Staatengemeinschaft muss handeln, Bürgerrechtler & Apple, Hohenzollern

1. Staatengemeinschaft muss handeln
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) ruft die internationale Staatengemeinschaft auf, “nicht tatenlos zuzusehen, wie in Afghanistan die Angehörigen von Journalisten und NGO-Mitarbeitern ermordet werden”. In dem Aufruf erklärt der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall: “Es reicht nicht aus, ein paar Rettungsflüge vom Flughafen Kabul aus starten zu lassen, den derzeit keine afghanische Familie mehr erreichen kann. Die Regierungen der westlichen Staaten, die in Afghanistan präsent waren, stehen in der Pflicht, ihre treuesten Anhänger in dem Hindukusch-Land nicht der Rache der Islamisten auszuliefern.”
Weitere Lesehinweise: Angst um afghanische Kollegen: Wie ARD, ZDF und Co. aus Kabul berichten (rnd.de, Matthias Schwarzer).
Beim Deutschlandfunk hat sich Stefan Fries mit der ARD-Korrespondentin Sibylle Licht darüber unterhalten, wie sie aus Neu-Delhi über Afghanistan berichtet: Berichten ohne vor Ort zu sein.
Die Deutsche Welle schreibt, dass die Taliban nicht vor gezielten Tötungen zurückschrecken, wie der Fall eines DW-Mitarbeiters zeige: Taliban töten Angehörigen eines DW-Journalisten.

2. Bürgerrechtler zu Apple: »Durchsucht unsere Telefone nicht!«
(spiegel.de)
Mehr als 90 Organisationen kritisieren Apples Pläne, iPhones und iPads nach illegalen Fotos zu durchforsten: “Obwohl diese Pläne darauf ausgerichtet sind, Kinder zu beschützen und die Verbreitung von Missbrauchsbildern einzuschränken, sind wir besorgt, dass die Techniken eingesetzt werden, um die Meinungsfreiheit zu beschränken”, heißt es in einem offenen Brief der internationalen Koalition.
Weiterer Lesehinweis: “Wir, die Electronic Frontier Foundation, fordern Apple eindringlich auf, sich auf den Slogan zu besinnen, den sie selbst so einprägsam auf einer Plakatwand der CES-Konferenz 2019 in Las Vegas verkündet haben: ‘Was auf deinem iPhone passiert, bleibt auf deinem iPhone.'” netzpolitik.org veröffentlicht die übersetzte Stellungnahme von Kurt Opsahl, dem stellvertretenden Geschäftsführer und Leiter der Rechtsabteilung der digitalen Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation.

3. Erfolg für ver.di im Streit mit Hohen­zol­lern
(lto.de)
“Ist der Prinz von Preußen besonders klagefreudig, wenn es um die mediale Aufarbeitung seiner Familiengeschichte geht? Das zumindest behauptet die Gewerkschaft ver.di – mit Recht, wie das KG Berlin nun entschied.” Siehe dazu auch die Stellungnahme von Verdi zur Entscheidung des Berliner Kammergerichts: ver.di gewinnt gegen Hohenzollern.

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4. Hören & Sagen Newsletter, Ausgabe 23
(us16.campaign-archive.com, Sandro Schröder)
In der neuesten Ausgabe seines Newsletters über Audio und Podcasts bezweifelt Sandro Schröder die immer wieder aufgestellte Behauptung, Youtube sei für Podcasts wichtig: “Youtube erscheint mir viel eher wie ein (Not-)Behelf, um Podcasts/Audio zu verbreiten, mehr schlecht als recht. Nicht mehr, nicht weniger. Es ist eine Plattform, mit der – erstens – aktuell mehr Menschen (und Geräte) umgehen können als mit Podcast-Apps. Und zweitens ist es eine Plattform, auf der Nebenbei-Beschallung schon viel länger ein gelerntes Verhalten ist. Aber ist diese mehr-schlecht-als-recht-Nutzung genau das, was Podcasts gerade brauchen? Will ich als Podcaster auf so eine wackelige Basis bauen? Und was mache ich dann beispielsweise mit der für Podcaster*innen (noch) eher ungewohnten Funktion, wenn auf Youtube plötzlich Kommentare neben dem Podcast stehen?” Podcast-Interessierte werden sich außerdem über die weiteren Themen des Newsletters, die Hinweise und Leseempfehlungen freuen.

5. Wo man die Trielle sehen kann
(sueddeutsche.de)
Eine Woche vor der Bundestagswahl werden Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (Union) und Olaf Scholz (SPD) in einem dritten Triell vor Fernsehkameras aufeinandertreffen. Die Debatte finde am Sonntag, 19. September, statt und zwar parallel bei ProSieben, Sat.1 und Kabel eins. Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass es drei TV-Duelle beziehungsweise -Trielle zu einer Bundestagswahl gibt.
Weitere Informationen dazu gibt es bei “DWDL”: Letztes TV-Triell vor der Wahl läuft bei ProSiebenSat.1 (dwdl.de, Uwe Mantel).

6. “Bravo” wird 65: Chefredakteurin glaubt an Zukunft der Marke
(rnd.de)
In wenigen Tagen wird die “Bravo” 65 Jahre alt. In früheren Zeiten verkaufte das Jugendmagazin jede Woche mehr als eine Million Exemplare. Mittlerweile erscheint die “Bravo” nur noch monatlich und in deutlich niedrigerer Auflage. Die Münchner Redaktion ist Geschichte – die Inhalte bezieht das Magazin von einem externen Kölner Redaktionsbüro. Natürlich glaubt die Chefredakteurin dennoch an eine Zukunft der Marke.

Sie nennen sowas “Faktencheck”

Ein Mindestanspruch an einen Faktencheck sollte darin bestehen, dass dort Fakten gecheckt werden; dass also jemand sie überprüft, bestätigt oder korrigiert, weitere Fakten liefert, Klarheit schafft.

Ein “Bild”-“Faktencheck” läuft anders. Da werden Fakten aus dem Zusammenhang gerissen und neu angeordnet, es wird verschleiert, am Ende ist alles unklarer. Erst recht, wenn die Redaktion damit einem Liebling wie Friedrich Merz unter die Arme greifen kann.

Auf Merz’ Twitter-Account erschien vor einigen Tagen folgender Tweet:

Screenshot eines Tweets von Friedrich Merz - Ein grünes Einwanderungsministerium soll möglichst viele Einwanderer unabhängig von ihrer Integrationsfähigkeit nach Deutschland einladen. Die Gender-Sprache soll uns allen aufgezwungen und das Land überzogen werden mit neuen Verhaltensregeln, Steuern und Abgaben.

