1. Historisches als Randnotiz (taz.de, Malte Kreutzfeldt)
“Geschenke” (“FAS”), “Das fatale Ende eines Schulfachs” (“WamS”) und “Weihnachtsgeld zu gewinnen” (“BamS”) — das waren die Aufmacher der überregionalen Sonntagszeitungen. Dass in Paris am Abend zuvor “Geschichte geschrieben wurde, war für traditionelle deutsche MediennutzerInnen kaum zu merken”, kritisiert Malte Kreutzfeld. Die “Welt”-Medien hätten sogar darauf verzichtet, überhaupt einen Redakteur zur Klimakonferenz zu schicken.
2. Reporter als Panzerfahrer ohne Uniform (deutschlandfunk.de, Maximilian Grosser, Audio, 4:33 Minuten)
“Russia Today” sei eine Art trojanisches Pferd der psychologischen Kriegsführung, sagt Mustafa Nayem. Und die Mitarbeiter des russischen TV-Senders sind für den Journalisten und Parlamentsabgeordneten aus der Ukraine wie Panzerfahrer ohne Uniformen. Maximilian Grosser dokumentiert ein Treffen russischer, ukrainischer und georgischer Intellektueller, die nach Möglichkeiten suchten, wie man der “Maschinerie der Desinformation” entgegentreten könnte.
3. Notizblöcke, Waffen und Kokain: Das einsame Leben eines paraguayischen Journalisten (vice.com, Dorian Geiger)
Vor dem Haus von Cándido Figueredo Ruíz stehen sieben Männer mit Maschinenpistolen, Kameras haben alles im Blick. Figueredo braucht diesen Schutz nicht, weil er der Boss eine mächtigen Drogenkartells ist, sondern ein Journalist, der über die kriminellen Geschäfte der lokalen Gruppen berichtet und regelmäßig Morddrohungen erhält: “Ich bin mir voll und ganz im Klaren darüber, dass sie mich jederzeit ermorden können.”
4. Was die Leser der “Jungen Freiheit” so über Juden denken (starke-meinungen.de, Alan Posener)
Viel muss Alan Posener gar nicht schreiben, er belässt es bei einem Satz: “Ich gebe hier die Kommentare unter einem Artikel aus der ‘Jungen Freiheit’ wieder, in dem Dieter Stein meint, auch die Juden würden inzwischen ihre Unterstützung für Multikulti aufgeben und dafür sein, dass sich Deutschland gegen die Fremdenflut wehrt.” Danach sprechen die Kommentatoren für sich.
5. Journalismus: Die Zuckerberg-Blamage (neunmalsechs.blogsport.eu, Carsten Buchholz)
An der “Top-Schlagzeile des Tages” (allerdings schon ein paar Tage her) “Facebookgründer Mark Zuckerberg spendet 45 Milliarden Dollar an eine Stiftung für wohltätige Zwecke” sei “leider alles falsch”, schreibt Carsten Buchholz. Er erklärt wieso und zeigt, welches Medium wie falsch berichtet haben soll.
6. Flüchtlinge zu Geflüchteten? (sprachlog.de, Anatol Stefanowitsch)
Nachdem “Flüchtling” vergangene Woche zum Wort des Jahres gekürt wurde, gab es kritische Stimmen, die den Begriff als “abschätzig” bezeichneten und dafür plädierten, ihn durch “Geflüchtete” zu ersetzen. Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch analysiert das Wort, seine Bedeutung und mögliche Alternativen.
Nehmen wir mal an, Sie betreiben einen kleinen Schuhladen in einer kleinen Stadt. Und eine Lokalzeitung schreibt, Sie würden jedem Kunden am nächsten Samstag ein paar Schuhe schenken. Dann schreiben die anderen Lokalzeitungen noch von der ersten ab. Was wird wohl am nächsten Samstag passieren?
Vielleicht kann man so noch ein bisschen besser verstehen, warum das finnische Sozialversicherungsinstitut “Kela” am vergangenen Dienstag ziemlich schnell mit einer Pressemitteilung auf weltweite Berichte reagierte, die behauptet hatten, dass Finnland bald all seinen Einwohnern ein bedingungsloses Grundeinkommen von 800 Euro im Monat zahlen werde. Zusammengefasst steht in der “Kela”-Mitteillung: Das sei totaler Quatsch. Konkrete Pläne und Summen gebe es noch keine, derzeit stünde lediglich eine vorbereitende Studie für ein geplantes Experiment im kleineren Rahmen an.
