Suchergebnisse für ‘Klima’

Klimaforscher, Macheten, Vuvuzelas

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wie Schiffeversenken, nur ernster”
(sueddeutsche.de, Peter Glaser)
Peter Glaser nennt Journalismus “die zivilisierteste Form von Widerstand”. Sein Text zur Zukunft des Journalismus befasst sich unter anderem mit der Suchmaschinenoptimierung und der Auflösung der klassischen Bündelungsform.

2. “SPIEGEL vs. ZEIT”
(wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge, Stefan Rahmstorf)
Eine Diplomarbeit vergleicht die von “Spiegel” und “Zeit” in Artikeln zum Thema Klimawandel zitierten Klimaforscher.

3. “Opfer von Täuschungsmanöver”
(stuttgarter-zeitung.de, Erik Raidt)
Unbekannte geben sich gegenüber der Presse als “Junge Liberale” aus und wenden sich “mit drastischen Parolen gegen Arbeitslose”: “Die Stuttgarter Zeitung bedauert, dass die Jungen Liberalen durch die Berichterstattung über die von Dritten fälschlich in Umlauf gebrachten Behauptungen in ein falsches Licht gerückt worden sind.”

4. “Gewalt? Chaos? Desorganisation?”
(profil.at, Johannes Dieterich)
Die Fußball-WM in Südafrika hat begonnen. Johannes Dieterich erinnert nochmals an die zuvor verbreiteten Vorbehalte: “WM-Besucher müssten damit rechnen, von machetenschwingenden Farbigen zerstückelt zu werden, schrieb der Reporter eines britischen Boulevardblatts. Ein deutsches Sicherheitsunternehmen empfahl seiner Nationalmannschaft, ihr Hotel nur mit kugelsicheren Westen zu verlassen.”

5. “Frisch am Stück.”
(alexander-kissler.de)
Alexander Kissler sieht den kritischen Sportjournalismus während der WM in einer Auszeit: “Kritik hat Sendepause, Sportjournalismus wird zum angewandten Fan-Sein. Jetzt werden, je nach Verbreitungsgebiet, Helden gemacht, Stars gepriesen, Führer gebenedeit.”

6. “Vuvuzela-Filter”
(surfpoeten.de)
Wie macht man ein Audiosignal vuvuzelafrei? Eine kurze Anleitung.

Kachelmann, Klima, Karfreitag

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Kachelmann 2. Tag”
(blog.tagesschau.de, Kai Gniffke)
Wie schon am Montag schreibt Kai Gniffke, warum der Vergewaltigungsverdacht gegen Jörg Kachelmann nicht in der Tagesschau auftaucht. Von “Bild”, die ihn für ein Interview mit zahlreichen Fragen konfrontierte, brauche er “keine Nachhilfe in Bezug auf verantwortungsvollen Journalismus, sicher nicht.”

2. “Das ganze verdammte Mediending”
(kaliban.de, Gunnar Lott)
Gunnar Lott ist zunehmend gelangweilt von “Qualitätsmedien”, die “Nicht-Nachrichten, die zudem jeder hat”, durchhecheln. “Je häufiger die atemlos eine Sau durchs Dorf treiben, die nächste Woche wieder komplett vergessen ist, desto weniger bin ich bereit, denen mein Geld oder meine Aufmerksamkeit zu widmen.”

3. “blöde klima-panikmache”
(benkoe.ch, Thomas Benkö)
“Bild” gibt dem durch den Mensch verursachten Klimawandel die Schuld am Verschwinden der kleinen South Talpatti Island. Thomas Benkö sieht das anders: “wind und wasser haben eine insel erschaffen, wind und wasser haben sie wieder verschwinden lassen.”

4. “Frühlingserwachen der Zecken-Experten”
(gesundheit.blogger.de, hockeystick)
Auch diesen Sommer wird es wieder Zecken geben. Trotz oder wegen des harten Winters.

5. “Fernsehen am Krawallfreitag”
(fernsehkritik.tv)
Ein Text zum Wandel des Fernsehprogramms am Karfreitag: “Manch einer mag meine Kritik als altbacken und nicht mehr zeitgemäß betrachten. Zumindest ein solch religiöser Feiertag sollte aber vom Zeitgeist abgekoppelt sein. Und selbst für Atheisten kann es doch durchaus mal angenehm sein, wenigstens an einem Tag des Jahres ein leiseres und nachdenklicheres Fernsehprogramm zu sehen.”

6. “Die Presse schiebt 150 % ab”
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Eine Kurzmeldung in der österreichischen Tageszeitung “Die Presse”.

