Autoren-Archiv

Blick, De:Bug, Die neue Frau

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Auf der Skipiste des Grauens”
(topfvollgold.de, Mats Schoenauer)
Der Artikel “Verzweifelte Schreie im Schnee” in der Zeitschrift “Die neue Frau” beschreibt einen Skiunfall von Ariane, der Tochter der niederländischen Königin Máxima.

2. “Vater des Amokläufers klagt gegen Springer”
(stuttgarter-zeitung.de, Thomas Schwarz)
Der Vater des Amokläufers von Winnenden fordert vom Axel-Springer-Verlag eine Entschädigung in der Höhe von 10 000 Euro, “weil in der ‘Bild’-Zeitung zwei Porträtfotos von ihm abgedruckt worden waren, die seiner Meinung nach seine Persönlichkeitsrechte verletzten”.

3. “Benzin im Blut, heulende Motoren im Ohr”
(nzz.ch, Marcel Gyr)
Mit 20 fing Roger Benoit beim “Blick” an – mit 65 ist der Formel-1-Reporter immer noch dabei. “Von Motoren oder Getrieben hat Boliden-Roger bis heute keine Ahnung. ‘Das interessiert mich nicht’, gibt er freimütig zu. Sobald es um Technik gehe, lasse er die Finger davon. ‘Dann zitiere ich nur noch die Experten.'”

4. “Der scheinheilige Blick”
(blog.tagesanzeiger.ch, Michèle Binswanger)
Der “Blick am Abend” mache sich lächerlich, wenn er sich sich zum Beschützer der Frauen aufspiele, findet Michèle Binswanger.

5. “Falschmeldungen: Kassel ist keine Unfall-Hochburg”
(hna.de)
“Men’s Health” berichtete, “dass Kassel bundesweit Spitzenreiter bei Verkehrsunfällen mit Verletzten sei”, Bild.de und Welt.de “übernahmen die Meldung ungeprüft”. “Auf HNA-Anfrage bei ‘Men’s Health’ räumte die Redaktion den Rechenfehler ein.”

6. “De:Bug verabschiedet sich”
(de-bug.de, Sascha Kösch)
Das Musikmagazin “De:Bug” kündigt eine letzte Ausgabe an. “Die Welt explodiert in Medien, die Konkurrenz für umsonst ist überall, die Margen werden immer kleiner und die Mischkalkulationen immer ausufernder. Dazu droht immer die große Schere: Alles für umme und alles jetzt sofort. Und so schön das ist, als Zeitung ist man eben einfach langatmiger.”

Liveticker, Winnenden, Facebook

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1. “6 Tipps für einen besseren Liveticker”
(robotergesetze.com, Boris Hänßler)
Boris Hänßler denkt über Liveticker nach: “Die beliebtesten Wörter in einem Liveticker sind ‘könnte’, ‘vermutlich’, ‘wahrscheinlich’, ‘hängt davon ab’, ‘sieht aus nach'”. (…) Liveticker sind natürlich eine wirtschaftliche, keine redaktionelle Einrichtung. Sie sorgen für hohe Klickzahlen, aber nicht für einen Informationsgewinn. Würde man den Uli-Liveticker zu einem Artikel zusammenfassen, würde ein Journalist vermutlich zwei Drittel der Infos rausschmeißen – und das zu Recht.”

2. “Nichts wissen, aber das in Echtzeit”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Ticker und Liveblogs seien “nichts anderes als die Quintessenz des (verkehrten) Wegs, auf den sich der Online-Journalismus in Deutschland begeben hat”, findet auch Christian Jakubetz.

3. “Es gibt eine Marktlücke für gelassene Digitalmedien”
(konradlischka.info)
Das langsame Tempo im Journalismus gelte “in Deutschland vielen Medienmachern als originärer Weltzugang der Printmedien”, schreibt Konrad Lischka. “Digital ist schnell, Print ist langsamer und analytischer. Dabei ist ein Teil des Publikums schon weiter”.

