1. Die schrecklich-nette Homophobie der „Zeit“
(nollendorfblog.de, Johannes Kram)
In der “Zeit” konnte man letzte Woche einen auch im Kontext verstörenden Satz lesen: “Homophobie ist nicht zuletzt eine Reaktion auf die enormen Emanzipationsgewinne der Schwulen und Lesben.” Nollendorfblogger Johannes Kram ordnet das Geschriebene ein (“Dieser Satz ist ein Hammer.”) und führt aus, warum ihm die seit Jahren weiterschreitende Martensteinisierung der “Zeit” nicht gefällt.
2. Ernüchterung bei lokalen Online-Zeitungen
(ndr.de, Charlotte Horn)
In den letzten Jahren haben freie Journalisten und Blogger eigene Stadtteilzeitschriften und Regionalmagazine fürs Netz entwickelt. Viel Geld, Zeit und Liebe wurde verwendet, doch nun macht sich Ernüchterung breit: Der Zuspruch ist groß, aber es fehlt schlicht an Einnahmen.
3. Frankfurter Allgemeine bringt das Premiummagazin „Frankfurter Allgemeine Quarterly“ an den Kiosk
(verlag.faz.net)
Die “FAZ” kündigt in einer Pressemitteilung ein neues Magazin an, das den “analytischen Scharfsinn und den intellektuellen Anspruch der F.A.Z. mit Opulenz, Sinnlichkeit und Eleganz verbindet”. Das Magazin “richtet sich an kluge, vielseitig interessierte und einkommensstarke Leserinnen und Leser, die auf hohem Niveau informiert und unterhalten werden möchten.” Nun ja, zumindest “einkommensstark” kann man bislang bestätigen: Das Heft soll 12 Euro kosten.
4. Von mächtigen Politikern und Vaterlandsverrätern: Pressefreiheit in Nordeuropa
(de.ejo-online.eu, Clemens Bomsdorf)
Island belegt auf dem Demokratieindex der Zeitschrift “The Economist” den dritten Platz. Seit einiger Zeit nimmt die Politik aber immer mehr Einfluss auf die Medien, berichtet Clemens Bomsdorf. Aktuellstes Beispiel sei der Vorstoß des Premiers Gunnlaugsson, die Ausstrahlung eines Interviews, in der er auf seine Panama-Konten angesprochen wurde, zu verhindern. Doch der Vorstoß missglückte und das Interview hätte Gunnlaugsson letztlich zum Rücktritt gezwungen. Am 25. Juni werde in Island nun ein neuer Präsident gewählt. Der Artikel berichtet, wie es derzeit um die isländische Medienlandschaft bestellt ist.
5. Justizminister wollen Whistleblower schützen
(journalist.de, Monika Lungmus)
Die Justizminister der Bundesländer apellierten auf ihrer Konferenz an die Bundesregierung, das Thema “Whistleblower” wie angekündigt noch in dieser Legislaturperiode aufzugreifen und entsprechende Schutzregeln einzuführen. Angesichts der gesellschaftlichen Bedeutung von frühzeitigen Hinweisen auf Missstände in Unternehmen, Behörden und Organisationen und im Hinblick auf internationale Vorgaben solle die Bundesregierung prüfen, “ob der Schutz von Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern einer gesetzlichen Regelung bedarf”. Das Land Brandenburg habe darauf hingewiesen, dass es für Whistleblower wegen der derzeit fehlenden gesetzlichen Regelung keine Rechtssicherheit gäbe. Sie könnten nur im Nachhinein durch Arbeitsgerichte feststellen lassen, ob ihr Handeln rechtmäßig war.
6. Komik in der Depression
(sueddeutsche.de, Matthias Kolb)
Auf der Suche nach einem neuen Podcast? Vielleicht geben Sie dem englischsprachigen “Trumpcast” eine Chance, in dem jede Woche über die neuesten Wunderlichkeiten von Präsidentschaftsbewerber Donald Trump berichtet wird. Ohne dass es bislang zu Racheaktionen des Geschmähten gekommen sei, wie “SZ”-Autor Matthias Kolb anmerkt.