Kurze Wege aus der Klimakatastrophe

Es sind ja nicht nur die Leute, die den ganzen Tag das Licht im Bad brennen lassen oder in den Urlaub fahren, während der Fernseher zuhause weiter auf Stand-by vor sich hinbrummt, die das Klima kaputtmachen. Es sind auch die Leute, die in Berlin immer noch rücksichtslos Schweizer Schokolade kaufen, die Hunderte Kilometer aus den Alpen herangekarrt werden muss, anstatt auf Ware aus regionalen Schokoladenanbaugebieten, etwa im schönen Zeitz in Sachsen-Anhalt, zurückzugreifen.

Und sagen Sie nicht, das sei Unsinn, weil entscheidende Schokoladenzutaten im einen wie im anderen Fall vom Äquator herangeschafft werden müssen, was die Öko-Bilanz noch ein bisschen stärker beeinflussen dürfte als die Kilometer, die die fertigen Tafeln dann noch zum Verbraucher zurücklegen. Die “Bild”-Zeitung hat das ganz genau nachgerechnet, anhand von drei Einkaufskörben von Kunden aus dem Ullrich-Verbrauchermarkt in Berlin-Mitte. Und Mark F., den es “nicht kümmert”, ob die Produkte viele Kilometer nach Deutschland transportiert werden müssen und dadurch CO2 ohne Ende produzieren, bringt es auf insgesamt 95.350 Kilometer, darunter:

Schokolade --- Schweiz --- 750 km

Viel besser steht dagegen Stefan V. da, zufällig Chef des Ullrich-Verbrauchermarktes in Berlin-Mitte, in dessen Verbrauchermarkt in Berlin-Mitte der Test ja, wie gesagt, stattfand. Insgesamt nur 3510 Kilometer hat er auf der Uhr, darunter:

Schokolade --- Zeitz --- 218 km

“Bild” hat neben sein Foto noch die Worte “…denn das Gute liegt doch so nah” geschrieben, denn auch den Kaffee bezieht V. umweltschonend aus dem sachsen-anhaltischen, äh, Hochland:

Kaffee --- Magdeburg --- 156 km

Und wenn ihm jemand sagt, er solle doch dahin gehen, wo der Pfeffer wächst, versaut nicht einmal das die Öko-Bilanz von Stefan V.:

Pfefferwürste --- Eberswalde --- 64 km

Sie sehen: Es ist ganz einfach, die Umwelt zu schonen, man muss nur auf frische Produkte verzichten und Fertiggerichte aus der Nähe kaufen. Gerne auch beim Ullrich-Verbrauchermarkt in Berlin-Mitte, dessen Sortiment, wie sein Chef und Kunde Stefan V. in “Bild” erzählt, “rund 25.000 Produkte umfasst”. Da lohnt sich bestimmt auch eine weitere Anfahrt.

Danke an Daniele, Sebastian S. und A.J.

Mohammed-Zeichnung, Deepfakes und Erinnerungskultur, Neue Meta-Abos

1. Wegen Mohammed-Zeichnung verhaftet
(taz.de, Wolf Wittenfeld)
Das türkische Satiremagazin “Leman” habe kürzlich “eine völlig harmlose Zeichnung von Mohammed, der im Himmel auf Moses trifft”, veröffentlicht. Daraufhin hätten am Montagabend Islamisten die Redaktion angegriffen, schreibt Wolf Wittenfeld: “Videos zeigen, wie eine aufgehetzte Menge am Montagabend mitten im Istanbuler Ausgehbezirk Beyoğlu schreiend und Steine werfend gegen ein Haus anstürmten, in dem sich die Redaktion von Leman befindet. Die Polizei war präsent, griff aber nicht ein. Stattdessen stürmten andere Polizisten die Redaktion, nahmen den Zeichner und drei weitere Mitarbeiter von Leman fest und besetzten das Gebäude.” Der Chefredakteur von “Leman” sagt, dass es sich nicht um eine Karikatur des Propheten Mohammed handele, sondern um eine zur Versöhnung aufrufende Zeichnung. Das Bild sei absichtlich falsch interpretiert worden.

2. Kartellamt erlaubt Verkauf von SWMH-Regionalzeitungen im Südwesten
(tagesspiegel.de)
Das Bundeskartellamt habe trotz eigener Bedenken den Verkauf mehrerer Regionalzeitungen der Südwestdeutschen Medienholding an die Neue Pressegesellschaft genehmigt. Damit entstehe in Baden-Württemberg ein klar dominierender Verlag. Kritiker wie der Deutsche Journalisten-Verband würden vor einer weiteren Medienkonzentration und dem möglichen Abbau journalistischer Arbeitsplätze warnen.

3. Ein kleiner Klick für Dich, ein großer Klick für Mark Zuckerberg
(digitalpolitik.ghost.io, Markus Beckedahl & Michael Kolain)
“Für 100 Euro Instagram werbefrei und der ganze Scheiß bleibt trotzdem?” Meta zwinge Nutzerinnen und Nutzer von Instagram und Facebook in der EU aktuell, entweder ein kostenfreies, aber datenbasiertes personalisiertes Werbemodell oder ein werbefreies Abo für 7,99 Euro im Monat abzuschließen. Der vorgebliche Grund sei der Digital Markets Act, der mehr Datenschutz und Wahlfreiheit schaffen soll. In der Praxis werde dies jedoch durch undurchsichtige Einwilligungsabfragen (“Pay or Consent”) untergraben.

