Die meisten Unfälle passieren bekanntlich im Haushalt. Das hat nun offenbar auch Wrestling-Star Hulk Hogan am eigenen Körper erfahren müssen: Wie Bild.de unter Berufung auf eine kanadische Nachrichtenseite berichtet, musste Hogan am gestrigen Sonntag in Florida ins Krankenhaus, weil ihm ein Heizkörper (“radiator”) explodiert war.
Aber nicht nur das:
Und was macht so ein echter Haudegen, wenn seine Hand mit erdbeergroßen Brandblasen übersät ist? Na klar, er twittert Fotos davon, unterlegt mit lustigen Kommentaren. “Gerade ist ein Heizkörper in meiner Hand explodiert. Autsch.”, zwitscherte Hogan fröhlich noch aus dem Krankenhaus.
Später postete er sogar noch weitere Ekel-Fotos von seiner verbrannten Pfote und hielt seine Follower sogar darüber auf dem Laufenden, als ein Arzt ihn versorgte. Nachdem die Aufregung um das Sex-Tape mit der Ex-Frau seines ehemals besten Freundes so langsam abzuklingen scheint, braucht Hogan offenbar dringend Publicity.
Aber bitte zukünftig nicht mehr mit SOLCHEN Ekel-Fotos!
Die Empörung von Bild.de wäre ein klein wenig glaubwürdiger, wenn Bild.de diese “Ekel-Fotos” nicht direkt von Hogans Twitter-Account in den Artikel eingebunden hätte.
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3. “Zu Diensten, Herr Mörder” (medienblog.blog.nzz.ch, Rainer Stadler)
Rainer Stadler schreibt zum gleichen Video: “Laut Berichten sollen sie die Passanten aufgefordert haben, die Kameras zu zücken. Für die Terroristen ging die Rechnung auf. Sie haben sich innert Kürze die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verschafft und ihrer Terrorbotschaft mit radikalen Bildern eine hohe Durchschlagskraft verschafft. Die Tat zehrt von der Propaganda, der Verbreitung von Angst und Schrecken. Zahlreiche Medien dienten ihnen als rückgratlose Gehilfen.”
4. “Teuflisches Angebot” (zuspieler.de, Sebastian Wenzel)
Via die Blog-Marketing-Agentur Hallimash sucht der Verlag Franckh-Kosmos Blogger, die gegen Geld ein Gesellschaftsspiel besprechen. “Wer im Internet nach ‘Dice Devils’ und ‘Hallimash’ sucht, findet schnell Blogs, die bei der Aktion mitgemacht haben. Wir haben auf diesem Weg zwölf Seiten entdeckt, die über das Spiel berichtet haben. Darunter sind vor allem Blogger, die sonst eher nicht über Spiele berichten.”
5. “Todesfalle E-Bike” (porcupine.ch, Iwan Schenker)
Ein Bericht über eine Vervierfachung der tödlichen Unfälle mit E-Bikes in der Schweiz (von 2 auf 8): “Fakt ist, dass bei einer korrekten Betrachtung der Zahlen und insbesondere unter Berücksichtigung aller relevanten Zahlen aus statistischer Sicht kein signifikanter Anstieg der Anzahl E-Bike-Unfälle nachgewiesen werden kann, weder mit noch ohne Todesopfer.”
6. “Die Berichterstattung der Rösler-Reise – ein Armutszeugnis” (handelsblatt.com, Video, 1:58 Minuten)
Jessica Springfeld findet die Berichterstattung über die Silicon-Valley-Reise von Wirtschaftsminister Philipp Rösler “lächerlich” und “ein Armutszeugnis”: “Es sind keine peinlichen Möchtegern-Fotos, die uns erreichen. Röslers lockere Art wirkt authentisch, eher entspannt. Und die mitgeflogenen Startup-Gründer bestätigen: Die Reise war ein voller Erfolg.”