Die Aufregung darüber war recht groß. Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien (und vor allem der Grünen) kritisierten Merz für dessen Aussagen. Seine Behauptungen seien schlicht Lügen, so der Vorwurf. Und beim Thema Lügen kommt natürlich “Bild” ins Spiel:

Screenshot Bild.de - Einwanderung, gendern, Steuern - Grünen-Attacke von Merz im Faktencheck

Die Redaktion schreibt:

Auf Twitter schrieb Merz, ein grünes Einwanderungsministerium solle “möglichst viele Einwanderer unabhängig von ihrer Integrationsfähigkeit nach Deutschland einladen” und die Gender-Sprache “uns allen aufgezwungen werden”.

… und fragt:

DOCH: Lügt Merz tatsächlich oder hat er recht?

Schon beim Thema Gendern wird die Nebelkerzigkeit dieses “Faktenchecks” deutlich. Zu Merz’ Vorwurf, dass eine Gender-Sprache “uns allen aufgezwungen” werden soll, schreibt “Bild”, dass die Grünen in ihrem Wahlprogramm “570 Mal auf 110 Seiten” und auch sonst ganz gerne gendern. Das war’s. Dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass die Partei “uns” im Falle einer Regierungsbeteiligung per Gesetz zum Gendern verpflichten oder es “uns” sonst wie “aufzwingen” will, erwähnt die Redaktion nicht.

Beim Thema Einwanderung führt die “Bild”-Redaktion ihre Leserschaft dann endgültig in die Irre. Sie schreibt:

Fakt ist: Die Grünen wollen nach der Bundestagswahl ein Einwanderungsministerium gründen. Das forderte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (40) in einem Interview mit einer deutsch-türkischen Interessenvertretung.

Die Grünen planen ein sogenanntes “Teilhabegesetz” und schreiben in ihrem Parteiprogramm: “Wir werden verbindliche Zielvorgaben zur Erhöhung des Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund auf allen Ebenen einführen.” Außerdem wollen die Grünen “Zugangswege auch im gering- oder unqualifizierten Bereich” schaffen.

Der entscheidende Satz, mit dem “Bild” vorgibt, Friedrich Merz’ Schreckensszenario von der vermeintlichen Grünen-Einladung an “möglichst viele Einwanderer” stützen zu können: “Wir werden verbindliche Zielvorgaben zur Erhöhung des Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund auf allen Ebenen einführen.”

Er steht tatsächlich im Wahlprogramm der Grünen (PDF, Seite 168), aber in einem deutlich anderen Kontext. Während “Bild” es so wirken lässt, als bezöge er sich auf das gesamte Land und die gesamte Gesellschaft und stünde für Masseneinwanderung “auf allen Ebenen”, geht es tatsächlich nur um die Verwaltung in Deutschland und auch eher nicht um zusätzliche Einwanderer. Im Unterkapitel “Vielfalt in der Verwaltung” schreiben die Grünen:

Die Vielfalt der Gesellschaft muss sich auch in ihrer Verwaltung widerspiegeln. Das stärkt die staatlichen Institutionen und trägt zu Vertrauen und Bürger*innennähe bei. Eine diverse und diskriminierungskritische Verwaltung entsteht aber nicht von selbst, sondern benötigt Mittel, Strukturen und gezielte Förderung. (…) Wir werden verbindliche Zielvorgaben zur Erhöhung des Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund auf allen Ebenen einführen.

Die Aussage der Grünen, “Zugangswege auch im gering- oder unqualifizierten Bereich” schaffen zu wollen, reißt “Bild” ebenfalls aus dem Zusammenhang. Die Redaktion hat sie von einer “Themenseite”, die die Grünen auf ihrer Website veröffentlicht haben. Auch hier ist der Kontext nicht, dass die Partei “möglichst viele” Menschen nach Deutschland holen will. Der gesamte Satz lautet:

Auf Basis des jährlichen Arbeitskräftebedarfs schaffen wir so Zugangswege auch im gering- oder unqualifizierten Bereich.

In den Sätzen davor geht es um eine “Einwanderungskommission”, die “dem Bundestag jährlich die Anzahl von punktebasierten Talentkarten vorschlagen [soll], mit denen Menschen zu uns kommen können.” Und allgemein handelt die “Themenseite” davon, wie Integration besser gelingen könnte.

Auch das von “Bild” einfach so hingeworfene und nicht weiter erklärte “Teilhabegesetz”, das die Grünen laut Wahlprogramm (Seite 169) tatsächlich planen, steht nicht für “möglichst viel” Zuwanderung. Eigentlich hat es überhaupt nichts mit zusätzlicher Zuwanderung zu tun. Die Grünen schreiben dazu:

Für mehr Repräsentanz und Teilhabe werden wir ein Bundespartizipations- und Teilhabegesetz vorlegen und das Bundesgremienbesetzungsgesetz refomieren. Staatliches Handeln soll auf unsere vielfältige Gesellschaft ausgerichtet sein und Gleichberechtigung sicherstellen. Wer hier dauerhaft seinen Lebensmittelpunkt hat, muss die Möglichkeit haben, an Wahlen, Abstimmungen und allen anderen demokratischen Prozessen gleichberechtigt teilzunehmen, in einem ersten Schritt wollen wir das kommunale Wahlrecht für Drittstaatsangehörige einführen.

Statt aufzuklären, verzerrt die “Bild”-Redaktion zusätzlich. Und geht in ihrem “Faktencheck” noch einen Schritt weiter als Friedrich Merz. Nun sind es nicht mehr nur “Einwanderer unabhängig von ihrer Integrationsfähigkeit”, die die Grünen angeblich nach Deutschland einladen, sondern “Integrationsverweigerer oder Kriminelle”:

Menschen sollen aufgrund ihrer Herkunft qua Gesetz bevorteilt werden, unabhängig von ihrer Qualifikation, Bildung und Integrationsfähigkeit.

Eine solche Bevorteilung nur aufgrund der Herkunft kann als Einladung zur Migration verstanden werden – selbst für Integrationsverweigerer oder Kriminelle.

Bei “Bild” läuft sowas unter “Faktencheck”.

Mit Dank an Andreas P. für den Hinweis!

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Apples umstrittene Überwachung, Medien in Russland, Hessenaufteilung

1. Darum kritisieren Journalistenverbände Apple
(deutschlandfunk.de, Jan Rähm, Audio: 6:13 Minuten)
Apple plant im Rahmen der “Child-Safety”-Initiative die Überwachung von iPhones und iPads, um Abbildungen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder zu entdecken. Wie genau funktioniert das? Und was ist technisch das Problem, an dem sich jetzt die Kritik entzündet? Wie lautet die konkrete Kritik, unter anderem von Journalistenverbänden? Und ist die Kritik berechtigt?

