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Journalismus mit Format

Bei “Focus Online” passiert ja viel Schlimmes und Schlechtes. Die Redaktion ist zum Beispiel schon auf jeden Witz hereingefallen, den es gibt. Um an Klicks zu kommen, machen sie bei “Focus Online” alles, auch mal die AfD größer als sie eigentlich ist. Die Perfektion eines funktionierenden Clickbait-Systems ist die große Leidenschaftt bei dem “Burda”-Portal.

Aber eines kann man über “Focus Online” wahrlich nicht sagen: dass es an Format fehlt. Nein, Journalismus mit Format gibt es auf focus.de. Oder genauer: Journalismus über Format. Zum Beispiel über das Format DIN A3:

Screenshot Focus Online - DIN A3 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

Wenn einem gerade mal nicht einfallen will, dass ein DIN-A3-Blatt 29,7 mal 42 Zentimeter groß ist, dann gibt man normalerweise “din a3” bei Google ein. Und weil es Leuten wahrscheinlich ständig so geht und diese Leute ständig nach der Größe eines DIN-A3-Blatts googeln, haben die Klick-Maximierungsexperten bei “Focus Online” dafür gesorgt, dass diese Leute bei ihnen auf der Seite landen:

Screenshot Google mit Focus Online auf Platz eins der Suchtreffer, wenn man nach din a3 sucht

Im Artikel steht dann:

Das DIN A3-Format kennen viele noch aus dem Kunstunterricht. Denn der häufig genutzte Zeichenblock hat in der Regel genau diese Größe. Zudem ist das Format aber auch in Form von Zeitungen, Notenblättern oder kleineren Plakaten sehr geläufig und dadurch häufig im Alltag anzutreffen.

Doch wie groß ist ein Blatt Papier im DIN A3-Format eigentlich? Die Maße des DIN A3-Formats betragen genau 29,7 cm x 42,0 cm.

Ja, ja.

Nun kann eine Redaktion aber nicht nur mit der Info, wie groß ein DIN-A3-Blatt ist, Klicks abgreifen, sondern auch mit der Info, wie groß ein DIN-A4-Blatt ist:

Screenshot Focus Online - DIN A4 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

Oder ein DIN-A2-Blatt:

Screenshot Focus Online - DIN A2 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

Oder ein DIN-A1-Blatt:

Screenshot Focus Online - DIN A1 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

Oder …

Screenshot Focus Online - DIN A0 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

… oder …

Screenshot Focus Online - DIN A5 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

… oder …

Screenshot Focus Online - DIN A6 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

… oder …

Screenshot Focus Online - DIN A7 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

… oder …

Screenshot Focus Online - DIN A8 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

… oder …

Screenshot Focus Online - DIN A9 - Maße in Zentimeter - so groß ist das Format

Die Vorstellung, dass bei “Focus Online” erwachsene Leute zusammensitzen, die darüber grübeln, wie sie noch ein paar Tausend Klicks mehr raustricksen können, und von denen einer dann sagt: “Wir machen eine große DIN-Größen-Reihe”, woraufhin alle anderen klatschend aufstehen und sagen: “Ja, super Idee” — das ist schon sehr traurig. Und wird nur davon getoppt, dass diese Bankrotterklärung höchstwahrscheinlich auch noch funktioniert.

Gesehen bei @Copperschmidt.

Bild  

“Bild”-Leser-Reporter kritisieren und bei “Bild” Wein trinken

Thomas Gottschalk ist ziemlich stinkig. Bei Twitter schrieb der Moderator heute:

Wir glauben gern, dass es sehr nervig ist, wenn man nicht mal durch den Naturpark Barnim wandern kann, ohne dabei fotografiert zu werden. Was Gottschalk nicht schreibt: Es gibt dann auch noch die Leute, die es überhaupt erst ermöglichen, dass der “Trottel” “am Wegesrand” “die Fotos verscherbelt.” Diejenigen, die einen Markt für Aufnahmen von sogenannten Leser-Reportern schaffen, indem sie Honorare für genau solche Bilder versprechen und zahlen. In diesem Fall: die “Bild”-Redaktion. Denn dort erschienen heute auf der letzten Seite die Fotos von “Opa Tommy” und seiner Schwiegertochter.

