Autoren-Archiv

BND, DWN, Verhaberung

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Bedingte Transparenz”
(cicero.de, Wulf Schmiese)
Mit dem ZDF lässt der deutsche Bundesnachrichtendienst “erstmals in seiner sechzigjährigen Geschichte ein Kamerateam zur Live-Berichterstattung hinter seine Mauern”: “Für den BND ist diese Form von Öffentlichkeitsarbeit Neuland. Er will Einblicke gewähren, aber auch nicht wirklich etwas preisgeben. (…) Der nächste Schritt ans Licht wird sein, dass es keine doppelten Identitäten mehr geben soll in der Zentrale. Bislang tragen dort viele Geheimdienstler einen falschen Namen.”

2. “Content-Style-Guide: Endlich alles einheitlich”
(t3n.de, Timo Stoppacher)
Praktische Tipps zum Erstellen eines Content-Style-Guide.

3. “‘Es gab kein Fernsehen'”
(freitag.de, Jan Drees)
Ein Interview mit Milo Rau, Urheber von “Hate Radio”: “Ist denn tatsächlich belegt, dass RTLM den Genozid begünstigt hat?” – “Es gibt direkte Anweisungen im RTLM – Hinweise auf Häuser, in denen sich Tutsi versteckten oder die Nennung von entsprechenden Autonummern –, der Hauptanteil des RTLM am Genozid liegt aber darin, dass überhaupt vom Genozid offen (und in offener Weise) gesprochen wurde: Dadurch wurde er legitimiert, normalisiert, fast banalisiert.”

4. “Die Hysterie des Netzjournalismus”
(youtube.com, Video, 4:37 Minuten)
Ein Besuch bei den Deutschen Wirtschafts Nachrichten in Berlin.

5. “VICE fragt … Journalisten”
(vice.com, Video, 5:51 Minuten)
Österreichische Journalisten sprechen über die Verhaberung im österreichischen Journalismus.

6. “‘Es gab zu viele Verwundungen'”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Sven Michaelsen)
Sven Michaelsen befragt Fritz J. Raddatz, Leiter des “Zeit”-Feuilletons von 1976 bis 1985.

Afghanistan, Schongau, Buntstifte

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1. “Journalisten in Afghanistan: Recherche mit Risiko”
(tagesspiegel.de, Christine-Felice Röhrs)
Christine-Felice Röhrs schreibt zur Lage von Journalisten in Afghanistan: “Es gibt immer noch Kollegen, die nach Afghanistan kommen, um zu reisen. Aber sie werden rapide weniger. Das erschwert die detaillierte oder auch nur korrekte Berichterstattung enorm.”

2. “ZDF-Skandal: Berichte im Auftrag Kiews?”
(freitag.de, L. Applebaum)
L. Applebaum wirft dem ZDF eine zu enge Zusammenarbeit mit dem Ukrainian Crisis Media Center vor: “In welchem Maße auch die ARD, Phoenix, aber auch die privatwirtschaftlich betriebenen Medien in dieses PR-Netzwerk eingebunden sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher beurteilt werden.”

3. “Medien in Regimen: Watchdogs sind nicht gefragt”
(de.ejo-online.eu, Karen Gass)
Medienwissenschaftler Florian Töpfl befragt junge Mediennutzer in Russland: “Nur sehr wenige Befragte gaben an, dass die Medien die Regierung kontrollieren sollten und als vierte Gewalt im Staat nötig seien, keiner sah Medien als eine Plattform für einen freien Gedanken- und Ideenaustausch an. Statt des westlichen Idealbildes von den Medien als Watchdog benannten einige Studenten auf Nachfrage alternative Konzepte, die allerdings mit demokratischen Medienideen wenig zu tun haben: So sah ein Student die Aufgabe der Medien darin, den gesellschaftlichen Eliten als Sprachrohr zu dienen.”

