Suchergebnisse für ‘flurfunk-dresden’

Prorussische “Doppelgänger”, KI bei Springer, Grimme Online Awards

1. Experten kritisieren X wegen prorussischer Propagandakampagne
(spiegel.de, Max Hoppenstedt)
Die Analyseorganisation “CeMAS” habe auf der Plattform X/Twitter eine prorussische Propagandakampagne namens “Doppelgänger” aufgedeckt, die gefälschte Nachrichten verbreite und Stimmung gegen die Ukraine und westliche Regierungen mache. Die Kampagne nutze manipulierte Posts, die angeblich von besorgten Bürgern stammen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, und verlinke auf gefälschte Nachrichtenseiten, die etablierten Medien ähneln sollen. Trotz Meldungen an X seien viele der Beiträge noch immer online.
Weiterer Lesehinweis zur Plattform: Oberstes Gericht bestätigt Sperrung von X in Brasilien (zeit.de).

2. “Eine Sprache der Zuspitzung”
(message-online.com, Maira Mellinghausen)
“Message” veröffentlicht ein Interview mit dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger, das dieser dem “Nestbeschmutzer”, der Zeitung zur Jahrestagung des Netzwerk Recherche (PDF), gegeben hat. Homburger betont darin die Bedeutung präziser Sprache im Journalismus und die Risiken unbedachter Formulierungen, insbesondere unter Zeitdruck. Er spricht sich für eine geschlechtersensible und diskriminierungsfreie Sprache aus, betont aber auch die Notwendigkeit, die Verständlichkeit für die gesamte Gesellschaft zu gewährleisten und jede Form der Sprachentwicklung sorgfältig abzuwägen.

3. Wie Axel Springer via KI die Gesellschaft destabilisiert
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer kritisiert den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Medienunternehmen, insbesondere beim Springer-Verlag, als strategischen Fehler, der das Vertrauen in Medien weiter untergrabe und die Gesellschaft verunsichere. KI-generierte Inhalte seien oft fehlerhaft und manipulativ. Knüwer sieht den Einsatz von KI bei Springer als Teil einer größeren Strategie, um negative Emotionen in der Bevölkerung zu erzeugen und so Angst zu schüren.

Bildblog unterstuetzen

4. Social Media im Wahlkampf
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Peter Stawowy stellt seine “15 Beobachtungen zu Social Media im Wahlkampf” vor. Er betont, dass Social-Media-Arbeit für den politischen Erfolg mittlerweile unverzichtbar ist, da man dort insbesondere junge Wählerinnen und Wähler erreichen und vielfältige Interaktionen herstellen kann. Stawowy kritisiert, dass viele Parteien Social Media oft falsch einsetzen, indem sie nur vor Wahlen aktiv sind oder sich zu wenig auf kontinuierliche Inhalte und Interaktion konzentrieren. Er betont die Notwendigkeit, Soziale Netzwerke strategisch und kreativ zu nutzen, um Vertrauen aufzubauen, Emotionen zu wecken und die eigene Botschaft effektiv zu vermitteln.

5. Wer dieses Jahr auf einen Grimme Online Award hoffen kann
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Der Grimme Online Award werde trotz finanzieller Schwierigkeiten des Grimme-Instituts auch 2024 vergeben, dank Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Nominierungen umfassen ein breites Spektrum an Formaten, darunter Podcasts, TikTok- und Instagram-Kanäle, die Themen wie Vergangenheitsbewältigung und Geschichtsaufarbeitung, aktuelle politische Ereignisse und Wissensvermittlung behandeln. Neu in diesem Jahr sei der “Sonderpreis KI”, für den drei Podcasts nominiert sind, die sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz beschäftigen. Uwe Mantel hat in seinem Artikel praktischerweise alle Nominierten verlinkt.

6. Mut­maß­liche Anführer der “New World Order” festgenommen
(lto.de)
Die Polizei habe bei einer Razzia mutmaßliche Anführer der Online-Gruppierung “New World Order” festgenommen, die Menschen, darunter Streamer und Youtuber, durch digitales Stalking, Drohungen und sogenanntes Swatting terrorisiere. Die Gruppe habe Methoden wie Doxing und den Missbrauch von Notrufen genutzt, um ihre Opfer zu schikanieren und deren Online-Existenz zu zerstören.

Abhöraktion verhältnismäßig, Stellenkürzungen, Synchronlegende

1. Pressetelefon der “Letzten Generation”: Gericht billigt Abhöranordnung
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Das Landgericht München I habe die Klage zweier Journalisten gegen das Abhören eines Pressetelefons der “Letzten Generation” zurückgewiesen, das im Rahmen von Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung stattfand. Das Gericht habe die Abhörmaßnahme zwar als tiefen Eingriff in die Pressefreiheit gewertet, aber auch als verhältnismäßig. Die zwei Beschwerdeführer wurden von Reporter ohne Grenzen und der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt. Nicola Bier, Rechtsanwältin der Beschwerdeführer, kommentiert: “Journalistische Arbeit braucht vertrauliche Kommunikation. Die Pressefreiheit und in diesem Fall das Fernmeldegeheimnis hätten daher bei den strafrechtlichen Ermittlungen schon vom Amtsgericht unbedingt besonders berücksichtigt werden müssen.” Und Benjamin Lück, Jurist und Verfahrenskoordinator bei der GFF, merkt an: “Gezielte staatliche Überwachung von Journalist*innen gefährdet die Pressefreiheit und damit unsere Demokratie. Das darf von Gerichten in einem Rechtsstaat nicht einfach so durchgewunken werden.”

