Archiv für 6 vor 9

@BonitoTV, 9/11, Meinungsfreiheit

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “‘Bild’ fällt erneut auf falschen Harald Schmidt herein”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Wieder einmal hält “Bild” @BonitoTV für das Twitter-Konto von Harald Schmidt: “Wie oft ein falscher Twitter-Account auch nach mehr als einem halben Jahrzehnt noch große Medien-Marken in die Irre führen kann, ist verblüffend und erschreckend zu gleich.”

2. “Jetzt amtlich – 89.0 RTL musste Gewinnspielbetrug zugeben”
(fair-radio.net, Sandra Müller)
Der Radiosender 89.0 RTL wird von der Landesmedienanstalt verpflichtet, öffentlich bekanntzugeben, “dass seine Aktion ‘Tankwahnsinn’ im vergangenen September gesetzeswidrig war”. Ausgestrahlt wurde die Bekanntgabe am 3.März, um 6:24 Uhr morgens, ohne Entschuldigung.

3. “‘Ich habe eine Meinung'”
(journalist.de, Stefan Niggemeier)
Dürfen Journalisten Aktivisten sein? Stefan Niggemeier schreibt: “Natürlich muss ein Journalist unabhängig sein, natürlich darf er sich nicht einem Verein, einem Unternehmen, einer Person verpflichtet fühlen, sondern nur einer Sache. Natürlich darf er kein Lobbyist sein. Aber er darf Überzeugungen haben und leidenschaftlich dafür kämpfen.”

4. “Einer von uns, irgendwie”
(sueddeutsche.de, Martin Wittmann)
Martin Wittmann zweifelt daran, dass US-Präsident Barack Obama Zeit findet, die Webserie “House Of Cards” zu schauen: “Wahrscheinlicher ist, dass hier ein paar PR-Profis nicht konsequent zu Ende gedacht haben, als sie Obama als volksnahen Hipster verkaufen wollten.”

5. “Verschwörungstheorie!”
(heise.de/tp, Paul Schreyer)
Journalist Paul Schreyer erlaubt sich, den Wikipedia-Artikel zu 9/11 zu editieren. Und berichtet, was dann passiert. “Meine Frage an die selbsternannten Gralshüter der Wahrheit, nach welchen spezifischen Kriterien denn ‘verschwörungstheoretische’ Texte von solchen unterschieden würden, die man als Quelle bei Wikipedia akzeptiert, blieb unbeantwortet. Man sei nicht da, um Auskünfte zu erteilen, hieß es dazu nur knapp. Die gesuchten Kriterien solle ich ‘durch eigene Lektüre herausfinden’.”

6. “Wie man die Demokratie ruiniert”
(cicero.de, Alexander Marguier)
Alexander Marguier greift den Abbruch einer Podiumsdiskussion mit Thilo Sarrazin auf: “Eine Diskussion über Meinungsfreiheit zu verhindern, weil einem die Meinung eines der Beteiligten nicht passt, darauf muss man erst einmal kommen. Ob die Randalierer jetzt zufrieden sind? Der Sieg, den sie nach Abbruch der Veranstaltung gestern vor dem Berliner Ensemble feierten, war ein Triumph der Denkfaulheit, der Intoleranz, der Sprechverbote. So ruiniert man eine Demokratie.” Siehe dazu auch ein Interview mit Claus Peymann (welt.de, Lucas Wiegelmann).

Radioquote, Henri-Nannen-Preis, Öko-Test

6 vor 9

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1. “Radioquote: Die fragwürdige Währung”
(radioszene.de, Sebastian Pertsch)
Sebastian Pertsch schreibt zur Radioquote: “Angeblich wird täglich im Schnitt 4 Stunden lang Radio gehört. Die Hördauer beträgt exakt 199 Minuten, die Verweildauer 249 Minuten. Aha. (…) Ich kann mich nicht daran erinnern, wann die Verweildauer je gefallen war. Scherzhaft sagen nicht wenige Radiokollegen nach jeder ma: Irgendwann gibt es mehr Hörer als Deutschland Einwohner hat.”

