Deutsche Welle fordert Hilfe, Der SWR und die Flut, Apples Pläne

1. Deutsche Welle fordert von Regierung Hilfe für afghanische Mitarbeitende
(dw.com)
Die Deutsche Welle hat an die Bundesregierung appelliert, für die Sicherheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afghanistan zu sorgen: “Mit der Machtübernahme der Taliban ist das Leben von Mitarbeitenden der Deutschen Welle und ihrer Familien in Afghanistan akut bedroht. Allein die Tatsache, dass sie für ein westliches Medium gearbeitet haben, könnte Folter und Tod zur Folge haben. (…) Wir wissen zuverlässig, dass die Taliban schon in den Wohnungen von drei unserer Mitarbeitenden nach ihnen gesucht haben.”

2. Der SWR und die Flut: “Da könnten hier zehn Leute gesessen haben”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Als die nächtliche Flut über Rheinland-Pfalz hereinbrach und mehr als 100 Menschen starben, sei der SWR am Standort Mainz mit nur einer Person besetzt gewesen, Warnungen seien verhallen. Was ist da schiefgelaufen, fragt sich Alexander Krei: “Nach DWDL.de-Informationen wusste der WDR bereits gegen Mitternacht vom Katastrophenalarm im Ahrtal. Unklar, wieso der SWR diese Nachricht nicht vermeldete. Möglich ist zweierlei: Entweder wurde der Sender nicht informiert – oder er war, was nicht weniger schlimm wäre, aus welchen Gründen auch immer nicht erreichbar.”

3. “In der Art, wie die Krise beschrieben wird, liegt die Lösung”
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 11:47 Minuten)
Der Medienwissenschaftler und Autor Bernhard Pörksen hält sich aktuell in Los Angeles auf und ist dort Zeuge von verheerenden Bränden geworden. Die derzeitige Berichterstattung ist für Pörksen ein “Charaktertest-Journalismus”, der “vom Programm zur Person, von der Ideologie zu Integrität und von der grundsätzlichen Weltanschauungsfrage und der Debatte über unterschiedliche Konzepte hin zur privaten Moral” führe. Pörksen wünsche sich im Gegensatz dazu einen “planetarischen Journalismus”, der aus der Adlerperspektive Entwicklungen sortiere – “weg von einer rein zeitlich bestimmten Aktualität, weg vom Neuigkeits-Fetisch, hin zu einer Betrachtung der existenziellen Relevanz von einzelnen Themen”.

Bildblog unterstuetzen

4. “Podcast-Charts sind stark männlich dominiert”
(medientage.de, Petra Schwegler)
Equality Media versteht sich als “das erste deutsche Podcast-Netzwerk für starke weibliche Stimmen”. Wer steht hinter dem Projekt, und was bietet es Podcasterinnen? Darüber hat sich Petra Schwegler mit Sophie Seifried, einer der Mit-Initiatorinnen, unterhalten: “Wenn man sich die Podcast-Charts anschaut, sind sie stark männlich dominiert. Und sucht man nach bestimmten Themen, werden einem auch nur Podcasts von männlichen Podcastern vorgeschlagen, obwohl es fantastischen Content von Podcasterinnen gibt. Gemeinsam wollen wir das ändern.”

5. Apple-Pläne gefährden Pressefreiheit
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Journalistenverbände protestieren gegen Apples Pläne, Dateien auf den Mobiltelefonen seiner Kunden und Kundinnen zu durchsuchen, und fordern unter anderem die EU-Kommission auf, dagegen vorzugehen. Ist das erfolgversprechend? Markus Reuter ist skeptisch: “Ob der Protest allerdings ausgerechnet bei der EU-Kommission Erfolg hat, steht in den Sternen. Die Europäische Union hat jüngst entschieden, dass Messenger die Inhalte der Chats durchleuchten dürfen, um nach Missbrauchsdarstellungen zu suchen. Diese umstrittene Regelung könnte in Zukunft sogar verpflichtend werden.”

6. Deepfake – Herausforderung für Gesellschaft und Medien
(medium.com, Robert Kaiser)
Als Deepfakes (Wortzusammensetzung aus “Deep Learning” und “Fake”) werden laut Wikipedia realistisch wirkende Fotos, Audioaufnahmen oder Videos bezeichnet, die durch Techniken der künstlichen Intelligenz abgeändert und verfälscht worden sind. Besonders eindrücklich, aber auch gelegentlich heimtückisch, sind sogenannte Face-Swaps, bei denen das Gesicht einer Person mit dem einer anderen ausgetauscht wird. Beim BR überlegt man nun, wie man die Technologie entlarven, aber auch im positiven Sinne nutzen kann: “Mit den zwei Zielen vor Augen, Bedarfe des BRs zu identifizieren und Bewusstsein bei den Redaktionen zu schaffen, organisierten wir aufbauend auf der Recherche ein TT Future-Café – ein BR-internes Tech-Talk-Format – mit verschiedensten Redakteur:innen und Journalist:innen.”