2. Nicht alle Bundesländer nennen die Nationalität von Tatverdächtigen
(migazin.de)
“Migazin”, ein Fachmagazin über Migration in Deutschland, wirft einen genauen Blick auf die unterschiedlichen Regelungen der Bundesländer bei der Nennung der Staatsangehörigkeit von Tatverdächtigen. In Nordrhein-Westfalen sei die Polizei künftig grundsätzlich zur Nennung der Nationalität verpflichtet, in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen werde dies bereits praktiziert. Die Mehrzahl der Bundesländer orientiere sich jedoch am Pressekodex und nenne die Nationalität nur in Einzelfällen, um Diskriminierungen zu vermeiden.

3. Warnstreik mit Programmausfällen
(verdi.de)
Wie dem Verdi-Medienmagazin “M” zu entnehmen ist, hat die Gewerkschaft bei den öffentlich-rechtlichen Sendern NDR und BR zu Warnstreiks aufgerufen, die am 7. August begonnen haben und bis zum morgigen Freitag andauern sollen. Verdi fordert für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Sender 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Auf diese Weise solle “die Kaufkraft der Mitarbeitenden gesichert werden”.

Bildblog unterstuetzen

4. “Wir brauchen mehr sichtbare Fachjournalist:innen im öffentlichen Diskurs”
(fachjournalist.de, Silke Liebig-Braunholz)
Silke Liebig-Braunholz hat den ehemaligen Leiter von netzpolitik.org, Markus Beckedahl, interviewt. In dem Gespräch geht es um “digitale Wissensgesellschaften und die dafür notwendigen konstruktiven Beiträge des Fachjournalismus”. Beckedahl kritisiert dabei die bestehenden Depublizierungsregeln für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: “Ich finde es immer noch unverständlich, warum Inhalte aus den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen verschwinden, aus rechtlichen Gründen depubliziert werden. Das ist für niemanden nachvollziehbar, aber das hat das Lobbying der privaten Verleger erreicht.”

5. Nach Madsack-Übernahme: Stellenkürzungen bei DDV-Media (Sächsische Zeitung/Sächsische.de)
(flurfunk-dresden.de)
Wie “Flurfunk Dresden” berichtet, sollen nach der Übernahme der DDV Mediengruppe durch die Verlagsgesellschaft Madsack nun auch im Verlagsbereich der “Sächsischen Zeitung” Stellen abgebaut und Aufgaben nach Hannover verlagert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten sich auf neue Stellen bewerben, einige Abteilungen, wie die Kreativabteilung, würden deutlich verkleinert oder eingegliedert. Unklar sei die Zukunft der gemeinsam mit der “Freien Presse” betriebenen Service-Redaktion “Nutzwerk”.

6. Er war die Stimme von Belmondo und Presley
(tagesschau.de)
Der bekannte Synchronsprecher Rainer Brandt, der unter anderem Jean-Paul Belmondo und Elvis Presley im deutschen Kino seine Stimme lieh, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Brandt prägte die deutsche Synchronlandschaft der Nachkriegszeit maßgeblich und war auch als Dialogregisseur für witzige und ikonische Sprüche in Filmen von Bud Spencer und Terence Hill sowie in der Serie “Die 2” verantwortlich.

Ausgehöhlte Grundrechte, “Bild” und Bibi, Medienkonsum zu früh zu hoch

1. Das Aushöhlen von Grundrechten nutzt am Ende nicht der Demokratie, sondern ihren Feinden
(uebermedien.de, Andrej Reisin)
Andrej Reisin hat sich umgesehen, wie Medienschaffende und Rechtsexperten auf das Verbot des rechtsextremen Magazins “Compact” reagieren. In seinem Fazit kritisiert er Innenministerin Nancy Faeser: “Es scheint ihr nicht aufzugehen, dass die Präzedenzfälle, die sie schafft, dereinst anderen für ihre Zwecke dienen könnten. Grundrechte auszuhöhlen wird am Ende sicher nicht der liberalen Demokratie nutzen, sondern ihren Feinden.”

2. Die “Bild” und das Bibi-Blatt
(taz.de, Leon Holly)
“Die ‘Bild’ will künftig mit der rechten Zeitung ‘Israel Hayom’ zusammenarbeiten. Sie ist in Israel für ihren Kuschelkurs mit Premier Netanjahu bekannt.” Leon Holly erläutert die Hintergründe der Kooperation zwischen dem deutschen Boulevardblatt und der rechtsgerichteten israelischen Tageszeitung, die eine entscheidende Rolle bei der Wiederwahl Netanjahus 2009 und seinem langen Verbleib im Amt gespielt habe.

