1. Marlene Lufens Lockdownkritik: Wut und Irrtum
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Die Sat.1-Moderatorin Marlene Lufen veröffentlichte auf ihrem Instagram-Kanal ein Video, in dem sie sich besorgt über die Folgen des Lockdowns zeigte. Sie fürchte, “dass wir in zwei, drei Jahren zurückgucken und denken, wir haben es falsch gemacht”. Das Video verzeichnete binnen vier Tagen mehr als zehn Millionen Aufrufe. Matthias Schwarzer hält Lufens Ausführungen weder für schlüssig, noch für hilfreich: “Lufen beschreibt ein Bauchgefühl, das zwar gut teilbar ist, aber mit der Realität kollidiert. Und das Schlimmste: Sie publiziert ein Video, das am Ende des Tages niemandem hilft, sondern noch viel mehr verunsichert. Brauchen wir das gerade wirklich?”
2. Warum das neue Urheberrecht alle angeht
(sueddeutsche.de, Simon Hurtz)
Simon Hurtz ist sich sicher: Die EU- Urheberrechtsreform wird das Netz verändern. Bei der “Süddeutschen Zeitung” erklärt er angenehm kompakt die wichtigsten Änderungen, ordnet die Interessenlagen ein und spekuliert, wie es weitergehen könnte.
3. Neues Tool hilft Journalisten bei der Expertensuche
(de.ejo-online.eu, Markus Lehmkuhl & Volker Stollorz & Melanie Leidecker-Sandmann)
Für Journalisten und Journalistinnen ist es oftmals schwer, passende Ansprechpartner in der wissenschaftlichen Expertenwelt zu finden. Hilfreich könnte die filterbare Webapplikation ExpertExplorer sein, die nach Eingabe eines Stichworts die Datenbank Europe PubMed Central durchsucht und eine Liste mit Expertinnen und Experten samt Kontaktdetails ausgibt.
4. “In Irland würde man sich fragen, ob das noch Journalismus ist”
(fachjournalist.de, Laura Patz)
Derek Scally ist seit 20 Jahren der Auslandskorrespondent der Zeitung “Irish Times” in Berlin, arbeitet aber auch für verschiedene deutsche Medien. Beim “Fachjournalist” kann man lesen, was Scally vor zwei Jahrzehnten nach Deutschland gebracht hat und wie er die jetzige Krisenzeit einschätzt: “Wäre ich selbst nicht Journalist, würde ich sehr hoffen, dass es da draußen Vollzeit-Journalisten gibt, Profis, die für professionelle Medien arbeiten, die dafür bezahlt werden, dass sie diese Fülle an Informationen durchkämmen und leserfreundlich aufbereiten, ohne sie zu vereinfachen. Sie sind dafür verantwortlich, das zu tun, wofür ich als Individuum keine Zeit habe.”
5. BDA fordert verfassungswidrige und unionsrechtswidrige Umsetzung der EU-Whistleblowing-Richtlinie
(whistleblower-net.de)
Der Bund der Arbeitgeber (BDA) hat ein “Positionspapier mit Vorschlägen zur Umsetzung der Whistleblowing-Richtlinie in nationales Recht” verfasst (PDF) – zum Entsetzen des Vereins Whistleblower-Netzwerk: “Es ist erstaunlich, wie hartnäckig sich Teile der deutschen Wirtschaft gegen ein umfassendes Whistleblowerschutzgesetz wehren und dafür nicht vor faktisch falschen oder irreführenden Behauptungen zurückschrecken.”
6. Lehrspiel für jüngere und andere Trolle
(verdi.de, Julia Hoffmann)
“Von der Falschmeldung zum Chaos! Wie böse bist du?” Beim pädagogisch-aufklärerischen Onlinespiel “Bad News” schlüpfen die Spielerinnen und Spieler in die Rolle eines üblen Erschaffers und Verbreiters von Falschmeldungen. Kann ein derartiges Game das Problembewusstsein über Desinformation im Internet stärken? Julia Hoffmann hat mitgespielt und sich zumindest unterhalten gefühlt.