Auch deutsche Medien haben über die vermeintliche Einführung des Grundeinkommens für die Finnen berichtet. Den Start machte am Montag die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”:
Die “Frankfurter Rundschau” hat eine mögliche Erklärung, wie die Genese dieser Meldung aussehen könnte. Der Weg in Kurzform: Die “FAZ” nenne als Quelle einen Artikel des Onlineportals “Quartz”. “Quartz” stütze sich bei der Nachricht auf die finnische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt “Yle” sowie auf die BBC. Das Problem dabei: Die Nachricht von der BBC stamme bereits vom 20. August dieses Jahres und handele lediglich von dem Experiment der finnischen Regierung, nicht aber von der Einführung des Grundeinkommens. Und die “Yle”-Meldung sei bereits Ende Oktober veröffentlicht worden und beziehe sich wiederum auf die “regionale finnische Mediengruppe Lännen Media.” Bei “Lännen Media” sei man dann bei der Originalquelle angelangt. Und dort könne man lesen, dass das finnische Sozialversicherungsinstitut bald lediglich “mit der Arbeit an einer Studie für ein Grundeinkommen beginnen werde.”
Die Stille Post nahm dann auch in Deutschland Fahrt auf. Aus dem “offenbar” und den Vorbereitungen, von denen die “FAZ” spricht, wurde bei “Focus Online” schnell Gewissheit:
Es ist ein gigantisches politisches Experiment: Finnland hat angekündigt, ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bürger einzuführen. (…) Nun macht die Regierung den Plan wahr: Bis zum November des kommenden Jahres sollen alle bisherigen staatlichen Zuschüsse wegfallen, stattdessen erhalten alle erwachsenen Bürger des Landes eine monatliche Zahlung von 800 Euro.
Dass das schlichtweg nicht stimmt, bestätigt ein “Vice”-Interview. Darin erklärt Olli Kangas, der für die Durchführung des finnischen Experiments verantwortlich ist, dass Finnland von der tatsächlichen Einführung des Grundeinkommens noch weit entfernt sei. Einen Zwischenbericht zu ihrer Vorstudie wollen er und sein Team im kommenden März der finnischen Regierung vorlegen, Vorschläge, wie ein Experiment zum Grundeinkommen aussehen könnte, sollen im November 2016 fertig sein.
Schon auf die Frage, woher “überhaupt dieser Betrag von 800 Euro” stamme, antwortet Kangas:
“Das ist eine gute Frage! Das ist doch nur eine Summe, mehr nicht. Dabei steht noch überhaupt nichts fest. Es könnte diese Summe oder eine höhere oder niedrigere Summe werden.”
Als das Interview erschien, war die Geschichte in den deutschsprachigen Medien schon nicht mehr einzufangen:
1. Die Wahrheit auf der letzten Seite (taz.de, Aziz El Massassi)
Das ägyptische Regime um General al-Sisi habe vor knapp zwei Jahren eine Verfassung verabschiedet, die Pressefreiheit garantiert. In der Realität gelte diese Freiheit allerdings nur für einen Teil der Medien: Wer die Regierung kritisiert, werde beschuldigt, “den Terror zu unterstützen”. Aziz El Massassi gibt Einblick in eine Gesellschaft, die nur formell eine Demokratie sei, und zitiert eine Kollegin: “‘Für die Journalisten und für die Meinungsfreiheit insgesamt ist dieses Regime schlimmer als das der Muslimbrüder — und sogar schlimmer als das Mubarak-Regime.'”
2. Die “Horror-Kita” in Mainz, die keine war (tagesspiegel.de, Kai Müller)
“Kinder missbrauchen Kinder: Ermittlungen in Horror-Kita” — diese Schlagzeile der “Bild”-Zeitung löste im Sommer eine Welle teils hysterischer Berichterstattung aus, üble journalistische Fehler inklusive. So wurde etwa aus “53 Blessuren” die Meldung “schwere sexuelle Gewalt, Übergriffe und Erpressung unter 53 Kindern”. Ende November stellte sich schließlich heraus, dass ein Großteil der Vorwürfe haltlos war, die Staatsanwaltschaft sprach von “überwiegend entlastenden Erkenntnissen”.
3. “Ich hoffe, dass es Stop Fake in fünf Jahren nicht mehr gibt” (de.ejo-online.eu, Stella Venohr)
Um den Propagandalügen im Ukraine-Konflikt entgegenzuwirken, haben Studenten und Absolventen der Kiewer Mohyla Journalistenschule 2014 die Plattform “Stop Fake” gegründet. Seitdem entkräften sie Meldungen über vermeintliche Verstöße bei Kommunalwahlen oder angebliche neue Gesetze. Stella Venohr hat mit “Stop Fake”-Faktenchecker Artem Babak gesprochen.
