Autoren-Archiv

Klartext, Libération, Kurt Pelda

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “RBB Klartext: Vorher schon wissen was nachher kommt”
(christopherlauer.de)
Politiker Christopher Lauer beschreibt die Recherchemethoden der RBB-Sendung “Klartext”: “Die Gespräche laufen immer nach dem selben Muster ab: Man wird eine halbe Stunde oder länger aggressiv immer wieder dieselben Suggestivfragen gestellt, am Ende wird das denkbar dümmste Zitat in einen tendenziösen Bericht geschnitten.”

2. “Frei, nicht wurscht”
(taz.de, Rasmus Cloes)
Verschickte Abmahnungen aufgrund von verwendeten Creative-Commons-Fotos: “Bei vielen unter CC-Lizenz veröffentlichten Werken müssen der Name des Fotografen und die Art der jeweiligen CC-Lizenz genannt werden.”

3. “Multimilliardär Arnault erstattet Anzeige gegen ‘Libération'”
(derstandard.at)
Bernard Arnault verklagt die Zeitung “Libération”, nachdem diese ihn auf der Titelseite als “riche con” bezeichnet.

4. “Ein Zuhause für gute Reportagen”
(laurencethio.de)
Laurence Thio stellt verschiedene Dienste vor, die lange journalistische Texte empfehlen.

5. “Der Kriegsreporter – Immer wieder reist Kurt Pelda an die Front”
(videoportal.sf.tv, Video, 23:27 Minuten, teilweise Dialekt)
Der Reporter und zweifache Vater Kurt Pelda berichtet seit über zwanzig Jahren aus Kriegsgebieten, zuletzt von den Kämpfen um die syrische Stadt Aleppo.

6. “Filter Bubble Tea”
(uebrigensauchnoch.blogspot.de, Juliane Leopold)
Ein Portrait von Christoph Keese löst bei @jensbest grundsätzliche Ablehnung aus: “Die Vehemenz mit der Jens hier streitet, hat mich erstaunt. (…) Was man an Jens beobachten kann, ist meiner Meinung nach das Zerplatzen seiner Filter Bubble.”

Öko-Test, Pronomen, Hexenjagden

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1. “‘Endlich macht das mal einer'”
(taz.de, R. Lorenzen und M. Ferraz)
Seit zwei Jahren verkaufen ein Bäcker und ein Kioskbesitzer in Hamburg keine “Bild” mehr. Die “taz” interviewt die beiden: “Für manche ist es anscheinend nicht zu fassen, diese Zeitung irgendwo einfach mal nicht zu bekommen. Meistens fragen aber nur noch Auswärtige oder Bauarbeiter auf Montage – hier im Viertel wissen alle Bescheid.”

2. “Seid umschlungen Millionen”
(ad-sinistram.blogspot.de, Roberto J. De Lapuente)
Auch in öffentlich-rechtlichen Sendern würden Personen vermehrt mit “fraternisierenden Pronomen” vereinnahmt, schreibt Roberto J. De Lapuente. “Die distanzlose Ver-Wir-ung und Ver-Uns-ung ist weder seriös noch realitätsnah, denn sie suggeriert, es gäbe eine nicht näher definierte Schicksalsgemeinschaft.”

3. “Journalismus wird immer mehr zu Scripted Reality”
(newsroom.de)
Oberstaatsanwältin Ina Holznagel kritisiert die Arbeitsweise einiger Journalisten: “In den letzten Jahren habe ich den Eindruck bekommen, dass manche Medienvertreter nicht anrufen, um zu erfahren, was eigentlich los ist. Die haben dann eine Geschichte und suchen dafür Bausteine. Man wird angerufen, um eine bestimmte Rolle zu spielen, oder man darf nicht mitspielen. Das ist teilweise wie ‘Scripted Reality’. Und das geht mir wirklich auf den Wecker.”