Man kann nicht das eine (Foto-Ersteller) verachten, ohne auch das andere (Foto-Abnehmer) zu kritisieren. Das fällt aber natürlich etwas schwerer, wenn man immer mal wieder — und zuletzt erst am vergangenen Montag — bei den Honorar-Zahlern der Leser-Reporter vorbeischaut, und der Wein dort so gut schmeckt:

Übersicht Bild-Doppelseite - Wer hier isst, ist wichtig - Bild 100 - Fotogalerie vom Bild-Event mit den Top-100 aus Deutschland - Dabei: Thomas Gottschalk - Bildunterschrift: Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner mit Thomas Gottschalk

“Bild” lässt Angst wachsen

Die Menschen in Deutschland haben weniger Angst. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die die “R+V”-Versicherung jedes Jahr durchführen lässt und die den Namen “Die Ängste der Deutschen” trägt. Nach 20 Sorgen fragt die Studie regelmäßig — bei 18 von ihnen sind die aktuellen Werte niedriger als im vergangenen Jahr. Nur in den Kategorien “Schadstoffe in Nahrungsmitteln” und “Naturkatastrophen” gab es jeweils einen Zuwachs.

Ganz vorne liegen die Ängste vor Terrorismus (71 Prozent), politischem Extremismus (62), Spannungen durch Zuzug von Ausländern (61), finanziellen Folgen der EU-Schuldenkrise für die Steuerzahler (58) und den bereits erwähnten Schadstoffen in Nahrungsmitteln (58). Der Durchschnittswert aller Ängste beträgt 46 Prozent und damit sechs Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr.

Die “Bild”-Zeitung, die seit jeher Angst verkauft, hat die Ergebnisse der Ängste-Umfrage genommen und heute eine Extra-Seite zum Thema veröffentlicht:

Übersicht über Bild-Seite mit sechs Artikel - BILD-Report - Innere (Un-)Sicherheit

Im Teaser steht:

Anschläge, Wohnungseinbrüche, rechtsfreie Räume — die innere Un-Sicherheit in Deutschland wächst! Erst gestern wurde bekannt: Vor nichts haben die Bürger mehr Angst als vor Terrorismus! BILD sagt, welche Missstände es gibt.

Egal, dass in der “R+V”-Studie vornehmlich sinkende Werte zu finden sind — “Bild” lässt “die innere Un-Sicherheit” und die Angst der Menschen wachsen.

Die Redaktion nennt in den einzelnen Artikeln auf der Seite Personen, die für die angebliche “Un-Sicherheit” verantwortlich seien: neben Ausländern, Linksautonomen und Drogendealern auch Richter:

Ausriss Bild-Zeitung - Gerichte denken zuerst an Täter

Unter dieser Populismus-Überschrift geht es ähnlich weiter:

Beide Fälle erschütterten Deutschland: Frank S. (46) stach Kölns heutiger Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit einem Messer in den Hals. Hussein K. (laut Gutachten älter als 22) ermordete die Studentin Maria L.

Trotz des breiten öffentlichen Interesses ordneten Strafgerichte an: Medien müssen auf Fotos der Angeklagten “die Gesichtszüge unkenntlich” machen. Aus Sorge um die Prangerwirkung, um die Persönlichkeitsrechte …

Die Informationsfreiheit der Bürger? Kommt erst an zweiter Stelle …

In “Die Ängste der Deutschen” wurde nicht nach der Angst vor in Boulevardzeitungen unkenntlich gemachten Angeklagten gefragt. Daher gibt es auch keine Zahlen, wie viele Menschen in Deutschland eine “innere Un-Sicherheit” verspüren, weil Redaktionen von Richtern dazu aufgefordert werden, einer bisher nicht verurteilte Person Persönlichkeitsrechte zuzugestehen. Die Verpixelung von Gesichtern dürfte jedenfalls nicht zu den Ur-Ängsten zählen.

Was die “Bild”-Redaktion in ihrem Ärger über richterliche Anordnungen zur Unkenntlichmachung der “Gesichtszüge” ständig vergisst: Das Zeigen eines Angeklagten, der ganze mediale Rummel rund um einen Prozess kann zu milderen Urteilen führen, weil Richter die Verletzungen von Persönlichkeitsrechten und die Vorverurteilungen bei der Wahl des Strafmaßes manchmal einberechnen. Sie könnten die Anordnungen in den beiden genannten Fällen also auch im Interesse der Prozesse und angemessener Strafen erlassen haben.

Doch mit solchen Überlegungen beschäftigen sich die “Bild”-Mitarbeiter gar nicht erst, schließlich haben sie ein Zitat vom Bundesverfassungsgericht gefunden, das ihre Position vermeintlich stärkt:

Dabei entschied das Bundesverfassungsgericht: “Bei schweren Gewaltverbrechen ist ein über bloße Neugier und Sensationslust hinausgehendes Informationsinteresse an näherer Information über die Tat und ihren Hergang, über die Person des Täters (…) anzuerkennen.”