4. “Weiterfragen statt wegrennen”
(taz.de, René Martens)
5 Jahre nach dem Amoklauf von Winnenden blickt René Martens zurück und fragt, welche Lehren sich ziehen lassen daraus für die Medienberichterstattung.

5. “Wie wir alle am Tropf von Facebook hängen – Buzzfeed, Upworthy, Postillon, Schlecky, Ronny, wir Blogrebellen und so weiter”
(blog.rebellen.info, martin)
Welche Websites gemäß Similarweb.com zu wie viel Prozent von Facebook Leser erhalten und wie viel das vom gesamten Traffic ausmacht. “Wenn die Nachricht wichtig ist, dann wird sie mich erreichen – so das gängige Narrativ. Meine These: Die Nachricht wird Dich nur dann erreichen, wenn Facebooks Algorithmus das so will und Du Dich mit der Offenlegung Deiner Daten zum gläsernden Konsumenten machst.”

6. “Langer, aus einzelnem Schachtelsatz bestehender Artikel nur schwer verständlich”
(der-postillon.com)

Scripted Reality, Empörungsunlust, Blome

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1. “Scripted Reality: Zurück auf dem Boden der Realität”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der Hype um Scripted Reality im deutschen Privatfernsehen sei vorbei, glaubt Alexander Krei: “Dass Scripted Reality auf absehbare Zeit komplett vom Bildschirm verschwinden wird, erscheint aber unwahrscheinlich. Zu viele Spielformen haben sich mittlerweile im deutschen Fernsehen breit gemacht.”

2. “Yellow-Kritiker: ‘Jeden Tag Verstöße gegen Persönlichkeitsrechte'”
(meedia.de, Marvin Schade)
Ein ausführliches Interview mit Mats Schönauer und Moritz Tschermak vom Regenbogenpresse-Watchblog Topfvollgold.de. “Wir stoßen jeden Tag auf Verstöße gegen Persönlichkeitsrechte, aber auch Verstöße gegen ein gewisses moralisch-journalistisches Verständnis. Gerade deshalb können wir diese Gleichgültigkeit der Leute, diese ‘Lasst sie doch machen’-Einstellung nicht nachvollziehen.”

3. “Ohne mich! Ich bin raus!”
(welt.de, Peter Praschl)
“Manchmal empört mich meine eigene Empörungsunlust”, stellt Peter Praschl fest. “Sie wollten den Anfängen wehren, und ich habe nicht eine einzige Petition gegen irgendwas unterschrieben. Nicht einmal jene bei change.org für die Einführung einer kinderfreundlichen Kasse bei Kaiser’s in der Berliner Winsstraße, dem Supermarkt, in dem ich fast jeden Tag einkaufe.”

4. “What You Think You Know About the Web Is Wrong”
(time.com, Tony Haile, englisch)
Tony Haile befasst sich mit der Messung von Nutzeraktivitäten und ihren Folgen: “We are getting a lot wrong about the web these days. We confuse what people have clicked on for what they’ve read. We mistake sharing for reading. We race towards new trends like native advertising without fixing what was wrong with the old ones and make the same mistakes all over again.”

5. “Wir müssen draußen bleiben”
(freitag.de, Hanno Böck)
Hanno Böck erkennt einen “besorgniserregenden Trend”: “Aus den unterschiedlichsten Gründen wird an vielen Stellen versucht, das eigentlich transnationale Netz wieder in nationale Bahnen zu lenken.”

6. “Die Parallelwelt des Nikolaus Blome”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Nikolaus Blome “als PR-Hupe der Politik”.

“Carlos”, Schweiz, Urheberrechte

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1. “Der Verrat”
(blog.dasmagazin.ch, Mathias Ninck)
Eine ausführliche Aufarbeitung der Beteiligung von Medien, PR und Politik im Fall “Carlos”: “Riesen-Kupper ist unschlüssig, er bespricht sich mit Roger Huber. Der PR-Berater sagt: ‘Wenn Carlos ins Sondersetting kommt und dort ein Delikt begeht, dann gnade dir Gott. Dann bist du weg, und Martin Graf ist auch weg. Nichts daraus gelernt! lautet dann die vernichtende ‘Blick’-Schlagzeile. Nimmst du das in Kauf?'”. Siehe dazu auch “Fall ‘Carlos’: Medienspektakel ohne Ende” (edito.ch, Bettina Büsser) und “Richtigstellungen im Fall ‘Carlos'” (zh.ch).

