Autoren-Archiv

E-Bikes, Landlust, Harald-Schmidt-Show

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Die ‘Bild’-Botschaft: Hier bist du auf du und du mit den Stars”
(funkkorrespondenz.kim-info.de)
Dieter Anschlag zählt von Montag bis Samstag 79 “Stars” in “Bild”: “Aufs Jahr hochgerechnet wäre das ein ‘Star’-Gehalt von immerhin 4108 Nennungen.”

2. “Kundenservice im Journalismus: Fehler der Nachrichtenagentur ausbügeln? Denkste!”
(kundenkunde.de)
Wie “Trainer Jürgen” mal auf verschiedenen Zeitungsportalen “ab der 63. Minute auf volle Offensive” setzte. “Nur gut, dass wir in diesem Land diese riesengroße Vielfalt an Qualitätsmedien haben – man sollte wirklich ALLES tun, um dieses extrem wertvolle Gut zu schützen. Nicht.”

3. “Vom Glück des Gedeihens”
(faz.net, Uta Rasche)
Ein Porträt der Chefredakteurin der Zeitschrift “Landlust”, Ute Frieling-Huchzermeyer: “Dass die Redakteure allesamt Frauen sind, hat sich so ergeben: ‘Wenn sich ein passender Mann bewerben würde, hätte ich nichts dagegen’, sagt die Chefin. Die Hälfte des interdisziplinär aufgestellten Teams hat bei der ‘Landlust’ volontiert. Manche haben Gartenbau studiert, einzelne stammen vom Bauernhof, eine Ökotrophologin ist dabei, eine Geographin, aber auch Innenarchitektinnen, Germanistinnen und Kunsthistorikerinnen.”

4. “Jenseits der Hysterie”
(neukoellner.net, Patrick Schirmer Sastre)
Das von “Bild” vorabgedruckte Buch “Neukölln ist überall” von Heinz Buschkowsky in der Rezension eines Lokalblogs: “Die in der ‘Bild’-Zeitung vorgestellten Thesen sind tatsächlich im Buch zu finden. Es darf aber niemanden überraschen, dass gerade diese Zeitung sich große Mühe gegeben hat, die argumentierenden und einordnenden Passagen wohlweislich zu übersehen. Im Grunde ist es einfach: Wer Buschkowsky aufgrund der Auszüge in der ‘Bild’ als Rassisten oder Agitator schimpft, ist auf die boulevard’sche Darstellung der Bild-Zeitung reingefallen, nicht auf den Bürgermeister.”

5. “Unfallrisiko Elektrofahrrad: Geschickte Versicherungs-PR”
(blog.br.de/quer, Video, 5:16 Minuten)
Gemäß der bayerischen Unfallstatistik im ersten Halbjahr 2012 sind E-Bikes nicht gefährlicher als normale Fahrräder. In den Medien ist das aufgrund erfolgreicher PR anders zu lesen. Versicherer hoffen auf eine Pflichtversicherung für E-Bikes, wie es sie für Mofas gibt.

6. “Harry 42 – 25.09.02 – Schröder und Fliege – Axel Stein”
(youtube.com, Video, 43:24 Minuten)
Harald Schmidt liest in der “Harald-Schmidt-Show” vom 25. September 2002 die Zeitschrift “Fliege” und überlegt, welche Sendungen die ARD einsparen könnte. Als Gast: Axel Stein.

Kanzlerkandidat, Genmais, Autorisierung

6 vor 9

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1. “Die Dauer-Kampagne gegen jeden”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
In der Medienmaschinerie werde jeder “nach dem fast gleichen Rezept verhackstückt”, schreibt Torsten Kleinz: “Die erste Welle von Meldungen greift einen vermeintlichen Skandal auf, dann kommen die vernichtenden Kommentare und Analysen, dann ein paar neue Artikel über neue Interviewäußerungen und schließlich die Gegenanalyse, die gegen den Strom schwimmt, die den Medienzirkus oder das jeweilige Establishment aufs Korn nimmt.”