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1. “Alle auf Apple” (computerbase.de, Patrick Bellmer)
Der “Apple-Zulieferer” Foxconn: “Foxconn produziert für nahezu jedes namhafte Unternehmen der IT-Branche; Nokia, Sony, HP, Acer, Amazon, Dell, Intel, Microsoft, Nintendo und Toshiba sind nur einige der Namen derer, die es vorziehen, ihre Smartphones, Konsolen, Notebooks und andere Produkte unter umstrittenen Arbeitsbedingungen billig produzieren zu lassen. Das ist in vielen Teilen der Gesellschaft aber nicht einmal bekannt, da Medien es sich zur Aufgabe gemacht haben, bei jeder Meldung über Foxconn immer auch und nur Apple zu nennen.”
2. “Xbox One und die Sensorleiste Kinect als Wurzel des Bösen” (stadt-bremerhaven.de, caschy)
Die Sensorleiste Kinect der Xbox One: “Diese Neuerungen können natürlich Schaden anrichten, wenn sie manipuliert werden. Aber diese Gefahr gibt es seit gefühlten 100 Jahren, denn mittlerweile hat jeder aktuelle Laptop eine Webcam verbaut, die durch Manipulation zu Big Brother werden könnte.”
4. “In Diekmanns Armen” (zeit.de, Daniel Erk)
Politiker und das Internet in den Medien: “Auch zwanzig Jahre nach der Einführung des Browsers gilt das Netz den hiesigen Politikern nicht einfach als Alltagsmedium, sondern immer noch als Ausweis einer metaphysischen Zukunftskompetenz.”
5. “Als starke Männer weinten” (nzz.ch, Christoph Fisch)
Christoph Fisch erinnert an eine Etappe des Giro d’Italia im Jahr 1988: “In der Abfahrt musste ich erst die Bremsen von Hand enteisen. Zum Glück war es in der Höhe eine Schotterstrasse, auf der der Schnee nicht so schnell gefror wie auf Asphalt. Zuschauer und Mechaniker rannten hin und her, im Unwissen, ob das Rennen überhaupt noch im Gang war. Ein Carrera-Mechaniker trug diesen tollen Goretex-Ganzkörperanzug – was hätte ich dafür gegeben!” Siehe dazu auch “‘Die Linthebene brachte uns fast um'” (nzz.ch, cf.)
Treffen sich zwei Männer. Was anfängt wie ein schlechter Witz, ist auch einer — aber einer, der viel über das Verhältnis von Politik und “Bild”-Zeitung auszusagen scheint.
Überraschend herzlich nahmen sich Philipp Rösler, FDP-Vorsitzender, Wirtschaftsminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, und Kai Diekmann, Chefredakteur von “Bild”, Gesamtherausgeber der “Bild”-Gruppe und seit neuestem Doppelgänger von Russel Crowe in “Gladiator”, im Silicon Valley in die Arme.
Eine Begegnung, die Thorsten Denkler auf süddeutsche.de so kommentiert:
Das sind eigentlich zwei Positionen, die innige Umarmungen zumindest in der Öffentlichkeit ausschließen sollten, wenn beide nicht irgendwann einmal zusammen in irgendeinem Krieg gekämpft und sich gegenseitig mehrfach das Leben gerettet haben. Das würde fürwahr eine solche Umarmung anlässlich Röslers Besuch im Silicon Valley durchaus rechtfertigen. Doch derartige Harte-Kerls-Geschichten sind von beiden nicht überliefert.
Philipp Rösler hat zahlreiche Gründe, Diekmann dankbar zu sein. Im Febraur dieses Jahres, lobpreiste die “Bild” den Wirtschaftsminister unter der Überschrift “Mr. Cool”: “So souverän hat in der Politik schon lange keiner mehr auf fiese Attacken reagiert … Cool, cooler, Rösler!” Flankiert wurde der Text mit einem fast ganzseitigen Foto von Rösler wie er dynamisch geht und sich lässig die Krawatte zurechtrückt. Nachdem Rösler im März wieder zum Parteichef gewählt wurde schrieb “Bild”: “Mr. Cool ganz happy”. Und auch in den letzten beiden Tagen ließ das Boulevardblatt keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen, dass Rösler der “Minister Cool” sei.