2. “Der fremde Nachbar”
(medienwoche.ch, Lothar Struck)
Wie deutsche Medien die Schweiz sehen: “Deutsche Medien lieben Protagonisten wie Blocher, weil sie perfekte Projektionen sind. Sie zu kritisieren mehrt den Ruhm innerhalb der journalistischen Klasse – und es ist nicht besonders schwer. Dabei gilt schon sein erfolgreiches Unternehmertum als verdächtig.”

3. “Here’s what happens when the readers choose the front page story”
(blog.newswhip.com, englisch)
In einem Experiment werden die Frontstorys mehrerer Zeitungen ersetzt mit jenen Storys, die Leser am häufigsten geteilt hatten.

4. “Getty Images und die Sache mit der ‘nichtkommerziellen Nutzung’ – Wir haben nachgefragt”
(blog.rebellen.info, Nilo)
Wann und wo dürfen Getty Images kostenlos in Beiträge eingebettet werden? Nilo fragt bei der Pressestelle nach. Mehr dazu auch in den FAQ.

5. “Liebe Raubkopierer bei der SPD”
(blogs.taz.de/hausblog, Sebastian Heiser)
Sebastian Heiser mahnt die SPD ab, wegen Verstößen gegen aktuell geltende Urheberrechte: “Nach einigem Hin und Her habt ihr wegen der beiden Bilder auf den beiden Webseiten dann doch 1.800 Euro an mich überwiesen. Und jetzt schaut mal, was daraus geworden ist und wer von eurem tollen Urheberrecht profitiert: Mein Anwalt: 1.103,93 Euro. Ich als Urheber: 696,07 Euro. Da sind übrigens die Kosten für eure Anwälte noch nicht drin.” Siehe dazu auch “Ein Urheberrecht auf eine Statue von 1501” (schmalenstroer.net).

6. “Schicker Beruf: Journalist (1978)”
(vongestern.com)

Krim, Kevin Spacey, Getty Images

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1. “Ukraine-Konflikt: Wir sind die Guten”
(novo-argumente.com, Stefan Korinth)
Stefan Korinth hat bei der Auslandsberichterstattung deutscher Medien den Eindruck von einem Einheitsbrei: “Afghanistan, Irak, Georgien, Libyen, Ägypten, Syrien – bei ausländischen Konflikten blieben die journalistischen Deutungsmuster oft symmetrisch, ja geradezu austauschbar. Das Vokabular ist das Gleiche, egal ob bei phoenix oder RTL. Die Schlussfolgerungen sind dieselben, egal ob in der taz oder F.A.Z.: Der Westen muss helfen, Russland blockiert, Krieg ist die Ultima Ratio, Deutschland muss mehr Verantwortung übernehmen.”

2. “Medienkritik: Der Krimkonflikt als News-Häppchen”
(ostpol.de, Boris Reitschuster)
Im Konflikt um die Krim würden es “Online-Portale und Nachrichtenagenturen vermeiden, Dinge beim Namen zu nennen, und oft Propaganda des Kreml wiedergeben”, glaubt Boris Reitschuster. Bedauerlich sei auch, “wie wenig in Deutschland über die Kriegstrommelei und den Hurra-Patriotismus der russischen Medien zu lesen ist.”

3. “Mein Kampf für die Russen”
(taz.de, Wladimir Kaminer)
Wladimir Kaminer schreibt auf, was er hört, wenn er sich bei seinen Freunden in Russland nach der Meinungsäußerungsfreiheit erkundigt. Sein ursprünglicher Beitrag bei Facebook hier.