3. 64 Seiten Verantwortung: MDR stellt Sendekonzepte für Landtagswahlen vor
(flurfunk-dresden.de, Joachim Huber)
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) habe detaillierte Konzepte für die Berichterstattung zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September dieses Jahres vorgelegt, die insgesamt 64 Seiten umfassen. Joachim Huber bewertet die Initiative des Senders positiv. Es brauche “ein Gegenmittel, gegen die allfällige Verteufelung eines an Genauigkeit, Transparenz und Ausgewogenheit orientierten Denkens und Handelns. Die Wahlkonzepte des MDR sind ein Ausdruck für dieses Gegenmittel. Bravo!”

Bildblog unterstuetzen

4. “Strategie, die keine ist”: HR-Mitarbeiter kritisieren Radio-Pläne
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie “DWDL” berichtet, haben mehr als 270 HR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter einen offenen Brief an Intendant Florian Hager unterzeichnet, in dem sie die neue Hörfunkstrategie und deren Kommunikation scharf kritisieren. Die Gewerkschaften DJV, Verdi und Unisono hätten Bedenken gegenüber der angekündigten Neuausrichtung, die aus ihrer Sicht nur Perspektivlosigkeit und personelle Konsequenzen, insbesondere für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit sich bringe.

5. Zypern – Journalismus im Zeichen eines gespaltenen Landes
(de.ejo-online.eu, Judith Odenthal)
Judith Odenthal beschreibt die Auswirkungen des Zypernkonflikts auf Gesellschaft und Medien der seit 1974 in einen türkisch besetzten Norden und einen griechisch dominierten Süden geteilten Insel. Zypriotische Journalistinnen und Journalisten verstünden sich als Informationsvermittler und “Watchdogs”, seien aber häufig zur Selbstzensur gezwungen und hätten mit schwierigen Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

6. Medienkonsum Zweieinhalbjähriger ist zu hoch
(persoenlich.com)
Eine Langzeitstudie der Brigham Young University zeige, dass exzessiver Medienkonsum bei Kindern bereits im Alter von zweieinhalb Jahren zu langfristigen sozialen und emotionalen Problemen führe. Kinder, die früh eine problematische Mediennutzung entwickeln, würden im Alter von fünfeinhalb Jahren vermehrt Ängste, Depressionen und aggressives Verhalten aufweisen.

Faeser verbietet “Compact”, BVG erreicht Endstation, “Leuchtturm”

1. Faeser verbietet “Compact”
(tagesschau.de, Michael Götschenberg & Holger Schmidt)
Bundesinnenministerin Nancy Faeser habe das rechtsextreme Magazin “Compact” wegen Verstoßes gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verboten. Seit den frühen Morgenstunden würden in mehreren Bundesländern Geschäftsräume und Wohnungen der Verantwortlichen durchsucht, um Beweismaterial zu sichern. Ziel des Verbots sei es, alle Formate und Online-Auftritte von “Compact” zu beenden und das Vermögen zu beschlagnahmen.
Weitere Lesetipps: Wir hatten vergangenen Mittwoch in den “6 vor 9” einen Beitrag über eine “Compact”-Kundgebung verlinkt, bei der eine Regenbogenflagge öffentlich zerrissen und in Brand gesetzt worden war. Außerdem empfehlen wir den BILDblog-Beitrag von Benedikt Frank, in dem dieser bereits im Jahr 2018 über die Verbindungen von “Compact” zu Rechtspopulisten und Rechtsradikalen berichtete.

2. Netzwerk Recherche verleiht den Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen
(netzwerkrecherche.org)
Einmal im Jahr vergibt das Netzwerk Recherche (NR) den “Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen”. In diesem Jahr wird die Auszeichnung an das Medienhaus “Correctiv” gehen, das im Januar über ein geheimes Treffen von Rechtsextremen in einer Potsdamer Villa berichtete. “Die Arbeit von Correctiv steht exemplarisch für den Wert und die Notwendigkeit von investigativem Journalismus”, so der NR-Vorsitzende Daniel Drepper: “Selten hat eine einzelne Recherche einen solchen Impact gehabt und uns allen gezeigt, wie wichtig diese Art von Journalismus für unseren demokratischen Diskurs ist.”

3. Mit wem reden, wenn nichts mehr geht?
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 47:25 Minuten)
Die “Helpline” ist laut Eigenbeschreibung eine “unabhängige, anonyme und kostenlose Telefonberatung für mental belastete Journalist*innen”. Dass es sie weiterhin gibt, liegt auch daran, dass sie für ein zweijähriges Förderprogramm der Bundesregierung ausgewählt wurde. Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz sprechen in ihrem Podcast “Druckausgleich” mit Malte Werner, der Projektleiter der “Helpline” ist.

Bildblog unterstuetzen

4. Khesrau Behroz: “Ich bin Öffentlichkeitsjournalist”
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 27:21 Minuten)
Zu Gast bei “Läuft” ist Khesrau Behroz, bekannt für seine dokumentarischen Podcasts. In seiner neuesten Produktion geht es um einen berühmten Mordfall aus dem Jahr 2007: “Judging Amanda Knox”. Behroz spricht mit Alexander Matzkeit darüber, ob er sich selbst als Medienjournalist sieht und warum der Fall Amanda Knox immer noch aktuell ist. Außerdem erklärt er seine verschiedenen Rollen in seiner Produktionsfirma.