4. Universitätsklinikum Mannheim: Wie ein Unternehmen gegen Medien auf die Straße geht (kress.de, Nora Jakob)
Vergangenes Jahr wurde bekannt, dass im Universitätsklinikum Mannheim mit unzureichend sterilisiertem Besteck operiert wurde. Die Medien schlachteten den “Hygieneskandal” aus und übertrieben es dabei, sagt zumindest das Krankenhaus und insbesondere der Vorsitzende des Betriebsrats: Die Journalisten von “Spiegel” und “Zeit Online” hätten “immer wieder dafür gesorgt, dass sich die Bilder in den Köpfen der Menschen festsetzen, egal ob sich mittlerweile bei uns etwas geändert hat oder nicht.” Der Betriebsrat hat vor einigen Wochen Anzeigen im “Mannheimer Morgen” geschaltet und sogar eine Demonstration gegen die unfaire Berichterstattung organisiert. Die Journalisten weisen die Kritik zurück: “Schmutzig waren die Instrumente in Mannheim, unsere journalistische Berichterstattung darüber ist sauber.”
5. BILD “Journalisten” sind Journalisten in Anführungszeichen (hogymag.wordpress.com, almasala)
Für “Bild” ist Russland kein Partner, sondern nur ein “Partner”. Und für “almasala” ist die “Bild”-Berichterstattung mit ihren “subtilen Anführungszeichen als rhetorisches Stilmittel” nur eine “Berichterstattung”: “Für einen Anführungszeichen-Journalisten ist eine ‘Quelle’ eine vertrauenswürdige Quelle ohne Anführungszeichen, sobald sie die gewünschten Aussagen tätigt.”
6. Inklusive eBooks: Bild publiziert Amazon-Buchcharts (lesen.net, Johannes Haupt)
Seit gestern gibt es eine neue Bücher-Bestsellerliste, herausgegeben von “Bild” und Amazon. Johannes Haupt sieht darin “vor allem eine erhebliche Werbemaßnahme für die Kindle-Plattform”: Die Aussagekraft der neuen Bücher-Charts sei “in vielerlei Hinsicht überschaubar, Amazon und Bild machen aber sicherlich einen guten Schnitt.”
Deutschland ist entsetzt: Ganz offen und mit vollem Namen wird in sozialen Netzwerken zu Gewalt aufgerufen und gehetzt – gegen Ausländer, Politiker, Journalisten, Künstler…
Hemmungslos und ungestört, vor allem auf Facebook und Twitter. So viel offener Hass war nie in unserem Land! Und wer Hass sät, wird Gewalt ernten. Längst ist die Grenze überschritten von freier Meinungsäußerung oder Satire zum Aufruf zu schwersten Straftaten bis zum Mord.
BILD reicht es jetzt: Wir stellen die Hetzer an den Pranger! Herr Staatsanwalt, übernehmen Sie!
(Unkenntlichmachung von uns.)
Knapp 40 Facebook-Kommentare (“Verpisst euch aus Deutschland”, “An die Wand,mit dem Dreckspack”) druckte “Bild” inklusive Fotos und Namen der Verfasser ab und verkündete wenig später stolz:
Auf ihrer eigenen Facebookseite sehen die Leute von “Bild” das mit dem Hass, der Hetze und den Aufrufen zu schwersten Straftaten aber nicht ganz so eng. Dort lassen sie die Leute säen, was immer sie wollen.
Hier zum Beispiel geht es um eine Schlägerei in einer Schule in Neukölln:
Hier um eine Frau, die einer Seniorin viel Geld gestohlen haben soll:
(War sie nicht.)
Hier über einen Mann, der wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde:
Das ist eine kleine Auswahl allein von heute Abend, es geht auch munter weiter, gelöscht haben die Leute von “Bild” nichts. Scheint ihnen ja wirklich sehr am Herzen zu liegen, der Kampf gegen den Hass.
Mit Dank an Christoph H.
Nachtrag, 11. Dezember: Inzwischen wurden die meisten Kommentare gelöscht.
1. Spanien: Maulkorbgesetz gegen kritische Medien (ndr.de, Sandra Aïd und Daniel Schmidthäussler, Video, 6:15 Minuten)
30.000 Euro Strafe für ein Foto von Polizisten? Eine Karikatur über den König als Terrorismus-Delikt? Klingt nach autoritärem Regime, ist aber Spanien. Ein “neues, sogenanntes Bürgerschutzgesetz”, erlassen von der Regierung um Ministerpräsident Mariano Rajoy, macht’s möglich: “Das Gesetz schützt offenbar keineswegs die Bürger, sondern in erster Linie die Regierung vor ihrem Volk — und vor kritischen Medien.”