4. “‘Ich habe niemandem weh getan'”
(11freunde.de, Benjamin Kuhlhoff)
Der 17-jährige Schüler Samuel Gardiner erfindet auf Twitter Transfermeldungen – und wird von den Medien als seriöse Quelle wahrgenommen. “Ich orientierte mich am Stil von renommierten Sportjournalisten, mixte bestätigte Meldungen, meine eigene Meinung und bestehende Gerüchte. Dann streute ich meine ausgedachten Meldungen ein. Und einige davon wurden tatsächlich wahr.”

5. “Getty Images makes 35 million images free in fight against copyright infringement”
(bjp-online.com, Olivier Laurent, englisch)
Getty Images gibt 35 Millionen Bilder frei, die kostenlos in Beiträge eingebettet werden können, solange ein “editorial context” besteht. Siehe dazu auch die Beiträge “10 facts about Getty Images’ embed feature” und “Getty’s move is cynical but inevitable, says British Press Photographers’ Association”.

6. “Kevin Spacey Answers Questions that Female Celebrities Get Asked”
(youtube.com, Video, 52 Sekunden, englisch)

Ukraine, Abendzeitung, Sex

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1. “Ukraine – Berichterstattung durch die West-Brille?”
(ndr.de, Video, 5:45 Minuten)
In der Berichterstattung deutscher Medien über die Krise in der Ukraine kam vor allem ein Teil der Opposition zu Wort.

2. “Motz-Mittwoch #21”
(malguckenwielangeichblogge.blog.de)
Der “Winsener Anzeiger” berichtet über einen Vorfall am Karneval: “Nur um es nochmal klarzustellen: es ist schrecklich, was passiert ist, es ist durch nichts zu rechtfertigen und den Unfallfahrer soll die volle Härte des Gesetzes treffen. Ich möchte ihn hier nicht verteidigen. Diesen ganzen Sachverhalt nun aber vorschnell mit Halbwahrheiten und Annahmen aufzublasen, nur damit sich Regionalzeitungsjournalisten auch mal auf Bild-Niveau austoben dürfen, das geht zu weit.”

3. “Das leider absehbare Aus der AZ”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
“Aus betriebswirtschaftlicher Sicht war die Abendzeitung schon lange ein jeden Abend in den stummen Verkäufern auftauchender Zombie”, bemerkt Christian Jakubetz zum von der “Abendzeitung” gestellten Insolvenzantrag. “Wer zehn Jahre horrende Verluste einfährt und keinerlei Perspektive auf eine Trendwende hat, ist wirtschaftlich gesehen mausetot.”

4. “I’m Finally Revealing My Name and Face As the Duke Porn Star”
(xojane.com, Belle Knox, englisch)
Eine Pornodarstellerin schreibt zur Doppelmoral um Pornos. “Isn’t that always the way? The porn performer is to be shamed. The porn consumer is to be celebrated. (…) I stand for every woman who has ever been tormented for being sexual — for every woman who has been harassed, ostracized and called a slut for exerting her sexual autonomy — and for every woman who has been the victim of The Double Standard. You want to see me naked. And then you want to judge me for letting you see me naked.”

5. “Shalalalala, Erotica! (1) – Die sexuellen Aktivitäten der Wollmäuse”
(kleinerdrei.org, Lena)
Lena schreibt über Sex: “Gestern hat mir eine Frau gesagt, man müsse wegkommen von der Vorstellung, dass Sex einfach so passiere, und ihm gezielt einen Platz im eigenen Leben einräumen. Nun ist es aber so, dass in meinem Leben gerade ungefähr so viel Platz ist wie in meinem Bauch, wenn ich zwei Burger und einmal Pommes Schranke gegessen habe: gar keiner. Um Sex gezielt in mein Leben einräumen zu können, müsste ich außerdem wohl erst einmal etwas anderes um- oder ausräumen.”

6. “Little Loo of Horrors”
(sofia-berlin.blogspot.de)
Das Klo der Café Bar Sofia in Berlin Kreuzberg.

Michael Schumacher, RTL Extra, Korrekturen

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1. “Phantasien statt Fakten”
(faz.net, Anno Hecker)
Die Medienberichterstattung über Michael Schumacher, der seit einem Unfall Ende Dezember 2013 im Koma liegt: “Im Lauf der vergangenen acht Wochen ist Schumacher in phantastischen Geschichten schon gestorben und auferstanden.”