4. “Öko-Test macht sich die Skandale selbst”
(iva.de, 1. September)
Der Industrieverband Agrar kritisiert das Verbrauchermagazin “Öko-Test”: “Öko-Test ist Wiederholungstäter, wenn es darum geht, mit der Angst der Verbraucher die Auflage zu steigern. Schon die Mai-Ausgabe der Zeitschrift (‘Unser täglich Gift’, 05/2012) sollte dem Käufer suggerieren, seine Lebensmittel wären nicht sicher.”

5. “Schleichender Verlust der Glaubwürdigkeit”
(sonntagonline.ch, Hanspeter Bürgin)
Ein Kommentar zu den 500 Franken, die Schweizer Journalisten von einem PR-Veranstalter in einem Couvert überreicht erhielten. Es sei längst bittere Realität, schreibt Hanspeter Bürgin: “Ohne das Zusammenspiel mit den Kunden hätten Tages- und Wochenzeitungen ihre Lifestyle-Beilagen, Reise- und Autoseiten, Technik- und Computerseiten längst aufgeben müssen. Frauenzeitschriften gäbe es schon lange nicht mehr.” Siehe dazu auch “Journalisten im Sonderangebot” (suedostschweiz.ch, David Sieber).

6. “Endlich reden wir mal über Sex: fickt euch!”
(pantelouris.de)
Michalis Pantelouris kommentiert Vorwürfe gegen Bettina Wulff: “Leben wir wirklich immer noch in Zeiten, in denen wir Hexenjagden veranstalten auf Frauen, weil sie (in diesem Fall: angeblich) einmal Prostituierte waren? Verstehe ich das richtig, dass ein deutscher Ministerpräsident sich nicht in eine/n Prostituierte/n verlieben und sie/ihn heiraten darf?”

Marc Pitzke, Zootiere, Kulturpessimismus

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1. “‘Propaganda-Party'”
(fape-blog.de, Andreas Cirikovic)
Wie US-Korrespondent Marc Pitzke für “Spiegel Online” über die Parteitage der Demokraten und der Republikaner schreibt: “Marc Pitzke schreibt, wie ein 16jähriger über die Erlebnisse auf seinem ersten Rockkonzert spricht. Voller Enthusiasmus. Voller Emotionen. Die eine Band mag er. Die andere mag er anscheinend nicht.”

2. “Wächter und Hetzer”
(faz.net, Ursula Scheer)
Ursula Scheer hat sich die “katholischen” Websites kath.net, kreuz.net und gloria.tv genauer angesehen: “Für den anonymen Blog kreuz.net, der 2004 online ging und vermeintlich ‘katholische Nachrichten’ liefern will, ist die Diffamierung Programm: Hetze gegen Juden, Muslime, Homosexuelle und alles, was als ‘liberal’ gebrandmarkt wird. Die Autoren hofieren die Piusbrüder, publizieren Denunziationen und stellen Personen an den digitalen Pranger. Längst haben sich die Bischofskonferenzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von kreuz.net distanziert. Das Portal sei menschenverachtend und missbrauche den Begriff ‘katholisch’.”

3. “Das Leitlinien-Chaos bei Politically Incorrect”
(hogymag.wordpress.com, almasala)
Eine Überprüfung der Leitlinien des Blogs “Politically Incorrect”.

4. “Die Gewissensfrage”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Rainer Erlinger)
Anna Z. fragt: “Ist es in Ordnung, im Fernsehen Doku-Soaps anzusehen, in denen andere Menschen vorgeführt werden? Oder erheben wir uns so über die Protagonisten dieser Sendungen?” Dr. Dr. Rainer Erlinger antwortet: “Darin, Menschen wie Zootiere zu bestaunen, um sich darüber zu erheben, liegt eine Entwürdigung nicht nur der physischen Person, die sich am Bildschirm eine Blöße gibt, sondern, weil es ein Mensch ist, der da vorgeführt wird, eben auch des sittlichen Menschen allgemein, der Idee der Menschheit.”