4. “‘Wir wollten das ZDF bloßstellen'”
(spiegel.de/einestages, Danny Kringiel)
Ein Rückblick auf die Buntstift-Wette in “Wetten, dass..?” 1988. Bernd Fritz: “Ich hatte damit gerechnet, dass die Fachleute fragen, ob es überhaupt möglich ist, Buntstifte am Geschmack zu erkennen. Oder dass sie Faber-Castell anrufen. Deren Chemiker hätte ihnen sofort gesagt: Man schmeckt nur das Leinöl, das dem Tonmehl beigemischt wird, und das ist bei allen Farben gleich. Aber die Redaktion prüfte das offensichtlich nicht weiter.”

5. “Abo, nein danke!”
(journalist.de, Simon Feldmer)
“Bezahlmodelle liegen im Trend, sind aber nach wie vor ein großes Politikum”, berichtet Simon Feldmer. “Keiner will hier einen Fehler machen. Die Angst vor dem Reichweitenverlust im Netz ist groß.”

6. “Beinah Bürgermeister”
(blog.neon.de, Martina Kix)
32 Stimmen mehr, und der 27-jährige Tobias Kalbitzer wäre Bürgermeister von Schongau geworden: “Den Wahlkampf hat er am Schreibtisch in seiner WG organisiert. Nach Feierabend.”

Misstrauen, Nikolaus Brender, Bild.de

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1. “Pitbulls der Demokratie”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
In einem langen Beitrag denkt Constantin Seibt nach über die Wirkungsweise von Journalisten und das Misstrauen in das “ausgelaugte Bürgertum”: “Misstrauen ist heute keine ausreichende Haltung mehr. Weder politisch noch künstlerisch. Das Problem ist, dass sich die Macht aufgespalten hat: In eine Elite, deren Verdienst nicht auf der Höhe ihres Gehalts ist. Und eine Anti-Elite, die versucht, klein zu machen, was zu kriegen ist. Zwei Lager, zu denen man nicht gehören will.”

2. “Willkommen in der Ära des selbstbewussten Digital-Journalismus”
(upload-magazin.de, Jan Tißler)
Jan Tißler stellt neue Websites vor, die mit anspruchsvollen Inhalten bei den Lesern punkten wollen. “Das Internet bietet Platz für alle Formen der Berichterstattung – sensationsheischend oder bedacht, kurz oder lang, bebildert oder textlastig, interaktiv erzählt oder klassisch. Es wird Zeit, dass alle diese Möglichkeiten genutzt werden und nicht nur die, die viele Klicks bringen.”

3. “Die Öffentlich-Rechtlichen – mit Nikolaus Brender – Jung & Naiv: Folge 140”
(youtube.com, Video, 40:52 Minuten)
Tilo Jung befragt Ex-ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender zu den Öffentlich-Rechtlichen.

4. “Moritz Tschermak – Blogger”
(ardmediathek.de, Video, 11:37 Minuten)
Moritz Tschermak vom Klatschpresse-Watchblog “Topf voll Gold” zu Gast in der Talkshow “3 nach 9”.

5. “Nachrichtensites: Bild.de führt in (fast) allen Disziplinen”
(netzoekonom.de, Holger Schmidt)
Holger Schmidt vergleicht Leserzahlen deutscher Nachrichtenportale: “Fast überall weist Bild.de die besten Werte auf: Die Nutzer bleiben besonders lange, sind besonders treu und klicken besonders viele Seiten an.”

6. “‘BILD IST SCHEIßE!’: Wenn der Twitterfeed zu Schumacher nach hinten losgeht”
(meedia.de, Marvin Schade)

NSA, Nazi-Vergleich, Vereinsreportler

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1. “Eine offene Rechnung”
(brandeins.de, Mathias Irle)
Journalist Mathias Irle wartet immer noch auf den Zahlungseingang eines Honorars, das ihm zusteht für einen Text, den er 2010 für das Magazin “Struktur” geschrieben hatte.