5. Katapult kündigt Zeitung für Sachsen an: Ziel sind 500.000 Exemplare
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Das Greifswalder Magazin “Katapult” plane, im August 2024 eine Zeitung für Sachsen herauszugeben, um vor der Landtagswahl über die AfD aufzuklären und die positiven Aspekte der Migration hervorzuheben. Die Finanzierung der angestrebten Auflage von 500.000 Exemplaren solle über Spenden erfolgen. Und auch bei der Verteilung der Zeitung setze “Katapult” auf die Community.

6. Hass und Hetze – BVG verkündet “Endstation”
(tagesspiegel.de, Dominik Mai)
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) waren dafür bekannt, auf Twitter einen oft humorvollen und direkten Kommunikationsstil zu pflegen, der bei vielen Nutzerinnen und Nutzern beliebt war. Nun haben sie ihre Accounts auf der Social-Media-Plattform X/Twitter wegen zunehmender Hetze und Hass sowie mangelnder Moderation stillgelegt. Das Umfeld auf X entspreche nicht mehr den Werten des Unternehmens.

Kartenpanne, Kleinkinder und Medien, Geschlechtsbasierte Onlinegewalt

1. Bei RTL/Magenta TV gehörte die Krim nicht mehr zur Ukraine
(dwdl.de, Manuel Weis)
Bei der Übertragung eines Fußball-EM-Spiels durch RTL und Magenta TV wurde versehentlich eine Europakarte gezeigt, auf der die Krim nicht als Teil der Ukraine eingezeichnet war. Moderator Johannes B. Kerner bat live im Fernsehen um Entschuldigung für den “groben Fehler”.

2. Jedes zehnte Kleinkind hat eigenes Handy oder Smartphone
(zeit.de)
Die repräsentative miniKIM-Studie (PDF) untersucht den Medienumgang von Zwei- bis Fünfjährigen in Deutschland. Die aktuellen Ergebnisse sind durchaus bemerkenswert: “Demnach hatte im Jahr 2023 jedes fünfte Kleinkind Zugang zu einem Tablet – das entspricht einer Steigerung um 50 Prozent im Vergleich zu 2020.” Außerdem verfüge jedes zehnte Kind in der untersuchten Altersgruppe über ein eigenes Handy oder Smartphone.

3. #JournalistsToo: Geschlechtsbasierte Onlinegewalt im Journalismus
(de.ejo-online.eu, Tereza Vlčková)
Tereza Vlčková fordert einen stärkeren Schutz von weiblichen Medienschaffenden: “Die weit verbreiteten und eskalierenden Online-Angriffe auf Journalistinnen in letzter Zeit machen deutlich, dass dringend neue Maßnahmen erforderlich sind. Angesichts der zunehmenden Schwere und der Auswirkungen dieser Angriffe auf die psychische Gesundheit und das Arbeitsumfeld wird eine Reaktion der einzelnen Medienorganisationen und der Journalistengewerkschaften immer wichtiger.”

Bildblog unterstuetzen

4. 30 Stellen fallen weg: Leipziger Volkszeitung (LVZ) und Sächsische Zeitung (SZ) bilden gemeinsame Sachsen-Redaktion
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Wie “Flurfunk Dresden” berichtet, führt die Übernahme der “Sächsischen Zeitung” (“SZ”) durch die Madsack-Gruppe, die unter anderem die “Leipziger Volkszeitung” (“LVZ”) herausgibt, zur Bildung einer gemeinsamen Sachsen-Redaktion und zum Abbau von 30 Stellen. Die neue Redaktion werde von den Chefredakteurinnen Hannah Suppa (“LVZ”) und Annette Binninger (“SZ”) geleitet und umfasse insgesamt 170 Journalistinnen und Journalisten.

5. Athletinnen im Fokus: Der neue Ansatz von Sportschau F
(genderleicht.de, Kerstin Börß)
Bei genderleicht.de berichtet Kerstin Börß über einen neuen Ansatz der “Sportschau”: Auf dem Instagram-Kanal @sportschau_f, der aus dem NDR-Format frauensport.inside hervorgegangen ist, würden Athletinnen und deren spezifische Themen in den Fokus genommen.

6. Jo Hiller: In ihm schreit alles nach Vitaminen
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 2:09 Minuten)
Als Moderator des NDR-TV-Magazins “Markt” versucht Jo Hiller, Verbraucherthemen mit allerlei schauspielerischen Einlagen an die Zuschauerinnen und Zuschauer zu bringen. Boris Rosenkranz hat ihn zwei Jahre dabei beobachtet und einen etwa zweiminütigen Zusammenschnitt produziert.

Reichelt vor BVerfG erfolgreich, Palästina-Kongress, Messerattacke

1. Reichelt vor BVerfG erfolgreich
(urheberrecht.org)
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat einer Verfassungsbeschwerde des ehemaligen “Bild”-Chefredakteurs und heutigen “Nius”-Leiters Julian Reichelt stattgegeben. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze, hatte ursprünglich eine einstweilige Verfügung gegen Reichelt wegen einer Äußerung im Kurznachrichtendienst X/Twitter erwirkt. Diese wurde nun vom BVerfG aufgehoben. Weitere, vor allem juristische Hintergründe liefert Max Kolter bei “Legal Tribune Online”. Dort findet sich auch ein beachtenswerter Kommentar des Chefredakteurs Felix W. Zimmermann, der die Entscheidung scharf kritisiert: “Mit dem wenig stringenten Beschluss hat sich das Gericht selbst keinen Gefallen getan.”

