Diese Überschriften – und die dazugehörigen Artikel – haben alle ein Problem: Sie sind falsch. In der Studie, auf die sich “B.Z.”, “Welt Online” und Bild.de angeblich berufen, (hier als PDF) geht es gar nicht um Haarfarben, das Wort “blond” (bzw. “blonde” auf Englisch) taucht dort überhaupt nicht auf.
Wie ein völlig verzerrender Artikel der englischen “Sunday Times” seine Reise um die Welt angetreten hat, hat der Wissenschaftsjournalist Marcus Anhäuser in seinem Blog Plazeboalarm aufgeschrieben:
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “How To Report The News” (youtube.com, Video, 1:59 Minuten, englisch) Charlie Brooker zeigt auf, wie ein zweiminütiger Standardbeitrag des TV-Newsjournalismus aussieht.
2. “Vom Umgang mit Leser-Kommentaren” (dirkvongehlen.de)
Dirk von Gehlen wundert sich nicht über die Qualität der Kommentare auf den meisten Online-Portalen. “Die Integration der Leser-Kommentare lässt derzeit nicht den Eindruck entstehen, dass hier jemand wirklich an den Äußerungen der Leser interessiert sei.”
3. “Die neuen Herausgeber” (konitzer.wordpress.com, Michael Konitzer)
Michael Konitzer fragt sich, warum “Produzenten von Bratpfannen (oder anderer hochwertigerer Konsumentenprodukte) nicht in Qualitätsjournalismus investieren” – es würden doch auch Medienunternehmen Wein, DVDs oder Bratpfannen verkaufen. “Warum sollen sie den Kontakt zu ihren Kunden nicht durch gut gemachte Medien – also Journalismus – zurück zu gewinnen versuchen?”
4. “Einerseits die Pest – und anderererseits auch: die Autorisierung von Interviews” (interviewsfuehren.wordpress.com, Christian Thiele)
Christian Thiele erinnert daran, dass die “Autorisierung von Interviews, also deren Vorlage beim Interviewten vor Abdruck” nicht gesetzlich geregelt ist. Trotzdem ist sie Alltag in deutschen Redaktionen. “Für Interviewer, die dafür bezahlt werden, auch mal am Lack zu kratzen, auch mal einen Blick hinter die Kulissen einer Person zu erhaschen, ist die Autorisierung die Pest. Und für das Publikum auch.”
5. “Nudeln oder Currywurst” (fr-online.de, Klaus Raab)
Schwierige Zeiten für Musikmagazine: “Der Axel-Springer-Verlag feierte soeben in einem Desinformationsschreiben die im vergangenen Jahr gestiegenen Auflagen. Seit Ende 1999 aber ist die Auflage des Musikexpress von 75.000 auf etwa 55.000 Exemplare gefallen, die des Rolling Stone von 85.000 auf knapp 54.000.”
Gestern Abend unserer Zeit hat die Computerfirma Apple ihr “iPad” vorgestellt, ein nach Meinung einiger Beobachter revolutionäres Gerät. Dieser historische Moment musste auf der Startseite von Bild.de natürlich gebührend gewürdigt werden.
Die folgende Galerie von Teaser-Grafiken, die alle (nacheinander) auf Bild.de zu sehen waren, ist möglicherweise unvollständig:
Zoran Tosic spielt ab sofort für den 1. FC Köln. Die Verhandlung zwischen dem serbischen Nationalspieler, dem Bundesligaverein und Tosics Club Manchester United, der ihn bis Saisonende ausleiht, waren allem Anschein nach kompliziert und langwierig — und somit Anlass für allerlei Spekulationen. Und an denen beteiligten sich die Medien mal wieder, als gehe es im Journalismus ausschließlich um Schnelligkeit und nicht um Zielgenauigkeit.
