Aus gegebenem Anlass erklärt die “Bild am Sonntag” heute ihren Lesern, warum genau heute noch mal Ostern gefeiert wird.
Schon im Vorspann schreibt die Zeitung:
Das stimmt so nicht, denn die etwa 150 Millionen orthodoxen Christen feiern Ostern nicht “heute”, sondern erst am kommenden Sonntag.
Allerdings sind die “zwei Milliarden” – großzügig betrachtet – immer noch richtiger als die Zahl, die “Bild am Sonntag” im Artikel selbst nennt:
Auch die Schilderung der Ereignisse stimmt – nach allem, was man so weiß – nicht ganz. Über den Karfreitag heißt es:
Gegen 12 Uhr mittags wird Gottes Sohn ans Kreuz genagelt, drei Stunden später stirbt er nach entsetzlichen Qualen. […] Um 17 Uhr bestattet Josef von Arimathäa den Leichnam in einem Felsengrab und schließt es mit einem Stein. Auf Befehl des Hohenpriesters wird das Grab versiegelt und bewacht. Als am nächsten Morgen die drei Frauen kommen, ist es leer.
(Hervorhebung von uns)
Der “nächste Morgen” nach einem jeden Freitag wäre natürlich ein Samstag — und damit im Judentum der heilige Sabbat, an dem keine Arbeit verrichtet werden darf.
Schon bei Matthäus 28, 1 steht deshalb:
Als aber der Sabbat um war und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu besehen.
Man darf allerdings annehmen, dass dieser Umstand auch bei “Bild am Sonntag” bekannt ist — und der “nächste Morgen” demnach ein Flüchtigkeitsfehler war, denn die Überschrift des ganzen Artikels lautet immerhin:
Mit Dank an Benedict L., Vera S., Georg H. und Axel S.