2. Wie dringend wollen die USA Julian Assange?
(zeit.de, Meike Laaf)
In Großbritannien wird derzeit darüber entschieden, ob WikiLeaks-Gründer Julian Assange an die USA ausgeliefert wird. Viel hänge davon ab, ob die USA zusichern können, dass Assanges Rechte gewahrt werden, insbesondere, dass er nicht zum Tode verurteilt wird. Gleichzeitig gebe es Gespräche über einen möglichen Deal, der schnell zu Assanges Freilassung führen könnte, wenn dieser sich in einem minder schweren Fall schuldig bekennt. Meike Laaf erläutert die aktuelle Situation.

3. Pressefreiheit unter Druck: ver.di kritisiert Pressefeindlichkeit auf dem Palästina-Kongress in Berlin
(dju.verdi.de)
In einer Pressemitteilung kritisiert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union die Pressefeindlichkeit auf dem Palästina-Kongress in Berlin. Der Veranstalter sowie Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kongresses hätten Medienschaffende wiederholt in ihrer Arbeit behindert. Einigen sei sogar der Zugang zu der öffentlichen Veranstaltung verwehrt worden.

Bildblog unterstuetzen

4. WDR: Streik-Einschränkungen bei Regionalnachrichten
(dwdl.de, Alexander Krei)
Für den gestrigen Dienstag hatte der Deutsche Journalisten-Verband die Journalistinnen und Journalisten der öffentlich-rechtlichen Sender und der Deutschen Welle zu einem “Aktionstag für faire Einkommen” aufgerufen (siehe dazu auch die “6 vor 9” von gestern). Alexander Krei hat sich bei den Sendern nach den Auswirkungen des Streiktages erkundigt. So habe es Einschränkungen bei den Regionalnachrichten im Hörfunk und später auch im Fernsehen gegeben.

5. Teil IV unserer Podcast-Serie zu Qualität und Qualitätsmessung in den Medien
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy, Audio: 31:34 Minuten)
Im “Flurfunk”-Podcast sprechen der Kommunikationswissenschaftler Lutz Hagen und “Flurfunker” Peter Stawowy über die “Bedürfnisse der Gesellschaft”, die Medien erfüllen sollten: “Außerdem erklären wir den Begriff Public Value und zeigen auf, warum unsere Gesellschaft bestimmte Medien braucht, auch, wenn diese von Einzelnen nicht genutzt werden (und sie nicht dafür bezahlen wollen).”

6. Wie ein Unschuldiger in sozialen Medien zum Täter erklärt wurde
(spiegel.de, Matthias Kremp)
Nach einer Messerattacke in Sydney sind in Sozialen Netzwerken verschiedene falsche Verdächtigungen über den Täter verbreitet worden, berichtet Matthias Kremp. Während einige Nutzer einen islamistischen Terrorakt vermuteten, habe ein pro-russischer Aktivist den Namen eines angeblich jüdischen Studenten als Täter verbreitet. Diese voreiligen Spekulationen hätten zu falschen Anschuldigungen geführt, die später von Medien korrigiert werden mussten.

Deepfake-Flut, Auf dem rechten Auge blind?, Böhmermanns Satirekonzept

1. Die Deepfake-Flut
(netzpolitik.org, Constanze Kurz & Chris Köver)
Microsoft und X/Twitter stehen in der Kritik wegen der Verbreitung von sexualisierten Deepfake-Bildern der Sängerin Taylor Swift, die vermutlich mit einem Microsoft-Dienst erstellt wurden. Constanze Kurz und Chris Köver kommentieren: “Die Zahnpasta ist raus aus der Tube, niemand bekommt sie da wieder rein. Was kann man also noch tun? Vielleicht die Kosten für jene erhöhen, die sie da rausgedrückt haben. Der allgemeinen Diffusion von Verantwortung, die wir gerade wieder beobachten können, könnten Gesetzgeber begegnen. Microsoft, OpenAI und alle die anderen, die mit generativer KI gute Geschäfte machen wollen, könnten sie stärker zur Verantwortung ziehen.”

2. Blind am rechten Auge: Wie der Exxpress über Extremismus berichtet
(kobuk.at, Annelie Eckert)
Annelie Eckert kritisiert die Berichterstattung des österreichischen “Exxpress” über Links- und Rechtsextremismus. Eine Analyse von 125 Artikeln habe ergeben, dass der Rechtsextremismus systematisch verharmlost und der Linksextremismus überdramatisiert werde. Dies geschehe durch selektive Berichterstattung, verzerrte Darstellungen und kreative Interpretationen von Umfragen. Das Weltbild des “Exxpress” zeige sich auch in den zahlreichen Kolumnen, in denen sich die Autorinnen und Autoren über Themen empören, die eher dem linken Spektrum zugeordnet werden.

3. Wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk jetzt wirklich grundlegend reformiert?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 20:39 Minuten)
Für “Übermedien” spricht Holger Klein mit dem Schweizer Publizisten und Manager Roger de Weck, der auch Mitglied des sogenannten Zukunftsrats zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist. Dieser Zukunftsrat hat vergangene Woche seine Empfehlungen veröffentlicht (PDF), die nun von der Rundfunkkommission beraten werden: “Die Rundfunkkommission hat im Grund genommen die wesentlichen Stoßrichtungen unseres Berichts begrüßt. Das stimmt mich zuversichtlich. Illusionslos, aber hoffnungsfroh”, sagt de Weck.

Bildblog unterstuetzen

4. Da hilft nur Galgenhumor
(taz.de, Michael Bartsch)
Nach dem Verkauf der “Sächsischen Zeitung” (“SZ”) und anderer Regionalmedien aus Dresden und dem ostsächsischen Raum an die Madsack-Gruppe herrschen Unsicherheit und Skepsis unter den betroffenen Journalistinnen und Journalisten. Die Zukunft der “SZ” und ihrer Belegschaft sei ungewiss, vor allem im Hinblick auf eine mögliche Zentralisierungen und Personalabbau, wie dies bereits bei anderen von Madsack übernommenen Medien der Fall gewesen sei.
Weiterer Lesetipp: Wie das Medienblog “Flurfunk” berichtet, werde Madsacks Kauf aktuell noch nicht vom Bundeskartellamt geprüft. Dies habe eine Anfrage an die Kartellbehörde ergeben: Madsack hat DDV-Kauf noch nicht angemeldet (flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy).

5. #JT24: Nicht nur eine Frage von Selfcare
(verdi.de, Helma Nehrlich & Karin Wenk)
Beim 36. Journalismustag der Gewerkschaft Verdi standen die psychische Gesundheit von Journalistinnen und Journalisten und die damit verbundenen Herausforderungen wie Arbeitsdruck, Anfeindungen und Arbeitsbedingungen in Medienunternehmen im Mittelpunkt: “Produzieren bis zum Umfallen? Mental Health im Journalismus”. Burkhard Schmidt, der auch an einer Studie zu den Auswirkungen des Medienwandels beteiligt war, zeigte sich angesichts der aktuellen Entwicklung besorgt: “Was durch Digitalisierung und KI an personellen Ressourcen ersetzt werden kann, wird ersetzt werden. Übrigbleiben werden wenige hochbezahlte und unersetzbare High-Performer, die dann arbeiten bis zum Umfallen.”

6. Böh­m­er­manns Sati­re­kon­zept in Gefahr
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Felix W. Zimmermann beschäftigt sich mit der nicht ganz einfachen Frage der Erkennbarkeit von Satire am Beispiel des Stils von Jan Böhmermann, der häufig mit Unsicherheiten und möglicherweise wahren Tatsachen spiele. Ein aktueller Rechtsstreit des ZDF um ein falsches Bild des Journalisten Stefan Aust in Böhmermanns Sendung “ZDF Magazin Royale”, auf dem statt Aust der Schauspieler Volker Bruch zu sehen war, werfe die Frage auf, wie weit Satire gehen darf und ob und wie deutlich satirische Inhalte als solche erkennbar sein müssen.

Mangelnde Vielfalt, Wachstum durch Rabatte, Lokalseiten weg

1. Wie divers sind die journalistischen Chefetagen?
(journalist.de, Kathi Preppner)
Kathi Preppner befasst sich mit der mangelnden Vielfalt in Führungspositionen im deutschen Journalismus, insbesondere bei Regionalzeitungen. Dort seien rund 90 Prozent der Chefredakteursposten mit Männern besetzt. Bei den überregionalen Medien sei die Situation etwas besser. Die Repräsentanz von Frauen und “anderen gesellschaftlich benachteiligten Gruppen” sei aber immer noch gering. People of Color gebe es auf den Führungsebenen deutscher Medien kaum.

2. “Bild+” wuchs 2023 am stärksten – aber nur dank Rabatten
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie Uwe Mantel bei “DWDL” berichtet, verzeichnete “Bild plus” im Jahr 2023 das stärkste Wachstum unter den Bezahlangeboten, was vor allem auf deutliche Rabatte zurückzuführen sei. Der Anstieg der abgeschlossenen “Bild-plus”-Abonnements um mehr als 73.000 wird auf den niedrigen Preis von 1,99 Euro pro Monat für Neukunden zurückgeführt. Allerdings seien die meisten Abonnenten nach der Rabattperiode nicht zum Vollpreis gewechselt, was darauf hindeute, dass der Anstieg der Abonnentenzahlen möglicherweise keine nachhaltige Umsatzsteigerung darstelle.
Weiterer Lesehinweis: “Bild” gleicht Print-Rückgänge durch Digitales aus und schickt Führungskräfte zum Coaching (turi2.de, Markus Trantow).

3. BILD Sachsen: Lokalseiten weg, kaum regionales bei BILD Ost
(flurfunk-dresden.de, Leonhard Pitz)
Im Medienblog “Flurfunk” beschreibt Leonhard Pitz, wie die “Bild”-Zeitung im Osten ihre Lokalseiten abgeschafft habe und kaum noch regionale Inhalte anbiete, da die Berichterstattung nun zentral in Berlin erfolge. Die Lokalseiten von Städten wie Leipzig und Dresden seien durch eine allgemeine Regionalseite ersetzt worden, die oft keine regionalen Themen mehr aufgreife.