Es begann vergangenen Montag damit, dass klar war, dass nichts klar war. So meldete der Kölner “Express” in seinem Internetauftritt:
Der Serbe mit dem lustigen Spitznamen “Bambi” (so tauften ihn in Belgrad einst die Mitspieler, weil er Kekse in Form der Disney-Figur verschenkte) soll sich Gerüchten zufolge schon in Köln aufhalten.
Bestätigen will das beim FC aber noch niemand. Co-Trainer Michael Henke beim Training zum EXPRESS: “Nein, dazu gibt es noch nichts zu sagen.”
Während Express.de auf den Zug aufsprang, taten die im selben Verlag und selben Haus arbeitenden Kollegen des Kölner Stadtanzeigers etwas sehr Ungewöhnliches — und befragten einfach die Verantwortlichen des 1. FC Köln zum Stand des Tosic-Transfers.
Das Ergebnis des Gesprächs klang dann auch gleich – wie vor Vertragsunterzeichnungen allgemein üblich – ein bisschen weniger euphorisch als die Meldungen von Bild.de und Express.de:
“Es wird noch immer zäh verhandelt”, sagte ein Sprecher des 1. FC Köln dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. Einer der umstrittenen Punkte ist offenbar die Kauf-Option. Falsch seien Berichte, wonach Tosic 500.000 Euro Leihgebühr bis zum Saisonende koste.
Auch die Deutsche Presse-Agentur bekam vom FC eher zurückhaltende Antworten, berichtete unter Berufung auf den “Express” aber schon mal:
Nach Informationen der Zeitung “Express” wechselt Fußball-Profi Zoran Tosic von Manchester United zum Bundesligisten 1. FC Köln. FC-Vereinssprecher Christopher Lymberopoulos sagte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa allerdings, das könne nicht bestätigt werden.
Diese Meldung landete ironischerweise auch bei Bild.de, wo man den Wechsel ja ursprünglich als Erstes und “exklusiv” verkündet hatte:
Am Mittwoch schließlich bestätigte der 1. FC Köln den Transfer tatsächlich.
Die Erleichterung bei den Mitarbeitern von Express.de muss groß gewesen sein — im Gegensatz zum Schuldbewusstsein jedenfalls. Denn aus Sicht des “Express” hatte das Hin- und Her über den Transfer von Tosic nichts mit der unbedingten Jagd nach der schnellsten Schlagzeile zu tun.
Das Verwirrspiel um Zoran Tosic – Mittwoch hatte es ein Ende. Um 14.03 vermeldete der FC das Leihgeschäft offiziell. Bis zuletzt wurde um eine Kaufoption im Sommer gefeilscht – die Manchester aber letztlich ablehnte.
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1. “Steve Jobs als Messias einer Branche” (netzwertig.com, Peter Sennhauser)
Peter Sennhauser hat schon viele Ankündigungen der Firma Apple miterlebt, so nun auch das iPad: “Was mich immer befremdet hat, war das Verhalten der Presseleute – meiner Kollegen und Kolleginnen. Wenn die auf eine der sorgfältig inszenierten Ankündigungen von Steve Jobs mit Applaus oder sogar Jubel reagierten (“Boom! Copy, und Paste! Auf dem iPhone!”), als ob gerade ein Impfstoff gegen Krebs und nicht die längst überfällige Korrektur an einem Produkt präsentiert worden wäre, dann lief es mir jedesmal kalt den Rücken runter: Das sind Leute, die (größtenteils) dafür bezahlt werden, kritisch zu denken. Dinge zu hinterfragen. Die Vergangenheit im Kopf zu haben und die Relationen zu wahren.”
2. “Schweinegrippe – ein großer Bluff?” (tagesschau.de, Martin Durm)
Martin Durm berichtet von einer Anhörung im Europarat zur Frage, wie es möglich war, “wegen eines offenkundig harmlosen Grippevirus die Weltbevölkerung in die größte Impfkampagne aller Zeiten zu schicken”.