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4. Wieviel Deepfake verträgt Erinnerungskultur?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 28:29 Minuten)
Alexander Matzkeit spricht mit Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, über den Einsatz von sogenannten KI-Reenactments in Geschichtsformaten wie den “Deepfake Diaries” des ZDF. Das Gespräch kreist um die Fragen, wie solche Technologien sinnvoll gegen geschichtsrevisionistische Tendenzen eingesetzt werden können. Außerdem diskutieren die beiden darüber, wie Erinnerungskultur in einer vielfältigen Migrationsgesellschaft vermittelt werden kann.

5. ARD schützt ihre Inhalte vor KI
(verdi.de, Volker Nünning)
Die ARD habe beschlossen, KI-Anbietern wie OpenAI und Google zu verbieten, Inhalte ihrer Webseiten zum Training von KI-Systemen zu nutzen. Man habe deshalb einen technischen Nutzungsvorbehalt eingebaut. Ziel sei es, Regeln für die sachgemäße Nutzung öffentlich-rechtlicher Inhalte in KI-Anwendungen zu verhandeln. Kritiker würden jedoch warnen, dass dadurch die Auffindbarkeit der Inhalte leiden und der öffentlich-rechtliche Journalismus geschwächt werden könnte.

6. Was krabbelt da?
(npj.news)
Bei NPJ.news, der “zentralen Online-Plattform für Nonprofit-Journalismus im deutschsprachigen Raum”, werden regelmäßig innovative, gemeinwohlorientierte Journalismusprojekte vorgestellt. In der aktuellen Folge geht es um “Was krabbelt da?”, ein Projekt, das mit Kameratechnik und Künstlicher Intelligenz das Leben von Insekten dokumentiert und damit neue Erzählformen über Biodiversität schaffe. Ziel sei es, Aufmerksamkeit für das Insektensterben zu wecken und dessen Bedeutung für Klima und Ökosystem journalistisch greifbar zu machen.

Aktionstag gegen Hass und Hetze, Quereinstiege, KI-Vereinbarung

1. Polizei geht bundesweit gegen strafbare Onlinepostings vor
(spiegel.de)
Am Mittwochmorgen hätten bundesweite Polizeirazzien wegen potenziell strafbarer Postings im Internet stattgefunden, bei denen 65 Wohnungen durchsucht worden seien. Den Beschuldigten werde unter anderem Volksverhetzung, Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole sowie Aufrufe zu Straftaten und Mord vorgeworfen. Die Mehrheit der Fälle könne dem rechten Spektrum zugeordnet werden. Die Maßnahmen seien Teil eines regelmäßigen Aktionstages des Bundeskriminalamts.

2. Wie Trumps Gesetze den Journalismus verändern
(infosperber.ch, Daniela Gschweng)
Wie Daniela Gschweng berichtet, hätten die Gesetze der Trump-Regierung den Umweltjournalismus in den USA stark verändert und erschwert. Die Umweltreporterin Kiley Bense aus Pennsylvania beschreibe, dass durch Kürzungen, gestrichene Forschungsprojekte und verschwundene Webseiten wichtige Quellen und Daten fehlen würden. Die Kommunikation mit Behörden sei deutlich schwieriger geworden; zudem habe sich ihr Schwerpunkt aufgrund der häufigen Eilmeldungen von lokalen hin zu nationalen Themen verschoben. Dadurch bekämen wichtige lokale und regionale Umwelt- und Klimathemen weniger Aufmerksamkeit.

3. Spurwechsel: Neue Quereinstiege in den Journalismus
(dfjv.de, Gunter Becker)
Gunter Becker berichtet über das Programm “Voices of Brandenburg”, das neue Quereinstiege in den Journalismus ermögliche. Zielgruppe seien Menschen, die keinen akademischen Hintergrund oder keinen direkten Zugang zu journalistischen Netzwerken haben. Becker beschreibt am Beispiel ehemaliger Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie das Programm praxisnahes journalistisches Wissen vermittelt, die persönliche Entwicklung fördert und letztlich einen erfolgreichen Einstieg in den Journalismus ermöglichen kann.

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4. “Wir müssen alte Zöpfe abschneiden”
(thisismedianow.podigee.io, Lukas Schöne, Audio: 42:18 Minuten)
In seinem Podcast “This Is Media Now” unterhält sich Lukas Schöne mit Christian Milling, der sich selbst als “Radio-Wahnsinnigen” bezeichne, darüber, wie Lokalradio in ländlichen Regionen zukunftsfähig bleiben kann. Milling berichtet von seinen Erfahrungen mit Projekten wie dem “Ahrtalradio” und kritisiert bestehende Infrastrukturen und Monopolstellungen bei der Radioverbreitung. Außerdem fordert er innovative technische Lösungen, um Lokalradio kosteneffizient und flexibel gestalten zu können.