2. “Fall Edathy: Im Zweifel für den Angeklagten”
(novo-argumente.com, Sabine Beppler-Spahl)
Sabine Beppler-Spahl erkennt in der Debatte über Sebastian Edathy (Edathy-Affäre) “Züge eines modernen Kreuzzugs”. “Auch wenn wir etwas besonders ekelhaft finden, gibt es einen Unterschied zwischen legal und illegal. Was einer in seiner Fantasie möglicherweise getan hat, sollte uns nicht interessieren. Es ist keinesfalls leichtfertig hinzunehmen, dass im Falle Sebastian Edathys eine bürgerliche Existenz zerstört wurde, bevor klar ist, ob überhaupt eine Straftat begangen wurde.”

3. “Warum der flüchtige Pädophile unbedingt ins Fernsehen will”
(basellandschaftlichezeitung.ch, Moritz Kaufmann)
Ein “verurteilter, chemisch kastrierter Pädokrimineller” flüchtet aus den Universitären Psychiatrischen Klinken Basel und gibt “RTL Extra” ein Interview. Siehe dazu auch “Auf der Flucht von RTL interviewt” (bazonline.ch, Daniel Wahl).

4. “Abgesetzt! Wie Sender Serienfans verärgern (und warum sich das kaum ändern wird)”
(blogs.stern.de/programmstoerer, Peer Schader)
Serien, die plötzlich abgesetzt und nicht bis zur letzten Folge ausgestrahlt werden: “Wenn das Publikum einmal gelernt hat, dass neue Serien im Fernsehen nur noch in unkalkulierbaren Ausnahmefällen bis zum Ende laufen, schaltet es in Zukunft womöglich gar nicht mehr ein. Und die Flopgefahr steigt schneller als es den Sendern lieb sein kann.”

5. “Wie Medien endlich sympathisch werden”
(welt.de, Lucas Wiegelmann)
Korrekturen bieten Medien “eine willkommene – vielleicht die einzige – Möglichkeit, sympathisch zu erscheinen”, glaubt Lucas Wiegelmann. Siehe dazu auch “Die ‘New York Times’ korrigiert nach 161 Jahren einen Tippfehler in einem ’12 Years A Slave’-Artikel” (watson.ch) und “Corrections: March 4, 2014” (nytimes.com, englisch).

6. “Calvin and Hobbes”
(gocomics.com/calvinandhobbes, englisch)

@BonitoTV, 9/11, Meinungsfreiheit

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1. “‘Bild’ fällt erneut auf falschen Harald Schmidt herein”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Wieder einmal hält “Bild” @BonitoTV für das Twitter-Konto von Harald Schmidt: “Wie oft ein falscher Twitter-Account auch nach mehr als einem halben Jahrzehnt noch große Medien-Marken in die Irre führen kann, ist verblüffend und erschreckend zu gleich.”

2. “Jetzt amtlich – 89.0 RTL musste Gewinnspielbetrug zugeben”
(fair-radio.net, Sandra Müller)
Der Radiosender 89.0 RTL wird von der Landesmedienanstalt verpflichtet, öffentlich bekanntzugeben, “dass seine Aktion ‘Tankwahnsinn’ im vergangenen September gesetzeswidrig war”. Ausgestrahlt wurde die Bekanntgabe am 3.März, um 6:24 Uhr morgens, ohne Entschuldigung.

3. “‘Ich habe eine Meinung'”
(journalist.de, Stefan Niggemeier)
Dürfen Journalisten Aktivisten sein? Stefan Niggemeier schreibt: “Natürlich muss ein Journalist unabhängig sein, natürlich darf er sich nicht einem Verein, einem Unternehmen, einer Person verpflichtet fühlen, sondern nur einer Sache. Natürlich darf er kein Lobbyist sein. Aber er darf Überzeugungen haben und leidenschaftlich dafür kämpfen.”

