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Mesale Tolu halbfrei, Goldener Günter, Zurückgedöpfnert

1. „Ich bin müde, aber glücklich“
(faz.net)
Die Journalistin Mesale Tolu wurde gestern in der Türkei nach mehr als sieben Monaten Untersuchungshaft freigelassen. Eine Entlassung mit Komplikationen: Trotz der gerichtlichen Anordnung wurde sie zunächst in einer Polizeiwache in Istanbul festgehalten. Außerdem erfolgte die Freilassung nur unter Auflagen: Tolu muss sich jeden Montag bei den Behörden melden. Außerdem wurde ein Ausreiseverbot gegen sie verhängt.
Dazu auch: Mesale Tolu bleibt politische Geisel (Reporter ohne Grenzen)

2. Der Goldene Günter 2017 für die Peinlichkeiten des Jahres
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Die Redaktion des Medienmagazins “dwdl.de” kürt die Peinlichkeiten des vergangenen Medienjahres mit einem Negativ-Preis: dem “Goldenen Günter”. Hintergrund der seit 2008 vergebenen Auszeichnung sei eine Aussage des ehemaligen ARD-Programmdirektors Günter Struve. Dieser hatte eine Sendung mit der Künstlerin Lady Bitch Ray als “ziemlich ui-jui-jui” bezeichnet. Diesmal unter den würdigen Gewinnern: Der ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling, eine pampige Stellungnahme des Sky-Kundenservice, eine „TV Movie“-Filmkritik ohne Sichtung des Films, Mehmet Scholl, der Discovery Channel sowie ein homophober Kommentar. (In einer Bilderstrecke lassen sich Gewinner und Begründungen durchklicken.)

3. “Trump lässt sich eine gute Story nicht durch Fakten kaputtmachen”
(sueddeutsche.de, Jannis Brühl)
Aaron Sharockman ist der Chef der Faktencheck-Webseite “Politifact” und hat in den vergangenen sieben Jahren allerhand an Lügen erlebt. Im Interview erzählt er von seinen Lieblingslügen und warum Politiker immer dreister flunkern.

4. Polnische Medien-Startups füllen wichtige Nische aus
(de.ejo-online.eu, Paulina Pacula)
In Polen kam es in den letzten Jahren zur Gründung einiger unabhängiger Medieninitiativen. Das “Europäische Journalismus-Observatorium” (EJO) hat sechs dieser Startups untersucht: Wie finanzieren sich diese Projekte? Wie erreichen sie Rezipienten? Und wie innovativ sind sie im Hinblick auf die Herausforderungen des Medienmarktes?

5. Weltweit 65 Medienschaffende getötet
(reporter-ohne-grenzen.de)
2017 wurden weltweit mindestens 65 Journalisten, Bürgerjournalisten und andere Medienmitarbeiter in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet. Das geht aus der Jahresbilanz der Pressefreiheit hervor. 326 Medienschaffende weltweit sind zum Jahresende wegen ihrer Tätigkeit in Haft. Knapp die Hälfte von ihnen sitzt in nur fünf Ländern im Gefängnis: in China, der Türkei, in Syrien, dem Iran und Vietnam.

6. “Keiner will den Öffentlich-Rechtlichen Textelemente verbieten”
(deutschlandfunk.de, Stefan Koldehoff)
Der Axel-Springer-Chef und Anführer der Zeitungsverleger Mathias Döpfner stört sich am konkurrierenden Textangebot der Öffentlich-Rechtlichen und spricht auch gerne mal von “Staatspresse”. Das Deutschlandfunk-Gespräch mit ihm hat ein geradezu episches Ende: “Und wenn unser Interview gleich beendet ist und gesendet dann auch, dann nicht abtippen, nicht zusammenfassen, sondern einfach nur ein Bild von Ihnen, eine Überschrift und einen Audiobutton?” Döpfner daraufhin: “Vielleicht ein kleiner hinführender Text, der so ein bisschen zusammenfasst, was wir besprochen haben, und dann der Hinweis auf unsere Sendung, genau, ja.”
Spoilerwarnung: Der Deutschlandfunk hat seinem Wunsch nicht entsprochen.

Selbstzensur, “Bild”-Strafanzeige, “Pro7Sat1”-Zuschauer fett und arm?

1. Deutscher Wissenschaftsverlag zensiert Angebot
(deutschlandfunk.de, Steffen Wurzel)
Der deutsche Wissenschaftsverlag “Springer Nature” ist auch in China vertreten, dort aber nicht mit dem kompletten Angebot: Der Verlag habe bestätigt, dass er den Zugang zu bestimmten Artikeln in China blockiert habe. Diese Maßnahme sei nach Angaben des Verlags “zutiefst bedauerlich, wurde aber ergriffen, um wesentlich massivere Auswirkungen für unsere Kunden und Autoren zu vermeiden.” Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” kritisiert das Vorgehen und fordert den Verlag auf, seine Entscheidung zu überdenken und die Zusammenarbeit mit den chinesischen Zensurbehörden sofort zu stoppen. Eine besondere Brisanz bekommt der Vorgang dadurch, dass “Springer Nature” eine Kooperation mit “Tencent” vereinbart habe, einem der größten chinesischen Medien- und Onlinekonzerne — in zeitlicher Nähe zur kritisierten Selbstzensur, der wohl mehr als 1000 Beiträge zum Opfer gefallen sind.

