jetzt weder er noch der zuständige Abteilungsleiter der Bezirksregierung gesprochen.”
Gerald Nill, der den Fall bis hierhin für die “WR” begleitet hatte, fand die Forderungen der Lehrergewerkschaft “absurd”, wie er in einem Kommentar anmerkte:
Worum ging’s? Eine Lehrerin, die eine Zehnjährige in Sippenhaft nimmt, ihre Aufsichtspflicht verletzt und Psychoterror im Namen des Tierschutzes anwendet. Am Ende muss gar das Ordnungsamt die artgerechte Haltung des Nagers begutachten. Wenn auch nur ein einziger Vorwurf davon stimmt, ist die Aufsichtsbeschwerde berechtigt.
Das ist sprachlich schon mal beeindruckend: Die Lehrerin “nimmt” das Kind “in Sippenhaft”, “verletzt” ihre Aufsichtspflicht und “wendet” “Psychoterror” “an” — alles im Indikativ. “Wenn” nur einer dieser Vorwürfe nicht stimmt, hat die “WR” geschlampt.
Hat sie aber sicher nicht, denn:
Die WR ist sorgfältig vorgegangen. Sie hat vor der Veröffentlichung mit dem Schulleiter gesprochen. Sie hatte vor der Veröffentlichung die Stellungnahme der Aufsichtsbehörde in Händen. Und sie hat kein Tribunal veranstaltet und den Namen der Lehrerin bewusst aus der Geschichte herausgelassen.
Na dann.
Aber lassen wir den Mann grad noch ausreden:
Doch jetzt macht eine Lehrergewerkschaft ein neues Fass auf und fordert den Rücktritt von Dr. Gerd Bollermann. Die Lehrerin habe sich richtig verhalten. Es handele sich nämlich um einen Fall von Tierquälerei. Und jetzt wird’s absurd: Selbst eine Lehrergewerkschaft stellt das Wohl eines Nagers über das Wohl einer Zehnjährigen!
Die finale Schlussfolgerung ist perfide, denn auch hier setzt Nill es wieder als völlig gegeben voraus, dass die Vorwürfe stimmen und das Wohl des Kindes in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Dann wurde es auch bei der “WAZ”-Gruppe absurd: Nachdem auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW das einseitige Verhalten des Regierungspräsidenten kritisiert hatte, wechselte die Zuständigkeit der Berichterstattung plötzlich von der “WR” zur “WAZ” selbst. Und der neue Autor hatte plötzlich auch neue Fakten zur Hand:
Nach WAZ-Informationen stellen inzwischen neue Hinweise den […] Schulstreit möglicherweise in ein anderes Licht. So soll das Mädchen von der Lehrerin keineswegs alleine auf den Heimweg geschickt worden sein. Auch sollen Mitschüler mit dem so genannten Raceball, in dem die Zehnjährige den Hamster transportiert hatte, auf dem Schulhof Fußball gespielt haben – bis eine Lehrkraft einschritt.
Am vergangenen Freitag nun vermeldete “Der Westen”, dass die Bezirksregierung Arnsberg die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Lehrerin “sorgfältig geprüft und als unbegründet zurückgewiesen” habe.
“Der Lehrerin, gegen die sich die Beschwerde der Eltern gerichtet hat, kann in dienstrechtlicher Hinsicht kein Fehlverhalten vorgeworfen werden. Gleichwohl werden wir den gesamten Geschehensablauf aber noch einmal mit der Lehrkraft und der Schulleitung reflektieren und in pädagogischer Hinsicht bewerten”, betont Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann. Zu diesem Zweck werde die Schulabteilung der Bezirksregierung den Dialog mit der Schulleitung fortsetzen.
Das ist diese typische trockene Behördensprache. Klarer sind diese Ausführungen am Ende des Artikels:
Auch hatten sich im Nachhinein die Schilderungen des Patenonkels nicht belegen lassen. Die Eltern von Mitschülern hatten sich zu Wort gemeldet und den Sachverhalt anders dargestellt.
Der Text schließt mit folgenden Worten:
Ob die Lehrerin nun nach der für sie positiven Ermittlung eine öffentliche Entschuldigung bekommt, steht unterdessen auf einem anderen Blatt.
8. Übung macht den (Sex-)Meister: In Österreich wurde die “Austrian International School of Sex” (AISOS). von der Schwedin Ylva-Maria Thompson gegründet. Für die Ex-TV-Talkerin steht fest: Die Liebeskraft muss ebenso trainiert werden wie Muskeln und Hirn!
Statt den eigenen Artikel über die “Sex-Schule” zu verlinken, hätten die Leute von Bild.de mal lieber ein bisschen googeln sollen. Dann wären sie zum Beispiel auf die Artikel vom “Wiener Kurier” oder von “Die Presse” aus dem vergangenen Dezember gestoßen, in denen die vermeintliche Sex-Schule als Inszenierung der Künstlergruppe “The Birdbase” enttarnt wird, die zuvor durch falsche Franz-Kafka-Bücher aufgefallen war (BILDblog berichtete).
BILDblog lesen hätte übrigens auch in diesem Fall geholfen: Wir hatten den “Presse”-Artikel, in dem sich “The Birdbase” bekennt, die Sex-Schule erfunden zu haben, am 14. Dezember bei “6vor9” verlinkt.