Philipp Rösler hört gerne Udo Jürgens und mag Filme mit Meg Ryan. Auf die Idee, dass er für “Coolness” steht, kam bisher nur die “Bild”-Zeitung. Fragt man “Bild”-Mitarbeiter, geben die zu, dass der Auftrag für positive Rösler-Artikel “von oben” komme. Denn für die “Bild” ist Rösler immer dann besonders “cool”, wenn er dem Axel Springer Verlag hilft.
Wir haben unsere Leser via Facebook und Twitter aufgefordert, passende Bildunterschriften einzureichen. Hier unsere Favoriten:
“Philip Rösler auf kalifornischem Flughafen von Grizzly attackiert!” (Jan B.)
“Herzliche Begrüßung: Philipp Rösler trifft seinen Gag-Schreiber.” (Lars)
“Nach der Trennung von Wulff: Diekmanns Neuer. (Kathy)
“Waschen & Rasieren Sie sich, dann klappt’s mit einem Job!” – “Danke für den Tip!” (David Sch.)
“Der Rubikon ist noch weit.” (Rafael S.)
“Vater holt vermissten Sohn aus dem Spielparadies ab.” (Freddi)
Ex-BILDblogger Daniel Erk hat auf Storify zusammengefasst, welche Folgen diese Umarmung in den Sozialen und den Online-Medien hatte:
Der Grafiker und Musiker Friedemann Weise hatte auf Facebook diese Erklärung parat, die wir mit seiner freundlichen Genehmigung zeigen:
Und als ob die Distanzlosigkeit seiner Umarmung mit Kai Diekmann nicht eindrucksvoll genug wäre, ließ sich Philipp Rösler in Kalifornien auch noch im Arm des Beauftragten für Regierungsbeziehungen der Axel Springer AG, Dietrich von Klaeden, fotografieren.
Allerdings zeigt das Video nicht Reinhold Messner (der in Wahrheit auch 68 Jahre alt wäre) und auch nicht den Weihnachtsmann, sondern einen 51-jährigen Familienvater, der vor Gericht stand, weil er und seine Frau ihre Kinder lieber zuhause unterrichten statt in die Schule schicken wollten.
Inzwischen ist das Video mit der fehlerhaften Bauchbinde auch aus dem Artikel bei Bild.de verschwunden.
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1. “‘Bild’ liebt Mr. Cool” (stern.de, Laura Himmelreich)
Ein Foto, auf dem sich Kai Diekmann und Philipp Rösler umarmen: “Das Foto der beiden Männer ist so befremdlich, weil es belegt, dass die ‘Bild’ jeden Anspruch aufgegeben hat, kritisch und distanziert über Politiker zu berichten und weil es zeigt, wie sich der Vize-Kanzler mit ein paar hübschen Schlagzeilen instrumentalisieren lässt.”
2. “Das Medienhaus mit den zwei Gesichtern” (netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert muss sich von Kai Diekmann auf ein Bier einladen lassen: “Es ist ironisch, dass Springer sich in Bezug auf die deutsche Netzpolitik verhält wie ein technophober, seinen Besitz um jeden Preis wahrender Greis, es sich aber bei dem Unternehmen gleichzeitig um den wahrscheinlich am wenigsten pessimistisch auf das Netz blickenden Großverlag des Landes überhaupt handelt. Die Springer-Manager und ihre Gefolgschaft scheinen mit dieser Schizophrenie gut leben zu können.”
3. “Die Akku-Revolution bleibt aus” (heise.de, Matthias Gräbner)
Matthias Gräbner zweifelt daran, dass eine von vielen Medien gefeierte Erfindung der 18-jährigen Eesha Khare die Welt grundlegend verändern wird.
4. “‘Sabah’-Chefredakteur Karaalioglu: ‘Zschäpes Schweigen ist feige'” (echo-online.de, Regine Herrmann)
Ein Interview mit “Sabah”-Chefredakteur Mikdat Karaalioglu zum NSU-Prozess: “Bevor der NSU aufgeflogen ist, haben auch wir so berichtet als sei klar gewesen, dass die Mordserie keinen politischen Hintergrund hat. Wir haben denselben Fehler gemacht wie die deutschen Medien: Wir haben die Opfer verdächtigt. Wir haben zu sehr den offiziellen Mitteilungen – zum Beispiel denen der Polizei – vertraut.”