Nun steht dort erstmal nichts über Fotos von Angeklagten. Und auch sonst passt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, aus dem die Aussage stammt, sensationell schlecht in die “Bild”-Argumentation. Denn in der Begründung, die die Redaktion zitiert, steht zwei Absätze später:

Handelt es sich im Übrigen um ein noch laufendes Ermittlungsverfahren, so ist im Rahmen der Abwägung auch die zugunsten des Betroffenen streitende, aus dem Rechtsstaatsprinzip folgende Unschuldsvermutung zu berücksichtigen (…). Bis zu einem erstinstanzlichen Schuldspruch wird insoweit oftmals das Gewicht des Persönlichkeitsrechts gegenüber der Freiheit der Berichterstattung überwiegen. Eine individualisierende Bildberichterstattung über den Angeklagten eines Strafverfahrens kann allerdings dann gerechtfertigt sein, wenn sich der Betreffende nicht beziehungsweise nicht mehr mit Gewicht auf sein allgemeines Persönlichkeitsrecht berufen kann, etwa wenn er sich in eigenverantwortlicher Weise den ihm gegenüber erhobenen Vorwürfen in der medialen Öffentlichkeit auch im Wege der individualisierenden Berichterstattung gestellt hat (…).

… was weder der eine Angeklagte noch der andere Angeklagte, die “Bild” als Beispiele nennt, getan hat.

“Bild” wählt ein Zitat aus einem Urteil, um Richtern zu zeigen, dass das Bundesverfassungsgericht etwas ganz anderes sagt als diese, dabei sagt das Bundesverfassungsgericht in dem Urteil das, was die Richter sagen.

“Focus Online” und “Der Westen” beleben preußisches Recht wieder

Bei “Focus Online” herrscht seit gestern Abend wieder das preußische Strafrecht. Das Team von “Der Westen” zog heute Mittag nach. In beiden Fällen ist der Auslöser ein angeblicher Furz.

Die “taz” berichtete gestern über einen Prozess im Berliner Amtsgericht Tiergarten. Ein Mann soll bereits im Februar 2016 eine Polizisten beleidigt haben, weil er während einer Kontrolle zweimal in ihrer Nähe gepupst haben soll. Der Vorgesetzte der Polizisten meint, diese Situation mitbekommen zu haben. Er zeigte den Mann wegen Beleidigung an. Der Prozess am Amtsgericht Tiergarten war dann ziemlich schnell zu Ende — die Richterin hatte das Verfahren nach wenigen Minuten eingestellt.

“Focus Online” griff den “irren Prozess in Berlin” gestern Abend auf. Die Redaktion muss sich etwas gedacht haben wie: “Eine Polizistin, die beleidigt wurde? Das ist ja Beamtenbeleidigung!”

Irrer Prozess in Berlin - Flatulenz bei Personenkontrolle: Mann soll 900 Euro wegen Beamtenbeleidigung zahlen

Liebevoll hat ein Mitarbeiter die Überschrift auch noch einmal in eine Bildunterschrift kopiert:

Flatulenz bei Personenkontrolle: Mann soll 900 Euro wegen Beamtenbeleidigung zahlen

“Der Westen” bastelte aus dem Doppelpupsprozess heute ebenfalls einen Artikel:

Mann soll 900 Euro zahlen, weil er gepupst hat

Weil ein Berliner seine Flatulenzen vor der Polizei nicht in Griff kriegen konnte, soll er 900 Euro Strafe bezahlen. Wie die “taz” berichtet, habe der Mann bei einer Polizeikontrolle in der Nähe einer Polizistin sich gleich zwei Mal seiner Darmwinde entleert. Sie war davon wohl genauso wenig begeistert wie der Einsatzleiter, der die Situation beobachtet hatte.

Er habe dem unflätigen Täter gedroht, eine Anzeige wegen Beleidigung auszustellen, was dieser mit einer gehörigen Portion Humor zur Kenntnis genommen habe. Doch das Lachen sollte ihm spätestens dann vergehen, als ihm ein ganzes Jahr später ein Strafbefehl von 900 Euro wegen Beamtenbeleidigung zugestellt wurde.

Dass in dem Strafbefehl von einer “Beamtenbeleidigung” die Rede war, ist ausgesprochen unwahrscheinlich. Denn einen derartigen Straftatbestand gab es zwar in Preußen, es gibt ihn aber nicht im heutigen deutschen Strafrecht. Im Strafgesetzbuch behandelt Paragraph 185 die Beleidigung, bei der allerdings nicht zwischen Beamten und jedem anderen Bürger unterschieden wird.