2. Lifta und Propaganda (kontextwochenzeitung.de, Anna Hunger)
Das Fernsehmagazin “Rtv” erscheint jede Woche 8,2 Millionen Mal, als Beilage zahlreicher Tageszeitungen. In diesen vielen “Rtv”-Exemplaren werbe “seit vielen Jahren” auch “der rechtspopulistische Kopp Verlag”, unter anderem für seine Hetze gegen Muslime und Flüchtlinge. Anna Hunger hat bei den “Rtv”-Verantwortlichen nachgefragt, wie das sein kann.
3. Deutschrap, du hast ein ernsthaftes Problem (welt.de, Dennis Sand)
Die “Welt” bescheinigt der deutschen Rapszene ein Gewaltproblem, weil es dort vollkommen normal sei, “Hausbesuche” bei verfeindeten Rappern zu machen oder gar “Stadtverbote” auszusprechen. Die nicht wenigen deutschen Rap-Medien kritisiert Welt-Autor Dennis Sand für ihre mangelnde Distanz, ihre Unreflektiertheit und die ständige Sorge, die Rapmusikszene vor der Veralberung zu schützen. Wie es sich inzwischen für einen anständigen Rap-Battle-Beef gehört, antwortet Hip-Hop-Journalist Falk Schacht auf Facebook.
4. Twittern aus dem Gerichtssaal (taz.de, Christian Rath)
Bild- und Tonübertragungen aus Gerichtssälen sind in Deutschland verboten. Journalisten dürfen sich Notizen machen, aber nicht live aus dem Gerichtssaal bloggen. Das galt auch für den Zschäpe-Prozess — ein explizites Twitter-Verbot galt aber nicht. Christian Rath beschreibt, wie sich die Live-Berichterstattung von Prozessen durch die sozialen Medien verändert und beschleunigt.
5. Zuckerberg und Antisemitismus (saschalobo.com)
Jemanden des Antisemitismus zu bezichtigen, ist ein harter Vorwurf. Viele Menschen reagieren darauf entrüstet und weisen die Anschuldigung zurück. Dass es auch anders geht, zeigt Sascha Lobo: Nachdem Götz Aly aus einer von Lobos Kolumnen für “Spiegel Online” antisemitische Tendenzen herausgelesen haben will, setzt er sich in einem langen und reflektierten Text mit der Kritik auseinander — und gelangt dabei zur Erkenntnis, “dass ich im Kontext des Antisemitismus noch intensiver auf meine Wortwahl und meine Begriffswelten achten muss, es kann zum Fehler werden, sich nicht präzise abzugrenzen.”
6. Der Preis der Wahrheit — Whistleblowerinnen im Konflikt (srf.ch, Vera Freitag, Video, 52:28 Minuten)
Ein Dokumentarfilm über Whistleblowerinnen aus der Schweiz und den USA, ihre Motivationen und den “Konflikt zwischen Loyalität und Gerechtigkeitssinn.” Kleiner Tipp: Bei den Schweizerdeutsch-Passagen hilft die Untertitelfunktion.
“Focus Online” hat mal wieder einen unfassbaren Flüchtlingsaufreger entdeckt. Unter der Überschrift …
Insider berichten: „Dürfen bei Lügen nichts sagen“
So ohnmächtig sind Dolmetscher im Asylverfahren
… schrieb das Portal am 30. November:
Im Asylverfahren spielen Dolmetscher eine wichtige Rolle. Zum Beispiel verlässt man sich auf sie, wenn es darum geht, ob ein Asylbewerber tatsächlich Syrer ist. Das Problem: Viele Dolmetscher, die solche weitreichenden Entscheidungen treffen, sind gar keine Profis. Und selbst die Profis stehen vor einem Dilemma: Sie dürfen nicht sagen, wenn ein Asylbewerber ihnen ins Gesicht lügt.
Für die Sache mit dem Lügen hat “Focus Online” auch zahlreiche Belege ein Indiz. Eine Dolmetscherin hat nämlich gesagt:
„Wenn jemand sagt: Ich bin in Syrien geboren, spricht aber krass Tunesisch, dann darf ich das nicht sagen“, so Dolmetscherin [N.] zu FOCUS Online. „Ich bin nur ein Ratgeber. Der Anhörer muss sich an den Dolmetscher wenden und ihn fragen: Ist der Dialekt wirklich Syrisch? Ich darf von mir aus nicht sagen: Der lügt.“
Selbst wenn dem Dolmetscher auffällt, dass der Asylbewerber historische Fakten über sein Heimatland verdreht, dürfe er darauf nicht hinweisen, so [N.]. „Es sei denn, der Anhörer fragt. Aber das tun meiner Erfahrung nach die wenigsten.“
Ein gefundenes Fressen — vor allem für die hier:
Nun ist die Problematik rund um die Dolmetscher allerdings deutlich komplexer, als “Focus Online” sie darstellt. Fragt man etwa das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), ob die Behauptung mit den Lügen stimmt, erhält man als Antwort:
Grundsätzlich ist es so, dass der Dolmetscher lediglich das zu übersetzen hat, was der Antragsteller im Rahmen der Anhörung vorbringt. Eine gegebenfalls eigene Einschätzung des Dolmetschers über den Wahrheitsgehalt des Gesagten darf bei den Entscheidungsgründen keine Rolle spielen. Wird der Entscheider jedoch darauf hingewiesen, dass die vom Antragsteller angegebene Staatsangehörigkeit nicht stimmen kann, wird der Entscheider entsprechend nachfragen bzw. eine sogenannte Sprach-Text-Analyse durchführen, um die tatsächliche Staatsangehörigkeit des Antragstellers zu klären. Bis zur Klärung wird der Antragsteller mit der Staatsangehörigkeit „Ungeklärt“ beim Bundesamt geführt und auch nicht entschieden.