2. “Warum man mit Online-Journalismus kein Geld verdient”
(jensrehlaender.tumblr.com)
Jens Rehländer, Ex-Redaktionsleiter von Geo.de, sieht die Zukunft von Journalismus im Netz negativ. “Wer also den Glauben an Durchbruch des Online-Journalismus nicht aufgeben will, dem bleibt nur eines: ihn persönlich verwirklichen. Denn mehr Durchbruch wird nicht kommen.” Siehe dazu auch “Warum ich als Journalist nur noch die Monster füttere” (blog.rebellen.info, martin) und “Ob Online oder Print: Warum Journalismus in beiden Welten eine Perspektive hat” (lousypennies.de, Stephan Goldmann).

3. “BILD und der Nannen-Preis”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michal fragt nach dem Freispruch von Christian Wulff, ob “Bild” den Henri-Nannen-Preis 2012 in der Kategorie “Investigation” verdient hat oder nicht. “Was ist eine investigative Leistung wert, die etwas skandalisiert, was für einen Skandal nicht reicht? Die Jury des Henri-Nannen-Preises ist wohl dem Hype der eigenen Branche erlegen.”

4. “Ist ÖKO-TEST kriminell?”
(oekotest.de)
Das Verbraucher-Magazin “Öko-Test” streitet vor dem Oberlandesgericht Frankfurt um Aussagen von Walter Krämer – und verliert: “Die Äußerung des Professors sei insgesamt als Meinungsäußerung zu bewerten und durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Es folgt damit einer seit einiger Zeit festzustellenden Tendenz. Gerichte gehen inzwischen mehr und mehr dazu über, selbst die übelsten Beschimpfungen und falschen Tatsachenbehauptungen noch als zulässige Meinungsäußerungen einzustufen. Dadurch halten sie sich Arbeit vom Hals, die wegen des ganzen Mülls im Internet überhand nehmen würde.”

5. “Bye-bye – Irrtum ausgeschlossen”
(sonntagszeitung.ch, Stefanie Rigutto)
Stefanie Rigutto listet 8 Irrtümer über den Reisejournalismus auf.

6. “Demonstranten verhindern Debatte mit Sarrazin”
(cicero.de, Petra Sorge)
Demonstranten stören eine “Cicero”-Podiumsdiskussion mit Thilo Sarrazin – was zur Absage der Veranstaltung führt. Siehe dazu auch “Der Gast muss gehen” (berliner-zeitung.de, Martin Klesmann) und “Zum Stand der Meinungs- und Redefreiheit in Deutschland” (danisch.de, Hadmut Danisch).

Christian Wulff, Quotenmessung, Blogs

6 vor 9

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1. “Darum braucht es Blogs”
(freitag.de, Jan Jasper Kosok)
Jan Jasper Kosok verteidigt die Blogs: “Verlage sind Tendenzbetriebe mit Blattlinien, die dem Streben nach Wahrheit nicht selten im Weg stehen. Das sah man anschaulich an der Debatte um das Leistungsschutzrecht. Nicht im Leben hätte man im Gros der Redaktionen daran gedacht, gegen etwas anzuschreiben, dessen gesamtgesellschaftlicher Nutzen – vornehm ausgedrückt – zweifelhaft, das dem eigenen Überleben aber durchaus dienlich ist.”

2. “Liebling, ich habe die Quote geschrumpft”
(faz.net, Christoph Ullrich)
Zwölf Jahre lang gehörte die Familie von Christoph Ullrich zu jenen TV-Zuschauern, deren Verhalten für die Quote gezählt wird. “Mit Sicherheit beeinflusste das Gefühl, eine Rolle bei der Quotenmessung zu spielen, auch das Fernsehverhalten. Sendungen, die man als wertvoll empfand, wurden möglichst nicht versäumt, selbst wenn man nur mit einem halben, zusätzlich noch von Schläfrigkeit getrübten Auge hinschauen konnte.”

3. “Ärger in Russland: Sturm der Entrüstung fegt über Hubert Burda”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
Unruhe in der Redaktion der seit 2013 zu Hubert Burda Media gehörenden “Computerbild Russia”: “Weil ein Mitarbeiter der in Russland von Hubert Burda herausgegebenen ‘Computer Bild’ auf seiner persönlichen Facebookseite deutliche Worte gegen die russische Einmischung in der Ukraine fand, musste er nach eigenen Angaben seine Kündigung einreichen. Hubert Burda Media wehrt sich gegen die Vorwürfe.”