5. “Sie sind mutig! Wollen Sie für uns arbeiten?”
(spiegel.de, Jan Söfjer)
Maximiliane Rüggeberg bekommt nach einem Blogbeitrag über die “Ausbeutungsmaschine Journalismus” eine nach Tarif bezahlte Volontärsstelle angeboten.

6. “Eine kleine Geschichte des Kulturpessimismus”
(br.de, Christian Schiffer)
Vorgänger von Manfred Spitzer, zum Beispiel Platon: “Wer die Schrift gelernt haben wird, in dessen Seele wird zugleich mit ihr viel Vergesslichkeit kommen, denn er wird das Gedächtnis vernachlässigen. Die Menschen werden jetzt viel zu wissen meinen, während sie nichts wissen.”

Meinungsvielfalt, Illustrationen, Hannover 96

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1. “Beim Leistungsschutzrecht hört die Meinungsvielfalt auf”
(stefan-niggemeier.de)
Die “Wetterauer Zeitung” erklärt einem Leser, warum sie seinen Leserbrief zum Thema Leistungsschutzrecht nicht veröffentlicht.

2. “Augen zu und durch!”
(danielgrosse.com)
Die “Leipziger Volkszeitung” illustriert einen Bericht über den neuen VW Golf VII mit einem Foto des VW Golf VI: “Wer auch immer die Bildunterschrift ‘Rauschende Weltpremiere: Der neue VW Golf 7. Foto: AFP’ eingefügt hat, er muss blind gewesen sein. Steht doch quasi direkt über der Autorenkennung im Nummernschild des gezeigten Golfs zu lesen: ‘Golf VI 2008-2012’.”

3. “Absurde Fotos zur Euro-Krise”
(spiegel.de, Friederike Ott)
Die Mühe von Fotografen, immer neue Symbolbilder für die Eurokrise zu finden: “Fotografen nennen diese Bilder Illustrationen. Sie sollen abstrakte Vorgänge visualisieren. Die meisten Krisen verschwinden nach einigen Wochen oder Monaten aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Bei der Euro-Krise ist das anders.”

4. “Presserat prüft Verkauf von Kandidatenporträts in Lokalzeitung”
(aargauerzeitung.ch, Fabian Muster)
Kandidierende für das Aargauer Kantonsparlament können bei Lokalzeitungen des Verlags Effingerhof AG ein Porträt über sich kaufen: “Entweder schalten sie Inserate in der Höhe von 550 Franken [rund 455 Euro] oder bezahlen diesen Betrag direkt für einen Artikel über sich selbst.”

5. “Schwierige Dreharbeiten – Sanitäter behindern Kameramann”
(ndr.de, Video, 5:14 Minuten)
Ein Kameramann, der in und um Rostock Unfälle und Katastrophen filmt, kommt immer wieder in Konflikt mit Sanitätern und Polizisten.

6. “Zeuge Hannovas: Serienmörder, Hurensöhne und Arschlöcher”
(reesessportkultur.de, Klaas Reese)
Fans des Fußballvereins Hannover 96, Präsident Martin Kind, Serienmörder Fritz Haarmann und “Bild”.

Neue Presse, Talkshows, iPhones

6 vor 9

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1. “Zu viel Boulevard?”
(journalist.de, Jan Söfjer)
“Mit anspruchsvollem Boulevard” will die “Neue Presse” in Hannover “Bild” Marktanteile abluchsen. “Die Neue Presse wurde grundlegend verändert: große Schlagzeilen, größere Bilder, eine zweite Seite mit Meinung und Analyse statt Auslandsnachrichten.”

2. “Drama, Scherben, Wunderheilung – Klischees der Behinderung in Film und Fernsehen”
(leidmedien.de, Laura Gehlhaar)
“In der bekanntesten Seifenoper Deutschlands Gute Zeiten, schlechte Zeiten ‘landet’ im Durchschnitt alle vier Jahre ein männlicher Schauspieler durch irgendwelche Unfälle im Rollstuhl. Blass geschminkt und mit hängender Visage wird dann der große Frust gespielt. Nach absehbarer Zeit erfolgt dann endlich die Wunderheilung. Der Leihrollstuhl kann zurückgegeben werden. Der Serienalltag kann weitergehen.”