2. “Cicero wird Kikeriki”
(fr-online.de, Tom Schimmeck)
Die Frage nach dem Kanzlerkandidaten ist die “Seifenoper der Saison”: “Arbeit, Lohn und Steuern, Außenpolitik, Umwelt, Bildung, Energie, Militär – alles öde, langweilig, herrje, und viel zu komplex. Dafür hat der wahre Hauptstadtjournalist nur ein todmüdes Lächeln.”

3. “Genmais-Studie: ZDF wie zweifelhaft”
(medien-doktor.de, Marcus Anhäuser)
Die Nachrichtensendung “ZDF heute” berichtet über ein “höheres Krebsrisiko durch Genmais” und präsentiert dabei “allein die Sicht der Studienautoren, als gäbe es die gesamte heftige Diskussion um die Studie gar nicht. Wer solche Zweifel an einer Studie ausblendet, betreibt zweifelhaften Journalismus”.

4. “In New Policy, The Times Forbids After-the-Fact ‘Quote Approval'”
(publiceditor.blogs.nytimes.com, Margaret Sullivan, englisch)
Die “New York Times” überarbeitet ihre Haltung zur Autorisierung von Zitaten: “So starting now, we want to draw a clear line on this. Citing Times policy, reporters should say no if a source demands, as a condition of an interview, that quotes be submitted afterward to the source or a press aide to review, approve or edit.” Siehe dazu auch “NYT stoppt Autorisierung von Zitaten” (meedia.de).

5. “‘Satire reagiert nur auf Ereignisse'”
(taz.de, Julia Mateus)
“Titanic”-Chefredakteur Leo Fischer zur Debatte über die Reaktionen auf den Film “Innocence of Muslims”: “Also ich kenne Muslime, die sich über Satire freuen und sie sehr wertschätzen. Das Bild vom säbelschwingenden Moslem, der bei jeder Gelegenheit aus der Haut fährt, finde ich rassistisch und unerträglich. Die Reaktionen westlicher Medien sind ein Akt, der gegen die Muslime gerichtet sind.” Siehe dazu auch “Fischer: Muslime müssen Witze über sich aushalten” (dradio.de, Silvia Engels).

6. “Neukölln Survivor”
(migazin.de, Roman Lietz)
Das Buch “Neukölln ist überall” des Bürgermeisters von Berlin Neukölln, Heinz Buschkowsky, wird von “Bild” vorabgedruckt. Roman Lietz macht sich auf Spurensuche nach den beschriebenen Zuständen.

Werner Faymann, Fox News, Check-Sendungen

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1. “Aussagekräftig: Das Inseratennetzwerk von Werner Faymann”
(derstandard.at)
Derstandard.at visualisiert Verbindungen zwischen Bundeskanzler Werner Faymann und verschiedenen Personen, die zum Teil bei österreichischen Boulevardzeitungen engagiert sind: “In seiner Zeit als Infrastrukturminister (2007-2008) sollen die staatseigenen Unternehmen ÖBB und Asfinag dazu gedrängt worden sein, großangelegte Werbekampagnen mit dem Konterfei des jetzigen Bundeskanzlers in diesen Boulevardmedien zu schalten. Der Vorwurf lautet, dass die Höhe der öffentlichen Gelder Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung in diesen Medien hatte. Alle Beteiligten dementieren die Vorwürfe.”

2. “Die Frage ist nicht, ob Journalisten bestechlich sind. Sondern, von wem. Und von was”
(blog.tagesanzeiger.ch/deadline, Constantin Seibt)
Constantin Seibt liefert drei verschiedene Verlagskonzepte und einige Gedanken zur Bestechlichkeit im Journalismus.

3. “Schutzengel”
(critic.de, Frédéric Jaeger)
Der Film “Schutzengel” mit Til Schweiger wird nur einigen ausgewählten Pressevertretern vorab gezeigt: “Ganz nach dem Motto: Sind Kritiker nicht käuflich, wähle sie mit Bedacht aus.”

4. “Chaos on Bulls**t Mountain”
(thedailyshow.com, Video, englisch)
Wie “Fox News” auf die Rede von Mitt Romney an einem Spendenanlass (Video / Transkript) reagiert.

5. “extra 3 Check: Check-Sendungen”
(ndr.de, Video, 2:59 Minuten)
Check-Sendungen im Check von extra 3 Check.

