Suchergebnisse für ‘Klima’

Stuckrad-Barres Buch, Elon und Tucker, Über Klimakrise berichten

1. Stuckrad-Barre, Döpfner, Böhmermann, Reichelt: Ein paar Männer und ein Problem
(berliner-zeitung.de, Tomasz Kurianowicz)
Gestern ist der neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre erschienen, der vielen schon vorab als eine Art Schlüsselroman über die Vorgänge rund um den Springer-Verlag, Mathias Döpfner, Julian Reichelt und “Bild” galt. Tomasz Kurianowicz hat sich Gedanken über die damit in Zusammenhang stehenden Themenkomplexe gemacht und geht diese kompakt und gut lesbar durch. Dem “Tagesspiegel” kann man entnehmen, dass Ex-“Bild”-Chefredakteur Reichelt ein mögliches juristisches Vorgehen gegen den Roman prüfen lässt. Beim Deutschlandfunk stellt sich Kolumnist Matthias Dell mit Blick auf die Berichterstattung der “Zeit” in der vergangenen Woche die Fragen: “Was wäre, wenn Julian Reichelt die Döpfner-Nachrichten geleakt hat? Muss der Investigativjournalismus die Motive von Informanten abwägen?” Und in der “taz” geht es um die Erkenntnisse aus der neuesten “Stern”-Recherche (nur mit Abo lesbar): “Wie Mathias Döpfner einen Kredit von 60 Millionen Euro von einem berüchtigten Bankier bekam”.

2. “Es gibt in der Klimakrise keine neutralen Beobachter”
(journalist.de, Raphael Thelen)
Raphael Thelen, ehemaliger Journalist und jetzt Aktivist der Letzten Generation, fordert von seinen einstigen Kollegen und Kolleginnen mehr Engagement für das Klima. Der “journalist” dokumentiert eine Rede, die Thelen am 18. April auf einer Pressekonferenz in Berlin gehalten hat und in der er Medien an ihre Verantwortung bei der Berichterstattung über bevorstehende Protestaktionen erinnern will: “Sie können sich dann die Frage stellen: Berichte ich über die Blockaden, über die Autofahrenden und über die Erregung der Politik? Oder ordne ich den Protest ein, erkläre worum es geht. Berichte ich über die Klimakrise, wahrhaftig, also vielleicht: Einen Absatz über den Protest und dann den Rest über das warum, über die Zusammenhänge und Notwendigkeiten.”

3. Im Zeichen des Ukraine-Kriegs: Auslandsberichterstattung aus Warschau
(fachjournalist.de, Ralf Falbe)
Der “Fachjournalist” hat sich mit Paul Flückiger unterhalten, der seit mehr als zwei Jahrzehnten als freier Korrespondent in Warschau lebt. Hat der Krieg in der Ukraine die Auslandsberichterstattung verändert? Was macht Warschau für Korrespondenten so attraktiv? Und wie beurteilt Flückiger die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf sinkende Honorare und hohe Reisekosten bei der Recherche?

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4. Elon und Tucker
(spotify.com, Haken Dran, Dennis Horn & Gavin Karlmeier, Audio: 45:03 Minuten)
Twitter-Besitzer Elon Musk hat dem rechtsgerichteten Fox-News-Moderator Tucker Carlson ein Interview gegeben. Gavin Karlmeier hat sich das Gespräch, das wohl eher eine freundschaftliche Plauderei war, angesehen und fasst die wichtigsten Aussagen daraus zusammen. Außerdem geht es bei “Haken dran” um die “Possible Conference” und die neue Mastodon-Instanz des ZDF.

5. Wahlbetrugs-Lüge kostet Fox News 787,5 Millionen Dollar
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Weil der US-amerikanische Fernsehsender Fox News Donald Trumps Lügen vom Wahlbetrug und der “gestohlenen Wahl” verbreitete, zogen zwei Hersteller von Wahlmaschinen vor Gericht. Mit dem einen Hersteller habe sich der Sender auf einen ziemlich teuren Vergleich geeinigt: Fox News müsse der Firma Dominion 787,5 Millionen US-Dollar zahlen, was in etwa die Hälfte der ursprünglich geforderten 1,6 Milliarden US-Dollar sei.

6. Das steht im neuen Magazin von Andreas Gabalier
(profil.at, Philip Dulle & Lena Leibetseder)
Der österreichische Volksmusikstar Andreas Gabalier (“I sing a Liad für di”) hat jetzt sein eigenes Magazin im Red-Bull-Verlag. Bei “Andreas Gabalier” dreht sich alles, wenig überraschend, um Andreas Gabalier, der dort auch als Chefredakteur fungiert. Philip Dulle und Lena Leibetseder haben sich das Heft angesehen, das immerhin mit einer Auflage von 140.000 Exemplaren startet.