Bildblog unterstuetzen

4. Greenpeace macht keinen Druck mehr
(taz.de, Reimar Paul)
Wie bei der “taz” zu lesen ist, soll das seit über 30 Jahren bestehende “Greenpeace Magazin” 2024 eingestellt werden. Gründe dafür seien sinkende Einnahmen und steigende Kosten durch Krieg, Pandemiefolgen und höhere Preise für eine nachhaltige Produktion. Ein Kernredaktionsteam plane die Gründung eines neuen Umweltmagazins mit dem Arbeitstitel “atmo“.

5. Entlassene Journalistinnen erneut angeklagt
(reporter-ohne-grenzen.de)
Den iranischen Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elahe Mohammadi, die kürzlich nach 15 Monaten Haft auf Kaution freigelassen wurden, droht eine erneute strafrechtliche Verfolgung, weil sie ohne den im Iran vorgeschriebenen Hidschab fotografiert wurden. Reporter ohne Grenzen fordert ihre endgültige und bedingungslose Freilassung und ein Ende der Verfolgung durch das iranische Regime.

6. Coaching-Tipps für freie Medienschaffende aus der Welt des Improvisationstheaters
(fachjournalist.de, Ralf Falbe)
Ralf Falbe spricht mit der Coachingexpertin und Schauspielerin Katharina Butting darüber, was freie Journalistinnen und Journalisten vom Theater im Allgemeinen und vom Improvisationstheater im Besonderen lernen können. Butting erklärt, wie Übungen freien Medienschaffenden helfen können, mit beruflichen Herausforderungen und Unsicherheiten umzugehen. Außerdem betont sie die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit, Präsenz und Akzeptanz von Veränderungen.

7. Wird zu viel über das Unwort des Jahres geredet?
(radioeins.de, Lorenz Meyer)
In eigener Sache und deshalb als zusätzlicher Link: Bei radioeins hat der “6-vor-9”-Kurator über die Wahl des Wortes “Remigration” zum “Unwort des Jahres” gesprochen: “Der Begriff gibt einer Ungeheuerlichkeit einen sachlichen Anstrich.” (radioeins.de, Audio: 3:33 Minuten)

Einsicht zu Nord Stream 2, “Klare Kante”, Influencer-Abzocke

1. VG Berlin gewährt Zugang zu “Nord Stream 2”-Infor­ma­tionen
(lto.de, Max Kolter)
Wie “Legal Tribune Online” berichtet, hat das Verwaltungsgericht Berlin die Bundesregierung dazu verurteilt, einem “Bild”-Reporter Einsicht in Unterlagen zu den Erdgas-Pipelines Nord Stream 2 zu gewähren. Dabei gehe es vor allem um Informationen zur Genehmigung und zum Bau der Pipelines sowie zur Gründung und zur Tätigkeit der umstrittenen “Stiftung des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Klimaschutz und Bewahrung der Natur”.

2. Klare Kante notwendig
(djv.de, Paul Eschenhagen)
Silke Schröder, Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache, hat auf der Plattform X/Twitter die “Remigration von sog. Journalisten an Ausbildungsstätten, die ihnen ideologiebefreit die Grundlagen ihres Handwerks beibringen” gefordert (Schröder hat ihr X-Konto mittlerweile auf privat gestellt). “Darunter kann man nur den Wunsch nach einer Deportation von unliebsamen Journalistinnen und Journalisten in Umerziehungslager verstehen”, kommentiert Mika Beuster, Bundesvor­sitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes: “Das erinnert an die dunkelsten Zeiten in Deutschland.” Vergangene Woche berichtete “Correctiv”, dass Silke Schröder an einem Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmern in einem Hotel bei Potsdam teilgenommen habe.

3. Prognosen zur Landtagswahl Sachsen: 37, 34 oder 32 Prozent – wie viel hätten sie den gern?
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Anhand der aktuellen Umfragen zur im September 2024 anstehenden Landtagswahl in Sachsen zeigt Peter Stawowy, wie unterschiedlich die Werte der Meinungsforscher ausfallen. Sein Fazit: “In jedem Fall gilt es, Umfragen nur als das zu sehen, was sie sind: Momentaufnahmen. Denn, das macht Politik ja auch so spannend: Bis zu den Wahl-Terminen kann noch einiges passieren.”

Bildblog unterstuetzen

4. “Das Fenster nach Gaza”
(taz.de, Matthias Ubl)
Im Interview mit Christoph Resch, Pressereferent von Reporter ohne Grenzen, geht es um die gefährliche Situation für Journalisten und Journalistinnen im Gaza-Krieg. Die Organisation fordert eine genaue Untersuchung jedes einzelnen Todesfalls. Es gebe Hinweise auf gezielte Tötungen von Medienschaffenden durch die israelischen Streitkräfte, wie im Fall des Reuters-Journalisten Issam Abdallah.