2. “Wie eine Schulstunde zur Staatsaffäre wurde”
(faz.net, Regina Mönch)
Hintergründe über den “Nazi-Vergleich”, den Wolfgang Schäuble angeblich im Gespräch mit Schülern in Berlin gezogen hatte: “Er hatte sich, so die Schüler, im Kontext der historischen Erzählung bewegt, erklärt, welche historischen Erfahrungen Europa gemacht habe, und dann ausdrücklich hinzugefügt, man könne beides aber nicht vergleichen. Eine Analogie also, keine Gleichsetzung. Aber mit diesem Nichtvergleichssatz hätte der mediale Skandal nicht funktioniert, deshalb blieb er weg. Wie die Adressaten, die Schüler, das verstanden hatten, wollte offenbar niemand wissen. Das besonders empört die Schüler. Sie halten die Zuspitzung für eine Lüge und für eine Beleidigung. Sie haben es anders gehört und anders verstanden, was aber offenbar keine Rolle spielt.”

3. “Von selbsternannten Experten und schlafenden Medien”
(batz.ch, Monika Bütler)
Die “NZZ am Sonntag” bezeichnet einen jungen Mann als Berater der UNO, der die UNO gar nicht berät: “Es ist schon bemerkenswert, wie weit es ein selbsternannter Experte bringen kann und noch mehr, dass niemandem die Täuschung auffallen will. Eine Woche später bezeichnet die NZZaS den Mann nämlich noch immer als UNO Berater.”

4. “Journalisten sind auch nur Fans”
(zeit.de, Christian Spiller)
Die Nähe von Fußballjournalisten zu den Fußballvereinen: “Wer Vereinsreportler ist, also jeden Tag einen Text über seinen Verein abliefern muss, kommt dem unter Umständen zu nahe. Man steigt zusammen auf, zusammen ab, und wenn es gut läuft, fährt man nach Barcelona, Manchester oder Rom. Kritisches wird nur vorsichtig formuliert, weil man den Protagonisten schon am nächsten Tag wieder in die Augen schauen muss und am übernächsten einen Interviewtermin braucht.”

5. “Introducing the ACLU’s NSA Documents Database”
(aclu.org, Emily Weinrebe, englisch)
Im neuen NSA Archive finden sich alle bisher von Edward Snowden geleakten Dokumente zur NSA: “This tool will be an up-to-date, complete collection of previously secret NSA documents made public since last June.”

6. ” Sensationsjournalismus zu Schumacher zeigt erste ‘Momente des Erwachens'”
(der-postillon.com)

ZDF, Hater, Aufreger

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1. “Jürgen Klopp”
(begleitschreiben.net, Gregor Keuschnig)
Fußball: Das ZDF-Interview mit Jürgen Klopp (youtube.com, Video, 1:51 Minuten) nach dem Spiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund wird von vielen Medien als “Eklat” aufgefasst. “Das ist gängige Praxis: Kritik an ihrer eigenen Berichterstattung wenden Sportreporter immer gegen den Kritik Übenden. Sie wähnen sich dabei als Sprachrohr des Zuschauers oder des Fans. In Wahrheit sind sie auf der Suche nach dem Fettnäpfchen, dem Eklat, der einen Aussage, die eine Diskrepanz zwischen Mannschaft und Spieler X oder Kapitän Y dokumentiert. Kommt man ihnen auf die Schliche, argumentieren sie mit der Pflicht zur Berichterstattung.”

2. “Journalisten, die provozieren? Bäh!”
(taz.de, Jürn Kruse)
Das Gespräch war später auch noch Thema bei “Markus Lanz”: “Nur dass Jürgen Klopp mittlerweile arge Schwierigkeiten hat, seinen GesprächspartnerInnen (Béla Réthy, Claudia Neumann, Oliver Kahn und nun Breyer) den nötigen Respekt entgegenzubringen, oder dass langweilige FragenstellerInnen, die überhaupt nichts beim Gegenüber provozieren, eine Zumutung für den Zuschauer sind, das findet niemand in der Runde perfide. Schade.”