3. “The Good, the Bad and the Ugly”
(blog.persoenlich.com, Roger Schawinski)
Roger Schawinski sieht in den meisten Talkshows heute “bloss eine weitere Form von Reality-Fernsehen, bei der inhaltlich massiv eingegriffen wird”. “Da komponieren grosse Redaktionen Sendungsabläufe, die scheinbar spontan entstehen. Zwar werden damit verblüffende Diskurse oder Abläufe verhindert. Aber das nimmt man locker in Kauf. Wichtiger ist, dass der Moderator alles im Griff hat und das Erkenntnis- und Klamaukniveau mithilfe der zusätzlichen Redaktionsstimme im Ohr subtil steuern kann.”

4. “Sex mit der Chefetage: Wie man professionell Artikel verkauft”
(blog.tagesanzeiger.ch/deadline, Constantin Seibt)
Constantin Seibt gibt Tipps, wie man als freier Journalist Artikel an Redaktionen verkauft. “So etwa herrscht in Wochenzeitungen gern am Montag Verzweiflung. Die Diensthabenden haben die Wochenendleere im Kopf und die halbleere Zeitung vor Augen. In Tageszeitungen sind der Freitag und der Montag die grossen Kaufrauschtage: Freitags müssen gleich zwei Nummern geplant werden, Samstag und Montag. Und am Montag herrscht dann Sorge und Ebbe.”

5. “WDR-Magazin Markt und @-yet GmbH stellen iPhone-Sicherheit in Frage”
(macnotes.de, Alexander Trust)
Alexander Trust zweifelt, dass neue iPhones so manipuliert werden können, wie das in einem Beitrag der WDR-Sendung “Markt” gezeigt wird. “Die Frage bleibt, ob der Journalist Reifferscheid und der WDR hier auf die ‘Plausibilitäts-Keule’ von @-yet hereingefallen sind, die ihnen auf Kosten der GEZ-Gebührenzahler – ich bin einer -, ein X für ein U vorgemacht haben.”

6. “Dear Websites”
(makeuseof.com, englisch)

Talkshows, Unique Content, Drogen

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1. “Das Versagen der großen Schule”
(faz-community.faz.net, Marina Weisband)
Marina Weisband appelliert an die Journalisten: “Traut uns mehr zu. Hört nicht immer nur auf unsere Erwartungen. Vergesst nicht, dass wir letztlich das erwarten, was ihr uns vorsetzt. Was wir gewöhnt sind. Ihr könnt die Welt wirklich verbessern.”

2. “Gespräch statt Talkshow”
(funkkorrespondenz.kim-info.de, Rupert Neudeck)
Rupert Neudeck macht sicht Gedanken über die vielen Talkshows im deutschen Fernsehen: “Maischberger und Reinhold Beckmann bilden insofern eine große Ausnahme unter den Moderatoren, als sie zum Nutzen ihrer Sendungen kein Publikum im Studio sitzen haben. Das allein macht diese beiden Talkshows schon zu einer Besonderheit. Denn es ist sehr erholsam, dass hier eben nicht ein Publikum durch ständiges und immer gleichstarkes Klatschen jedem Gesprächsteilnehmer signalisiert, ‘jeder hat ja so recht’, wie Tucholsky sagte.”

3. “‘Wer Google austrickst, lädiert unseren Ruf'”
(meedia.de, Alexander Becker)
Stefan Plöchinger, Chefredakteur von Sueddeutsche.de, im Interview zu den Klickzahlen deutscher Zeitungsportale: “All das, was man Unique Content nennt, ist zentral für lang- statt kurzfristigen Erfolg. Das ist es, was ich mit publizistischer Idee meine. Wer sie hat und verfolgt, baut seine Marke im digitalen Raum dauerhaft auf.”