4. “Thilo Sarrazin, die Medienmacht und die Kommentarfunktion”
(carta.info, Kyrosch Alidusti)
Kyrosch Alidusti liest Leserkommentare: “Vielen Aussagen in den Leserforen ist eines gemeinsam: ein tiefes Misstrauen gegenüber den Medienmachern. Das sollte zu denken geben, vor allem, weil die konservative Spielart des Medienmisstrauens auf der anderen Seite (der linken) nicht wesentlich anders ausschaut (siehe Lanz-Debatte).”

5. “‘Ein Teil der Medien war auf Mission'”
(taz.de, Lan-na Grosse)
Lan-na Grosse befragt Michael Götschenberg, Autor des Buchs “Der böse Wulff?”, zur Wulff-Affäre: “Im Endeffekt hat sich fast alles von dem, was in den Wochen der Affäre Wulff auf den Tisch gepackt wurde, als belanglos, haltlos oder sogar unwahr herausgestellt.”

6. “Gauck gibt Amt des Bundespräsidenten wieder an rechtmäßigen Besitzer Wulff zurück”
(der-postillon.com)

Antisemitismus, Vermarktung, Rebekah Brooks

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1. “Keine Antisemiten, nirgends!”
(fr-online.de, Hanning Voigts)
Medien würden regelmäßig zögern, Antisemitismus als solchen zu benennen, glaubt Hanning Voigts: “Der Gedanke, dass es ihn immer noch gibt, auch bei Linken und gebildeten Bürgern, ist offenbar schwer auszuhalten. Sogar dann, wenn es in der Sache selbst wenig zu diskutieren gibt.”

2. “Eine Lüge, ein Geheimnis und eine Tragödie”
(journalist.de, Hakan Tanriverdi)
Hakan Tanriverdi schildert eine Recherche, an deren Ende eine Selbsttötung steht: “Den Suizid von Essay Anne Vanderbilt hätte niemand voraussehen können. Aber was es für einen Menschen bedeutet, fürchten zu müssen, dass sein persönliches Lebensgeheimnis öffentlich gemacht wird, das hätten sich die beteiligten Personen fragen müssen.”

3. “‘Größtmögliche Vielfalt statt kleinster gemeinsamer Nenner'”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Ein Interview mit Guido Reinhardt von UFA Serial Drama zu Fernsehserien: “Sie kennen die langen Entwicklungsvorläufe und auch die nicht immer mutigen Entscheidungsfindungen, die durch das finanzielle Risiko entstehen, das Sender bei der Produktion einer Serie eingehen. Keiner möchte einen Fehler machen und es hat in den letzten Jahren viele Formate gegeben, die nicht funktioniert haben. Ich kann die Verunsicherung auf allen Seiten verstehen.”

4. “Gefallene Königin des Boulevards”
(tagesanzeiger.ch, Peter Nonnenmacher)
Peter Nonnenmacher beobachtet den Prozess gegen Rebekah Brooks, Ex-Chefredakteurin von “News of the World”, und fragt, ob es denn sein könne, dass sie nichts wusste von dem, was ihr vorgeworfen wird. “30 Millionen Pfund Gewinn im Jahr spielte allein ‘News of the World’ zu jenen Zeiten ein. Entsprechende Summen wurden aufgewendet, um Celebrities (oder ihre Partner) zum Reden bringen. Wenn sie nicht reden wollten, wurden die Mülleimer und Papierkörbe durchschnüffelt. Und irgendwann eben auch Mobiltelefone und Maileingänge angezapft, wie drei Nachrichtenchefs der ‘News of the World’ gestanden haben.”

5. “Unser Vermarktungsdilemma”
(netzpolitik.org, Markus Beckedahl)
Markus Beckedahl fragt die Leser, wie Netzpolitik.org am Besten weitermachen soll mit der Vermarktung.