2. Nach Strafanzeige von Herbert Grönemeyer: Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Bild-Verantwortliche
(meedia.de, Marvin Schade)
Nach Informationen des Branchendienstes “Meedia” hat Herbert Grönemeyer Strafanzeige gegen mehrere Verantwortliche der “Bild”-Zeitung erstattet. Neben den Verantwortlichen in der “Bild”-Chefredaktion, also die Chefredakteure Julian Reichelt und Tanit Koch, könnte sich die Anzeige auch gegen Mitarbeiter der Rechtsabteilung des Axel-Springer-Verlags richten. Vereinfacht gesagt, geht es um Paparazzi-Aufnahmen, gegen die Grönemeyer vorgegangen war, und die damit verbundene Berichterstattung. Doch die Angelegenheit hat noch einen zusätzlichen Twist: Ein Fotograf hatte behauptet, von Grönemeyer geschlagen und verletzt worden zu sein, und hatte versucht, dies mit manipuliertem Bildmaterial zu belegen.

3. “Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache.” Hanns Joachim Friedrichs (angeblich)
(falschzitate.blogspot.de, Gerald Krieghofer)
Gerald Krieghofer knöpft sich im neuesten Beitrag seines Falschzitate-Blogs die angebliche Äußerung von Journalistenlegende Hanns Joachim Friedrichs vor, nach der man einen guten Journalisten daran erkenne, dass er sich nicht gemein mache mit einer Sache: “Das ist ein Falschzitat, weil es eine Aussage des deutschen Fernsehjournalisten Hanns Joachim Friedrichs aus einem SPIEGEL-Gespräch über die notwendige emotionale Distanz eines Fernsehmoderators zu der Nachricht, die er präsentiert, ins Unsinnige verallgemeinert.”

4. ProSiebenSat.1-Chef Ebeling lästert über seine Zuschauer
(dwdl.de, Timo Niemeier & Thomas Lückerath)
In einer Telefonkonferenz mit Analysten und Börsen-Experten habe sich der Vorstandsvorsitzende von “ProSiebenSat.1”, Thomas Ebeling, abfällig über Zuschauer geäußert: “All die Hollywood-Blockbuster gibt es auf unseren Sendern und nicht jeder Netflix-Film ist ein Homerun. Und sehr oft sind deren Inhalte sehr, sehr Arthouse-like. Es gibt Menschen, ein bisschen fettleibig und ein bisschen arm, die immer noch gerne auf dem Sofa sitzen, sich zurücklehnen und gerne unterhalten werden wollen. Das ist eine Kernzielgruppe, die sich nicht ändert.” Ein Sprecher von “ProSiebenSat.1” dementiert die Aussagen nicht und spricht davon, dass sie “womöglich missverstanden werden” könnten.

5. Heil Heiler!
(taz.de, Matthias Kreienbrink)
Aus der deutschsprachigen Ausgabe des Computerspiels “Wolfenstein II” wurden nicht nur Hakenkreuze oder SS-Runen entfernt, hier fehlt auch der nationalsozialistische Völkermord an den Juden. Das Problem: “Wolfenstein II” ist kein Nazi-Game, sondern — ganz im Gegenteil — ein antifaschistisches Computerspiel. Matthias Kreienbrink ist in seinem Beitrag auf die Schwierigkeiten des Umgangs mit der Geschichte eingegangen und hat Experten befragt. Es sei Zeit für eine öffentliche Debatte: “Wann endlich trauen wir Videospielen mehr zu?”

6. Aufwachen #250: Claus Kleber ist zu Gast + Fortpflanzung, Lobbyismus (mit Hans Jessen)
(youtube.com, Tilo Jung & Stefan Schulz)
Der “Aufwachen”-Podcast mit Tilo Jung und Stefan Schulz feiert seine 250. Ausgabe mit zahlreichen Gratulanten und Special Guest Claus Kleber, der seit vielen Jahren das “heute journal” im ZDF moderiert. Mit Kleber haben sich die Medien-Podcaster unter anderem über dessen neues Buch “Rettet die Wahrheit!” unterhalten, das vom Verlag als “flammendes Plädoyer für die Unabhängigkeit der Medien und gegen die Kampagnen der Hetzer” bezeichnet wird. Außerdem mit dabei in der mehr als vierstündigen Jubiläumssendung: “Jung & Naiv”-Coproduzent Alexander Theiler und der langjährige ARD-Hauptstadtkorrespondent Hans Jessen. BILDblog gratuliert und wünscht alles Gute für die nächsten 250 Folgen!