2. Parlamentswahl ohne Pressefreiheit
(reporter-ohne-grenzen.de)
Vor dem geplanten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert Reporter ohne Grenzen die massiven Einschränkungen für unabhängige Journalistinnen und Journalisten in Russland: “Die Staatsmacht in Russland geht zielgerichtet und drakonisch gegen alle vor, die Kritik üben oder einfach nur unabhängig berichten; immer mehr Kolleginnen und Kollegen müssen ihre Arbeit aufgeben oder sogar das Land verlassen. Die de-facto-Ausweisung einer angesehenen Auslandskorrespondentin ist ein alarmierendes Zeichen und zeigt vor allem eins: Bei der Parlamentswahl am 19. September haben die Menschen in Putins Russland keine freie Wahl. Bundeskanzlerin Merkel muss dafür bei ihrem Treffen mit Präsident Putin deutliche Worte finden.”

3. Nein, aus Afghanistan werden nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder evakuiert
(correctiv.org, Uschi Jonas)
Zurzeit zirkulieren Fotos, die den Eindruck erwecken sollen, es würden nur Männer aus Afghanistan evakuiert. Der “Correctiv”-Faktencheck stellt die Sache richtig: “Auf einem aktuellen Foto aus dem Inneren eines Flugzeugs der US-Luftwaffe, das Afghanen nach Kuwait evakuierte, sind Männer, Frauen und Kinder zu sehen. Es wurde manipulativ zugeschnitten. Ein anderes Foto ist bereits mehrere Jahre alt.”

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4. Zeitungsmarkt in Hessen neu aufgeteilt
(verdi.de)
Die beiden in Hessen dominierenden Zeitungsgruppen schichten ihre Tageszeitungen und Anzeigenblätter um. Die Gewerkschaft Verdi spricht von einem beispiellosen “Tauschgeschäft zur Aufteilung des Zeitungsmarktes in Hessen”. Der Medienkonzern VRM plane, den “Gießener Anzeiger”, den “Usinger Anzeiger” sowie weitere Blätter in der Region Wetterau/Vogelsberg an die Ippen-Gruppe zu verkaufen. Im Gegenzug wolle VRM von der Ippen-Gruppe das “Rüsselsheimer Echo” sowie die “Nassauische Neue Presse” in Limburg übernehmen.

5. Cytotec-Recherche gewinnt Georg-Schreiber Medienpreis und DRK-Medienpreis
(buzzfeed.de, Katrin Langhans)
Eine gemeinsame Recherche von “BuzzFeed News”, dem Bayerischen Rundfunk, “Report München” und der “Süddeutschen Zeitung” über die riskante Anwendung des Medikamentes Cytotec hat zwei Medienpreise erhalten: “Die Reporterinnen deckten auf, dass im Zusammenhang mit der Tablette in seltenen Fällen schwere Komplikationen aufgetreten waren; im Zusammenhang mit Cytotec waren Kinder unter extrem starken Wehen unter Sauerstoffmangel zur Welt gekommen, in seltenen Fällen war die Gebärmutter gerissen und es war vereinzelt zu Todesfällen gekommen. Das ging aus Gutachten, Fallstudien und Gerichtsurteilen hervor.”

6. Komprimiertes Charisma
(zeit.de, Jonas Gerding)
Wissenschaftler haben sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, wie unsere Stimmen in Videokonferenzen wirken. Bei der elektronischen Signalverarbeitung und bei schlechtem Netz komme es zu einem Effekt, der die Stimmen von Frauen weniger charismatisch wirken lasse. Ein Problem, das sich beheben ließe, für das sich jedoch niemand verantwortlich fühle, wie Jonas Gerding erklärt.

Die Opfer von “Bild” (8)

Vor Kurzem ist eine 34-jährige Frau, die vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet war und in Berlin lebte, ermordet worden. Unter dringendem Tatverdacht stehen ihre beiden Brüder, die sich laut Haftbefehl “gekränkt gefühlt haben” sollen, “weil das Leben ihrer geschiedenen Schwester nicht ihren Moralvorstellungen entsprochen hatte”.

Seit Bekanntwerden des Falls ist die “Bild”-Redaktion entschieden damit beschäftigt, ihn für ihre eigene politische Agenda zu nutzen. So erschien zum Beispiel vergangene Woche ein “Bild”-Kommentar (“Wo bleibt der Aufschrei?”), in dem gefordert wird, dass es endlich ein Stoppschild geben müsse für Männer, “die in Deutschland Asyl suchen, aber die freiheitlichen Gesetze und Werte dieses Landes mit Füßen treten”. Geschimpft wird vor allem auf “die Politik”, weil es von ihr “nur dröhnendes Schweigen” gebe:

Aus Angst, in die rechte Ecke gestellt zu werden, oder weil die Diskussion darüber ungemütlich werden könnte.

Solange die Politik hier schweigt, die Dinge nicht offen benennt und nicht konsequent Maßnahmen wie Abschiebung ergreift, schützt sie die falschen – die Täter.

In einem weiteren “Bild”-Kommentar zu dem Mordfall war zuvor schon die “bittere Wahrheit” beklagt worden, dass “die Politik” zu leise und untätig sei:

Wir brauchen eine Strategie gegen die kranken Vorstellungen und Denkweisen einiger Migranten, um solche Taten auf deutschem Boden zu verhindern!

Dazu braucht es vor allem eine Migrationspolitik, die verhindert, dass solche Ideologien überhaupt erst Fuß fassen können. Es gibt diese Denkweisen in Deutschland nämlich ursprünglich nicht, sie sind gemeinsam mit den Männern nach Europa eingewandert.

Die deutsche Migrationspolitik, “sofern man diese überhaupt als solche bezeichnen kann”, sei “gescheitert”.

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "Kommentar zum Mord an Afghanin [...] in Berlin - Gescheiterte Migrationspolitik!", dazu ein Foto der Frau sowie als Hintergrundbild ein Foto des Erdlochs, in dem die Leiche der Frau gefunden wurde

Bebildert ist der Kommentar mit einem unverpixelten Foto der Frau. Wir haben es unkenntlich gemacht, weil unklar ist, auf welchem Weg es beschafft wurde (es sieht aus wie ein abfotografiertes Passfoto), und wir Zweifel daran haben, dass “Bild” zuvor die Erlaubnis der Angehörigen eingeholt hat, mit dem Gesicht der ermordeten Frau für eine härtere Abschiebepolitik zu kämpfen.

***

Insgesamt veröffentlichten die “Bild”-Medien innerhalb einer Woche mindestens 29 Mal Fotos von Menschen, die Opfer eines Unglücks oder Verbrechens geworden sind.

Nur in einem Fall hatten Angehörige der Veröffentlichung laut “Bild”-Angabe zugestimmt (bei einem Kind, dessen Eltern bei einem Seilbahnunglück gestorben sind). Und nur in diesem einen Fall war das Gesicht verpixelt – in 28 Fällen gab es keinerlei Unkenntlichmachung.