Mit Tätern sprechen?, Front-Verbot in der Ukraine, Auf1 und das Klima

1. 3,4 Millionen Deutsche waren noch nie im Internet
(spiegel.de)
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nutzen knapp sechs Prozent der 16- bis 74-Jährigen in Deutschland das Internet nicht. Am größten sei der Anteil der sogenannten Offliner in der Gruppe der 65- bis 74-Jährigen. Insgesamt liege Deutschland damit knapp unter dem EU-Durchschnitt.

2. Mit Tätern sprechen
(journalist.de, Malte Herwig)
Malte Herwig ist Journalist, Buchautor und Podcast-Host von Produktionen wie “Faking Hitler” und “Jack”, ein Podcast über den österreichischen Serienmörder Jack Unterweger. Für sein aktuelles Podcast-Projekt interviewt Herwig Frauenmörder, Serienkiller und NS-Verbrecher. Das wirft verschiedene, auch ethisch-moralische Fragen auf, denen er in seinem Gastbeitrag nachzugehen versucht.

3. Front-Verbot für Medienschaffende
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Ukraine hat zahlreiche Städte und Dörfer an der Front im Osten des Landes für Medienschaffende gesperrt. Reporter ohne Grenzen ist damit nicht einverstanden: “Wir halten die neuen Regeln für übertrieben”, so Geschäftsführer Christian Mihr: “Sie machen die Berichterstattung von der Front praktisch unmöglich.” Die ukrainische Regierung müsse sicherstellen, dass Journalistinnen und Journalisten weiterhin aus erster Hand über den russischen Krieg gegen die Ukraine berichten können.

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4. Auf1 verbreitet mehrere falsche Behauptungen zum Klimawandel
(correctiv.org, Paulina Thom)
Der österreichische Fernsehsender Auf1 verbreitet in einem Video sieben Behauptungen über den Klimawandel, die sich einem Faktencheck durch “Correctiv” zufolge als falsch erwiesen hätten und dem Stand der Wissenschaft widersprächen: “Fünf der Hauptbehauptungen im Video sind größtenteils falsch, zwei Behauptungen fehlt relevanter Kontext. An einigen Stellen im Video werden aus richtigen Aussagen falsche Schlüsse gezogen.”

5. Was die neuen EU-Regeln für die Wikipedia bedeuten
(netzpolitik.org, Anna Biselli)
Das Digitale-Dienste-Gesetz bringt neue Regeln für Online-Plattformen, die sich auch auf Wikipedia auswirken werden. netzpolitik.org hat mit Dimitar Dimitrov von Wikimedia in Brüssel darüber gesprochen, was das neue Regelwerk für die Online-Enzyklopädie bedeutet, und wo es noch Herausforderungen gibt.

6. Eine künstliche Blondine spricht Nachrichten für Kuwait
(faz.net)
Die “Kuwait News” wollen ihre Nachrichten künftig von “Fedha” vorlesen lassen, einer virtuellen Sprecherin, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz geschaffen worden sei. Die Website, die zur englischsprachigen Zeitung “Kuwait Times” gehört, teste zurzeit das Potential von Künstlicher Intelligenz, um “neue und innovative Inhalte” zu liefern, so der stellvertretende Chefredakteur.

NDR-“Klimabericht”, Guidelines für KI, Twitter auf Hund gekommen

1. “Vollflop” und “Katastrophe”: Der schonungslose Bericht über das miese Klima im NDR
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Seit vergangenen Mittwoch liegt der 99-seitige Bericht über das Betriebsklima beim NDR vor. Dieser “Klimabericht” schildere schonungslos, was im NDR nach Ansicht der NDR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im Argen liegt. Darin liege auch eine Chance, findet Medienkritiker Stefan Niggemeier: “Diese Schonungslosigkeit macht die Lektüre einerseits für die Betroffenen und die Verantwortlichen so schmerzhaft, ist andererseits aber auch ein Grund zur Hoffnung: So unmöglich es nach dem Lesen erscheinen mag, den Laden zu reformieren, so undenkbar ist es auch, den Bericht in irgendeiner Schublade verschwinden zu lassen und zur Tagesordnung überzugehen.”

2. Die Guidelines der dpa für Künstliche Intelligenz
(innovation.dpa.com)
Die Nachrichtenagentur dpa hat fünf Leitlinien entwickelt, um sicherzustellen, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Berichterstattung ethisch und transparent bleibt. Diese Richtlinien beinhalten unter anderem, dass der Einsatz von KI in der Berichterstattung immer von Menschen überwacht werden muss, dass die Datenquellen für KI-Algorithmen überprüft werden müssen, und dass der Einsatz von KI immer im Einklang mit den journalistischen Standards der dpa stehen muss.

3. Was machen russische Militärblogger?
(deutschlandfunk.de, Pia Behme, Audio: 6:34 Minuten)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, wurde am vergangenen Sonntag in Sankt Petersburg ein bekannter russischer Kriegspropagandist und Militärblogger bei einem Bombenanschlag getötet, etwa 30 weitere Menschen wurden verletzt. Was hat es mit den rund 500 Militärbloggern auf sich, die kremlfreundliche Propaganda von der Front verbreiten?

