Wir erinnern uns: “Bild”-Oberchef Julian Reichelt fand es überhaupt nicht in Ordnung, als die Redaktion des Medienmagazins “kress pro” in ihrer Oktoberausgabe die Jahresgehälter von Verlagsmanagern und Chefredakteuren schätzte. Darunter war nämlich auch das geschätzte Gehalt von Reichelt, das “irgendwo zwischen 500.000 Euro und 1 Million liegen” soll.
“kress pro”-Chefredakteur Markus Wiegand schrieb in der darauffolgenden November-Ausgabe:
Einige der Betroffenen kommentierten die Schätzung informell, die meisten verzichteten jedoch auf einen Kommentar.
Julian Reichelt war der einzige Chefredakteur, der uns bat, auf eine Schätzung zu verzichten. Er argumentierte, dass eine Schätzung seines Gehalts das Risiko finanziell motivierter Straftaten gegen seine Familie erhöhen würde.
Folgen wir mal kurz dieser Logik.
Dann bringen Julian Reichelt und die von ihm verantwortete “Bild am Sonntag” heute die Familien vieler Menschen in Gefahr:
Die “ganze Mannschaft” ist der HSV, und die “geheime Gehaltsliste” stammt aus der Saison 2015/2016. Eine Frau soll im August 2015 im Hamburger Jenischpark den Rucksack des damalige HSV-Managers Peter Knäbel gefunden haben. Darin auch die Liste mit den Spielergehältern, die “Bild am Sonntag” heute komplett veröffentlicht, mit monatlichem Grundgehalt, fixen Sonderzahlungen, Siegprämien, flexiblen Sonderzahlungen und so weiter. Die erwarteten Jahresvergütungen der 28 Spieler liegen zwischen 48.000 Euro und 3,8 Millionen Euro. Alles ausführlich nachzulesen auf einer “BamS”-Doppelseite:
(Unkenntlichmachungen durch uns.)
Auch bei Bild.de bringen Julian Reichelt und sein Team die Familien der damaligen HSV-Spieler nach Reichelt-Logik in Gefahr: “Die geheime Gehaltsliste des HSV” ist ganz oben auf der Startseite verlinkt:
An diesem In-Gefahr-bringen will Julian Reichelt natürlich noch verdienen: Der Artikel befindet sich hinter der Bezahlschranke.
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