5. Honduras: Gefahr für Medienschaffende
(verdi.de, Knut Henkel)
Die Situation für Medienschaffende im zentralamerikanisches Staat Honduras sei äußerst bedrohlich. Der Journalist Javier Antonio Hércules sei beispielsweise trotz staatlichen Schutzes von Auftragskillern getötet worden. Die honduranische Regierung werde dafür kritisiert, dass sie gegen Gewalt an Journalistinnen und Journalisten kaum wirksam vorgehe und Aufklärung oft verschleppt werde. Insgesamt fehle es an effektivem Schutz und Aufklärung, was Täter ermutige und die Gefahr weiter erhöhe.

6. Schauspiel-Gewerkschaft und Netflix einigen sich auf KI-Regeln
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Die Schauspielgewerkschaft BFFS habe sich mit Netflix darauf geeinigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) bei der Schauspiel- und Synchronarbeit eingesetzt werden darf. Schauspielerinnen und Schauspieler müssten künftig der KI-Nutzung ausdrücklich und schriftlich zustimmen, etwa wenn ihre Stimme oder ihr Aussehen digital verändert oder nachgebildet werden soll. Die Vereinbarung garantiere, dass KI-Technologie nur unter Einhaltung der Persönlichkeits- und Urheberrechte verwendet wird.

Medienversagen, Verdrehte Themen, Content aus dem Klassenraum

1. Medienversagen nach der Tragödie von Graz
(kobuk.at, Andrea Gutschi)
Andrea Gutschi kritisiert, dass zahlreiche Medien nach dem Amoklauf in Graz grundlegende journalistische Prinzipien verletzt hätten. Sie beanstandet unter anderem, dass einige Redaktionen den Täter durch Fotos, persönliche Details und Deutungen seiner Psyche unnötig in den Mittelpunkt gerückt hätten, was ein gefährliches Identifikationspotenzial für mögliche Nachahmer geschaffen haben könnte. Insgesamt sei Gutschis Einschätzung nach das mediale Verhalten in dieser Ausnahmesituation weniger von Aufklärung als von Emotionalisierung und dem Streben nach Reichweite geprägt gewesen.
Weiterer Lesetipp: Ganz ähnlich sieht das Boris Rosenkranz bei “Übermedien”: “Sie verbreiten reißerische Videos und belagern traumatisierte Menschen: Einigen Medien geht es nach dem Grazer Amoklauf nicht um sachliche Berichterstattung, sondern darum, im Rennen um exklusive Content-Schnipsel vorne zu liegen. Wie immer bei solchen Ereignissen.”

2. Die “Berliner Zeitung” verdreht Themen so lange, bis sie ins verhetzende Muster passen
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Jochen Zenthöfer kritisiert, dass die “Berliner Zeitung” Themen aus seiner Sicht systematisch so verdrehe, bis sie in ein populistisches oder hetzerisches Narrativ passen würden. Aktuell werde eine Soziologin, die demokratisch zur Präsidentin einer Hochschule gewählt worden sei, mithilfe fragwürdiger Plagiatsvorwürfe und suggestiver Berichterstattung diskreditiert. Wichtige Fakten und Kontext würden dabei weggelassen, um ein Bild von Skandal und politischer Fehlbesetzung zu erzeugen.

3. “Klimapolitik wird zum Kulturkampfthema erhoben”
(orsted.de, Nils Husmann)
Luis Paulitsch warnt im Interview mit Nils Husmann, dass viele Alternativmedien nicht primär Meinungsvielfalt fördern, sondern gezielt rechte Narrative verbreiten und einen politischen Rechtsruck anstreben würden. Unterstützt von Social-Media-Algorithmen könnten sie mit emotionalisierenden Inhalten gezielt Angst und Empörung schüren. Das geschehe oft im Zusammenhang mit Themen wie Klimapolitik, Migration oder Energiekrisen. Trotz oft geringer Reichweite würden sie es immer wieder schaffen, durch geschickte Themenplatzierung und ideologische Netzwerke die öffentliche Debatte spürbar zu beeinflussen.

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4. Warum wir regionale Zeitungen in der digitalen Ära brauchen
(medientage.de, Petra Schwegler)
Petra Schwegler berichtet über eine neue Studie, der zufolge regionale Zeitungen trotz sinkender Auflagen weiterhin eine wichtige Rolle spielen, auch weil sie digital immer stärker genutzt würden. Die Studie stammt von der Score Media Group, einem Zusammenschluss regionaler Zeitungen, und zeige: Viele Menschen würden lokale Berichterstattung für unverzichtbar halten und seien zunehmend bereit, dafür zu zahlen und Werbung zu akzeptieren. Der digitale Wandel gelte dabei nicht als Bedrohung, sondern werde als Chance gesehen, neue Leserinnen und Leser über verschiedene Kanäle zu erreichen.