***

Bild.de veröffentlichte zum Beispiel das Gesicht einer Frau, die von ihrem Ehemann erschossen wurde (der Mann wird ebenfalls unverpixelt gezeigt):

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "[...] erschoss seine Frau und ihren Liebhaber - Der Ehe-Terror des Killer-Zahnarztes", dazu ein Foto des Mannes und ein Foto der Frau

Und das Gesicht einer Frau, die in der Türkei ermordet wurde (Quelle: TikTok):

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "Stückel-Mord schockiert Türkei - Täter (48) ritzte seinen Namen in tote Studentin (21)", dazu ein Foto der Frau

Und das Gesicht einer Frau, die bei einem Tigerangriff in Chile starb:

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "Tödliches Drama in Chile - Safaripark-Angestellte von Tiger zerfleischt", dazu ein großes Foto der jungen Frau

Und die Gesichter zweier Frauen, die Anfang des Jahres in Hamburg getötet wurden:

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "[...] (29) tötete Mutter, Freundin und Hund - Bei der Festnahme übermalte er das Blut gerade mit Farbe", dazu ein Foto vom Abtransport einer Leiche sowie zwei Porträtfotos der Frauen

Und die Gesichter zweier Frauen, die in Schleswig-Holstein mutmaßlich vom selben Täter ermordet wurden:

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "Profiler Hofmann über Doppelmörder [...] - 'Töten bedeutet Gott spielen'", dazu ein Foto des Mannes sowie zwei Fotos der Frauen
Screenshot von der BILD.de-Startseite: "Mutmaßlicher Doppelmörder [...] (41) - Staatsanwältin sicher - Er sah ihnen beim Ersticken zu", dazu ein Fotos des Mannes sowie zwei Fotos der Frauen

Die Fotos hatte die Polizei während der Ermittlungen veröffentlicht, um Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten. Seit aber ein Verdächtiger verhaftet wurde, und der Prozess gegen ihn begonnen hat, zeigen viele Medien (sogar Boulevardblätter) die Fotos der Frauen höchstens verpixelt. Die “Bild”-Redaktion veröffentlicht sie weiter ohne Unkenntlichmachung.

“Bild” und Bild.de zeigten auch, wie schon in den Wochen zuvor, Facebookfotos einer Frau, die sie “Die Tote aus dem Nazi-Bunker” nennen:

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "26-Jährige in Nazi-Bunker umgebracht - [...] Ex-Freund bestreitet den Mord", dazu ein Foto des Verdächtigen bei seiner Festnahme sowie ein Foto der Frau
Ausriss aus der BILD-Zeitung: "Mordfall [...] - Ex-Freund bestreitet die Tat", dazu ein Foto der Frau

Und, wie ebenfalls in den Wochen zuvor, Fotos eines Paares, das bei einer Bootskollision ums Leben kam:

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "[...] und [...] auf dem Gardasee totgerast - Auf dem zertrümmerten Boot liegen noch ihre Schuhe - Untersuchungen werfen neue Fragen auf", dazu ein Foto eines Schuhs auf dem Boot sowie zwei Fotos der Opfer
Screenshot von der BILD.de-Startseite: "[...] und [...] auf dem Gardasee totgerast - Sollte der Unfall vertuscht werden?", dazu ein Foto eines Bootes und zwei Fotos der Opfer

Veröffentlicht wurde auch ein Foto eines Ehepaares, das bei den Waldbränden in der Türkei ums Leben kam – sowohl auf der Bild.de-Startseite als auch auf der Titelseite und noch mal groß im Innenteil der gedruckten Bundesausgabe:

Screenshot von der BILD.de-Startseite: "Deutsches Ehepaar stirbt in Flammenhölle von Antalya - Feuertod, weil sie ihre Hunde retten wollten", dazu ein großes Foto des Paares
Titelseite der BILD-Zeitung: "Sie wollten ihre Hunde aus der Feuerhölle retten - Deutsches Ehepaar in der Türkei verbrannt", dazu ein Foto des Paares
Ausriss aus dem Innenteil der BILD-Zeitung: "Deutsches Auswanderer-Paar stirbt in Flammenhölle von Antalya - FEUERTOD, weil sie ihre Hunde retten wollten", dazu ein großes Foto des Paares, ein Foto einer ihrer Hunde und Fotos ihres verbrannten Hauses

Quelle des Fotos: “PRIVAT”.

***

Seit zwei Monaten beobachten wir diese Praxis nun etwas genauer. In dieser Zeit haben die “Bild”-Medien mindestens 253 Mal Fotos von Menschen gezeigt, die Opfer eines Unglücks oder Verbrechens geworden sind. In 24 Fällen von Minderjährigen.

Nur in neun Fällen haben Angehörige der Veröffentlichung laut “Bild”-Angabe zugestimmt.

In sieben Fällen waren die Augen verpixelt, in zwölf Fällen die Gesichter. In 234 Fällen verzichtete “Bild” auf jede Unkenntlichmachung.

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Nach einem Verbrechen oder Unglück in Social-Media-Profilen zu wühlen und daraus Fotos der Opfer zu veröffentlichen, ist redaktioneller Alltag bei “Bild”. Häufig erscheinen solche Fotos ohne jede Verpixelung und ohne Zustimmung der Angehörigen oder Hinterbliebenen.

In vielen Fällen werden Freunde, Kollegen oder Familienmitglieder sogar von Reportern bedrängt, damit sie Fotos der Menschen herausrücken, die sie gerade verloren haben.

“Bild” begründet die Veröffentlichung solcher Bilder damit, dass “nur so” die Tragik “deutlich und fassbar” werde.

Wie jedoch viele Betroffene selbst darüber denken, kann man zum Beispiel hier nachlesen. Dort sagt der Vater eines Mädchens, das beim Amoklauf von Winnenden getötet wurde und deren Foto in den Tagen darauf immer wieder in der “Bild”-Zeitung erschien:

Die “Bild”-Zeitung und andere, auch Fernsehsender, ziehen Profit aus unserem Leid! Dreimal hintereinander sind Bilder [unserer Tochter] erschienen, ohne dass wir das gewollt hätten. Wir hätten das nie erlaubt. Die reißen die Bilder an sich und fragen nicht danach, was wir Hinterbliebenen denken und fühlen.

Pressekodex Richtlinie 8.2

Die Identität von Opfern ist besonders zu schützen. Für das Verständnis eines Unfallgeschehens, Unglücks- bzw. Tathergangs ist das Wissen um die Identität des Opfers in der Regel unerheblich. Name und Foto eines Opfers können veröffentlicht werden, wenn das Opfer bzw. Angehörige oder sonstige befugte Personen zugestimmt haben, oder wenn es sich bei dem Opfer um eine Person des öffentlichen Lebens handelt.

In einem Interview in unserem Buch sagt ein anderer Betroffener, dessen Bruder bei einem Skiunfall gestorben ist und später ohne Erlaubnis der Angehörigen groß auf der Titelseite der ”Bild”-Zeitung zu sehen war:

Das war eines der schlimmsten Dinge an der Geschichte: Dass die “Bild” die Kontrolle darüber hat, mit welcher Erinnerung mein Bruder geht. Dass das letzte Bild von der “Bild”-Zeitung kontrolliert wird und nicht von ihm selbst oder von uns.