3. “Vertuschen in Afghanistan” (ndr.de, Video, 7:40 Minuten)
Unter Verteidigungsminister zu Guttenberg setzt sich teilweise fort, was sein Vorgänger Jung forderte, nämlich, nur “gute” Nachrichten aus Afghanistan zu verbreiten. Journalisten werden von Presseoffizieren begleitet, die unter dem Druck stehen, ihren Job zu verlieren, wenn “schlechte” Nachrichten an die Öffentlichkeit gelangen.
4. “Schlecht abgeschrieben, Mitteldeutsche Zeitung” (blog.beliebte-vornamen.de, Knud Bielefeld)
Knud Bielefeld entdeckt in der “Mitteldeutschen Zeitung” Passagen aus Texten, die er für seine Homepage verfasste. Online ist der MZ-Artikel inzwischen nicht mehr abrufbar.
5. Interview mit Jakob Augstein (derstandard.at, Michael Kremmel)
Jakob Augstein, Verleger von “der Freitag”, glaubt, dass von Amateuren noch zu wenige Themen abgedeckt werden. “Wenn ich mir überlege, wie viele Leute an spannenden Sachen arbeiten, oder spannende Dinge erleben, sei es bei ihrer Arbeit, bei Reisen, oder mit grenzüberschreitenden Projekten in Unternehmen und Universitäten. Oder sie entdecken Missstände in Behörden und Abteilungen. Das sind doch alles Themen, die mich als Leser unheimlich interessieren würden.”
6. “Rund um Bilderstürmer” (kaidiekmann.de)
“Bild”-Chef Kai Diekmann fragt sich nach der Lektüre eines Artikels im “Tagesspiegel”, warum dem TV-Zuschauer Bilder von “Leichen und Leichenbergen” zuzumuten seien, dem Leser von Printprodukten aber nicht.
Für die Axel Springer AG ist die ARD im Internet plötzlich ein Konkurrent. Der Verlag schäumt, dass der Senderverbund mit seinen “kostenlosen”, durch die Rundfunkgebühren finanzierten Angeboten Springers eigene Versuche erschwert, Geld für informationen zu nehmen.
Deshalb arbeitet sich “Bild” gerade mal wieder an den öffentlich-rechtlichen Sendern ab — heute z.B. mit der Schlagzeile:
Am Montag hatte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ihren 17. Prüfbericht (PDF) vorgestellt und “Bild” hat sich für die heutige Ausgabe viel Mühe gegeben, “die wichtigsten und skurrilsten Fakten” des Berichts herauszusuchen — also, die öffentlich-rechtlichen Sender in einem möglichst schlechten Licht erscheinen zu lassen:
So erwähnt “Bild”, dass die KEF die Reduzierung der Personalkosten bei der ARD als “völlig unzureichend” betrachtet, unterschlägt aber im Gegenzug dazu den Hinweis, dass das ZDF die Vorgaben “durch Reduzierung des Personalaufwands um 18 Mio. Euro im Aufwand vollen Umfangs” umgesetzt hat.
Völlig unerwähnt bleibt, dass die Kommission davon ausgeht, “dass die Anstalten zusätzliche Einsparungen in einem Umfang erwirtschaften, der ausreicht, zum Ende 2012 ein ausgeglichenes Finanzergebnis zu realisieren”. “Bild” fasst die 388 Seiten des Berichts lieber in einem Satz zusammen:
Besonders die ARD wird von den Prüfern für ihren geringen Sparwillen gerügt.
Den Begriff “Grundversorgung”, den das Bundesverfassungsgericht 1986 als Anforderung an die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten geprägt hatte, versteht “Bild” – wie alle anderen Kritiker des öffentlich-rechtlichen Systems – sowieso nicht im Sinne einer alles umfassenden Versorgung, sondern einer Minimalversorgung. Dass der von “Bild” kritisierten Verdreifachung der Kosten für die ZDF-Digitalkanäle eine Reduzierung der Kosten bei 3sat und Kinderkanal gegenübersteht, erfährt nur, wer in den Bericht schaut. “Bild” unterschlägt auch dieses Faktum.