3. “FCB verurteilt Berichterstattung in zwei englischen Medien”
(fcbayern.de)
Der FC Bayern München meldet, die britischen Medien “Daily Mirror” und “The Sun” hätten “in respektloser, diskriminierender und persönlich beleidigender Form” über Bastian Schweinsteiger berichtet. Deshalb werde man ihren Vertretern “beim Rückspiel FC Bayern München gegen Manchester United (09.04.) in der Allianz Arena keine Medienakkreditierung zukommen lassen.”

4. “Hater, bleibt weg – hier immer nur lieb kommentieren!”
(horstson.de)
“Leser sind Kunden!”, schreibt Horstson zur Auseinandersetzung zwischen Autor und Kommentierer. “Und wenn Diskussionen mal aus dem Ruder laufen, kann man immer noch bitten, den Dialog via Mail weiter zu führen. Mit einem Quäntchen Humor, dem Wille zur Selbsterkenntnis und -kritik, bekommt man das hin, auch sehr kritischen Kommentaren angemessen zu begegnen.”

5. “Journalisten-Stalking: Bei Hoeneß Dahoam”
(ardmediathek.de, Video, 2:35 Minuten)
Über 150 Journalisten zu Besuch in der JVA Landsberg.

6. “Der 11FREUNDE-Aufreger”
(11freunde.de/aufreger)

Michael Schumacher, Hansa Rostock, Saarland

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1. “Genau wie bei Prinz Friso (4)”
(topfvollgold.de, Mats Schoenauer)
Wie die Klatschpresse mit dem im Koma liegenden Michael Schumacher umgeht: “Wenn Schumachers Managerin ein Statement zu Schumachers Zustand abgibt — Titelstory. Wenn jemand, der mal mit Schumacher gearbeitet hat, etwas über Schumacher erzählt — Titelstory. Wenn jemand, der vorgibt, mal mit Schumacher gearbeitet zu haben, vorgibt, etwas über Schumacher zu erzählen, oder wenn eine Imbissbudenbesitzerin, die weder mit Schumacher gearbeitet hat noch etwas über ihn erzählen kann, aber zufällig in der Nähe des Krankenhauses arbeitet, in dem Schumacher liegt, berichtet, wie ihr Tag so gelaufen ist — Titelstory.”

2. “Fall Jolin S.: Wegen eines medial erfundenen ‘Islam-Rabatts’ stehen Richter am Pranger”
(wiesbadener-kurier.de, Wolfgang Degen)
Die Kontroverse über einen angeblichen “Islam-Rabatt” im Mordfall Jolin S. (BILDblog berichtete). “Der Fall ist alles andere als ein Armutszeugnis der deutschen Rechtssprechung: Die Religionszugehörigkeit des Angeklagten hat bei dessen Mordmotiven im gesamten Prozess einschließlich der mündlichen Urteilsbegründung überhaupt keine Rolle gespielt.”

3. “Fußball-Fans: Beschimpfungen gegen Reporter”
(ndr.de, Video, 4:20 Minuten)
Fans des FC Hansa Rostock wenden sich mit “Scheiß-NDR”-Rufen und -Plakaten gegen eine aus ihrer Sicht ungerechte und einseitige Berichterstattung.

4. “Leser würden deutlich toleranter freischalten”
(20min.ch, Eva Kamber)
20min.ch legt 18 200 Teilnehmern einer Umfrage problematische Leserkommentare vor und lässt sie darüber urteilen: “Aus den Resultaten geht aber auch hervor, dass die Leser eine lockerere Freischaltpolitik vertreten und mehr Kommentare freigeben würden, als 20 Minuten dies tut. Tatsächlich wären alle sieben vorgestellten Kommentare durch die Leser aufgeschaltet worden. Dennoch kristallisiert sich heraus, dass ein Grossteil der 20-Minuten-Community die Freischaltregeln nachvollziehen kann.”

5. “Drei Gründe, warum das Internet für Journalisten möglicherweise keine Verbesserung ist, für viele andere aber schon”
(antjeschrupp.com)
Wie Journalisten und Nicht-Journalisten die neuen Publikationsmöglichkeiten im Internet wahrnehmen.

6. “Recht & Ordnung – Iwwerzwersch”
(youtube.com, Video, 11:43 Minuten)
Wie “Breaking Bad” im Saarland aussehen könnte.