Auch in anderen Medien kommt es vor, dass solche Fotos veröffentlicht werden. Doch niemand macht es so häufig und so eifrig wie “Bild”. Mehr als die Hälfte aller Rügen, die der Presserat je gegen die “Bild”-Medien ausgesprochen hat, bezog sich auf die unzulässige Veröffentlichung von Opferfotos.

Um zu verdeutlichen, in welchem Ausmaß “Bild” auf diese Weise Profit aus dem Leid von Menschen zieht, wollen wir hier regelmäßig dokumentieren, wie häufig die “Bild”-Medien solche Fotos veröffentlichen.

Deutsche Welle fordert Hilfe, Der SWR und die Flut, Apples Pläne

1. Deutsche Welle fordert von Regierung Hilfe für afghanische Mitarbeitende
(dw.com)
Die Deutsche Welle hat an die Bundesregierung appelliert, für die Sicherheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afghanistan zu sorgen: “Mit der Machtübernahme der Taliban ist das Leben von Mitarbeitenden der Deutschen Welle und ihrer Familien in Afghanistan akut bedroht. Allein die Tatsache, dass sie für ein westliches Medium gearbeitet haben, könnte Folter und Tod zur Folge haben. (…) Wir wissen zuverlässig, dass die Taliban schon in den Wohnungen von drei unserer Mitarbeitenden nach ihnen gesucht haben.”

2. Der SWR und die Flut: “Da könnten hier zehn Leute gesessen haben”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Als die nächtliche Flut über Rheinland-Pfalz hereinbrach und mehr als 100 Menschen starben, sei der SWR am Standort Mainz mit nur einer Person besetzt gewesen, Warnungen seien verhallen. Was ist da schiefgelaufen, fragt sich Alexander Krei: “Nach DWDL.de-Informationen wusste der WDR bereits gegen Mitternacht vom Katastrophenalarm im Ahrtal. Unklar, wieso der SWR diese Nachricht nicht vermeldete. Möglich ist zweierlei: Entweder wurde der Sender nicht informiert – oder er war, was nicht weniger schlimm wäre, aus welchen Gründen auch immer nicht erreichbar.”

3. “In der Art, wie die Krise beschrieben wird, liegt die Lösung”
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 11:47 Minuten)
Der Medienwissenschaftler und Autor Bernhard Pörksen hält sich aktuell in Los Angeles auf und ist dort Zeuge von verheerenden Bränden geworden. Die derzeitige Berichterstattung ist für Pörksen ein “Charaktertest-Journalismus”, der “vom Programm zur Person, von der Ideologie zu Integrität und von der grundsätzlichen Weltanschauungsfrage und der Debatte über unterschiedliche Konzepte hin zur privaten Moral” führe. Pörksen wünsche sich im Gegensatz dazu einen “planetarischen Journalismus”, der aus der Adlerperspektive Entwicklungen sortiere – “weg von einer rein zeitlich bestimmten Aktualität, weg vom Neuigkeits-Fetisch, hin zu einer Betrachtung der existenziellen Relevanz von einzelnen Themen”.

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4. “Podcast-Charts sind stark männlich dominiert”
(medientage.de, Petra Schwegler)
Equality Media versteht sich als “das erste deutsche Podcast-Netzwerk für starke weibliche Stimmen”. Wer steht hinter dem Projekt, und was bietet es Podcasterinnen? Darüber hat sich Petra Schwegler mit Sophie Seifried, einer der Mit-Initiatorinnen, unterhalten: “Wenn man sich die Podcast-Charts anschaut, sind sie stark männlich dominiert. Und sucht man nach bestimmten Themen, werden einem auch nur Podcasts von männlichen Podcastern vorgeschlagen, obwohl es fantastischen Content von Podcasterinnen gibt. Gemeinsam wollen wir das ändern.”

5. Apple-Pläne gefährden Pressefreiheit
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Journalistenverbände protestieren gegen Apples Pläne, Dateien auf den Mobiltelefonen seiner Kunden und Kundinnen zu durchsuchen, und fordern unter anderem die EU-Kommission auf, dagegen vorzugehen. Ist das erfolgversprechend? Markus Reuter ist skeptisch: “Ob der Protest allerdings ausgerechnet bei der EU-Kommission Erfolg hat, steht in den Sternen. Die Europäische Union hat jüngst entschieden, dass Messenger die Inhalte der Chats durchleuchten dürfen, um nach Missbrauchsdarstellungen zu suchen. Diese umstrittene Regelung könnte in Zukunft sogar verpflichtend werden.”

6. Deepfake – Herausforderung für Gesellschaft und Medien
(medium.com, Robert Kaiser)
Als Deepfakes (Wortzusammensetzung aus “Deep Learning” und “Fake”) werden laut Wikipedia realistisch wirkende Fotos, Audioaufnahmen oder Videos bezeichnet, die durch Techniken der künstlichen Intelligenz abgeändert und verfälscht worden sind. Besonders eindrücklich, aber auch gelegentlich heimtückisch, sind sogenannte Face-Swaps, bei denen das Gesicht einer Person mit dem einer anderen ausgetauscht wird. Beim BR überlegt man nun, wie man die Technologie entlarven, aber auch im positiven Sinne nutzen kann: “Mit den zwei Zielen vor Augen, Bedarfe des BRs zu identifizieren und Bewusstsein bei den Redaktionen zu schaffen, organisierten wir aufbauend auf der Recherche ein TT Future-Café – ein BR-internes Tech-Talk-Format – mit verschiedensten Redakteur:innen und Journalist:innen.”

Apples Überwachung, “RTL direkt”, Facebook vs. AlgorithmWatch

1. Überwachung durch Apple unterbinden
(verdi.de)
Medienschaffende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz protestieren gegen Apples Ankündigung einer Bildüberwachung und bezeichnen diese als “Verstoß gegen die Pressefreiheit”. Nach Apples Angaben diene die Überwachung der Entdeckung von Bildmaterial zu Kindermissbrauch, “tatsächlich ist das aber auch ein Hilfsmittel, mit dem ein Unternehmen auf andere Daten von Nutzern auf deren eigenen Geräten zugreifen will, wie etwa Kontakte und vertrauliche Dokumente”, so Hubert Krech, Sprecher der öffentlich-rechtlichen Redakteursvereinigung AGRA.