“FAZ”-Hetzkommentar, Trumps Prügel, Bunte-Löschbataillon

1. Shitstorm um „FAZ“-Kommentar gegen Ehe für alle
(welt.de, Christian Meier)
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hat einen Gastbeitrag zur „Ehe für alle“ veröffentlicht, der bei vielen Lesern auf Unverständnis und Entsetzen stieß. Der, für derartige Beiträge ungewöhnlich, unter Pseudonym verfasste Artikel verbreite mehr als fragwürdige, geradezu hetzerische Thesen, so der Vorwurf. Dementsprechend heftig fiel die Reaktion in den sozialen Medien aus.
Auch die “taz” beschäftigt sich mit dem Vorgang. Jan Feddersen: “Es ist eine Zeitung, die schlüpfrige Phantasien bedient und den (Aber-)glauben an Naturrecht obendrein. Diese FAZ hätte es unter Frank Schirrmacher nicht gegeben – der hätte bei der Tageskoordination gemerkt, was für ein Schwachsinn in einem Teil der Zeitung erscheint …”
Bei uns im BILDblog kommentiert Johannes Kram: „FAZ“ und „Ehe für alle“: Ein Hass, der keinen Namen trägt.

2. “Prügelattacke” gegen CNN
(deutschlandfunk.de)
US-Präsident Donald Trump hat bei Twitter ein altes Video gepostet, in dem er geschauspielert-scherzhaft auf den Chef eines Wrestlingveranstalters einprügelt. In dem Video, das nun die Runde macht, ist jedoch der Kopf seines damaligen Widersachers mit dem Senderlogo von “CNN” ausgetauscht worden. “CNN” wirft dem Präsidenten daraufhin vor, zu Gewalt gegen Journalisten aufzufordern und die Amtspflichten zu vernachlässigen: “Wir werden weiter unsere Arbeit machen. Er sollte anfangen, die Seine zu tun”
Doch damit nicht genug: Bei Trumps Streit mit den Morning-Joe-Moderatoren (MSNBC) sind laut “SZ” weitere Details bekannt geworden. Das Weiße Haus soll angeboten haben, eine Enthüllungsgeschichte eines Boulevardblatts zu verhindern, wenn sich die Moderatoren für ihre negative Berichterstattung bei Trump entschuldigen.

3. Debatte um Rundfunkbeitrag: Millionen fürs Feigenblatt
(dwdl.de, Alexander Krei)
Alexander Krei kommentiert auf “DWDL” die “ProSiebenSat.1”-Forderung nach Beteiligung an den Rundfunkbeiträgen. Über Reformen ließe sich grundsätzlich reden, “doch bevor ProSiebenSat.1 ein Stück vom milliardenschweren Beitrags-Kuchen fordert, sollte man erst mal im eigenen Programm unter Beweis stellen, dass man ein ernsthaftes Interesse daran hat, Informationssendungen nicht nur als Feigenblatt zu verstehen.”

4. Kein Schmerzensgeld für den Restaurantbesitzer
(faz.net, Luise Schendel)
Im November 2015 wurde die MDR-Dokumentation „Provinz der Bosse – Mafia in Mitteldeutschland“ ausgestrahlt. Gegen die Berichterstattung klagte ein Geschäftsmann, der in Erfurt zwei Restaurants unterhält und glaubte, trotz Anonymisierung in der Dokumentation mittelbar erkennbar zu sein. Das Oberlandesgericht Dresden gab ihm zwar zunächst Recht, doch seine zweite Klage auf Zahlung von 50.000 Euro wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte scheiterte.

5. Vize-Chefredakteur Yannick Dillinger: Wie die “Schwäbische Zeitung” an die Flugzeugkatastrophe von Überlingen erinnert
(kress.de, Frank Hauke-Steller)
Die “Schwäbische Zeitung” hat anlässlich des 15. Jahrestags des Flugzeugunglücks von Überlingen eine aufwändige Multimedia-Reportage produziert. “Kress” hat mit dem dafür verantwortlichen Digitalchef, Yannick Dillinger über Arbeitsweise und Storytelling gesprochen.

6. Migräne, Piercings und das Löschbataillon der Bunten
(onkelmichael.wordpress.com)
Blogger “Onkel Michael” berichtet von seinem Kampf gegen die Windmühlen der “Bunte”-Redaktion. Er hätte die behaupteten Wunderwirkungen von Piercings gegen Migräne recherchiert (es gibt keine) und dies der Redaktion als Facebook-Kommentar hinterlassen. Nur für einen kurzen Moment sichtbar, denn man hätte seinen und andere kritische Kommentare gelöscht… Sein Nachtrag lässt schließen, dass “Bunte” der Vorgang nicht ganz geheuer ist: Ein Beitrag aus dem Jahr 2016 wurde zwischenzeitlich entfernt.

Klima-Demagogie, Trampelwerbung, Trumps Steuererklärung

1. Michael Miersch: Bild-schöne Klima-Demagogie
(klima-luegendetektor.de)
Einige kennen den Publizist Michael Miersch als einen der Mitgründer der “Achse des Guten”, der seit vielen Jahren hingebungsvoll Öko-Bashing betreibt. Vor mittlerweile knapp zwei Jahrzehnten erschien Mierschs “Lexikon der Öko-Irrtümer”, das er zusammen mit dem anderen Achse-des-Guten-Mitgründer Dirk Maxeiner verfasste. Ein Buch, über das die “Zeit” seinerzeit schrieb, es entlarve “Öko-Irrtümer”, die gar keine seien. Nun hat Miersch “Bild” ein Interview zur “Klima-Hysterie” gegeben, wie er sie bezeichnet. Die Fachleute vom “Klima-Lügendetektor” haben sich drei Passagen vorgenommen und auf ihre Wahrheit hin überprüft. Ohne spoilern zu wollen: All zu viel blieb nicht übrig …

2. Mädels, aufgepasst: Die „Brigitte“ will ALLES haben!
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
In fremdschämverdächtiger Tonlage bejubelt die “Brigitte” Produkte aus dem “Aldi”- und “Tchibo”-Waren-Imperium. Stefan Niggemeier hat bei der “Brigitte” nachgefragt, was die mal im Plauderton und mal hysterisch aufgeregt daherkommenden Werbetexte kosten würden. Die Pressestelle hat geantwortet und in geschraubten und salbungsvollen Worten erklärt, dass die penetrante TrampelSchleichwerbung Teil des redaktionellen Auftrags der “Brigitte” und somit ein Dienst an den Leserinnen sei.