6. “Premiere”
(xkcd.com, englisch)
Eine Live-Schaltung zum Reporter auf dem roten Teppich.

PR-Tricks, Volontäre, Johnny Haeusler

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1. “Alles abschalten!”
(neunetz.com, Marcel Weiss)
Suchmaschinen wie Google können “nicht jede Form von Verleumdung vorhersehen”, stellt Marcel Weiss fest: “Google ist wie der Kioskbesitzer, der (selbstverständlicherweise) nicht für falsche Behauptungen in der Bild-Zeitung verantwortlich gemacht wird, nur weil er sie in seinem Laden verkauft; und übrigens auch nicht, wenn er diese Bild-Zeitung für alle sichtbar in’s Schaufenster legt.”

2. “Die sieben nervigsten PR-Tricks”
(wuv.de, Frank Zimmer)
Tricks in der Öffentlichkeitsarbeit: “Ein beliebtes Mittel, um journalistische Anfragen ins Leere laufen zu lassen, ist die Antwort: ‘Ach wirklich? Das wusste ich noch gar nicht, da muss ich mich hier im Haus mal schlau machen.’ Fortgeschrittene PR-Profis wenden diesen Trick gerne bei sehr aktuellen Themen an.”

3. “Junge Medienmacher unter Druck”
(ndr.de, Video, 8:57 Minuten)
Wie Volontäre im deutschen Journalismus ausgebeutet werden / sich ausbeuten lassen: “Kaum Anerkennung, niedrige Bezahlung, hoher Druck, Überstunden, keine richtige Ausbildung, fehlende Autoren-Inserts.”

4. “Rockstar, Moderator, Kindergärtner”
(taz.de, Meike Laaf)
Johnny Haeusler im Porträt von Meike Laaf.

5. “A Letter from a Scared Actress”
(journal.neilgaiman.com, englisch)
Die Schauspielerin Anna Gurji ist erschüttert, sich als “one of the supporting actresses” des Films “Innocence of Muslims” wieder zu finden, wurde sie doch im Glauben gelassen, in einem Film mit dem Titel “Desert Warrior” mitzuwirken, in dem es um einen Kometeneinschlag in der Wüste geht: “I want to send my condolences to the families and friends of those who lost their lives.”

6. “Erschöpfte Islamisten bitten darum, Propheten nicht so oft hintereinander zu schmähen”
(der-postillon.com)

Notruf, Rentner, #muslimrage

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1. “Die zweite Welle”
(journalist.de, Benjamin O’Daniel)
Benjamin O’Daniel berichtet über hyperlokale Websites wie meinesüdstadt.de aus dem Kölner Bezirk Neustadt-Süd und tegernseerstimme.de aus dem Tegernseer Tal.

2. “VG Köln: Keine Herausgabe von Notruf-Aufnahme an Presse”
(wbs-law.de, Christian Solmecke)
Das Verwaltungsgericht Köln lehnt einen Eilantrag eines “Bild”-Mitarbeiters ab, der damit die die Herausgabe von Tonbandaufzeichnungen über einen abgesetzten Notruf erreichen wollte: “Das Gericht begründete dies damit, dass ansonsten die Ermittlungen der Polizei womöglich beeinträchtigt werden. Darüber hinaus würde durch die Herausgabe der Aufnahmen über den Notruf das allgemeine Persönlichkeitsrecht des verstorbenen Opfers und seiner Angehörigen verletzt werden.”

3. “Die haben auch!”
(blog.dasmagazin.ch, Mathias Plüss)
Mathias Plüss liest auf faz.net die Leserkommentare mit den meisten Empfehlungen zum Artikel “Polens Rolle im Holocaust: Die Wahrheit schwarz auf weiß”: “Alles trieft von diesem unsäglichen Relativismus: Die haben zwar auf den Deckel bekommen, aber auch ausgeteilt. Waren Täter und Opfer, wie wir alle, gell. Der traurige Höhepunkt ist folgender Kurzkommentar: ‘Polen war antisemitisch und bleibt antisemitisch.’ 97 Empfehlungen.” Zu Leserkommentaren siehe auch “Die BILD.de-Community präsentiert sich wieder von ihrer besten Seite” (mediensalat.info, Ralf Marder).