4. “Lost in Translation auf Farsi”
(ftd.de, Silke Mertins)
Eine Rede von Mohammed Mursi wird in iranischen Medien falsch übersetzt: “Der Dolmetscher des staatlichen Fernsehens und Radios tauschte in der simultan auf Farsi übersetzten Rede ‘Syrien’ kurzerhand durch ‘Bahrain’ aus – schon passte es wunderbar. Auch an anderer Stelle wurde die Ansprache des Ägypters ideologisch verbessert.”

5. “Were the fake football agent’s transfer rumours any more flaky than the usual ones?”
(newstatesman.com, Steven Baxter, englisch)
Steven Baxter macht sich Gedanken über den Text von @FootballAgent49: “When you think about it, why would a football agent bother to tweet his secret deals to Twitter when it could jeopardise his earnings?”

6. “Die neuen Drogenerfahrungen sind da!”
(wahrheitueberwahrheit.blogspot.ch, Thomas)

Clint Eastwood, Behindertenwitze, IVW

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1. “Warum ich mir eine (vermutlich) einmalige Gelegenheit entgehen lasse”
(qlod.org, Nilzenburger)
Nilzenburger erklärt, warum er eine Einladung in die Sendung “Achtung, Computer! Macht uns das Internet dumm?” von “Günther Jauch” zurückgewiesen hat: “Spitzer geht es zu keinem Zeitpunkt um eine Diskussion, genausowenig wie es ihm um eine Lösung geht. Spitzer geht es wahrscheinlich nicht mal so sehr um unsere Kinder. Spitzer geht es nur um eins: Sein Buch zu verkaufen.” Siehe dazu auch “Omg, lol!” (spiegel.de, Ole Reißmann).

2. “Der neue Dämonisierungsjournalismus”
(begleitschreiben.net, Gregor Keuschnig)
Gregor Keuschnig geht auf drei Berichte von deutschen Journalisten über den Auftritt von Clint Eastwood (youtube.com, Video, 11:49 Minuten) an der Republican National Convention ein: “Die Unterstellung von Senilität und/oder Rassismus ist nichts als abstoßender Gesinnungsjournalismus. Man mag sich nicht ausdenken, wozu diese Journalisten zu anderen Zeiten fähig gewesen wären (ihre Indoktrinierung hätte nur anders verlaufen müssen). Sie sind zu nüchternen Analysen nicht in der Lage, weil sie hoffnungslos parteiisch sind. Daher muss jeder Andersdenkende, der nicht ihr Weltbild vertritt, dämonisiert werden.”

3. “Von Handicap-Helden, Judo-Zwillingen und dem Stelzenmann “
(absolutobsolet.blogspot.de)
Anlässlich der Paralympics in London macht Bild.de eine Klickstrecke mit Behindertenwitzen.

4. “Qualität versus Tricks”
(ploechinger.tumblr.com, Stefan Plöchinger)
Stefan Plöchinger, Chefredakteur von Sueddeutsche.de, schreibt über die Tricks von Zeitungsportalen, um IVW- und AGOF-Rankings zu optimieren. “Wir wollen nachhaltig Reichweite aufbauen, wie Spiegel Online und auch bild.de das über die Jahre geschafft haben. Mit Tricks allein wären sie nicht Marktführer geworden, sie sind es dank einer publizistischen Idee, die man im Fall von bild.de freilich nicht teilen muss.”

5. “PR-Firma zahlt Journalisten: Im Couvert steckten 500 Franken”
(sonntagonline.ch, Hanspeter Bürgin)
Schweizer Journalisten lassen sich von einer PR-Firma mit rund 400 Euro bezahlen: “PR-Mann Fässler verteidigt sein Geschäftsmodell: ‘Ich verstosse gegen keine Gesetze und Richtlinien.’ Er bestätigt ohne Umschweife, Journalisten von Tamedia, NZZ und az entschädigt zu haben. Ob diese die 500 Franken behalten, in eine Redaktionskasse einbringen oder an eine gemeinnützige Organisation spenden, sei nicht seine Sache.”