5. Berichten über LSBTIQ-Themen
(verdi.de)
Queere Menschen begegnen in Medienberichten noch immer häufig missverständlichen oder klischeehaften Formulierungen. Um Unsicherheiten zu beseitigen und Fehler zu vermeiden, helfe ein aktualisierter Leitfaden des Bundes Lesbischer und Schwuler JournalistInnen, der konkrete Tipps und Fallbeispiele für sensible und sachgerechte Sprache liefere.

6. Content aus dem Klassenraum – Dürfen Lehrer Influencer sein?
(youtube.com, Lisa Beusch & Kim Kristin Mauch, Video: 18:57 Minuten)
Der Beitrag des NDR-Medienmagazins “Zapp” zeigt, wie Lehrkräfte auf Plattformen wie TikTok und Instagram mit Einblicken in ihren Schulalltag viralen Content erstellen. Dabei würden sie in Konflikt mit Datenschutz, Werbung und ihrem Bildungsauftrag geraten, wenn etwa Schülerinnen und Schüler Teil der Videos werden. Lisa Beusch und Kim Kristin Mauch begleiten zwei angehende Lehrerinnen, die wegen ihrer Posts ihren Job verloren haben, und gehen den rechtlichen und ethischen Fragen hinter dem Phänomen nach.

Fake-“Bild”, RBB spart sich Sparen, (Kein) Interview mit Clint Eastwood

1. Aktivisten verteilen Fake-“Bild”-Zeitung in Supermärkten
(t-online.de)
Aktivisten der Klimagruppe “Neue Generation” sollen in Berliner Supermärkten gefälschte Ausgaben der “Bild”-Zeitung verteilt haben, um gegen die aus ihrer Sicht propagandistische Berichterstattung des Springer-Konzerns zu protestieren. Laut Polizei wurden dabei keine strafbaren Inhalte verbreitet, die Aktivisten hätten jedoch möglicherweise gegen das Hausrecht verstoßen. In der gefälschten Zeitung fordere die Gruppe Springer-Chef Mathias Döpfner zu einem Gespräch auf.
Zusätzlicher Lesehinweis zu einer weiteren Aktion der “Neuen Generation”: Neue Generation – alter Gegner: “Die Neue Generation startet eine Kampagne gegen den Springer-Konzern. Doch die Blockade einer Druckerei in Berlin kann die Polizei verhindern.” (taz.de, Erik Peter)

2. Österreichischer “Kurier” soll Interview mit Clint Eastwood erfunden haben
(tagesspiegel.de)
Hollywood-Star Clint Eastwood werfe der österreichischen Zeitung “Kurier” vor, ein Interview mit ihm zu seinem 95. Geburtstag erfunden zu haben. Eastwood sagt, er habe dieses Interview nie gegeben. Die Zeitung habe dies zunächst bestritten, jedoch später eingeräumt, dass die Autorin Elisabeth Sereda den Text aus mehreren älteren Gesprächen zusammengesetzt und nicht ein aktuelles Interview geführt habe. Obwohl Sereda ihre Darstellung verteidige, habe der “Kurier” die Zusammenarbeit mit ihr aufgekündigt.

3. RBB zieht ein paar seiner 150 Spar-Maßnahmen zurück
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Uwe Mantel berichtet bei “DWDL”, dass der RBB nach Kritik aus der eigenen Belegschaft einige seiner ursprünglich 150 Sparmaßnahmen zurückgezogen oder abgemildert habe, etwa bei der Kinder-Radiosendung “Ohrenbär” und den Radionachrichten. Intendantin Ulrike Demmer betone jedoch, dass das Gesamtziel, 22 Millionen Euro einzusparen, unverändert bestehen bleibe und weiterhin Strukturen und Abläufe beim öffentlich-rechtlichen Sender verschlankt werden sollen.

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4. RSF startet Fernsehsender mit Julia Nawalnaja
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat gemeinsam mit Julia Nawalnaja, der Witwe des in russischer Haft gestorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, den neuen Fernsehsender “Russia’s Future” gestartet. Der Sender soll unabhängigen Journalismus und demokratische Werte fördern und Millionen Haushalte in Russland, in Europa, im Nahen Osten und in Afrika erreichen. Ziel sei es, Nawalnys Vermächtnis fortzuführen und die Pressefreiheit in Russland zu stärken.