Hotel Ukraina, 24h Jerusalem, Mediakraft

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1. “‘Ein reines Schauspiel'”
(taz.de, Lena Kaiser)
Ein Interview mit Jesko Gibs, der sich “Privatdozent des Hedonistischen Instituts für angewandte Populismusforschung in Hamburg” nennt und so in die Medien gelangt: “Ich glaube, es wäre geboten, dass sehr viele Menschen beginnen, die Medien gezielt in die Irre zu führen, um vollkommene Verwirrung zu stiften. Dass viele Menschen beim Lesen von Artikeln den Gedanken im Hinterkopf haben, dass hier vielleicht wieder eine Kommunikationsguerilla am Werk gewesen sein könnte.”

2. “Über das Imagetief der Journalisten und ihren Umgang damit”
(abzv.de, Mario Müller-Dofel)
Journalisten gehen gelassen mit ihrem schlechten Image um, schreibt Mario Müller-Dofel: “Doch unser Image ist verheerend, weil es den Job und Erfolge erschwert. Besonders negativ wirkt sich das verbreitete Misstrauen bei Recherchegesprächen und Interviews aus. Und die gehören in allen Mediengattungen zur Jobgrundlage.”

3. “Hotel Ukraina”
(journalist.de, Alexander Krex)
Ein Bericht aus dem Hotel Ukraina in Kiew, wo die Weltpresse während der Proteste auf dem Majdan untergebracht war: “Oben im Hotel wird beobachtet, berichtet und analysiert, unten auf dem Platz wird gekämpft, gefroren und gestorben.”

4. “Unterm Brennglas”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Markus Ehrenberg stellt das Projekt “24h Jerusalem” vor, das am 12. April 2014 auf arte und im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wird.

5. “‘Die Frage, ob wir Rundfunk sind, steht im Raum'”
(dwdl.de, Torsten Zarges)
Torsten Zarges konfrontiert den CEO von Mediakraft Networks, Spartacus Olsson, mit Schleichwerbe-Vorwürfen: “Ob wir damit künftig auch rechtlich wie Fernsehen zu behandeln sind, ist nicht unsere Entscheidung, sondern die des Gesetzgebers.”

6. “Auch das noch!”
(umblaetterer.de, Paco)

Aprilscherz, JVA Landsberg, Presseausweise

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1. “Tabu spielen im Knast”
(sueddeutsche.de, Stefan Mayr)
Mehr als 150 Journalisten drängen in die JVA Landsberg, um einen “Gefängnis-Rundgang mit anschließender Fragestunde” zu absolvieren. “Was folgt, ist ein einstündiger Frage-Antwort-Reigen, der an das lustige Gesellschaftsspiel ‘Tabu’ erinnert. Alle reden über Uli Hoeneß, aber keiner darf den Namen Uli Hoeneß nennen.”

2. “Facebook: Wenn dich die Kommentarflut überrollt…”
(freiepressevolontaere.wordpress.com, Cornelia Hennersdorf)
Cornelia Hennersdorf schildert, wie die Redaktion der “Freien Presse” mit Facebook-Kommentaren umgeht und fragt: “Wie soll es eine kleine Online-Redaktion mit wenigen Mitarbeitern schaffen, die Posts aller spannenden, kontroversen Themen rund um die Uhr zu kontrollieren?”

3. “Mehr als eine Rabattkarte”
(taz.de, Daniel Bouhs)
Presseausweise in Deutschland: “‘Jeder kann sich eine Karte drucken und darauf ‘Presseausweis’ schreiben’, skizziert Hendrik Zörner vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) den Status quo, auch wenn in der Praxis noch immer eher die Ausweise akzeptiert werden, die sein DJV und fünf weitere Verbände ausgeben.”