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4. Wirbel um fragwürdige Literatur: Ist dein Buchladen dabei?
(buzzfeed.de, Jana Stäbener)
“Buzzfeed” beschäftigt sich mit den Vorwürfen, dass einige deutsche Verlage rassistische und rechtsextreme Bücher veröffentlichen und vertreiben. Genannt werden insbesondere der Großhändler Libri und verschiedene Verlage, die Bücher mit entsprechenden Inhalten veröffentlicht haben sollen. “Buzzfeed” hat dazu umfangreich recherchiert und mit Expertinnen und Experten gesprochen. Die betroffenen Verlage würden zur Verbreitung rechtsextremer Ideologien beitragen und die Spaltung der Gesellschaft verstärken. Der Artikel fragt nach der Verantwortung der Verlage und des Vertriebsdienstleisters Libri und fordert eine stärkere Auseinandersetzung mit der Problematik.

5. Newsletter Netzwerk Recherche
(netzwerkrecherche.org, Greta Linde)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe bietet einen Überblick über Neuigkeiten, Veranstaltungen, Seminare, Stipendien und Preise. Außerdem gibt es Nachrichten aus dem Netzwerk Recherche und “Gretas Tipps des Monats” von Greta Linde, die den Newsletter neuerdings redaktionell betreut.

6. Dogecoin-Hund statt Twitter-Vogel
(spiegel.de)
Twitter hat gestern Abend ohne Angabe von Gründen sein Logo geändert. Statt des bekannten blauen Vogels ist ein Hund zu sehen, der für die Kryptowährung Dogecoin steht, die ursprünglich als Scherz gedacht war. Das Thema hat eine Vorgeschichte, in der Twitter-Eigentümer Elon Musk eine Rolle spielt.

“NDR Klimabericht”, Revolution abgesagt, Twitter und die Promis

1. Muster erkennen
(sueddeutsche.de, Lilian Köhler)
Das ehemalige NDR-Rundfunkratsmitglied Stephan Reimers hat einen rund hundertseitigen “NDR Klimabericht” zur Unternehmenskultur des öffentlich-rechtlichen Senders vorgelegt. Die Studie basiere auf 620 Einzel- und Gruppeninterviews mit mehr als tausend Mitarbeitern und Vertreterinnen der Aufsichtsgremien. Die Ergebnisse seien zum Teil niederschmetternd, entsprechend skeptisch kommentiert Lilian Köhler: “Abzusehen bleibt, ob man es mit den Veränderungen im NDR ebenso ernst meint, wie mit den Analysen.”

2. Revolution abgesagt: So will ProSiebenSat.1 wachsen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der neue ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets hat verraten, wie die Sendergruppe in Zukunft wachsen will. Doch seine Ideen klingen eher nach Evolution als nach Revolution, meint Timo Niemeier. In seinem Beitrag fasst Niemeier zusammen, was in Zukunft zu erwarten ist – und was eher nicht.

3. Tarifergebnis im ZDF nach Warnstreiks
(verdi.de)
Erstmals in der Geschichte des ZDF waren zwei Warnstreiks nötig, um die Senderverantwortlichen in einer siebten Tarifverhandlungsrunde zu einem verbesserten Eckpunktepapier zu bewegen, meldet die Gewerkschaft Verdi. In einer aktuellen Tarifinformation teilt sie mit, dass eine Einigung über die Erhöhung der Festgehälter, der Teuerungszulage und der Mobilitätszulage erzielt werden konnte. Auch für Freie und Auszubildende seien Verbesserungen erreicht worden.

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4. RUMS hat heute Geburtstag
(rums.ms)
Seit drei Jahren bietet “Rums” digitalen Journalismus aus Münster. In seinem Geburtstagsrundbrief erzählt Ralf Heimann von den Anfängen bis heute, sinniert über Künstliche Intelligenz (KI) und die Zukunft des Lokaljournalismus und verrät, warum sein Sohn dessen Nebenjob verloren hat (ohne zu viel verraten zu wollen: Es hat auch etwas mit KI zu tun). Eine interessante Lektüre – nicht nur für Leute aus Münster.
Transparenzhinweis: Ralf Heimann ist auch BILDblog-Autor und hat bei uns zum Beispiel die Serie “Kleine Wissenschaft des Fehlers” zur Fehlerkultur in Medien veröffentlicht.

5. Internet Archive verliert Klage um digitale Ausleihe
(golem.de, Friedhelm Greis)
Wie Friedhelm Greis bei golem.de berichtet, haben mehrere Verlage eine Klage gegen das Internet Archive gewonnen. Demnach dürfen eingescannte Bücher dort nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das Internet Archive habe umgehend angekündigt, gegen das Urteil juristisch vorzugehen.