Dass “Focus Online” noch weitere Aspekte unterschlägt, wird schon deutlich, wenn man sich die Berichterstattung anderer Medien anschaut. Die “Welt” zum Beispiel hatte sich schon drei Tage vor „Focus Online“ mit den Dolmetschern in Asylverfahren befasst und nicht nur eins, sondern gleich sechs Probleme ausgemacht:
– Die Dolmetscher haben zu viel Macht
– Das BAMF hat keine Qualitätsstandards
– Falsches Dolmetschen wird nicht sanktioniert
– Das BAMF zahlt schlecht
– Die Qualität leidet unter dem Zeitdruck
– Die Flüchtlinge können sich nicht wehren
Im Text geht der „Welt“-Autor ausführlich auf diese Punkte ein, er hat eine Registrierungsstelle besucht, mit verschiedenen Verbänden und Dolmetschern gesprochen und dem BAMF Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Herausgekommen ist ein umfassender und unaufgeregter Artikel, der das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Bei „Focus Online“ sucht man solche Bemühungen vergeblich. Das Portal zitiert lediglich zwei Dolmetscherinnen und einen Dolmetscher-Verband. “Pegida”-taugliche Überschrift, alarmistischer Teaser, fertig.
Das ist Alltag bei “Focus Online”. Trickreich und skrupellos wie kaum ein anderes deutsches Onlinemedium nutzt das Portal seit Monaten die Flüchtlingskrise und die Verunsicherung der Menschen, um Klicks abzugrasen. Das Burda-Medium verdreht Fakten, verbreitet Angst und Skepsis und setzt offenkundig gezielt auf die virale Verbreitung unter Flüchtlingsgegnern.
Im Fall der Dolmetscher-Geschichte spielt „Focus Online“ den “besorgten Bürgern” und „Lügenpresse“-Schreiern aber gleich doppelt in die Hände. Kurz nach der Veröffentlichung hat das Portal den Artikel nämlich ohne Erklärung wieder gelöscht. Wer jetzt auf den Link klickt, sieht das hier:
Seitdem lesen sich viele Facebook-Kommentare zu dem Artikel so:
Seite nicht vorhanden – alles klar
Eine Zensur FINDET statt!
Da fragt man sich doch, warum gerade DIESER Artikel offline genommen wurde. Aber Moment, es gibt in Deutschland ja keine Zensur vom System für Medien und Presse, nein nein.
Ist sicher nur ein Serverfehler oder eben purer Zufall. Fakt!
Ohh da war Mutti aber schnell!!! Die Wahrheit darf ja nicht ans dumme Volk ran!!!!
Seite war gestern abend für ca. 5 min online, danach wollte ich Sie anklicken und teilen, danach kam “Netzwerkfehler”… alles klar… Verarschung life! was will man auch erwarten? Ehrliche Berichterstattung können wir ja schon lange vergessen.
Da hat die Zensur aber schnell reagiert
hm…da wirds wohl mind. ne Abmahnung gegeben haben beim Focus für einen “ehrlichen Journalisten”…oder ein Praktikant wurde rausgeschmissen
Die Seite haben sie gelöscht: Fehlerseite
Die Seite kann nicht angezeigt werden LOL – alle “eingemerkelt
Seltsam, aber es wird einen Grund haben wieso der Artikel komplett verschwunden ist. Passt ja ins Bild zur Skepsis über die Berichterstattung.
Einige Leser haben „Focus Online“ über soziale Medien auf das Verschwinden des Artikels angesprochen – ohne Reaktion.
(Hier kann man den ursprünglichen Artikel übrigens noch lesen.)
Vergangene Woche haben wir “Focus Online”-Chefredakteur Daniel Steil gefragt, warum der Artikel gelöscht wurde und warum die Leser nicht über die Hintergründe aufgeklärt werden. Ein Sprecher von „Focus Online“ antwortete:
Der Artikel wurde veröffentlicht, bevor er komplett fertig war.