4. “Konkurs von Radio 3fach: Mässiger Aprilscherz”
(werbewoche.ch)
Radio 3fach macht “in einer Medienmitteilung die Einstellung des Betriebs noch für den Montag” bekannt und stellt vorübergehend den Sendebetrieb ein. “Auf die ausdrückliche Frage, ob es sich um einen Aprilscherz handle, sagte Programmleiter Dani Glur gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, es handle sich um keinen Scherz.” Die Aktion stellt sich dennoch als Aprilscherz heraus, was die Verantwortlichen der Nachrichtenagentur erzürnt. Chefredakteur Bernard Maissen: “(…) in einer Zeit, in welcher der Journalismus ein grosses Glaubwürdigkeitsproblem hat, leistet ihr der Branche einen Bärendienst, wenn ihr Kollegen einfach anlügt.”

5. “Ulli Potofski: ‘Die Pöbler tun mir leid'”
(dwdl.de, Manuel Schumann)
Fußball-Kommentator Ulrich Potofski glaubt die Fußballfans zu kennen: “Der gemeine Fußballfan kennt kein Grau, sondern nur Schwarz und Weiß. Daran orientieren sich folglich auch diejenigen, die die Konsumenten bedienen, also wir Sportjournalisten. Drei Punkte, Top-Tabellenplatz, alles geil, Trallala. Oder eben das Gegenteil: Derbypleite, Scheiß-Millionäre, Trainer raus! Profifußball ist nun mal ein stellvertretendes Element unserer Gesellschaft.”

6. “Schau! Mich! An!”
(diepresse.com, Julia Ortner)
Julia Ortner denkt nach über das Angesehenwerden im Fernsehen: “Das Nichts überwinden. Größer als die Wirklichkeit – das macht das Fernsehen aus jenen, die öfter auf dem Schirm zu sehen sind. Oder anders gesagt: Wer auf dem Bildschirm zu sehen ist, der spürt das Sein so richtig und überwindet das Nichts.”

TV Total, Autoflotte, Experten

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1. “Von Content-Marketing (Y-Titty), Leserporträts (Handelsblatt) und Schleichwerbung”
(socialmediarecht.de, Nina Diercks)
Nina Diercks schreibt über Unternehmensporträts im “Handelsblatt”, die derzeit in der Diskussion stehen: “Meines Erachtens ist die Zahlung von ‘Lizenzgebühren’ für die Nutzungsrechte derartiger Unternehmensporträts nichts anderes als der Versuch mittels dieses vermeintlichen ‘Kniffs’ das Trennungsgebot von Werbung und Redaktion zu umgehen. Letztlich ist die Zahlung einer Lizenzgebühr in solch einem Fall in der Gesamtschau aus den vorgenannten Gründen als Zahlung eines Entgelts für eine redaktionelle Veröffentlichung zu werten.”

2. “Dr. Seltsam ist heute online”
(faz.net, Frank Schirrmacher)
Frank Schirrmacher beklagt einen rasch urteilenden und verurteilenden Echtzeitjournalismus. “Helmut Kohl, Helmut Schmidt und Henry Kissinger haben alle höchst abwägend und behutsam auf die aktuellen Ereignisse reagiert. Der Echtzeitdramaturg sagt: weil sie alt sind. Alter ist kein Kriterium für Rationalität. Entschleunigung aber ist es.”

3. “Eine kurze Expertise über die kurzen Expertisen”
(ad-sinistram.blogspot.de, Roberto De Lapuente)
Roberto De Lapuente befasst sich mit dem Experten: “Die Experten in der Mediokratie sind Herolde der Sensationsmeldung, Verkündiger der Eskalation, Boten des schlimmsten anzunehmenden Vorfalls. Wenn irgendwo eine Bombe hochgeht, sagen sie, dass weitere Anschläge wahrscheinlich sind. Gibt es einen Virus, geben sie als Expertise ab, dass es sich wie eine Spanische Grippe auswirken könnte. Dass man beruhigt sein sollte, nichts so heiß gegessen wie gekocht wird, ‘Bleibm Se mal cool!’ hört man von ihnen eher nicht.”