6. “13 Fakten, die Buzzfeed über (Medien-) Deutschland wissen muss”
(blog.rebellen.info)

Süddeutsche Zeitung, Upworthy, Thilo Sarrazin

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1. “SZ macht Facebook zu Jewbook”
(publikative.org, Patrick Gensing)
Die “Süddeutsche Zeitung” wird aufgrund einer Karikatur, die Mark Zuckerberg zeigt, kritisiert, siehe dazu “German cartoon of Facebook CEO Zuckerberg sparks anti-Semitism row” (jpost.com, Benjamin Weinthal, englisch) oder auch “Krake Juda” (titanic-magazin.de, Stefan Gärtner).

2. “Stellungnahme des Zeichners”
(sueddeutsche.de)
Der Zeichner dieser Karikatur, Burkhard Mohr, gibt zu den öffentlichen Reaktionen eine Stellungnahme ab: “Dass die Karikatur zur WhatsApp-Übernahme durch Facebook, bei der ich eine überspitzte Zeichnung Mark Zuckerbergs in Kombination mit der Krake aus dem Film ‘Fluch der Karibik’ dargestellt habe, wie eine antijüdische Hetz-Zeichnung aussieht, ist mir nicht aufgefallen.”

3. ” Why We Fact-Check Every Post On Upworthy”
(blog.upworthy.com, Matt Savener, englisch)
Upworthy.com setzt Ressourcen ein in der Fakten-Kontrolle. “My team scrutinizes everything that goes up on the site before we post it — a rarity at a time when even print magazines are laying off fact-checkers. All facts asserted in our content have to be backed up by reliable sources such as major trustworthy media outlets, government agencies and reports, scientific experts, and authoritative nongovernmental organizations.”

4. “Wie Wulff ohne ‘Bild’ nach Afghanistan reiste und so vielleicht einen ‘Krieg’ auslöste”
(stefan-niggemeier.de)
Der Wortlaut der Nachricht, die der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann im Dezember 2011 auf die Mailbox gesprochen hatte, wurde gestern auf Bild.de veröffentlicht.

5. “Gift und Gegengift”
(begleitschreiben.net, Gregor Keuschnig)
Gregor Keuschnig liest das Buch “Der neue Tugendterror” von Thilo Sarrazin und stösst darin auf “rein gar nichts Neues”: “Es gibt keinen frischen Gedanken zum medialen Phänomen der Verschlag­wortung von Sachverhalten. Nichts über den Populismus der Medien, die selber jedem Vereinfacher Populismus attestieren. Die zahlreichen Versuche mit paternalistischen Sprachregelungen einen Uniformismus zu erzeugen, werden vom Autor bejammert statt analysiert.”

6. “Thilo Sarrazin entgeht tugendterroristischem Anschlag nur knapp”
(der-postillon.com)

Kai Wiesinger, Digitalnomade, Buzzfeed

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1. “Matthias Matussek schlägt spontan auf einen Schwulen ein”
(vetaro.wordpress.com)
Vetaro fügt dem Beitrag “Notwendige letzte Worte” (theeuropean.de, Matthias Matussek) weitere Worte hinzu: “Hallo! Das bin ich. Ich lese seit ich 13 bin den Bildblog, das ist zehn Jahre her. Meine Überzeugung, dass Wahrheit die wichtigste Tugend für mich ist, habe ich von ihm. Manchmal kommentiere ich auch, und oft freue ich mich über die Kommentare der gebildeten, mit klarem Menschenverstand schreibenden Leute, die oft erkennbar älter sind als ich und es schaffen, über 100+ Kommentare zu schreiben, ohne Schimpfworte zu nutzen oder die Identität eines anderen zu beleidigen.”

2. “Es gibt Situationen, da wird man erpresst”
(planet-interview.de, Jakob Buhre und Paula Emilia Huppertz)
Schauspieler Kai Wiesinger erklärt, warum er 2012 in “Bild” Auskünfte über sein Privatleben gegeben hatte: “Weil es eine Situation in meinem Leben gab, wo man so anfällig ist und so labil, dass man erpresst werden kann. Außerdem können Überschriften und Texte durch Kürzungen so verändert werden, dass eine Wirkung erzielt wird, die nie beabsichtigt war. Und es können Wahrheiten im Netz kursieren, die nichts mit der Realität zu tun haben.”