Ah ja. Erst raushauen, dann denken, so läuft das bei „Focus Online“.
Veröffentlichung und Verschwinden des Artikels liegen jetzt über eine Woche zurück, einen Hinweis für die Leser gibt es immer noch nicht, einen neuen Artikel auch nicht. Und der (eigentlich tote) Link wird weiterhin fleißig geteilt:
„Focus Online“ ist laut Burda-Verlag „die klare Nummer eins unter Deutschlands digitalen Qualitätsmedien“. Welche Kriterien bei diesem Ranking eine Rolle spielen, wissen wir nicht. Wenn es aber darum geht, die Leser in die Irre zu führen, Fremdenfeinde mit Scheinargumenten zu versorgen und das Misstrauen gegenüber Medien und Politik zu vergrößern, hat sich “Focus Online” den Spitzenplatz zweifelsohne verdient.
“Bild” und Bild.de sind nun nicht gerade als Sprachrohre der Frauenrechtsbewegung und Anti-Sexismus-Kampagnen bekannt. Bei dem, was sich Fortuna Düsseldorfs Fußballer Kerem Demirbay vor knapp anderthalb Wochen geleistet hat, waren aber selbst die “Bild”-Medien empört:
Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hatte Demirbay im Zweitligaspiel zwischen dem FSV Frankfurt und Fortuna Düsseldorf mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Daraufhin hatte der Fortuna-Profi gegen sie losgepöbelt: “Ich finde, Frauen haben im Männerfußball nichts zu suchen!” Steinhaus hat das per Sonderbericht dem DFB gemeldet.
Demirbay entschuldigte sich am nächsten Tag per Telefon bei Bibiana Steinhaus und äußerte sich auch bei Instagram zum Vorfall: “Diesen Satz hätte ich niemals sagen dürfen, denn es entspricht auch nicht meinem Frauenbild.“ Sein Verein kündigte “eine empfindliche Geldstrafe” an und verdonnerte Demirbay zum Pfeifen eines Mädchenfußballspiels.
Interessant, dass gerade “Bild” und Bild.de sich über die “fiese” “Macho-Attacke” echauffieren — zwei Medien, die Bibiana Steinhaus nicht Bibiana Steinhaus nennen, sondern konsequent nur …
Das blüht dem Bibi-Pöbler
Er ärgerte sich am meisten darüber, dass Bibi sich überstimmen
Da wirkten Bibi und Freund Stefan
2014 machte Kiefer Bibi einen
Auch da spielte er auf Bibi Steinhaus an
Trainer Thomas Oral geht auf Bibi los
Das sind lediglich die Beispiele aus den Berichten zum erwähnten Spiel zwischen dem FSV Frankfurt und Fortuna Düsseldorf. Die “Bild”-“Bibi”-Tradition reicht aber schon viel länger zurück. Kaum ein Artikel über die Schiedsrichterin kommt ohne die Verniedlichung aus:
FSV-Trainer Tomas Oral diskutiert mit Bibi Steinhaus
FSV-Wut auf Bibi!
Nur Bibi Steinhaus hatte nicht gepfiffen
Fall 1: Bibi Steinhaus muss sich
Guardiolas Umarmung bei Bibi Steinhaus blieb
Klärende Worte: Bibi Steinhaus und Huub Stevens
Bei Bibi wird sogar der Knurrer zum Schnurrer.
Lasst Bibi auch ganz oben ran.
Herr Fandel, warum blockieren Sie Bibis Bundesliga-Aufstieg?
Typisch, Bibi: Sie klärt solche Sachen
Deshalb forder BILD: Lasst Bibi endlich in der Bundesliga pfeifen!
Schiri-Boss Herbert Fandel gilt nicht als Bibi-Freund
Bibi erkannte sofort, dass es ein
In der Nachspielzeit geht der Bayern-Trainer auf Bibi los
Bibi knallhart.
Geht es für Bibi jetzt ganz schnell?
Der frühere FIFA-Schiedsrichter (1994 bis 2004) hat sich für eine rasche Beförderung von Bibi ausgesprochen!
Geht es nach Schiri-Legende Urs Meier tanzen die Bundesliga-Stars bald nach Bibis Pfeife.
“Meine Mutter hat schon immer gesagt, ich hätte einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn”, sagte Bibi einmal.
Bibi hat auf dem Platz
Das Rampenlicht. Nicht Bibis Ding.
Bei der Zweitliga-Partie Kaiserslautern gegen Ingolstadt (3:0) pfeift Bibi einen Elfmeter
Ging Bibi damals auch so.
Erster Busen-Wischer von Peter Niedermeyer (30)! Bibi Steinhaus pfeift die Partie Hertha gegen Aachen (0:0).