5. “I Don’t Have the Stones to Be a Crime Reporter” (vice.com, Emma Beals, englisch)
Emma Beals rekapituliert ihren Einsatz als Reporter bei einem Mordfall: “Standing outside the court, I couldn’t see what there was to learn from Tia’s death and Hazell’s sentencing, apart from the fact that throwing every beam of media attention on a devastated, grieving family isn’t something any decent human being should do.”
Unter www.focus.de verbreiten Sie am 10.05.2013 unter der Überschrift “Bewährungsstrafe für Bushidos Freund” unter Bezugnahme auf die “Bild”-Zeitung, ich sei in einem Prozess, in dem ich mich “offenbar wegen Beihilfe bei einer Bedrohung aus dem Jahr 2010 vor Gericht verantworten” musste, zu einer “Bewährungsstrafe von vier Monaten” verurteilt worden.
Hierzu stelle ich fest: Ich wurde nicht verurteilt, sondern auf Antrag der Staatsanwaltschaft freigesprochen.
Berlin, den 14. Mai 2013
Arafat Abou-Chaker
Nun könnte man sagen: Schön blöd von der Agentur SpotOn, das einfach aus der “Bild”-Zeitungabzuschreiben. In diesem Fall müsste es aber heißen: Schön blöd, das falsch aus der “Bild”-Zeitung abzuschreiben. Die schrieb nämlich nicht, dass Arafat Abou-Chaker, der “Boss des Abou-Chaker-Clans”, zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde, sondern sein Bruder Yasser.
Andererseits: Yasser, Arafat. Wer kann schon ahnen, dass das nicht mehr nur eine Person ist.
In einem Berliner Supermarkt ist gestern ein Mann erstochen worden.
Zum Glück war aber jemand mit einer Kamera in der Nähe und konnte die Aufnahmen, wie der Mann stirbt und wie Kunden und Angestellte Erste Hilfe leisten, zeitnah Bild.de zur Verfügung stellen.
Und so gibt es jetzt auf Bild.de ein Video aus diesem Supermarkt, und die Sprecherin schildert aus dem Off, was man sieht:
Beängstigende Bilder aus einem Supermarkt in Berlin-Gesundbrunnen vom Dienstagabend: Vor der Wursttheke liegt ein 82-jähriger Rentner auf den Fliesen — niedergestochen! Geschockt beobachtet die Wurstverkäuferin, wie Kunden und Angestellte Erste Hilfe leisten. Andere überwältigen den mutmaßlichen Täter, halten ihn fest. Zeugen berichten, der 30-Jährige soll unvermittelt auf den älteren Mann zugegangen sein und habe dann mehrmals auf ihn eingestochen. Für das Opfer kommt jede Hilfe zu spät, es stirbt noch am Tatort.
Immerhin: Die Köpfe der einzelnen Menschen, die helfen statt zu filmen, sind unscharf gemacht worden. Auch das Blut ist eher zu erahnen als zu sehen.
In der gedruckten “Bild”-Zeitung ist beides anders.
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1. “Mein dir deine Bildung!” (pantelouris.de, Michalis Pantelouris)
Michalis Pantelouris analysiert den “Bild”-Artikel “So hat uns Zypern betrogen!”: “Offensichtlich hat sich Paul Ronzheimer bei seinem unermüdlichen Versuch BILD-Leser gegen Südeuropäer aufzuhetzen inzwischen davon verabschiedet, auch nur den Anschein erwecken zu wollen, so etwas wie Argumente, Fakten oder Logik zu verwenden. Er tippt einfach irgendetwas und schreibt seine Schlussfolgerung ohne Zusammenhang dazu.”
2. “Traumhafte Renditen für Zeitungsverlage” (dradio.de, Stephan Karkowsky)
Medienökonom Frank Lobigs über die Renditen von Zeitungsverlagen: “Das sind Renditen, da können andere Unternehmen nur von träumen! Wenn Sie normale Großunternehmen nehmen, dann haben die eine Durchschnittsrendite von vier Prozent. Die Verlage liegen beim Dreifachen oder Vierfachen davon.”