3. “How to hoax the international sports media with nothing more than a red circle”
(onlinejournalismblog.com, englisch)
Fußball: Ein Tweet lässt Sportjournalisten glauben, Mesut Özil und Manuel Neuer hätten als Junioren gemeinsam in einer Mannschaft gespielt. “It was not true. According to various biographies, Neuer had played for Schalke since the age of 5 – not Ozil’s Westfalia.” Siehe dazu auch “The tweet that tricked 3 news outlets into printing a lie” (dailydot.com, Fernando Alfonso III, englisch).

4. “Spiegel Online: Immer auf die Erneuerbaren!?”
(klima-luegendetektor.de)
Der Klima-Lügendetektor stört sich daran, dass “Spiegel Online” den Artikel “Kostenexplosion bei Strom, Öl, Gas: Energiearmut in Deutschland nimmt drastisch zu” mit einem Windrad illustriert.

5. “US-Website: Wie ‘BuzzFeed’ in Deutschland erfolgreich sein will”
(spiegel.de, Ole Reißmann)
Wird Buzzfeed in Deutschland Probleme mit Bildrechten haben? Gründer Jonah Peretti glaubt das nicht, man gebe “im Jahr mehrere Millionen Dollar für Bildrechte aus, stelle Fotografen ein und setze auf eigene Illustrationen”.

6. “1 Jahr Digitalnomade”
(medium.com, Jan Tißler)

Ines Pohl, Bürgerkinder, Westfalenpost

6 vor 9

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1. “Der Ekel schaltet Gehirnzellen aus”
(blog.alvar-freude.de)
“Taz”-Chefredakteurin Ines Pohl schreibt in einem Beitrag für den Deutschlandfunk, dass im vergangenen Jahr “250.000 Deutsche rund 20 Milliarden Euro für Bilder und Filme mit nackten Kindern ausgegeben” hätten. “Das bedeutet: durchschnittlich 80.000 Euro, achtzigtausend Euro pro Konsument. Der Ekel hat bei Ines Pohl offensichtlich alle Gehirnzellen abgeschaltet.”

2. “Wie klingt eigentlich eine Zeitung?”
(jawl.net, Christian Fischer)
Auf der Website So-klingt-die-wp.de sucht die “Westfalenpost” ein Soundlogo: “In den AGB, die liest ja eh keiner, versteckt man dann, dass der Gewinner für diese tausend Euro sämtliche Rechte an dem von ihm komponierten Logo abtritt. Die Mitmach-Aktion-Veranstalter dürfen das Soundlogo wo und wann auch immer sie wollen abspielen, sie dürfen es weiter bearbeiten, sie dürfen es sogar weitergeben und sie sind auf immer und ewig die einzigen die das alles dürfen. Schicke Sache, so für tausend Euro. Glaubt mir: das ist ziemlich günstig.”

3. “Piraten dementieren Bombergate”
(taz.de, Sebastian Heiser)
Die Bundespressesprecherin der Piratenpartei sendet der “taz” per E-Mail einen “Korrekturhinweis”, doch diese will von ihrer bisherigen Berichterstattung nicht abrücken. “Wenn Anne Helm den Prozess gegen den Berliner Kurier und die taz gewinnt, ist das Verfahren für sie kostenlos und sie kann zudem Schmerzensgeld wegen der Falschberichterstattung einfordern.”

4. “Die Lanz-Stromberg-Filter-Bubble”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Gelangweilt liest Christian Jakubetz den x-ten Verriss der ZDF-Show “Wetten, dass..?”. “Der SZ/SpOn-Leser will bestätigt wissen, wie recht er hatte, die Sendung nicht zu schauen und den Lanz doof zu finden. Wenn es also eine Art Lanz-Filter-Bubble gibt, dann tun SZ und ‘Spiegel’ gerade alles dafür, dass diese Blase ja nicht platzt.”