4. “Gefälschte Wahlergebnisse: Autozeitschrift sagt Preisverleihung ab, Chefredakteur schon weg”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
Eine Preisverleihung der Fachzeitschrift “Autoflotte” wird abgesagt, weil es “Ungereimtheiten bei der Stimmenauszählung für den Autoflotten-Award gegeben” habe. “Der Verlag wirft einzig dem langjährigen Chefredakteur vor, die Zahlen manipuliert zu haben.”

5. “Liebe ARD”
(almostsw.de, Johannes Eber)
Johannes Eber schaut mit seinem Sohn “Frag doch mal die Maus – Die große Familienshow” und wird den Eindruck nicht los, dass die ARD genau das beibehalten hat, was sich überholt hat: “Der große Auftritt des Showmasters im tosenden Applaus. Auswändig gelernte Witze. Absehbarkeit. Blitzendes Licht und laute Musik, statt tatsächlicher Aufregung.”

6. “‘Blamielen odel Kassielen’ oder ‘TV Total vs. NEO MAGAZIN mit Jan Böhmermann'”
(youtube.com, Video, 10:13 Minuten)
Jan Böhmermann lässt die Macher von “TV Total” glauben, ihre Sendung werde in China kopiert.

Handelsblatt, Hoodiejournalisten, Beamtworter

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1. “Meinungsschlacht um die Krim: Manipulation in Zeiten der Aufmerksamkeitsökonomie?”
(wiesaussieht.de, F. Luebberding)
Frank Lübberding befasst sich mit Aufmerksamkeitsökonomie: “Nach der Logik der Onlineökonomie ist der Inhalt eines Artikels völlig egal, solange er sich im Wettbewerb durchetzen kann. Relevant ist die Reichweite des einzelnen Artikels und nicht mehr, wie früher, etwa die Vertriebserlöse des Gesamtprodukts Zeitung. Das Misstrauen gegen die Massenmedien befördert somit heute vor allem deren schon immer vorhandene Skandalisierungsneigung. Abgewogene Artikel, oder solche, die sich auf Berichterstattung und Einordnung beschränken, werden nicht in gleicher Weise gelesen.”

2. “Hoodiejournalisten als Manager von morgen oder: Welche Führungskräfte braucht die Medienbranche?”
(kress.de, Marcus Hochhaus)
Sind “Hoodiejournalisten” die erfolgreichen Medienmanager von morgen? “Sie sind (zumeist aus budgetärer Not) sehr ziel- und ergebnisorientiert, verstehen Medien als Ecosystem, das sich schnell verändert und in dem man selber flexibel bleiben und sich strategisch positionieren muss. Sie wissen, sich gegen interne und externe Widerstände durchzusetzen, beachten aber auch, dass die Wettbewerber von heute die Partner von morgen sein können.”

3. “Verdacht auf Schleichwerbung: Wofür das ‘Handelsblatt’ 5000 Euro nimmt”
(wuv.de, Frank Zimmer)
Das “Handelsblatt” weist Schleichwerbe-Vorwürfe zurück: “Laut VHB ist die umstrittene Angebotspraxis Anfang März im Verlag aufgefallen und sei ‘sofort unterbunden’ worden.”

4. “Das Jenke-Experiment auf RTL – Reaktionen”
(leidmedien.de)
Leidmedien.de sammelt Reaktionen zur RTL-Sendung “Das Jenke-Experiment: Welche Probleme haben Rollstuhlfahrer im Alltag?”.

5. “FragDenStaat sucht den ‘Beamtworter des Jahres'”
(blog.fragdenstaat.de)
Die Website “Frag den Staat” will “vorbildliches Verhalten von informationsfreiheitsfreundlichen BehördenmitarbeiterInnen” mit dem Titel “Beamtworter des Jahres” auszeichnen.

6. “Der deutsche Way of Life”
(zeit.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein denkt nach über das Leben in Deutschland und den USA: “Bei allen staatlichen oder offiziellen Sachen ist Deutschland extrem freundlich, friedlich, unaggressiv und verständnisvoll. Sämtliche Aggressions- und Unfreundlichkeitspotentiale kommen im persönlichen Miteinander zum Einsatz.”

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