Reichelt vor BVerfG erfolgreich, Palästina-Kongress, Messerattacke

1. Reichelt vor BVerfG erfolgreich
(urheberrecht.org)
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat einer Verfassungsbeschwerde des ehemaligen “Bild”-Chefredakteurs und heutigen “Nius”-Leiters Julian Reichelt stattgegeben. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze, hatte ursprünglich eine einstweilige Verfügung gegen Reichelt wegen einer Äußerung im Kurznachrichtendienst X/Twitter erwirkt. Diese wurde nun vom BVerfG aufgehoben. Weitere, vor allem juristische Hintergründe liefert Max Kolter bei “Legal Tribune Online”. Dort findet sich auch ein beachtenswerter Kommentar des Chefredakteurs Felix W. Zimmermann, der die Entscheidung scharf kritisiert: “Mit dem wenig stringenten Beschluss hat sich das Gericht selbst keinen Gefallen getan.”

2. Wie dringend wollen die USA Julian Assange?
(zeit.de, Meike Laaf)
In Großbritannien wird derzeit darüber entschieden, ob WikiLeaks-Gründer Julian Assange an die USA ausgeliefert wird. Viel hänge davon ab, ob die USA zusichern können, dass Assanges Rechte gewahrt werden, insbesondere, dass er nicht zum Tode verurteilt wird. Gleichzeitig gebe es Gespräche über einen möglichen Deal, der schnell zu Assanges Freilassung führen könnte, wenn dieser sich in einem minder schweren Fall schuldig bekennt. Meike Laaf erläutert die aktuelle Situation.

3. Pressefreiheit unter Druck: ver.di kritisiert Pressefeindlichkeit auf dem Palästina-Kongress in Berlin
(dju.verdi.de)
In einer Pressemitteilung kritisiert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union die Pressefeindlichkeit auf dem Palästina-Kongress in Berlin. Der Veranstalter sowie Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Kongresses hätten Medienschaffende wiederholt in ihrer Arbeit behindert. Einigen sei sogar der Zugang zu der öffentlichen Veranstaltung verwehrt worden.

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4. WDR: Streik-Einschränkungen bei Regionalnachrichten
(dwdl.de, Alexander Krei)
Für den gestrigen Dienstag hatte der Deutsche Journalisten-Verband die Journalistinnen und Journalisten der öffentlich-rechtlichen Sender und der Deutschen Welle zu einem “Aktionstag für faire Einkommen” aufgerufen (siehe dazu auch die “6 vor 9” von gestern). Alexander Krei hat sich bei den Sendern nach den Auswirkungen des Streiktages erkundigt. So habe es Einschränkungen bei den Regionalnachrichten im Hörfunk und später auch im Fernsehen gegeben.

5. Teil IV unserer Podcast-Serie zu Qualität und Qualitätsmessung in den Medien
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy, Audio: 31:34 Minuten)
Im “Flurfunk”-Podcast sprechen der Kommunikationswissenschaftler Lutz Hagen und “Flurfunker” Peter Stawowy über die “Bedürfnisse der Gesellschaft”, die Medien erfüllen sollten: “Außerdem erklären wir den Begriff Public Value und zeigen auf, warum unsere Gesellschaft bestimmte Medien braucht, auch, wenn diese von Einzelnen nicht genutzt werden (und sie nicht dafür bezahlen wollen).”

6. Wie ein Unschuldiger in sozialen Medien zum Täter erklärt wurde
(spiegel.de, Matthias Kremp)
Nach einer Messerattacke in Sydney sind in Sozialen Netzwerken verschiedene falsche Verdächtigungen über den Täter verbreitet worden, berichtet Matthias Kremp. Während einige Nutzer einen islamistischen Terrorakt vermuteten, habe ein pro-russischer Aktivist den Namen eines angeblich jüdischen Studenten als Täter verbreitet. Diese voreiligen Spekulationen hätten zu falschen Anschuldigungen geführt, die später von Medien korrigiert werden mussten.