3. Hacker schmähen Deutschland und die Niederlande auf Twitter
(zeit.de)
Hacker haben sich Zugang zu zahlreichen prominenten Twitter-Profilen (Unicef, Amnesty International, ProSieben, Borussia Dortmund etc.) verschafft und in deren Namen politische Schmähungen gegen Deutschland und die Niederlande verbreitet. In den Tweets fanden sich die Hashtags #Nazialmanya und #Nazihollanda sowie Hakenkreuz-Symbole. Die Angriffe erfolgten über den Twitter-Analysedienst “TwitterCounter”, der den Vorgang untersuchen will und momentan nicht erreichbar ist.

4. Der Journalist, der Trumps Steuererklärung im Briefkasten hatte
(sueddeutsche.de, Kathleen Hildebrand)
Einem amerikanischen Reporter wurde die Steuererklärung von Donald Trump aus dem Jahr 2005 zugespielt. Dank seines Auftritts bei “MSNBC” wussten einen halben Tag später Millionen von Zuschauern über die grobe Einkommenslage des Präsidenten Bescheid. Donald Trump wütete auf Twitter von einem “Reporter, von dem noch nie irgendjemand gehört hat”. David Cay Johnston ist jedoch nicht der unbekannte Reporter, als den ihn Trump hinstellt, sondern ein renommierter Investigativjournalist. Kathleen Hildebrand stellt Johnston in einem Porträt vor und zeichnet seine Reporterkarriere nach.

5. 99 posen online, der 100. ermordet jemanden
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Sascha Lobo beschäftigt sich mit den Verrohungstendenzen im Internet bzw. den als solche wahrgenommenen. Eines seiner Beispiele sind die Poserbilder von Gewalttätern: “Es handelt sich meiner Einschätzung nach um eine fehlgeleitete Form digitaler Männlichkeitsbeweise, eine Mischung aus Netzmutprobe, dem Kampf gegen die eigenen Minderwertigkeitskomplexe und einem Rollenspiel der Provokation. Bloß, dass nicht nur die Clique zuschaut, sondern potenziell die ganze Welt, was anstachelnd wirken kann.” Der Gesetzesentwurf des Bundesjustizministeriums zur Eindämmung von Hate Speech hält er für gut gemeint, aber dumm. Lobos Schlussworte: “Verrohung war immer, und wir führen einen immerwährenden, aber inzwischen nicht unerfolgreichen Kampf dagegen. Er heißt Zivilisierung. Davon brauchen wir jetzt die Digitalausgabe.”

6. When the Children Crashed Dad’s BBC Interview: The Family Speaks
(wsj.com, Alastair Gale, Video, 1:58 Minuten)
Vielleicht haben Sie in den letzten Tagen das BBC-Interview mit dem Asienexperten Robert Kelly gesehen. Mitten in die Liveschalte hinein platzten seine beiden kleinen Kleinkinder. Kelly hatte vergessen, das Arbeitszimmer abzuschließen. Das Video des Überraschungsbesuchs ging in der Folge viral. Nun hat das “Wall Street Journal” die komplette Familie vor die Kamera geholt.

“taz”-Frauenbot, Männliches Wikipedia, Umstrittener Prank

1. Wie man Lügen am besten bekämpft
(faz.net, Tabea Rößner & Karl-E. Hain)
Wie soll man Fake News wirksam begegnen? Helfen schärfere Gesetze oder ein „Wahrheitsministerium“? Die “FAZ” hat Tabea Rößner (medienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen) und Karl-E. Hain (Direktor des Instituts für Medienrecht und Kommunikationsrecht der Universität Köln) um ihre Meinung gebeten. Die beiden Autoren überlegen, ob das bestehende Recht verschärft werden sollte und ob die Einführung einer Clearing-Stelle weiterhelfen würde. Letztlich sei der Staat jedoch auf “kommunikatives Ethos” angewiesen.

2. taz.frauentag: JudithBotler mischt Twitter auf
(blogs.taz.de, Marie Kilg)
Die “taz” will am heutigen Weltfrauentag Twitter aufmischen und hat den Bot @JudithBotler entwickelt, der ab 9.00 Uhr über Feminismus twittert und Menschen in ihre Schranken weist, die frauenfeindliche Kurznachrichten verbreiten. Das Ganze hat Experimentcharakter: “Ob unsere Judith also etwas Peinliches macht, oder ob sie sich benimmt, müssen wir abwarten. Wir haben sie zwar ein bisschen getestet, aber wirklich entfalten wird sie sich erst in der Interaktion mit anderen Twitter-Nutzer*innen. Im besten Fall macht sie Spaß – im schlimmsten stürzt sie ab, oder wir lassen sie abstürzen.”

