Zur musikalischen Untermalung des folgenden Beitrags empfehlen wir dieses Werk.
Sie nennen ihn “Lichtgestalt”, “Held”, “Mythos” und “Legende”, aber am allerliebsten nennen sie ihn “Franz”. Ihren guten Freund Franz.
Was Franz sagt, ist Gesetz. Seine Meinung — Klartext. Jeder Spruch eine Schlagzeile. Jedes Lob eine Krönung. Jede Kritik ein Donnerschlag.
Sie – „Bild“, Bild.de, „Bild am Sonntag“ und „Sport Bild“ – knien regelmäßig nieder vor ihrem Kaiser, sie verkünden sein Wort, sorgen sich um ihn, sie suchen seinen Rat und preisen seine edlen Taten. Dafür gewährt er ihnen exklusive Einblicke, kommt zu ihren Events, leiht ihnen seine Stimme und sein Gesicht. Gute Freunde eben.
Platz 1: Franz Beckenbauer (69)
3. August:
8. August:
11. September:
Franz Beckenbauer (70)
Der „Kaiser“ gilt bis heute als der eleganteste Fußballer aller Zeiten und wurde auch als Trainer Weltmeister (1990) sowie Französischer (Olympique Marseille/1991) und Deutscher Meister (Bayern München/1994). Als Leiter des Organisationskomitees holte er die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland.
Seine weltweiten Auszeichnung sind (fast) unzählbar – er gilt schlichtweg als die „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“.
Österreichs Post gab am 12. April 2006 eine Briefmarke für 75 Cent zu Beckenbauers Ehren heraus (Michel-Nr. 2579) mit einem Bild von ihm, das Andy Warhol 1977 während Beckenbauers Zeit bei Cosmos New York gemalt hatte.
Beckenbauers soziales Engagement ist herausragend. Behinderten, Bedürftigen und unschuldig in Not geratenen Menschen hilft er mit der Franz-Beckenbauer-Stiftung. Seit 2013 ist er zudem Botschafter des (usw.)
So sah die „Bild“-Berichterstattung von, mit und über Franz the one and only Beckenbauer allein in diesem Jahr aus.
Und dann kam plötzlich der „Spiegel“ und schmiss diesen „ungeheuerlichen Vorwurf“ in den Raum:
Aber, aber … Franz? Unser? Franz??
“Bild” unterstützt ihn selbstverständlich dabei — noch. Vor allem „Sport Bild“-Chefredakteur Alfred Draxler legt sich für seine DFB-Homies dermaßen “intensivst” ins Zeug, als wäre er ihr persönlicher Pressesprecher. Immer wieder verkündet er:
Doch heute muss selbst „Bild“ ein großes „ABER“ einräumen:
… und zugeben, dass ihr Kumpel „definitiv eine tragende Rolle“ spielt und jetzt „unter Druck“ gerät. So langsam sinkt die Kuschelstimmung — aus “Franz” wird “Beckenbauer”.
Wie hieß es noch so schön?
Lass doch die andern reden
Was kann uns schon geschehn
Wir werden heut und morgen
Nicht auseinander gehn
Wir werden sehn.