“Focus Online” und “Der Westen” verbreiten heiße Luft.

Mit Dank an Der Don für den Hinweis!

Nachtrag, 8. September: Mehrere Leserinnen und Leser wiesen uns darauf hin, dass es bei einer Beleidigung durchaus einen Unterschied mache, ob es sich bei der Person, die beleidigt wurde, um einen Amtsträger handelt oder nicht. In der Tat sieht Paragraph 194 des Strafgesetzbuches vor, dass nicht nur dieser Amtsträger bei einer möglichen Beleidigung Strafantrag stellen kann, sondern auch dessen Vorgesetzten:

Ist die Beleidigung gegen einen Amtsträger, einen für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten oder einen Soldaten der Bundeswehr während der Ausübung seines Dienstes oder in Beziehung auf seinen Dienst begangen, so wird sie auch auf Antrag des Dienstvorgesetzten verfolgt.

Das ändert unserer Meinung nach aber nichts daran, dass es die Beamtenbeleidigung heute nicht mehr gibt. Und es ändert unserer Meinung nach auch nichts daran, dass in Paragraph 185 StGB nicht zwischen Beamten und jedem anderen Bürger unterschieden wird.

Kurz korrigiert (508)

Es klingt erstmal nach einer ziemlich fiesen Nummer und nach einer traurigen Geschichte, die gestern am frühen Abend bei mopo.de erschienen ist:

Screenshot Titelzeile mopo.de - Feiger Raub-Versuch - Kleiner Junge (9) von Mann überfallen

Aber bereits im Teaser gibt es eine ganz schöne Wendung:

Was für ein feiger Überfall-Versuch: Ein erwachsener Mann hat in Tornesch versucht, ein Kind (9) auszurauben. Der mutmaßliche Täter hatte offensichtlich nicht mit der Gegenwehr seines Opfers gerechnet.

Ha! Da hat’s der Neunjährige dem viel älteren Täter aber mal gezeigt:

Der Neunjährige war gerade auf dem Weg zum Bahnhof in der Straße Am Grevenberg, als er gepackt und bedrängt wurde. Der Angreifer, der etwa Mitte 20 sein soll, forderte die Wertsachen des Jungen.

Doch der Knirps, der aus Hamburg stammt, riss sich los und lief davon. Der Täter bekam daraufhin offenbar die Flatter und machte sich über die Wilhelm-Schildhauer-Straße in Richtung Friedrichstraße aus dem Staub. Er soll gelockte Haare und zur Tatzeit ein rosa T-Shirt sowie weiße Schuhe getragen haben.

In der Polizeimeldung, die gestern Mittag erschienen ist, klingt ganz viel ganz ähnlich: Tatort “Am Grevenberg” in Tornesch, das Opfer wohnt in Hamburg, der Täter verlangte Wertsachen, das Opfer riss sich los, der Täter flüchtete über die Wilhelm-Schildhauer-Straße in Richtung Friedrichstraße, er soll Mitte 20 sein, leicht lockige Haare und ein rosa T-Shirt sowie weiße Schuhe getragen haben.

Nur einen Unterschied gibt es zum Artikel bei mopo.de: Das Opfer war kein Neunjähriger, sondern ein 19-Jähriger.

Wir haben sicherheitshalber noch einmal bei der zuständigen Polizeidirektion nachgefragt — dort bestätigte man uns, dass es sich bei der Person, die ausgeraubt werden sollte, nicht um ein wehrhaften “Knirps” handelte, sondern um einen jungen Mann.

Mit Dank an Patrick D. für den Hinweis!

Redaktionen springen über Alice Weidels AfD-Stöckchen

Alice Weidel hat also vorzeitig ein TV-Studio verlassen. Die Spitzenkandidatin der AfD bei der anstehenden Bundestagswahl ist gestern Abend in der knapp 100 Minuten dauernden ZDF-Talkrunde “Wie geht’s, Deutschland?” bereits nach 65 Minuten gegangen. Heute gibt es fast keine Redaktion, die nicht bei diesem kalkulierten Eklat mitmacht.

Anders als bei CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, der vor knapp zwei Monaten die Talk-Runde von Sandra Maischberger — ob nun zu Recht oder zu Unrecht — ehrlich empört verlassen hatte, wirkt Weidels Abgang recht gelassen. Die AfD-Politikerin warf CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer noch vor, dass dessen Partei illegale Einwanderung legalisieren wolle, lächelte dabei, dann packte sie auch schon ihre Unterlagen und ging.