6. Twitter bevorzugt offenbar rund 35 Prominente
(spiegel.de)
Ausgewählte Personen erhalten auf Twitter offenbar mehr Reichweite als die breite Masse. Das soll eine jetzt veröffentlichte Geheimliste zeigen, auf der Prominente wie die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, der Schauspieler Jaboukie Young-White, der Youtuber Mr. Beast und Basketballstar LeBron James, aber auch Twitter-Chef Elon Musk selbst stehen.

Equal Pay Day, Woker Cancel-Toast?, Kritik an Klimaprotesten

1. Gleiche Bezahlung für Journalistinnen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Anlässlich des heutigen Equal Pay Day fordert der Deutsche Journalisten-Verband (und auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union) die gleiche Bezahlung für Männer und Frauen im Journalismus: “Es gibt keinerlei Rechtfertigung dafür, dass Journalistinnen für die gleiche Leistung weniger verdienen als Journalisten”, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Die Honorare der Selbstständigen im Journalismus seien im Vergleich zu den Redakteursgehältern sowieso schon sehr niedrig. “Und dann noch ein Frauen-Malus? Das darf doch nicht wahr sein.”

2. Depesche aus dem Krieg
(journalist.de, Carsten Stormer)
“Fast ein Jahr lang habe ich den Ukraine-Krieg aus der Ferne verfolgt. Dann stand ich vor den qualmenden Trümmern eines Wohnblocks. Unter Schutt begraben lagen 47 Menschen, die nur wenige Stunden zuvor bei einem Raketenangriff getötet wurden. Das war der Moment, der mir endgültig klarmachte, dass ich am richtigen Ort war.” Der Kriegsreporter Carsten Stormer berichtet von seinem Einsatz als Berichterstatter in der Ukraine.

3. Taliban, Reichsbürger, Nazis – Die Kritik an Klimaaktivist*innen hat sich radikalisiert
(54books.de, Simon Sahner)
Simon Sahner kritisiert den Umgang von Politik und Medien mit Klimaaktivistinnen und -aktivisten und deren Protestaktionen: “Die Radikalisierung im Kampf um die Abwendung der Klimakatastrophe war lange befürchtet worden. Jetzt ist sie da. Im Streit um die aktuelle Aktion der sogenannten ‘Letzten Generation’ ist sie unübersehbar. Radikalisiert haben sich allerdings weniger die Aktivist*innen, sondern vielmehr ihre Kritiker*innen – jedenfalls auf einer verbalen Ebene.”

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4. App-Angst
(zeit.de, Meike Laaff & Jakob von Lindern)
Behörden in den USA, Kanada und der EU verbieten die Nutzung von TikTok auf ihren Diensthandys. Die Europäer sprechen diplomatisch von Datenschutz- und Cybersicherheitsbedenken. Die US-Amerikaner sind da schon deutlicher: Dort ist konkret von Spionage und Meinungsmanipulation aus China die Rede. Nun gebe es in den USA ernsthafte Bestrebungen, die App landesweit für alle zu verbieten.

5. “Schlechtes Klima”: RBB bestätigt Vorwürfe gegen Anja Caspary
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Die Journalistin Anja Caspary war acht Jahre lang Musikchefin beim RBB-Sender radioeins. Jetzt wechsele sie zur Aktuellen Kultur des RBB. Klingt wie eine normale Personalie, doch dem Wechsel gingen dem “Tagesspiegel” zufolge “erhebliche Tonstörungen” voraus. So soll im Sender ein 106-seitiges Dossier mit Vorwürfen gegen Caspary kursieren, in dem es vor allem um Machtmissbrauch und unangemessenes Verhalten gegenüber Untergebenen und freien Mitarbeitern gehe.

6. So alt, dass es müffelt: Der Untergang des Abendessens
(uebermedien.de, Moritz Hürtgen)
Bei “Übermedien” erklärt Moritz Hürtgen, was es mit dem von “Bild am Sonntag” skandalisierten Woke-Wahnsinn und der angeblichen Cancel Culture gegen den Toast Hawaii auf sich hat: “Am Beispiel dieser Story zeigt sich, wie man mit minimalen Ressourcen viel Wind machen kann – indem man einen Social-Media-Post einer recht kleinen Gruppierung, die damit zum Nachdenken anregen will, möglichst gedankenfrei zum maximalen Verbots-Toast aufbackt.”

Unwort “Klimaterrorristen”, Lützerath, Servus Morgenmagazin

1. Schikanen und Übergriffe gegen Presse in Lützerath
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Derzeit besteht ein großes mediales Interesse an den Klimaprotesten rund um das kleine Dorf Lützerath, das den Kohlebaggern des Energiekonzerns RWE weichen soll. Für Journalistinnen und Journalisten sei es jedoch nicht einfach, sich einen Überblick über die dortigen Geschehnisse zu verschaffen: Sowohl RWE als auch die Polizei würden die Pressefreiheit vor Ort einschränken. Nun entsende die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union einen Beobachter und Moderator nach Lützerath.