5. Der Gerettete verramscht den Retter
(kontextwochenzeitung.de, Josef-Otto Freudenreich)
Josef-Otto Freudenreich berichtet bei “Kontext”, dass die Neue Pressegesellschaft aus Ulm, zu der unter anderem die Zeitung “Südwest Presse” gehört, von der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) die Mehrheit an den Stuttgarter Zeitungen übernehme und damit eine weitere Konzentration der Medienlandschaft erfolge. Die betroffenen Redaktionen seien schockiert, da sie weitere Einsparungen und einen Bedeutungsverlust befürchten würden. Der Ursprung der Probleme liege im kostspieligen Kauf der “Süddeutschen Zeitung” durch die SWMH im Jahr 2007, der zu finanziellen Schwierigkeiten und Sparzwängen geführt habe.

6. Nadia Zaboura – Verlorenes Medienvertrauen, gefährdete Demokratie?
(youtube.com, Nadia Zaboura, Video: 31:33 Minuten)
Auf der Digitalkonferenz re:publica hat Nadia Zaboura einen Vortrag über Nachrichtenjournalismus und Medienvertrauen gehalten: “Medienvertrauen ist der Kern demokratischer Gesellschaften. Entlang Grimme-nominierter Medienanalysen bietet dieser Vortrag eine umfassende Analyse der oft kritisierten deutschen Nahost-Berichterstattung – und zeigt wissenschaftsbasiert sieben Problemfelder, Exzellenz sowie konstruktive Auswege auf.”

KW 22/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie Israels Krieg in Gaza die Pressefreiheit bedroht
(youtube.com, Manuel Biallas & Lisa Maria Hagen & Jonas Schreijäg & Pia Steckelbach, Video: 30:37 Minuten)
Der Krieg Israels im Gazastreifen schränke die Pressefreiheit stark ein, berichtet das NDR-Medienmagazin “Zapp”. Medienschaffende würden bedroht, angegriffen oder sogar getötet. Der Beitrag zeigt, wie schwierig es für Reporter und Reporterinnen geworden ist, offen und sicher über die Lage in Gaza zu berichten. Es stelle sich die Frage: “Wie können Medien überhaupt noch aus Gaza und besetzten Gebieten berichten?”

2. Schaut der Sportjournalismus beim Thema Doping zu oft weg?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 40:56 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast unterhält sich Holger Klein mit dem auf Sport spezialisierten Investigativjournalisten Hajo Seppelt: “Wie arbeitet die Dopingredaktion der ARD? Welchen Stellenwert hat das Thema heute im Vergleich zu früher? Was kritisiert er an der eigenen Branche? Und warum sagt Seppelt ungern seinen Namen, wenn er ans Telefon geht?”

3. re:publica 25: Roland Meyer – Generative KI und die Ästhetik des digitalen Faschismus
(youtube.com, re:publica, Roland Meyer, Video: 26:39 Minuten)
In seinem Vortrag auf der re:publica spricht Bild- und Medienwissenschaftler Roland Meyer über die Ästhetik und die politische Dimension generativer KI. Diese werde insbesondere von der globalen Rechten genutzt, um rassistische und sexistische Klischees sowie nostalgische Sehnsüchte zu bedienen. Er kritisiert, dass KI-Modelle nicht neutral seien, sondern aufgrund ihrer Trainingsdaten und der bevorzugten Ästhetik ihrer Nutzerinnen und Nutzer überwiegend stereotype und diskriminierende Bilder erzeugen würden.

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4. Was hat Gossip mit Politikjournalismus zu tun?
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 24:19 Minuten)
Nina Landhofer spricht mit Politik-Influencer Fabian Grischkat, Endometriose-Aufklärerin Theresia Crone, Ernährungsexpertin Sanaz Saleh-Ebrahimi und Charlotte Thies vom “Volksverpetzer” darüber, wie Medien junge Menschen besser erreichen können. Jugendforscher Klaus Hurrelmann sieht Soziale Medien nicht nur als Problem, sondern auch als Chance für die politische Kommunikation. Die Anthropologinnen Maria Ava Fischer und Moxi Ochsenbauer erklären zudem, warum Gossip ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Themen und Interessen der Generation Z sei.

5. Schluss mit Privilegien? Social Media und Regulierung
(ardaudiothek.de, Thomas Bimesdörfer & Michael Meyer, Audio: 16:21 Minuten)
Der Anwalt Chan-jo Jun war bei “Medien – Cross und Quer” zu Gast: “Für ihn sind X und Co. Medien, die sich in Wahlkämpfe einmischen und das politische Klima beeinflussen können.” Jun kämpfe seit rund zehn Jahren gegen die Macht der Social-Media-Konzerne und gelte als Befürworter einer robusten staatlichen Regulierung dieser Plattformen. Darüber spricht er mit Thomas Bimesdörfer und Michael Meyer.