3. Die Medienkompetenz der AfD
(correctiv.org, Marcus Bensmann)
Der Deutschen Journalisten-Verband hatte die medienpolitischen Sprecher der NRW-Parteien zur Diskussionsrunde eingeladen. Mit dabei: AfD-Politiker Marcus Pretzell, der mit “alternativen Fakten” zu AfD und Pegida um sich geworfen hätte. Außerdem hätte NRW-Spitzenkandidat Pretzell den Staatsfunk gefordert und den Ausschluss von Journalisten bei Parteitagen verteidigt.

4. Autorinnen kämpfen gegen Wikipedias Frauenproblem
(futurezone.at, Barbara Wimmer)
Die Wikipedia ist männderdominiert: Nur rund zehn Prozent der aktiven Autoren sind Frauen. Die Unterrepräsentierung macht sich auch in den Inhalten bemerkbar. Um die Einseitigkeit zu ändern, haben sich Frauen in Graz zum “Edit-a-thlon” zusammengefunden, einem Editier-Marathon, bei dem Freiwillige gemeinsam die Online-Enzyklopädie bestücken. Mit dem Ziel, möglichst viele Artikel zu Künstlerinnen aus unterschiedlichen Bereichen wie Musik, Film, Literatur, Theater, Kunst und Kultur, zu erstellen.

5. Offener Brief an Staatspräsident Erdogan
(welt.de, Ulf Poschardt)
„Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt appelliert in einem offenen Brief an den türkischen Staatspräsidenten, Deniz Yücel freizulassen. “Ich glaube, die Türkei und Deutschland verbindet viel. Nicht nur Millionen von Bundesbürgern mit türkischen Wurzeln, die häufig wie Deniz die doppelte Staatsbürgerschaft besitzen, sondern auch eine wechselvolle Geschichte, in der es beiden Seiten am besten ging, wenn gemeinsame Interessen gewürdigt und gepflegt wurden. Das augenblickliche Verhältnis spiegelt nicht wider, was unsere beiden Länder verbindet. Sie können das ändern. Sie vor allem.”

6. Technische Exzellenz beim Treten nach unten
(sueddeutsche.de, Jakob Biazza)
Dem Team von “Circus Halli Galli” ist es gelungen, ein Ryan-Gosling-Double bei der “Goldenen Kamera” einzuschleusen und den bekannten Fernsehpreis einzuheimsen. Der Prank der beiden “ProSieben”-Spaßmacher sei nicht der große Wurf, zu dem er gerade gemacht werde, findet Jakob Biazza in der “SZ”. Er richtet sich an einen Gegner, der eh schon am Boden liege: das deutsche Fernsehen. Und auch für Verena Maria Dittrich bleibt in ihrem Artikel bei “n-tv” ein fahler Beigeschmack: “Das “#GoslingGate” ist ein Schabernack, der in unseren Zeitgeist passt. Alles wird nur noch benutzt, um einen Kalauer loszutreten. Pennäler-Gags auf Kosten der Zuschauer. Eher per Zufall wird dabei aufgedeckt, wie Hollywood-Leuten die Füße geleckt werden.”
“Circus Halli Galli” hat mittlerweile zwei, wenn man die Kritikpunkte beiseitelässt, gut produzierte und unterhaltsame Making-of-Videos ins Netz gestellt.
#GoslingGate: Fake Ryan Gosling Prank | Goldene Kamera 2017 – Teil 1
#GoslingGate: Fake Ryan Gosling Prank | Goldene Kamera 2017 – Teil 2

6-vor-9-Special: Re:publica 2016, Tag 2

Hier nun der Diensta Teil unseres re:publica-Specials mit medienrelevanten Programmempfehlungen:

1. @heuteplus oder wie wir Journalisten lernen, den Shitstorm zu lieben.
(Daniel Bröckerhoff, Clas Dammann, Eva-Maria Lemke, Elmar Theveßen)
Stage 6, Di 10:00–11:00
“Social first, TV second! Technisch trivial, formal und inhaltlich aber eine Herausforderung für uns Journalisten. Durch Kommentare und Diskussionen können alle, die früher nur Zuschauer waren, selbst Teil der News werden. Follow-Ups zu heftig diskutierten Beiträgen werden so bedeutsam wie die Nachrichtenagenda, Diskussionen mit den Nutzern stehen für uns Journalisten gleichberechtigt neben der Informationsvermittlung.”

2. Wer zahlt für Nachrichtenvideos im Netz?
(Mirko Drotschmann, Friedrich Küppersbusch, Eva Messerschmidt)
Stage 7, Di 11:45–12:15
“Unge rollt für Disneys Maker Studios auf dem Longboard herum, Gronkh daddelt Minecraft für ProSiebens Studio71 und bei RTLs BroadbandTV versucht eine Pornodarstellerin – naja – lustig zu sein. So sieht das – überaus erfolgreiche – Angebot der klassischen Medienkonzerne bei YouTube aus. Nachrichten, Hintergründe, Dokus. Will keiner sehen. Aber Aufgeben gilt nicht. Amerikanische Formate wie Vice oder NowThis schaffen schließlich auch Milliarden Klicks mit News und Reportagen im Netz. Warum funktioniert das bei uns nicht? Wie kann man solche Inhalte für YouTube und Co. finanzieren? Welche Voraussetzungen brauchen journalistische Videos und deren Macher für den Erfolg im Netz?”