6. “BILD versteht Jan Böhmermanns Humor nicht”
(alexkordsblog.wordpress.com)

Ottmar Hitzfeld, China, Zapp

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1. “Das Internet war eine Episode der Freiheit”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel und Anja Seeliger)
Der Perlentaucher verzichtet aufgrund des vom Bundeskabinett beschlossenen Leistungsschutzrechts für Presseverleger auf die Feuilletonrundschau: “Der Jubel der Medien über das Leistungsschutzrecht offenbart zugleich ihren Funktionsverlust als Träger der freien Öffentlichkeit. Journalisten hatten nicht den Mut, sich gegen diesen Angriff auf die Öffentlichkeit zu wehren.”

2. “Die Scheinargumente für ein Leistungsschutzrecht”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier geht auf die Scheinargumente ein, die Verleger für dieses Gesetz vorbringen. “Keine Verfassungsgrundsätze, keine Rechtsprinzipien, nicht der Schutz des sogenannten ‘geistigen Eigentums’, sondern die schlichte Tatsache, dass zur Zeit im Internet das Betreiben einer Suchmaschine lukrativer ist als das Erstellen journalistischer Inhalte.”

3. “Untragbares Doppelmandat”
(nzz.ch, Elmar Wagner)
Ottmar Hitzfeld, Trainer der Schweizer Fußball-Nationalmannschaft, schließt einen mehrjährigen Vertrag mit dem Verlag Ringier, der unter anderem die Boulevardzeitung “Blick” herausgibt: “Es irritiert, dass Hitzfeld nicht bis nach seiner Amtszeit zugewartet hat, ein solches Engagement einzugehen. Denn die neue Position ist besonders heikel für ihn – vergleichbar etwa mit dem Finanzminister, der nebenbei auch noch eine Bank berät.” Siehe dazu auch “Hitzfeld und Ringier – eine unheilige Allianz” (tageswoche.ch, Florian Raz)

4. “Von Pressefreiheit fehlt oft jede Spur”
(tagesschau.de, Video, 3 Minuten)
Christine Adelhardt über die Freiheit der Presse in China, ein etwas längerer Bericht hier (ndr.de, Video, 6:45 Minuten).

5. “Axel Springers ‘Leitlinien zur Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit’ gelten auch für freie Journalisten”
(danielgrosse.com)
Daniel Große erhält Post von der Axel Springer AG.

6. “Die fünfte Kontrollinstanz”
(youtube.com, Video, 3:32 Minuten)
Ein Treffen von Medienjournalisten anläßlich des 10. Geburtstags der medienkritischen Sendung “Zapp”.

Alpen Mogli, @FootballAgent49, Offlinesucht

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1. “Ein Murmeltier als Ente”
(skensegeng.wordpress.com)
Ein achtjähriger Junge aus Tirol wird von “Heute” “Alpen Mogli” genannt, weil sich Murmeltiere von ihm füttern lassen: “Speziell im Bereich der Kaiser Franz Josefs-Höhe (wo die Fotos von Matteo gemacht wurden – so wie auch meine Fotos unten) sind die Murmeltiere seit Jahrzehnten handzahm.”

2. “Meine Generation geniesst nicht. Sie kämpft!”
(jungejournalisten.ch, Luzia Tschirky)
Luzia Tschirky antwortet auf den Beitrag von Pauline Tillmann: “Noch nie habe ich von einem jungen Journalisten oder einer jungen Journalistin gehört, er oder sie habe diesen Beruf wegen des Geldes gewählt.” Siehe dazu auch “Und es reicht doch, Journalist werden zu wollen” (carolin-neumann.de).

3. “Wie Interviews geführt und dann bearbeitet werden”
(buttkickingbabes.de)
Was im Filmjournalismus aus Round-Table-Gesprächen entsteht, eine Reaktion auf die gestern verlinkten Interviews mit Usain Bolt: “Es ist ja völlig absurd, ein Interview immer präzise so im Text abbilden zu wollen, wie es stattgefunden hat, eine Bearbeitung findet immer statt.”