Im Verlauf der Sendung gab es mitunter zwar hitzige Debatten, aber keine Situation, die zwangsläufig zum Verlassen des Studios führen musste. Es scheint so, als wollte Alice Weidel unbedingt gehen, egal wann, Hauptsache gehen, vielleicht auch, weil sie und ihre Partei gesehen haben, wie groß das Medienecho nach Bosbachs Aktion war. Über Weidels Aussagen in der ZDF-Sendung hätte heute wohl kaum eine Redaktion ausführlich berichtet. Über den “Eklat im TV” berichten so gut wie alle:

Screenshot Spiegel Online - AfD-Spitzenkandidatin - Weidel verlässt ZDF-Sendung vorzeitig
(“Spiegel Online”)

Screenshot Zeit Online - AfD - Alice Weidel verlässt ZDF-Sendung
(“Zeit Online”)

Screenshot Süddeutsche.de - Bundestagswahl - AfD-Spitzenkandidatin Weidel verlässt ZDF-Talk
(Sueddeutsche.de)

Screenshot FAZ.net - Diskussionsrunde zur Wahl - AfD-Kandidatin Weidel verlässt ZDF-Sendung vorzeitig
(FAZ.net)

Ausriss Bild-Zeitung - Eklat im TV - AfD-Weidel verlässt ZDF-Talk
(“Bild”)

Screenshot Bild.de - Eklat beim ZDF - AfD-Weidel verlässt die ZDF-Sendung
(Bild.de)

Screenshot RP Online - AfD-Spitzenkandidatin verlässt Studio - Alice Weidel sorgt bei ZDF-Wahlsendung für Eklat
(“RP Online”)

Screenshot MDR.de - Eklat im TV - AfD-Spitzenkandidatin verlässt Wahlsendung
(MDR.de)

Screenshot Tagesspiegel.de - AfD-Spitzenkandidatin - Weidel verlässt nach Streit ZDF-Talksendung vorzeitig
(Tagesspiegel.de)

Screenshot Welt.de - AfD-Spitzenkandidatin - Alice Weidel verlässt vorzeitig ZDF-Live-Sendung
(Welt.de)

Screenshot BZ - Wie geht's Deutschland? AfD-Spitzenfrau Alice Weidel verlässt ZDF-Sendung
(bz-berlin.de)

Screenshot ruhrnachrichten.de - Eklat: AfD-Spitzenkandidatin verlässt ZDF-Sendung
(ruhrnachrichte.de)

Screenshot saarbruecker-zeitung.de - AfD-Kandidatin Weidel verlässt ZDF-Wahlsendung vorzeitig
(saarbruecker-zeitung.de)

Screenshot nrz.de - Talkshow - AfD-Spitzenkandidatin Weidel stürmt aus Talkshow im ZDF
(nrz.de)

Man könnte diese Liste noch sehr lange fortführen.

Bunte.de schreibt heute:

Screenshot Bunte.de - TV-Eklat: Über diesen Abgang spricht ganz Deutschland

Genau das ist das Kalkül der AfD: Die Schlagzeilen bringen ihr 18 Tage vor der Wahl eine Aufmerksamkeit, die sie sonst nie bekommen würde. Schon in einem Strategiepapier für den Wahlkampf schrieb die Partei, dass sie “vor sorgfältig geplanten Provokationen nicht zurückschrecken” wolle, negative Reaktionen seien dabei “ganz bewusst” einkalkuliert. Ein gut inszenierter “Eklat im TV” ist sicher eine solche “Provokation”. Bei der anschließenden PR-Arbeit machen die Redaktionen, die unreflektiert jede AfD-Kleinigkeit in eine Überschrift packen, immer wieder freiwillig mit.

Immerhin grübeln manche Medien inzwischen, ob Alice Weidel das nicht doch alles geplant habe. Die kostenlose Wahlwerbung für die AfD haben sie aber längst unters Volk gebracht.

Kurz korrigiert (507)

Schon gehört? Kroatien ist nicht mehr Mitglied in der Europäischen Union. Außerdem liegt Bulgarien jetzt in Südamerika. Und den Sieg der deutschen Nationalmannschaft 2014 bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien? Den hat es nie gegeben. Steht so alles bei Bild.de.

Denn “Bild”-Mitarbeiter haben nicht nur ein Talent für die große Desinformation, sie sind auch besonders gut darin, Details zielgenau durcheinanderzubringen. Hier eine kleine Auswahl aus den vergangenen Tagen.