4. “Einer von uns, irgendwie”
(sueddeutsche.de, Martin Wittmann)
Martin Wittmann zweifelt daran, dass US-Präsident Barack Obama Zeit findet, die Webserie “House Of Cards” zu schauen: “Wahrscheinlicher ist, dass hier ein paar PR-Profis nicht konsequent zu Ende gedacht haben, als sie Obama als volksnahen Hipster verkaufen wollten.”

5. “Verschwörungstheorie!”
(heise.de/tp, Paul Schreyer)
Journalist Paul Schreyer erlaubt sich, den Wikipedia-Artikel zu 9/11 zu editieren. Und berichtet, was dann passiert. “Meine Frage an die selbsternannten Gralshüter der Wahrheit, nach welchen spezifischen Kriterien denn ‘verschwörungstheoretische’ Texte von solchen unterschieden würden, die man als Quelle bei Wikipedia akzeptiert, blieb unbeantwortet. Man sei nicht da, um Auskünfte zu erteilen, hieß es dazu nur knapp. Die gesuchten Kriterien solle ich ‘durch eigene Lektüre herausfinden’.”

6. “Wie man die Demokratie ruiniert”
(cicero.de, Alexander Marguier)
Alexander Marguier greift den Abbruch einer Podiumsdiskussion mit Thilo Sarrazin auf: “Eine Diskussion über Meinungsfreiheit zu verhindern, weil einem die Meinung eines der Beteiligten nicht passt, darauf muss man erst einmal kommen. Ob die Randalierer jetzt zufrieden sind? Der Sieg, den sie nach Abbruch der Veranstaltung gestern vor dem Berliner Ensemble feierten, war ein Triumph der Denkfaulheit, der Intoleranz, der Sprechverbote. So ruiniert man eine Demokratie.” Siehe dazu auch ein Interview mit Claus Peymann (welt.de, Lucas Wiegelmann).

Radioquote, Henri-Nannen-Preis, Öko-Test

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1. “Radioquote: Die fragwürdige Währung”
(radioszene.de, Sebastian Pertsch)
Sebastian Pertsch schreibt zur Radioquote: “Angeblich wird täglich im Schnitt 4 Stunden lang Radio gehört. Die Hördauer beträgt exakt 199 Minuten, die Verweildauer 249 Minuten. Aha. (…) Ich kann mich nicht daran erinnern, wann die Verweildauer je gefallen war. Scherzhaft sagen nicht wenige Radiokollegen nach jeder ma: Irgendwann gibt es mehr Hörer als Deutschland Einwohner hat.”

2. “Warum man mit Online-Journalismus kein Geld verdient”
(jensrehlaender.tumblr.com)
Jens Rehländer, Ex-Redaktionsleiter von Geo.de, sieht die Zukunft von Journalismus im Netz negativ. “Wer also den Glauben an Durchbruch des Online-Journalismus nicht aufgeben will, dem bleibt nur eines: ihn persönlich verwirklichen. Denn mehr Durchbruch wird nicht kommen.” Siehe dazu auch “Warum ich als Journalist nur noch die Monster füttere” (blog.rebellen.info, martin) und “Ob Online oder Print: Warum Journalismus in beiden Welten eine Perspektive hat” (lousypennies.de, Stephan Goldmann).

3. “BILD und der Nannen-Preis”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michal fragt nach dem Freispruch von Christian Wulff, ob “Bild” den Henri-Nannen-Preis 2012 in der Kategorie “Investigation” verdient hat oder nicht. “Was ist eine investigative Leistung wert, die etwas skandalisiert, was für einen Skandal nicht reicht? Die Jury des Henri-Nannen-Preises ist wohl dem Hype der eigenen Branche erlegen.”

4. “Ist ÖKO-TEST kriminell?”
(oekotest.de)
Das Verbraucher-Magazin “Öko-Test” streitet vor dem Oberlandesgericht Frankfurt um Aussagen von Walter Krämer – und verliert: “Die Äußerung des Professors sei insgesamt als Meinungsäußerung zu bewerten und durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Es folgt damit einer seit einiger Zeit festzustellenden Tendenz. Gerichte gehen inzwischen mehr und mehr dazu über, selbst die übelsten Beschimpfungen und falschen Tatsachenbehauptungen noch als zulässige Meinungsäußerungen einzustufen. Dadurch halten sie sich Arbeit vom Hals, die wegen des ganzen Mülls im Internet überhand nehmen würde.”