2. Das Recht als politische Waffe
(faz.net, Patrick Bahners)
“Hans-Georg Maaßen bleibt Mitautor eines Grundgesetzkommentars, der bei Beck erscheint. Verlag und Herausgeber sehen darüber hinweg, dass er das Recht als politische Waffe einsetzt.” In der “FAZ” kritisiert Patrick Bahners die Entscheidung des C.-H.-Beck-Verlags, an dem ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten als Autor festzuhalten: “Dr. jur. Maaßen ist der Advokat des teuflischen Zweifels an der Verfassungsmäßigkeit der deutschen Staatsgewalt.”

3. “Klimaterroristen” ist Unwort des Jahres 2022
(tagesschau.de)
Die Jury der “Sprachkritischen Aktion” hat den Begriff “Klimaterrorristen” zum Unwort des Jahres 2022 erklärt. Der Ausdruck werde im öffentlichen Diskurs gebraucht, um Aktivisten und Aktivistinnen und deren Protest zu diskreditieren: “Die Jury kritisiert die Verwendung des Ausdrucks, weil Klimaaktivist:innen mit Terrorist:innen gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert und diffamiert werden.”
Weiterer Lesehinweis: Mehr zur Entscheidung gibt es in der offizielle Pressemitteilung.

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4. Ein Morgenmagazin für Leute, die morgens nicht fernsehen
(uebermedien.de, Moritz Hürtgen)
Wie gestern in den “6 vor 9” zu lesen war, kooperiert der zum Besitz des Red-Bull-Konzerns gehörende österreichische Fernsehsender ServusTV seit Neuestem mit Springers WeltN24. Kernstück der Zusammenarbeit sei das zweistündige Magazin “Guten Abend Deutschland”. Moritz Hürtgen hat sich die Sendung angeschaut und staunt: “Das ist doch eine Kopie! Ausgerechnet bei WeltN24, beim verbitterten ‘Zwangsgebühren’-Widerstand vom Verlag Axel Springer, scheinen die größten Fans öffentlich-rechtlicher Magazinformate zu sitzen, die jetzt für die Servus TV einen Klon produzieren, den sie direkt ‘Vorabendmagazin’ (‘Voama’) hätten nennen müssen.”

5. Wie viele junge Leute die ARD-Jugendwellen tatsächlich erreichen
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein)
Die ARD hat neun Radiosender für junge Leute im Angebot, doch Radioanalysen würden zeigen, dass nur ihre wenigsten Hörerinnen und Hörer unter 30 sind. Der Deutschlandfunk hat sich die Zahlen genauer angeschaut und kompakt zusammengefasst.

6. Journalisten bei Parlamentsstürmung angegriffen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Beim Sturm auf Regierungsgebäude in Brasilien am Wochenende seien mindestens elf Journalistinnen und Journalisten attackiert worden. Reporter ohne Grenzen ist besorgt: “Die Szenen vom Sonntag zeigen, wie gewaltbereit die Putschisten sind – und das gegenüber Medienschaffenden, die nur ihre Arbeit machten, indem sie über eine beispiellose Attacke auf die brasilianische Demokratie berichteten. Das Klima des Hasses, das Bolsonaro in den vergangenen Jahren befeuert hat, hat dazu geführt, dass Journalistinnen und Journalisten als Feinde wahrgenommen werden, die bekämpft werden müssen.”

Schlesingers Rücktritt, Trollforum “Kiwi Farms”, Klimajournalismus

1. Schlesinger tritt als RBB-Intendantin zurück
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz & Alexander Fröhlich & Benjamin Lassiwe)
Nachdem Patricia Schlesinger am Donnerstag bereits von ihrem Posten als ARD-Vorsitzende zurückgetreten ist, legte sie gestern auch ihr Amt als RBB-Intendantin nieder. Zuvor hatte es neue Vorwürfe gegeben, welche sich auf allerlei Extra-Zuwendungen sowie die Kosten für den Umbau von Schlesingers Büro bezogen. In einem Kommentar schreibt Kurt Sagatz: “Noch größer, wenn nicht sogar irreparabel ist allerdings der Schaden für das Ansehen des RBB und die Reputation des gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Nicht nur den erklärten Gegner von ARD, ZDF und Deutschlandfunk steht nun ein gewaltiges Arsenal von Beispielen zur Verfügung, was bei den Öffentlich-Rechtlichen im Argen liegt und warum dieses System nicht zu retten ist.”

2. Das Troll-Forum “Kiwi Farms”
(belltower.news)
“Belltower.News”, das Internetportal der Amadeu Antonio Stiftung, analysiert “ein rechtsradikales Trollforum” namens “Kiwi Farm”, dessen User und Userinnen mehrere Menschen in den Suizid getrieben haben sollen: “Den Nutzer*innen wird unter der hohngrinsend vorgetragenen Behauptung, es würde um die Verteidigung von free speech gehen, jegliche Menschenverachtung durchgewunken. Die Plattform bietet eine Möglichkeit zur Vernetzung, zur gemeinsamen Suche nach neuen Opfern, und zum Austausch von Material zur weiteren Radikalisierung.”