2. Talkmaster oder Teddybär?
(spiegel.de, Christian Buß)
Christian Buß hat sich RTLs neue Nachrichtensendung mit dem ehemaligen “Tagesschau”-Sprecher Jan Hofer angesehen: “Sagen wir mal so: Falls da wirklich eine Nachrichtenoffensive bei dem frisch mit dem Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr fusionierten Medienhaus RTL tobt, steht Jan Hofer, 71, für seinen neuen Sender allein im Schützengraben des Nachrichtenkrieges. Der Journalismus ist bei RTL noch immer ziemlich fern.” Bei “DWDL” kommentiert Alexander Krei: “Bleibt ‘RTL direkt’ so unflexibel wie zum Auftakt, dann wäre das neue Magazin so verzichtbar wie Jan Hofers Krawatte.” Und auch Matthias Schwarzer ist nach der ersten Sendung skeptisch: “Was genau man mit dem Format eigentlich erreichen will und wohin das alles führen soll, wird zumindest an diesem Montagabend nicht so richtig klar.” (rnd.de)

3. Facebook blockiert unabhängige Analyse durch AlgorithmWatch
(netzpolitik.org, Rahel Lang)
Die gemeinnützige Organisation AlgorithmWatch wollte den Newsfeed-Algorithmus von Instagram analysieren, um herauszufinden, warum bestimmte Inhalte angezeigt werden. Nach Drohungen von Facebook sehe sich die Initiative gezwungen, ihr Instagram-Forschungsprojekt einzustellen. Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es hier.

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4. “Die Online-Medien haben stark an Bedeutung gewonnen”
(medienpolitik.net)
Im Gespräch mit medienpolitik.net nimmt Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, unter anderem Stellung zur Berichterstattung über die Hochwasserkatastrophe: “Das große Interesse am Geschehen und Schicksalen in den Hochwassergebieten sowie am Verlauf der Corona-Pandemie hält immer noch an. Seit März vergangenen Jahres werden unsere Nachrichtensendungen überdurchschnittlich stark eingeschaltet.” Und etwas unvermittelt fügt er an: “Weil das in der medienpolitischen Debatte ja immer wieder eine Rolle spielt: uns braucht niemand zu belehren, wie wichtig schnelle Reaktionen und die Bereitschaft, aus dem geplanten Programm auszusteigen, fürs Profil sind.”

5. “ND” gründet Genossenschaft
(taz.de, Volkan Ağar)
Lange war nicht klar, ob und wie es mit der linken Tageszeitung “nd” (einst “Neues Deutschland”) weitergeht, doch nun wurden die ersten Schritte für eine ­nd.­Genossenschaft unternommen. Am Samstag hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Satzung verabschiedet und erste Genossenschaftsanteile gezeichnet. Das Vorhaben werde nun dem Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften vorgelegt, dessen Entscheidung in rund drei Monaten erwartet werde.

6. Kleine Pause
(sueddeutsche.de, Aurelie von Blazekovic)
Wie halten es die Öffentlich-Rechtlichen mit dem Gendern? Aurelie von Blazekovic hat sich bei den Sendern umgehört und kommt zu dem Fazit: “In einer Welt, in der viele mitsprechen, fällt es schwerer, sich auf eine Sprache zu einigen. Eine Vielzahl von Regelungen existiert nebeneinander. Bei aller Komplexität, Verwirrung und Irritation heißt das aber auch: Hier wird experimentiert, reagiert, verworfen, neu probiert. Und das ist doch eine gute Nachricht für jede, jeden, für alle.”

Rettet unsere Mitarbeiter:innen, Fehlende Analyse, “FAZ”-Kündigung

1. Rettet unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afghanistan!
(spiegel.de)
Mehrere deutsche Verlage, Redaktionen, Sender und Medienhäuser wenden sich in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesaußenminister Heiko Maas und bitten um die Ausstellung von Visa für die afghanischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Medien: “Ohne diese mutigen Afghan:innen hätten die deutsche Öffentlichkeit und die Politik nicht über die Rahmenbedingungen des 20-jährigen Bundeswehreinsatzes informiert werden können. Für das Engagement der Bundesrepublik in Afghanistan war die Arbeit dieser Menschen ebenso unverzichtbar wie die der Bundeswehrübersetzer. So groß die Bedeutung dieser Mitarbeiter:innen ist, so überschaubar ist ihre Zahl, die nicht mehr als wenige Dutzend Menschen umfasst, einschließlich ihrer Familien.”

2. Fehlende Analyse
(taz.de, Peter Weissenburger)
Beim Umgang mit Falschbehauptungen tue sich der deutsche Nachrichtenjournalismus aus einer falsch verstandenen Neutralität oftmals sehr schwer. Dabei dürfen und sollten Falschaussagen politischer Figuren durchaus kritisch eingeordnet werden, wie Peter Weissenburger in seinem Text ausführt. Andernfalls drohe die False Balance: “Populistische Strategien funktionieren in einem solchen Journalismus der ‘falschen Balance’ besonders gut. Das ist aus den letzten beiden US-Wahlkämpfen sowie aus der Präsidentschaft Donald Trumps bekannt. Aber auch aus der Coronapandemie. Gerade wenn fragwürdige Aussagen oder deren Inhalt direkt in Überschriften stehen, handelt es sich nicht um eine neutrale Wiedergabe dieser Aussagen, sondern um eine Verstärkung. Dasselbe gilt für scheinbar neutrale Begriffe wie ‘Kritik’, ‘Vorwurf’ oder ‘Provokation’.”

3. Happy Birthday, FragDenStaat!
(netzpolitik.org)
Das Transparenzportal “FragDenStaat” ermöglicht es jedem Bürger und jeder Bürgerin, ganz einfach Anfragen an staatliche Stellen nach dem Informationsfreiheitsgesetz zu schicken, auf die diese (theoretisch) antworten müssen. Anlässlich des zehnten Geburtstags würdigt die netzpolitik.org-Redaktion die Arbeit der Initiative und sagt: “Danke, weiter so!” Wir vom BILDblog schließen uns da gern an.

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4. Das »nd« wandelt sich zur Genossenschaft und bleibt anders!
(nd-aktuell.de, Ines Wallrodt & Corinna Meisenbach & Fabian Hillebrand & Matthias Ritter & Daniel Lücking & Georg Ramsperger)
Beim “nd” (vormals “Neues Deutschland”) kündigen sich größere Veränderungen an: “Ab dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Tageszeitung von einer Genossenschaft herausgegeben, die der Belegschaft und den Leserinnen und Lesern gehört. (…) Wir werden unsere eigenen Chefs. Die Zeitung soll uns gehören, nicht mehr einer Partei oder einem Verlag. Uns, den Redakteurinnen und Redakteuren und den Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Und Ihnen. Sowie wir das Okay des genossenschaftlichen Prüfungsverbands haben, können Sie Mitglied werden.”