Laut “Bild” explodieren die Online-Kosten und “verdoppeln sich auf mehr als 610 Millionen Euro”. Von einer Verdopplung ist auch im Bericht die Rede, allerdings ist die Summe vielleicht schon nicht mehr ganz so beeindruckend, wenn man weiß, dass sie sich über einen Vierjahreszeitraum erstreckt — oder, dass die Zahl der Visits (Besuche) bei ARD Online beispielsweise “sogar um 119,1 % ” angestiegen ist.
Die Behauptung von “Bild”, dass der ARD-Videotext “den Gebührenzahler in diesem Jahr stolze 78 Mio. Euro.” koste, ist gleich völlig falsch, denn die Zahl von 78 Millionen Euro bezieht sich auf die Kosten für “Telemediendienste” (etwa die Streaming-Angebote) der einzelnen Landesrundfunkanstalten. Für Radio- und Videotexte wollen diese Landesrundfunkanstalten dieses Jahr 12,3 Millionen Euro ausgeben — knapp 300.000 Euro mehr als im Vorjahr.
Dass die Kosten pro Sendeminute bei “Anne Will” doppelt so hoch sind wie bei “Menschen bei Maischberger” kann man natürlich “merkwürdig” finden und auch noch mal in die Überschrift auf Seite 10 schreiben:
Mindestens ebenso merkwürdig ist aber wohl, dass “Bild”-Autor Nikolaus Harbusch gestern beim NDR nachgefragt hat, warum die Minutenkosten so unterschiedlich seien, auf die Verwendung der Antwort des Pressesprechers dann aber doch verzichtete.
Zur Erhellung veröffentlichen wir sie gerne an dieser Stelle:
1. “Anne Will” ist eine komplette Auftragsproduktion, während “Menschen bei Maischberger” in WDR-eigenen Studios mit eigener Technik produziert wird. Die internen Produktionskosten sind in dem Ihnen vorliegenden Minutenvergleich nicht berücksichtigt.
2. “Menschen bei Maischberger” ist 75 Minuten lang, “Anne Will” nur 60 Minuten. Die Fixkosten schlagen bei längerer Sendezeit naturgemäß geringer zu Buche.
Stattdessen darf SWR-Intendant Peter Boudgoust, derzeit ARD-Vorsitzender, im “Bild”-Interview die Frage beantworten:
Bei den Fragen liegt die Erklärung nicht nur in völlig unterschiedlichen redaktionellen Konzepten, die einen unterschiedlichen Programmaufwand erfordern, sondern auch in der völlig unterschiedlichen Herstellung, manche Sendungen werden komplett eigen- andere komplett fremdproduziert. Anders gesagt: Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.
(Hervorhebung von uns.)
Auf tagesschau.de sagt Peter Boudgoust heute über die “Bild”-Titelgeschichte:
Das ist ein Stück Kampagnenjournalismus. Ich finde das sehr schade, weil es auch alte Vorurteile bestätigt, was die Seriosität dieser Zeitung angeht.
In Dortmund wurde gestern ein Bordell zwangsversteigert — etwas, was man nicht alle Tage erlebt:
Reporter Dirk Berger besuchte für die “Westfälische Rundschau” den Gerichtssaal und formulierte stellenweise so salopp, dass ihm dabei mitunter die sprachlichen Bilder entglitten:
Reicht es, wenn der Autor selbst den Zusammenhang zwischen der Wirtschaftskrise und der “Hardware” von Freiern versteht?
Nicht verstanden zu haben scheint Herr Berger, dass es die Freiheit jeder Person ist, sich tätowieren zu lassen oder die Haare zu färben. Ins Solarium oder zum Krafttraining zu gehen. Oder Uhren zu tragen. Sogar im Gerichtssaal.