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Was war das für eine Klatsche für das Team von Bundestrainer Joachim Löw! 1:7 verloren gegen Brasilien im Halbfinale der WM 2014. An dieses Debakel erinnert sich bestimmt jeder. Jedenfalls jeder bei Bild.de:

Als Brasilien im Halbfinale der WM 2014 mit sieben zu eins gegen Deutschland gewonnen hat (#Brager), war #Blitzkrieg kurzzeitig der am häufigsten gebrauchten Hashtag auf Twitter.

Es waren allerdings nicht die Brasilianer, liebe Bild.de-Historiker, die 1939 Polen angegriffen und damit das Wort “Blitzkrieg” geprägt haben, sondern die Deutschen. Und die deutsche Fußballnationalmannschaft hat das WM-Halbfinale 2014 7:1 gegen Brasilien gewonnen. Und schon erklärt sich das makabere Hashtag #Blitzkrieg.

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Vor dem TV-Duell am vergangenen Sonntag zwischen Angela Merkel und Martin Schulz hatte Bild.de schon mal das “Netz-Duell” zwischen der Bundeskanzlerin und dem Herausforderer durchgespielt:

Screenshot Bild.de - Vergleich zwischen Angela Merkel und Martin Schulz, darunter unter anderem die Twitter-Follower: Merkel mit 833000 vom Regierungssprecher, Schulz mit 495000

Was die Grafik in der Kategorie “Twitter-Follower” vergleicht, ist allerdings ziemlicher Quatsch. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat in der Tat einen eigenen Twitter-Account, im Gegensatz zu Angela Merkel. Die Rolle von Regierungssprecher Steffen Seibert, der den Account @RegSprecher füllt, heißt Regierungssprecher, weil Seibert Regierungssprecher ist und nicht Angela-Merkel-Sprecher und auch nicht CDU-Sprecher. Er twittert zwar häufig über die Arbeit der Bundeskanzlerin, aber auch über die Arbeit der restlichen Bundesregierung. Und die besteht unter anderem aus SPD-Mitgliedern. Es existiert kein Twitter-Account, den man allein Merkel zuordnen kann.

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Bei Bild.de schaffen sie es, mit einem Halbsatz ein ganzes Land aus der EU zu kegeln. In einem Artikel über den Fußballer Ante Rebic, der trotz einiger Interessenten nicht nach England wechselte, schreibt die Redaktion:

Doch weil der Kroate kein aktueller Nationalspieler ist, bekommt er als Nicht-EU-Bürger in England keine Spielgenehmigung.

Den Kroxit — so würden die “Bild”-Medien ihn wohl nennen — gab es aber nie. Ante Rebic ist als Kroate sehr wohl ein Bürger der Europäischen Union.

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Bulgarien haben die Bild.de-Geographen nicht nur aus der EU geschmissen, sondern direkt nach Südamerika verlegt. Dort sollten die Fußballer des Landes gegen Kolumbien um die Teilnahme bei der kommenden WM spielen:

Screenshot Bild-Facebookpost - Kolumbiens Coach José Pékerman will, dass Bayern Münchens James Rodriguez beim WM-Quali-Spiel gegen Bulgarien auflaufen kann.

Tatsächlich spielt die Nationalmannschaft Kolumbiens heute gegen Brasilien. Immerhin auch mit “B”.

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Doch bei Bild.de kennen sie sich nicht nur nicht in Südamerika aus, sondern auch nicht in Süddeutschland. Gestern hielten mehrere Politiker Bierzeltreden im niederbayerischen Abensberg. Dort fand der Gillamoos statt, ein recht bekanntes Volksfest. Bild.de berichtete über die Politiker-Auftritte:

Screenshot Bild.de - Beim Volksfest in Gillamoos - Guttenberg und Lindner spotten über TV-Duell

In Gillamoos witzelte er darüber

So machte Christian Lindner in Gillamoos Wahlkampf

Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, in Gillamoos

Bei den politischen Bierzeltreden in Gillamoos

und wurde in Gillamoos gefeiert

“Bild”-Redakteur Ralf Schuler war sogar extra vor Ort:

R.SCHULER (ZZ. IN GILLAMOOS)

Gillamoos ist aber kein geographischer Ort. Man kann nicht “in Gillamoos” sein, nur beim Gillamoos oder auf dem Gillamoos.