Bibi guckt erst irritiert
Bibi im ZDF
Der Humor. Für Bibi bei ihrem Job
Auch weil Bibi Cottbus verhext
Wenn Bibi Steinhaus pfeift, gewannen die Löwen bisher nicht
Funkel kämpft heute auch gegen den Bibi-Fluch
Bannt Funkel heute den Bibi-Fluch?
Nicht bei Bibi & Uli.
Was flüsterte Hoeneß der schönen Bibi ins Ohr?
Tolle Stimmung an der Seitenlinie — die Liga-Motzkis Klopp, Lehmann & Co. sollten sich Bibi und Uli zum Vorbild nehmen.
Erstmals zeigte Bibi beim “30. Deutschen Sportpresse-Ball” ihre neue Liebe.
Vergleicht man die Artikel über Steinhaus mit denen über ihre männlichen Kollegen, wird klar, wie penetrant “Bild” und Bild.de sie sprachlich kleinhalten: Bundesligaschiedsrichter Jochen Drees ist nie “Jockel” und sein Kollege Robert Hartmann nie “Robbe”. Aber Bibiana Steinhaus ist andauernd “Bibi”, als wäre sie kein Profi, sondern eine junge Hörspielhexe für Kinder zwischen vier und zehn Jahren.
Immerhin: Mit der “schönen Bibi” haben es die “Bild”-Medien relativ schnell gelassen. Bei anderen Frauen, die beruflich mit dem Profifußball zu tun haben, konzentrieren sich die Redaktionen aber weiterhin fleißig aufs Aussehen. Da wäre zum Beispiel die “Sky”-Moderatorin Esther Sedlaczek:
Oder ihre “Sport1”-Kollegin Laura Wontorra:
Oder alle Fußballmoderatorinnen:
Auch Eva Carneiro ist nie die gute oder schlechte, erfolgreiche oder pfuschende Ärztin beim FC Chelsea, sondern stets:
“Frauen haben im Männerfußball nichts zu suchen”? Doch, schon, finden die “Bild”-Medien offenbar. Bibiana Steinhaus soll weiter pfeifen, Esther Sedlaczek und Laura Wontorra weiter moderieren, Eva Carneiro sich weiter um die Blessuren der Fußballer kümmern. Und “Bild” wird weiter darüber berichten. Aber nur mit niedlichem Spitznamen und einer Reduzierung aufs Äußerliche.
1. Die völkische Bewegung stellt sich vor (faz.net, Friederike Haupt)
Nachdem die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” die AfD als “neue völkische Bewegung” kritisiert hatte, teilte die Partei den Link bei Facebook und bezeichnete den Text als “linksfaschistische Propaganda”. Prompt liefern die folgenden Facebook-Kommentare der AfD-Anhänger die Bestätigung für die These der “FAS”, die AfD sei voller Hass auf Andersdenkende.
2. Türkische Opposition will Inhaftierung von Journalisten beenden (derstandard.at)
Die türkische Oppositionspartei CHP hat einen Gesetzentwurf eingebracht, der verhindern soll, dass Journalisten in Untersuchungshaft genommen werden können. Derzeit sitzen der Chefredakteur und der Leiter des Hauptstadtbüros von “Cumhuriyet” in Untersuchungshaft. Sie waren vor zwei Wochen “wegen Berichten über mutmaßliche Waffenlieferungen der Türkei an syrische Rebellen” festgenommen worden, so derstandard.at (viele andere Medien schreiben, dass die Waffenlieferungen für den sogenannten “Islamischen Staat” bestimmt waren).
3. Tödliche Gefahren für Umweltjournalisten (reporter-ohne-grenzen.de)
Umweltjournalisten berichten häufig “über illegale Rodungen, Umweltverschmutzung oder die Folgen von illegalem Rohstoffabbau”. Und das könne für sie richtig gefährlich werden, schließlich klagen sie in ihren Texten so gut wie immer auch Personen an, die für die Umweltschäden verantwortich sind, so “Reporter ohne Grenzen”: “Seit 2010 wurden nach Recherchen der Organisation zehn Umweltjournalisten ermordet, acht davon in Südostasien und Indien.”
4. The AP Considers Ethics of Robot Journalism with Automated Insights (mediashift.org, Meagan Doll, englisch)
Die Nachrichtenagentur AP experimentiert seit einiger Zeit mit automatisierten Texten. Durch den Roboterjournalismus hat sich die Zahl der Finanzberichte, die AP in einem Quartal schreibt, verzehnfacht. Jetzt geht es also nicht mehr darum, was mit Technik möglich ist, sondern wie AP sie einsetzen will — also um die Ethik hinter den Algorithmen.