5. Funke gehört nun vollständig der Familie Grotkamp
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, gehört die Funke Mediengruppe nach rund zweieinhalb Jahren unternehmerischer Führung nun vollständig der Familie um Petra Grotkamp. Dieser Schritt folge einer Vereinbarung aus dem Jahr 2021, in der sich die Familie Grotkamp mit den bisherigen Miteigentümern auf den Kauf aller Unternehmensanteile geeinigt habe.

6. Influencer sammelte Zehntausende Euro für Obdachlosen – und behielt Großteil offenbar für sich
(spiegel.de)
Am vergangenen Freitag verlinkten wir in den “6 vor 9” einen Beitrag des Medienmagazins “Zapp” (Video: 6:20 Minuten), in dem gezeigt wurde, wie Youtuber mit Geschenken an Obdachlose Klicks produzieren. Nun berichtet der “Spiegel” von einem Influencer, der bei TikTok und Instagram Spenden in fünfstelliger Höhe für einen Obdachlosen gesammelt, diese jedoch offenbar nahezu komplett für sich behalten habe.

Reichelt verliert, Verleger fordern, Angst vor der Abschiebung

1. Seenotretter bringt Reichelt ins Schwimmen
(t-online.de, Lars Wienand)
Der geschasste “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt hat nach Feststellung des Landgerichts Berlin in seinem Youtube-Format “Achtung, Reichelt!” die Unwahrheit über den Seenotretter Axel Steier verbreitet. Reichelt müsse die entsprechende Sequenz aus einem Video entfernen und eine Gegendarstellung veröffentlichen, die mindestens so lange in seinem Youtube-Kanal zu sehen sein müsse wie die falsche Behauptung. Zuvor sei bereits Jan Böhmermann erfolgreich gegen Reichelt vorgegangen.

2. Verleger fordern Regeln im Umgang mit KI
(persoenlich.com)
Der Verlegerverband Schweizer Medien (VSM) fordert Regeln für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in den Medien: “Der VSM fordert von den KI-Betreibern und ihren Anwendungen die Berücksichtigung des Geistigen Eigentums, Fairness in Markt und Wettbewerb, Transparenz über die Verwendung von Inhalten, Qualität und Integrität der Inhalte, Sicherheit und Verantwortung sowie Kooperationen zwischen KI-Betreibern und Medien.”
Hörtipp in eigener Sache: Der “6-vor-9”-Kurator hat bei radioeins den “AI Act” der EU kommentiert: “Die Unternehmen möchten viel Freiraum und wenig Regulierung. Sie haben erreicht, dass Deutschland, Frankreich und Italien eine Art freiwillige Selbstkontrolle ins Gesetz geschrieben haben, was ungefähr so ist, als wenn man den Autoherstellern erlauben würde, die Verkehrsregeln zu bestimmen.” (radioeins.de, Audio: 4:21 Minuten)

3. HR-Redaktionsausschuss sieht journalistische Qualität in Gefahr
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, befürchtet der Redaktionsausschuss des Hessischen Rundfunks (HR) eine Verschlechterung der journalistischen Qualität des öffentlich-rechtlichen Senders. Die Kritik richte sich vor allem gegen die geplante Umstrukturierung bei der sogenannten “Hessen-Unit”, die nach Ansicht des Ausschusses zu Lasten der inhaltlichen Vielfalt und Tiefe gehen könnte. Der HR selbst sehe die Sache naturgemäß etwas anders: Der Redaktionsausschuss gehe in seiner Darstellung von “teilweise unrichtigen oder in falschem Kontext stehenden Sachverhalten aus”.

Bildblog unterstuetzen

4. Angst vor der Abschiebung
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen (ROG) sorgt sich um die nach Pakistan geflüchteten afghanischen Journalistinnen und Journalisten und kritisiert das Verhalten der deutschen Regierung: “Die Situation ist absurd: Die Bundesregierung bestellt erst alle Personen nach Pakistan, die im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms eine neue, sehr zeitaufwendige Sicherheitsprüfung durchlaufen müssen. Dann ist sie aber offenbar nicht in der Lage, die Sicherheit dieser Personen vor Ort zu garantieren”, so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr: “Unter den Betroffenen sind zahlreiche gefährdete Journalistinnen und Journalisten. Was können wir ihnen sagen, was sollen wir ihnen raten, wenn sie sich verzweifelt an uns wenden und um Hilfe bitten?”

5. MDR: “Debatte” um die Funkhäuser in Halle und Dresden
(flurfunk-dresden.de)
Der Artikel von “Flurfunk Dresden” beschäftigt sich mit der aktuellen Debatte, ob und welche Funkhäuser der MDR im Zuge von Sparmaßnahmen schließen werde, und spricht in diesem Zusammenhang von einer Scheindebatte: “Um es vorwegzunehmen: Nein, der MDR kann keinen Standort einfach so schließen. Dafür müssten erst die drei beteiligten Bundesländer den Staatsvertrag entsprechend ändern.”

6. 🤭
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
“WAS DARF ICH HEUTE NOCH SAGEN?” brüllt der “Stern” diese Woche in Großbuchstaben vom Cover. Für Boris Rosenkranz ein willkommener Anlass, sich einmal umzuschauen, wo überall diese Frage (oft mit ähnlicher Halte-den-Mund-zu-Bebilderung) schon aufgetaucht ist.

Blättern: 1 2 3 4 ... 7