5. “Bye-bye – Irrtum ausgeschlossen”
(sonntagszeitung.ch, Stefanie Rigutto)
Stefanie Rigutto listet 8 Irrtümer über den Reisejournalismus auf.

6. “Demonstranten verhindern Debatte mit Sarrazin”
(cicero.de, Petra Sorge)
Demonstranten stören eine “Cicero”-Podiumsdiskussion mit Thilo Sarrazin – was zur Absage der Veranstaltung führt. Siehe dazu auch “Der Gast muss gehen” (berliner-zeitung.de, Martin Klesmann) und “Zum Stand der Meinungs- und Redefreiheit in Deutschland” (danisch.de, Hadmut Danisch).

Christian Wulff, Quotenmessung, Blogs

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1. “Darum braucht es Blogs”
(freitag.de, Jan Jasper Kosok)
Jan Jasper Kosok verteidigt die Blogs: “Verlage sind Tendenzbetriebe mit Blattlinien, die dem Streben nach Wahrheit nicht selten im Weg stehen. Das sah man anschaulich an der Debatte um das Leistungsschutzrecht. Nicht im Leben hätte man im Gros der Redaktionen daran gedacht, gegen etwas anzuschreiben, dessen gesamtgesellschaftlicher Nutzen – vornehm ausgedrückt – zweifelhaft, das dem eigenen Überleben aber durchaus dienlich ist.”

2. “Liebling, ich habe die Quote geschrumpft”
(faz.net, Christoph Ullrich)
Zwölf Jahre lang gehörte die Familie von Christoph Ullrich zu jenen TV-Zuschauern, deren Verhalten für die Quote gezählt wird. “Mit Sicherheit beeinflusste das Gefühl, eine Rolle bei der Quotenmessung zu spielen, auch das Fernsehverhalten. Sendungen, die man als wertvoll empfand, wurden möglichst nicht versäumt, selbst wenn man nur mit einem halben, zusätzlich noch von Schläfrigkeit getrübten Auge hinschauen konnte.”

3. “Ärger in Russland: Sturm der Entrüstung fegt über Hubert Burda”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
Unruhe in der Redaktion der seit 2013 zu Hubert Burda Media gehörenden “Computerbild Russia”: “Weil ein Mitarbeiter der in Russland von Hubert Burda herausgegebenen ‘Computer Bild’ auf seiner persönlichen Facebookseite deutliche Worte gegen die russische Einmischung in der Ukraine fand, musste er nach eigenen Angaben seine Kündigung einreichen. Hubert Burda Media wehrt sich gegen die Vorwürfe.”

4. “Thilo Sarrazin, die Medienmacht und die Kommentarfunktion”
(carta.info, Kyrosch Alidusti)
Kyrosch Alidusti liest Leserkommentare: “Vielen Aussagen in den Leserforen ist eines gemeinsam: ein tiefes Misstrauen gegenüber den Medienmachern. Das sollte zu denken geben, vor allem, weil die konservative Spielart des Medienmisstrauens auf der anderen Seite (der linken) nicht wesentlich anders ausschaut (siehe Lanz-Debatte).”

5. “‘Ein Teil der Medien war auf Mission'”
(taz.de, Lan-na Grosse)
Lan-na Grosse befragt Michael Götschenberg, Autor des Buchs “Der böse Wulff?”, zur Wulff-Affäre: “Im Endeffekt hat sich fast alles von dem, was in den Wochen der Affäre Wulff auf den Tisch gepackt wurde, als belanglos, haltlos oder sogar unwahr herausgestellt.”

6. “Gauck gibt Amt des Bundespräsidenten wieder an rechtmäßigen Besitzer Wulff zurück”
(der-postillon.com)

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