3. Content Marketing: Der Vormarsch der Pseudo-Journalisten
(Prof. Dr. Lutz Frühbrodt)
Stage 6, Di 13:45–14:15
“Content Marketing (CM), die pseudo-journalistische Kommunikation von Unternehmen, breitet sich im Netz immer stärker aus. Noch befüllen die Konzerne ihre Online-Magazine, Youtube-Videos und Apps größtenteils mit nutzwertigen und unterhaltenden Inhalten. Sie versuchen, sich aber auch langsam aber sicher politisch zu positionieren. Auf diese Weise beeinflussen Unternehmen zunehmend die öffentliche Meinungsbildung. Damit stellt CM eine Attacke auf die klassischen Medien wie auf den Bürgerjournalismus dar.”

4. Panama Papers: Investigative Journalism, the „Lügenpresse“ and the age of Big Leaks
(Renata Avila, Max Hoppenstedt, Frederik Obermaier)
Stage 2, Di 15:00–15:30
“From Cablegate to Snowden to the Panama Papers: The last years have seen a wide range of ways a leak can seep out. While encryption technologies for secure whistleblowing are increasingly driving investigative journalism, we are also seeing a differentiation of strategies with which media are handling and reporting on these stories. Ten years after Wikileaks was founded, many media houses have established means of receiving and handling sensitive material while organisations like Correct!v, ProPublica or the ICIJ are exploring new ways to foster and fund a renaissance in investigative Reportage. In our 30 min session, we’ll discuss the role of investigative journalism in an age of ever dwindling trust in the media, which publication strategy can work best for what sort of leak and if the future of whistleblowing is a promising one.”

5. Halt die Fresse: Hate Speech!
(Rayk Anders, Prof. Dr. Dr. Ino Augsberg, Christoph Krachten, Carline Mohr)
Stage 7, Di 15:30–16:00
“Gibt’s eigentlich noch Flame-Wars? In Gaming-Foren kamen PC- und Apple-User schon mal vom eigentlichen Thema ab und beleidigten sich gegenseitig wegen der Wahl des Betriebssystems. Die Lösung war einfach: Wer nervte, wurde ermahnt oder flog raus. Bei der Online-Hetze gegen Andersdenkende reicht das nicht. GROSSCHREIBER und Ausrufezeichenmacher nutzen alle möglichen sozialen Netze und Algorithmen stellen absurde Meinungen mit allgemein akzeptierten auf eine Stufe. Müssen Medien ihre Rhetorik ändern? Müssen Facebook und Twitter alle Einträge erst mal überprüfen? Wie bringen wir Diskussionen wieder auf ein akzeptables Niveau?”

6. BILDblog analog — der Benefiz-Abend in eigener Sache mit Theater, Redaktionsinterna und Musik, Eintritt 20 Euro
(Ingolf Lück, Stefan Niggemeier, Lorenz Meyer, Jakob Buhre, Jo Schück)
Heimathafen Neukölln, Karl Marx-Str. 141, 12043 Berlin (U7 Karl-Marx-Str.)
Kommen, Theater schauen, mit uns quatschen und feiern, BILDblog unterstützen

Weitere aus Mediensicht interessante Vorträge:
“Schleichwerbung – Alles ist erlaubt, oder.” (Stage T 10.00 – 11.00 Uhr)
“Ad Wars – Ausflug in die Realität der Online-Werbung” (Stage 2 11.15 – 12.15 Uhr)
“Blogger zwischen Pressefreiheit und Polizeimaßnahmen” (Stage T 12.30 – 13.00 Uhr)
“Medienprojekte mit jungen Flüchtenden” (Stage 4 18.00 – 18.30 Uhr)
“Netz-Publizisten im Gespräch” (Stage 2 18.45 – 19.45 Uhr)

Muslime, Umfragewesen, Wiedergeburt

1. Total normal
(krautreporter.de, Irena Amina Rayan)
In den Medien seien Muslime Terroristen oder Verbrecher. Dabei wären sie in Wirklichkeit genauso durchschnittlich wie der Rest der deutschen Gesellschaft, stellt Irena Amina Rayan in ihrem Essay fest. Wer nach Ursachen für Integrations-Probleme suche, finde andere, komplexere Erklärungen.

2. Hier die «Bürger», dort die «Populisten»”
(medienwoche.ch, Fabian Baumann)
Dem Autor ist eine Diskrepanz in der Schweizer Politberichterstattung aufgefallen. Ausländische Rechtsparteien würden bevorzugt mit harten und härtesten Adjektiven tituliert, von “fremdenfeindlich” bis “national-sozialistisch”. Die heimische SVP gelte indes seit Jahr und Tag als “bürgerlich”. Der Artikel geht der Frage nach, wie es dazu gekommen ist und warum man über treffendere Begriffe nachdenken sollte.