3. Parteiisch, aber unabhängig
(taz.de, Christopher Wimmer)
Im Vergleich zum Rest Syriens herrscht im Nordosten Pressefreiheit mit einer hoch politisierten Medienladschaft. Ein entscheidender medialer Akteur sei dabei das “Rojava Information Center”, berichtet Christopher Wimmer: “Die unabhängige Medienorganisation mit Sitz in der Großstadt Qamişlo koordiniert die Arbeit internationaler Jour­na­lis­t*in­nen und veröffentlicht auch eigene Inhalte. Seit seiner Gründung 2018 hat sich das Center zu einem bedeutenden Akteur der lokalen Presselandschaft entwickelt.”

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4. Wie der Kreml die Pressefreiheit in Russland immer weiter einschränkt
(de.ejo-online.eu, Christopher Baczyk)
Die journalistische Berichterstattung in Russland war bereits vor dem Krieg gegen die Ukraine eingeschränkt, jetzt ist sie fast unmöglich. Christopher Baczyk fragt sich, wie es so weit kommen konnte, und wie die Russinnen und Russen noch an unabhängige Informationen kommen. Sein Fazit: “Es gibt kleine Hoffnungsschimmer. Doch die russische Medienlandschaft ist fest in der Hand des Kremls.”

5. Ich rede mit, also bin ich
(tagesspiegel.de)
Beim “Tagesspiegel” blickt “tip”-Chefredakteurin Stefanie Dörre auf die vergangene Medienwoche zurück: Worüber hat sie sich am meisten geärgert? Worüber am meisten gefreut? Und was empfiehlt sie gerade aus dem Internet?

6. Klimajournalismus
(sr.de, Isabel Sonnabend & Thomas Bimesdörfer, Audio: 19:04 Minuten)
Bei “Medien – Cross und Quer” sprechen und diskutieren Isabel Sonnabend und Thomas Bimesdörfer mit Raphael Thelen vom Netzwerk Klimajournalismus. Ihre Themen: Wie sieht eine angemessene Klimaberichterstattung aus? Wo ist die Linie zwischen Journalismus und Aktivismus? Werden Klimathemen genug abgebildet? Und wie kann Klimajournalismus in einer neuen Form in Redaktionen integriert werden?

Lisa-Maria Kellermayr, Klima-Quiz, BBC-Meteorologen im Hass-Sturm

1. Dr. Lisa-Maria Kellermayr: Eine Würdigung
(puls24.at, Corinna Milborn & Magdalena Punz)
Die Redaktion des österreichischen Fernsehsenders Puls 24 ist erschüttert vom Tod der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr: “Es steht uns nicht zu, über die Umstände ihres Todes zu spekulieren, aber wir dürfen uns davon nicht abhalten lassen, über ihr Leben zu sprechen: wie viel sie im Kampf gegen Covid leistete, wie sie zum Ziel rechtsextremen Terrors wurde – und wie Behörden und Politik sie in einem beispiellosen Versagen alleine ließen.”
Weitere Lesehinweise: Beim “Standard” ist einem lesenswerten Nachruf eine Chronologie der Ereignisse angehängt, und im “Falter” konnte man bereits Anfang Juli über die verfahrene Situation lesen.
(Solltest Du Suizid-Gedanken haben, dann gibt es Menschen, die Dir helfen können, aus dieser Krise herauszufinden. Eine erste schnelle und unkomplizierte Hilfe bekommst Du etwa bei der “TelefonSeelsorge”, die Du kostenlos per Mail, Chat oder Telefon (0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222) erreichen kannst.)

2. BBC-Meteorologen wurden während Hitzewelle für Berichterstattung beschimpft
(derstandard.de)
Als die BBC-Meteorologen über die jüngste Hitzewelle in Großbritannien berichteten, seien sie in noch nie dagewesenem Ausmaß mit Hass und Hetze konfrontiert gewesen. Das Team habe Hunderte von beleidigenden Tweets beziehungsweise E-Mails erhalten, in denen sie beschimpft und ihre Berichte infrage gestellt wurden. Das vermeintliche Vergehen der Wetter-Experten: Sie hatten bei der Präsentation der Rekordtemperaturen auf das Thema Klimawandel hingewiesen.

3. Angriffe aufs System
(tagesspiegel.de, Matthias Meisner)
Die Medienlandschaft ist im Wandel. Mit erheblichem Einsatz versuchen immer mehr verschwörungsideologische Portale, ihre Ansichten unter die Leute zu bringen. Matthias Meisner fasst die jüngsten Entwicklungen zusammen und erklärt, was an den sogenannten Parallelmedien so gefährlich ist.

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4. “Gut wird es erst, wenn wir die Veränderungen annehmen”
(journalist.de, Joachim Braun)
Der freie Journalist Sebastian Dalkowski kritisierte im April dieses Jahres in einem persönlichen Beitrag die Arbeitsbedingungen im Lokaljournalismus und erklärte, warum er gerade zum ersten Mal ans Aufhören denke. Nun greift Joachim Braun, Chefredakteur der “Ostfriesen-Zeitung”, Dalkowskis Beitrag auf: Ist wirklich alles so schlimm?