5. “Seitdem bewegt sich niemand mehr”
(perlentaucher.de, Anja Seeliger)
“Die teilweise erstickende Uniformität und Leere im deutschen Kulturbetrieb ist genau den Bürgerkindern geschuldet, die sich jetzt die Stellen und öffentlichen Gelder teilen”, schreibt Anja Seeliger zur Personalsituation (auch) in den Feuilletons. “Frank Schirrmacher wurde mit 35 Jahren Herausgeber der FAZ und damit unkündbar. Das ist zwanzig Jahre her, gut möglich, dass noch zwanzig dazukommen. Thomas Steinfeld leitet seit 1997 als Chefredakteur erst das Literaturressort der FAZ und dann das Feuilleton der SZ. Das sind 17 Jahre. Wer jetzt noch mit einem festen Vertrag in einer Zeitungsredaktion sitzt, wird dort, wenn es irgend geht, bis zur Pensionierung ausharren. Wie kann in solchen Verhältnissen Durchlässigkeit entstehen?”

6. “Jimmy Kimmel Reveals ‘Epic #SochiFail: Wolf in My Hall’ Prank”
(youtube.com, Video, 8:05 Minuten)

Chart of Doom, Christian Rach, Quellenschutz

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1. “Fragwürdiger Recherche-Multi”
(cicero.de, Petra Sorge)
Petra Sorge zeigt Probleme des Rechercheverbunds auf, den NDR, WDR und die “Süddeutsche Zeitung” bilden. “Die Süddeutsche profitiert natürlich auch von nicht-monetären Vorteilen – etwa Recherchekapazitäten oder dem Zugriff auf den öffentlich-rechtlichen Korrespondentenpool.”

2. “Christian Rach in der ZDF-Verwertungskette: Abräumen, bitte!”
(blogs.stern.de, Peer Schader)
Peer Schader ist enttäuscht über den Wandel von Christian Rach “vom RTL-Umkrempler zum ZDF-Showfuzzi”.

3. “Wer hat Angst vorm ‘Schwarzen Freitag’?”
(handelsblatt.com, Jörg Hackhausen)
Ein “Chart of Doom” wird im Netz und in den Medien verbreitet, so fragt etwa Focus.de: “‘Chart of Doom’: Kommt heute der große Börsen-Crash?”. Jörg Hackhausen bemerkt dazu: “Anders als der ‘Chart of Doom’ suggeriert, verlief die Rally in den 1920er-Jahren ganz anders als heute, und zwar deutlich steiler. Das erkennt man aber erst, wenn man die Skalierung ins richtige Verhältnis setzt.”

4. “Quellenschutz: Fatales Signal des Bundesgerichts”
(dominiquestrebel.wordpress.com)
Das Schweizer Bundesgericht zwingt eine Journalistin, den Namen eines von ihr porträtierten Cannabishändlers offenzulegen. “Dieser Entscheid des Bundesgerichts führt zu grosser Rechtsunsicherheit und wird weit über diesen Einzelfall hinaus Wirkung haben: Die Medien werden sich zwei Mal überlegen, Recherchen auch nur in der Nähe solcher Themenbereiche anzustellen.” Siehe dazu auch “‘Basler Zeitung’ geht nach Strassburg” (nzz.ch, ras.).

5. “Wegen Facebook/Whatsapp ein Blick ins Archiv auf Google/Youtube 2006”
(bastianbrinkmann.wordpress.com)
Wie deutsche Medien 2006 die Übernahme von YouTube durch Google einstuften.

6. “Techniktagebuch: Ja, jetzt ist das langweilig. Aber in zwanzig Jahren!”
(techniktagebuch.tumblr.com)

Basler Zeitung, Spießerblätter, Venezuela

6 vor 9

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1. “Limburger Enten”
(faz.net, Daniel Deckers)
Daniel Deckers listet Ungereimtheiten und Fehler auf in der Berichterstattung von “Spiegel”, “Focus” und “Süddeutscher Zeitung” über den Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

2. “Schleichwerbeverdacht in der ‘Bunten'”
(tagesspiegel.de, Sonja Álvarez)
“Im schönsten Werbesprech” berichtet die “Bunte”, dass Julia Klöckner mit Hilfe von Weight Watchers an Gewicht verloren habe. “‘Hätte Frau Klöckner mit Gemüsesuppe abgenommen, hätten wir auch das geschrieben – und sogar das ganze Rezept abgedruckt’, teilt ‘Bunte’-Chefredakteurin Patricia Riekel mit, die offensichtlich nicht zwischen Suppen und werbenden Unternehmen unterscheiden will.”