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Am vergangenen Mittwoch meldete Bild.de:

Screenshot Bild.de - Tochter trauert bei Instagram - Back to Life-Sängerin stirbt mit 53 Jahren

Die Sängerin des Songs “Back to Life”, Caron Wheeler, ist aber gar nicht gestorben. Sondern die Sängerin des Songs “Wish”, der vier Jahre später von derselben Band aufgenommen wurde. Und die hieß Melissa Bell. Andere Redaktionen haben Bell ebenfalls fälschlicherweise mit dem Song “Back to Life” in Verbindung gebracht.

***

Mit Orten haben Bild.de-Mitarbeiter also Schwierigkeiten, genauso mit Namen. Fehlen noch die Zahlen.

Nach den astronomischen Ablösesummen, die der französischen Fußballklub Paris Saint-Germain vor Kurzem zahlte, hat Bild.de mal zusammengerechnet, wie viel die Pariser für ihre Startelf ausgegeben haben:

Screenshot Bild.de - 588 Mio! Mehr als doppelt so teuer wie Bayern - Das ist die neue Paris-Super-Startelf

Im Artikel schrieb die Redaktion:

Screenshot Bild.de - BILD hat die Pariser Top-Elf mit den Sturm Stars wie Neymar, Mbappé und Cavani zusammengestellt. Allein die Startformation kostet 588,4 Millionen Euro, ist damit knapp 50 Mio teurer als der bei transfermarkt.de offizielle aufgeführte Marktwert des gesamten Teams. Zum Vergleich: Bayerns Startelf vom Werder-Spiel (mit Boateng statt Süle) kostet nur 375 Mio Euro, also rund 113 Mio weniger als die Pariser Startformation.

Nur sind 375 Millionen Euro nicht die Hälfte von 588 Millionen Euro. Und man kommt auch nicht, rechnet man 375 Millionen Euro und 113 Millionen Euro zusammen, auf 588 Millionen Euro, sondern auf 488 Millionen Euro.

Zumindest Fehler 1 hat auch das Bild.de-Team bemerkt und die Stelle geändert:

Screenshot Bild.de - BILD hat die Pariser Top-Elf mit den Sturm Stars wie Neymar, Mbappé und Cavani zusammengestellt. Allein die Startformation kostet 588,4 Millionen Euro, ist damit knapp 50 Mio teurer als der bei transfermarkt.de offizielle aufgeführte Marktwert des gesamten Teams. Zum Vergleich: Bayerns Startelf vom Werder-Spiel (mit Boateng statt Süle) kostete nur 239,65 Mio Euro, also rund 113 Mio weniger als die Pariser Startformation.

Die Differenz zwischen der “Pariser Startformation” und der des FC Bayern München beträgt allerdings nicht 113 Millionen Euro, sondern 348,75 Millionen Euro. Dass Bild.de gleich zwei Fehler auf einmal korrigiert, ist dann wohl doch etwas zu viel verlangt.

Danke an Oliver, Jochen, Thorsten S., Jan H., Sven W., @Cranque, @engmann, @Boneffm, @MoDeutschmann, @RengersAlex und @JessyJessy110 für die Hinweise!

BILDblog dankt

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Kurz korrigiert (506)

Das Musikvideo der Sängerin Taylor Swift zu ihrem neuen Song “Look What You Made Me Do” geht ordentlich durch die Decke: Nach einem Tag hatte es bereits 35 Millionen Aufrufe bei Youtube, inzwischen liegt es bei knapp über 100 Millionen Aufrufen.

Die Popper von Bild.de wissen, warum der Clip so erfolgreich ist:

Screenshot Bild.de - Taylor Swift stößt Adele vom Thron - Warum ihr neues Video durch die Decke geht

Das Erfolgsrezept? Der vier Minuten lange Clip strotzt nur so vor Anspielungen auf Streits und vergangene Ärgernisse der Sängerin! In fast jeder Szene finden sich Hinweise, viele natürlich erst beim dritten oder vierten Ansehen.

Und manche dieser “Hinweise” sieht man nur, wenn man bei Bild.de arbeitet und gerne mal Fehler macht.

Die Redaktion listet “Die Seitenhiebe und Symbole im Detail” auf. Darunter sollen auch mehrere Anspielungen darauf sein, dass Taylor Swift von einstigen Freunden hintergangen wurde. Wie zum Beispiel von …

Wie zum Beispiel von Katy Perry (32). Mit ihr hat Taylor immer wieder Streit. Sie wird vorgeführt, indem Taylor das Auto aus Katys Musikvideo zu “Waking Up in Vegas” zu Schrott fährt, während sie genauso aussieht wie ihre Feindin. Taylor sagte einst auf Twitter, dass sie diesen Song liebt!