5. Sender GB News wird zum Sprachrohr von Rechtspopulisten
(fr.de, Sebastian Borger)
Der britische Sender GB News sei einst als seriöser Nachrichtensender gestartet, jetzt aber nicht viel mehr als ein britischer Verschnitt von Fox News, berichtet Sebastian Borger aus London. Das habe etwas mit der Eigentümerstruktur zu tun: “Für ihre bisher 60 Millionen Pfund (70,6 Millionen Euro) teure Investition wünscht sich die Gruppe exilierter Milliardäre, darunter Hedgefonds-Veteran Paul Marshall und die in Dubai beheimatete Investmentfirma Legatum von Christopher Chandler, ein Spiegelbild ihrer eigenen Ansichten: Brexit-begeistert, skeptisch bis feindselig gegenüber jenen, die von der Klimakrise sprechen, Rassismus- und Kapitalismus-Kritik üben.”

6. Was ich mit Prozessen bei Verlagen meine, wenn ich von Prozessen bei Verlagen schreibe
(indiskretionehrensache.de)
Nach 15 Jahren kündigt Thomas Knüwer sein “FAZ”-Abo. Das, was er beim Kündigungsvorgang erlebt, enttäuscht ihn ein weiteres Mal.

KW 32: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Nils Melzer: UN-Sonderberichtserstatter über Folter & Julian Assange – Jung & Naiv: Folge 525
(youtube.com, Jung & Naiv, Tilo Jung & Hans Jessen, Video: 3:58:35 Stunden)
Der Schweizer Rechtswissenschaftler Nils Melzer lehrt Humanitäres Völkerrecht an den Universitäten von Glasgow und Genf. Für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz war er viele Jahre in verschiedenen Krisengebieten tätig. 2016 wurde er vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zum Sonderberichterstatter über Folter ernannt und ist unter anderem mit dem Fall von Julian Assange befasst. Das knapp vierstündige Gespräch bei “Jung und Naiv” ist wegen seiner vielen Einblicke und Hintergrundinformationen unbedingt sehenswert, tatsächlich auch in voller Länge. Wer jedoch nicht so viel Zeit hat, kann auch bei Minute 110 einsteigen, dort geht es dann speziell um den Fall Assange. Und noch ein Tipp: Unbedingt den Schlussteil mit den von Hans Jessen vorgetragenen Publikumsfragen anschauen. Hier geht es noch einmal um das große Ganze.

2. Sophie Scholl: Social Media gegen das Vergessen
(ndr.de, Zapp – Das Medienmagazin, Video: 14:45 Minuten)
Auf dem Instagram-Kanal ichbinsophiescholl werden mit Hilfe von täglichen Stories und Video-Posts und mit Unterstützung einer Schauspielerin die letzten Wochen von Sophie Scholls Leben nachgestellt. Das Format kommt gut an, knapp 900.000 Personen folgen dem Kanal mittlerweile. Doch können Social-Media-Projekte wirklich zur Aufklärung über die NS-Zeit beitragen? Und was denken diejenigen darüber, die die Zeit selbst erlebt haben?

3. ARD Retro – 60 Jahre Mauerbau
(ardmediathek.de, Video)
Anlässlich des 60. Jahrestags des Mauerbaus bündelt die ARD historische Fernsehdokumente aus den Archiven verschiedener ARD-Sender und des damaligen DDR-Fernsehens. In der dazugehörigen Pressemitteilung heißt es: “Die sechsteilige Reihe ‘ARD Retro – 60 Jahre Mauerbau’ bietet einfache Zugänge zu Themen wie beispielsweise Vorgeschichte, Grenzanlagenbau oder Fluchtgeschichten. Neben einigen längeren sind viele kurze Beiträge in der Sammlung enthalten, die interessante und lehrreiche Eindrücke der damaligen Zeit vermitteln können.”

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4. Sind wir alle nur karrieregeil?
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 40:03 Minuten)
Beim “Druckausgleich”-Podcast für junge Medienschaffende dreht sich in der aktuellen Folge alles um das eigene Ich und das berufliche Fortkommen: “Wir greifen nach den Karrieresternen, wollen zu den jungen Stars am Journo-Himmel gehören und wollen möglichst schnell in die Top-Listen und Preise gewinnen. Die eigentliche Arbeit? Zweitrangig, wenn es um den (vermeintlichen) Aufstieg in der Twitter-Journo-Bubble geht. Wie viel Handwerk, Können und sinnvolle Arbeit bleibt noch übrig, zwischen ‘In-eigener-Sache’-Tweets und Elite-Denken?”

5. Alles nur Ritual? Warum Politikerinterviews oft so starr daherkommen
(ardaudiothek.de, SR 2, Kai Schmieding & Michael Meyer, Audio: 15:05 Minuten)
Politikerinterviews im Fernsehen bieten meist wenig Überraschendes, wirken auf viele Zuschauende ritualisiert, langweilig und starr. Waren TV-Gespräche mit Politikerinnen und Politikern früher besser, spannender, überraschender? Unter anderem darüber unterhalten sich Kai Schmieding und Michael Meyer mit dem Fernsehproduzenten und Ex-Polit-Moderator Friedrich Küppersbusch.

6. Satire und Journalismus: Lachen ist das neue Verstehen
(mdr.de, Medien 360G)
Bei “Medien360G”, dem Portal des Mitteldeutschen Rundfunks für Medienthema, gibt es einen Schwerpunkt zum Thema Satire und Journalismus mit zahlreichen Beiträgen und Gesprächen, darunter mit dem Unterhaltungskünstler Oliver Kalkofe, dem “extra3”-Redaktionsleiter Andreas Lange, der Kommunikationswissenschaftlerin Katharina Kleinen-von Königslow und dem Kommunikationswissenschaftler Dennis Lichtenstein.

Ran an die Eigentümer, Konzentration wird zunehmen, Kochen mit Paris

1. Ran an die Eigentümer
(freitag.de, Wolfgang Michal)
Warum spielt Medienpolitik im Wahlkampf kaum eine Rolle, obwohl die Medienbranche sich gerade in einem gewaltigen Umbruch befindet? Wolfgang Michal hat eine Antwort: “Vordergründig mag das daran liegen, dass Medienpolitik Ländersache ist, den Bund also nichts angeht. In Wirklichkeit wird Medienpolitik ausgespart, weil sie die Interessen der Medieneigentümer tangiert. Die nämlich mögen es nicht, wenn ihre Geschäftsinteressen in aller Öffentlichkeit diskutiert werden.”

2. “Die Konzentration wird weiter zunehmen”
(sueddeutsche.de, Thomas Balbierer)
Die Verlagsgruppe Passau will nach dem Ingolstädter “Donaukurier” nun auch die “Mittelbayerische Zeitung” in Regensburg übernehmen. Wie ist das kartellrechtlich zu bewerten? Die “Süddeutsche Zeitung” hat dazu den Juristen Kai von Lewinski befragt, der auf etwas hinweist, das er den “blinden Fleck des Medienkartellrechts” nennt: “Das Kartellrecht schaut vor allem auf bestimmte ökonomische Kennzahlen. Werden bestimmte Schwellenwerte bei einer Fusion erreicht, muss die Behörde eingreifen und je nach Fall Auflagen machen oder den Zusammenschluss gar untersagen. Was das Kartellamt im Pressebereich nicht bewertet, sind publizistische Schwellen. Für publizistische Konzentration ist das Kartellamt nicht zuständig.”