5. Die “FAZ” war 2021 so profitabel wie seit den 90ern nicht
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Trotz rückläufiger Werbeeinnahmen habe die “FAZ” im vergangenen Jahr ihren Gewinn erheblich steigern können. Sie sei nach eigenen Angaben so profitabel wie seit den 90er-Jahren nicht mehr. Uwe Mantel hat die kompletten Zahlen.

6. Ist TikTok oder Facebook schlechter für das Klima?
(spiegel.de, Max Hoppenstedt)
“Das Netz braucht ungefähr so viel Strom wie ganz Indien. Aber was ist problematischer: Downloaden oder Streamen, Scrollen oder Posten? Und wie viel sparen Sie mit abgeschalteter Kamera im Videoanruf?” Max Hoppenstedt hat ein Quiz mit einigen Schätzfragen zusammengestellt. Die korrekten Antworten sind im einen oder anderen Fall durchaus überraschend.

Pläne auf Eis, Klimakommunikation, Folgen der “Pegasus”-Recherche

1. RBB legt Pläne für Medienhaus vorläufig auf Eis
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Rund 100 Millionen Euro will sich der öffentlich-rechtliche RBB sein Digitales Medienhaus kosten lassen, doch bei der Auftragsvergabe könnte es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Nun hat Intendantin Patricia Schlesinger, gegen die sich Teile der Vorwürfe richten, die Notbremse gezogen und das Projekt vorerst gestoppt: “Wir warten ab, bis die Vorwürfe umfassend aufgeklärt sind, bevor wir neue Schritte unternehmen. Alle sollen sicher sein, an einem zweifelsfrei korrekt aufgesetzten Projekt mitzuwirken.”

2. Die Folgen der Pegasus-Recherche
(tagesschau.de, Florian Flade)
Vor einem Jahr hat ein internationales Konsortium aus zahlreichen Medien enthüllt, dass die israelische Softwarefirma NSO ihre Spionagesoftware “Pegasus” offenbar weltweit an autoritäre Regime und in Krisengebiete verkauft hat (siehe dazu Das Pegasus-Projekt, sueddeutsche.de). Der Trojaner soll in diesen Ländern zur Überwachung von Oppositionellen, Journalistinnen, Anwälten, Menschenrechtsaktivistinnen und sogar Staats- und Regierungschefs eingesetzt worden. Der Investigativjournalist Florian Flade hat sich angeschaut, was seitdem passiert ist.
Weiterer Lesehinweis: “Vergebliche Klagen gegen Reporter, ein Untersuchungsausschuss und besserer Schutz für Handys: Was die Recherchen zur Cyberwaffe Pegasus vor einem Jahr ausgelöst haben.” – Warum das Königreich Marokko ZEIT ONLINE verklagte (zeit,de, Kai Biermann & Astrid Geisler & Holger Stark & Sascha Venohr).

3. Journalismus in Zeiten der Klimakrise: Was dürfen, was können, was sollen Medien tun?
(klimafakten.de, Christopher Schrader)
Mit “Über Klima sprechen” hat Christopher Schrader ein wichtiges Buch für wirksame Klimakommunikation verfasst (Druckversion 34 Euro, PDF-Version kostenlos). In seinem dazugehörigen Essay erklärt Schrader, was Journalisten und Journalistinnen daraus lernen können: “Wir Journalist:innen müssen den Fakten angesichts der kognitiven Abwehrmechanismen unseres Publikums den Weg ebnen. Wenn wir weiter nüchtern lediglich Informationen aus der Klimaforschung präsentieren, ohne uns zu überlegen, wie wir sie einbetten und befördern, dann bleiben wir ‘Teil des Problems’.”
Weiterer Lesehinweis: Der neue Hot Take: “Die Klimakrise konfrontiert uns immer häufiger mit gefährlicher Hitze. Medien präsentieren das noch zu oft als willkommenen Freizeitspaß.” (taz.de, Susanne Schwarz)

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4. Texte auf Rädern
(faz.net, Axel Weidemann)
Axel Weidemann scheint ein Faible für nischige Fachmagazine zu haben. Jedenfalls hat er bei einem Bummel durch den Bahnhofszeitschriftenladen seines Vertrauens das “Rollschuhmagazin” entdeckt, “eine Art Esspapier für die Seele”, wie er schreibt. In seinem Text stellt Weidemann es vor.
Weitere Lesehinweise: Wer nicht genug von besonderen, mitunter skurrilen Magazinen bekommen kann, ist beim “Bahnhofskiosk” von “Übermedien” gut aufgehoben. Dort warten zahlreiche liebevoll rezensierte Fachmagazine auf ihre Entdeckung.