6. Wie weit dürfen Medien gehen?
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 17:44 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem YouTube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen kritischen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, YouTubern und Social Media. In seinem aktuellen Video kritisiert er, dass Jan Böhmermann und dessen Team vom “ZDF Magazin Royale” mit der Enthüllung der privaten Identität des YouTubers “Clownswelt” zu weit gegangen seien, da das öffentliche Interesse dafür nicht ausreichend begründet worden sei. Zudem bemängelt Schönauer, dass Böhmermann kaum auf die konkreten Inhalte und potenziellen Rechtsverstöße des Kanals eingehe, sondern stattdessen persönliche Informationen preisgebe. Böhmermanns Aktion sei letztlich kontraproduktiv, da sie dem kritisierten Kanal massiven Zulauf und Aufmerksamkeit verschafft habe.
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

Koalitionsvertrag, Pulitzer-Preise, Rechtsextreme im Fernsehen

1. Koalitionsvertrag: Wie Union und SPD gegen Desinformation vorgehen wollen
(correctiv.org, Alice Echtermann)
Alice Echtermann hat nachgeschaut, wie Union und SPD laut ihrem Koalitionsvertrag (PDF) gegen Desinformation vorgehen wollen. Sie stellt klar, dass die neue Bundesregierung kein generelles “Lügen-Verbot” plane, sondern lediglich die bestehende Rechtslage bekräftige, nach der bewusste Falschbehauptungen bereits heute nicht unter den Schutz der Meinungsfreiheit fallen würden. Stattdessen wolle die Koalition Maßnahmen gegen gezielte Manipulation auf Sozialen Plattformen stärken und etwa den Landesmedienanstalten mehr Befugnisse im Kampf gegen Desinformation geben.

2. Pulitzer-Preise: “Washington Post” und “New York Times” ausgezeichnet
(tagesspiegel.de)
Die Pulitzer-Preise 2025 gingen unter anderem an die “New York Times”, die “Washington Post” und den “New Yorker” für Berichte etwa über den Mordanschlag auf Donald Trump, Drogenkrisen und internationale Konflikte. Die wohl wichtigste Kategorie “Dienst an der Öffentlichkeit” habe die Investigativplattform “ProPublica” für Recherchen zu tödlichen Folgen von Abtreibungsverboten gewonnen.

3. Rechtsextreme im Fernsehen
(verdi.de, Lars Lubienetzki)
Lars Lubienetzki kritisiert in seinem Kommentar, dass TV-Talkshows die AfD nicht nur durch ihre Einladungen, sondern vor allem dadurch stärken, dass sie ständig Themen behandeln, die von der AfD gesetzt wurden, etwa Migration, anstatt selbst relevante gesellschaftliche Themen wie soziale Gerechtigkeit oder Wohnungsnot zu wählen. Er fordert, dass Redaktionen eigenständig Themen vorgeben sollten. Auf diese Weise ließe sich sowohl die Debattenqualität verbessern als auch verhindern, dass rechtsextreme Positionen normalisiert werden.

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4. Wagenknecht darf Forsa keine Manipulation unterstellen
(faz.net, Reiner Burger)
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa habe vor dem Landgericht Berlin II eine einstweilige Verfügung gegen Sahra Wagenknecht erwirkt, die Forsa nach der Bundestagswahl Manipulation der Wählermeinung durch gezielte Umfrageveröffentlichung vorgeworfen habe. Wagenknechts Vorwürfe seien als unwahre Tatsachenbehauptungen einzustufen, die Forsa in der unternehmerischen Integrität verletzten würden und daher rechtswidrig seien. Wagenknecht dürfe ihre Behauptung, Forsa habe gezielt Wahlverhalten manipuliert, daher vorerst nicht mehr wiederholen.

5. Klimathema? Bitte nicht!
(mediummagazin.de, Sarah Neu & Mia Pankoke & Jeanne Wellnitz)
Der Klimajournalismus kämpfe aktuell mit sinkender Aufmerksamkeit, da andere Krisen wie Krieg, Inflation und gesellschaftlicher Rechtsruck die öffentliche Debatte dominieren und das komplexe Klimathema zunehmend verdrängen. Gleichzeitig ständen Journalistinnen und Journalisten vor einem Dilemma: Den einen seien sie zu alarmistisch, den anderen zu neutral. Um wieder mehr Wirkung zu erzielen, bräuchten Medien innovative Formate und Erzählweisen, die konstruktiv, lösungsorientiert und faktenbasiert sind, ohne Ängste oder politische Polarisierung zu bedienen.

6. “Es gibt mittlerweile sehr, sehr viele Podcasts in Deutschland”
(flurfunk-dresden.de)
Sounddesigner und Podcastproduzent Bony Stoev erklärt im Interview mit “Flurfunk”, dass für einen erfolgreichen Podcast vor allem eine originelle Idee, gute Tonqualität und kontinuierliche Veröffentlichungen entscheidend seien. Eine bestehende Community und gezielte Werbung auf Social Media würden zudem deutlich die Reichweite neuer Podcasts erhöhen. Häufige Fehler seien dagegen, zu lange am Konzept zu arbeiten, nicht auf die Tonqualität zu achten und mangelnde Ausdauer beim regelmäßigen Veröffentlichen.