4. “Newsweek-Cover löst Spott und Ärger aus”
(zeit.de, Till Schwarze und Juliane Leopold)
Die Redaktion von “Newsweek” fordert ihre Leser dazu auf, unter dem Hashtag #muslimrage ihre aktuelle Titelgeschichte zu kommentieren und “eigene Erfahrungen mit muslimischer Wut zu beschreiben. Der Aufruf zeigte Wirkung: Newsweek bekam die Aufmerksamkeit, die es wollte – allerdings aus einer ganz anderen Richtung.” Siehe dazu auch “13 Powerful Images of Muslim Rage” (gawker.com).

5. “Das Schweigen der Medien”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel denkt nach über den Zusammenhang von kursierenden Gerüchten und Ereignissen auf der einen Seite und Medienberichten auf der anderen Seite. Den Medien gehe es um die “Konstruktion einer Symmetrie”: “Hier das Hassvideo – dort die Empörung, ein Reiz-Reaktions-Schema, das die Verantwortung gleich verteilt und zu tiefsinnigem Unken der Leitartikler Anlass gibt.”

6. “Die Armuts-Rentner”
(ndr.de, Video, 44:30 Minuten)
Rentner, die arbeiten müssen, weil ihre Rente zum Leben nicht ausreicht.

Gerüchte, Wired, Muslime

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1. “Bettina Wulff und das Netz der Gerüchte”
(malte-welding.com)
Malte Welding denkt nach über Gerüchte früher und heute im Internet. Für die Zukunft kann er sich verschiedene Szenarien vorstellen: “1. Jeder weiß alles über jeden und deshalb sind alle etwas freier als heute, weil jeder zu Toleranz gezwungen ist. 2. Jeder weiß alles über jeden und deshalb gibt es einen enormen Anpassungsdruck. Oder 3. Informationen werden rigide gedeckelt, Persönlichkeitsrechte zulasten von Informationsrechten ausgedehnt, das ganze einst so wilde Netz immer stärker reglementiert.”

2. “‘Wired’ ist in Deutschland immer noch tired (und klaut)”
(realvirtuality.wordpress.com, Alexander Gajic)
Alexander Gajic zeigt sich enttäuscht über die bisherigen Leistungen der deutschsprachigen Ausgabe der Zeitschrift “Wired”.

3. “Der eigentliche Busen-Skandal”
(blog.bernerzeitung.ch, Michèle Binswanger)
Michèle Binswanger erkennnt eine Dauerskandalisierung des weiblichen Körpers durch die People-Presse: “Und vielleicht haben die radikalen Feministinnen von Femen ja recht. Vielleicht müssten wir in die Offensive gehen und uns nur noch nackt zeigen, immer, überall, egal ob wir einen prä- oder post- oder was für einen Body wir auch immer haben. Und zwar so lange, bis das System zusammenbricht, weil alle zum Schluss kommen, dass man so nicht arbeiten kann. Oder dass das gar nichts so besonderes ist.”

4. “Aktion und Redaktion”
(faz.net, Michael Hanfeld)
Michael Hanfeld erinnert daran, dass es nach der Publikation der Mohammed-Karikaturen fünf Monate dauerte, “bis die Eskalation um sich griff”. “Jetzt, beim Video ‘Innocence of Muslims’, gingen zwei Monate ins Land, in denen sich kaum jemand um den Blödsinnsfilm kümmerte. Erst mit arabischer Übersetzung, mit gezielten Hinweisen und dem symbolischen Datum des 11. September im Blick bekam die Geschichte Façon.”

5. “Pro-democracy ‘Arab Spring’ crowds were much larger than those involved in the current protests in the Middle East and North Africa”
(sitemaker.umich.edu, Megan Reif, englisch)
Megan Reif von der University of Colorado Denver stellt die Anzahl der Demonstranten gegen den Film “Innocence of Muslims” respektive für mehr Demokratie (Arabischer Frühling) in Bezug zur gesamten muslimischen Bevölkerung.