3. “‘Zeitungspresse als Machtinstrument'” (tagesspiegel.de, Bernhard Schulz)
Heute wird in Berlin die Sonderausstellung “Zwischen den Zeilen? Zeitungspresse als NS-Machtinstrument” eröffnet. “Mit dem heutigen Blick für die Vielfalt von Meldungen und Meinungen ist der Eindruck der Zeitungslandschaft im NS-Regime niederschmetternd. Die gleichen Parolen, die gleichen im Stakkato gehämmerten Phrasen, die gleiche Typographie, fette Überschriften und rote Balken, dazu idyllische Fotos von der Front, wo sich Landser eine Zigarettenpause gönnen oder ihr Nachtlager bereiten: ‘Kein Himmelbett kann damit konkurrieren’, so die Bildunterschrift.”
4. “Klimawandel: Skeptiker amtlich unerwünscht” (heute.de, Reinhard Schlieker)
Reinhard Schlieker kommentiert die Broschüre “Und sie erwärmt sich doch” des Umweltbundesamts, die mit Journalisten und Wissenschaftlern, “die einen menschengemachten Klimawandel für nicht erwiesen halten”, abrechne: “Die Publikation des Bundesamtes kann beim unbefangenen Leser den Eindruck erwecken, man habe es bei diesen Journalisten und Buchautoren mit vorsätzlichen Fälschern zu tun, die fremdgesteuert sind und von irgendwelchen Lobbyisten bezahlt werden.”
5. “Den Eltern den Job erklären” (vocer.org, Steffi Fetz und Lisa Altmeier)
Die Aktion #erklärsmama bemüht sich, Kommunikationsberufe verständlich zu machen: “Teilweise kapieren die Menschen selbst nicht, was sie arbeiten. Wie sollen es dann die Eltern verstehen?”
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1. “Der Run auf Baby Aspirin” (pharmama.ch)
“Schlucken Sie jeden Tag eine Baby-Aspirin!”, empfiehlt “Bild” in der Titelgeschichte vom 18. Mai 2013: “Um es kurz zu machen: NICHT jeder kann und soll Aspirin einfach nehmen. Auch wenn es nur 75mg sind oder 100mg.”
2. “Wie die Deutschlands Medien einen Star-Koch erfinden – und die Welt darauf hereinfällt” (gotorio.squarespace.com, Thomas Knüwer)
Wie Medien einen Koch zum “Star-Koch” machen: “Nein, Miki Nozawa war kein Star-Koch. Sein Tod war sinnlos. Doch nachträglich ist er aufgestiegen in die Riege der Ducasse und Bocuse, hat die Großen und Schönen der Welt bekocht. Und er dient als traurige Demonstration dafür, dass Journalisten heute nur noch hechelnde Windhunde auf dem Rennkurs namens ‘Boulevard’ sind.”
3. “ich habe adgefiltert” (wirres.net, Felix Schwenzel)
Felix Schwenzel antwortet auf ein Plädoyer gegen Werbeblocker von “Spiegel-Online”-Mitarbeiter Frank Patalong: “die verachtung die patalong einem teil seiner leser an den kopf wirft ist nicht nur für ihn typisch. was die leser wollen, entscheidet im verlagswesen immer noch der gesetzgeber und die verlagsleitung. keiner der beteiligten verlage hat meines wissen jemals bei seinen lesern nachgefragt welche art von werbung sie aktzeptabel finden. ausser der taz bittet kein verlag um spenden oder finanzielle unterstützung. kein verlag bietet eine werbe- und trackerfreie webversion seiner seiten für abonnenten oder unterstützer.” Siehe dazu auch “Warum wir AdBlocker nutzen” (chriszim.com, 13. Mai).
6. “Cartoon-Journalismus aus Taiwan” (sueddeutsche.de, Kai Strittmatter)
Hintergründe über Nma.tv, das mit rund 500 Mitarbeitern Nachrichten als Comics darstellt: “Einige der Videos wurden Kult, und man darf annehmen, dass sie den Erfolg nicht ihrer Ernsthaftigkeit verdanken, sondern der bizarren, oft surrealen Überzeichnung der Ereignisse, wobei sich die Produzenten weder von Scham noch von Geschmack bremsen lassen.”