5. Ribéry verklagt Magazin auf 400 000 Euro Schadensersatz (sueddeutsche.de)
Franck Ribéry geht juristisch gegen einen Artikel der französischen “Closer” vor. Das Klatschblatt berichtete, der Fußballer des FC Bayern München “sei in ein Ermittlungsverfahren wegen Prostitution verwickelt”. Dabei sei er lediglich “von der Polizei als Zeuge vorgeladen gewesen”, schreibt sueddeutsche.de.
6. Wer sucht da eigentlich Schutz in unserem Land? (blog.tagesschau.de, Isabel Schayani)
Die ARD-Reporterin Isabel Schayani über einen Besuch in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete, Köpfe, in die kein Wort Deutsch passt, und die Verantwortung der “Kinder des Friedens”.
1. “Grenzüberschreitungen jeglicher Art” (taz.de, Daniel Bouhs)
Nadine Lindner berichtet für das “Deutschlandradio” aus Sachsen und nimmt “auf Facebook und in der Hörerpost (…) seit einem guten Jahr eine radikalere Sprache und höhere Aggressivität wahr.” Insbesondere auf “Pegida”-Demos komme “es mittlerweile leider regelmäßig zu tätlichen Übergriffen.” Um Journalistinnen und Journalisten zu schützen, wünscht sie sich “ein höheres Maß an Sensibilität bei der Polizei und dass sie auch mal von sich aus eingreift.” Passend zur “Pegida”-“Lügenpresse”-Debatte: Im “Tagesspiegel” fasst Maria Fiedler einen Redaktionsworkshop zusammen, bei dem eine Frage im Mittelpunkt stand: “Warum verlieren Medien an Glaubwürdigkeit?”
2. Türkei: Das Ende der Pressefreiheit (daserste.de, Halil Gülbeyaz, Video, 8:53 Minuten)
Halil Gülbeyaz spricht mit Journalisten, Journalistenvertretern und Abgeordneten über “die Abschaffung der Pressefreiheit in der Türkei”.
3. Rügen des Presserrats: “Bild” wieder ganz vorn (ndr.de, Fiete Stegers)
Bis zum 1. Dezember wurden beim Deutschen Presserat seit Jahresanfang 2200 Beschwerden eingereicht — so viele wie nie zuvor. Während die Gesamtzahl steigt, bleibt eines konstant: “Acht Mal sprach der Presserat eine Rüge für die Berichterstattung der ‘Bild-Zeitung’ aus (…). Damit wurde die ‘Bild’-Zeitung wie in den vergangenen Jahren wieder weit häufiger als alle anderen Redaktionen für Verstöße gegen den Pressekodex bestraft.” Immerhin liegt dieser Anteil diesmal ‘leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre’. Ebenfalls zur aktuellen Presseratsentscheidung: queer.de über eine Rüge für den “Abdruck eines homophoben Leserbriefs”.
4. Die Kaste der Verweigerer (blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz wundert sich über neue Zahlen, die nahelegen, dass rund die Hälfte der deutschen Journalisten mit Social Media nichts anfangen kann. Allerdings wundert er sich nur auf den ersten Blick, denn wenn er seine Filterblase verlässt, stellt er fest, dass die Branche eben auch nur ein Abbild der Gesellschaft ist. Und auch die Journalisten immer noch “ein tiefer digitaler Graben trennt.” Zum Thema: Nach einer Studie des “American Press Institutes” erhöht es die Glaubwürdigkeit von Journalisten, wenn sie auf Twitter unterwegs sind und mit anderen Nutzern — und ihren Lesern — interagieren.
5. Missachtung des Urheberrechts oder “public service”? (onlinejournalismus.de, Andrej Reisin und Fiete Stegers)
Armin Wolf hat auf seiner Facebook-Seite die Übersetzung einer kompletten Reportage aus der “New York Times” veröffentlicht (Post mittlerweile offline), nachdem er das Original als einen “der eindrucksvollsten (und bedrückendsten) Texte, die ich bisher über das IS-Kalifat gelesen habe” bezeichnet hatte. Das Problem: Er besaß keinerlei Urheberrechte an dem Text und hatte die “New York Times” nicht angefragt. Andrej Reisin und Fiete Stegers sehen darin einen “Bärendienst für alle Journalisten als Urheber — denn ignoriert wurden letzten Endes eben nicht die Rechte der mächtigen ‘New York Times’, sondern die der einzelnen Autorin.”
6. Wie Jugendliche Politik und Nachrichten konsumieren (deutschlandfunk.de, Johannes Nichelmann, Audio, 18:17 Minuten)
“Für mich ist Instagram mehr so: Leute teilen ihren privaten Inhalt. Und ‘Tagesschau’ so bei Instagram. Keine Ahnung, ob ich das so gut finde.”