6. “Die Schuld der Muslime”
(welt.de, Henryk M. Broder)
Für Henryk M. Broder ist nicht nur ein Kulturrelativist, sondern ein subtiler Rassist, wer behauptet, man könne es den Muslimen nicht zumuten, “Häme und Spott gegenüber ihrer Religion auszuhalten”.

Burda, Kate Middleton, Aufwachteller

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1. “Wolfgang Blau: Auch das schärfste Urheberrecht würde den Verlagen nicht helfen”
(stefan-niggemeier.de, Wolfgang Blau)
Stefan Niggemeier dokumentiert eine Rede des Chefredakteurs von “Zeit Online”, Wolfgang Blau: “Wer glaubt, die letzten zehn Jahre seien transfomativ und herausfordernd gewesen, sollte sich darauf einstellen, dass mit der jetzt einsetzenden Nutzungsverlagerung ins mobile Netz noch viel dramatischere Entwicklungen, Umsatz– und Auflageneinbußen bevorstehen als in den letzten Jahren. Das Urheberrecht wird das nicht aufhalten können. Und: Würde Google nicht existieren, ginge es den Verlagen keinen Deut besser.”

2. “Mit Sex und iPhone: Wie der Burda-Verlag Google News austrickst”
(xoomix.de, Bernd Kling)
Berichte von Focus.de sind bei den bei Google News zu findenden Berichten über das iPhone 5 an vorderster Stelle zu finden: “Bei genauem Hinsehen zeigt sich, dass die Burda-Publikation ihre beiden News im Wechsel tagelang immer wieder mit neuem Datum und Zeitpunkt bei Google News einlieferte. Wohl wissend, dass Googles Algorithmen bei News die Aktualität besonders stark gewichten und diese zunächst am angegebenen Zeitpunkt der Veröffentlichung festmachen.”

3. “‘Cover’: Lies mich, klick & kauf mich”
(diepresse.com, Regina Pöll)
Die Zeitschrift “Cover”, ein neues Produkt des Verlags Hubert Burda Media.

4. “Coming-out der Verkäufer”
(carta.info, Jürgen Drommert)
Jürgen Drommert kommentiert Statements aus den Verkaufsabteilungen von Gruner+Jahr und Axel Springer.

5. “The Kate Middleton topless photos are the grossest invasion of privacy”
(newstatesman.com, Steven Baxter, englisch)
Die der französischen Ausgabe von “Closer” veröffentlichten Nacktfotos von Kate Middleton: “Imagine walking around with a normal pocket camera, asking to take photos of someone on the beach. You wouldn’t. Because you’d feel like a pervert. Because you would be. Add on a long lens and a hide, though, and suddenly this behaviour somehow becomes acceptable – acceptable enough for a magazine to pay for your dirty photos.”

6. “Experiment Aufwachteller”
(dasnuf.de)
Das Nuf probiert einen Tipp aus “Brigitte Mom” aus, den Aufwachteller.

Asylbewerber, DSDS, Richard David Precht

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1. “DSDS: Pensionist klagt RTL nach Verspottung”
(kurier.at, Ricardo Peyerl)
Ein österreichischer Rentner klagt erfolgreich gegen die RTL-Sendung “Deutschland sucht den Superstar”, in der er als “Monster” dargestellt wurde: “RTL zahlte freiwillig 9000 Euro Entschädigung und fand das ‘äußerst großzügig bemessen’. Mithilfe seines Anwalts Josef Wegrostek klagt Herbert P. im Landesgericht Korneuburg nun weitere 21.000 Euro Schmerzensgeld ein.”

2. “taz-Korrektor: ‘Ein durch und durch niederschmetternder Job'”
(blogs.taz.de/hausblog, Friederike Gräff)
Robert Matthies berichtet von seiner Arbeit als Korrektor bei der “taz”: “Ich habe zwei Wochen lang die Fehler gezählt, die ich herausgenommen habe. Im Durchschnitt waren es bis zu 100 pro Ausgabe, also 25 Fehler pro Seite. Es ist eine unsichtbare, aber wesentliche Arbeit, die das Korrektorat da macht, gemeinsam mit den Chefs vom Dienst.”