3. “Das Bau- und Verkehrsdepartement stellt Falschaussagen der Basler Zeitung richtig”
(medienmitteilungen.bs.ch)
Mit einer Auflistung von Fakten (PDF-Datei) reagiert das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt auf einen Bericht der “Basler Zeitung”. Die Redaktion “hält an ihrer Darstellung fest”.

4. “Warum ich mich gegen PR abgrenze”
(ottohostettler.wordpress.com)
Soll ein Lobbyist an einem Recherchetag von Journalisten teilnehmen? Otto Hostettler ist dagegen: “Lobbyisten sind wichtige Input-Geber für Journalisten. Aber meiner Meinung nach gibt es keine ‘guten’ oder ‘bösen’ Lobbyisten. Deshalb sollten wir auch eine gesunde Distanz zu dieser Branche wahren. Die Lobbyisten machen es genauso.”

5. “Eine riesige klaffende Wunde”
(schneeschmelze.wordpress.com, Jürgen Fenn)
Jürgen Fenn antwortet auf den Beitrag “Braucht es uns noch?” (carta.info, Wolfgang Michal): “Ich brauche keine der von Wolfgang Michal benannten Spießerblätter zu zitieren, um mein Blog zu füllen. Das mag an meiner Art zu bloggen liegen. Das mag daran liegen, daß mich der professionelle Journalismus immer weniger interessiert und ich insoweit wählerischer geworden bin, indem ich Debatten und Themen verfolge, statt Zeitungen zu abonnieren.”

6. “Constructing ‘Venezuela’ protests: a photo gallery”
(drdawgsblawg.ca, englisch)
Um die Repression in Venezuela zu beschreiben, werden auch aus anderen Ländern stammende Fotos verwendet.

Sebastian Edathy, Die Zeit, Christopher Lauer

6 vor 9

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1. “Der DJV, Ernst Jünger und Edathy”
(rheker.wordpress.com)
Fotojournalist Sascha Rheker kritisiert den Beitrag “Foto in die Wohnung hinein: Persönlichkeitsrechte?” (djv.de, Michael Hirschler), der die Veröffentlichung der Fotos aus der Wohnung von Sebastian Edathy insgesamt “als (noch) vertretbar” einstuft.

2. “Es gibt keine Gesetzeslücke im Fall Edathy”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz bewertet die Forderung nach einem generellen Verbot käuflicher Nacktfotos von Kindern. “Schließt man die vermeintliche ‘Gesetzeslücke’ müssten die Strafverfolger Tausende von Verfahren gegen Leute einleiten, die niemals zu Kindesmissbrauch beigetragen haben. Denn Gesetze haben keine Fußnote: ‘Diesen Paragraphen bitte nur auf böse Menschen anwenden’.”

3. “Verloren in der Twitter-Wüste”
(gefaelltmir.sueddeutsche.de)
Ein Tweet einer CNN-Moderatorin führt andere zum Glauben, ein vierjähriger Junge durchquere die jordanische Wüste, um seine Familie zu finden.

4. “Freischreiber für die Zeit”
(freischreiber.de, Videos)
Fünf freie Journalisten ergänzen die Videos von fünf Journalisten und Autoren, mit denen die “Zeit” in eigener Sache wirbt.

5. “Braucht es uns noch?”
(carta.info, Wolfgang Michal)
“Heute sind es die Blogs, die alt aussehen”, konstatiert Wolfgang Michal – “die im Netz Sozialisierten” würden “den Altmedien förmlich an den Lippen” hängen. Und kommt zu diesem Schluß: “Also sperren wir den Laden doch einfach zu. In der Welt der Medien macht es keinen Sinn, etwas am Leben zu halten, was nicht mehr gebraucht wird.”

6. “‘Ich find‘ die Frage blöd'”
(taz.de, Sascha Frischmuth)
Politiker Christopher Lauer gibt ein Interview mit der “taz” nur ungekürzt und in vollständigem Wortlaut frei – und so wird es auch veröffentlicht.

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