3. Jugendliche mehr als 70 Stunden pro Woche online
(zeit.de)
Aus der Jugend-Digitalstudie der Postbank für 2021 gehe hervor, dass Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren im Schnitt 70,4 Stunden pro Woche online seien. Im Frühjahr 2020 waren es 71,5 Stunden pro Woche, 2019 noch 58 Stunden. Besonders viel Zeit falle dabei auf die Nutzung von Smartphones ab, wobei diese auch mehr als eine Stunde am Tag für den Onlineunterricht genutzt würden.

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4. Sind Influencer:innen die Medienmacher:innen von morgen?
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Ursprünglich war die Instagram-Influencerin Louisa Dellert auf Fitnessthemen spezialisiert. Heutzutage interviewt sie Politikerinnen und Politiker und beschäftigt sich mit umweltpolitischen Themen. Im Interview mit dem “Fachjournalist” nimmt sie Stellung zum Thema “Instagram und Journalismus – wie passt das zusammen?”

5. Konzentration!
(taz.de, René Martens)
René Martens kommentiert die Zusammenlegung von RTL mit Gruner + Jahr: “Der Konzentrationsprozess, der mit der Übernahme bevorsteht, dürfte der Medienvielfalt in Deutschland eher abträglich sein. Ohnehin beeinträchtigt ist diese auf dem Regionalzeitungsmarkt, wo die mächtigen Verlagsgruppen – Madsack, Funke, Ippen, NOZ Medien – Zentralredaktionen unterhalten, die überregionale Beiträge gleich für mehrere Titel des Hauses produzieren. Ein weiterer Schritt zu mehr vom Gleichen: Springers Bild gibt es ab dem 22. August auch noch als 24-Stunden-Fernsehsender. Dieses Bewegtbild-Programm wäre dann das dritte des Hauses – nach N24 Doku und dem “Welt”-Fernsehsender.”
Weiterer Lesehinweis: RTL schluckt Gruner+Jahr: Wenn Nostalgie benebelt (dwdl.de, Thomas Lückerath).

6. Komplizierter als Toast
(faz.net, Andrea Diener)
In Youtube-Videos werde Paris Hilton für ihre Netflix-Koch-Show bespöttelt. Zu Unrecht, wie Andrea Diener in der “FAZ” findet: “Die meisten Videos zielten darauf ab, Hilton als lä­cherliche Figur hinzustellen, und genau das ist sie nun nicht. Sie weiß im Gegenteil sehr genau, was sie tut. Wer besserwisserisch an ihren Rezepten herumkrittelt, läuft Gefahr, sich selbst lächerlich zu machen, weil er das Konzept ‘Paris Hilton’ nicht verstanden hat. Im besten Fall schaut man ‘Cooking With Paris’ als Entspannungsvideo mit Comedy-Elementen. Zwar nicht das Essen, aber der ganze Rest fällt in die im Internet beliebte Kategorie ‘wholesome’.”

Völlig wurst, Deutsche Brille, Impfgegner verlaufen sich

1. Völlig wurst
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Eine von vielen VW-Kantinen streicht – auf Wunsch der dort Speisenden – die Currywurst aus dem Angebot, und Medien und Netz überschlagen sich: “Großes Getöse: Die schaffen die Currywurst ab! O Gott! Kann jemand die Hintertür abschließen? Möglicherweise stehen da schon Herr und Frau Gendergaga, Annalena Baerbock und das Seitan-Monster. Das ist ungefähr die Stimmung in Teilen der digitalen Netzwerke.” In seiner Glosse ist Boris Rosenkranz der Wurst, Pardon, der Sache nachgegangen.

2. Worum es jetzt im Verfahren gegen Julian Assange geht
(zeit.de, Lisa Hegemann)
Das Tauziehen um die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA geht weiter. Im Januar hatte ein britisches Gericht Assanges Auslieferung wegen seines psychischen Gesundheitszustandes und der zu erwartenden Haftbedingungen in den USA untersagt. Doch nun hätten die USA im Auslieferungsprozess einen wichtigen Teilerfolg erzielt, wie Lisa Hegemann bei “Zeit Online” berichtet.

3. Zu viele Kommentare durch die “deutsche Brille”
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell, Audio: 4:05 Minuten)
Manche Olympia-Kommentare seien so auf die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer fixiert gewesen, dass sie die spannendsten Wettkampfszenen verpasst hätten, findet Deutschlandfunk-Kolumnist Matthias Dell: “Bei den Olympischen Spielen war mein Leiden an der nationalen Fixierung bei der Kommentierung so groß, dass ich irgendwann froh war, wenn es keine deutsche Beteiligung im Wettbewerb mehr gab.”

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4. Wie Medien die Sichtbarkeit von Para-Sportlern fördern können
(de.ejo-online.eu, Roman Winkelhahn)
Im Journal “Media and Communication” geht es aktuell unter anderem um das Thema Paralympics und die mediale Darstellung von Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderung. Eine Studie habe festgestellt: “Die Globalisierung der Paralympics ist eng verbunden mit der zunehmenden Fernsehberichterstattung und dem Aufkommen neuer digitaler Medien und sozialer Netzwerke, auf denen live oder zeitversetzt Wettkämpfe übertragen werden.” Roman Winkelhahn fasst die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammen.

5. Sagen, was besser sein muss
(taz.de, Frederic Valin)
Wie verändert die Coronakrise Medien und Publikum? Welche Chancen ergeben sich für den Journalismus nach der Pandemie? In der “taz”-Serie “Manöverkritik” geht es jeden Monat aufs Neue um diese und die damit in Zusammenhang stehenden Fragen. In der aktuellen Folge fordert Frederic Valin einen aktivistischen Journalismus ein: “Journalismus hat den Anspruch, objektiv zu sein; es scheint aber zu wenig Bereitschaft gegeben zu haben, sicheres Terrain zu verlassen. Es hätte eines Journalismus bedurft, der jenen eine Stimme gibt, die keine Pressekonferenzen abhalten, kurzum: eines engagierten, auch aktivistischen Journalismus. Sagen, was ist, heißt auch: sagen, was besser sein muss.”

6. Leider verlaufen: Impfgegner wollten BBC-Hauptquartier stürmen
(sueddeutsche.de, Dennis Müller)
In London wollten Impfgegner das BBC-Hauptquartier stürmen, um das Nachrichtenprogramm des Senders zu stören. Das Problem: Die Meute war nicht so ganz auf dem neuesten Stand und stand vor einem Haus, aus dem die BBC schon viele Jahre nicht mehr sendet.

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