Sonst hätte er kein Urteil darüber gefällt, was zu viel ist an Körperschmuck, Haarfarbe, Hautfärbung, Körperstatur und Accessoires einzelner an der Versteigerung beteiligten Personen:
Es fragt sich, wie sehr der den Klischees Erlegene “frei von Vorurteilen” ist, wie es Ziffer 13 des Pressekodex für die “Berichterstattung über Ermittlungsverfahren, Strafverfahren und sonstige förmliche Verfahren” fordert.
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1. “Die arschlochfreie Kette – oder: Was der Focus nicht hat” (print-wuergt.de, Michalis Pantelouris)
Gar keine Freude am neuen “Focus” hat Michalis Pantelouris: “Wenn dies die besten Ideen von drei verschiedenen Teams zusammenführt, die neun Monate Zeit hatten, sich Gedanken zu machen, dann ist das Ende der Zeitschriften in diesem Land besiegelt. Zumindest die erste Ausgabe ist eine unvorstellbar preiswert anmutende Mischung aus Designelementen der Mitbewerber – aber nicht einmal gut geklaut.”
2. “Apple iPad ab 499,- Euro bei Media Markt: ‘Tut mir leid, ist ein super Fake.'” (basicthinking.de/blog, André Vatter)
Die Website netbooknews.de beruft sich auf einen (inzwischen gelöschten) Tweet und schreibt, die Firma Media Markt verkaufe ab dem 1. März 2010 ein Apple iPad – was eine Media-Markt-Sprecherin dementiert; beim besagten Twitter-Konto handle es sich nicht um ein firmeneigenes. “Die News verbreitete sich wie ein Lauffeuer und schaffte in Windeseile auch den Sprung über den Atlantik, so dass kurze Zeit später sogar MacRumors und CrunchGear darüber berichteten. ‘Media Markt kündigt Apple iPad für 899 Euro an’, titelte auch Golem.”
3. “Freie sind die, die es geschafft haben …” (freischreiber.de)
Gabriele Fischer, Chefredakteurin von “Brand Eins”, sagt, wie viel ihr Magazin freien Journalisten zahlt und glaubt, dass es viele Freie geschafft haben – nämlich unternehmerisch zu arbeiten. “Das kann nicht jeder. Viele unserer Freien bei ‘Brand Eins’ sind auch Überzeugungstäter, die feste Jobs ablehnen, wenn man sie ihnen anbietet. Und: Freie sind meist unabhängige Köpfe. Sie schielen nicht ständig auf ihren Chef, sondern haben eine Vielzahl von Auftraggebern. Diese Unabhängigkeit ist gut für sie – und für uns. ”
4. “Hat gesagt und hat passiert” (spox.com, wunderkind)
Ein Blogeintrag zu den Interviews mit professionellen Fußballern: “Die meisten Interviews führen nun mal kein Eigenleben mehr, sondern folgen statt dem Frage-Antwort-Schema eher dem Frage-Phrase-Schema. Aussagen haben ihre Aussage verloren, weil man als Zuschauer genau so schlau ist wie vorher, wenn Spieler X oder Trainer Y sagt, dass man nur auf sich und von Spiel zu Spiel schauen müsse. Das wurde ihm im Interviewtraining eingeprügelt und daran hält er sich, nicht ohne verschmitzt zu lächeln, weil er weiß, dass alle wissen: Er hat keine Wahl, etwas anderes zu sagen.”
Wann immer die Frage aufkommt, was die Menschheit eigentlich von der Raumfahrt habe, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Wort “Teflon” fallen.
Bild.de tat gut daran, in der Auflistung “Diese Nasa-Erfindungen erleichtern uns den Alltag” auf Bratpfannenbeschichtungen zu verzichten, denn bekanntlich wurde das Zeugs schon 1938 entdeckt.
Trotzdem hat Bild.de noch genug hilfreiche Nasa-Erfindungen auftreiben können, um nicht nur einen Aufhänger (Infrarot-Ohr-Thermometer) für den Artikel zu haben, sondern auch gleich noch eine 13-teilige Klickstrecke füllen zu können.