Drohender Gegenwind, Trumps Pläne, Ausgezeichnete Redaktionen

1. ARD und ZDF droht Gegenwind
(t-online.de, Steven Sowa)
ARD und ZDF stünden vor der schwierigen Entscheidung, ob und wie sie nach der Einstufung der AfD als “gesichert rechtsextrem” durch den Verfassungsschutz weiterhin Vertreterinnen und Vertreter der Partei in ihre Talkshows einladen. Der Deutsche Journalisten-Verband fordere, “die völkischen, rassistischen und rechtsextremen Absichten dieser Partei” deutlicher hervorzuheben. Während das ZDF angekündigt habe, die Auftritte von AfD-Mitgliedern weiterhin zu prüfen, wolle die ARD künftig explizit darauf hinweisen, dass die AfD als rechtsextremistisch eingestuft worden sei.
Weiterer Lesehinweis in eigener Sache: Bei Bluesky kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “An alle Sender, Talkshowbetreiber und Medienverantwortlichen: Wer ab heute noch AfD-Vertreter einlädt, kann sich nicht mehr rausreden: Er normalisiert bewusst Rechtsextremismus. Schluss mit der falschen Neutralität! Demokratie bedeutet nicht, Demokratiefeinden ein Forum zu geben.”

2. Medien werden zensiert, Re­por­te­r eingeschüchtert
(taz.de, Anja Osterhaus)
Anja Osterhaus, Geschäftsführerin bei der Organisation Reporter ohne Grenzen, zieht anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit eine ernüchternde Bilanz. In ihrem Kommentar bei der “taz” schreibt sie, dass Medienschaffende weltweit zunehmenden wirtschaftlichen, politischen und physischen Bedrohungen ausgesetzt seien. Besonders kritisch sei die Lage derzeit in den USA unter Donald Trump, in Argentinien unter Javier Milei und in Serbien bei zunehmender russischer Propaganda. Deutschland stehe zwar vergleichsweise besser da, habe aber ebenfalls dringenden Handlungsbedarf, insbesondere bei der Umsetzung der Anti-SLAPP-Richtlinie der EU und bei der Abwehr neuer staatlicher Überwachungsmaßnahmen.

3. “Er hat es auf die Sesamstraße abgesehen”: Trump will öffentlichen Sendern staatliche Finanzierung streichen
(tagesspiegel.de)
US-Präsident Donald Trump wolle mit einem neuen Dekret die staatliche Finanzierung der öffentlichen Sender PBS und NPR streichen. Die Rundfunkanstalten sollen angeblich nicht “fair, präzise und unvoreingenommen” über Trumps Politik berichten. Die Demokratische Partei kritisiere diesen Schritt scharf als Angriff auf die Meinungsfreiheit und auf Bildungsprogramme.
Weiterer Lesetipp: Wie Trumps Anti-Medien-Strategie Lokalzeitungen trifft: “US-Präsident Donald Trump legt sich nicht nur mit renommierten Medien wie AP an, sondern auch mit kleinen Zeitungen, die kritisch über ihn berichten.” (taz.de, Felix Biermayer)
Außerdem lesenswert: Was das Einfrieren von USAID-Mitteln für die ukrainische Medienlandschaft bedeutet (de.ejo-online.eu, Oleksandra Yaroshenko).

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4. SR kappt Verbindungen zu einem rechtskonservativen Medienmogul
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der Saarländische Rundfunk (SR) verkaufe seine Anteile am französischen Radiosender Europe 1, weil dieser zuletzt stark nach rechts gerückt sei. Verantwortlich für diesen Kurswechsel, zu dem auch die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Moderator Cyril Hanouna gehöre, sei der rechtskonservative Medienmogul Vincent Bolloré. Dieser habe mittlerweile erheblichen Einfluss auf Europe 1. Um sich von diesem Umfeld klar abzugrenzen, ziehe sich der SR nun komplett zurück.

5. Werden medial die falschen Themen gesetzt?
(deutschlandfunk.de, Sören Brinkmann, Audio: 35:12 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, ob Themen und Schwerpunkte in der medialen Berichterstattung falsch gesetzt werden, gerade bei “Zusammenhängen zwischen Wirtschaftswachstum und den ökologischen Folgen”. Es diskutieren DLF-Hörerin Beate Allmenröder und Birgid Becker aus der DLF-Wirtschaftsredaktion.

6. Die Redaktionen des Jahres 2024
(journalist.de, Frederik Holtkamp & Mia Pankoke & Kathi Preppner)
Die “Zeit” führt auch im Jahr 2024 mit 29 Auszeichnungen die Rangliste der meistprämierten Redaktionen im deutschsprachigen Raum an, gefolgt von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und dem “Spiegel”. Das ergab eine jährliche Auswertung der Medienpreise durch das Magazin “journalist”. Besonders erfolgreich waren neben der “Zeit” der WDR (24 Auszeichnungen), der SWR (23) und der BR (22).

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