3. Über den Hass
(ploechinger.tumblr.com)
Der Chefredakteur der “Süddeutschen Zeitung” Stefan Plöchinger über die uns umgebende Gesinnungs-Filterblase, Hass im Netz und die Schwierigkeit, damit umzugehen. Die Antwort darauf sei trivial, die Umsetzung jedoch weniger trivial: “Unser digitales Hochtempo-Reizthesen-Emotionsoptimierungs-Reichweitensystem bedingt, dass wir uns die ehernen Grundsätze unseres Berufs neu vergewärtigen.” Etwas längerer Text mit klugen Gedanken, aus dem Blattmacher und Mensch sprechen.

4. Journalisten gegen „Lügenmedien“
(taz.de, Reinhard Wolff & Anne Fromm)
In Finnland haben sich 22 ChefredakteurInnen in einer gemeinsamen Erklärung gegen Hetze im Netz ausgesprochen. Man wolle sich als Teil der seriösen Medien offensiver mit Falschmeldungen und Hetzkampagnen im Internet auseinandersetzen. Für Deutschland können sich die “taz”-Autoren einen solchen Zusammenschluss nicht vorstellen: “Schließlich haben sie das in der Vergangenheit nicht einmal getan, wenn es um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen ging: weder bei der Diskussion über das Leistungsschutzrecht noch bei der Frage nach Bezahlmodellen im Internet. Wieso sollten sie also jetzt?”

5. Die Stunde der Demoskopen
(deutschlandfunk.de, Ulrike Winkelmann)
Lesens- beziehungsweise hörenswerter Beitrag des Deutschlandfunks, der sich mit dem Umfragewesen und der damit verbundenen Datenindustrie beschäftigt. Es sind nur wenige Player im Spiel: Die Forschungsgruppe Wahlen versorgt das ZDF, infratest dimap die ARD und den Deutschlandfunk, Allensbach die “FAZ”. Emnid beliefert ProSieben/Sat1, Forsa RTL und den “Stern” und INSA die “Bild”.

6. Das Leben nach dem Tod
(sueddeutsche.de, Claudia Tieschky)
Vor zwei Jahren musste die Münchner “Abendzeitung” Insolvenz anmelden. Was danach folgte, war das, was man wohl eine Gesundschrumpfung nennt. Claudia Tieschky hat das mittlerweile profitable Start-Up besucht und berichtet über “das Leben nach dem Tod”.

Paparazzi zum Abschied

Ohne eine letzte Attacke konnten die Leute von “Bild” ihren Lieblingsfeind Stefan Raab natürlich nicht in den Fernsehruhestand ziehen lassen.

Nach der letzten Folge “TV Total” am Mittwochabend twitterte Prosieben:

Das Ergebnis der Belagerung findet man heute groß auf Seite 4 der “Bild”-Zeitung:


(Unkenntlichmachung von uns.)

Den Namen des Fotografen nennt “Bild” lieber nicht.

Liebesbrief an Julian Reichelt, Privatsphäre, Skurriles aus Japan

1. What a Man
(taz.de, Paul Wrusch)
“Weil die ‘Bild’ vom IS-Prozess ausgeschlossen wird, kämpft ihr Online-Chef für die Pressefreiheit — mutig, objektiv und sexy. Ein Liebesbrief” — von “taz”-Redakteur Paul Wrusch an Julian Reichelt.

2. Foto-Streit: BILD führt eine Auseinandersetzung für alle Medien
(ruhrbarone.de, Stefan Laurin)
Zum gleichen Fall findet Ruhrbaron Stefan Laurin: “Ebrahim H.B. ist kein sechzehnjähriger Schüler, der beim Klauen eines Fahrrades erwischt wurde und auch kein Hobby-Schwarzfahrer, der zum zehnten Mal vor Gericht steht. Ebrahim H.B. war Mitglied der gefährlichsten Terrororganisation der Welt und hat sich öffentlich im Fernsehen dazu bekannt. Wer sich so in der Öffentlichkeit exponiert, hat alleine damit sein Recht am eigenen Abbild abgegeben.” Auch von Prosieben erhält die “Bild”-Zeitung Zuspruch, die im Übrigen angekündigt hat, zur Not bis vors Bundesverfassungsgericht zu gehen.

3. Freiheit zwischen Gucklöchern und Scheinwerfern
(nzz.ch, Andreas Meili)
Wer einen Bewerber einstellt, der googelt davor, und wer ein Portrait schreiben will, kann in Medien-Datenbanken oder bei Wikipedia über die Person recherchieren. Mit Drohnen lassen sich Videoaufnahmen von eigentlich geschützten Orten anfertigen, und mit dem Smartphone in der Hosentasche kann man jederzeit in Sekundenschnelle Fotos schießen. Kurzum: Die Digitalisierung ist zumindest potenziell eine Gefahr für die Privatsphäre. Der Rechtsanwalt Andreas Meili klärt über die Rechtslage auf, gibt Tipps, wie man seine Persönlichkeitsrechte schützen kann und erklärt, welche Sonderregeln Journalisten beachten müssen.