In einer Bildunterschrift unter einem Screenshot aus Taylor Swifts neuem Clip schreibt Bild.de:

Screenshot aus dem Musikvideo von Taylor Swift mit der Bildunterschrift von Bild.de - Taylor Swift fährt einen gelben Lamborghini zu Schrott – das gleiche Auto, das Katy Perry in einem Musik-Video fährt. Taylor sieht dabei ihrer Rivalin verdächtig ähnlich

Taylor Swift fährt einen gelben Lamborghini zu Schrott — das gleiche Auto, das Katy Perry in einem Musik-Video fährt. Taylor sieht dabei ihrer Rivalin verdächtig ähnlich

In ihrem Musikvideo zu “Waking Up in Vegas” fährt Katy Perry tatsächlich einen gelben Lamborghini Murciélago. Das Auto, das Taylor Swift in ihrem Musikvideo fährt und das Bild.de extra zeigt, ist aber kein Lamborghini, sondern ein Bugatti Veyron.

Ganz am Ende des Artikels schreibt Bild.de:

Das offizielle Video wurde am Sonntag bei den “MTV Video Music Awards” in Los Angeles vorgestellt. Taylor Swift selbst war nicht bei der Award-Verleihung. Bei einigen Leuten im Publikum inklusive der Gastgeberin des Abends — Katy Perry — dürfte der Clip für Verwunderung gesorgt haben.

Mag sein. Dann aber nicht wegen des nicht vorhandenen Lamborghini.

Mit Dank an Frank D. für den Hinweis!

Meine Stylingtipps für meinen Ehemann und Co.

Als stellvertretende Chefredakteurin hat Dagmar Rosenfeld einiges mitzureden, wenn es darum geht, was bei Welt.de erscheint, und welche Themen in der “Welt” landen. Da kommt dann zum Beispiel sowas hier zustande:

Screenshot Welt.de - Meinung - Bundestagswahl - Meine Stylingtipps für Christian Lindner und Co. - von Dagmar Rosenfeld

Das Ganze soll wohl recht lustig sein. Jedenfalls könnte man das meinen, wenn man sich den Artikeleinstieg bei Welt.de und in der “Welt” anschaut:

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kann sich sehen lassen, ein Sahneschnittchen, wie man an Frauenstammtischen so sagt. Nun wurde bekannt, dass Macron in den ersten drei Monaten seiner Amtszeit 26.000 Euro für eine Visagistin ausgegeben hat. Weil Angela Merkel und Martin Schulz derzeit so viele Fernsehauftritte haben, dass sie in der Maske der TV-Studios quasi ein Dauerabpuder-Abo haben, wollen wir an dieser Stelle die kleinen Parteien mit ein paar Stylingtricks unterstützen — kostenlos und wunderschön oberflächlich.

Der Spitzenkandidatin der Linken, Sahra Wagenknecht, verrät Rosenfeld solche “Stylingtricks” (“Leichtigkeit wagen, etwa durch eine Kombi aus Jackett und Jeans.”), genauso dem Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir (“Koteletten wieder wachsen lassen, Haare mit Glitzerpomade zur Tolle formen, E-Bike in Cadillac Pink lackieren und während der Fahrt laut „Brumm, brumm“ rufen.”) und natürlich dem in der Titelzeile bereits erwähnten Christian Lindner von der FDP:

CHRISTIAN LINDNER (FDP)

Der Spitzenkandidat der FDP mit Haut und Haaren für den Wiedereinzug in den Bundestag, dafür zeigt er sich in Wahlwerbespots schon mal im Unterhemd. Liberalismus ist für ihn auch eine Kopfsache: Um liberales Wachstum zu generieren, ließ er sich erst einmal Haare transplantieren.

Stiltipp: Bei der Wahl der Oberbekleidung für Werbespots künftig vorher die Ehefrau fragen.

Duft: Comme des Garçons, Amazingreen (riecht nach schwarz-gelb-grüner Regierung).

Christian Lindners “Ehefrau”, die Dagmar Rosenfeld erwähnt, heißt Dagmar Rosenfeld-Lindner und ist stellvertretende Chefredakteurin der “Welt”. Für das klitzekleine Detail, dass die Autorin gerade über ihren eigenen Ehemann schreibt, der sich mitten im Wahlkampf befindet und der mit seiner Partei in wenigen Wochen in den Bundestag einziehen will, muss bei Welt.de und “Welt” kein Platz mehr gewesen sein. Jedenfalls steht im Artikel nirgendwo etwas davon.

Gesehen bei @HATEMAGAZIN.

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