Neun der 13 Objekte finden sich – in der gleichen Reihenfolge – in der Liste “10 NASA Inventions You Might Use Every Day”, die die amerikanische Website HowStuffWorks am 12. Mai 2008 veröffentlicht hat. (Die titelgebende zehnte Erfindung dort ist übrigens das Infrarot-Ohr-Thermometer.)
Zu den vier restlichen “Nasa-Erfindungen” zählt Bild.de unter anderem:
Das wäre schon insofern beeindruckend, als das erste Patent für den Strichcode im Oktober 1952 erteilt wurde — gut sechs Jahre vor Gründung der NASA.
Strichcodes wurden nicht von der NASA erfunden. Die NASA entwickelte eine besondere Form des Strichcodes zur Inventarisierung von Space-Shuttle- und anderen Weltraum-System-Komponenten, der harte Umgebungen aushalten konnte, aber dieser sollte nicht mit dem originalen Strichcode verwechselt werden.
(Übersetzung von uns)
Mit Dank an Malte L.
Nachtrag, 27. Januar: Bild.de hat den Strichcode aus der Klickstrecke entfernt (in der Dachzeile steht er noch) und bei Texttafel 12 von 12 ein “Quelle: howstuffworks.com” hinzugefügt.
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1. “Wintersport-Fernseh-Test – Werbung am laufenden Band” (faz.net, Christian Eichler)
Christian Eichler schaut sich auf ARD acht Stunden Wintersport an und stösst auf viel Werbung: “12.50 Uhr, Innsbruck, Skeleton der Frauen, endlich ein deutscher Erfolgssport. Er wird auf dem Bauch betrieben, weswegen die Werbung am Gesäß klebt.”
2. “Wein-Presse: Gibt es noch einen Ausweg?” (weinakademie-berlin.de, Michael W. Pleitgen)
Ein langer Artikel zum aktuellen Zustand des Weinjournalismus: “Die Öffentlichkeit fragt sich nicht, warum Weinzeitschriften so oft über in unseren Landen unbedeutende Herkünfte wie Griechenland und Portugal schreiben. Haben die Zeitschriften etwas Neues entdeckt? Gilt es sensationelle neue Weine aufzuspüren? Viel einfacher: meist stand am Anfang eine PR Agentur und eine bezahlte Journalisten-Reise!”
3. “Unsinn” (pixelfehler.nicolas-neubauer.de)
Nicolas Neubauer analysiert den “Spiegel Online”-Artikel “Wunderflunder mit Schnick und Schnack”, in dem über die Ankündigung eines neuen Produkts der Firma Apple spekuliert wird.
4. “In Haiti werden Journalisten selbst zu Helfern” (evangelisch.de, Corinna Blümel)
“Helfen oder Berichten – vor diesem Dilemma stehen Journalisten bei jeder Katastrophenlage, seien es Erdebeben wie jetzt in Haiti oder der Tsunami von 2004, seien es Hungersnöte, kriegerische Auseinandersetzungen oder das Flüchtlingselend in Darfur.”
5. “Zu digital, um wirklich schön zu sein” (tagesspiegel.de, Sonja Pohlmann)
Sonja Pohlmann über den Einsatz von Photoshop und anderen die Realität verändernden Techniken: “In der Regel wird kein Bild unbearbeitet in Magazinen und auf Plakaten abgedruckt.”
6. “Entschiedenes Dementi” (herthabsc.de)
Werner Gegenbauer, Präsident des Fußballvereins Hertha BSC Berlin, “dementiert entschieden, dass ein Präsidiumsbeschluss gefasst worden sei, wonach die Hertha-Profis Arne Friedrich, Gojko Kacar und Raffael im Fall einer Niederlage im Heimspiel am kommenden Samstag gegen den VfL Bochum verkauft werden sollen. Dies hatte die Berliner Boulevard-Zeitung B.Z. am Sonntag auf ihrer Internet-Seite berichtet.”