4. Japan-Berichterstattung: “Die Redaktionen interessieren sich nur für Skurriles und Katastrophen”
(crowdspondent.de, Lisa Altmeier und Steffi Fetz)
Hinter Crowdspondent stecken die beiden Journalistinnen Lisa Altmeier und Steffi Fetz. Als Korrespondentinnen der Crowd haben sie sich nach Brasilien schicken lassen und sind durch Deutschland gereist. Jetzt sammeln sie für eine Reise nach Japan, woraufhin sich Fritz Schumann bei ihnen gemeldet hat. Er hat als Fotojournalist in Japan gearbeitet und mittlerweile drei Bücher über das Land veröffentlicht. Im Interview spricht er über Fettnäpfchen, gern gesehene Gastgeschenke und vor allem die deutsche Berichterstattung über Japan: “Oft kommen deutsche Korrespondenten nur für zwei Wochen nach Japan geflogen, weil irgendetwas Aktuelles passiert ist und sie kratzen mit ihren Geschichten dann leider nur an der Oberfläche.”

5. Super-Trick: Freiburgs kreativster Autofahrer parkt direkt an der Baustelle
(fudder.de, Alexander Schumacher und Daniel Laufer)
Ein parkendes Auto mitten in Freiburg, komplett umringt von rot-weißen Bauabsperrungen — für Bild.de ein klarer Fall: “Bauarbeiter buchten Falschparker ein”. Stimmt gar nicht, schreiben Alexander Schumacher und Daniel Laufer beim Portal “fudder”. Die beiden haben herausgefunden: Der Autobesitzer selbst ist Bauarbeiter und hat mithilfe der Absperrungen “eine sehr kreative Antwort auf den Parkplatzmangel in der Freiburger Innenstadt” gefunden.

6. Alles wird gut!
(jetzt.sueddeutsche.de, Friedemann Karig)
Krieg, Krankheiten, Katastrophen: Die Nachrichten sind voll von schrecklichen Ereignissen. Doch Max Roser, Ökonom am Institute for New Economic Thinking in Oxford, ist überzeugt davon, dass unsere Welt auf lange Sicht eigentlich immer besser wird. Ein Beispiel: “Jedes Jahr meinen die Leute in Umfragen, dass die Gewalt steigt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Menschheit war früher viel gewalttätiger.” Im Interview mit Friedemann Karig erklärt er sein Projekt “Our World in Data”.

BeHaind, Griechenland, Daniel Steil

1. “Schluss damit!”
(youtube.com, Video, 7:46 Minuten)
Nutzer BeHaind ist genervt vom Quotendruck bei YouTube. Er will zukünftig weniger boulevardeske Inhalte erstellen: “Dieses YouTube-Deutschland, was sich da gerade aufbaut, von dem möchte ich kein Teil mehr sein. (…) Ich möchte nicht mehr ‘masturbieren’ in den Titel schreiben müssen, damit ihr klickt. Denn wenn ihr nur deswegen klickt, dann klickt ihr bei mir aus den falschen Gründen.”

2. “Jung, cool, lustig sein”
(dirkvongehlen.de)
Stefan Raab befasst sich in “TV Total” auf ProSieben (tvtotal.prosieben.de, Video, 5:47 Minuten) mit der Nachrichtensendung Heute+.

3. “Eine Frage des Zeitpunkts”
(taz.de, Ferry Batzoglou)
Der stellvertretender Finanzminister der griechischen Regierung, Dimitris Mardas, klagt gegen “Bild”, und zwar “wegen Beleidigung seiner Persönlichkeit, verleumderischen Diffamierung und Beschimpfung auf ‘die Wiederherstellung der Wahrheit, seiner Ehre und seines Ansehens'”.

4. “So funktioniert Rufmordmaschine gegen Varoufakis”
(infosperber.ch, Urs P. Gasche)
Urs P. Gasche geht Medienberichten nach, die vermeldet hatten, dass der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis von ungenannten Quellen als “Spieler”, “Amateur” und “Zeitverschwender” bezeichnet wurde. “Varoufakis italienischer Minister-Kollege Pier Carlo Padoan hat in der Folge öffentlich dementiert, dass es diese Beleidigungen bei dem Treffen gegeben habe. Dieses Dementi hinterliess aber in den Medien keine grösseren Spuren. Daraus muss man schliessen, dass in den europäischen Medien von anonymen Quellen verbreitete Beleidigungen, zudem ohne mit Namen identifizierte Beleidiger, mehr zählen als der abweichende Bericht des italienischen Finanzministers, der sich mit Namen zitieren lässt.”

5. “‘Relevant ist, was die Masse der Menschen interessiert'”
(meedia.de, Georg Altrogge)
Daniel Steil räumt ein, dass “Focus Online” mit “einigen Berichten” zur “Verwirrung über den Gesundheitszustand” von Michael Schumacher beigetragen hat. “Journalisten erklären häufig, was sie selbst für relevant erachten. Ob das immer mit dem Relevanzgedanken der meisten User übereinstimmt, bezweifle ich stark – unsere Userlab-Befragungen zeigen andere Ergebnisse. Grundsätzlich halte ich eher das für relevant, was die Masse der Menschen interessiert.” Siehe dazu auch “Sie haben bisher immer das falsche Online-Angebot gelesen!” (stefan-niggemeier.de).

6. “Schreiben: Zehn Tipps”
(tomhillenbrand.de)

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