5. Der lange Weg zum gleichen Lohn
(sueddeutsche.de, Wolfgang Janisch)
Die unlängst vom ZDF zu RTL gewechselte Journalistin Birte Meier hat ihre Klage gegen das ZDF vor dem Bundesverfassungsgericht verloren. Der Beschluss lasse trotzdem alle Chancen offen, so Wolfgang Janisch, der justizpolitische Korrespondent der “Süddeutschen”: “Auf dem Weg bis zu einem endgültigen Sieg von Birte Meier können zwar noch ein paar prozessuale Fußangeln liegen. Aber mit der Empfehlung aus Karlsruhe sieht es ganz gut aus.”

6. Lachen gegen den Klimawandel: Warum TV-Comedy immer politischer wird
(rnd.de, Cornelia Wystrichowski)
“Der Nonsens, der in der Spaßgesellschaft der 90er das TV-Programm prägte, ist out – heute ist Humor mit Haltung gefragt.” Cornelia Wystrichowski ist den Fragen nachgegangen, warum immer mehr der professionellen Spaßmacher sich berufen fühlen, Flagge zu zeigen, und warum andere vom “permanenten Belehren” genervt sind.

Klimakommunikation, Distanzierung von “Konkret”, “Cards of Qatar”

1. Journalismus in der Klimakrise – Einmischen, aber richtig
(riffreporter.de, Christopher Schrader)
“Über das Klima zu kommunizieren, kann schwierig und frustrierend sein. Gerade Journalist:innen müssen dabei einige Regeln neu lernen. Zum Beispiel sollten sie überdenken, was sie mit angeblich nackten Fakten und gedankenloser Neutralität anrichten.” Zum Erscheinen des “Handbuchs zur Klimakommunikation” fasst Christopher Schrader in einer persönlichen Analyse zusammen, wie guter Klimajournalismus aussehen könnte.

2. Öffentliche Distanzierung von linkem Magazin “Konkret”
(sueddeutsche.de, Johannes Korsche)
In einer öffentlichen Erklärung haben 17 Autorinnen und Autoren angekündigt, künftig nicht mehr mit dem Magazin “Konkret” zusammenarbeiten zu wollen: “Für uns, Autorinnen und Autoren von Konkret, ist mit dem redaktionellen Kurs zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine rote Linie überschritten. Wir wollen und können nicht weiter in einer Zeitschrift publizieren, die sich in dieser Frage in die Nachbarschaft der AfD, des völkischen Flügels der Linkspartei oder Jürgen Elsässers Compact, von Henry Kissinger, Klaus von Dohnanyi oder den Lobbyverbänden der deutschen Industrie begibt.”

3. “Bild”: Nagelsmanns Freundin berichtet nicht mehr über Bayern
(dwdl.de, Alexander Krei)
Weil Julian Nagelsmann, Trainer des FC Bayern München, mit “Bild”-Reporterin Lena Wurzenberger verbandelt sei, werde diese nicht mehr, wie bisher, über Nagelsmanns Klub berichten. Alexander Krei kommentiert: “So nachvollziehbar der Schritt vor dem Hintergrund eines möglichen Interessenkonflikts auch sein mag, so kommt er durchaus überraschend, schließlich hatte Axel Springer im Falle der Journalistin Franca Lehfeldt noch vor wenigen Monaten anders entschieden.”

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4. Cards of Qatar
(cardsofqatar.11freunde.de)
Die im November anstehende Fußballweltmeisterschaft im autoritären arabischen Staat Katar dürfte das sportliche Medienereignis des Jahres werden, doch die Vorbereitungen zur Veranstaltung haben viel Leid und Tote gebracht. Das Fußballmagazin “11 Freunde” und das schwedische Portal “Blankspot” zeigen verstorbene Arbeitsmigranten als Sammelkarten: “Wir präsentieren die Bilder und Schicksale im Look offizieller Sammelkarten, um die Offiziellen daran zu erinnern, unter welch makabren Umständen dieses Turnier stattfindet. Die Hinterbliebenen sind damit einverstanden, sie wollen auf ihre Angehörigen und ihren Tod aufmerksam machen und hoffen darauf, nicht länger ignoriert zu werden. Die Mannschaften und die Verbände müssen diese Gesichter sehen und diese Geschichten lesen – und dann endlich handeln. Es wird allerhöchste Zeit.”

5. Immer wieder samstags
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Die Sonntagszeitungen “Welt am Sonntag” und “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” haben vor Monaten ihren Erscheinungstag auf Samstag vorgezogen. Markus Ehrenberg hat sich angeschaut, wie sich dieser Schritt auf die Blätter und deren Inhalte ausgewirkt hat.

6. BBC zahlt Entschädigung an Produzenten
(faz.net, Gina Thomas)
In Zusammenhang mit dem auf betrügerische Weise erschlichenen Diana-Interview des BBC-Reporters Martin Bashir zahlt die BBC eine Entschädigung von 50.000 Pfund an den damaligen Produzenten, der den Sender seinerzeit gewarnt hatte und daraufhin wegen angeblicher Illoyalität gefeuert wurde.

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