3. “Ausführlich: #azonline mag #Wikipedia! #stich #duden”
(twitlonger.com, NewsMän)
Eine Analyse eines Artikels zum Tod des Politikers Otto Stich: “Eigentlich wollte ich nur über die vielen Tippfehler und die inhaltlichen Fehler schreiben. Dabei fiel mir aber auf, dass ein nicht kleiner Teil des Artikels von Wikipedia übernommen wurde.”

4. “Liebe Verleger, fallt mir nicht auf Philosoph Precht herein”
(ralfschwartz.typepad.com)
Ralf Schwarz beschäftigt sich mit Aussagen von Richard David Precht, der “mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für Printmedien” die Grossotagung in Baden-Baden “gerockt” habe, wie auf wuv.de zu lesen ist.

5. “Rederepublik Deutschland: Sind die Online-Medien schuld?”
(security-informatics.de)
Eine Auswertung von Sprachhandlungs- und Kommunikationsverben in einem Vergleich der Printarchive von “Zeit” und “Spiegel” sowie dem Archiv von “Spiegel Online”: “In allen Gazetten schreiben Journalistinnen und Journalisten darüber, was Menschen darüber sagen, was andere, mutmaßlich noch wichtigere, Menschen geäußert haben. War das schon immer so? Oder ist das eine Folge des Online-Journalismus mit seiner auf Aktualität getrimmten Kultur, in der jede Äußerung schon eine Meldung wert ist, ohne in größere Nachrichtenzusammenhänge eingebettet zu werden?”

6. “Vier Wochen Asyl – Ein Selbstversuch mit Rückkehrrecht”
(ardmediathek.de, Video, 29:03 Minuten)
Journalisten des RBB leben während vier Wochen in einem Asylbewerberheim, unter den gleichen Bedingungen wie die Asylbewerber. “Es kommt uns vor, als wären es Monate gewesen. Das Erlebte geht nah.”

Branchenklick, Neonazistinnen, Einhornkacke

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1. “Helden oder Opfer – Behinderten-Klischees”
(ndr.de, Video, 5:04 Minuten)
Sat.1 gibt auf Anfrage bekannt, die Sendung “Die große Welt der kleinen Menschen” sei in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Kleinwüchsige Menschen entstanden – doch dort weiß man nichts von einer Zusammenarbeit. Siehe dazu auch “Die komische Welt von Sat.1. Oder: Kleine Menschen, große Scheiße” (leidmedien.de, Ninia LaGrande).

2. “Als Burda mal einen Kopierer verkaufte”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz kommentiert “die Beseitigung eines Interessenskonflikts”, den Verkauf von Nachrichten.de durch die Hubert Burda Media: “So wahnsinnig vielfältig und leistungsfähig und damit für den Informationsfluss im Netz unverzichtbar, wie die Befürworter der geschützten Leistung gerne sagen, sind die Verlage womöglich gar nicht. Im Fall iPhone 5 jedenfalls haben weite Teile der deutschen Verlagslandschaft im Wesentlichen eine Leistung erbracht, die aus dem fehlerfreien Kopieren einer Meldung in ein CMS besteht. Und mal weitergedacht – und Google hätte all diese hübschen Meldung nicht indexiert: Was genau bitte würde uns fehlen?”

3. “82.000-Euro-Klage wegen Blog-Post”
(blog.limesoda.at, Philipp Pfaller)
Philipp Pfaller gewinnt einen Rechtsstreit gegen die Branchenklick GmbH: “Ich als Beklagter hatte eigentlich nichts zu gewinnen. Im nun eingetretenen besten Ausgang musste ich nichts zahlen. Trotzdem bin ich stolz, wenigstens einen kritischen Artikel vor der Löschung bewahrt und damit vielleicht einen Präzedenzfall für mutige BloggerInnen geschaffen zu haben.”