4. “Hey Guys”
(twitlonger.com, englisch)
Bis vor Kurzem twitterte @FootballAgent49 noch über Transfers im Fußballgeschäft und erreichte damit große Aufmerksamkeit. Nun schließt er sein Konto: ” I am writing to tell you that, no, I am not a ‘Football Agent’ or ‘ITK.’ I am infact an 18 year old and I have been fooling all of you gullible idiots with my fake stories for the past 2 months.”

5. “In 80 Städten um Deutschland”
(fabian-kuntz.de)
Fabian Kuntz besucht in 30 Tagen 80 deutsche Großstädte: “Eines haben alle Großstädte gemeinsam: Eine Einkaufsstraße voller Karstadts, C&As, Subways und Bubble Tea Bars.”

6. “Drogenbeauftragte warnt: Rund 20 Millionen Deutsche leiden unter ‘Offlinesucht'”
(der-postillon.com)
Siehe dazu auch “Klicken wir uns das Gehirn weg?” (zdf.de, Video, 61:30 Minuten), eine Diskussion zwischen Hirnforscher Manfred Spitzer, Blogger Johnny Haeusler und Politiker Jimmy Schulz.

Grausamkeit, Mittelmäßigkeit, Berlin-Mitte

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1. “Die neue Grausamkeit”
(fraumeike.de)
Meike Lobo möchte auf Nachrichtenseiten wie “Spiegel Online” nicht überraschend Augenzeuge von Grausamkeiten werden: “Ich möchte keine gequälten Esel sehen, ich möchte nicht sehen, wie Katzenbabies an Pythons verfüttert werden, ich möchte nicht sehen, wie Luka Magnotta seinen Liebhaber isst, ich möchte nicht sehen, wie Teenager einen ganzen Wurf fiepender Hundewelpen in die Fluten eines reißenden Flusses werfen, und ich möchte auch nicht sehen, wenn in China kleine Mädchen von Autos überrollt und von Passanten stundenlang liegengelassen werden. Ich. Möchte. Das. Nicht. Und falls ich das wider Erwarten doch einmal möchte, dann SUCHE ICH DANACH.”

2. “Von der Inflation der Mittelmäßigkeit”
(pauline-tillmann.de)
Heutigen Nachwuchsjournalisten fehle oft der Biss, der Wille, mehr einzubringen als minimal gefordert ist, findet Pauline Tillmann. “Es gibt viel mehr Journalistenschulen und Publizistik-Studiengänge als früher – und doch gibt es nicht mehr gute bis sehr gute Journalisten. Soll heißen: Es gibt eine Inflation der Mittelmäßigkeit. Und das hat damit zu tun, dass es viele nicht mehr gewohnt sind sich anstrengen zu müssen.”

3. “Pädagogischer Betrug”
(nzz.ch, Ulrich Schmid)
Ulrich Schmid beklagt falsche Übersetzungen aus der englischen und französischen Sprache von Deutschlandradio Kultur, der ARD-Sportschau und Phoenix.

4. “Zwei Journalisten, ein Interview”
(medienspiegel.ch, Martin Hitz)
Zwei Interviews mit Usain Bolt im “Tages-Anzeiger” und in der NZZ im Vergleich. Der Journalist der NZZ, Remo Geisser, nimmt in den Kommentaren dazu Stellung.

5. “Leistungsschutzrecht”
(youtube.com, Video, 4:45 Minuten)
Der Elektrische Reporter erklärt das Leistungsschutzrecht für Presseverleger.

6. “Urlaub in Berlin”
(boschblog.de)
Bosch verbringt den Sommer in Berlin-Mitte: “Das Wichtigste in Mitte sind Kontakte. Man muss hier nicht nur Leute kennen, man muss die richtigen Leute kennen. Wenn ich groß bin, mache ich eine Rating-Agentur für Mitte-People auf.”

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