4. “Wenn der Hitlergruß zu sehen ist, gehen unsere Filme am besten weg”
(planet-interview.de, Natascha Mahle)
Andrea Röpke, freie Journalistin mit Schwerpunkt Rechtsextremismus, im Interview: “Ja, in den Medien und auch der breiten Öffentlichkeit wird immer davon ausgegangen, dass Frauen in die Szene nur reinrutschen, weil sie die Freundin eines Rechten sind und sie auch fast nichts über dessen Ansichten wissen. Es fällt uns schwer, einzugestehen, dass Frauen fanatisch sein können, dass sie die Strategien der Nazis ganz bewusst mittragen und mit dieser Einstellung sogar in sensiblen Bereichen wie Schulen und Kindergärten arbeiten. Unter dem Deckmantel der lieben, weichen, sozialen Frau, den die Öffentlichkeit bereitwillig gibt, breiten sich die Neonazistinnen ungeniert aus.”

5. “Erkennen Sie die Erkennungs-Melodie?”
(stefan-niggemeier.de)
Während das Redesign des Tagesschau-Intros durch eine falsche “Bild”-Titelgeschichte (“ARD entsorgt tagesschau-Melodie”, BILDblog berichtete) in den Medien großes Echo hervorrief, blieb die letzte grundsätzliche Änderung der Melodie weitgehend unbemerkt.

6. “Einhornkacke”
(volkerstruebing.wordpress.com)
Volker Strübing hat eine Schreibblockade: “Ich öffne Textverarbeitung oder Notizbuch und, schwupps, laufen tausend Männchen durch meinen Kopf und brüllen durcheinander.”

Tagesschau, Hüte, Burda

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1. “Zeitleiste: Das tagesschau-Intro im Wandel der Zeit”
(marcus-anhaeuser.de)
Der musikalische Auftakt der ARD-Tagesschau wird überarbeitet, nicht abgeschafft (BILDblog berichtete). Marcus Anhäuser liefert dazu eine Zeitleiste mit Tagesschau-Intros ab 1952.

2. “Leistungsschutzrecht-Fürsprecherin Burda verkauft nachrichten.de”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Mit nachrichten.de betrieb Hubert Burda Media seit 2009 einen Nachrichtenaggregator. Der nun verkauft wurde: “Das Medienhaus tat also genau das, was es Google News und anderen Aggregatoren anlastet: Inhalte von fremden Verlagsangeboten ‘abgreifen’, zur Schaffung eigener Dienste nutzen und damit etwa durch Werbung Umsätze generieren.”

3. “Bin ich bestechlich?”
(iruedt.blogspot.de, rue)
Ein Journalist, der 2004 für den “PCtipp” schrieb, erinnert sich an von Druckerherstellern bezahlte Pressereisen: “Ich bin überzeugt, dass sich die Ausflüge für mich (und meinen Arbeitgeber) gelohnt haben.”

4. “Stupid hat tricks”
(cjr.org, Justin Peters, englisch)
Justin Peters zieht sich an der Democratic National Convention in Charlotte einen Hut in Form einer Krone an, um zu prüfen, wie oft er deswegen interviewt wird. “All in all, I was interviewed three times in an hour, and I’m positive I would’ve doubled that number if I had arrived two hours earlier, when dozens more cameramen were stalking the halls in search of B-roll; at that time, it seemed like the number of stupid hats was only matched by the number of camera crews rushing to interview people wearing stupid hats.”

5. “Study: Young people consider news to be garbage and lies”
(jimromenesko.com, englisch)
Eine Studie von Journalistikprofessorin Paula Poindexter über die in den 1980er- and 1990er-Jahren geborenen “millennials” ergibt: “Millennials describe news as garbage, lies, one-sided, propaganda, repetitive and boring. Most millennials do not depend on news to help with their daily lives. The majority of millennials do not feel being informed is important.”

6. “Ein Mann, den es eigentlich nicht gibt”
(fluter.de, Adrian Bechtold)
Adrian Bechtold spricht mit einem schwulen Bundesliga-Fußballspieler: “Entweder spaziere ich mit meinem Freund zu einem Event und bin danach drei Wochen in allen Medien oder berufe mich auf meine Privatsphäre und belüge mich selbst. Es gibt einfach keine Lösung. Unmöglich, einfach wie ein heterosexueller Spieler den neuen Partner zu präsentieren und am nächsten Tag vergessen zu werden. Normalität gibt es nicht.”

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